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Das verzauberte Schloss

von

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Ein Wort für die Ewigkeit

  Ein Wort für die Ewigkeit   ™

 

Die letzten Strahlen der Sonne erstarben unter dem grünen Dickicht der Baumkronen. Philipe hielt das Haupt gesenkt. Seine Augen bewegten sich hektisch hin und her.

„Ach Philipe, wo ist Papa da nur reingeraten…“, sagte Sakura leise.

Vorsichtig schritt das Pferd den schmalen dunkeln Pfad entlang und wie bereits bei ihrem Vater begann es zu schneien, im Juli!

Ungläubig betrachtete Sakura das Schauspiel. Ihre Augen konnten sich erst von den tanzenden Schneeflocken lösen, als Philipe plötzlich anhielt.

„Was ist denn l-.“, Sakura richtete den Blick nach vorne. Ihr stockte der Atem als sie das imposante Schloss vor sich erblickte. Ohne auch nur einmal weg zu schauen, stieg sie von Philipe ab und brachte ihn an die Tränke.  Der Garten war wunderschön. Unterhalb der glitzernden Schneedecke erkannte Sakura verschlungene Muster aus Buchsbaum welche sich durch den gesamten Schlossgarten zogen. Rosenbogen, die in voller Blüte standen und trotzdem waren die Blütenkelche im Eis eingefroren.

Ermutigend tätschelte Sakura den Hals des Pferdes bevor sie die erhabene Steintreppe entlang schritt um zum Eingangstor zu gelangen. Noch bevor Sakura sich mit einem Klopfen hätte ankündigen können, schwang die große Holztür auf und gewährte ihr den Zugang in die Eingangshalle.

 

„Du hast genau gewusst, dass das ganze eskalieren würde. Aber nein du hast dem Mann ja noch den Sessel angeboten.“

„Ja, reg dich ab Shikamaru. Ich hab’s doch nur gut gemeint!“, bekräftigte der Kerzenleuchter.

„Ja unser Hausherr sieht das aber anders. Und was haben wir davon gehabt? Es sind wieder zwei Blütenblätter gefallen.“

„Ach du siehst das einfach zu negativ, es wird schon noch jemand kommen, echt jetzt!“

Sprachlos starrte Shikamaru Naruto an. „Du hast echt ‘nen Knall!“

„Hallo?“, die Stimme einer jungen Frau erklang in der Eingangshalle. „Papa? Bist du hier?“

Naruto und Shikamaru schauten sich an. War es etwa nur eine Illusion oder hatte sich wirklich eine junge Frau im Schloss verlaufen. Keine Sekunde später sprangen sie von der Anrichte und hasteten der Stimme hinterher.

„Shikamaru, sieh dir das an! Es ist ein Mädchen!“, sagte Naruto aufgeregt.

„Jaja, ich sehe dass es ein Mädchen ist. Ich bin ja nicht blind!“, entgegnete Shikamaru genervt.

„Ist hier jemand? Hallo! Ich suche meinen Vater!“

Sakura hörte nur das knisternde Holz im Kamin. Sie steuerte die große Treppe in mitten des Raumes an, als sich plötzlich ein warmes Licht den Gang entlang bewegte. Sakura fixierte den schmalen, steinernen Torbogen und beobachtete wie das Licht schwächer wurde.

„Halt! Bitte wartet!“, Sakura lief hinterher und stieg die Treppe hinauf. Noch immer war der Träger des Lichtes nicht zu finden. „Bitte, ich suche meinen Vater.“, erklärte sie hastig weiter. Aber es folgte keine Reaktion. Das schallende Geräusch von Gelächter drang an Sakuras Ohren.

„Papa?“, erneut erreichte sie heiteres Gebrabbel. „Das ist doch-… Papa!“

Sakura erreichte das Ende der gewundenen Treppe und erkannte im fahlen Mondschein die Gittertüren einzelner Kammern. Sie griff nach der Fackel in der Nische und rannte zu ihrem Vater.

„Papa, um Gottes Willen.“

Kizashi kam auf das junge Mädchen zu. „Ah Sakura, mein Engel. Sieh nur, meine Erfindung, sie ist fast fertig!“

Verdutzt blickte Sakura ihrem Vater entgegen, denn die steinerne Zelle war vollkommen leer.

„Papa ist alles in Ordnung?“

Kizashi lachte und griff nach dem Handgelenk der jungen Frau. Erschrocken zuckte Sakura zurück. „Deine Hand ist eiskalt. Papa wer hat dir das angetan?“

Entsetzt kuckte Sakura zu wie ihr Vater völlig von Sinnen mit sich selbst sprach.

„Wir müssen dich hier rausholen, sofort!“

Sakura untersuchte das Vorhängeschloss. Sie hatte schon viel von ihrem Vater über die komplexe Zusammensetzung von Türschlössern gelernt, doch die eisige Kälte machte ihr gleichermaßen zu schaffen.

„Papa, du musst mir helfen, ich krieg es alleine nicht auf.“

Sie rüttelte an den harten Metallstangen, aber nichts passierte. Ein eiskalter Windstoß durchzog die Kerker und ließ sämtliche Lichtquellen erlöschen.

Der dunkle Umriss eines riesigen Wesens tauchte bedrohlich vor Sakura auf.

„Wer ist da?“, ihre Stimme bebte.

„Wer bist du?“, entgegnete eine dunkle, kalte Stimme.

Sakura erschauderte. Noch einmal nahm sie tief Luft um ihren Mut zusammen zu nehmen. „Ich bin wegen meines Vaters hier. Bitte lass ihn gehen, du siehst doch dass er krank ist.“

Ein heiteres Lachen erreichte Sakuras Ohren.

„Hört sich so ein kranker Mann an?“, schnaubte das Geschöpf abfällig.

„Was hast du mit ihm gemacht?“

„Er steht unter einem Zwang.“, erklärte das Wesen. „Er ist in seiner eigenen Traumwelt gefangen bis…“

„Bis?“, jetzt verstand Sakura. „Was bist du nur für ein Monster? Mein Vater stirbt wenn er hier bleibt.“

„Dann hätte er hier nicht eindringen dürfen.“, das Wesen erhob seine Stimme.

„Bitte, es muss doch etwas geben, was ich tun kann?“

Die Gestalt wandte sich von Sakura ab. „Es gibt nichts was du tun kannst.“

Sakura schwieg. Tausende von Gedanken prasselten auf sie ein. Nicht eine plausible Lösung fiel ihr ein um das Problem zu lösen. Gerade  als die Gestalt die Beiden verlassen wollte hielt Sakura es auf.

„Warte!“, mit einem tiefen Atemzug schritt Sakura darauf zu. „Nimm mich für ihn!“

„Dich?!“, die Schultern der Gestalt begannen zu zucken. Nahm er sie etwa nicht ernst. Lachte er etwa über ihren Vorschlag. „Für immer in Gefangenschaft! Wünschst du immer noch den Platz deines Vaters einzunehmen?“

„Bitte, komm ins Licht.“, forderte Sakura die Gestalt auf.

Der Schlossherr trat einen Schritt vor und Sakura erschrak. Ein menschenähnliches Scheusal stand vor ihr. Seine Haut war fahl und grau. Auf seinem Rücken erstreckten sich große Flügel die wie Hände aussahen. Mit rot glühenden Augen blickte es auf Sakura herab. Sie wich augenblicklich zurück und presste sich gegen die kalten Gitterstangen der Zelle.

Sie sah zu ihrem Vater der mit jedem Moment mehr starb ohne es zu merken. Heiße Tränen stiegen in Sakuras Augen. „Du hast mein Wort!“, rief sie dem Biest entgegen.

Ohne auch nur ein weiteren Augenblick zu warten, riss es die Tür auf und packte Sakuras Vaters. Für einen kurzen Moment blickte das Scheusal ihrem Vater tief in die Augen. Sakura schaute dem Spektakel entsetzt zu.

„Was eh, wo bin ich?“, Kizashi schien aus der Trance befreit worden zu sein.

Doch das Scheusal gab den Beiden keine Zeit mehr. Es packte Kizashi am Kragen und zog ihn augenblicklich aus der Zelle.

„Nein, warte, bitte! Sakura!“

„Papa!“, die heißen Tränen liefen Sakura übers Gesicht. „Leb wohl!“, erklang es nur noch leise durch den Kerker.

„Bitte, mein Leben ist gelebt. Lass sie gehen.“, Kizashi flehte das Biest an. Doch dieses ließ sich nicht von seinem Weg abbringen. Unsanft warf es Kizashi vor die Tür.

„Ihr Leben geht dich nichts mehr an! Und jetzt geh!“, rief es Kizashi entgegen.

Mit einem lauten Knall flog die imposante Holztür ins Schloss und verweigerte jeglichen Zutritt. Aufgebracht schritt das Biest den Gang entlang, als es Narutos Weg kreuzte.

„Hey Sasuke, also echt, musste das sein?“, beschwerte sich der Kerzenleuchter.

„Lass mich in Ruhe!“, entgegnete das Biest kühl.

„Jetzt warte doch mal!“

Das Biest, welches den Namen Sasuke trug, drehte sich zu  Naruto um und starrte ihn kühl an.

„Was willst du von mir?“

„Naja, also das Mädchen wird ja scheinbar ein bisschen länger bleiben. Wäre es da nicht angenehmer ihr eines der unbewohnten Gästeräume anzubieten.“

„Der Knallkopf hat Recht, Sasuke!“, warf Shikamaru ein. „Sie ist unsere letzte Chance.“

Ein genervtes Stöhnen entkam Sasuke und er rieb sich den Nasenrücken.

„Dann gebt ihr ein Zimmer.“, gestand er den Beiden zu. „Aber lasst mich damit in Ruhe.“

Mit diesen Worten verschwand er im Westflügel des Schlosses.

„Oh Man! Hat der wieder eine Laune…“, schnaubte Naruto.

Der kleine Kerzenleuchter rückte seinen Wachskopf zurecht und machte sich wieder auf den Weg zum Kerker. Sakuras Schluchzen erfüllte die Gemäuer mit mehr und mehr Traurigkeit. Sie war fassungslos über das kalte Herz dieser Kreatur. Gegen das kalte Gitter gelehnt, kauerte sich Sakura zusammen. Sie spürte wie die einsame Kälte ihr Herz erfüllte.

„Hey, sei doch nicht so traurig. Komm steh auf, ich bring dich zu deinem Zimmer!“

Sakuras tränenverhangene Augen hatten Mühe die Person zu erkennen.

„Mein Zimmer?“

„Na klar! Meinst du wir würden dich hier lassen? Es sei denn dir gefällt es hier.“, die quirlige Stimme schien im Gegensatz zum Schlossherren warm und freundlich. Sakura wischte die Tränen aus ihrem Gesicht und versuchte das Gesicht der Person zu identifizieren. Doch ein menschliches Gesicht erschloss sich ihren Augen nicht.

Ihr Blick wanderte hin und her, aber außer dem neunarmigen Kerzenleuchter vor ihr konnte Sakura nichts erkennen.

„Hallo?“

War denn die freundliche Stimme in ihrer Einbildung? Hatte das Scheusal sie auch unter den Bann seiner schwarzen Magie gestellt?

„Ja hi! Hier unten!“, rief es.

Mit geweiteten Augen beobachtete Sakura den Kerzenleuchter und erkannte das kleine, fuchsartige Gesicht darin.

„Was bist du?“

„Ich bin Naruto!“, antwortete das kleine Geschöpf.

„Und du kannst reden…“, Sakuras Stimme bebte. Sie traute ihren Augen nicht mehr.

„Ja, aber klar macht er das. Das Problem ist, dass er meistens nicht mehr aufhört.“, kam es von der Treppe. Sakura beobachtete, wie sich eine kleine Standuhr mühsam die Treppen hochschaffte.

„Jaja…“, jammerte Naruto. „Können wir jetzt aufhören über mich zu reden und das Mädchen zu ihrem Zimmer bringen.“

Shikamaru stöhnte auf. „ Ja klar… ich folge dir.“

Unmotiviert trat die Uhr den Marsch nach draußen an. Naruto und Shikamaru führten Sakura schließlich in den Ostflügel des Schlosses.

„Ich weiß ja der erste Eindruck zählt, aber ich hoffe dass das alles nicht zu viel ist.“, entschuldigte sich Naruto fürsorglich.

Gezwungen lächelte Sakura. „Wieso sollte das alles zu viel für mich sein? Ich spreche mit einer Kerze.“, ihre Aussage triefte  vor Sarkasmus.

„Kerzenleuchter! Das ist ein riesen Unterschied!“, korrigierte Naruto scherzhaft. „Weißt du Sakura, das Schloss ist nun dein zu Hause. Du darfst hingehen wo du willst. Aber vom Westflügel solltest du dich fernhalten.“

„Der Westflügel? Was ist denn dort?“

Shikamaru und Naruto blieben stehen. Beide senkten den Blick. „Keiner weiß was sich dort befindet. Der Herr gestattet keinen Besuch.“

Stumm schaute Sakura Richtung Westen. Unterschwellig stieg Neugier in ihr hoch. Aus irgendeinem Grund wollte sie wissen, was da Geschöpf dort verbarg.

„Komm weiter. So wie ich Sasuke kenne, hat er da nur ödes Zeug rumliegen.“

„Sasuke? Es hat also einen Namen…“, sagte Sakura abwesend und folgte Kerzenleuchter und Uhr den Gang entlang bis sie die Tür zu einem herrlichen Gästezimmer aufmachten.

„Also wenn du noch irgendwas brauchst, meldest du dich, ja?“, fragte Naruto.

Sakura nickte abwesend. Erschlagen von all dem Prunk und gleichsam dem Grauen des Schlosses  ließ sich Sakura aufs Bett sinken. Völlig vertieft in die Leere ihrer Gedanken starrte sie Stumm aus dem bodentiefen Fenster. Sie bemerkte nicht die Pracht des Raumes. Die holzgetäfelten Wände, die seidenen Vorhänge, den herrlichen Perserteppich, die kostbaren Möbel und das große, goldverzierte Himmelbett, welches sie selbst tröstend bettete. Die kalte Einsamkeit ließ Sakura jedes Zeitgefühl verlieren. Es hätten Stunden, ja sogar Tage sein können. Erst ein leises Klopfen an der Tür holte Sakura aus ihrer Verzweiflung.

„Wer ist da?“, rief Sakura zittrig.

„Tsunade, Liebes. Darf ich hereinkommen?“

Sakura wurde nervös. Welche Gestalt erwartete sie dieses Mal? Unsicher schritt sie zur Tür und öffnete sie. Erneut traute  Sakura ihren Augen nicht über den Weg. Nacheinander hüpften plötzlich eine Teekanne, eine Tasse, eine Zuckerdose und ein Milchkännchen in das Zimmer.

„Ich dachte eine Tasse Tee würde dich vielleicht auf andere Gedanken bringen.“

Erschrocken wich Sakura zurück. „Aber Sie sind ja eine-.“, und stößt versehentlich gegen den prächtigen Holzschrank, der ebenfalls sprechen kann.

Fassungslos betrachtete Sakura das Sammelsurium an sprechenden Utensilien.

„Aber das ist doch nicht möglich.“, flüsterte Sakura erstaunt.

„Ach mein Kind, du bist vollkommen durch den Wind. Nimm erst mal eine warme Tasse Tee.“

So ungewöhnlich die ganze Situation auch war, schien die sprechende Teekanne Recht zu haben. Dankbar nahm Sakura die warme Tasse entgegen. Der Tee glitt wohltuend ihre Kehle hinab und wärmte Sakura langsam auf.

„Es war sehr tapfer was du für deinen Vater getan hast.“, gestand Tsunade.

„Das finden wir alle!“, warf der Kleiderschrank mit ein.

Sakura stöhnte verzweifelt auf und ließ die Teetasse sinken. „Ich habe den Menschen verloren, der mir am meisten bedeutet hat. Was wird denn jetzt aus mir?“

„Kopf hoch, Liebes. Es wird alles wieder gut.“, bekräftigte die Teekanne. „Ich denke es ist das Beste, wenn wir die ein wenig Zeit geben. Ruh dich aus und lass den Tag hinter dir. Solltest du irgendwas benötigen, meldest du dich.“

Sakura nickte stumm und blickte dem Teeservice hinterher wie es in der großen Tür verschwand. Seufzend ließ sich Sakura auf das Bett fallen und starrte die Decke an.

„Für immer ist eine ganz schön lange Zeit, oder?“, sagte sie müde, während ihre Augenlider immer schwerer wurden.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sasusaku16
2018-07-24T22:42:06+00:00 25.07.2018 00:42
Naruto und Shikamaru find ich ja mal total lustig 😂
War wieder ein super kapitel und ich freue mich schon wenn es weiter geht 😉
Antwort von:  TheOnlyOne
30.07.2018 15:20
Endlich <3
Ich krieg das kaum zu lesen. Ich hab so viel Liebe in die Beiden investiert :D
Naja das neue Kapitel hast du ja jetzt gekriegt. Das witzige is ja eigentlich das jeder weiß wies weitergeht...obwohl ich glaube heute realisiere ich das unerwartete ;D
Von:  Sakura2100
2018-07-18T20:56:16+00:00 18.07.2018 22:56
Wow tolles kapitel! :)


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