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Der Schwarze Schatten

von

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Intrigen und Verrat

Kapitel 29: Intrigen und Verrat
 

Hörbuch zur Fanfiktion: Kapitel 29: Intrigen und Verrat
 

„Wenn das nicht unser Detektiv von morgen ist, Conan Edogawa.“

Kuroda kam auf sie zu und begrüßte die Beiden. Shinichi und Ran taten es ihm gleich, warf der Junge mit Brille ihm jedoch einen misstrauischen Blick zu, welchen Kuroda registrierte, aber gekonnt ignorierte. Ran hingegen lächelte fröhlich.

„Sie müssen Herr Kuroda sein, der Nachfolger von Kiyonaga Matsumoto. Ich kannte ihn gut, durch meinen Vater.“

Der Grauhaarige erwiderte ihr Lächeln und reichte ihr die Hand. „Dann sind sie Ran Mori, die Tochter des Meisterdetektivs Kogoro Mori. Freut mich außerordentlich sie kennenzulernen.“

„Gleichfalls.“, entgegnete Ran und ergriff seine ausgestreckte Hand, um diese zu schütteln. „Ich hoffe sie werden seine Aufgaben als Hauptkommissar genauso gut bewältigen.“

Shinichi wandte, während der Konversation, nicht eine Sekunde seine Augen von ihrem Gegenüber ab. Auch ihm hat Kuroda schon seine mächtige Pranke entgegengestreckt, aber nachdem was Ai über die Beschreibung von Rum erzählt hat, hatte er die schreckliche Befürchtung, dass auch Kuroda zur Organisation gehört und dazu noch die Nummer 2 der Männer in Schwarz ist. Falls dies zutreffen sollte, hätten sie nun Kenntnis über das Überleben von Bourbon und Kuroda selbst, würde womöglich ebenfalls über Shinichis wahre Identität Bescheid wissen.

„Sie wollen sicher zu Toru Amuro stimmt‘s?“, wollte Kuroda nun von der Braunhaarigen wissen, obwohl sein Ton eher auf eine rhetorische Frage schlussfolgern ließ.

„Ja das stimmt.“, bestätigte Ran. „Wie geht’s es ihm? Waren sie bei ihm?“

Der Hauptkommissar nickte kurz.

„Er ist auf dem Weg der Besserung. Ein Glück das er diese gefährliche Begegnung einigermaßen heil überstanden hat."

Er senkte seinen Blick hinunter zu Shinichi, als wolle er ihm mit dieser Aussage etwas klar machen. Dieser musste angespannt schlucken.

„Machen sie sich aber keine Sorgen, hier bei uns ist er vollkommen sicher und wird uns bestimmt noch sehr von Nutzen sein.“, fuhr Kuroda zufrieden lächelnd fort.

„Das freut mich zu hören.“, erwiderte das Fräulein Mori.

„Nun denn, ich habe noch zu tun und will sie auch nicht weiter aufhalten. Ich bin sicher wir werden uns schon bald wiedersehen.“

Kurodas Stimme machte den Eindruck, dass er davon ausging, dass diese erneute Begegnung schon recht bald sein würde und warf dabei wieder einen unauffälligen Blick auf Shinichi, bevor beide Parteien auseinander gingen.
 

Hatte Kuroda etwa Verdacht geschöpft, was seine Vermutung betraf, fragte sich der junge Detektiv, während er ihm hinterher sah. Ran erlaubte ihn aber nicht weiter darüber zu grübeln, als sie ihn an die Hand nahm und sanft mit sich zog.

„Nun komm schon Conan. Wir sind gleich da.“

Shinichi ließ sich ohne Kommentar bis zum Zimmer von Amuro schleifen.

Das Fräulein Mori klopfte vorsichtig an die Tür. Sie vernahm eine Frauenstimme, welche sie herein bat und nahm im Anschluss den Türknauf in die Hand, um sich und Conan Zutritt zum Zimmer zu verschaffen.

Sie empfing eine junge amerikanische Frau mit Brille, welche die Beiden mit einem übertrieben fröhlichen: „Oh hello Ran and Cool Kid, nice to see you.“ begrüßte. Ihre typische unschuldige Rolle als ehemalige Lehrerin, welche sie immer spielte, wenn sie ihrer einstigen Schülerin gegenüberstand.

Sie saß auf einem Stuhl, gleich neben dem Bett von Amuro. In diesem wiederum lag der angeschlagene Bourbon, welcher ungewöhnlich blass wirkte und auch nicht so aussah, als hätte er viel geschlafen.

Shinichi registrierte, dass er an einem Tropf mit Schmerzmitteln hing. Der Gedanke, der Inhalt käme wahrscheinlich von Nishi-Biogen-Industries machte den Schwarzhaarigen krank. Es fühlte sich so an, als hätte die Schwarze Organisation nun überall ihre Finger im Spiel und ihr Einfluss schien von Tag zu Tag zuzunehmen. Egal wo er sich aufhielt, der Schwarze Schatten, der von ihr ausging, schien alles zu bedecken und in ewige Finsternis hüllen zu wollen.
 

„Hallo Jodie, schön sie zu sehen.“ Ran trat an Amuros Bett heran, sah erst zur Agentin Starling und anschließend zum, vor ihr liegenden, blonden jungen Mann.

„Wie geht es dir?“, erkundigte sie sich fürsorglich, als sie auf einen zweiten freien Stuhl platznahm.

Shinichi stellte sich nebenbei zu Jodie, welche ihm stumm zuzwinkerte.

Bourbon hustete einige Male bevor er ihr antworten konnte.

„Nun ja, ich schätze mal mir geht es besser als zu dem Zeitpunkt, wo du mich vor eurer Wohnung gefunden hast.“

Trotz geschwächtem Zustand, zwang er sich zu einem leichten Lachen, was jedoch unangenehm für ihn sein musste, da er das Gesicht, von Schmerz gezeichnet, verzog.

„Das wird schon wieder, du wirst sehen und bis es soweit ist, bist du hier in den besten Händen.“, sprach Ran ihm zuversichtlich zu.

Amuro schien, was das anging, ähnliche Zweifel wie Shnichi zu hegen. Seine Augen wanderten zum geschrumpften Detektiv am Fuße seines Bettes. Er fing seinen Blick auf und konnte aus diesem schlussfolgern, dass auch Bourbon über ihn Bescheid zu wissen schien, gleichzeitig aber auch, dass dieses Wissen bei ihm gut aufgehoben sei. Immer mehr Leute wurden mittlerweile Träger seines Geheimnisses, leider darunter auch seine Feinde. Allein in diesem Raum, hatten zwei von drei Personen Kenntnis über sein wahres Ich. Nur Ran war noch ahnungslos, was für Shinichi zum Haare raufen war.

Jodie beugte sich zu ihm hinunter und stoß ihm mit dem Ellenbogen in die Seite.

„Hey Conan, komm doch mal eben mit, ich möchte mit dir unter vier Augen sprechen. Es gibt Neuigkeiten, welche dich interessieren dürften.“, flüsterte die FBI-Agentin ihm zu.

Shinichi verstand sofort und so gab er vor, zusammen mit Jodie sich etwas zu trinken holen zu wollen. Ran hatte nichts dagegen einzuwerfen und so verließen die blonde Frau und der kleine Junge, das Krankenzimmer.
 

Im Flur stehend, kam Jodie auch sogleich zur Sache.

„Wir haben von Amuro einiges Neues über die Organisation erfahren, was den Verlauf der nächsten drei Wochen stark beeinflussen könnte.“ Agentin Starling klang sehr besorgt, was ihr Shinichis volle Aufmerksamkeit sicherte.

Er erfuhr wie Amuro im Beika-Center von der Organisation entlarvt und beinahe getötet worden wäre, hätte ihn nicht ein anderes Mitglied der Männer in Schwarz davor bewahrt. Es war die neue Forschungsleiterin der Organisation mit dem Codenamen Amarula, welche die ehemalige Position von Shiho alias Sherry eingenommen hatte.

„Sie hat Amuro vorgewarnt?“, fragte Shinichi ungläubig.

„So hat es Rei mir jedenfalls beschrieben. Was ihre genaue Intention dahinter ist, weiß er leider selbst nicht. Will sie die Organisation hintergehen oder hat sie ihm nur einen Gefallen getan? Das lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.“, gab Jodie zurück und warf die Stirn in Falten. Auch die Information, dass Amarula erzählt hat, Wermuts Verrat sei inszeniert, behielt die Agentin nicht für sich. Gerade diese Erkenntnis würde ihr Vorhaben gegen die Organisation massiv gefährden.

Shinichi fuhr sich angespannt durch die wilden Haare.

„Irgendwie glaube ich nicht, dass Wermut uns was vorspielt. Es ist doch auch nicht auszuschließen, dass die Männer in Schwarz, Amuro falsche Angaben bewusst zugespielt haben. Wieso sollten sie ihn in ihr Täuschungsmanöver einweihen, wenn sie ihn als Verräter bereits identifiziert hatten. Das macht doch keinen Sinn.“

Jodie schnippte mit ihren Fingern. „Oder Amarula wollte ihm wirklich helfen und ihn vor Wermut warnen.“ Der Geschrumpfte schüttelte den Kopf, wobei man ihm deutlich ansah, dass ihn das nicht überzeugte.

„Zu ungewiss, um uns darauf zu verlassen, dass sie uns eventuell freundlich gesinnt ist, dafür ist der Angriff auf das Geheimlabor einfach zu wichtig. Ich glaube dennoch die Organisation will hier uns bewusst in die Irre führen. Wir sollen Wermut, durch Zweifel an ihrer Loyalität, nicht als unsere Trumpfkarte gegen sie ausspielen.“

Agent Starling lehnte sich, für eine angenehmere Haltung, gegen die Wand des Flures und rückte ihre Brille zurecht.

„Da kann durchaus was dran sein und, so schwer es mir auch fällt es zuzugeben, ohne ihre Mithilfe vor Ort, wird uns der Zutritt zum Labor nicht gelingen.“

„Wir müssen uns auf ihr Wort verlassen, ich vertraue ihr jedenfalls. Sie hat mich und Ai gerettet und daher mein Vertrauen verdient. Doppeltes Spiel hin oder her, ich werde mich nicht davon abhalten lassen, die Organisation zu Fall zu bringen und das Geheimlabor ist der erste große Schritt in diese Richtung.“, erwiderte der kleine Detektiv entschlossen.

Jodie musterte ihn noch eine Weile, dann stieß sie sich wieder von der Wand ab und sah auf ihre Armbanduhr.

„Wir werden uns auf jegliche Möglichkeit einstellen, doch nun muss ich zurück zum Hauptquartier. Du wirst demnächst wieder von uns hören.“

Sie wollte schon gehen, als sie sich noch einmal zu Shinichi umdrehte.

„Bevor ich es vergesse. Laut Amuro, hält die Organisation an ihrem Plan, welchen sie zurzeit verfolgt, fest, wodurch Cognac aktuell kein Interesse an euch zu zeigen scheint. Er ist sich bewusst, dass du und Sherry aus eigenen Stücken, früher oder später, euch ihm wieder entgegen stellen werdet.“

„Soll das bedeuten, wir schweben aktuell nicht in Gefahr, von den Männern in Schwarz gefasst zu werden?“, wollte Shinichi wissen.

Jodie legte ein beruhigendes Lächeln auf. „Sieht ganz danach aus. Sie wissen, dass wir involviert sind und ein Schritt um euch zu schnappen, würde ihre eigentlichen Pläne unnötigen Risiken aussetzen. Es ist aber dennoch unumgänglich, weiterhin äußerst vorsichtig zu sein.“

Der Schwarzhaarige nickte mit einem zufriedenen Blick, welcher auch etwas Erleichterung wiederspiegelte. „Das werden wir.“, äußerte sich Shinichi mit Zuversicht.

„Nun denn, wir sehen uns kleiner Meisterdetektiv und richte Ran aus, es hat mich gefreut sie wiederzusehen ja.“ Sie winkte ihm zum Abschied, bevor sie aufbrach.
 

Währenddessen betrat Shinichi wieder das Krankenzimmer, wo Ran immer noch bei Amuro saß und versuchte ihn bei guter Laune zu halten, was ihr zu gelingen schien, da dieser nun schon viel besser aussah und sogar hin und wieder lächelte. Als sie sich nach Jodie erkundigte, antwortete der Schwarzhaarige, dass diese noch etwas zu erledigen habe und deswegen schon gehen musste.

Während Ran sich weiter mit Amuro unterhielt, ging Shinichi hinüber zum Fenster. Rei verfolgte ihn dabei kurz mit seinen Augen, bevor er diese wieder auf das Fräulein Mori richtete.

Der Geschrumpfte sah hinaus auf den Parkplatz, welcher vor dem Krankenhaus lag. Er konnte die FBI-Agentin sehen, welche derweil das Gebäude verlassen hatte und nun in ihren weißen Mercedes stieg, wo bereits eine vertraute Person auf sie wartete.

Jodie schloss die Autotür und starrte nachdenklich auf die Armatur vor sich.

„Und? Wird die Operation so fortgesetzt wie ursprünglich geplant?“, der verkleidete Akai, musterte seine Kollegin mit einem offenen Auge. Das stechende Grün seiner Iris schien sie dabei zu durchdringen.

Sie holte einmal tief Luft, bevor sie den Blick ihres Partners erwiderte.

„Es läuft weiterhin so wie geplant, doch müssen wir Wermut mehr denn je beobachten. Du darfst sie während der Mission nicht für eine Sekunde aus den Augen lassen. Falls sie tatsächlich vorhat uns in eine Falle zu locken, müssen wir schnell reagieren.“

Subaru nickte ernst. „Ist unser Detektiv derselben Ansicht?“, wollte er nun wissen, als er einen Blick, durch die Frontscheibe hinauf zur dritten Etage warf, wo Shinichi am Fenster stand und zu ihnen hinabsah.

Jodie seufzte etwas beunruhigt. „Er vertraut Wermut, er hat keinen Zweifel daran, dass sie uns wirklich helfen will, genauso wenig hat er irgendwelche Zweifel daran, sich von dieser Mission abhalten zu lassen. Komme was da wolle, er will das durchziehen, für sich und für das Mädchen.“

Shuichi gab ein bedenkliches Schnauben von sich.

„Hoffen wir, dass er durch seinen eisernen Willen die Organisation zu besiegen letztendlich nicht wichtige Details übersieht.“

Er drehte den Schlüssel im Zündschloss, wodurch der Wagen zum Leben erwachte und sie sogleich den Parkplatz vom Polizeikrankenhaus verließen.

Jodie sah noch einmal zurück, bevor das Gebäude aus ihrem Blickfeld verschwand.

„Das hoffe ich auch.“
 

Einige Stunden vergingen, bis die schwächelnde Sonne erneut das baldige Ende eines Tages ankündigte.

Das Abendlicht flutete die imposante Bibliothek, dank der großzügigen Fensterflächen. Es bedeckte alles, Bücherregale, Tische, Stühle, Büsten von Dichtern und Denker und den großen Sessel, mit Ausblick nach draußen, mit einer zarten Goldnote.

Durch den Studiersaal dröhnte Allegretto, die Siebte Symphonie von Ludwig van Beethoven, welche auf einem altmodischen Plattenspieler lief. Dieser stand auf der einen Seite des großen Sessels, während auf der Anderen sich ein kleiner Tisch mit schlanken verzierten Beinen und einer Abstellfläche aus Glas befand.

Das Licht von draußen reflektierte sich in diesem, ebenso wie in dem darauf stehenden Getränk. Eine Flüssigkeit mit fast derselben Farbe wie die letzten Sonnenstrahlen.

Eine Hand, welche vom Sessel auskam, ergriff, die in einem edlen Glas ruhende, Erfrischung. Sie war übersäht mit vielen kleinen Narben, die von Verbrennungen zu stammen schienen.

Die Hand führte das Glas Cognac an den Mund ihres Besitzers, welcher, mit einem unstillbar wirkenden Durst, es in einem Zug leerte.
 

Die musikalische Atmosphäre wurde jeher gestört, als die großen Türen, der Bibliothek, welche zu einem großen Anwesen gehörte, geöffnet wurden und drei Personen eintraten, zwei Männer und eine Frau, allesamt gekleidet in Schwarz.

„Nur herein spaziert.“, rief die Gestalt aus dem Sessel, während diese weiterhin die überwältigende Aussicht genoss.

Die drei Personen traten an den Sessel heran, hielten aber immer noch einen Abstand von mindestens sechs Metern.

„Sir, Phase 3 ist wie befohlen angelaufen.“, ergriff der Mann in der Mitte als erstes das Wort. Er war groß, hatte eine Glatze und besaß Tätowierungen am ganzen Körper.

„Ouzo, trete doch bitte einen Schritt nach vorn.“, kam es mit einer ruhigen, aber fordernden Stimme von denjenigen, welcher mit Sir angesprochen wurde. Etwas nervös tat der kahlköpfige Riese wie ihm befohlen. „Ich hörte Bourbon hat deinen kleinen Plan zu seiner Beseitigung überlebt.“

Cognac erhob sich aus dem Sessel und ging zwei Schritte geradeaus, sodass er direkt vor der Glasfassade stand und die Narbe in seinem Gesicht im Spiegelbild erkennen konnte.

„Aber, ich… ich habe ihn erwischt. Die Kugel hätte ihn zur Strecke bringen müssen.“, war die verblüffte Reaktion von dem, den er Ouzo nannte.

Der Schwarze Schatten befühlte vorsichtig das vernarbte Gewebe auf seiner Wange.

„Ein Irrtum deinerseits, wie es mir scheint. Ich habe heute von meiner Quelle die Bestätigung erhalten, dass Bourbon im Midoridai Polizeikrankenhaus liegt. Er ist schwer verletzt, aber er lebt.“

„Aus irgendeinem Grund hat der Kerl Verdacht geschöpft und wollte sich klangheimlich aus dem Staub machen. Keine Ahnung, was der Auslöser dafür war.“

Während Ouzos Antwort, trat nun auch die Frau zu seiner Linken einen Schritt nach vorn.

„Es ist ganz offensichtlich das Ouzo ihn, mit seinem Auftauchen im Restaurant, gewarnt hat. Ich hatte alles unter Kontrolle bis er kam.“ Die Frau, mit eisblauen Augen und braunem Haar, war niemand anderes als Amarula.

Der Tätowierte fauchte sie mit seiner tiefen Stimme an, doch sie beachtete ihn nicht weiter.

„Ist es wirklich so, dass unser NOC nur durch Ouzos etwas unbeholfene Art, schlussfolgern konnte, dass er aufgeflogen ist?“, Cognac sah über seine Schulter und warf mit einem Auge, einen finsteren Blick zu der jungen Frau, welcher sofort eine Gänsehaut über die Arme jagte.

Sie gab sich gespielt gelassen und versuchte sich keineswegs verdächtig zu verhalten.

„Ich wüsste nicht, was ihn sonst zu dieser Schlussfolgerung kommen lassen sollte. Ich habe ihn, wie befohlen um den Finger gewickelt und ihn davon berichtet, dass Wermut noch für uns arbeitet.“
 

Der zweite Mann zu Ouzos Rechten, welcher sich bisher in Schweigen gehüllt hatte, trat nun ebenfalls vor und machte einen mehr als gereizten Eindruck.

„Das ist doch alles unwichtig. Wir wissen wer er ist und wo er sich aufhält, also ist vollkommen klar, was nun zu tun ist. Das gleiche gilt für Sherry. Also worauf warten wir. Erledigen wir diese elenden Verräter, alle beide.“ Diese Worte stammten natürlich aus dem Mund von Gin, welcher Cognac, wie so oft, herausfordernd ansah.

Der Mann am Fenster drehte sich nun vollständig zu seinen drei Kollegen um. Sein Schatten, den seine Statur warf, reichte bis zu ihren Fußspitzen.

„Gin mein Lieber, ich befürchte du hast immer noch nicht genau begriffen, wobei es hier eigentlich geht. Selbstverständlich müssen die Feinde und Verräter der Organisation ihrer gerechten Strafe zugeführt werden, doch ist momentan das Fenster dafür geschlossen und wann es sich wieder öffnet ist allein meine Entscheidung.“

Der große Mann mit dem langen blonden Haar knurrte verärgert und ballte die Fäuste, was Cognac registrierte, aber völlig kalt ließ.

„Wir werden Phase 3 nicht gefährden, in dem wir ungewollte Aufmerksamkeit auf uns lenken. Bedenk, dass auch das FBI nun mit von der Partie ist. Deswegen wirst auch du und Wodka die Finger still halten und nichts ohne meine Zustimmung unternehmen, verstanden?“

Gin knirschte aufgebracht mit seinen Zähnen. Cognac konnte ein leichtes Zucken seiner rechten Hand erkennen. Es juckte ihm bestimmt in den Fingern, seine Beretta zu ziehen und sie auf ihn zu richten, was Cognac amüsierte. Er war schließlich derjenige, der am längeren Hebel saß und er wusste genau, dass das Gin zuwider war.

Ohne eine Antwort zu geben, drehte sich der Mann mit dem langen Haar und der Zigarette im Mund, welche er inzwischen in seiner Wut abgebissen hatte, um und verließ wortlos die große Bibliothek.

Mit einem ohrenbetäubenden Knall, warf er die Tür hinter sich zu.
 

„Du lässt ihn so mit dir reden.“, äußerte sich Ouzo dazu empört. „Er hat keinerlei Respekt vor dir und denkt er kann die Struktur der Organisation, wie es ihm beliebt unterwandern.“

Cognac winkte aber nur unbeeindruckt ab.

„Mach dir keine Sorgen. Schon bald wird er kein Problem mehr für uns darstellen. Das ist halt das Ergebnis jahrelanger schlampiger Arbeit. Die Organisation muss zur alten Stärke zurückfinden, wenn sie überleben will. Die Wiedergeburt steht kurz bevor.“

Cognac drehte sich wieder zum Fenster hin und warf seinen Blick einmal mehr hinaus, auf die Hauptstadt Japans.

„Ohne Ordnung herrscht Chaos, ohne Perfektion herrscht Mangelhaftigkeit und Unvollkommenheit, welche zur Entgleisung führen. Anokata hat lang genug das Wohl der Organisation vernachlässigt und Verrat und Ungehorsam geduldet. Es ist an der Zeit, seiner Herrschaft ein Ende zu setzen.“

Ouzo und Amarula grinsten breit, bei den Worten ihres Bosses.

„Er ist zu schwach, ein alter Mann nach all der Zeit und nicht länger fähig uns zu führen.“, entgegnete Ouzo. „Aber ihr, seit perfekt für diesen Posten. Nur ihr könnt die Organisation wieder zu altem Glanz verhelfen.“, stimmte Amarula zu.

Cognac lachte. Es war ein böses und verschlagenes Lachen.

„Wie recht ihr habt und bald wird es soweit sein. Die "rechte Hand von Anokata" wird sich um seinen Hals legen und solange zudrücken, bis kein Laut seine Kehle mehr verlässt.“

Er ging zum Plattenspieler und wechselte das Lied. Nach einer Weile ertönte Ave Maria, die gleiche Musik, welche Cognac auch auf seiner Veranstaltung spielen ließ und zudem Shinichi und Ai getanzt hatten.

„Ich liebe diese Komposition.“, schwärmte er.

„Und sobald dies erledigt ist, kümmern wir uns auch um unsere Störenfriede. Schließlich ist es inzwischen etwas persönliches und ich werde dafür sorgen, dass dieses Lied das letzte sein wird, was du hören wirst, bevor du und deine süße kleine Freundin zu den Engeln aufsteigen werdet, Shinichi Kudo.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
BABUUM!
Na? Wie hat das Ende auf euch gewirkt?
Cognac hat einmal mehr seine finstere und teuflische Persönlichkeit gezeigt und seine eigene Ziele, welche er klangheimlich verfolgte, hinter dem Rücken des Bosses. Doch er steht mit dieser Ansicht nicht alleine dar. Beginnt die Organisation sich in zwei Lager aufzuspalten und wer wird diesen aufkommenden inneren Kampf um die Macht überleben und wer nicht?
Lasst euch überraschen. Nächstes Kapitel wird es ebenfalls äußerst spannend, als Spezial zu Kapitel 30.

Liebe Grüße
Cognac Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Blue_StormShad0w
2018-07-27T08:07:52+00:00 27.07.2018 10:07
Hallo und guten Tag.
Ein super Kapitel war das mal wieder!
Nun, dass Shinichi Kuroda nicht so recht Vertrauen schenkt, dürfte ja wohl klar sein.
Und das Jodie und Akai, trotz Shinichis Auffassung, dass er Wermut vertraut, vorsichtig ihr gegenüber sind, ist auch verständlich.
Nun aber zu den Teil des Kapis, den man hier schon als Filmreif bezeichnen könnte: Die Beschreibung der Umgebung und die Stimmung, in der Cognac auf die Stadt Tokio herab blickt, hat mich sehr gefesselt.
Auch die Unterhaltung zwischen ihn, Gin, Amarula und unseren bekannten Fels[/], alias Ouzo, kam sehr überzeugend an.
Ja, ja, man merkt die kalte Spannung zwischen Gin und Cognac hier. Jeder von ihnen will den Anderen am liebsten sofort beseitigen.
Auch muss ich hier schreiben, dass die Figur Cognac hier wahrlich zu einen durchaus gefährlichen Charakter entwickelt - was er natürlich schon die ganze Zeit über ist. Aber seine Ansicht nach Perfektion und Vollkommenheit und wie er darüber redet, könnte man hier bei ihm schon wie bei einen Sektenführer definieren. Auch dass er innerhalb der Organisation nach höherem strebt und den Platz an der Spitze einnehmen will, zeigt bei Cognac, wie gefährlich er noch werden könnte, wenn alles so abläuft, wie er es sich vorstellt.
Und auch der Gedanke, dass die Organisation sich in zwei Fraktion spalten könnte, wäre eine wirklich interessante Idee hier.
Auf jeden Fall, bin ich hier schon seeehr gespannt auf das nächste Kapi.
In den Sinne, auf bald! (^ ^)/

Antwort von:  Cognac
27.07.2018 17:34
Grützi oder so ^^
DANKE danke danke danke, für das tolle positive Feedback. Die Szene mit Cognac ist bisher bei den meisten sehr gut angekommen und ich bin selbst auch ein bisschen stolz darauf, muss ich ganz ehrlich zugeben.
Zum nächsten Kapitel, gibt es dann wieder ein Spezial, wegen dem 30.Part der Geschichte und es wird ein kleines Leckerbissen sein. Eine Situation wird eintreten, die eventuell viele Zuschauer der Serie bereits im Manga schon lange sich herbeisehnen, weil sich dabei die Frage stellt. Wie wird diese Begegnung wohl ablaufen?
Mehr verrate ich aber nicht. Bis zum nächsten Kapi

Gruß Cognac


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