Zum Inhalt der Seite

Die Göttin und der Dämon

Die Ära der Sonne
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

»Bist du überrascht?«, fragte er sie enttäuscht. Sie war nicht zu ihm gewandt, versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen. Sie schämte sich, obwohl sie gleichzeitig stolz war. Vorsichtig schüttelte sie den Kopf, »Nein, damit habe ich gerechnet. Aber ich dachte mir bliebe mehr Zeit.« Ihr Bruder, der am vorigen Tag zum Herrscher, der Unterwelt, gekrönt wurde, war nicht nur enttäuscht, sondern auch immens wütend. Sein Vater hatte den Verrat seiner Schwester geduldet, aber er nicht. Sie hatte sich entschieden und damit musste sie leben. Die beiden hatten von Anfang an Differenzen, doch keiner hatte erwartet, dass es so weit kommen würde. »Ist es ein Abschied für immer?«, fragte sie traurig. Sie hatten die schwerste Entscheidung in ihrem Leben getroffen. Sie wusste nicht, ob sie richtig gewählt hatte, jedoch konnte sie es nun nicht mehr ändern.

Es herrschte Stille zwischen den beiden. Ihr Bruder zögerte mit einer Antwort. Die Worte fielen im schwer, immerhin war sie seine Schwester. Zusammen hatten sie sehr viel durchgestanden. Die Abwesenheit ihrer Mutter, sowie die Gewalt ihres Vaters. Er wollte nie Kinder. Zumindest nicht von jemand der nicht aus der Unterwelt stammte. Als seine Affäre schwanger wurde, hatte er nicht mit drei Kindern gerechnet. Die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Die zwei Töchter ähnelten ihre Mutter sehr stark, dadurch hasste sie noch mehr. Sein Sohn, sein einziger, war sein Lieblingskind. Was ihn nicht zu sehr vor seinen nächtlichen Aggressionen schützte. »Ja.« Ein einzelnes Wort, dass eine so große Bedeutung hatte. Sie drehte sich zu ihm um, zeigte ihm ihr verheultes Gesicht und sagte, »Ich weiß du willst es nicht hören, aber falls du irgendwann irgendetwas von mir brauchen solltest, ruf mich. Ich schwöre dir ich werde kommen.« Sie wartete nicht seine Antwort ab. Sie ließ ihn an der Grenze ihrer Welten stehen.

Sie hatte das getan, was ihre Schwester schon lange davor getan hatte. Ihre Haltung war aufrecht, gar stolz, obwohl sie sich gar nicht gut fühlte. In dieser Welt gab es keinen Mittelweg. Entweder man war Oberweltler oder Unterweltler, oder ein Gott. Hier gab es Götter zuhauf. Mehr als man zählen konnte. Die obersten waren Galaxya und Galactos, Herrscher über Zeit und Raum. Sie waren die einzigen Götter die Kinder bekommen konnten. Von ihnen stammten alle anderen ab. Jedes ihrer Kinder konnte sieben Menschen zu Göttern machen. Deren Kräfte war nicht annähernd so stark, wie eines richtigen Gottes, aber sie waren nicht weniger wert. Die Kinder von Galactos waren diejenigen, die eher über die Galaxien wachten und die von Galaxya die sich um die Herrschaft stritten. Kinder, die Blut von den Beiden trugen wurden wahnsinnig und auf die Monde des Jupiters verbannt.

Sie, die den Krieg mied, zog an jenem Tag an die Front. Ihre Schwester blieb im Schloss zurück, bei ihrem Ehemann, dem König der Oberwelt, sowie ihren Kindern. An ihrer Seite standen ihr sieben Götter, ihre sieben. Jahrtausende hatte man sie die mächtigste Kriegerin ohne Krieg Erfahrung genannt. An jenem entscheidenden Tag änderte sich das. Sie tappten in eine Falle. Gegen sie zogen keine Menschen, oder ein paar Schutzgötter, sondern eine Armee, die aus Kriegsgöttern bestand. Jeder einzelne Mensch auf dem Schlachtfeld verlor sein Leben. Mit der Hilfe von ihr besiegten sie jeden einzelnen Gott. Verletzt, enttäuscht, aber vor allem siegreich kehrten sie Heim. Dort wurden sie gefangen genommen, eingesperrt und verbannt. Zwei andere Kriegsgötter waren das Schloss eingedrungen und hatten die Frau des Königs ermordet.

Sie, obwohl sie die Schwester der Königin war, erfuhr diese Nachricht erst sehr spät. Sie war am Boden zerstört, konnte es nicht fassen und wollte es auch nicht. Doch von allen Personen wurde ihr die Schuld geben. Der König warf ihr vor, dass sie im Schloss hätte sein sollen, dass ihre Schwester beschützen hätte sollen, dass sie ein Monster war. Es verletzte sie zutiefst und gleichzeitig gab sie sich selbst dadurch auch die Schuld. Wie auch nicht, schon in ihrer Kindheit hatte man sie als Monster beschimpft. Es fiel ihr nicht schwer dem Glauben zu schenken. Insbesondere nachdem ihre Welt in Scherben lag. Am Tag ihrer endgültigen Verbannung aus dem Land schliffe sie die roten gekleideten Soldaten aus ihrer Zelle. Hinauf in den Thronsaal. Dort erwartete sie eine Horde von wütenden Menschen, sowie ihre Gefährten. Sie alle sollten verbannt werden. Jedoch nicht auf einen begrenzten Zeitraum, sondern auf Ewigkeit.

Verdammt als Menschen auf der Erde zu leben. Sich zu treffen, oder auch nicht. Sich an alles zu erinnern, ohne seine Kräfte benutzen zu können. Jedes Leben eine neue Identität, einen neuen Charakter, neue Vorlieben, neue Freunde. Das Schlimmste für sie war, noch immer nicht in der Lage zu sein, Kinder zu zeugen. Ihr größter Wunsch seit Millionen von Jahren. Verdammt in einem ewigen Kreislauf immer wieder dasselbe Leid zu durchlaufen. Sie schaffte es ein Ritualen zu rekonstruieren, dass ihre Göttergefährten, wieder in Menschen verwandelte. Manche nahmen diese Chance, andere verweigerten diese. Sie sagten ihr, dass sie ihr bis in alle Ewigkeit treu blieben. Jene Worte gaben mir Hoffnung. Hoffnung auf ein besseres Leben, auf eine Rückkehr in ihre Heimat. Irgendwann in der Zukunft.

~

»Hey du Schöne.« Das angesprochene Mädchen drehte sich angewidert um. Immer wieder wurde sie von widerlichen Typen angemacht. Die immer wieder dieselben Sprüche benutzt. Allein an diesem Abend hatte sie sie diesen Satz mindestens fünfmal zu hören bekommen. Ganz zu schweigen von anderen Sprüchen. Warum konnte man sie nicht normal ansprechen, fragt sie sich oft. Während sie sich dem Jungen zu wand fragte sie, »Fällt dir kein besserer Spruch ein?«

Als sie den Jungen sah, blieb ihr der Mund offenstehen. Er öffnete seine Arme für sie und sie sprang in diese. »Ich dachte schon ich müsste diese Leben ohne dich ertragen.« Ihre Freundin betrachten sie verwirrt. Sie ließ den Jungen kein weiteres Wort verlieren, sondern zog ihn mit sich, nachdem sie ihre Freundinnen auf Wiedersehen gesagt hatte. Sie fand eine ruhige Ecke, in der sie reden konnten. »Du hast dich sehr aufgetakelt für eine kleine Party.«, sagte er und lachte sie dabei aus. Sie warf ihm einen bösen Blick zu. »Sag nichts. Ich hasse mein Leben. Du weißt nicht wie sehr ich Wert auf Aussehen lege. Außerdem würde ich alles dafür tun, um berühmt zu werden. Gegen diese bescheuerten Drang kann ich nicht ankommen.«, beschwerte sie sich und verschränkte ihre Arme. Er warf einen weiteren blick auf ihr Outfit. Sie hob die Augenbraue, doch beschloss es noch nicht anzusprechen. »Schlaumeier, im Rollkragenpulli sag mir lieber deinen Namen.«, forderte sie ihn auf. Unwillig rückte er ihn heraus. »Theodore.« Sie brach in schallendes Gelächter aus und bekam sich kaum ein. Er boxte sie leicht und sah sie gespannt an. »Missy.«, sagte sie, wenn auch mit knirschenden Zähnen. Nun war es an ihm einen Lachanfall zu bekommen. »Wieso hassen Menschen ihre Kinder so sehr?«, brachte er zwischendurch hervor. Sie hatte die Antwort sofort parat. »Unsere echten Namen gibt es auf der Erde auch. Außerdem sind genug Leute auf (insert name) « Nun blieb ihm sein Lachen im Hals stecken.

Er richtete sich auf und blickte ihr in die Augen. Sie hatte eine Grenze überschritten. Die Beiden konnten über ihre Heimat scherzen, solange der Name nicht genannt wurde. Ihm tat diese Nennung äußerst Weh. Ihre Wunden waren längst nicht geheilt, aber der Name machte ihr nichts aus. »Wenn wir bei dem Thema sind. Ich habe dich gesucht.« Sie bekam Panik und brach zur Flucht auf. Sie lief aus dem Haus und hinaus auf die Straße. Weg von der Lauten Musik und dem Geschrei der Leute.

»Missy!«, rief er hinter ihr her. Sie dachte daran, wie schnell er sich an ihren neuen Namen gewöhnt hatte. Beinahe gruselig schnell. Sie bleib nicht stehen, sondern lief weiter hinunter. Hinein in die Innenstadt. Dorthin, wo das Haus ihrer Erzieher stand. »Missy!«, rief er wieder. Er hatte sie eingeholt und hielt sie auf. »Es ist Zeit.«, sagte er und versuchte ihr tief in die Augen zu blicken. Was sich als Herausforderung herausstellte, da es dunkelste Nacht war. Höchsten ein paar Laternenmaste erleuchteten die Dunkelheit. »Nein, du weißt nicht, was du mir damit antust.«, rief sie verzweifelt. Er verstand nicht, warum sie sich so aufführte, obwohl er es verstand. »Du hast uns die Wahl gegeben und ich möchte so nicht weiterleben. Jeder Mensch dessen Körper ich übernehme ist widerlicher und schlimmer als zuvor.«, erzählte er mit einer gewissen Verzweiflung in der Stimme. »Weißt du was für eine Qual mein Leben dazu bekommt mit jedem Gott den ich aus meinem Dienst befreie. Bis jetzt sind es drei. Ich werde mit Tattoos geboren. Die meisten Male werde ich weggegeben, oder lebe bei Drogenjunkies. Einmal lebe ich bei annährend netten Menschen und du möchtest, dass ich auf einmal noch ein Tattoo habe. Vor allem wenn man bedenkt, dass deine Kraft von dem Tattoo in meinem Gesicht kam. Wer mag ein Baby, dass so aussieht?« fragte sie ihn ernsthaft. Er ging nicht einmal auf ihre Leiden ein, sondern verlangte, dass sie darüber nachdachte. Sie versprach es ihm und ging nach Hause.

Nachdem sie eine Nacht darüber geschlafen hatte stand ihre Entscheidung fest. Sie würde ihn von seinen Diensten als Gott befreien. Er würde es ihr ewig vorhalten und dafür hatte sie nichts übrig. Lieber riskierte sie, dass die Menschen sie noch abstoßendere, oder scheußlichere Blicke zuwarfen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück