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Screw faith - Und plötzlich bin ich Ninja

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Oh mein Gott. Hime.

Nein.

Bitte, du nicht auch noch.

Haaalt- Stopp – Lasst es mich erklären!

Bitte, ... lasst mich, mich erklären...

Ich meine: Butter bei die Fische – Wir alle kennen sie, DIESE Naruto-Fafictions, wo XY AUF EINMAL und wie durch Zauberhand in der Naruto-Welt landet, natürlich, wie sollte es auch anders sein, Akatsuki in die Arme läuft und binnen kürzester Zeit zum Freund und Helferlein aller mutiert, ihr einfach spontan das Sharingan und andere, overpowerte Fähigkeiten wachsen und Flupps: ist sie der beste Ninja ÄVER und alle liegen ihr zu Füßen.

Jaja, wer wäre nicht genau so: Da steht Akatsuki vor die, ein Haufen verdammter Massenmörder und du gibt's einfach, weil du so lustig und cool bist, dumme und freche Kommentare, weil du vor lauter Pubertätshormone offensichtlich nicht mehr links von rechts unterscheiden kannst und kommandierst obenrein, diese Bande ERWACHSENER Schwerverbrecher auch noch herum und diese lassen das alles, still schweigend, über sich ergehen.

Realism : 10 outta' 10, gerne wieder.

Fünf Sterne bei google und so.

Weißte Bescheid.

Spaß beiseite:

Ihr alle wisst wahrscheinlich genau, worauf ich da oben gerade angespielt habe, wenn nicht dann, wow: DU bist echt schwer von Begriff, I'm sorry for that bro.

Naja, für den ganzen Rest, dem das Ganze wenigstens etwas bekannt vorgekommen ist, möchte ich sagen: Ich persönlich habe nicht gegen die Storys, ganz im Gegenteil sogar: Ich liebe sie.

Weil ich finde die Grundidee ist eigentlich echt nh' Gute.

Und man kann ordentlich was rausholen, leider, leider ist Handlungsverlauf in den meisten Storys dann doch oft, wie oben beschrieben.

Was vollkommen okay ist – Sagt zwar mir persönlich nicht unbedingt zu, aber mei: Jeder wie er möchte und wenn es mir nicht gefällt und ich das merke, dann klick ich halt die nächste Story an, solange, bis ich eine finde, die mir gefällt. - Less drama, kindas.

Trotzdem, habe ich, bis heute, keine Story, dieser Art gefunden, wo ich mir denke: Ja, okay, so kööönnte es vielleicht tatsächlich sein – Mal alle physikalischen Gesetze außer Acht gelassen.

Und da dachte ich bei mir: Gut, dann schreibste halt selber mal eine Story und wenn du es offensichtlich besser machst, dann darfste immer noch meckern.

Gesagt getan.

Ich habe mich also hingesetzt und nach langer Zeit mal wieder einen „Own Charakter" kreiert, was mehr als spaßig war, aber das nur nebenbei bemerkt. Ich habe mir äußerst viel Mühe gegeben, in den Charakter nicht all zu viele Züge von mir selbst einfließen zu lassen (was sich im Schreibverlauf mit Sicherheit noch als mehr, als schwierig heraus stellen wird, denn wer mich kennt und meinen Deidara kennt, der weiß: Da schreibe ICH und zwar nur ICH) – Aber genau das, wollte ich hier nicht: Ich wollte einen Charakter, der 0815 und sympathisch gleicher Maßen ist, mit Ecken und Kanten und den typischen „Teenager-Selbstfindunungs-Warum bin ich nicht so cool wie die Anderen?" - Issues, die jeder von uns kennt.

Auch sollte kein Model sein, denn ich kann dieses „Ich bin dünn, habe lange Haare bis zum Arsch und strahlende Augen" - nicht mehr lesen.

Nein, mein Charakter sollte jemand sein, mit denen sich, durch die verschiedensten Punkte, jeder Leser, in irgendeiner Hinsicht, vielleicht etwas mit identifizieren kann und dann wollte ich versuchen, dass „Leben als Ninja" so realistisch wie möglich zu beschreiben.

Aber, was genau ich damit meine, das werdet ihr ja dann noch sehen, denn da möchte ich nicht zu viel vor weg nehmen...

Ich hoffe, euch gefällt diese Story, der etwas „anderen Art" - bei mir, doch recht gut, ich würde mich wirklich, wirklich über Feedback freuen, denn ich pfeile dermaßen lange an der Idee und hoffe, ihr lasst euch von der „Art der Geschichte" nicht abschreckend und gebt diesem Baby eine Chance :)

Das würde mir echt viel bedeuten! - Lasst mich doch wissen, was ihr davon haltet ~

eure Hime

P.S.: Der Anfang, bzw. der Prolog, ist vielleicht etwas langatmig, das tut mir leid, aber ich wollte gerne, dass ihr den Charakter etwas kennen lernt, bevor es mit der eigentliches Story los geht, aber im zweiten Kapitel, verspreche ich euch, trifft sie auch sogleich auf unsere Stirnband-tragenden Freunde und dann geht's ab, wie Schmitz Katze, also bitte seid duldsam mit mir :D Komplett anzeigen

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Prolog

Gott hat definitiv Sinn für Humor und ich bin, durchaus, der lebende Beweis dafür.
 

Ich möchte nicht behaupten, dass es in gewisser Hinsicht nicht schon, irgendwo... ein, wie sagt man „game changer" war, aber wenn man es rein objektiv betrachtet, was, nur mal so nebenbei bemerkt, kein Schwein je für nötig gehalten hat, offensichtlich, dann hätte man wirklich wen Anderes, für den Job wählen können.
 

Aber, aus einer, mir schier, unergründlichen Fügung des Schicksals, war ich es nun, die von den höheren Mächten auserkoren wurde und nun sitze ich am Essenstisch, zwischen Kisame, halb Mensch, halb Fisch und Sasori.
 

Der bist dato, kein einziges Wort mit mir gesprochen hat, ehrlich, ich bin mir nicht einmal sicher, ob er mich überhaupt bemerkt hat, bislang, denn der Kerl scheint gut darin, so ziemlich alles und jeden, in seiner, ihn umgebenden Umwelt, zu ignorieren und sich gänzlich seinen eigenen Gedanken hin zugeben.
 

Wie auch immer die Gedanken einer lebenden Puppe aussehen mögen, aber das sind Dinge, mit denen will ich mich, mal Hand aufs Herz, eigentlich gar nicht genauer auseinander setzten.
 

Zudem hatte ich im Moment wirklich wichtigere Probleme, um die es sich zu kümmern galt, eines davon kennt ihr ja bereits.
 

Am Abendbrottisch mit Akatsuki.
 

Und eins ist ganz klar: Hier gehöre ich nicht hin.
 

So, überhaupt gar nicht.
 

Aber alles auf Anfang:
 

Ich weiß ja nicht ganz genau, was ihr erwartet habt und warum genau, ihr nun hier gelandet seid, ob ihr euch heiße Lemon-Szenen, zwischen mir und den Massenmördern erhofft, oder ob es euch einfach Freude bereitet, im Geiste mit zu verfolgen, wie andere Leute leiden.
 

Wegen beidem hättet ihr auf jeden Fall eine Backpfeife verdient, so viel steht fest.
 

Letztendlich wird diese Story nicht ganz so beginnen, wie die Storys, die ihr, nun sagen wir, ... „gewohnt" seid und die in dieser Art und Weise gehalten sind.
 

Macht euch erst gar keine falschen Hoffnungen und sollten diese schon da sein, liegt es jetzt wahrscheinlich an mir, sie wie mit einem Presslufthammer, zu zermürben.
 

Vor euren Augen.
 

Ich bin kein Mädchen der Extra-Klasse, habe keine Haare bis zu Arsch, aber verdammt noch mal, was gäbe ich drum und schon gar keine großen Titten und einen schmale Wespentaille.
 

Die Fettverteilung dahingehend, sieht eher gegensätzlich aus.
 

Ich habe auch keine, extravagante Vergangenheit, eigentlich komme ich sogar aus einem relativ liebenden und guten Elternhaus, mal ganz davon abgesehen, dass mein Vater sich der Weilen, von einer Midlife-Crises in die nächste stürzt und unsere gesamten Ersparnisse für Botox-Unterspritzungen und Hyläronpolster aus dem Fenster schmeißt.
 

Aber auch das, ist so gesehen, ja nicht meine Sache und der Familientherapeut hat versprochen, dass es nur eine emotionale „Schwächephase" ist und wir uns einfach drauf einlassen sollen.
 

Ich meine, der kann sowas sagen.
 

So als Therapeut, oder?
 

Der bekommt den alltäglichen Wahnsinn, in unseren heiligen, vier Wänden, ja auch nicht mit.
 

Ihr merkt: Bei mir ist vielleicht einiges im Argen, aber nicht so, dass es für einen, Minimum, zwei Minütigen Flashback reichen würde, der meine, ach so grausige, Vergangenheit, doch bis auf kleinste Detail ausschlachtet, natürlich mit dramatischer Pianomusik unterlegt und in Schwarz-Weiß gehalten, versteht sich.
 

Aber nein:
 

Keine grausige Vergangenheit.
 

Keine ermordete Familie.
 

Und ein Supermodel bin ich auch nicht.
 

Ehrlich gesagt bringe ich, mit meinen knappen 1,70 stolze 75 Kilo auf die Wage, habe kurzes, sprödes, schulterlanges Haar, braune Augen und trage eine Brille, ohne welche ich ähnlich viel sehe, wie ein Maulwurf, bei der Nachtschicht.
 

Ich bin ein Mauerblümchen, das totale Mauerblümchen, wenn ihr so wollt und ich glaube, ich lüge nicht, wenn ich sage: Schätzungsweise ein Dreiviertel meiner Jahrgangsstufe weiß nicht einmal, dass ich tatsächlich, beständig existiere, geschweige denn meinen Namen, dabei sind es nicht mal mehr zwei Monate hin, bis zum Abitur und entsprechend lange habe ich bereits die Schulbank gedrückt mit diesen... diesen Personen.
 

Was mich zu Punkt Nummer Drei, auf meiner Liste führt, warum ich auf gar keinen Fall, die Protagonistenrolle, in einer solchen Story zu spielen habe, denn Protagonisten bewegen sich doch meist am Rande, zweier relativ eindeutigen Pole:
 

Entweder die Menschen hassen dich. - Zeig es ihnen und werd' trotzdem ihr Held, Schrägstrich Hokage.
 

Oder die Menschen lieben dich – Und du gehst trotzdem mit dem Schlangen-Pedo mit, weil screw Kameradschaft und so.
 

Doch ich bin weder der Star der Mannschaft, noch bin ich das Pausenopfer um genau zu sein, kann ich mich schon glücklich schätzen, wenn ich mal nicht wieder bei der Anwesenheitsliste übergangen werde und mir ein freundlicher Spruch à la: „Tut mir leid, Flora, aber du bist so unscheinbar, da übersieht man dich manchmal." gedrückt bekomme.
 

Ihr seht: In mir schlummert definitiv Heldenpotential.
 

Nicht.
 

So überhaupt gar nicht.
 

Und trotzdem, dachte sich mein Schicksal wohl spontan: Jo, juckt mich nicht – Du erlebst jetzt ein Abenteuer.
 

Und bis dahin hatte ich ja nie irgendetwas erlebt.
 

Der vorletzte Osterurlaub an der Ostsee. - Das war das höchste der Gefühle, doch das sollte sich bald ändern.
 

Es ist nicht Mal halb sieben und meine Jacke, sowie mein Schal sind bereits dermaßen vollgesogen, mit dem Gestank von Zigarettenqualm, ich kann froh sein, dass mein Asthma-Spray in meinem Rucksack ganz oben liegt, sonst würde ich wahrscheinlich, bereits jetzt, eine mittel schwere Krise erleben.
 

Wir stehen am Bahnhof, warten auf unseren Reisebus, welcher uns auf direktem Wege in die schöne Toskana befördern soll, so hoffe ich zumindest, denn der Verkehrsbericht hat Stau und stockenden Verkehr auf der A2 versprochen, ebenso vor einem Geisterfahrer auf der B7 gewarnt.
 

Doch vielleicht hat das ja auch gar nichts mit uns zu tun, denn von Autorouten habe ich nicht die geringste Ahnung und wer weiß also, ob das überhaupt der Weg ist, welchen wir fahren müssen?
 

Es ist das letzte Mal, dass unsere Jahrgangsstufe gemeinsam einen Ausflug unternimmt, es ist der Tag der Abschlussfahrt, der Tag, vor welchem ich mich gefürchtet habe, seit dem ich mit zehn Jahren aufs örtliche Gymnasium gekommen bin.
 

Zwei-Einhalb Wochen, gemeinsam mit den Lehrern, meinen Mitschülern, in einem fremden Land.
 

Das bedeutet für die Meisten Spaß, ich meine, viele Jugendliche, gerammelt auf einem Haufen und schulfreie Zeit Saufgelage, Joint- und Kippenstummel, die man im Blumenbeet beerdigt, damit die Lehrer sie nicht entdecken und natürlich ganz viel feiern und Party und mit etwas Glück packt Amor auch wieder seinen Pfeil aus und es bilden sich Pärchen, bei denen man Angst haben muss, dass sie sich nicht, spontan, im Vatikan, vermählen lassen und dann nach nicht mal drei Wochen die Scheidungsunterlagen, beim Amt, einreichen.
 

Doch für mich ist das Ganze nichts.
 

Nicht nur, dass ich bis dato noch keinen Freund hatte, aber auch nicht brauche, möchte, ... außerdem wüsste ich gar nicht, woher ich auf die Schnelle einen Jungen bekommen sollte, der sich erstens, bereit ist, mit mir als Person auseinander zu setzten und es zudem nicht freakig findet, was ich so alles in meiner Freizeit treibe und tue.
 

Und das ist der nächste Punkt.
 

Der Punkt weswegen mein Selbstvertrauen, in all den Jahren, mehr und mehr, der Gravitation nach gegeben hat und ich mich, letztendlich, gezwungen sah, es mit einer Zahnbürste vom Boden zu schrubben, damit nicht aus versehen noch wer drauf ausrutscht und sich beide Beine bricht.
 

Wobei.
 

Verdient hätten es die Meisten alle Mal.
 

Das Einzige, was in meinem Leben momentan wenigstens einen geringen Funken Spaß verspricht, ist meine größte Leidenschaft: Das Cosplayen.
 

Und damit geht ein entsprechendes Interesse an Animes und Mangas natürlich einher.
 

Eigentlich hatte ich auch immer versucht diese heimliche Liebe unter Verschluss zu halten, doch versucht mal in Zeiten wie diesen, welche von facebook und instagram, social media allgemein, dominiert werden, eure Privatsphäre zu bewahren, denn wenn ihr nicht durchgängig am Handy sitzt, um eure Timeline zu aktualisieren, dann passiert es gerne mal schnell, dass dich irgendwelche Bekannte und Freunde, aus der entsprechenden Szene, auf einem Bild, mit euch allen drauf, von dem letzten Treffen auf der Leipziger Buchmesse, verlinken und ehe du dich versiehst: Weiß es deine ganze Klasse.
 

Und ein paar Lehrer und dann ist der Ärger vorprogrammiert.
 

Ich würde jetzt nicht soweit gehen und von wirklichem Mobbing sprechen, obwohl das ja auch so eine recht subjektive Suppe ist, die einen fühlen sich bereits gemobbt, wenn du sie, im Vorbeigehen, versehentlich anrempelst, ganz Andere könntest du höchstwahrscheinlich direkt und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen beleidigen und sie würden den Braten nicht riechen.
 

Manche leben eben in ihrer Blümchenwelt, beziehungsweise, sind offensichtlich drin gefangen und das lebenslänglich.
 

Doch von Blümchen fehlt in meiner Welt jede Spur und nun ist es ja nicht so, dass mein etwas, vom Mainstream, sich abhebenden Interessen in der Vergangenheit schon für Aufsehen gesorgt hätten.
 

Es fing vergleichsweise harmlos an, in der fünften, sechsten Klasse wurden mir ab und an Mal die Mangas versteckt, aber meistens habe ich sie am Ende des Tages wieder erhalten und somit war die Sache auch gut.
 

Zumindest aus Sicht meiner Mitschüler, dass ich mich jede Pause auf dem Klo verbarrikadiert habe und gegen die Tränen ankämpfen musste, dahingehend stellte niemand Fragen.
 

Aber auch das war mir lieber so, denn wo die einen sich noch erhoffen in der Schule, generell im Leben, möglichst viel Fame, Lover und hasse nicht gesehen – weiß der Geier was noch alles, ab zu sahnen, so gab ich mich ab einem gewissen Punkte schlicht weg, mit meiner Ruhe zufrieden und hoffte einfach, es würde zumindest einen Tag geben, an dem ich von dämlichen Tuscheleien und neckischen „Was ist eigentlich dein Lieblingshentai?" oder „Holst du dir dazu einen runter?", oder aber ganz beliebt „Animes sind doch eher was für kleine Kinder, oder?" verschont bleibe.
 

Also, unterm Strich werden die Meisten von euch bereits gemerkt haben, woran sie hier nun sind:
 

Ich bin vielleicht vieles.
 

Aber nicht cool.
 

Und schon gar nicht schön und auch nicht selbstbewusst und Freunde habe ich auch keine, zumindest keine Richtigen, ein paar Kollegen, mit denen man ab und an die verschiedenen Conventions rockt, Dokomi, Conichi, AniMuc, ihr kennt de Schmarrn, aber die sind zum Großteil noch sozialinkompetentere Fracks, als ich und das pusht nicht wirklich, wenn wir mal ehrlich sind.
 

Seufzend schiebe ich meinen Koffer in Richtung der Klappe, die sich am unteren Teil des Busses der weilen anhebt und somit die Sicht, auf den Stauraum, für das Gepäck frei gibt.
 

Ich halte mich bedeckt, drücke die Nase in meinen Schal, lasse dann jedoch trotzdem einmal abscannend den Blick über meine Mitschüler schweifen und muss mich zwingen, nicht zu offensichtlich, mit den Augen zu rollen.
 

Es ist arschkalt, doch dafür ist der Großteil der Mädchen relativ freizügig gekleidet, kurze Sporthosen, von Nike und addidas, lächeln mir da entgegen, gerade mal so lang, dass sie die Hälfte des solarium-braunen Hinterteils verdecken, viele von ihnen tragen die Jacken, oder Pullis, von den Typen, offensichtlich haben sie alle gleichzeitig, ihre warmen Klamotten, versehentlich, mit in den Koffer gepackt.
 

Kann ja schon mal vorkommen.
 

Sachen gibt's, die gibt's gar nicht.
 

Nachdem der Großteil des Pulks sein Zeug verstaut hat und laut lachend, teilweise, beinah hysterisch kreischend, sich aufmacht, die besten Plätze im Bus für sich ein zu beanspruchen, schiebe ich mich durch die drängelnden Massen, auffällig unauffällig, nach vorne und lasse mir von meinem Lehrer dabei helfen, den Koffer, bis nach hinten, in den Frachtraum zu schieben.
 

Als wir uns aufrichten schenkt er mir ein flüchtiges Lächeln.
 

„Schön, dass du dich doch dazu entschieden hast mit zukommen, Flora. Das wird sicher eine unvergessliche Zeit.", sagt er dann freundlich und ich nicke, ehe ich gequält lächele und dann hinter ihm, in den Bus steige.
 

Daran hege ich keinen Zweifel, nur ob ich mich im Endeffekt gerne dran zurück erinnern werde, das ist fraglich.
 

Herr Western nickt mir aufmunternd zu, während ich, gemeinsam mit den Letzten, versuche einen geeigneten Platz, für die beinah zehn Stündige zu finden, dabei bleibt es für mich nicht unbemerkt, dass manch einer, meiner herzallerliebsten Mitschüler, demonstrativ, seine Tasche, oder Jacke, auf den noch freien Sitz neben sich stellt und mir daraufhin einen äußerst bitteren Blick zu werfen.
 

Klassenverband und so.
 

Izz da.
 

Doch ich rede mir ein, dass sie den Platz einfach nur für wen anderes frei halten wollen, es muss nicht zwangsläufig etwas mit mir zu tun haben, so gern ich alles auf mich beziehe.
 

Denn darin bin ich gut.
 

Ohne den Blick auch nur eine Sekunde von meinen Füßen zu heben, verkrümel ich mich auf einen der hinteren Plätze, schaue dann sofort aus dem Fenster, denn mir ist gerade wenig nach Blickkontakt, weder mit Herrn Western, weniger noch, mit einem meiner Klassenkameraden, so sehr schäme ich mich.
 

Ich seufze innerlich, lasse den Blick dann über den, dunklen und nur von Straßenlaternen erleuchteten Bahnhof gleiten und muss unweigerlich schlucken.
 

Es ist kein Geheimnis, dass ich die Abschlussfahrt eigentlich lieber nicht angetreten hätte, immerhin war mir von Anfang an klar, wie das Ganze ablaufen würde:
 

Und wahrscheinlich ist es auch euch das inzwischen und ich kann mir Erklärungen sparen.
 

Wie ihr seht, fängt es schon bei solch lächerlichen Situationen an, wie „Wo sitze ich im Bus?" - Denn keiner hat große Lust, ausgerechnet der Dölpel sein zu müssen, der beinah zehn Stunden neben mir ausharren muss.
 

Alle wollen sie bei ihrer Gruppe sitzen, bei ihren Freunden, doch da ich nirgends dazu gehöre, kann ich nur von außen her dabei zuschauen.
 

Und ob ihr es glaubt oder nicht: Das beginnt, über die Jahre, ganz schön an einem zu nagen.
 

Natürlich gab es viele Tage, an denen mich die Motivation gepackt hatte und ich mir dachte: „Heute mach ich es anders! Heute gehst du auf die Anderen zu, heute zeigst du ihnen, dass du genau so cool, lustig und offen bist, wie sie."
 

Doch kaum hatte ich das Schulgebäude betreten und meine Klassenkameraden erblickt, da flog der Höhenflug auch schon weiter und ich persönlich, ich legte eine Bruchlandung hin, ganz so, dass es ordentlich schepperte.
 

Ich kann gar nicht mehr zählen, an wie vielen Tagen ich mir bereits auf die Zunge gebissen habe, beinah in Tränen ausgebrochen bin, so verärgert über mich und meine Umwelt, hauptsächlich aber über mich selbst, einfach, weil ich so bin, wie ich bin, das ich nicht so sein konnte, wie sie, denn bei ihnen, sah das alles so leicht aus.
 

Diese Mädchen, die mit ihren hübschen, langen, honig-blonden Haaren, mit den Jungs flirteten, mit den Lehrern Späßchen machten, als wäre es das Normalste auf der Welt, woher wissen sie, wie das geht?
 

Wieso verlieren sie nicht, so wie ich, die Sprache, wenn sie angesprochen werden, warum werden sie nicht nervös, machen sie sich denn keine Gedanken, wie das, was man sagt, aufgenommen wird, ob es ein Grund, für weitere Lästerreien sein könnte?
 

Machen sie sich denn keine Sorgen, dass man sie für dumm verkaufen könnte?
 

Wieso sind sie so und wieso bin ich nicht so?
 

Und wieso, um alles in der Welt, kann ich nicht so werden, obwohl ich mich all die Zeit so bemühe?
 

Ich beiße mir auf die Zunge, ganz unbewusst, denn das mache ich immer, wenn ich mich ärgere, oder traurig bin, wenn ich kurz vor den Tränen stehe.
 

Der Bus rollt langsam aus dem Bereich des Bahnhofes hinaus und ich muss schon wirklich sagen, es ist eine Bombenleistung.
 

Wir sind quasi nicht einmal richtig los und ich wünsche mir schon nichts sehnlichster, als einfach wieder zurück zu kommen.
 

Doch zwischen mir und meinem Ziel, liegen noch zweieinhalb, mir, schier endlos erscheinende Wochen, in denen ich die meiste Zeit allein sein werde, nicht einmal Gelegenheit habe, an meinen Cosplays weiter zu werkeln und das wurmt mich, Tatsache, mit am meisten.
 

Immerhin ist es mein, mit, einziges Ventil, neben dem Anime schauen und dem Manga lesen, generell.
 

Während sich der Rest meiner Jahrgangsstufe langsam ans Pläne schmieden macht, bereits beschlossen wird, wer mit wem auf welches Zimmer geht und wer wo, welchen Alkohol bunkert, so das es möglichst gerecht verteilt ist, krame ich in meinem Rucksack und ziehe mir einen meiner liebsten Mangas hervor: Naruto.
 

Obwohl ich sowohl den Anime bereits tausend mal gesehen habe und die Comics gefühlt, circa zweitausend Mal gelesen habe, fesselt es mich doch jedes Mal von Neuem.
 

Die Vorstellung, dass ich mich, wie Naruto, vom Außenseiter zum Helden Aller entwickeln könnte, ist dermaßen verlockend, dass ich mich, viel zu oft, in Tagträumerei verliere und mir einfach nur vorstelle, wie viel schöner und einfacher, das Leben in der Welt der Ninjas sein muss.
 

Das ist natürlich eine reichlich naive Vorstellung, immerhin herrscht bei denen sowas, wie ein nie endend wollender Bürgerkrieg und generell scheint mir das Ganze doch etwas nervenaufreibender, als man es sich vielleicht doch dann ausmalt.
 

Trotzdem ist der alleinige Gedanke einfach nur hinreißend.
 

Ich blättere eine Weile durch die Seiten, bis ich die Stelle finde, an welcher ich zuletzt gelesen habe und kann ein Schmunzeln nicht unterdrücken.
 

Obwohl mich die Meisten eher als Gutmensch beschreiben würden, ihr wisst schon, Pazifist und so, hat es mir die Verbrecherbande Akatsuki doch angetan.
 

Ich liebe jeden Einzelnen von ihnen, sogar Zetsu und Kisame habe ich äußerst gerne, obwohl die eher gruselig, als alles andere sind, aber ja mei, auch sie haben Liebe und Anerkennung verdient.
 

Meine Meinung.
 

Als ich noch jünger war, da habe ich mir oft vorgestellt, wie es wohl sein müsste, mit den „Akas" durch die Gegend zu ziehen, ich hatte mir sogar die Mühe gemacht, so etwas, wie einen eigenen Charakter zu entwickeln, der mehr, oder minder, eigentlich nur die etwas schlankere, hübscherer Version von mir selbst darstellte und so ziemlich jedes Talent und jede Fähigkeit für sich gepachtet hatte, die nicht bei Drei auf den Bäumen war.
 

Mein Sue-Ich war zudem eine ziemliche Hoe und somit, im Wechsel, mit allen Mitgliedern zusammen, zuerst mit Itachi, weil Itachi, ich denke nicht, dass ich da noch mehr zu sagen brauch, dann mit Sasori, weil ich ihn einfach cool finde, dann mit Hidan, weil er so ein richtiger Macker ist und mich irgendwie an die Jungs erinnert, die mich mit dem Arsch nicht ansehen und die ich, trotzdem, insgeheim, irgendwo cool finde, weil sie eben so sind, wie sie sind und damit oben rein auch noch ankommen und natürlich auch mit Pein, weil Pein, mit Deidara, weil süß und mit Obito, weil, Himmelarsch und Wolkenzwirn, Uchihas halt.
 

Der fleischgewordene Traum, einer jeden Frau.
 

Ich kann mich an Zeiten erinnern, in denen ich beinah jeden Abend, mit mir komplett fremden Personen, über entsprechende Seiten RPG geschrieben habe und mich völlig in diesen, von mir errichteten, Luftschlössern verlaufen habe, so schlimm, das meine Eltern meinten, es wäre von Nöten, eine Internetsperre ein zurichten.
 

Leise seufzend, blättere ich die nächste Seite auf, eine meiner liebsten Stellen, der Kampf zwischen Sakura, Chiyo und Sasori, zwar schon tausend Mal gelesen, doch ich könnt mich immer wieder drüber aufregen.
 

...
 

Wer nicht?
 

Es ist bereits nachmittags und ich glaube, wir sind schon lange an der österreichischen Grenze vorbei, denn wenn ich das richtig sehe, dann kann ich in der Ferne die Alpen erkennen, das heißt, all zu lange, sollten wir nicht mehr unterwegs sein.
 

Der Großteil meiner Kameraden schläft, doch das ist mir nur Recht so, denn nachdem die ersten Haschbrownies in Umlauf waren, wurde das Ganze nicht wenig unangenehm, selbst für mich, die bis dahin eigentlich nur still und ungesehen auf ihrem Platz gesessen und gelesen hatte.
 

Ich habe absolut keine Ahnung von Drogen, alles was ich weiß ist, dass die Menschen, die welche nehmen, äußerst sonderbar werden und so möchte ich nicht sein.
 

Da bin ich lieber uncool, als ein Junkie, immerhin wird man schnell abhängig und ich kann nicht verstehen, wie man sein Leben so wegschmeißen kann, nur um ein wenig „Spaß" zu haben.
 

Immerhin geht es auch gut ohne und ich kam schon vor einigen Jahren auf den Trichter, dass ich so etwas nicht brauche und möchte.
 

Und das ist eine der wenigen Sachen, in denen ich mir, wahrhaftig treu geblieben bin, immerhin habe ich bis zum heutigen Tag, nicht einmal an einer Zigarette gezogen, geschweige denn härtere Substanzen aus probiert, ja nicht einmal Alkohol, abgesehen, von einem halben Glas Sekt am Silversterabend.
 

Auf leisen Sohlen schiebe ich mich durch den, mit Taschen und sonstigem Kram, vollgestopfen Gang des Busses und bahne mir somit meinen Weg zur Toilette, denn so langsam drückt die Blase und bis zur nächsten Raststätte sind es, sollte man dem Fahrer Glauben schenken, noch mindestens 50 Kilometer.
 

Ich habe gerade die Treppe erreicht, möchte die Tür öffnen, da ertönt mit einem Mal ein schriller Schrei, von vorne und ich habe das Gefühl, das mein Trommelfell dran berstet.
 

Sofort hebe ich den Blick und mir rutscht das Herz in die Hose, ich spüre, wie mir das Adrenalin durch die Venen schießt und es wird mir tatsächlich, kurzzeitig, so schwindelig, dass ich denke, ich breche hier jeden Moment zusammen.
 

Die Meisten ziehen die Köpfe ein, manche können gar nicht so schnell wach werden um das komplette Ausmaß der Situation noch zeitnah zu erfassen und ich, ... ich stehe da wie angewurzelt.
 

Die Augen weit aufgerissen, nicht fähig auch nur einen Muskel zu rühren.
 

Ich möchte schreien, wie der Rest von uns, doch über meine Lippen kommt nicht ein Ton.
 

Direkt auf uns zu und ich kann es durch die große Frontscheibe des Busses nur zu gut erkennen, rast ein mittelgroßer LKW, mit weltraumdunkler Lackierung, die Scheinwerfer leuchten mir wie boshafte, wahnsinnige Pupillen entgegen und mir bleibt nicht einmal ansatzweise genug Zeit, mich fest zu halten.
 

Mein Kopf ist wie leer gefegt, wie eine Welle überschwappt mit das Panikgefühl und hält mich dermaßen paralysiert, ich glaube nicht einmal mehr atmen zu können.
 

Noch bevor ich auch nur blinzeln kann, tritt die Schnauze des Trucks, durch die gläserne Frontscheibe des Busses, ich sehe, wie diese in tausend Teile zerspringt, beinah wie Schnee, fliegen mir die winzigen Splitter um die Ohren, zerkratzen mein Gesicht, meine Hände, meinen ganzen Körper und instinktiv schließe ich die Augen und endlich, endlich kann ich schreien ich schreie und weine gleichzeitig, es ist ein dermaßen verzweifelter Ton, dass es mir selbst eine Gänsehaut verursacht.
 

Ich spüre, wie ich durch die Wucht des Aufpralls nach hinten geschleudert werde, ich habe nicht die geringste Chance mich ab zu fangen, oder fest zuhalten, das Ganze passiert alles viel zu schnell und ich schreie immer noch, während ich durch den Bus geschleudert werde.
 

Ich werde hier sterben.
 

Das war es.
 

Das ist mein Tod.
 

Aber wie, wie konnte das passieren?!
 

Doch ich werde hier sterben.
 

Jetzt ist alles aus.
 

Dann umfängt mich unwirkliche Finsternis, ich spüre nichts mehr und verliere das Bewusstsein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ookami-no-Tenshi
2018-05-28T16:41:40+00:00 28.05.2018 18:41
Ich finde die Idee gar nicht schlecht und auch die Art der Story nicht.
Warum nicht auch einmal einen OC einbringen? :D

Zudem bin ich sehr gespannt, wie es weiter geht, denn ich finde es echt super, dass deine Geschichte so gut es geht „real“ geschrieben wird.
Die meisten FFs dieser Art sind einfach nur unrealistisch, da hast du recht.

Nur eine Sache ist da, die mich ein wenig nachdenklich macht.
Von den österreichischen Alpen (auch von denen direkt neben Italien) dauert es mit dem Bus noch mindestens geschlagene 8 1/2 Stunden bis in die Toskana und daher sollte die Gruppe noch einige Zeit unterwegs sein (außer für dich sind 8 1/2 Stunden kurz. Das weiß ich nicht. ^^‘)
Ich wohne nämlich dort und bin letztes Jahr sogar in die Toskana gefahren, mega Zufall! XD

Wie auch immer, bin echt gespannt, wies weiter geht :D

Lg. Ookami-chan
Antwort von:  -AkatsukiHime
29.05.2018 12:04
Ich hab mich bislang immer etwas gescheut gehabt, weil es eben doch recht viele machen, bis mir klar geworden ist, dass das ja eigentlich nichts mit mir persönlich zu tun hat und ich muss sagen "Florentina" zu entwickeln hat unglaublich viel Spaß gemacht und sie ist mir wirklich ans Herz gewachsen <3

Ohh, zu diesem Alpen-Toskana Ding, ich habe absolut keine Ahnung, Geographie habe ich abgewählt, sobald es mir möglich gewesen war - Vielleicht herrscht in diesem Universum eine andere Zeitrechnung, wer weiß das schon :D Erdkugel ist kleiner und so, who knows?
Haha, nein ernsthaft: Danke für den Hinweis, habe da wohl nicht nachgedacht, beim Schreiben, habe wohl die toskanischen Alpen gemeint, aber die sieht man ja aus dem Kaiserschmarrn-Land nicht :'D
Danke, dir.

Und auch danke für den Kommentar, freut mich, dass dus feierst :D

Hauste rein *winke, winke*
Antwort von:  Ookami-no-Tenshi
29.05.2018 22:34
Yay, Kaiserschmarrn! I love it XD
Von:  lula-chan
2018-05-28T15:43:40+00:00 28.05.2018 17:43
Das fängt schon mal sehr interessant an.
Ich bin schon gespannt, was du aus dieser Idee machst.

LG
Antwort von:  -AkatsukiHime
29.05.2018 12:00
Gebe ich so zurück, mal sehen, was bei rumkommt :)

Danke dir!


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