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Das Volk aus den Bergen

Magister Magicae 4
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Okay, da inzwischen alle Handlungsstränge zusammengeführt wurden, lasse ich Ortsangaben jetzt weg. Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgehen, daß sich ab jetzt alles im Labor abspielt. ^^ Komplett anzeigen

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böses Erwachen

„Nagut“, entschied Victor zufrieden. „Wenn hier jetzt alles in Butter ist, können wir uns ja zurück zu unserem Hotel durchschlagen und sehen, wann wir 'nen Flug nach Hause kriegen.“

„Sagt wer?“, wollte Vladislav tonlos wissen.

Sein Vize warf ihm einen lustlosen, aber unnachgiebigen Blick zu. Er hatte jetzt wirklich keine Lust mehr auf Streit oder Diskussionen.

„Seit wann hast du hier was zu melden? Ob und wann wir nach Moskau zurück fliegen, bestimme ja wohl immer noch ich.“

„Meinetwegen. Aber ich geh jetzt trotzdem ins Hotel. Ich will mir was anderes anziehen und mich verdammt nochmal endlich auf´s Ohr hauen.“

„Also ... ich wäre aber auch dafür, daß wir uns vom Acker machen“, streute Waleri von der Seite ein. „Echtes Tageslicht wäre schon mal wieder schön.“

Das leise, japanische Gespräch im Hintergrund, das zumindest Waleri hätte verstehen können, wenn er zugehört hätte, nahm keiner der drei für voll, solange bis um sie herum plötzlich Kappa aus dem Boden schossen und sie umkreisten.

Victor schloss genervt die Augen und stöhnte. Allein die Art und Weise, wie diese lästigen, normalerweise im Wasser lebenden Kobold-Dinger aus dem puren Nichts auftauchten, sagte ihm sofort, daß das nur welche von Chippys Illusionen sein konnten. Tatsächlich sah er beim nächsten Blick in die Runde Chippy mit schadenfrohem Blick bei den Wissenschaftlern stehen. Diese grinsten sich ebenfalls einen. Nur ihr Schutzgeist Loriel wirkte arg überrumpelt.

heddo-san, hai taimu datta.“ [Wird auch Zeit, Chef.], kommentierte Professor Doktor Hülsenkorn, fast lachend.

hai. i shigoto desu, o-bosu-san“ [Genau, hervorragende Arbeit, verehrter Boss.], stieg auch Doktor Bürstenbein direkt mit ein.

Victor verstand zwar nicht die Worte, aber aus dem Tonfall konnte er sehr wohl den Inhalt heraus interpretieren. Er verschränkte die Arme. „Was wird'n das jetzt!? Die zwei Typen arbeiten für dich?“

Doktor Bürstenbein schob sich seine Brille zurecht und lachte. „Ja, wir stehen in den Diensten von Lord-Lady Chippy“, antwortete er an Chippys Stelle, da er wusste, daß sie kein Russisch konnte.

Victor verengte hasserfüllt die Augen. „Loriel, du bist ein Arschloch, mich hier her zu schleppen, echt mal“, grummelte er ihren Schutzengel an. Der musste das doch gewusst haben, und hatte ihm trotzdem vorgeschlagen, hier her zu kommen? Das nahm Victor ihm jetzt aber übel.

Loriel hob hilflos die Hände. „Ich wusste das nicht, wirklich! Ich dachte, sie meint es ernst, nachdem du den Fluch aufgehoben hast!“

Chippy kicherte irgend etwas auf Japanisch. Auch wenn Waleri und Vladislav hinter ihm nicht gerade begonnen hätten, sich mit den Kappa in die Haare zu kriegen und dabei das halbe Labor zu zerlegen, hätte Victor folglich kein Wort verstanden.

„Sie sagt, sie hätte dich so oder so in diese Forschungsstation bringen müssen. Es war ihr lieber, du kommst freiwillig her. Das hat ihr viel Arbeit erspart“, übersetzte Loriel.

kēji ni nagete“ [Werft sie in den Käfig.], trug Chippy ihren Handlangern auf. Ihrem gehässigen Gesichtsausdruck sah man an, daß sie hier einen riesigen Bluff inszeniert hatte. Sie hatte nie aufgehört, Räuberhäuptling zu sein. Sie hatte nie vorgehabt, ihre Magie-Ausbildung fortzusetzen und an ihrem Leben irgendwas zu ändern. Sie hatte das alles hier nur aufgezogen, um Victor in Sicherheit zu wiegen und ihn – warum auch immer – hier her zu bekommen.

„Vladislav, spar dir die Mühe, gegen diese Dinger zu kämpfen, wenn du keinen verdammt guten Zauber gegen Illusionen drauf hast“, seufzte Victor resignierend und versuchte selber gar nicht erst, sich zu wehren.

„Das sind Illusionen!?“, quietschte Vladislav fassungslos.

„Ja. Genauso wie die Tengu gestern im Wald.“

„Aber ...“ Weiter kam er nicht, da wurde er von den Kappa an beiden Handgelenken und beiden Fußgelenken gepackt und trotz allen Gestrampels, Gezappels und Sträubens einfach weggetragen.

Professor Doktor Hülsenkorn ging mit einem Schlüsselbund voraus. „Sie wollten doch wissen, warum wir verschlossene Türen in unserem Labor haben. Ich zeige Ihnen gern mal, was in den abgesperrten Räumen drin ist“, lächelte er dabei.

„Vladislav!“, jaulte es von hinten hysterisch. Auch Waleri wehrte sich nach Kräften. Nur leider kein Stück erfolgreicher. „Ich kann mich nicht mehr verwandeln!“, zeterte er. Die Panik hörte man unmissverständlich aus seiner Stimme heraus. Solche Einschränkungen machten ihm wirklich Angst. Und Waleri war sonst kein Typ, der sich so schnell ins Boxhorn jagen ließ.
 

„Chippy ...“

Lord-Lady Chippy!“, korrigierte die junge Frau ihren Schutzgeist streng. „Und du hast Redeverbot! Ich kann mich nicht erinnern, das aufgehoben zu haben.“ Sie deutete drohend auf einen Stuhl. „Setz dich da hin, halt einfach die Klappe und geh mir nicht auf den Zünder, Bier-Wampe!“

„Ich würde es vorziehen, mal nach draußen zu verschwinden, um dir nicht auf den Zünder zu gehen.“

„Meinetwegen auch das. Dann verzieh dich.“

„Ihr seid doch immer noch ganz die Alte, verehrte Chefin“, bemerkte Doktor Bürstenbein von der Seite und nahm selbst am Tisch Platz, an den sie eben noch ihren Schutzgeist hatte hinan befehligen wollen. „Ihr habt euch lange nicht mehr hier sehen lassen.“

„Habe ich denn was verpasst?“

„Nein. Aber Ihr kommt gerade rechtzeitig zurück, meine Liebe. Eure Bestellung ist endlich eingetroffen.“

„Endlich. Dann ist mein Timing ja super.“

„In der Tat. Zumal unsere Tests gestern auch zum ersten Mal geglückt zu sein scheinen.“

Chippy merkte auf. „Oh, wirklich?“

Professor Doktor Hülsenkorn nickte stolz. „Die beiden, die Sie gerade weggesperrt haben, verehrte Lord-Lady Chippy. Bei ihnen hat es funktioniert. Wir müssen das Verfahren nur noch ein wenig optimieren. Es hat noch ein paar unschöne Nebenwirkungen.“

„Wenn ich mir die beiden so ansehe, kann es so schlimm nicht sein“, entschied Chippy überaus euphorisch.

„Also, wie sehen denn Ihre weiteren Pläne aus, Lord-Lady Chippy? Wie geht es jetzt als nächstes weiter? Und warum haben Sie den herrenlosen Russen mitgebracht?“

Chippy lachte. „Herrenlos?“

„Na, er hat doch keinen Herrn, oder? Er ist ein ungebundener Genius.“
 

Der Raum war ziemlich düster beleuchtet. Hier gab es, wie überall in dieser unterirdischen Forschungseinrichtung, keine Fenster. Aber auch mit künstlichem Licht war man recht sparsam umgegangen. Es hatte was von einem Verließ. Rings um den Raum, an den Wänden entlang, gab es fünf mehr oder weniger große Kerkerzellen aus massiven Eisengittern. Victor war in eine davon gesperrt worden, Vladislav und Waleri zusammen in die zweite direkt daneben. Die stritten gerade angeheizt. Bei ihnen lagen die Nerven echt blank, das merkte man. Sie waren beide furchtbar aufgekratzt, weil plötzlich keiner von ihnen mehr irgendeine Art von Magie wirken konnte. Waleri konnte, wie er festgestellt hatte, nicht mal mehr in seine Elasmotherium-Form wechseln, und das machte ihn fast wahnsinnig. Vielleicht hätte man sie besser in getrennte Käfige gesperrt, damit sie sich nicht noch prügelten.

Drüben auf der anderen Seite des Raumes lag außerdem noch eine Frau mit langen, schwarzen Haaren verdreht auf dem Boden und rührte sich nicht. Victor konnte auf diese Entfernung nicht sagen, ob das eines von den beiden Mädchen aus Kunigami war, die im Wald angekettet worden waren, oder ob sie überhaupt noch lebte. Aber helfen konnte er ja so oder so nicht. Die übrigen beiden Zellen waren leer. Soweit Victor das aus den Gesprächen heraus gehört hatte, gab es in dieser Station noch mehr abgesperrte Räume. In denen existierten vielleicht noch weitere solcher Käfige, wer wusste das schon. „Ich hätte die Klappe nicht so aufreißen sollen, daß alles bestens ist“, seufzte er.

Der Motus-Boss in der Nachbar-Zelle nahm den Aufhänger begeistert an und wandte sich von seinem Schutzgeist ab und Victor zu. „Der Fall ist also geklärt und es ist alles in Butter, ja?“, nörgelte er zynisch.

„Und diese beiden Wissenschaftler arbeiten für dich? Hab ich das vorhin richtig verstanden?“, konterte Victor auf der Stelle biestig. „Und das hier ist der japanische Cluster der Motus, der unter deinem Befehl steht, hast du gesagt?“

„Schon gut ...“, grummelte Vladislav zähneknirschend. Er stand selbst nicht besser oder erfolgreicher da, das konnte er wohl nicht leugnen. Dann herrschte Stille. Endlich. Der Zoff mit Waleri war vorläufig unterbrochen. Die Schimpfworte, die sich die beiden am Ende um die Ohren gehauen hatten, waren wirklich nicht mehr schön gewesen. Waleri begann seine Wut an den Eisenstäben abzureagieren, aber aufbrechen konnte er sie trotz aller Anstrengung nicht. Die hielten was sie versprachen.
 

Victor stand mit verschränkten Armen in seinem Käfig herum und tat nicht viel mehr, als vor sich hin zu schmollen. Es war echt unglaublich, was diese Illusionistin für Fähigkeiten hatte. Sie hatte ihnen allen glaubhaft gemacht, sie könnten keinerlei Magie mehr einsetzen. Genauso wie Vladislav und Waleri war Victor gerade zu einem gewöhnlichen, nicht-magischen Menschen degradiert. Obwohl er genau wusste, daß es nur eine Illusion war, konnte er tatsächlich nichts mehr tun. Er konnte sich nicht verwandeln, keine Bann-Magie wirken, nichts. Er schaffte es einfach nicht, diese Illusion abzuschütteln. Er schaute lustlos auf, als die Tür, die nur angelehnt war, sich langsam einen Spalt breit öffnete. Er wusste erst nicht, ob er hoffen oder bangen sollte, wer da wohl herein kam. Aber es war nur dieses seltsame, wuselige Ding mit den Dackel-Ohren und dem kurzen Rüssel, das neugierig herein getrabt kam. Es steckte seine herumrüsselnde Nase zuerst zwischen die Gitterstäbe von Vladislavs Zelle. Der knurrte den Hybriden gereizt an. Also verduftete es schnell und versuchte sein Glück lieber bei Victor. Da der das Tierchen ziemlich süß fand, ging er lächelnd in die Hocke und kraulte es ein bisschen, soweit er das durch die Eisenstäbe hindurch konnte. Dabei versuchte er, herauszufinden, was genau das nun für ein Tier war. Sowas hatte er ja noch nie gesehen. Nichtmal davon gelesen. Das okkerfarbene Fell war so weich.

Die Tür ging indess noch etwas weiter auf und der pelzigen Vorhut folgte der eigentliche Besuch. Loriel kam vorsichtig hereingeschlichen, fast als hätte er Angst, gesehen zu werden. Er wirkte nervös. „hey. I brought something to eat for you“ [Ich hab dir was zu essen mitgebracht], meinte er auf English.

Victor stand wieder auf und sah einige Momente lang nur ausdruckslos auf das Zuckerbrötchen, das er durch die Gitterstäbe hindurch hingehalten bekam, rührte aber keinen Finger. Kurz spielte er mit dem Gedanken, statt des Brötchens Loriels Handgelenk zu packen und ihn festzuhalten. Aber was hätte es gebracht? Der Shogu Tenshi konnte hier weder etwas ausrichten, um ihn zu befreien, noch taugte er als Geisel. Also nahm Victor irgendwann mit einem knappen 'thanks' das Brötchen an, denn Hunger hatte er wirklich. Hoffentlich war es nicht so alt und hart wie das letzte. Obwohl, dann hätte er es zumindest noch verwenden können, um es nach jemandem zu werfen. „Ist das Teil wenigstens vergiftet, damit ich das alles hier schnell hinter mir habe?“

„Bedaure, nein“, schmunzelte Loriel.

„Schade ...“

„Hör zu. Ich wollte dir sagen, daß es mir leid tut, was hier gerade läuft. Das hier hätte dir nicht passieren dürfen“, erklärte der Engel mit einem Deut auf die Käfigstäbe.

Victor zog ein etwas verbittertes Gesicht. Jetzt behauptete der auch noch, es täte ihm leid! Was für eine Frechheit. Chippy hatte ihn getäuscht. Sie hatte so getan, als sei nach der Aufhebung des Fluchs wieder alles in Butter, um ihn in falscher Sicherheit zu wiegen. Aber in Wirklichkeit hatte sie heimlich ihre Pläne weiter verfolgt und ihn gnadenlos ins Messer geliefert. Victor verstand ja nicht viel davon, ein gebundener Schutzgeist zu sein, der mit seinem Schützling mental verbunden war, aber er unterstellte Loriel, daß er zumindest das hätte wissen und merken müssen. Loriel hätte ihm ruhig mal einen dezenten Hinweis unterschieben können. „Nichts für ungut, Junge. Du hättest dieses Gör echt mal etwas besser erziehen können.“

Loriel seufzte zustimmend. „Wem sagst du das ...“

„Was genau habt ihr mit uns vor?“

„Ich bin mir nicht ganz sicher, was Chippy mit dir vor hat. Ich erfahre auch nicht alles. Aber ich bin mir recht sicher, daß es mit ihrem Plan zu tun hat, mich abzustoßen.“

„Wie, 'abzustoßen'?“, fragte Victor dumm nach.

„Genau so, wie ich es sage. Sie will mich loswerden.“

„Was!?“, machte Victor schockiert. Er hatte sich also doch nicht verhört. „Du bist ihr Genius Intimus! Ihr seid über ein silbernes Band verbunden. Sie kann dich gar nicht loswerden, selbst wenn sie wollte.“

„Da bin ich mir inzwischen nicht mehr so sicher. Ich glaube, die zwei Wissenschaftler haben tatsächlich einen Weg gefunden, dieses Band zu trennen. Nicht, daß ich da böse drüber wäre. Deine Freunde scheinen der lebende Beweis zu sein.“ Er deutete vielsagend in die Nachbar-Zelle hinein. „Bei ihnen hat es ja offenbar geklappt, auch wenn der handfeste, medizinische Beweis sicher noch einige Untersuchungen erfordert und etwas dauern wird.“

Victor glotzte den alten, bierbäuchigen Rocker an wie das erste Auto. Das war so unglaublich, daß er es einfach nicht fassen konnte. Wenn sowas wirklich möglich war, dann musste das aber richtig rabenschwarze Magie sein und wäre garantiert strengstens verboten. Er konnte sich aber beim besten Willen nicht vorstellen, daß das tatsächlich irgendjemand hinbekam. „vy mne etogo ne skazali“ [Das hast du mir gar nicht erzählt], kommentierte er dann Richtung Vladislav.

„Natürlich nicht. Das ist eine viel zu gefährliche Schwäche. Ein schutzloser Magi, der keinen Genius Intimus mehr hat; was denkst du was passiert, wenn das einer mitbekommt? Ich werde Freiwild.“

„Ja, und einem Genius Intimus, der die Verbindung zu seinem Schützling verloren hat, wird es nicht besser gehen ...“

„Normalerweise ist Chippy nur hinter gebundenen Genii und ihren Schützlingen her. Was sie allerdings mit dir will ...!?“, fuhr Loriel auf Englisch fort und zog die Schultern hoch, um zu signalisieren, daß er keine Ahnung hatte. Immerhin war Victor keiner, der einen Schützling gehabt hätte.

„LORIEL!“, hallte eine drohende, weibliche Stimme durch das ganze Gebäude und ließ den Shogu Tenshi erschrocken zusammenzucken. „doko desu ka!? dan! sa! koko ni kitte!

„Ich muss weg!“, raunte Loriel in bedauerndem Tonfall und nahm die Beine in die Hand, um dem Ruf Folge zu leisten.

„Warte! Loriel!“, rief Victor ihm hinterher. „Wo sind die anderen Gefangenen alle? Was ist aus ihnen geworden? Loriel!“ Er bekam keine Antwort mehr. „dermo ...“, fluchte er leise und fuhr sich überfordert mit der Hand durch die Haare. Obwohl, eigentlich war es ja sonnenklar. Sie saßen hier in einer Forschungseinrichtung. Und diese Chippy wollte einen Weg finden, die angeborene Verbindung zwischen Magi und ihren Genii zu trennen. Es lag auf der Hand, was aus den anderen Gefangenen geworden war. Die hatten wohl als Testobjekte für entsprechende Versuche hergehalten, was höchstwahrscheinlich nicht gut ausgegangen war. Plötzlich passten auch die beiden Mädchen aus Kunigami hervorragend mit ins Bild, die man in den Wald geschleppt und angekettet hatte. Die zwei waren auch Schutzgeist und Schützling und folglich ebenfalls Versuchskaninchen gewesen. Mit deutlich weniger Hunger als zuvor biss er endlich in das Zuckerbrötchen, das er immer noch in den Fingern hatte. „Wie haben sie das geschafft?“, wollte er dabei düster von Vladislav wissen.

„Mit Bann-Magie. Ich weiß nicht ganz genau, wie es funktioniert hat, aber ich habe bei der angeblichen Behandlung ganz deutlich gespürt, daß ich einer starken Bann-Magie ausgesetzt wurde. Leider konnte ich nicht mehr schnell genug reagieren.“

Da hier momentan sämtliche Magie blockiert war, konnte Victor der Sache nicht nachgehen und an Vladislav herum analysieren. Sonst hätte er da sicher irgendwas dazu sagen können. „Hast du deine Spielzeug-Knarre noch?“, wollte er nur wissen.

„Ja. Die haben sie zum Glück vergessen, mir abzunehmen“, stimmte Vladislav zu und durchkramte seine Jackentasche nach der Pistole, die er am Flughafen bequem durch die Metalldetektoren bekommen hatte, weil sie aus Plastik war.

Victor ließ sie sich durch die Gitterstäbe hindurch reichen, prüfte den Füllstand des Magazins und überpeilte kurz den Lauf, um zu sehen, ob er gerade oder in irgendeine Richtung verzogen war. Eine alte Angewohnheit von ihm, wann immer er eine unbekannte Waffe in die Hand bekam.

„Uh, cool!“, fand Waleri, der akut aus seinem eingeschnappten Schweigen erwachte. „Gib her! Wenn diese blöde Ziege das nächste Mal aufkreuzt, knall ich sie ab!“

„Bitte, ich drängel mich nicht vor“, meinte Vladislav.

„Das werdet ihr schön bleiben lassen, wenn ihr nicht völlig bescheuert seid. Sie steht unter dem Schutz eines Schutzengels“, bremste Victor die beiden. Er schob sich die Pistole hinten in den Hosenbund, statt sie Vladislav zurück zu geben, damit keiner der beiden etwas Blödes damit anstellte. „Wenn ihr diese Chippy über den Haufen schießt, wird der zu einem Racheengel und jagt euch für den Rest eures Lebens! Und bei dem wirkt Munition nicht, das könnt ihr mir glauben.“



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