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~Himmel voller Geigen~

Level 1
von

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Diese Augen

Asahi durchfuhr ein heftiger Schmerz, als er sich in seinem Bett vom Bauch auf den Rücken drehte. Statt langsam wach zu werden, wurde er aus der finsterns des Schlafes katapultiert. So als wolle man ihn dort nicht mehr haben. Asahi holte langsam Luft und versuchte die schmerzende Stelle zu lokalisieren. Zu erst hatte er seinen Hüfte in verdacht, aber dann fiel ihm ein was gestern abend passiert war.

Entsetzt riss er die Augen auf. In voller Erwartung, neben sich den fremden Mann zu finden, drehte er sich auf die Seite. Ein weiterer Schmerz jagte durch seinen Körper entlang, aber das blendte er aus, auch wenn er nichts mehr hasste als Schmerzen. Seine Freunde betitelten ihn als wehleidig und empfindlich. Asahi dachte das keineswegs. Es gab eben keinen vernünftigen Grund Schmerzen zu erdulden.

Neben ihm lag aber kein Mann. Das einzige worauf er hinab sah war seine kleine schwarze Katze, die sich an seinen Körper kuschelte und gerade eins ihrer Augen öffnete. Asahi ließ sich enttäuscht auf den Rücken zurück fallen. Schweigend blickte er an die Decke. Nun hatte er also sein erstes Mal hinter sich und das ausgerechnet mit einem Mann von der Straße, der ebenso besoffen war er selbst. Das durfte und konnte er doch keinem erzählen.

Seine Katze, was genauer gesagt ein Kater war, kletterte gerade auf seinen Bauch und rollte sich dort nochmal zusammen. Geistesabwesend begann er den Nacken von ihm zu kraulen.

„Was hab ich da bloß getan, Arata" Ein Grinsen schmückte sein Gesicht, als so aus dem Fenster blickte und das Schneetreiben draußen bemerkte. Das einzige was er von diesem Mann wusste, war dessen Name und den konnte er nicht vergessen. Es war aber auch sehr merkwüdiger Zufall, dass er den gleichen Namen trug, seine Katze.

„Du hast einen Namensvetter..." Arata öffente die Augen und für einen Augenblick lief es ihm eiskalt den Rücken runter. Die Augen seiner Katze kamen ihm plötzlich vertrauter vor, als ihm lieb war. Sie waren grün, so wie die Augen von dem Mann Arata... So tief grün, das man sich leicht darin verlieren konnte.

Asahi setzte sich auf, auch wenn das wieder eine schmerzende Welle durch ihn durchjagte. Seine Katze rutschte von seinem Bauch in seinen Schoß und aus einem ihm unbekannten Grund lief er rot an. Seine Katze ruhte nun dort, wo man ihn heute Nacht...

Panisch sprang er aus dem Bett, rannte nackt wie er war in das kleine Badezimmer und schloss sich darin ein. Asahi schämte sich zu tiefst. Er hoffte inständig das seine Katze gestern nicht zu gesehen hatte. Mit brennden Wangen stieg er unter die Dusche und ließ sich zu erst kalt beregneten. Es gab keinen Grund sich zu schämen, versuchte Asahi sich selber zu beruhigen. Sex war das natürlichste der Welt und was war schon dabei wenn er es mit einem Mann tat, den er nicht kannte und seine Katze dabei zu sehen ließ. Asahis Kopf sank kraftlos gegen die Kacheln. Er konnte seiner Katze nie wieder in die Augen sehen.

„Dieses Grün..." murmelte Asahi. Er schloss die Augen und schon sah er diesen Mann wieder vor sich. Groß mit breiten musklösen Schultern. Einer festen Brust und so schwarze Haare wie die Nacht. Spürte den Blick aus den mattgrünen Augen und glaubte immer noch dessen Hände auf seinem Körper fühlen zu können.

Asahi drehte die Dusche weiter auf und das Wasser schoss noch kälter aus dem Kopf. Er brauchte einen kühlen Kopf. Seltsamerweise hatte er keine Kopfschmerzen oder wies keine anderen typischen Nebenwirkung des Alkoholskonsums auf. Na ja reichte ja auch, dass er das Klischee bedient im Suff seine Unschuld verloren zu haben.

Niedergeschlagen stellte er die Dusche so ein das sie eine angenenme Wärme annahm und begann sich zu waschen. Besonders einer Köperstellte schenkte er heute besonders viel Aufmerksamkeit. Er konnte sich zwar dran erinnern, dass sie ein Kondom benutzt hatten, aber irgendwie fühlte es sich immer noch so an, als würde ein Fremdkörper in ihm stecken.
 

Nach der Dusche trat wieder in den Flur. Eingewickelt in sein großes Badetuh gehüllt. Mit einem weitern Handtuch rubbelte er seinen Haare trocken. Seine Katze sprang vom Bett und kam schnurrend auf ihn zu. Asahi lachte und ließ zu, dass sie durch die Beine lief und sich dabei an ihn schmiegte. Das tat Arata immer zur Begrüßung. Asahi lief schon wieder rot an und hockte sich zu seiner Katze runter.

„Ich glaube du brauchst einen neuen Namen" Zärtlich streichelte die kleine Katze. Wobei klein sein Kater nun nicht war aber auch nicht besonders Groß. Eben eine ganz normale schwarze Hauskatze. Oder? Prüfend blickte Asahi seiner Katze abermals in die Augen. Er konnte sich echt nich helfen, aber diese Augen... Sie sahen den Augen von heute Nacht viel zu ähnlich und dann auch noch die Tatsache, dass sie beide denselben Namen trugen... Zufälle?

"Ich glaube meine Fantasie geht mit mir durch. Als wenn du ein Mensch sein würdest." Asahi musste einfach akzeptieren dass es Zufälle gab und Arata war ja nun nicht gerade ein typischer Katzenname, aber für einen jungen gut aussenden Japaner im bester Alter, warum nicht.

Asahi trat an seinen kleinen Kleiderschrank und stoplerte dabei über einen Mantel, der achtlos in die Ecke geworfen worden war. Er war nass, wie er dann bei nährer Betrachtung feststellte. Dazu kam noch das ihm dieser Mantel auf zwei sehr verschiedene Arten bekannt vorkam. Zum einen besaß er selber so einen Mantel. Der sollte aber in seinem Schrank hängen, trocken. Das zweite und was ihn mehr beschäftigte war, dass der Mann von heute Nacht so einen Mantel getragen hatte. Er wird doch nicht ohne Mantel, bei diesen Witterungsverhältnissen, nach Hause gegangen sein?
 

"Bitte? Du hattest heute Nacht dein erstes Mal!" Asahi hielt seinem besten Freund die Hand vor den Mund. Sie saßen im Hörsaal und warteten auf ihren Professor. Da er aber nicht bis zur Mittagspause warten konnte, hatte er ihm sofort erzählt.

"Nicht so laut." Sein Freund Kyota sah sich im Hörsaal um. Keiner von den anderen nahm Notiz von ihnen.

"Du hattest heute Nacht S-E-X?" Das Letzte Wort buchstabierte Kyota und Asahi nickte und fühlte deutlich wie seine Wangen zu brennen begann.

"Mit Ran? Ich hab doch gesagt sie ist nett" Asahi schüttelte aber schon den Kopf. Mit Ran war da gar nichts gelaufen. Im Gegenteil. Es war eines seiner schlimmsten Dates im Leben. Er hatte auch nicht vor seinem Freund von diesem Fiasko zu erählen. Er würde es mit ins Grab nehmen. Wobei ganz vergebens war es ja nicht. Er hatte endlich rausgefunden wer wirklich zu ihm passt. Jedenfalls Geschlechtsmäßig.

"Nicht? Hast du ein anderes Mädel kennen gelernt?" Wieder schüttelte er den Kopf. Er hatte keine Angst seinem Freund die Wahrheit zu sagen. Asahi wusste, dass Kyotas großer Bruder, selber Schwul war und mit einem Mann zu ist.

"Mit wem hattest du dann..." schon während man ihm die Frage stellte, wurde ihm klar, was Asahi ihm durch die Blume sagen wollte.

"Du hast mit einem..." Asahi nickte und er war das größte Nervenbündel das frei rumlief. Sein Herz drehte abermals völlig durch, wenn er sich nur die Augen des Mannes in Erinnerung rief. So ein grün. Kyota begann ihn alle möglichen Fragen zu stellen und Asahi gab sich mühe sie auch zu beantworten.

"Wow..." sagte Kyota zum Schluss.

"Und weißt du was an der ganzen Sache seltsam ist?" Asahi erinnerte sich nun an die Augen seiner Katze. Die ebenso grünen waren, wie des Mannes, mit welchem er geschlafen hatte.

"Er trug den gleich Namen wie mein Kater und besaß die gleichen intensiven grünen Augen"

Weiter konnten sie nicht reden, da ihr Professor den Hörsaal betrat und die Vorlesung begann.



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