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Der Spiegel

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13 | Die Schwestern

Jubei und Gisen setzen sich auf die eine Seite des Tisches, Chloe und Lucifer auf die andere. Einen Moment ist es still, ehe Chloe das Wort ergreift.

“Sie sind also Jubei und Gisen Yagyū?”, fragt sie nach.

Gisen bestätigt dies mit einem knappen Nicken.

“Okay. Also fangen wir an. Sicher ist Ihnen klar, warum Sie hier sind. Es geht um Linali Li, die in der letzten Nacht ums Leben gekommen ist”, erzählt Chloe und fügt nach einer kurzen Pause an: “Von einer ihrer Kolleginnen haben wir gehört, dass Sie zusammen mit einigen anderen Models, darunter auch Linali Li, gestern Abend an einem Extra-Training teilgenommen haben. Wir möchten nun gerne wissen, was genau während und nach diesem Trainings alles passiert ist.”

“Mhm.” Gisen legt ihren Kopf schief. “Also während des Trainings hat uns Boa noch ein paar Kniffe beigebracht. Wie man seine Hände am besten halten kann. Wie man die Drehung vorne zu etwas besonderem macht. Das richtige Auftreten. Mimik und Gestik richtig einsetzen. So was eben”, erzählt sie.

“Und danach?”, hakt Chloe nach.

“Wir haben uns alle noch etwas unterhalten und sind dann nach und nach gegangen. Als erstes ist Campbell gegangen. Meine Schwester und ich haben fast als letztes den Athletic Club verlassen. Da waren nur noch Portgas und Nobunaga”, antwortet Gisen.

“Wann ist Linali Li gegangen?”, fragt Chloe weiter.

“Linali? Sie muss irgendwann zwischendurch gegangen sein. Auf einmal war sie weg”, meint Gisen.

“Wann ist Ihnen das aufgefallen?”, möchte Chloe wissen.

“Ich habe es erst gemerkt, wo wir selbst gegangen sind”, sagt Gisen mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.

“Und Sie? Wann ist es Ihnen aufgefallen?”, richtet sich Chloe nun an Jubei.

“Sie ist vor uns gegangen”, antwortet diese.

“Geht das auch noch genauer?”, fragt Chloe nach.

“Hm. Nach der mit grünen Haaren”, meint Jubei verwirrt, legt ihren Kopf schief und schaut Chloe aus großen Augen an. “Glaub ich”, fügt sie unsicher an.

“Wie heißt diese Frau?”, möchte Chloe es etwas genauer wissen, doch Jubei zuckt nur mit den Schultern.

“Weiß nicht”, sagt Jubei kleinlaut und zwirbelt eine Strähne ihrer Haare zwischen ihren Fingern.

“Mone Crown”, kommt ihr schließlich Gisen zu Hilfe.

“In Ordnung. Das sollte es jetzt auch gewesen sein. Wenn Ihnen noch etwas wichtiges einfällt, rufen Sie mich an oder kommen Sie direkt hierher”, meint Chloe, steht dabei auf und reicht Gisen ihre Karte.

“Machen wir”, antwortet diese und steht genau wie ihre Schwester auf. Auch Lucifer erhebt sich.
 

Sie schieben ihre Stühle zurück an den Tisch und gehen gemeinsam zum Ausgang des Verhörraums. Erst an Chloes Schreibtisch verabschieden sie sich und Gisen und Jubei verlassen das Präsidium. Chloe und Lucifer bleiben am Tisch stehen.
 

“Das war ja mal sehr interessant”, meint Lucifer grinsend, als Jubei und Gisen außer Hörweite sind.

“Was ist denn mit Ihnen los?”, fragt Chloe nach.

“Gar nichts”, antwortet Lucifer ihr.

“Es geht Ihnen auch wirklich gut?”, möchte Chloe leicht besorgt wissen.

“Ja, mir geht es gut. Was habt ihr heute nur alle?”, möchte nun Lucifer seinerseits wissen.

Chloe winkt ab. “Wir haben wohl wirklich größere Sorgen”, sagt sie und wendet sich ihrem Schreibtisch zu.

Sie sucht ein Blatt und schreibt dort die gefallenen Namen in der Reihenfolge, wie sie den Club verlassen haben, auf. Die restlichen Teilnehmer des Trainings fügt sie dazwischen ein.

“Mal sehen, in welcher Reihenfolge die anderen Teilnehmer des Extra-Trainings das sehen”, meint Chloe nachdenklich.

“Mhm”, ist das einzige, was Lucifer darauf erwidert. Nach einer kurzen Pause fügt er jedoch an: “Die Rothaarige… Jubei. Richtig?” Chloe nickt knapp und Lucifer fährt fort. “Sie wirkt wie ein Kleinkind. Ihre Schwester ist da erwachsener”, meint er.

“Ja, ist mir auch aufgefallen. Das kann aber auch täuschen. Vielleicht tut sie nur so. Ihr Männer scheint ja auf sowas zu stehen”, erwidert Chloe.

“Das ist eine ganz miese Anschuldigung”, regt sich Lucifer gespielt beleidigt auf.

“Wieso? Ist doch so”, meint Chloe leicht lächelnd, sortiert dabei einige Unterlagen auf ihrem Tisch.

Lucifer grinst. “Irgendwo ist da wohl was dran”, gibt er dann doch zu.

“Sag ich doch”, erwidert Chloe lächelnd.
 

Sie greift zu einem Stift und macht sich eine kurze Notiz. Sie muss unbedingt daran denken Yū Kanda zum Gespräch zu laden. Bei ihrem ersten Treffen im Miyako Hotel blieben durch seine Gefühlslage leider einige Fragen offen und nun sind auch noch einige neue dazugekommen. Heute möchte Chloe ihn aber nicht mehr damit belästigen. Das würde sie auf den nächsten Tag verschieben.



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