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Crazy like a skull

Das Paradies hat einen Haken
von

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Birds and Bees


 

1
 

Angespannt warten Manuel und Bromley darauf, dass Hala zu ihnen zurück auf den Festplatz kommt. Die beiden Trainer sind seit gut einem Monat auf ihrer Wanderschaft und haben vor ein paar Tagen ihre erste kleine Prüfung bestanden. Der Captain überreichte ihnen danach einen Z-Kristall vom Typ Normal und meinte, sie sollten doch einmal den Inselkönig aufsuchen und ihm davon berichten. Und genau das haben sie nun getan. Der rundliche Mann schien sehr begeistert von diesem ersten Erfolg zu sein und meinte, er hätte da etwas für sie. Mit einer gewissen Aufregung überlegen die zwei Jungs, worum es sich dabei wohl handeln könnte. Kukui hat da so eine Ahnung, was es sein könnte, da er schon einiges über die Z-Kristalle gelesen hat, doch er kann beim besten Willen nicht einschätzen, ob sie schon so weit sind, sie auch einzusetzen.
 

Sachlich versucht er Bromley seine Gedanken mitzuteilen, doch der Käfer-Trainer scheint nicht wirklich an alledem interessiert zu sein. Vielleicht findet er es aber auch nur blöd, dass er keinen Z-Kristall vom Typ Käfer bekommen hat? Ehe Manuel ihn jedoch danach fragen kann, erklimmt Hala wieder die Plattform. Lächelnd tritt er an Kukui heran und drückt ihm einen Z-Ring in die Hand. Mit großen Augen betrachtet der Brünette das Schmuckstück und kann es dennoch kaum glauben. „Wow! Vielen Dank, Meister Hala!“, kommt es freudestrahlend von dem kleinen Jungen. Lächelnd betrachtet ihn der Ältere. „Ich denke, du wirst keine Probleme damit haben, die Z-Kraft einzusetzen und so das Bestmögliche aus deinen Pokémon herauszuholen. Dennoch bedarf es sehr viel Geduld und Übung, bis du richtig damit umgehen kannst und eins mit deinen Pokémon wirst. Aber ich bin zuversichtlich, dass du das schaffst.“
 

„Ich werde mir alle Mühe geben und Sie ganz sicher nicht enttäuschen, Meister!“, erwidert der junge Trainer begeistert und legt sich den Ring um. Erwartungsvoll schaut auch Bromley zu dem Inselkönig, doch entgegen all seiner Vorstellungen, wird er enttäuscht. „Für dich habe ich an dieser Stelle leider noch keinen Z-Ring, Bromley. Und ich denke, dass du auch noch nicht soweit bist, um damit umzugehen. – Der Verlauf deiner ersten Prüfung hat mir gezeigt, dass du noch viel an dir arbeiten musst, ehe ich dir so eine Verantwortung übertragen kann. Das meine ich keineswegs böse. Ich will nur sichergehen, dass du und deine Pokémon keinen Schaden nehmen, weil ich dir zu voreilig einen Z-Ring gegeben habe. – Ich hoffe, dass du das verstehen kannst...“ Der Inselkönig wirkt tief betrübt über diese Tatsache, doch der Schwarzhaarige sieht das ganz anders.
 

„Was? Das is‘ unfair! Ich hab‘ die dämliche Prüfung genauso bestanden, wie Manu! Also was soll der Mist?“, platzt es ungehalten aus dem Jungen heraus. Langsam schüttelt Hala den Kopf. „Mein Junge, ich habe dir schon nach dem Fest versucht zu erklären, dass deine Art zu Kämpfen nicht erstrebenswert ist. Hast du mir denn nicht zugehört? Es kommt nicht darauf an, deinen Gegner um jeden Preis fertigzumachen, sondern Erfahrung zu sammeln und daran zu wachsen. Und es ist ganz sicher nicht Teil des Ganzen so ungehalten mit den Fäusten auf ein anderes Pokémon losgehen zu wollen, nur weil Reißlaus die Flucht ergriffen hat und du es nicht zurückholen konntest.“, mahnt ihn der rundliche Mann streng. Fassungslos starrt ihn der junge Trainer an. „Woher weißte denn das?“, fragt der Schwarzhaarige trotzig und blickt verärgert zu seinem Mitstreiter hinüber, der leicht erschrocken zurückweicht.
 

„Ich habe mir die Freiheit genommen und eure Prüfung beobachtet, damit ich entscheiden konnte, ob ihr schon bereit für einen Z-Ring seid oder nicht. Aber das tut überhaupt nichts zu Sache, Bromley. Und solange du nicht begreifst, was das Wichtigste am Trainerdasein ist, wirst du auch keinen Z-Ring bekommen! – Allerdings muss dich das nicht ärgern. Du kannst dennoch an den Prüfungen teilnehmen und die Z-Kristalle sammeln und wenn du dann soweit bist, bekommst du auch einen Z-Ring von mir.“ „Ich scheiß auf den Z-Ring und all den Mist! So was brauch‘ ich nich‘! Ich kann auch stark sein, ohne zu schummeln! Denn was andres is‘ das auch gar nich‘! Du wirst‘s schon sehen, alter Mann! Ich werd‘ Champion, ganz ohne so ‘nen Scheiß und dann werd‘ ich dich plattmachen!“, wütend stampft der Schwarzhaarige mit den Füßen auf den Boden, wendet sich ruckartig um und rennt dann aus dem Dorf.
 

Unschlüssig verweilt Manuel und weiß nicht recht, wie er damit umgehen soll. Hala hingegen seufzt schwer. „So etwas habe ich schon befürchtet und es tut mir auch wirklich leid für ihn. Doch er muss lernen an sich zu arbeiten, sonst wird er eines Tages mächtig auf die Nase fallen...“ „Vielleicht sollte ich ihm nach und mit ihm reden?“, entkommt es Kukui unsicher. „Das solltest du auf jeden Fall, mein Junge. Und vielleicht begreift er, was ich meine, wenn er dich mit dem Z-Ring trainieren sieht? Spätestens, wenn er dir unterlegen ist, wird er hoffentlich erkennen, wo sein Fehler liegt und vernünftig werden...“ Nachdenklich blicken die beiden den Weg entlang, der aus dem Dorf führt.
 

„Meister? Ist es eigentlich überhaupt möglich Champion zu werden, auch ohne Z-Kraft?“, fragt der kleine Junge nach einer Weile. Nachdenklich streicht sich Hala über den Schnurbart. „Die Möglichkeit besteht durchaus. Allerdings müssen seine Pokémon dafür eine unglaubliche Kraft und Ausdauer entwickeln, um dem standzuhalten. Bei eurer ersten Prüfung habt ihr ja erlebt, wie gewaltig die Z-Kraft sein kann und dies ist bei Weitem noch nicht alles. Jeder eurer Gegner wird immer stärker und die Prüfungen schwieriger. Zudem sind die Captains und Inselkönige angewiesen Z-Kraft und mächtige Herrscher-Pokémon einzusetzen, um euch zu animieren, ebenfalls Z-Kraft einzusetzen und alles aus euch herauszuholen. Von daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich Bromley an einem Gegner die Zähne ausbissen wird.“, entgegnet der Inselkönig.
 

So etwas in der Art hat sich Manuel schon gedacht und es betrübt ihn ein wenig, dass Bromley es vielleicht nicht schaffen wird, Champion zu werden. Wenn er dies nicht schafft, kann er auch niemals Captain werden, wie er es sich so sehnlichst wünscht. Und was ist dann mit ihm selbst? Immerhin meinte Hala beim Fest, dass sie alles gemeinsam durchstehen müssen, wenn sie keine Rivalen sein wollen. Das würde also heißen, wenn Bromley versagt, versagt auch Manuel automatisch! Es geht nicht, dass nur einer von ihnen die Wanderschaft abschließt, sie müssen es zusammen schaffen, egal wie! Schwer seufzt der Brünette und blickt dann zu seinem Lehrer auf. „Danke noch mal für alles, Meister Hala. – Ich denke, ich sollte ihm jetzt nach. Wer weiß, wo er sich verkrochen hat?“ Mit diesen Worten wendet sich Kukui um und verlässt das Dorf. Doch er weiß, dass er schon bald hierher zurückkehren wird, um die große Prüfung anzutreten. Aber bis dahin muss er noch sehr viel trainieren und vielleicht sogar schon die Z-Kraft meistern...
 


 

2
 

Das Gespräch mit Bromley vor einigen Tagen war vielleicht nicht so sehr von Erfolg gekrönt, wie es sich der Brünette gewünscht hat, dennoch hat sich die Luft zwischen den beiden Trainern wieder entspannt, sodass sie frohen Mutes ihre Reise fortsetzen können. Der Schwarzhaarige ist immer noch der festen Ansicht, dass er das Ganze auch ohne Z-Kraft hinter sich bringen kann, wenn er nur hart genug trainiert. Manuel will sich gar nicht vorstellen, wie schwierig das für ihn werden wird, dennoch bewundert er die Entschlossenheit des großgewachsenen Jungen. Er selbst hat sich in der Zwischenzeit schon einige Male an der Z-Pose vom Typ Normal versucht, um Wuffels‘ Tackle in den überaus mächtigen Hyper-Sprintangriff zu verwandeln, doch bisher ohne Erfolg. Die Pose ist ihm zwar das eine oder andere Mal gelungen, dennoch schien er weit entfernt davon zu sein, eins mit seinem Pokémon zu werden.
 

Die kleine Hündin schafft es einfach noch nicht so richtig sich zu konzentrieren oder seinen Worten Folge zu leisten. Es ist zwar schon besser geworden, seit sie die Inselwanderschaft begonnen haben, jedoch weit entfernt von Perfektion. Durch das Kämpfen mit anderen Trainern oder wilden Pokémon konnte Kukui immerhin eine gewisse Auslastung des hyperaktiven Vierbeiners erreichen. Wenn allerdings längere Zeit niemand in Reichweite ist und die Jungs alles andere im Kopf haben, als gegen einander anzutreten, schleichen sich immer wieder Flausen in den Kopf des Welpen. Dies äußert sich dann erst recht durch Ungehorsam, besonders, wenn dann doch ein wildes Pokémon ahnungslos durchs Unterholz schleicht und damit den über ausgeprägten Jagdtrieb von Wuffels aktiviert.
 

Mehr als einmal musste der Brillenträger mit Erschrecken feststellen, dass er dann jegliche Kontrolle über seinen kleinen Begleiter verliert. Egal, was er der Hündin in solchen Momenten auch sagt, er stößt auf taube Ohren. Selbst der Pokéball scheint dann nutzlos zu sein, als wäre er nichts weiter, als ein dummes Spielzeug, statt einer Art Gefängnis, um es mal extrem auszudrücken. Manuel kann wahrscheinlich von unglaublichem Glück reden, dass ihnen in solchen Momenten noch keine gefährlichen oder stärkeren Pokémon begegnet sind, die dieses aufmüpfige Verhalten brutal im Keim erstickt hätten. Stattdessen waren es nur harmlose, schwache Wesen, die es vorzogen rasch die Flucht zu ergreifen, ohne einen Angriff zu starten. Dies hat aber oftmals dazu geführt, dass Wuffels ihnen nachgejagt ist und die beiden Trainer dann Ewigkeiten damit verbracht haben, den Welpen wiederzufinden. Allerdings ist Kukui vollkommen klar, dass dieses Glück wohl nicht mehr lange anhalten wird und sie früher oder später auf einen wehrhaften Gegner stoßen werden, der sie schmerzvoll auf ihren Platz zurückweisen wird... Wie früh sich dieser Gedanke bewahrheitet, werden die vier jedoch schon bald erfahren!
 


 

3
 

Im strahlenden Sonnenschein dieses friedlichen Morgens erreichen die jungen Trainer schließlich die Route 3. Wenn sie diesen langen, beschwerlichen Weg hinter sich gebracht haben, kommen sie irgendwann wieder nach Lili‘i und sind dann sicher bereit, um gegen Hala anzutreten. Doch bis dahin haben sie noch einiges vor sich. Viele Gedanken machen sie sich darüber jedoch noch nicht, als sie das leicht ansteigende, von großen Felsen unterbrochene Gebiet betreten. Reißlaus und Wuffels vertreten sich ein wenig die Füße und laufen neben ihren Trainern her. Die zwei Jungs sind sich darin einig, dass es für die Bindung zu ihren Pokémon viel besser ist, wenn diese so oft wie möglich außerhalb ihres Balles sind und so eher mit dem Alltag konfrontiert werden. Sie erhoffen sich dadurch aber auch, die Gehorsamkeit ihrer grundverschiedenen Begleiter durchzusetzen, indem sie sie immer wieder zu sich rufen oder ihnen kleine Aufgaben stellen, die das Vertrauen zwischen ihnen stärken soll.
 

Etwas mühsam steigen die beiden Jungs den Pfad empor, den ihre Pokémon benutzen, um sie nicht aus dem Augen zu verlieren. Schnell sehen sie eine Reihe zusammenhängender Felsen, die einen kühlen, schattigen und geschützten Bereich bilden. Sie schmiegen sich in einem Abstand, der einen sanften Bogen bildet, an eine gewaltige Felsformation, die auf ihrem Dach üppig mit Grün bewachsen ist. Was die Jungs nicht sehen können, ist das gewaltige Loch in diesem Dach, denn die Formation ist nicht massiv, sondern eher ein ausgehöhlter Trichter, der in seinem Inneren ein fantastisches Biotop verbirgt, das man nur über einen kleinen Eingang an der Seite des Ganzen erreichen kann. Soweit sind sie aber noch lange nicht, ihn zu finden und sie wissen auch noch nichts von der Existenz des Ganzen.
 

Stattdessen beobachten sie, wie ihre Begleiter den schattigen Teil der Felswand erreichen. „Hey Sweetheart! Komm her!“, ruft der Schwarzhaarige seiner Reißlaus zu. Manuel findet es schon irgendwie komisch, dass Bromley seinem Pokémon einen Namen gegeben hat und dann auch noch ausgerechnet so einen. Der große Junge meinte jedoch, dass so was ziemlich praktisch sei, wenn man mehr als ein Pokémon derselben Art bei sich hat. Auch dies fand Kukui sinnlos, da sie beide nur ein einziges Pokémon besitzen. Aber wenn er Freude daran hat, bitte. Vielleicht ist der Brünette in diesem Fall auch einfach zu unkreativ, denn ihm fällt beim besten Willen kein Name für seine aufgekratzte Hündin ein. Zudem ist er der Meinung, dass Wuffels überhaupt erst mal auf ihn hören müsste, ehe er sie damit verwirren kann, sich an einen neuen Namen zu gewöhnen. Der Käfer zieht es zwar auch immer noch vor seinem Fluchtreflex zu folgen, statt Bromley‘s Worten, aber sie scheint ihren Namen immerhin zu akzeptieren und kommt auch schon mal angelaufen, wenn er sie ruft.
 

Diesmal sieht es aber nicht danach aus. An der Grenze zum dunklen Schatten zwischen den Felsen verweilt die Assel nahezu erstarrt und fühlert nervös in die schummrige Dunkelheit hinein. Mit einem Zittern entfernt sich das Pokémon vorsichtig rückwärts von den Felsen, als wolle sie vermeiden dort drinnen wohlmöglich etwas aufzuschrecken, das ihr Angst einjagt. Andererseits jagt ihr so gut wie alles Angst ein, von daher kann man unmöglich sagen, ob dort wirklich etwas lauert oder ob es schlichtweg nur das Unbekannte ist, das sie einschüchtert. Daher zieht es Sweetheart durchaus vor doch noch auf die Worte ihres Trainers zu hören. Flugs dreht sie sich um und huscht den sandigen Abhang hinab. Unruhig mit den Fühlern hin und her zuckend kauert sie sich hinter Bromley‘s Beinen zusammen und folgt ihm dann dicht auf dem Fuß, als die Jungs weitergehen.
 

Wuffels hingegen scheint sich von den Schatten nicht abschrecken zu lassen – es wäre auch ein Wunder gewesen, wenn. Stattdessen tapst sie ungeachtet der Rufe von Kukui einfach weiter und wird schließlich von der schummrigen Dunkelheit regelrecht verschluckt. „Wuffels, nun warte doch auf uns...“, kommt es etwas genervt von dem Brünetten, der den ganzen Tag noch nichts anderes zu tun hatte, als dem Vierbeiner nachzurufen. „Lass uns ‘n Schritt schneller geh‘n, dann holen wa‘ sie schon ein.“, schlägt der Schwarzhaarige vor und so erreichen sie wenige Augenblicke später den Übergang zwischen Licht und Schatten.
 

Doch von Wuffels fehlt jede Spur. „Wo steckt sie?“, fragt Manuel nervös. Bromley zuckt mit den Schultern. „Is‘ ziemlich schummrig hier. Aber weiter vorn wird sie schon sein...“ Kukui holt tief Luft und versucht sie mit einem Pfeifen zu erreichen. Der schrille Laut saust durch die Felsspalte, erzeugt ein widerliches Echo und der Brillenträger bereut es augenblicklich gepfiffen zu haben. Er weiß selbst nicht wieso, doch auf einmal überkommt ihn ein sehr ungutes Gefühl. „Wuffels, komm her, Mädchen!“, ruft er schon fast panisch. Statt zu kommen, beginnt der Welpe jedoch in der Ferne laut zu kläffen. Es klingt zornig, animalisch, ganz so, als hätte sie wieder ein kleines Pokémon gefunden, das sie herumscheuchen kann. Etwas verzweifelt sehen sich die beiden Trainer an. „Nich‘ schon wieder...“, seufzt der Schwarzhaarige und klemmt sich Reißlaus unter den Arm. Zu dritt rennen sie dem Bellen der Hündin entgegen.
 

Was sie jedoch sehen, lässt ihnen den Atem stocken. Wuffels befindet sich in einer Art Senke, etwa in der Mitte der Formation. Hier ist es geschützt und von außen nicht gleich einsehbar. Perfekt, um sich zu verstecken. Der Ansicht scheint auch ein Habitak zu sein, das dort auf einem Haufen trockenen Strohs sitzt, der ganz offensichtlich sein Nest darstellt. Und davon gibt es hier noch viele mehr. Die kleinen Vogel-Pokémon haben sich hier ihren Nistplatz ausgesucht. Zwischen dem gelben Gras funkeln dutzende Eier. Die Federtiere sind wahrscheinlich ausgeflogen, um etwas Fressbares zu finden und haben einen von ihnen zur Bewachung der Eier zurückgelassen. Aufgeregt springt Wuffels nun vor dem aufgebrachten Kleinvogel herum, kläfft laut und versucht nach ihm zu schnappen. Das Habitak findet das verständlicherweise nicht sonderlich lustig und versucht mit seinem scharfen Schnabel und den kräftigen Krallen nach dem Welpen zu hacken.
 

Laut schreit es dabei seinen Frust heraus und wird immer aggressiver, Wuffels hingegen immer aufdringlicher. „Um Himmels willen, lass das, Wuffels!“, kommt es entsetzt von Manuel. Die Hündin wendet ihm schwanzwedelnd das Gesicht zu, als erwarte sie ein Lob für ihr schlechtes Benehmen. In diesem Moment gelingt es dem Habitak sie mit dem Schnabel zu erwischen. Zu ihrem Glück trifft der Vogel aber nur ihren harten Steinkragen, dennoch schreckt der Welpe überrascht zurück. Allerdings fängt sie sich schnell wieder und versucht nun auf den Vogel loszugehen. Ehe die beiden Trainer auch nur irgendetwas tun können, bricht um sie herum die Hölle los!
 

Auf einen Schlag wird die schummrige Dunkelheit noch düsterer und wütende Schreie erfüllen die kühle Luft in der Felsspalte. Bruchteile von Sekunden später sausen an die hundert Habitak auf sie herab. Mit messerscharfen Schnäbeln und alles durchbohrenden Krallen stürzen sie sich immer wieder auf die zwei Trainer und ihre Pokémon und versuchen sie aus ihrem Revier zu vertreiben. Bei diesem Angriff versteht auch Wuffels, dass das eine schlechte Idee war und macht sich ganz klein, in der Hoffnung, dem schmerzlichen Hacken und Kratzen zu entgehen. Die beiden Jungs haben aber keinen schützenden Steinkragen, keinen Panzer, nicht einmal ein Fell, das sie auch nur irgendwie vor den Angriffen der wütenden Vögel schützt. So bleibt ihnen nichts weiter übrig, als sich so schnell wie möglich zu entfernen und zu hoffen, die Habitak irgendwie abzuschütteln. Also nehmen sie die Beine in die Hand und versuchen das helle Licht am Ende der Felsspalte zu erreichen.
 

Bromley ist viel zu rasch zu groß geworden, um sich unter normalen Umständen schnell, gewandt oder gar elegant zu bewegen. Aber dies sind keine normalen Umstände. Er ist völlig außer sich vor Schreck und Schmerz. Jeder bewusste Gedanke ist dadurch ausgeschaltet. Kraftvoll packt er Kukui am Handgelenk und zerrt ihn so heftig hinter sich her, dass der andere Junge zu Boden gefallen wäre, würde Bromley ihn nicht halten. Allerdings gelingt es Manuel kaum, Schritt mit dem Schwarzhaarigen zu halten, was den Zug an seinem Handgelenk nur noch verstärkt. Geistesgegenwärtig streckt Bromley die andere Hand nach dem am Boden kauernden Wuffels aus und packt das Pokémon grob an seinem Steinkragen. Überrascht jault der Welpe schmerzlich auf und versucht sich loszureißen, sogar nach dem Jungen zu schnappen, was ihr in dieser Haltung aber nicht gelingt. Sweetheart klammert sich derweilen zitternd an der Innenseite von Bromley‘s T-Shirt fest und scheint damit die Einzige zu sein, die dem Schwarzhaarigen freiwillig folgt.
 

Schon nach kurzer Zeit schmerzt Kukuis Arm durch den Griff des anderen fast so sehr, wie das Hacken der Vogel-Pokémon in seinem Nacken. Am nächsten Morgen wird er einen ringförmigen Bluterguss rund herum um sein Handgelenk entdecken, aber im Moment ist ihm das völlig egal. Er versucht nur Schritt zu halten und dem Ganzen irgendwie zu entkommen. Seine Augen füllen sich mit Tränen der Angst und des Schmerzes, weshalb er den Weg vor sich schon nicht mehr erkennen kann. Zu allem Überfluss zieht sich auch noch ein langer Kratzer über sein linkes Brillenglas,- verursacht durch die scharfen Krallen eines Habitak-, was seine Sicht noch mehr erschwert. Fast völlig blind vertraut er darauf, dass Bromley ihn irgendwie beschützen wird. Er weiß selbst nicht, wieso er auf so einen abwegigen Gedanken kommt, musste er doch in seinem ganzen Leben bisher nie vor etwas beschützt werden.
 

Aber in seinem vollkommen überforderten, verängstigen Geist entsteht der Gedanke, dass Größere doch eigentlich auf Kleinere aufpassen sollen. Völlig absurd, immerhin ist der Schwarzhaarige vier Monate jünger als er und trägt eine viel kindlichere Ader zu Tage, als Kukui, weswegen er ihn wohl eher beschützen müsste. Allein seine Körpergröße macht Manuel kleiner und damit rein äußerlich vielleicht schutzbedürftiger. Aber der Größere ist sich seiner Kraft durchaus bewusst, auch wenn er sie nicht immer sonderlich sinnvoll einsetzt und so verspürt er tatsächlich den Drang, seinen neu gewonnenen Freund beschützen zu wollen. Ein Gefühl, das er bisher nur für Käfer-Pokémon aufbringen konnte, weil sie ihm genauso missverstanden und ungewollt vorkommen, wie er seinen Eltern gegenüber. Doch dieser Junge scheint anderes zu sein; etwas, dass er erst noch begreifen muss und, dass ihr weiteres Leben damit vollends auf den Kopf stellen wird…
 


 

4
 

Völlig außer Atem erreichen sie den Ausgang der Felsspalte, rennen blindlinks weiter und stürzen schließlich in ein endloses Feld aus duftenden, gelben Blumen. Die Habitak scheinen aber nicht der Ansicht zu sein, ihnen dort hinein folgen zu müssen und somit ziehen sie sich laut schimpfend wieder zurück. Bromley lässt sich rücklings auf den Boden fallen und versucht sich wieder zu beruhigen. Manuel sitzt japsend neben ihm und presst sich eine Hand auf sein schmerzlich pochendes Herz. „Danke - Bromley…“ sagt er stockend und muss dabei gegen aufkommende Tränen ankämpfen. Er will sich nicht die Blöße geben und vor einem anderen Jungen anfangen zu heulen, selbst, wenn das eben echt heftig war und ihm jeder Knochen im Leib wehtut. Schwach grinst der Schwarzhaarige ihn an. „Kein Ding, Kumpel…“
 

Wehmütig nimmt Manuel seine lädierte Brille ab und betrachtet den Kratzer. Seufzend streicht er mit dem Finger über das schmutzige Glas, ehe er das Gestell einfach in das Blumenfeld wirft. Schon vor Beginn ihrer Reise hat Kukui befürchtet, dass seine Brille irgendwann das Zeitliche segnen wird, doch, dass es so schnell passieren würde, hätte er nicht gedacht. Mit noch leicht zitternden Fingern nimmt er seinen Rucksack ab und holt ein stabiles Etui hervor, indem sich seine Ersatzbrille befindet. Langsam setzt er sie auf und streicht dann der hechelnden Hündin neben sich über den Kopf, ehe er wieder seinen Freund betrachtet. Bromley‘s müdes, schmutziges Gesicht kommt ihm plötzlich wunderschön vor und ein merkwürdiges Gefühl überkommt ihn – eines, dass mehr als Freundschaft zu sein scheint und dennoch kann er nicht sagen, was es genau ist. Dies verwirrt ihn doch ziemlich und dennoch schwirren seltsame Gedanken durch seinen Kopf. ‚Ich glaube, ich würde für ihn sterben, wenn er mich dazu auffordern würde. – Was ist das nur für eine Macht, die er ausstrahlt? Das ist irgendwie unheimlich…‘, geht es ihm durch den Kopf.
 

Nachdem die beiden wieder etwas zu Atem gekommen sind, betrachten sie den Ort, an dem sie eher unfreiwillig gelandet sind, erst einmal etwas genauer. Soweit das Auge reicht erstrecken sich um sie herum unendlich viele gelbe Blumen, die einen schweren, süßlichen Geruch an die Umgebung abgeben. Sanft bricht sich das Sonnenlicht in feinen Tautropfen und lässt das versteckte Feld zwischen den Felsen mystisch glitzern. Hier und da hört man verhaltenes Rascheln, wo sich Pokémon im dichten Gelbgrün bewegen. Interessiert beginnt Wuffels damit den Boden zu beschnüffeln, während Manuel die Karte zu Rate zieht. „Wie es aussieht, sind wir hier im Mele-Mele Blumenmeer gelandet…“, berichtet er dem Schwarzhaarigen.
 

Doch Bromley scheint ihm gar nicht zu zuhören. Sweetheart ist auf seinen Schoß gekrabbelt und betrachtet ihren Trainer verwundert, während dieser nahezu geistesabwesend über ihren Rücken streichelt. „Stimmt etwas nicht?“, fragt Kukui irritiert. Aber der Größere antwortet nicht, richtet den Blick nur weiterhin starr in das Blumenfeld. Der Brünette wendet den Kopf, um herauszufinden, was den anderen Jungen so fesselt und plötzlich steht auch ihm der Mund offen. Keine zehn Meter von ihnen entfernt summt ein Schwarm winziger Pokémon dicht über den gelben Blüten. Sie wirken unglaublich zerbrechlich, so winzig klein sind sie. Geistesgegenwertig richtet der junge Trainer seinen Pokédex auf den Schwarm unbekannter Wesen, der daraufhin zu piepsen beginnt und die Daten ausspuckt.
 

„Wommel, das Wollschweber-Pokémon, vom Typ Käfer und Fee. Wommel gehört zu den kleinsten Pokémon überhaupt. Es kann die Aura von anderen Lebewesen wahrnehmen und danach seine Reaktion ausrichten. Es lebt vorwiegend in Blumenfeldern, wo es mit seiner Fähigkeit Honigmaul emsig Nektar, Tau und Honig sammelt.“, liest das elektronische Gerät mit einer kratzigen Computerstimme vor.
 

Kaum verstummt der Pokédex, scheinen die Wommel auf sie aufmerksam zu werden. Mit einem sanften Surren nähern sich die kleinen, gelbweißen Pelzflieger den vier Unbekannten. Wuffels setzt zu einem Bellen an, doch dann hockt sie sich plötzlich hin und klappt das Maul wieder zu. Die kleine Hündin scheint das Schauspiel genauso fasziniert zu betrachten, wie ihre menschlichen Begleiter. Und auch Reißlaus scheint zum ersten Mal nicht an Flucht zu denken, sondern verharrt still auf dem Schoß des Schwarzhaarigen und zuckt neugierig mit den Fühlern. Der kleine Schwarm besteht aus etwa zwanzig dieser winzigen Insekten, die nun direkt vor ihnen zum Stillstand kommen. Langsam umschwirren sie die beiden Jungs und unterhalten sich dabei mit ihren zart-piepsenden Stimmchen miteinander. Der Anblick ist einfach magisch.
 

Dann jedoch wenden sich die Wommel allesamt Bromley zu. Verwundert beobachtet Manuel, wie sie nun den großen Jungen umschwirren. Feine Tautropfen glänzen an den Spitzen ihrer langen Rüssel. Sanft lassen sie diese kühlenden Perlen auf Bromley‘s Gesicht fallen, lindern so das brennende Ziehen in all den blutigen Kratzern. Wohltuend schließt der Junge die Augen. Als Kukui ihn so betrachtet,- umschwirrt von all diesen winzigen Pokémon; wie sich das Sonnenlicht in den feinen Tröpfchen auf seinen Wangen bricht-, da beginnt sein Herz schneller zu schlagen. Bromley sieht in diesem Moment unglaublich schön aus,- noch schöner, als er ihn vor wenigen Minuten schon gesehen hat-, keine Spur mehr von all dem Leid und Schmerz, die sein Leben bis heute geprägt haben. Der Brünette verliert sich fast in diesem Anblick und doch versteht er immer noch nicht, was das bedeutet.
 

Stattdessen zuckt er leicht zusammen, als auf einmal eines der Wommel neben seinem Ohr zu summen beginnt. Es hat sich aus dem Schwarm gelöst und rüsselt nun vorsichtig mit einem Tautropfen an den Kratzern auf seiner Wange herum. Dem Jungen bleibt fast die Luft weg, so unglaublich erscheint ihm das Ganze. Nach einem Moment entfernt sich der kleine Wollschweber von ihm und sie blicken sich einige Sekunden lang an. „Danke…“, haucht Manuel sprachlos. Das Wommel blickt ihn vergnügt an und lässt dann einen Tropfen Honig auf seinen Handrücken fallen. Er schmeckt so unglaublich süß und köstlich, dass Kukui am liebsten weinen möchte. All die Angst und der Schock nach dem Angriff der Habitak scheinen schlagartig verflogen zu sein, so als wären sie niemals dagewesen. Mit großen Augen beobachtet Wuffels das Ganze und erstarrt förmlich in jeder Bewegung, als sich das Wommel ihr zuwendet. Es ist kaum zu übersehen, wie schwer es dem Welpen fällt, so still zu sitzen, entgegen ihres sonst so ausgeprägten Jagdtriebs. An der Spitze des Rüssels bildet sich ein neuer, bernsteinfarbener Honigtropfen, der dann auf der Nase des Gesteins-Pokémon landet. Ganz langsam schiebt die Hündin ihre Zunge heraus und leckt die süße Perle auf. Sie gibt einen begeisterten Laut von sich und wedelt freudig mit dem Schwanz, während sich das Wommel wieder entfernt.
 

Nun kann Manuel seinen Blick wieder Bromley zuwenden. Dieser sitzt noch immer neben ihm und wird von all den Wommel umschwirrt. Ein paar haben sich sogar in seinen wirren Haaren niedergelassen. Ein anderes verteilt einen Honigtropfen an Reißlaus. Zwei der Wommel haben sich auf Bromley‘s geöffnete Handflächen gesetzt. Dort wirken sie erst recht winzig und zerbrechlich, bräuchte der großen Junge doch nur einmal zupacken, um ihre zarten Leibchen völlig zu zerquetschen. Doch Kukui weiß inzwischen, dass sein Freund so etwas niemals tun könnte. Entgegen all der Ruppigkeit, die er sonst an den Tag legt, könnte er keinem Käfer-Pokémon jemals auch nur ein Haar krümmen. Sie sind alles, was ihn an dieser Welt fasziniert und sie bedeuten ihm so viel und genau das scheinen auch die Wommel zu spüren, sind sie ihm doch viel zugetaner, als Kukui.
 

Langsam öffnet der Schwarzhaarige die Augen. Ein Wollschweber erscheint genau vor seinem Gesicht, mit einem süßen Tropfen Honig am Rüssel. Ohne jede Scheu schwebt das Pokémon näher und legt die goldgelbe Perle direkt auf Bromley‘s Lippen ab, gleich dem süßesten Kuss, den man sich vorstellen kann. Mit offenem Mund betrachtet Manuel das Schauspiel, völlig außer Stande irgendetwas zu tun. Und dieses Gefühl verstärkt sich sogar noch, als dem Schwarzhaarigen nun heiße Tränen die Wangen hinablaufen und die Wommel sie vergnügt summend mit ihren Rüsseln einsammeln, bevor sie zu Boden fallen können. Kaum eine Minute später begeben sich die winzigen Käfer höher in die Luft und verschwinden wieder in den Weiten des Blumenmeeres. Erst jetzt findet der Brünette seine Stimme wieder. „Bromley? Ist alles in Ordnung?“, fragt er den immer noch stumm weinenden Jungen neben sich. Dieser wischt sich mit einem unmelodischen Schniefen fahrig die feuchten Spuren von den Wangen, steht auf, als wäre nichts gewesen und grinst ihm dann so verwegen entgegen, dass es Kukui eiskalt den Rücken hinunterläuft. „Und ob! Lass uns weiter geh‘n oder willste den ganzen Tag hier hocken?“ Überrascht mustert ihn der Kleinere, ehe auch er sich erhebt und sie gemeinsam mit ihren Pokémon weitergehen.
 


 

5
 

Aus Angst erneut den Habitak in die Arme zu laufen, entscheiden sich die beiden dafür, erst einmal das Blumenmeer zu erkunden. Laut Karte soll es hier irgendwo einen Zugang zu einer versteckten Höhle geben, die in einer kleinen Bucht am Meer enden soll. Dort wollen sie versuchen hinzukommen und dann sehen, ob sie am Strand die Nacht verbringen können. Am nächsten Morgen werden sie einen Pfad suchen, um möglichst ungesehen von den wilden Vögeln ihren Weg zurück nach Lili‘i fortsetzen zu können. Das Ganze hat nur einen Haken. Der Weg in die sogenannte Meereshöhle ist in der Karte nur sporadisch eingezeichnet. Er befindet sich irgendwo hier im Blumenmeer, verborgen vor neugierigen Blicken und nur denen bekannt, die ihn entdeckt haben. So bleibt ihnen nichts anderes übrig, als das ganze Areal genau abzusuchen.
 

Soweit das Auge reicht, erstrecken sich die gelben Blumen um sie herum. In der Ferne sind auch ein paar Bäume zu sehen, die sich hier angesiedelt haben. Ansonsten gibt es nur nackten Felsen und einige sandige Plateaus, die sich aus all dem Gelb erheben. Wo also nach einem Eingang zu einer Höhle suchen? Naheliegend natürlich irgendwo an den Felsen. Doch das Gebiet ist riesig und wer weiß, was hier noch für Pokémon lauern könnten, die nicht so friedlich sind, wie die Wommel? Überall um sie herum raschelt es und manchmal sieht man sogar einen Schatten vorbeihuschen. Zum Glück scheint Wuffels nach diesem Abenteuer etwas ruhiger geworden zu sein. Zumindest reagiert sie nicht mehr wirklich auf all die anderen Pokémon um sich. Stattdessen sieht sie immer wieder prüfend, beinahe fragend zu Kukui auf, als suche sie Bestätigung und Halt in seiner Anwesenheit.
 

Völlig kalt lässt sie das Ganze dennoch nicht und so hört man gelegentlich ein dumpfes Knurren tief in ihrer Kehle, wenn ein vorbeihuschender Schatten zu nahe herankommt. Sagt Manuel ihr aber, dass sie still sein soll, hört sie meist darauf, auch wenn es nicht lange hält. Sweetheart scheint sich jedoch ziemlich wohl in all den Blumen zu fühlen. Vielleicht spürt sie, dass hier keine wirkliche Gefahr droht oder sie fühlt sich mit ihrem flachen Körper zwischen den Blüten ungesehen. Zumindest huscht sie fast schon selbstsicher herum und entfernt sich auch etwas weiter als sonst von ihrem Trainer. Es ist wirklich schwierig den Käfer dann wiederzufinden, da sich die Pflanzen kaum zur Seite neigen, wenn sie an ihnen vorbeiläuft. Wuffels sieht man da viel deutlicher, da es richtige Furchen durch die Blumen zieht, die nur langsam wieder verschwinden.
 

„Hey Sweetheart! Wo steckste?“, entkommt es Bromley schließlich, als er die Assel vollkommen aus den Augen verloren hat. Konzentriert versucht er irgendein Zeichen zwischen dem Gelb zu finden. Sein Partner fürchtet schon, dass sie zur Abwechslung jetzt einmal den Käfer verloren haben, nachdem sich die Hündin nun zusammenreißt, doch dann fängt der Schwarzhaarige plötzlich an zu lachen. Irritiert sieht Manuel ihn an. „Was ist so komisch?“, fragt er. Bromley deutet in das undurchdringliche Blumenmeer. Zuerst kann der Brillenträger überhaupt nichts sehen, doch dann ist da eine andere Farbe, die sich deutlich abhebt. Er braucht einen Moment bis er erkennt, dass es sich dabei um den flachen, violetten Schwanz der Reißlaus handelt, den das Pokémon wie eine Fahne in die Luft hebt, um anzuzeigen, wo es sich befindet. Nun muss auch der Brünette schmunzeln.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen die vier schließlich die hintere Wand des Blumenmeers. Akribisch suchen sie den Felsen nach einem möglichen Eingang ab, doch es scheint sinnlos. Auf einmal fängt Wuffels jedoch an zu bellen und weckt damit die Aufmerksamkeit der Jungs. Wie sich herausstellt hat die Hündin ein Loch im Felsen gefunden, vor dem sie aufgeregt hin und her läuft. Begeistert geht Manuel neben ihr auf die Knie und streichelt ihr den Kopf. „Das hast du wirklich gut gemacht!“, lobt er den Vierbeiner, der daraufhin freudig in die Luft springt und ihm über die Wange leckt. „Ist ja gut, beruhige dich wieder...“, erwidert er das Ganze etwas überfordert, da der harte Steinkragen des Vierbeiners gegen sein Kinn reibt. „Meinste das is‘ der Eingang zu dieser komischen Höhle?“, fragt der Schwarzhaarige ihn dann.
 

Etwas unschlüssig betrachtet Kukui das verhältnismäßig keine Loch. Ein Erwachsener hätte mit Sicherheit ganz schöne Schwierigkeiten dort durch zu kommen. Der Durchgang ist gerade mal so hoch, dass sich Wuffels nicht den Kopf anstößt, wenn es hindurchgehen würde. Der kleine Junge beugt sich hinunter und blickt in das Loch. Darin ist es ziemlich dunkel, aber nicht völlig finster. Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, braucht man keine Taschenlampe, um sich zurechtzufinden, schätzt er. Angesträngt konzentriert er sich. Tief im Inneren der Höhle kann er Wasser plätschern hören, er glaubt sogar das Meer riechen zu können. Doch da ist er sich nicht ganz sicher. „Hm. Ich denke schon, dass das der Eingang ist. Sonst haben wir ja nichts gefunden und wenn es anders wäre, würden sicher mehr Leute davon wissen. Daher auf geht’s mit Kampfgebrüll!“, grinst der Ältere.
 

Belustigt über die manchmal doch sehr interessanten Attacken-Ansagen seines Kollegen, schüttelt Bromley langsam den Kopf. „Klar, von mir aus. Aber brüllen sollten wa‘ wahrscheinlich nich‘. Immerhin wissen wa‘ ja nich‘, was da drin lauert, ‘ne?“ Der Gedanke ist dem Brünetten natürlich auch schon gekommen und er meinte das ja auch nicht ernst. „Sicher. Vielleicht sollten wir Wuffels vorschicken, um nachzusehen, ob hinter dem Eingang etwas lauert?“ Fragend blickt der Junge auf den Welpen hinab, der schwanzwedelnd zu ihm aufsieht und schon wieder den Eindruck macht, als wolle er gleich losstürmen. „Nee, lass ma‘. Wenn sie wieder anfängt zu kläffen, ham wa‘ ‘n großes Problem und da drin finden wa‘ sie bestimmt nich‘ mehr wieder.“, argumentiert der Größere.
 

Da ist was dran, dass kann Kukui gar nicht abstreiten. „Da hast du vermutlich recht. – Aber denkst du denn, dass Reißlaus das schafft?“, mit noch größerem Zweifel betrachtet er den Käfer seines Partners, der nervös neben dem Loch hockt und die Fühler zittern lässt. Bromley scheint seine Bedenken zu verstehen, betrachtet er die Assel doch mit einem ganz ähnlichen Blick. „Keine Ahnung. – Vielleicht kann ich sie ja ‘was austricksen?“ Langsam zieht er einen kleinen Brocken Pokémon-Futter aus seiner Tasche und wedelt damit vor dem Gesicht des Käfers herum. Tatsächlich versucht Sweetheart nach einem Moment das braune Brikett zu schnappen, doch der Schwarzhaarige zieht es im letzten Augenblick wieder weg. Überrascht zuckt sie mit den Fühlern, etwas unschlüssig, was sie davon halten soll. Nach einem Moment rückt sie jedoch etwas näher heran und versucht es erneut. Doch wieder zieht Bromley den Brocken weg.
 

Schließlich hält er ihn fordernd vor den Eingang zur Meereshöhle und blickt das Pokémon durchdringend an. „Ok Sweetheart, wenn du da reingehst, kriegste das Leckerli.“, erläutert er ihr und schnippt das Brikett hinein. Erschrocken zuckt die Assel zusammen und blickt dem Futter skeptisch hinterher, wie es in die schummrige Ungewissheit hüpft. „Du musst nich‘ weit geh‘n. Nur schauen, ob dahinter was nich‘ stimmt, verstehste?“ Eine ganze Weile sehen sich die beiden an und Manuel glaubt beim besten Willen nicht daran, dass das funktioniert. Außerdem hat es Wuffels auch auf den Happen abgesehen und er hat Mühe die Hündin daran zu hindern hinterher zu rennen. Wenn sich dort drin andere Pokémon befinden, wird es ihnen sicher nicht anders gehen, was für Reißlaus dann ziemlich unangenehm werden könnte. Er will Bromley seine Befürchtung mitteilen, da flitzt der Käfer auf einmal mit einem Affenzahn an ihnen vorbei und verschwindet in dem Loch.
 

Erstaunt beobachten die beiden das Schauspiel, dann heißt es warten. Gebannt lauschen sie, ob sie wohlmöglich die Laute eines anderen Pokémon hören oder noch schlimmer, Hilferufe von Reißlaus. Doch es bleibt erschreckend still, was irgendwie genauso beunruhigend ist. Fast eine Minute vergeht, dann schießt die Assel förmlich aus dem Loch heraus und zieht eine Staubwolke hinter sich her. Dann hockt sie zwischen den gelben Blumen und knuspert das Brikett auf, dabei zufrieden mit dem Schwanz wedelnd. „Haste ‘n andres Pokémon gesehen?“, fragt sie nun ihr Trainer. Reißlaus zuckt mit den Fühlern und scheint dann kaum merklich den Kopf zu schütteln, ehe sie sich zu Bromley´s Tasche schleicht und nach einem weiteren Leckerli sucht. „Ok, dann is‘ es wohl sicher...“, meint der Schwarzhaarige schulterzuckend, streicht dem Käfer über den Rücken und reicht ihm noch ein Brikett. Sabbernd legt Wuffels ihren Kopf auf Kukuis Schenkel und sieht ihn mit großen Augen an. Mit einem Seufzen kramt auch er nach einem Brocken Futter und reicht ihn der Hündin.
 


 

6
 

Etwas mühevoll schieben sich die beiden Trainer durch das Loch und betreten mit ihren Pokémon die versteckte Meereshöhle. Wie erwartet ist es hier ziemlich dunkel, doch nicht völlig finster. In der Ferne können sie Wasser glitzern sehen, das einen unterirdischen See bildet. Der Eingang zur Höhle liegt etwas erhöht, zusammen mit dem See. Doch entfernt man sich von dort und begibt sich tiefer in die Höhle hinein, gelangt man immer weiter nach unten, wo sich weiteres Wasser in beckenartigen Senken gesammelt hat, die wahrscheinlich sogar miteinander verbunden sind und schließlich im Meer außerhalb der Höhle enden. Allerdings sind die Jungs noch nicht soweit. Sie stehen noch ganz am Anfang der Höhle und versuchen ihre Augen an die schummrige Umgebung zu gewöhnen. Dennoch hat das glitzernde Wasser in der Ferne eine fast schon magische Anziehungskraft.
 

Nach einer Weile ist ihre Sicht gut genug, um ihren Weg fortzusetzen. Zu viert nähern sie sich dem Wasserbecken. Allerdings kommen sie dort nicht an, denn Wuffels bleibt auf einmal wie angewurzelt stehen, spitzt die Ohren und knurrt tief in der Kehle. „Was hast du, Mädchen?“, fragt Manuel alarmiert. Auch Reißlaus wird plötzlich nervös und flitzt aufgeregt und unschlüssig um Bromley herum. Sekundenbruchteile später ertönt dann ein merkwürdiges Geräusch, das die zwei Jungs nicht zuordnen können, doch es kommt immer näher. Schließlich jagen irgendwelche Schatten dicht über ihren Köpfen hinweg und Rufe werden laut. Erschrocken ducken sich die jungen Trainer und können die Angreifer nun ausfindig machen. „Das sind Zubat! Ein ganzer Schwarm sogar!“, meint Kukui überfordert.
 

Hecktisch flatternd umkreist der dichte Schwarm aus blauen Fledermäusen die kleine Gruppe. „Wir ham sie bestimmt aufgeschreckt...“, entkommt es dem Käfer-Trainer, während er sich die Blutsauger vom Leib zu halten versucht. „Das denke ich auch. Sie verbringen hier bestimmt den Tag und kommen erst nachts raus...“, wirft der Brünette ein und landet dann unsanft auf seinen vier Buchstaben, als eines der Zubat direkt auf ihn zukommt. „Sweetheart, Sandwirbel!“, befiehlt der Schwarzhaarige. Das aufgebrachte Pokémon hört auf herum zu wuseln und sieht sich unschlüssig nach den fliegenden Wesen um. Dann nimmt sie allen Mut zusammen und schleudert einen Haufen Sand vom Boden in die Luft. Dummerweise sind die Zubat ziemlich flink und ihr Sonar ermöglicht es ihnen der drohenden Gefahr auszuweichen.
 

„So’n Mist...“, entkommt es dem Trainer zornig. Der gleichen Meinung scheinen auch die Fledermäuse zu sein. Sie wirken alles andere als glücklich, nachdem man sie versucht hat anzugreifen. Mit wütenden Schreien stürzen sie sich auf die kleine Gruppe hinab und versuchen sie zu beißen. Wuffels erwidert das Ganze und versucht die Biester in der Luft zu erwischen, doch mehr als ein paar schmerzhafte Flügelschläge bekommt sie auch nicht zu Stande. „Versuch’s mit Wasserdüse!“, meint Bromley erneut. Hilflos bemüht sich die Assel sich irgendwie freizukämpfen, doch es bringt nichts. Ehe sie die Attacke einsetzen kann, stürzen sich immer mehr der fliegenden Gift-Pokémon auf sie. „Nein, warte! Das bringt nichts!“, wirft Manuel ein.
 

„Echt? Wär‘ mir gar nich‘ aufgefallen...“, kontert der andere sarkastisch. Um Geduld bemüht legt Kukui die Stirn in Falten und spricht dann einfach weiter. „Wir können sie nicht treffen. Ihr Sonar warnt sie immer rechtzeitig, damit sie ausweichen können. Wir müssen uns also eine Geheimpower zurechtlegen, damit wir einen Zielschuss landen können.“ Nun ist es Bromley, der die Stirn in Falten legt. „Da sagste immer, daste mich schwer verstehst. – Was schlägste also vor, Mister Oberschlau?“ „Zubat reagieren sehr empfindlich auf Lärm, da er Schall erzeugt, der ihr Sonar stört. Also Wuffels, fang an zu bellen!“ „Spinnste? Sie wird mit ihrem Gekläffe die ganze Höhle wecken!“ „Hast du eine bessere Idee?“, hakt Manuel nach. Beinahe trotzig erwidert der Größere seinen Blick. „Nee, mach mal...“, gibt er schließlich nach.
 

Gesagt, getan. Kurz darauf erfüllt das ohrenbetäubende Bellen der kleinen Hündin die Höhle. Der heftige Schall und das zurückgeworfene Echo machen das Ganze noch viel unerträglicher. Und so bleibt der Erfolg nicht lange aus. Völlig desorientiert flattern die Fledermäuse hilflos herum, stoßen gegen die Höhlenwand oder gegeneinander, teilweise so heftig, dass sie benommen zu Boden gehen. „Jetzt! Setz jetzt deine Attacke ein, um sie zu vertreiben!“, erinnert ihn der Brünette. „Los Sweetheart! Wasserdüse!“, brüllt der Jüngere über den Lärm hinweg. Ein kräftiger Wasserstrahl saust durch die Luft und zerstreut auch die letzten Gift-Pokémon. Getroffen und vor sich hin schimpfend entfernen sich die Flugwesen und ziehen sich in den hintersten Teil der Höhle zurück.
 

Langsam kehrt wieder Ruhe ein und gibt den vieren Zeit zum Durchatmen. „Oh Mann. Lass uns weitergeh’n, ehe wieder ‘was auf uns zukommt.“, meint Bromley nach einigen Minuten. Mühevoll kommt sein Begleiter auf die Beine. „Ja, es wird sicher auch bald dunkel und dann will ich nicht mehr hier drin sein...“ Eine Weile laufen sie schweigend nebeneinander her und versuchen sich in der Höhle zu orientieren. Leicht ist es jedoch nicht. Die einzelnen Wasserbecken sind von einem Irrgarten aus Felswegen umringt, die einen scheinbar immer wieder im Kreis führen. Zudem versperren große Steinhaufen einige Durchgänge und an anderen Stellen sackt der Weg wie in einer riesigen Stufe einfach ab. Der Weg ist beschwerlich und selbst Wuffels scheint langsam die Richtung zu verlieren. Die vielen unbekannten Gerüche bringen sie ganz durcheinander und der Geruch des Meeres ist zu allgegenwärtig, um sich wirklich festlegen zu können.
 

Zum Glück sehen die Zubat davon ab, sie erneut anzugreifen, obwohl sie sie inzwischen wiedergefunden haben. Doch die Fledertiere kauern sich nur dichter zusammen und zischen sie wütend an, statt sich zu rühren. Wenigstens etwas. Doch als sie ein der Steinstufen hinabsteigen, treffen sie auf ein anderes Pokémon. Unschlüssig fühlert Reißlau in der Umgebung herum, als sie auf einmal von den Füßen gehoben und umgeworfen wird. Hecktisch zappelnd rappelt sie sich wieder auf und rennt zu ihrem Trainer zurück. An der Stelle, an der sie gerade umgestoßen wurde, erhebt sich ein Haufen Erde. Daraus wühlt sich plötzlich ein braunes Köpfchen hervor, das die vier mit neugierigen Knopfaugen ansieht. „Is‘ das ‘n Digda?“, fragt der Käfer-Trainer irritiert. „Sieht so aus.“
 

Das Boden-Pokémon streckt sich etwas weiter aus dem Sand heraus und betrachtet die vier Fremden aufmerksam. Laut schnüffelnd kommt Wuffels auf es zu. Das Maulwurfwesen zuckt in seinem Loch rauf und runter und weckt damit nur noch mehr Neugierde in dem Welpen. Die Hündin hält das Ganze für eine Aufforderung zum Spielen und versucht somit nach ihrem Gegenüber zu schnappen. „Lass das, Wuffels!“, weist Kukui sie an, doch da ist es schon wieder zu spät. Das Digda zieht sich flugs in sein Loch zurück. Mit schiefgelegtem Kopf späht der kleine Welpe in das Loch hinein und bellt dann einmal, als wolle sie den Maulwurf damit wieder hervorlocken. Tatsächlich spritzt aber nur eine Wolke Sand heraus. Dies ärgert das Gesteins-Pokémon und so versucht sie das Digda nun auszugraben.
 

„Jetzt lass doch endlich den Blödsinn!“, versucht es Manuel erneut. Wie zu erwarten hört die Hündin aber nicht auf ihn, sondern bellt weiterhin in das Loch. Das Digda kommt jedoch an einer ganz anderen Stelle wieder raus und scheint sich sogar über den Welpen lustig zu machen. Knurrend flitzt Wuffels zu der Stelle, nur um festzustellen, dass das Boden-Pokémon schon wieder weg ist. Ein drittes Mal streckt es seinen Kopf aus der Erde heraus und verschwindet erst im letzten Moment, bevor die kräftigen Zähne es erwischen können. Die beiden Trainer haben schon Mühe diesem seltsamen Schauspiel zu folgen, sodass sie die zwei fast aus den Augen verlieren. Zum Glück hört man die Hündin immer wieder bellen, was wenigstens eine ungefähre Richtung vorgibt.
 

Irgendwann kommen sie an einer weiteren Steintreppe an. An ihrem Fuß kläfft Wuffels wieder in das Loch des Digda. Allerdings scheint der Maulwurf das Spiel langsam leid zu haben und kommt nicht wieder heraus. Dafür entdecken Bromley und Manuel aber ein Licht ganz in der Nähe. In der Felswand befindet sich ein Loch, doch es ist nicht das Loch, durch das sie die Meereshöhle betreten haben. Dieses hier ist um einiges größer, sodass sie aufrecht durchgehen können. Gewollt oder nicht hat das Digda die Truppe also zum Ausgang geführt und damit verhindert, dass sie sich noch hoffnungsloser hier drinnen verirren.
 


 

7
 

Etwas ungläubig betreten die vier den kleinen Strandabschnitt. „Unglaublich, wir haben tatsächlich die Kala‘e Bucht gefunden!“, entkommt es Kukui begeistert. „Das findeste unglaublich? Dann sieh dir ma‘ das an!“ Bromley streckt den Arm aus und deutet auf den Horizont. Er erstrahlt in einem wunderschönen Orangerot. Zarte Wolkenschleier mischen sich darin und in der Ferne können die beiden im blutroten Wasser zwei kleine Inseln sehen, deren Palmen sich sanft in der Meeresbriese wiegen. Mit einem beruhigenden Brausen schwappt das Wasser ans Ufer der Bucht. Und plötzlich beginnt das Nass unweit von ihnen zu glühen. Kurz darauf springen leuchtende Finneon daraus hervor und vollführen aufwendige Kunststücke in der Luft, während ihr sonnenaufgeladener Körper einen Regenbogen in die anbrechende Nacht zu zaubern scheint. Der Anblick all dessen macht die beiden Jungs regelrecht sprachlos und entschädigt definitiv für die Qualen, die sie heute schon einstecken mussten.
 

Als die Sonne dann nur noch einen ganz kleinen Streifen am Horizont bildet, verschwinden die Finneon und suchen sich im tieferen Wasser ein Nachtlager, ehe sie bei Sonnenaufgang wieder auf die Jagd gehen werden. Die jungen Trainer und ihre Pokémon rollen derweilen ihre Schlafsäcke aus. Nicht lange nach dem Essen ist die Nacht in ihrer ganzen Vollkommenheit zu bewundern. Hunderttausende Sterne bedecken die Schwärze über ihnen und tragen sie sanft in den Schlaf hinüber. Der Tag war anstrengend, aber auch wunderschön und der nächste wird sicher auch ein aufregendes Abenteuer für sie bereithalten!


Nachwort zu diesem Kapitel:
ich kann bromley durchaus verstehen, die Wanderschaft ohne z-kraft durchstehen zu wollen. ich fand diese Neuerung an dem spiel auch ziemlich dämlich, genau wie die mega-Entwicklungen. daher hatte ich mich zu beginn des spiel auch dafür entschieden, es ganz ohne z-kraft durchzuziehen und so schwer war es nun auch nicht, obwohl meine Pokémon jetzt nicht sonderlich viel trainiert waren oder dergleichen. zudem hab ich in ultramond das ganze spiel mit einem reinen käfer-Team ebenfalls ohne z-kraft durchgezogen, um zu sehen, ob bromley das auch schaffen könnte, weshalb ich auch mein/sein lieblings-Pokémon reißlaus dabei hatte und das ging auch ganz prima, obwohl es mit diesem fluchtreflex doch ziemlich hart an einigen stellen war, besonders wenn man ein wildes Pokémon fangen wollte... Komplett anzeigen

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