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Ein Spiel- um Liebe und Vergangenheit

von

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Erinnerungen eines Todessers

5. Erinnerungen eines Todessers
 

„Verdammt“, zischte Lucius leise, als er sich erneut in dem winzigen Flur von Alisas Wohnung materialisierte. Die Unmengen an Quidditchfachmagazinen, die dort von der jungen Sucherin sorgfältig nach Datum sortiert abgelegt worden waren, hatte er vollkommen vergessen.
 

Mit Alisa auf dem Arm kostete es den reichen Zauberer einige Mühe ohne sie zu verletzen durch den voll gestellten Eingangsbereich, in das angrenzende Wohn-Schlafzimmer zu bringen. //So eine Behausung ist erniedrigend//, schoss es dem arroganten Reinblütler durch den Kopf.
 

„…Mr…Mal…Sie…arrog…Mistkerl…“, stammelte Alisa im Schlaf vor sich hin. Dabei hatte sie ihren Kopf unbewusst an Lucius Brust gelehnt und klammerte sich mit den Händen in dessen Hemd fest. //So, so…Mistkerl, also! Sie können froh, sein, dass Sie betrunken sind und schlafen, Miss Roy sonst würde ich Sie für diese respektlose Wortwahl durchaus zurechtweisen//, erklärte er ihr leise murmelnd, musste aber im selben Moment feststellen, dass er ein amüsiertes Schmunzeln nicht unterdrücken konnte.
 

Mistkerl? Vielleicht hatte sie da nicht ganz Unrecht. Aber das diese junge Hexe in seinen Armen, sich ab und an einfach wie eine vorlaute, unreife Göre aufführte war sicherlich auch nicht von ihr zu leugnen. Behutsam legte Lucius die schlafende Hexe auf ihrem Bett ab.

Mit ein paar einfachen Zaubern löste er ihre Frisur, ließ den Schmuck verschwinden und das Kleid wurde zu bequemen Schlafsachen.
 

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Dabei nahmen ihre verzauberten Haare plötzlich ihre natürliche Farbe an und somit blieb der Blick des Teammanagers, an der Erscheinung, der jungen Sucherin hängen. Ihre langen, nun aschblonden leicht gewellten Haare umrandeten ihr zurzeit völlig entspanntes Gesicht und fielen wie ein Schleier über ihre Schultern. Ihre Wangen waren vom Alkohol noch immer leicht gerötet.
 

Plötzlich erwischte sich Lucius dabei, wie sein Blick nun starr auf den vollen Lippen der Schlafenden hängen blieb und er plötzlich darüber nachdachte, wie sich diese wunderschön geschwungenen Lippen auf den seinen anfühlen würden. //Reiß dich zusammen!//, ermahnte er sich selbst.
 

Anscheinend war es für ihn wirklich mal wieder an der Zeit sich auf einigen Partys der gehobenen magischen Gesellschaft sehen zu lassen, um sich anschließend mit der ein oder anderen alleinstehenden Hexe zu vergnügen. Seid der Trennung von Narzissa hatte er sich immer Mal wieder diese Art von Ausgleich gegönnt. Doch seit geraumer Zeit hatte er sich kaum noch auf solchen Veranstaltungen blicken lassen.
 

Irgendwie hatten ihn diese belanglosen und oberflächlichen Bekanntschaften nach und nach immer mehr gelangweilt. Schließlich ging es bei den Herren meist nur um Themen wie Geld, Erfolg und weibliche Eroberungen – trotz Ehefrauen – und bei den Damen kam dann meist noch Mode, Schmuck und der neuste Klatsch und Tratsch, der privilegierten Gesellschaft, der magischen Welt, hinzu.
 

All das war ihm irgendwann schlicht und ergreifend auf die Nerven gegangen und so hatte er sich in den letzten Monaten ausschließlich auf seine Geschäfte, sein Imperium, sein neustes Projekt die Quidditchmannschaft und zum Schluss auf die Einarbeitung seines Sohnes, als Junior Chef des Malfoy-Unternehmens konzentriert. Aber seine instinktive Reaktion - die gerade definitiv nicht zu leugnen war - auf den Anblick dieser jungen sonst so vorlauten jungen Hexe zeigten ihm, dass es wohl an der Zeit war, sich zumindest ein oder zwei solcher Partys wieder anzutun.
 

Als Alisa sich nun im Schlaf auf die Seite rollte und die Decke, die er mit einem Zauber über sie gelegt hatte verrutschte, gab diese den Blick auf den durchaus ansehnlichen - verdammt nochmal - auf den unglaublich anziehenden Frauenkörper Preis. Das ärmellose Top und die Shorts die sie trug gaben immer noch genug davon Preis, sodass Lucius seinen Blick nun abrupt von der Schlafenden nahm, um seine plötzlich auftretende Vorstellung, wie sich die sichtlich zarte und makellose Haut Alisas unter seinen Händen anfühlen würde, schnellstmöglich zu verdrängen.
 

//Du solltest gehen, Lucius!//, riet er sich selbst und trat einige Schritte zurück, sodass er nun auf der einzigen nicht von Unrat, Kleidungstücken oder Quidditchausrüstungsgegenständen belagerten Fläche, in dem kleinen chaotischen Zimmer stand und schaute sich noch einmal kurz in dem einfach gehaltenen Raum um.
 

Als sein Blick auf den kleinen Couchtisch vor der heruntergekommenen Sitzgruppe fiel, erlangten alte Zeitungsausschnitte des Tagespropheten die Aufmerksamkeit des Ex-Todessers.

Gruppe von Todessern vernichtet Muggeldorf vollständig, war die Schlagzeile, die auf dem obersten Artikel zu lesen war. Lucius ging zu dem kleinen Tisch und betrachtete die Artikel genauer.
 

Der Zweite hatte die Überschrift: Finstere Zauberer wollen ausschließlich Angst verbreiten - so erste Stellungnahme des Ministeriums! Die nächste: Es gab keine überlebende im Muggeldorf!

Die letzte Ausgabe, die er fand, schien die junge Hexe besonders interessiert – nein verärgert - zu haben.
 

Dieser Teil des Tagespropheten von vor 21 Jahren war die jüngste der mindestens zehn Ausschnitte der Zeitung. Alle Artikel waren um die 21 Jahre alt und der jüngste war von jemandem mehrfach gelesen, zerknüllt und wieder geglättet worden zu sein. Die Überschrift lautete: Ministerium stellt Ermittlungen ein! Keine genaueren Hintergründe vermutet. Motiv der Tat: Verbreitung von Angst in Muggel und Zaubererwelt!
 

Immer wieder überflog Lucius die Artikel, die alle nur ein Thema beinhalteten. Der Angriff der Todesser auf dieses kleine abgelegene Muggeldorf. Warum sammelte die junge Hexe diese Artikel, hatte diese vermutlich mühsam in Archiven und bei alten Zauberern zusammengesucht? Was wollte sie herausfinden?
 

Lucius erinnerte sich dunkel an diese Nacht. Auch er hatte zu der Gruppe Todesser gehört, welche damals im Dorf eingefallen waren.

Während die meisten - angeführt von Bellatrix - blind vor Zerstörungswut und Mordlust, alles was ihnen vor den Zauberstab kam, töteten oder in die Luft jagten, hatte er sich daraufkonzentriert die Wünsche des Lords zu erfüllen und akribisch nach der Zaubererfamilie gesucht, welche seinem Herren ein Dorn im Auge gewesen war.
 

Er erinnerte sich nur noch daran, dass die Familie eine alte reinblütige Zaubererfamilie gewesen war, die dem Lord schon in dessen Schulzeit treu ergeben gewesen war. Doch der jüngste Sohn – der nun ungefähr in seinem Alter gewesen wäre - hatte sich irgendwann vom Lord abgewandt und versucht auch andere seiner Anhänger von dem Wahnsinn des finsteren Zauberers zu warnen.
 

Diesen Verrat wollte der dunkle Lord damals als Paradebeispiel für alle die jemals daran denken würden ihn ebenfalls zu verraten, nutzen und hatte unter anderem den Brüdern des Verräters aufgetragen ihren jüngeren Bruder eigenhändig zu töten. Als sowohl der Vater der vier Zauberer, sowie zwei seiner vier Söhne sich weigerten, hatte der Lord sie durch seine Schlange, grausamst von ihrem Leben befreit und schlussendlich Lucius und dem ältesten der Brüder den Auftrag erteilt den Verräter und seine Frau auszulöschen.
 

An den Namen dieser Familie erinnerte er sich nicht. Nicht einmal daran, ob sie sie damals in dem Dorf hatten finden können. Er wusste nur, dass damals dutzende Muggel ihr Leben – auch durch ihn - verloren hatten. Und obwohl ihm sein Blutstatus noch immer alles bedeutete, so träumte er zur heutigen Zeit oft von den vielen grausamen Taten, die er blind vor Überzeugung, Lord Voldemort sei unfehlbar, begangen hatte und bereute vieles davon zu tiefst.
 

Nachdenklich legte Lucius die Artikel in die Position zurück, in der sie gelegen hatten und disapparierte nach Malfoy Manor.
 

Still lag das winzige Dorf da. Die Nacht umhüllte das kleine Örtchen bereits seit einigen Stunden und noch ahnte niemand der schlafenden Menschen, dass sie in wenigen Minuten, völlig unerwartet aus dem Leben gerissen werden würden.
 

Wie Laute des Teufels erklang Bellatrix‘ schrilles Lachen neben ihm und viele unendlich viele stimmten ebenso vorfreudig auf das bevorstehende Abschlachten der gut zweitausend Muggel die in diesem Dorf lebten, mit ein.

„Los!“, zischte Bellatrix und einen Wimpernschlag später war die Meute voll schwarz gekleideter, maskierter Todesser verschwunden und das erste Muggelhaus stand im selben Moment in Flammen. Die ersten Leben wurden ausgelöscht.
 

Lucius ging seelenruhig durch die von angsterfüllten Schreien durchdrungenen Straßen. Kinder, Frauen, alte, junge. Sie fielen, fielen ohne wirklich zu verstehen was hier gerade geschah oder weshalb.
 

Er selbst nahm dies kaum war, ließ es nicht an sich heran und fokussierte sich darauf den Wunsch seines Herrn zu erfüllen. Sie zu finden, die er Tod sehen wollte. Er sah, wie Fenrir sich immer wieder über besonders junge Frauen hermachte, vergewaltigte, um ihnen dann auf brutalste Art und Weise das Leben zu nehmen.
 

Er sah wie Bellatrix alte Männer und auch Kinder zu Tode folterte und Mütter verzweifelt versuchten ihre Kinder zu schützen, nachdem ihre Männer bereits leblos am Boden lagen. Auch er war nicht tatenlos, hauchte Muggeln, die ihm gefoltert und verletzt vor die Füße fielen, ohne mit der Wimper zu zucken das Leben mit einem stummen Todesfluch aus.

Lucius wusste, dass er damit manchen einen qualvollen Tod ersparte.
 

Plötzlich hörte er, wie jemand hinter ihn trat. Mit erhobenem Zauberstab drehte er sich um und wehrte in letzter Minute den Fluch des ältesten, übriggebliebenen Bruders des Verräters ab und löschte dessen Leben sofort aus. Es hatte ihn schon von Anfang an misstrauisch gemacht, dass er wirklich der Einzige gewesen sein sollte, welcher fest zum Lord gehalten hatte, nachdem dieser befohlen hatte den jüngsten Sohn – Brian - wenn er sich richtig erinnerte, zu töten. „Elendes Pack! Verräter“, zischte nun jemand links neben ihm. Bellatrix, Nott und noch ein paar der ranghöheren Todesser standen um ihn herum, hatten den Toten wohl bereits verfolgt. „Kommt löschen wir den Rest dieser Blutsverräter aus! Ich weiß wo sie sind!“, erklärte Greyback, der die Fährte durch den toten Blutsverwandten vor ihnen aufgenommen hatte.
 

Lucius nickte und ließ sich von der Gruppe Todesser mitreißen, als sie angeführt von Fenrir auf ein kleines Haus am Ende einer schmalen Gasse zusteuerten. Teilnahmslos überließ Lucius den anderen beim Eintreten den Vortritt. Bellatrix hatte die Haustür bereits völlig zertrümmert und somit hielt er es für klüger sich zurückzuhalten, um keine Spuren zu seiner Person für die Auroren zu hinterlassen. Des Weiteren hatte diese geisteskranke Hexe nun die Bewohner des Hauses unüberhörbar auf sie aufmerksam gemacht.
 

„Ihr Blutsverräter wo seid ihr?“ flötete die Todesserin schrill, als alle mit erhobenen Zauberstäben ins Haus traten. Lucius, der als letzter das Haus betrat hörte schon am Eingang panische Schreie, unverständliche Befehle, angsterfüllte Stimmen erklangen, dann Bellas Stimme… ein Avada und ein dumpfer Aufschlag verrieten ihm, das sie getroffen hatten.
 

Dann…Lucius hielt den Atmen an, ja es war ihr Auftrag die gesamte Familie des Verräters zu vernichten doch…diese Schreie…Babyschreie! Babyschreie waren zu hören, die sich langsam entfernten, als würde jemand mit dem Kind versuchen zu fliehen…doch plötzlich verstummten diese.
 

Tod…die Familie des Verräters war nun bis zum letzten Kind ausgelöscht worden, ganz so wie es sein Lord gewünscht hatte und in diesem Moment, als er sich sicher war, das auch ein Kleinkind sein Leben gelassen hatte, war der Blonde Zauberer froh, dass nicht er in das Haus gestürmt war. Mit ernstem Blick kam Bellatrix zurück. "Eine Muggelfrau ist tot...die Blutsverräterin ist verschwunden mit dem Balg...weiß nicht ob es dreckige Muggelbrut war oder ihrs...von dem eigentlichen Verräter keine Spur! Vieleicht haben wir ihn erwischt...da draußen... Opfer vor sich her schweben ließ aus dem Haus…“Du warst zu langsam!“, erklärte sie nun schadenfroh lächelnd.
 

„Master? Master Lucius haben schlecht geträumt?“, wurde Lucius plötzlich von Carry seinem persönlichen Hauselfen aus einem scheinbar unruhigen Schlaf gerissen. Es dauerte einige Minuten, bis er realisierte, wo er sich befand. Er war tatsächlich in seinem Sessel vor dem Kamin seines Schlafzimmers eingeschlafen.
 

Er erinnerte sich daran, dass er sich gerade noch ein letztes Glas Feuerwhiskey eingeschenkt hatte, nachdem er sich seiner Roben entledigt und in bequemen Sachen, für die Nacht, in seinem Lieblingssessel niedergelassen hatte. Irgendwann hatte er beim Blick in die Flammen, damit angefangen über die Zeitungsartikel, auf dem Tisch seiner jungen Sucherin nachzudenken und war wohl nach einiger Zeit eingeschlafen.
 

Das er dann ausgerechnet von der Nacht in der sie das Muggeldorf angegriffen hatten träumte, war ein neuer Teil seiner Vergangenheit, welcher begann ihn in seinen Träumen heimzusuchen. Meistens waren es Bilder der Schlacht um Hogwarts, von der Ministeriumsabteilung, Askaban, der Auferstehung des Dunklen Lords oder von unzähligen Todessertreffen in denen andere Verbündete, Muggel oder die sogenannten Blutsverräter auf grausamste Art und Weise von Voldemort gefoltert worden waren.
 

Sei es wegen falschem Verhalten ihm gegenüber, wegen ihrer Herkunft oder wegen wichtigen Informationen, die sie dem Lord hatten liefern können. Meist war die Tortur, bis der Tod diese Opfer erlöste, lang und qualvoll und selbst der Tod war für diese armen Seelen nicht immer ein schnelles Ende.
 

Wenn der Lord gnädig gewesen war, hatte er seine schon meist bis zur Unkenntlichkeit gefolterten Opfer, schnell mit einem Avada von ihrer Pein befreit. Doch gerade Muggeln, Muggelgeborenen und Blutsverrätern, die bis zum Schluss gegen die Folter des Lords gekämpft hatten, hatte der finstere Zauberer Nagini überlassen, was einen langsamen und unehrenhaften Tod, als Schlangenfutter mit sich brachte.
 

Ein Würgen entrang seiner Kehle, als ihn diese grauenhaften, ekelerregenden Bilder in den Sinn kommen. Schließlich war es nicht selten vorgekommen, dass er gezwungen gewesen war, Naginis Angriffe auf ihre Opfer mit anzusehen. Wer weggesehen hatte oder gar einen Hauch von Entsetzten gezeigt hatte, hatte damals ebenfalls damit rechnen müssen, ebenfalls den mächtigen Cruciatusfluch Voldemorts zu spüren.
 

Denn der finstere Zauberer hatte diese Grausamkeiten meist dazu genutzt, auch seinen treusten Anhängern immer wieder deutlich vor Augen zu führen, was einem widerfahren konnte, wenn man sich ihm widersetzte, ihn verriet oder in seinen Augen unwürdig war zu existieren. Mit ein Grund, warum er stets darauf bedacht war, sich zu fügen. Der Blonde war sich sicher, dass er nach seinem Versagen damals in der Ministeriumsabteilung, nur nicht mit dem Leben bezahlt hatte, weil er erstens sofort nach Askaban gebracht worden war, sodass der erste Zorn des Lords verklingen konnte, ehe er diesen wieder gegenüberstehen musste und zweitens, weil der Lord wegen seines Versagens Draco dazu auserkoren hatte dieses durch seine Dienste wieder gut zu machen.
 

Lucius wusste, dass Draco damals nicht wirklich die Wahl gehabt hatte. Hätte er es abgelehnt, dem Wunsch Voldemorts zu entsprechen, hätte der Dunkle Lord ihn, seine Mutter und Draco selbst sofort mit dem Tod bestraft. Die Rekrutierung Dracos hatte ihn selbst dann dazu gebracht zumindest innerlich vom Dunklen Lord, von seinem Krieg gegen Potter, Dumbledore und den Orden zu distanzieren.
 

Auch wenn er es niemals gewagt hätte dies offen zu zeigen. Dazu war er – bei Merlin - einfach zu feige gewesen und das Leben seines Sohnes zu kostbar, so hatte er nach seiner Befreiung aus Askaban Tag für Tag darauf gewartet, dass Potter seine Aufgabe erfüllte und der Dunkle Lord endlich fiel.
 

Und als dieser Tag endlich gekommen war und er tatsächlich mit Narzissa und Draco diesen – von ihm selbst heraufbeschworenen Albtraum - lebendig entkommen war, hatte er geglaubt endlich ein geregeltes sicheres Leben, mit seiner Familie führen zu können. Doch Narzissa hatte andere Pläne gehabt.
 

Sie hatte ihm nicht verzeihen können, dass Dracos Leben mit seinen Entscheidungen und seiner Schwäche derartig in Gefahr geraten war und stand keine vierundzwanzig Stunden, nachdem der Dunkle Lord besiegt worden war, mit gepackten Koffern vor ihm. Sie hatte auch Draco dazu bringen wollen mit ihr zu gehen. Doch – im Gegensatz zu seinen Erwartungen- war sein Sohn bei ihm geblieben.
 

„Vater hatte keine andere Wahl! Sonst wären wir alle Tod, Mum!“, hatte er ihr versucht zu erklären. Doch für Narzissa gab es keine Zweifel. Er allein war Schuld gewesen. „Ich kann diese Schmach mit einem Todesser, einem Mann der in Askaban gewesen ist und das Gerde aller Leute über unsere Familie nicht mehr länger ertragen!“, hatte sie ihm an den Kopf geworfen, ehe sie das Manor endgültig verließ.
 

Als Lucius diese Worte heute in seinen Gedanken wiederfand, konnte er das alles viel distanzierter betrachten. „Dabei hast du von Anfang an gewusst, wer ich wahr“, murmelte er leise und kam daher schon länger zu dem Schluss, dass es ihm heute, ohne Narzissa, viel besser ging. Finanziell, als auch emotional. Schließlich hatten sie sich nie geliebt und diese Ehe nur auf Wunsch ihrer Eltern geschlossen. Nur wegen Draco hatten sie sich irgendwann auf einer freundschaftlichen Ebene arrangiert.
 

Heute wusste Lucius außerdem, dass sie ihren jetzigen Mann, mit dem sie nun in Frankreich in einer seiner Villen lebte, die er ihr nach der offiziellen Scheidung zugestanden hatte, sowie ein beachtlicher Teil seines Vermögens, schon zu der Zeit getroffen und sich in ihrem Ehebett mit ihm vergnügt hatte, in der er in Askaban gewesen war.
 

Diesen Zauberer hatte sie nach ihrer amtlichen Trennung sofort geheiratet, um den Namen Malfoy – der immer noch hohes Ansehen und Gewicht in der magischen Gesellschaft genoss- schnellstmöglich los zu werden, sodass niemand sie mit ihm und dem dunklen Lord in Verbindung bringen konnte, der sie nicht persönlich kannte. //Lächerlich//, schoss es Lucius durch den Kopf als er über diese Kurzschlussreaktion nachdachte.
 

„Master?“, sprach Carry ihn erneut an. Er war nachdem sein treuer Elf ihn aufgeweckt hatte, sofort in diesen wirren Erinnerungen versunken und hatte den Hauselfen, der ihn immer noch mit großen, besorgten Augen ansah, völlig vergessen. Müde lächelnd stand er auf und schaute zu Carry herab. „Es ist nichts! Geh ruhig. Ich werde jetzt zu Bett gehen“, teilte er dem Elf mit, welcher sich tief verneigte und mit einem Ploppen verschwand.
 

Lucius lag in dieser Nacht noch lange Zeit wach und immer wieder schweiften seine Gedanken zu dieser Nacht aus den Artikeln, zu Alisa, zu Narzissa, zu Alisa, zu Draco, zu Alisa…bis er irgendwann mit dem Bild der friedlich schlafenden Sucherin vor Augen in den Schlaf glitt.

…tbc…



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