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Der Schwarze Schatten

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, jetzt geht es weiter mit unserer kleinen Liebesszene im Beika Park.
Reviews sind immer gerne gesehen, also teilt mir ruhig mit, wie ihr die Geschichte bisher findet. Los geht's.

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Ihr Schicksal

Kapitel 15: Ihr Schicksal 
 

Hörbuch zur Fanfiktion: Kapitel 15: Ihr Schicksal
 

 

Shinichi und Ai befanden sich noch immer im Park des Beika-Bezirks. Die Sonne verlor so langsam ihren Kampf gegen die Nacht und eine kühle Brise erfasste die Beiden.

Nachdem Haibara sich wieder etwas beruhigt hatte, löste er die Umarmung, hielt sie aber immer noch fest, als befürchte er, sie könnte ihm entgleiten, durch den Wind fortgetragen und sodann auf immer verschwunden.

„Es tut mir leid Ai, einfach alles. Ich komm mir wie ein Dummkopf vor und kann bestimmt nicht ansatzweise nachvollziehen was du meinetwegen durchmachen musstest, doch wenn du wüsstest wie glücklich in gleichzeitig darüber bin, dass du genauso für mich empfindest.“ Er musste kurz lachen, was sowohl Glück, als auch Erleichterung wiederspiegelte.  

Haibara gab zwischen ihrem leisen Schluchzen ein fast unmerkliches Lachen von sich.

„Ich hatte nie meine Zweifel daran, dass du ein Dummkopf bist.“, murmelte sie belustigt.

Shinichi konnte ein leichtes Kichern nicht unterbinden. Er war froh, dass Ai auch jetzt noch ihren Sarkasmus nicht verloren zu haben schien. Fürsorglich wischte er ihr die Tränen aus dem Gesicht, worauf Haibara seinen Blick erwiderte, sich aber Zweifel in ihren Augen spiegelten.

„Doch was ist, wenn deine Träume wirklich etwas wie Vorsehungen waren und ich…“ Shinichi ließ sie jedoch nicht ausreden und legte eine Hand auf ihre Wange.

„Dann werde ich es verhindern, egal was es auch kostet.“

Ais Herz machte einen Freudensprung. 

Niemals hätte sie es für möglich gehalten, dass sie ihrem Lieblingsdetektiv so viel bedeutete. 

Sie hatte es in ihrem tiefsten Innern immer gehofft und nun wurde aus dieser Hoffnung endlich Wirklichkeit. Sie lächelte. Es war das süßeste und glücklichste Lächeln, welches der Geschrumpfte jemals bei ihr gesehen hatte. Ai nahm nun auch ihre Hand und legte diese über die von Shinichi an ihrer Wange und drückte sie ganz fest an sich. 
 

So saßen sie eine Weile da, auf der Wiese mitten im Park, die Sonne so gut wie hinter den Häusern der Stadt verschwunden, während die Laternen an den Wegesrändern zum Leben erwachten.

Ai sah den jungen Detektiv in die Augen und sah in ihnen das Funkeln ihrer eigenen. Sie errötete, als sie bemerkte, wie Shinichi ihrem Gesicht langsam immer näher kam.

Es würde passieren, hier und jetzt würden ihre größten Sehnsüchte in Erfüllung gehen. Sie konnte es noch gar nicht fassen, dabei hatte sie noch so viele Fragen. Zwischen ihrem Glück schwammen auch immer noch Gefühle der Unsicherheit, ob das alles richtig sei was sie hier taten und das Ablegen ihrer Rüstung nicht zwangsläufig darin endet, dass sie verletzt wird, aber momentan spielte das keine Rolle für das rotblonde Mädchen. Dieser Augenblick sollte ihnen gehören. Vielleicht würde sie diese Entscheidung eines Tages bereuen, doch musste sie einfach wissen, wie es sich anfühlt geliebt zu werden.

Beide schlossen ihre Augen.

Sie konnten den Atem und die Wärme des jeweils anderen auf ihrer Haut spüren, bevor sich ihre Lippen zärtlich berührten. 

Wie lange hatte sich Ai dies herbeigesehnt. Sie hätte nie im Leben geglaubt, dieses Gefühl jemals verspüren zu können. Es war ein langer und inniger Kuss. Ein Augenblick, den jeder Maler sofort in einem Bild verewigt hätte, denn es fühlte sich so an, als ob die Zeit stehengeblieben wäre.
 

 

Am Abend lag Shinichi mit einem breiten Grinsen im Bett. Er war so überglücklich, dass sein Gesicht einfach das machte, was es wollte, aber das war ihm egal. Er hatte Ai seine Liebe gestanden und sie hat sie erwidert und das allerbeste nicht zu vergessen, sie haben sich geküsst. Ein Gefühl was unbeschreiblich war. Er spürte immer noch ihre weichen Lippen auf seinen und er konnte sie sogar noch schmecken, so süß wie sie waren.

Der junge Detektiv schwebte förmlich auf Wolke sieben, vollgepumpt mit Endorphinen, welche die Schmetterlinge in seinem Bauch wild umherwirbelten.  

Sie hatten den gesamten Abend noch zu zweit verbracht bis die Nacht über sie herein brach. Selbst als es langsam immer kälter wurde.

Er zog seine Jacke aus und legte sie Ai über die Schultern, woraufhin sie an ihn ran gerückt war und ihren Kopf auf seine Schulter gelegt hatte.

Beiden genossen einfach nur die Zeit zusammen, dennoch waren sie sich unsicher, wie es denn nun weitergehen sollte. Ihre Gefühle zueinander waren absolutes Neuland für die Beiden.
 

Sie beschlossen daher vorerst, ihre Gefühle für sich zu behalten und sich ansonsten, vor den anderen, ganz normal zu verhalten, so wie immer halt. Das hatte zum anderen auch den Grund, weil sie Personen, wie Ayumi oder Mitsuhiko nicht verletzen und auch unnötige Fragen und Blicke vermeiden wollten. Sie wollten sich erst selbst daran gewöhnen, bevor es andere tun würden.

Die jedoch größte Herausforderung, welcher sich die frisch Verliebten zu stellen hatten, hörte auf den Namen Ran. Allein wegen ihr, plagten im Nachhinein Ai immense Schuldgefühle. Dachte sie doch immer er hätte nur Augen für sie und dass bis ans Ende aller Tage.

Sie hatten ausgiebig darüber gesprochen und überlegt, wie sie es am besten klären könnten. Shinichi wollte nicht, dass Ran noch länger auf ihn wartet und der Geschrumpfte wollte das auf keinen Fall am Telefon klären, dass könnte er ihr einfach nicht antun, dafür bedeutete sie ihm immer noch zu viel.

Diese Angelegenheit wollte er Angesicht zu Angesicht mit ihr besprechen. Ran würde stets seine allererste Liebe sein, aber das Leben ging weiter. Doch ohne funktionierenden Prototypen wusste er leider nicht, wie genau er das bewerkstelligen sollte, doch war er sich sicher, ihm würde bald etwas einfallen.  
 

Er drehte sich auf die Seite und schloss die Augen, nur um sie kurze Zeit später wieder aufzureißen. 

Mist, dass hatte er ja vollkommen vergessen.

Shinichi griff zu seinem Handy und scrollte die neuesten Nachrichten durch, er suchte einen bestimmten Artikel. Nach einem kurzen Moment wurde er schließlich auch fündig. 

Hier steht es ja, die Japan Finance Bank hat heute Abend bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass sie einen neuen Investor und Mitbesitzer an Bord geholt haben, welche sie in eine sichere und stabilere Ära führen soll. Besondere Bekanntheit hat er jedoch erst vor kurzem erlangt, als Inhaber des Pharmakonzerns Nishi-Biogen-Industries und der DHFI (Division for Health, Fitness and Immunity), Kanae Nishimura. 
 

Shinichi starrte auf den Namen. Das konnte doch unmöglich bloß ein Zufall sein. Dem jungen Detektiv war das sehr suspekt. Steht Nishimura also in Verbindung zur schwarzen Organisation?

Shinichi warf einen Blick auf seinen Kalender. In zwei Tagen ist die Veranstaltung von Herrn Nishimura in seinem Anwesen, welche ihm nun sehr zugute kam. Vor Ort könnte er sich genauer umsehen und eventuell würde es ihm sogar gelingen etwas von Nishimura persönlich in Erfahrung zu bringen.

Doch er musste große Vorsicht walten lassen. Wenn die Männer in Schwarz Kontakt zum neuen Mitinhaber der Japan Finance Bank haben, dürfte seine geplanten Untersuchungen nicht ungefährlich werden, doch bis es soweit ist würde er versuchen auf allen anderen ihn möglichen Wegen, weitere Informationen zu sammeln.

Damit schloss er die Seite auf seinem Handy und legte es neben sich auf den Nachttisch, bevor er seine Augen erneut zu machte.

Auch Haibara legte sich, zur selben Zeit, in ihr Bett und schloss die Augen. Es ist doch mehr passiert an diesem Tag, als sie jemals vermutet hätte und obwohl sie aktuell so glücklich, wie seit langem nicht mehr war, verhinderte dies nicht, dass sie einen Traum erleben sollte, wie sie ihn bisher noch nie geträumt hatte.
 


 

Ai sah sich um. Es war dunkel und sie konnte nichts erkennen. Sie wusste nicht wo sie war und wie sie dorthin gekommen ist. Mit der Zeit fühlte es sich jedoch so an, als würden sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnen, da langsam immer mehr um sie herum für sie sichtbar wurde. 
 

Sie erschrak, als sie die Situation erkannte. Sie befand sich in einem Lagerraum im Keller eines Hauses. Es war genau derselbe Ort, den ihr Shinichi im Detail beschrieben hatte. Ai saß auf einem unbequemen Holzstuhl und war mit beiden Händen und Füßen an diesen fixiert. In ihr kroch die nackte Panik hoch. Sie hatte Angst und wollte weg, konnte aber nicht. Sie wollte um Hilfe schreien, doch war sie geknebelt und war deshalb nicht in der Lage auch nur einen Mucks von sich zu geben. Es war genauso wie Shinichi es ihr erzählt hatte, nur war sie nun mittendrin. 
 

Sie versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren, um sich eine Möglichkeit einfallen zu lassen, wie sie sich befreien könnte. Haibara hatte jedoch nicht genug Zeit über ihre Lage nachzudenken, da sie nun eine Stimme vernahm, welche ihr Blut in den Adern gefrieren ließ. Eine Stimme, so gefühlslos und kalt, wie es sie nur einmal auf dieser Welt gab. 
 

„Ich würde ja gerne sagen, dass du dich kaum verändert hast Sherry, doch es hat mir den Anschein als würde dies nicht zutreffen. Du hast dich sogar sehr verändert Shiho oder sollte ich dich jetzt lieber Ai Haibara nennen.“ Ai war starr vor Entsetzen, es fühlte sich so an, als würde sie keine Luft mehr bekommen. Mit ängstlich geweiteten Augen, vernahm sie nun Schritte, welche sich langsam ihr immer mehr näherten. Es dauerte nicht lange, bis eine große Gestalt in Schwarz mit teuflisch breitem Grinsen und langem blonden Haar aus der Dunkelheit des Raumes trat und sich vor ihr stellte. 
 

„Meine kleine Sherry, ich habe dich so vermisst.“ Mit einem beängstigen Lächeln schaute Gin auf die geschrumpfte Shiho hinunter. 
 

Er streckte langsam seine rechte Hand nach ihr aus. Ai rüttelte auf dem Stuhl hin und her und versuchte indem sie ihren Kopf nach hinten legte, der Berührung durch Gin zu entgehen, doch das brachte ihr nichts. Er griff sich ein Ende des Klebebands, welches auf Haibaras Mund lag und zog dieses langsam ab. Nachdem er damit fertig war, legte er einen Finger an seine Lippen.
 

Obwohl Ai nun die Möglichkeit hätte zu schreien, wagte sie es nicht, auch nur einen Laut von sich zu geben. Die Anwesenheit von Gin machte sie vollkommen handlungsunfähig. Als er merkte wie sprachlos sie war, lachte er amüsiert. „Immer noch so gerissen, wie eh und je. Es ist schlau von dir nicht nach Hilfe zu rufen, mal ganz davon abgesehen, dass es dir nicht das Geringste bringen würde.“ Gin kniete sich hin, sodass er mit seinen eiskalten mordlustigen Augen mit denen von Ai auf einer Höhe war. 
 

„Lass mich dich ansehen.“ Mit einem kraftvollen Griff, packte er Ais Kinn und drehte ihren Kopf leicht nach allen Seiten. „Faszinierend, wie du es geschafft hast etwas zu entwickeln, was den menschlichen Körper so perfekt schrumpfen lässt.“ Er ließ sie wieder los. „Du hast uns eine ganze Weile ganz schön an der Nase herumgeführt Sherry. Doch nun wird doch so einiges klar, vor allem was deinen Playboy angeht.“ 
 

Ai wusste sofort wen er meinen muss. Gin schnipste mit den Fingern und zwei weitere Gestalten traten aus der Dunkelheit hervor, wobei die Erste ein Mann mit kräftiger Statur zu sein schien und die Zweite ein Kind, welches von dem Mann, am Kragen in der Luft, gehalten wurde. Ein erneuter Schock durchzog Haibaras Körper, als Wodka den angeschlagenen Shinichi, in Kindergestalt, vor sie auf den Boden warf. 
 

„Wer hätte gedacht, dass auch der Oberschülerdetektiv Shinichi Kudo das APTX-4869 überlebt und ebenfalls schrumpft und das sogar vor dir.“ Gin sah mit einem verächtlichen Blick auf den schwarzhaarigen Jungen hinab und drückte mit einem Fuß auf dessen verletzten Körper, welcher überall blaue Flecke und Blutspuren hatte. Shinichi stöhnte vor Schmerzen.
 

„Hör auf damit, lass ihn in Ruhe.“, fuhr in Ai wutentbrannt an. Gin hielt inne und starrte zur ihr hinüber. „Du willst mir sagen, was ich zu tun oder zu lassen habe? Für wen hältst du dich eigentlich.“ Mit einer schnellen Bewegung schlug er ihr ins Gesicht. Ein stechender Schmerz durchzog Ais Wange, welche fürchterlich anfing zu brennen. Gin schnaubte wütend.
 

„Du bist nur eine kleine miese Verräterin, welche uns vorgespielt hat das Gift hätte ihn und dich getötet, dabei kanntest du ihn damals nicht einmal und dennoch bist du das Risiko eingegangen. Du hättest es so weit bringen können Sherry, an meiner Seite, zusammen.“
 

Keuchend sah sie ihn mit einem hasserfüllten Blick an. „Ich wollte nie etwas von dir und das konntest du nicht verkraften nicht wahr? Ich habe die Organisation schon immer verabscheut und war stets nur um das wohl von Akemi besorgt.“ Gin lächelte nun wieder finster. „Ach ja, deine Schwester, keine Sorge du wirst ihr schon bald Gesellschaft leisten. Ich bin nämlich fertig mit dir, doch bevor ich dich erlöse, werde ich mich noch um deinen Helden in schimmernder Rüstung kümmern.“ Während er dies sagte zückte er eine Pistole aus seinem Mantel. 
 

„Warte nein, bitte tu das nicht. Er hat doch gar nichts damit zu tun, du willst doch mich, also erledige mich.“, flehte Ai ihn an, wobei sie wusste, dass sie damit nichts erreichen würde. Gin grinste nur amüsiert und lud seine Waffe, um sie anschließend auf den am Boden liegenden Shinichi zu richten. 
 

Ai rannten die Tränen die Wange hinunter. Nun war es aus, nun würde sie die Person, die ihr am meisten bedeutete und die sie über alles liebte getötet werden und daran war nur sie ganz allein schuld. Wieso ist sie damals, in dem Keller, nicht einfach an dem Gift gestorben, dann hätte sie ihn nie kennengelernt und er wäre in Sicherheit. 
 

„Bitte… bitte töte MICH, töte MICH.“, flehte sie vollkommen entkräftet. Doch plötzlich erschien ein helles Licht über ihnen. Alle Anwesenden schauten überrascht in das reisende Licht, bevor sich die Szene vor ihren Augen veränderte. 
 

Auf einmal war sie nicht mehr in dem Lagerraum und auch nicht mehr gefesselt. Sie rieb sich die Augen und versuchte wieder klar zu sehen. Ai lag auf einem Bett in einem großen Schlafzimmer. Aus irgendeinem Grund, kam ihr dieser Ort vertraut vor, sie wusste jedoch nicht woher. 
 

Haibara sah an sich hinunter und erschrak. Ihr Körper war nicht der eines 7-jährigen Mädchens, sondern der einer erwachsenen Frau, sie hatte ihr altes Ich zurück. Mehr als verwundert sah sie sich um und wollte schon aufstehen, als sie merkte, dass sie überhaupt nichts anhatte. Das hat sie beim ersten Blick an sich hinunter, durch ihre Verwunderung gar nicht wahrgenommen. Nun lief sie rot an und wusste nicht genau, was sie nun tun sollte. 
 

Sogleich öffnete sich die Tür des Schlafzimmers und ein gut gelaunter ausgewachsener Shinichi Kudo kam mit einem Frühstückstablett in das Zimmer. „Guten Morgen mein Schatz.“, begrüßte er die verdutzte rotblonde Frau, welcher die Situation sofort peinlich war, da sie, wie gesagt, splitterfasernackt im Bett lag.
 

Shiho richtete sich vorsichtig auf, dabei hielt sie sich die Decke vor ihren Oberkörper. Shinichi kam näher und stellte das Frühstück, welches dem Anschein nach für sie bestimmt war, behutsam auf das Bett. Anschließend setzte er sich auf die Bettkante und gab ihr einen liebevollen „Gute-Morgen-Kuss“, welcher Shihos Herz schneller schlugen ließ. „Ich habe dir Frühstück gemacht, ich hoffe es schmeckt dir.“, er sah richtig stolz auf das, was er ihr da gezaubert hatte. Es sah wirklich alles unglaublich lecker aus, wodurch sich auch Shihos Magen meldete, sie hatte tatsächlich einen Bärenhunger.
 

„Danke, das ist wirklich lieb von dir.“, entgegnete sie verlegen mit einer leichten Röte auf ihren Wangen.  Der Oberschüler grinste breit, bevor er sich aufrichtete und Richtung Kleiderschrank ging. „Das ist doch das Mindeste, nach letzter Nacht. Du hast Recht behalten, es war wirklich unglaublich schön und ich bereue nichts.“ Shiho verschluckte sich nach seinem Satz an einem Stück Pfannkuchen. Shinichi sah sie fragend an. „Alles in Ordnung?“
 

Sie lachte peinlich berührt. „Jaja, es ist nichts, alles super.“ Haben sie etwa? Shiho wurde nun so rot wie eine Tomate. Das würde erklären, wieso sie nichts anhatte. Ihr Herz schlug ihr daraufhin bis zum Hals und ein warmes Kribbeln überzog ihren ganzen Körper, es war ein unglaublich schönes Gefühl. Allein seine Nähe war berauschend.
 

Schließlich kam er vom Kleiderschrank zurück und legte ihr einige Anziehsachen aufs Bett. „Hier bitte, sobald du fertig gefrühstückt hast kannst du duschen und dich anziehen, wir haben heute ja noch einiges vor.“ Voller Vorfreude lächelte er sie an. „Ach und bevor ich es vergesse…“, er fischte etwas aus seiner Hosentasche und legte Shiho eine Kette um den Hals, „…mein Herz, welches auf immer dir gehört.“
 

Sie schaute erstaunt auf die Kette und ihr Herz machte einen Satz. Es war die Kette aus dem Juweliergeschäft, von der Shinichi aus seinem Traum erzählt hatte. Es war also wirklich wahr? Sie strahlte übers ganze Gesicht. Shiho blickte zu ihrem Freund und nahm sein Gesicht in ihre Hände. „Was würde ich nur ohne dich tun?“, mit diesen Worten presste sie voller Leidenschaft ihre Lippen auf seine. Er erwiderte ihren Kuss ohne zu zögern, was sie nur noch glücklicher machte. Gin und der Rest der Organisation kann ihr nichts anhaben, solange ihr Beschützer, ihre große Liebe, bei ihr ist, davon war sie inzwischen fest überzeugt. 
 

Als sie sich wieder voneinander lösten, flüsterte sie ihm noch zärtlich ins Ohr: „Ich liebe dich Shinichi.“ Er lächelte und tat es ihr gleich. „Und ich liebe dich, mein Schatz.“, woraufhin er sie umarmte und ganz fest an sich drückte. Die Beiden saßen nun eng umschlungen auf dem Bett und Shiho hätte sich gewünscht, ihm noch näher und näher zu sein, auf das sie mit einander verschmelzen mögen um für immer zusammen zu sein.
 

 

So süß und wohltuend das Ende des Traumes auch für sie war, änderte das nichts an dem furchtbaren und erschreckenden Anfang, den dieser genommen hatte.

Haibara schreckte hoch, als ihr Wecker sie in die Realität zurückholte. Irritiert sah sie sich um, als würde sie ihr eigenes Zimmer nicht wiedererkennen.

Sie ertappte sich selbst dabei, wie sie gehofft hatte bei Shinichi Zuhause aufzuwachen, um dasselbe Erlebnis aus ihrem Traum noch einmal zu durchleben. Gleichermaßen ließ es sie erzittern, als sie sich an den seelenlosen Blick von Gin zurückerinnerte. Ai lief ein kalter Schauer über den Rücken. Die Berührungen dieses Verbrechers lösten einen regelrechten Ekel bei ihr aus, wodurch sie sich schütteln musste.

Sie konnte nun ungefähr nachvollziehen, was Shinichi bei seinen Träumen durchgemacht haben muss. Sie wirkten auf unerklärliche Weise so unglaublich real.

Die Stimme des Professors riss sie aus ihren Gedanken, welche ihr sagte, sie würde zu spät zur Schule kommen. Sie schüttelte ihren Kopf, wie um wieder zu klarem Verstand zu gelangen, bevor sie sich mit einem elanvollen Schwung aus ihrem Bett beförderte.

„Ich bin schon so gut wie fertig.“, rief sie hinunter.
 

Die nächsten zwei Tage vergingen wie im Flug. 

Ai und Shinichi verstanden sich besser als jemals zuvor, da sie sich jetzt auch näher waren als jemals zuvor. Einmal brachte Ai auch ihre Katze mit in die Schule, welche sofort der Liebling der Klasse wurde. Sie log allerdings, als es darum ging, wer ihr die Katze geschenkt hatte. Ai lächelte Shinichi an, sagte jedoch, dass es der Professor war, welcher ihr eine Freude machen wollte.

Die Detective Boys waren hin und weg von dieser Idee und schlugen das Kätzchen sofort als Maskottchen ihres Klubs vor. 

Zwar war das nicht Shinichis Intention dahinter gewesen, doch wurde er mit vier gegen eine Stimme deutlich überboten.  
 

Shinichi und Ai verbrachten seit langem, mal wieder einen gemeinsamen Nachmittag mit ihren drei Grundschulfreunden. 

Sie genossen das herrliche Wetter, schlenderten durch die Mall, ließen ihre Füße im kühlen Nass des Stadtparkteiches treiben und schleckten zum Abend hin noch gemeinsam ein Eis. 

Es war in wirklich herrlicher Tag gewesen und vor allem Ai war wie ausgetauscht. Sie hatte soviel gelacht und die anderen sogar mit ihrer Fröhlichkeit angesteckt, dass sich die Detective Boys schon fragten, ob das wirklich ihre Freundin Haibara da neben ihnen war. 
 

Als sich Ai und Shinichi abends von ihren Freunden verabschiedeten und noch gemeinsam zum Haus des Professors gingen, setzten sie sich draußen in den Garten und sahen sich den Sonnenuntergang zusammen an. 

Dabei dauerte es auch nicht lange, bis ihre Hände sich langsam näher kamen und sich berührten. 

Beiden huschte ein Lächeln über die Lippen, während sie Händchen haltend dem Ende des Tages entgegensahen. 

Alles war einfach nur perfekt, die Welt schien in Ordnung zu sein und Shinichi hätte sogar fast seine Träume vergessen, doch wusste er nur zu gut, was für ein Tag morgen war. 

Morgen würden sie zu Kanaes Anwesen fahren und dort würden sie vielleicht sogar, wenn sich Shinichi Vermutung bestätigt, auf Mitglieder der Organisation treffen. Doch eins war klar, er wollte vor ihrem Schicksal nicht davonlaufen und er musste die Hintergründe dieser ungeklärten Morde aufdecken, koste es was es wolle. 
 

 

Währenddessen, es war bereits dunkel geworden, stand in einer großen Villa außerhalb der Stadt, ein Mann mit ordentlicher Statur, kurzem Haar und Maßanzug an einem großen Fenster seines Büros und schaute hinaus zu den Lichtern der Millionenmetropole. In der Hand hielt er ein Glas Branntwein, von dem er hin und wieder genüsslich einen Schluck nahm. 

Einen Moment später kam eine Frau mit Klembrett in den Raum, vom Aussehen her, seine Sekretärin. Sie blieb kurz hinter der Tür stehen und verbeugte sich förmlich. 

„Sir, es ist alles für morgen vorbereitet, so wie sie es gewünscht haben. Jeder vom Personal wurde über seine morgigen Aufgaben in Kenntnis gesetzt. Ich weiß doch, wie sehr sie Perfektion zu schätzen wissen.“

Der Mann lächelte zufrieden, bevor er sich noch einen Schluck von seinem Getränk genehmigte. 

„Perfekt, ich schätze das war es für heute Frau Watsuki. Wir sehen uns dann morgen in aller Früh.“ 

„Wie sie wünschen.“, mit diesen Worten verbeugte sie sich erneut, bevor sie den Raum wieder verließ, dabei blickte der Mann weiterhin hinaus in die Nacht. 

„Morgen wird ein großer Tag werden und wird gleichzeitig auch dein letzter sein, Sherry.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Blue_StormShad0w
2018-06-11T18:13:36+00:00 11.06.2018 20:13
Guten Abend.
Tolles Kapitel mal wieder!
Nun sind die Beiden offiziell ein Paar, wie schön! (^-^) Nun gut, sie verheimlichen es erst mal vor allem anderen, aber hey, Hauptsache sie haben sich bekommen. (^ ^)
Na, welch ein Zufall auch, wer der neue Miteigentümer der Bank ist. Shinichi sollte den Kerl gut im Auge behalten.
Oh Mann, dass war ja wirklich ein schrecklicher Albtraum! Der vor ihr stehende Gin und der zusammengeschlagene Shinichi, ein für sie furchtbarer Anblick und zum Schluss die gezogene Waffe.
Und auf einmal wechselte der Kulisse im Schlafzimmer des wieder erwachsenen Shinichis. Na, einen anscheinend nach, hatten die Beiden ja wohl eine, äh … angenehme Nacht hinter sich - auch wenn sie den Teil nicht geträumt hatte. (^~^)
Hm, jetzt stellt sich nur die Frage, bei welcher Gelegenheit bekommt Shiho nun die Kette geschenkt? Beim ihrer Verabredung oder beim Frühstück? Oder gar bei einer anderen Gelegenheit?
Zudem ist zu befürchten, welcher der Albträume nun war wird. Shinichis oder Shihos?
Und wenn wir schon bei den Männern in Schwarz sind, der schwarze Schatten scheint sich seines Vorhabens sehr zuversichtig zu sein. Oje, frage mich gerade, was er alles in Porto haben mag? Und dann wäre da auch noch Gin, der ja auch noch zutun hat.
Bei der Sekretärin frage ich mich, ist sie nur eine normale Angestellte, oder ist sie auch ein Organisationsmitglied?
Nun, dann auf bald wieder. Bin schon sehr gespannt.
Ciao! (^^)/

Antwort von:  Cognac
11.06.2018 20:55
Ebenfalls einen guten Abend.

Ich habe bis eben noch ein bisschen was an dem Kapitel verändert. Nicht Storybasierendes, aber die ein oder andere Szene habe ich etwas ausgeschmückt. Auf jeden Fall ist es mein bisher längstes Kapitel, welches ich zu dieser Geschichte geschrieben habe und es freut mich sehr, dass dir meine Kapitel bisher alle so gut gefallen und du mit Leib und Seele bei den Charakteren und deren Erlebnissen dabei bist.

Ja es stimmt, Shinichi und Shiho sind jetzt, mehr oder weniger, offiziell ein Paar oder zumindest versuchen sie sich darin eins zu sein. ^^ Mal schauen wie sie sich noch schlagen werden. (als ob der Autor das nicht wüsste xD)
Wie sehr und ob überhaupt, Nishimura mit den Männern in Schwarz verwickelt ist, wird sich in den nächsten Kapitel so LANGSAM aber sich zeigen. Vielleicht hast du ja schon eine Vermutung? :D

Tja, auch Träume haben manchmal zwei Gesichter, ein schönes und ein hässliches. Welche Seite des Traums davon welches Gesicht hat, kannst du dir ja wahrscheinlich denken. :P

Ein angenehme Nacht hatten sie bestimmt. Die Matratze ist sicherlich sehr weich. :D :D
Bei deiner Frage, bei welcher Gelegenheit Shiho wohl die Kette bekommt, musste ich ehrlich gesagt schmunzeln, da ich mit so einer Frage nie gerechnet hätte. Sie wird aber im Laufe der Geschichte auf jeden Fall beantwortet und vielleicht sogar auf eine Art und Weise, mit der du selbst nicht gerechnet hättest. *Vorfreude*

Es stimmt, dass Shiho und Shinichis Traum starke Ähnlichkeiten aufweisen und man sich fragt, welcher von beiden nun wirklich das Zeug hat, in die Zukunft zu blicken. Oder ist eventuell weder noch der Fall? :D

Was ich aber auf jeden Fall noch loswerden will ist, dass "Schwarzer Schatten" eigentlich nur ein Spitzname ist, welcher sich dieser mit der Zeit angeeignet hat, durch die Art seine Aufträge zu erfüllen. In Wahrheit besitzt auch er, wie alle anderen, eine Spirituose als Codenamen. Ich wollte nur diesen Namen bis zur letzten Sekunde geheim halten, deswegen "Schwarzer Schatten".
Und was die Sekretärin angeht .... *böses Lachen* .... wird erstmal nichts verraten.

Bis demnächst
Cognac


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