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Der Spiegel

von

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07 | Die Unterhaltung

“Am besten gehen Sie nach Hause und ruhen sich aus. Ich kann Sie dann morgen über alles aufklären”, schlägt Chloe vor.

Erst will Lucifer protestieren, entscheidet sich dann aber doch um. “Vielleicht ist das wirklich das beste”, meint er resigniert.

“Gut, dann…”, beginnt Chloe, weiß aber nicht, was sie noch sagen soll.

Einen Moment ist es still zwischen den beiden.

Lucifer ist schließlich derjenige, der die Stille bricht. “Dann bis morgen”, sagt er und dreht sich um, um in die Eingangshalle und aus dem Gebäude zu gelangen.

“Bis morgen!”, ruft Chloe ihm nach, erhält darauf aber keine Antwort mehr.

Leicht traurig wendet sie sich wieder dem Tatort zu. Sie muss auf jeden Fall noch Boa Hancock befragen.
 

Es dauert einen Moment bis Chloe sie wiedergefunden hat. Am Tatort ist ziemlich viel los. Ruhig geht sie zu der Stuhlreihe an der rechten Wand. Auf einem der mittig stehenden Stühle hatte sich Hancock niedergelassen.
 

Als Chloe vor ihr steht, ist sie beeindruckt. Die Schönheit Boa Hancocks ist unbeschreiblich. Sie hat glänzendes, rabenschwarzes Haar, das sich offen über ihren Rücken erstreckt, und eine helle, makellose Porzellanhaut. Ihre klaren, blauen Augen fesseln einen regelrecht. Der Schock und die Trauer sind in ihnen deutlich zu erkennen, aber das schmälert ihre Schönheit nicht im geringsten. Eher im Gegenteil: Es lässt sie noch schöner aussehen.

Ihre Lippen haben einen zart-rosanen Ton und sind leicht geöffnet. Sie trägt goldene Ohrringe und ein knappes, lilafarbenes Kleid mit langen Ärmeln, weitem Ausschnitt, welcher ihre großen Brüste betont, und einer Knopfleiste an der rechten Seite. Ihre Füße stecken in lilafarbenen Ballerinas.
 

Chloe räuspert sich einmal und erhält so die volle Aufmerksamkeit Hancocks.

“Ich bin Detective Chloe Decker, LAPD, und habe einige Fragen an Sie”, beginnt Chloe das Gespräch.

“Boa Hancock. Wie kann ich Ihnen helfen?”, erwidert Hancock mit einem leichten Lächeln.

“Es geht um die Tote. Linali Li. Wie gut kannten Sie sich?”, fragt Chloe.

“Hm”, überlegt Hancock, streicht sich dabei eine Strähne hinter ihr Ohr, “Wir sind uns schon mal bei einer Werbekampagne begegnet. Das war…” Hancock legt den Kopf leicht schief und überlegt. “Das war im März für das chinesische Handelshaus Kunlun. Die Models waren aus ganz Asien. Es hat viel Spaß gemacht. Li ist mir schon am ersten Tag aufgefallen. Sie hatte wahre Schönheit. Selbst jetzt noch hat sie sie”, erzählt Hancock.

“Wahre Schönheit?”, fragt Chloe nach.

“Wahre Schönheit hat nichts mit Äußerlichkeiten zu tun. Sie ist die innere Schönheit eines Menschen. Ein guter Charakter. Hilfsbereit, freundlich, liebevoll, und das ohne es zu erzwingen”, erklärt Hancock. ”Diese Schönheit werde ich wohl niemals erlangen”, fügt sie an.

“Sie haben Linali also dafür beneidet”, stellt Chloe.

“Ja, habe ich und das war auch gut so. Sie wäre eine gute Nachfolgerin gewesen”, seufzt Hancock.

“Wie meinen sie das mit Nachfolgerin?”, möchte Chloe wissen.

“Für jedes Model kommt irgendwann der Zeitpunkt sich aus dem Modelbusiness zu verabschieden. Derzeit gelte ich als das schönste und begehrteste Model Asiens. Li hätte das auch schaffen können. Sie hat wahre Schönheit und war auch noch mit äußerlicher Schönheit gesegnet. Sie hätte die Laufstege der Welt erobern können”, meint Hancock.
 

“Können Sie sich denn vorstellen, wer vielleicht eifersüchtig auf Linali war?”, fragt Chloe weiter.

“Nein. Ehrlich gesagt, kann ich das nicht, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass es genug gab”, antwortet Hancock.

“Haben Sie gar keine Idee? Überhaupt keine?”, hakt Chloe nach.

“Nein, das wären nur leere Hypothesen, die auf keiner Grundlage beruhen”, sagt Hancock, presst ihre Lippen kurz aufeinander und rollt sie nach vorne ab.

“In Ordnung. Wann haben Sie Linali eigentlich das letzte Mal gesehen?”, möchte Chloe wissen.

“Hm. Das war gestern Abend. Nach den offiziellen Proben hatte mich Li noch um Extra-Training gebeten. Ein paar andere haben das auch mitbekommen, sodass wir am Ende zu acht waren”, gibt Hancock als Antwort.

“Wer genau war alles dabei?”, fragt Chloe nach. Das könnte eine heiße Spur sein.

“Lass mal überlegen. Natürlich Li und ich. Dann waren da noch Mone Crown, Jubei und Gisen Yagyū, Tsugumi Nobunaga, Puma D. Ace und Nea D. Campbell”, zählt Hancock auf.

“Hat sich jemand von diesen seltsam benommen?”, interessiert es Chloe.

“Gestern?”, möchte Hancock wissen. Chloe nickt knapp. “Nein, mir ist nichts aufgefallen”, antwortet sie dann.

“Okay. Das wäre dann auch erstmal alles. Falls Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie mich an oder kommen direkt ins Präsidium”, sagt Chloe und reicht ihrer Gegenüber ihre Karte.

“Werde ich machen”, erwidert Hancock und nimmt die Karte entgegen.

Die beiden geben sich die Hand und verabschieden sich.
 

Chloe sucht gleich darauf einen der Polizisten und gibt ihm die Liste der Personen, die gestern Abend an dem Extra-Training teilgenommen haben, damit dieser sie zum Verhör ins Präsidium lädt. Nachdem sie das erledigt hat, macht sie sich selbst auf ins Präsidium. Kurz überlegt sie, ob sie vorher noch zu Lucifer fahren soll, um ihn über den neuesten Stand zu informieren, entscheidet sich dann aber dagegen. Lucifer war heute morgen viel zu durcheinander. Sie würde ihn wirklich erst morgen über alles aufklären, entscheidet sie.



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