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Die Seele des Windes

von

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Um die beiden herum wurde die Umgebung dunkler und schattiger. Denn das Gras wechselte stetig aber langsam vom hellen satten Grün zu einem dunkleren. Solches wie es gerne das Moos in den Wäldern hatte. Zeitgleich lag es auch daran, das sie in Waldnähe kamen. In der Ferne konnten sie nämlich bereits die Baumkronen sehen. Es war zwar noch ein gutes Stück zu laufen, jedoch schon mal weit aus näher als zuvor. Sie würden grob geschätzt also noch in etwa eine Stunde brauchen. Vom Zeitgefühl her, verlief diese während sie weiter gingen jedoch am Anfang erst nur im Schneckentempo. Und immer wieder begegneten ihnen mehr und mehr fremde Tiere oder Pflanzen. Eben aus jenem Grund, das die anderen nie ihre Heimat verließen und so auch nichts neues notieren konnten. So wussten beide auch nicht was giftig war oder welche Tiere weiterhin Gefahr für sie darstellen konnten. Alles was sie daher tun konnten, war eben jene fremden Lebewesen und Pflanzen ab zu zeichnen. Sie würden wenn sie zurück kommen würden in ihrer Bibliothek nachsehen, ob es nicht doch irgendwo zu jenen Aufzeichnungen gegeben hatte. Gräser die wie Fangarme aussahen, vereinzelte Farne die in einem satten blau leuchteten und schneeweiße Blüten trugen. Geflügelte Schlangen, Hasen mit Hörnern und andere seltsame Wesen die sie hier so herum laufen und schleichen sehen. Selene und ihre Mutter kamen sich mehr wie in einem Kinderbuch vor, als das es real sein könnte. Dennoch wussten sie, das alles um ihnen herum kein Tagtraum war. Immer wieder sahen sie auch wieder diese roten schillernden Falter. Woher auch immer diese kamen. Selene pflückte eine der ihr bekannten Blumen und drehte diese etwas verträumt in den Fingern während es vorwärts ging. Nach einer weile setzte sich genau ein solcher Falter bei ihr auf die Blume. Sie ließ ihn dort in ruhe herum krabbeln. Kaum krabbelte dieser auf ihre Finger weiter, brannte es an jener stelle jedoch wie Feuer. „Au! Der brennt!“ quietschte sie erschrocken und schüttelte diesen mit der Blüte von ihren Fingern herunter. „Zeig mal. Sieht nicht all zu schlimm aus. Mehr wie ein Mückenstich“ bemerkte ihre Mam während sie sich die Stelle ansah, auf der jener Schmetterling herum gekrabbelt war. „Das ja, aber der brennt wie Feuer! Ich glaube wir sollten den meiden.“ So schrieben sie zu dem Bild das sie dazu abgezeichnet hatten, das jener eben auf der Haut brannte und gaben ihm den Namen gemeiner Feuerfalter. Irgendwie schien das kleine Unglück sie zu verfolgen.
 

Sie reisten weiter, bis sie merkten das ihre Stunde sich dem Ende neigte. Der Wald aus der Ferne war mittlerweile genau vor ihnen. Auch die Sonne war gewandert. Das Gezwitscher der Vögel hatte sich auch verändert. Jetzt waren andere aktiv, die zuvor noch still gewesen waren. Die Umgebung wurde dunkler, schattiger. Sie waren am direkten Waldrand angekommen. Nicht weit drinnen würde es auch eine Klippe geben mit ihrer angeblichen Höhle. Langsam aber sicher mussten sie sich beeilen. Weil jene Riesenbergkatzen sehr bald aufwachen würden. Nur ungefähr die erste halbe Stunde nach ihrem erwachen waren sie harmlos. Aber alles was ihnen später über den Weg lief, war ohne jegliche Ausnahme ein Beutetier. Dabei spielte es dem Wissen ihrer Mutter nach keine Rolle was es war. Selbst Artgenossen vielen manchmal auf den Speiseplan dieser Jäger. Sie durchbrachen den Waldrand langsam. Ihre Flügel blieben nämlich immer wieder im Gestrüpp hängen. Was das weiterkommen nur erschwerte. Nach einigen Minuten hatten es das Mutter-Tochter Gespann geschafft, dort hindurch zu kommen. Schrammen auf der Haut waren jedoch überall. Leider hatten sie auch keine Langarm Kleidung oder lange Hosen mit dabei. Denn normalerweise brauchten sie solche Sachen einfach nicht. Immer waren es Kleider oder eben Kurzarm Oberteile und Röcke oder kurze Hosen. Sie bereuten es ein klein wenig darauf nicht vorbereitet gewesen zu sein. „Bei dir alles in Ordnung?“ „Naja... außer das ich genau so zerkratzt aussehe wie du schon.“ Dann lachten sie leise. Es ging schleichend weiter. Auch wenn es nicht mehr weit war, so mussten sie beide aufpassen, nicht in den Brombeerbüschen hängen zu bleiben. Dieses Gelände waren Engel wie sie eben nicht gewöhnt. Bevorzugten sie doch alle das flache Terrain oder eben solches mit hohen Felsen und Höhlen. Nur solches eben ohne vielen Hindernissen um jederzeit davon fliegen zu können. Hier zwischen den Bäumen war es jedoch nicht so. Und weder Selene noch ihre Mutter fühlten sich hier sonderlich wohl. Rings herum hohe Nadelbäume. Der Boden war Stellenweise immer wieder mit weichem dunkelgrünen Moos bedeckt. Manchmal durchbrachen Farne diese weichen Mooskissen. Und dann gab es noch erdige Stellen, an denen Brombeeren heraus wuchsen und ihnen mit den kleinen Stacheln in die Füße pikten. Jene stellen wurden gemieden. Auf moosigen Boden wanderten sie um ihre Höhle zu finden. Ein frischer, leicht würziger Duft stieg ihnen durch die Nase. Licht durchbrach das Nadeldach. Es wirkte mehr Märchenhaft als real. In der Ferne war ein Specht zu hören, der in einen Baum herein klopfte. Dann wechselte der Boden unter ihnen vom Moos zu immer mehr Gras. Sie gingen noch einige Meter weiter, bis beide an eine riesige Lichtung kamen, welche ein helles sanftes Licht in den Wald warf. Zuerst blendete es, nachdem sie diese betraten. „Wir sind da. Sie mal dort auf der rechten Seite ist unsere Klippe mit der großen Höhle dort oben!“ rief ihre Mutter hinter ihr zu. Diese Klippe hatten sie beide im Wald zuerst gar nicht gesehen. Durch hohes Gras näherten sie sich. Feurig rote Blüten und weiße Früchte an einigen Büschen stachen ihnen ins Auge. „Was ist das? Steht das irgendwo in den Büchern drin?“ „Nein, tut mir leid Selene. Nichts außer den allgemein bekannten Pflanzen kenne ich hiervon. Und nichts steht irgendwo davon geschrieben.“ Sie sah besorgt aus. Aber sie entschied sich dafür diese Pflanzen mit zu nehmen. Besser gesagt einen kleinen Zweig davon. „Mam wieso machst du das? Nicht das die Giftig sind oder so!“ Nervös lief Selene hinter ihrer Mutter hin und her, während diese mit einer Schere einen Zweig abnahm und in eine Phiole hinein verschwinden lies. Zum Glück war diese magisch verändert. Denn auf diese weise konnte auch ein Zweig der vier mal so lang war, problemlos dort hinein gelegt werden. „Fertig. Keine Sorge. Ich habe Magie benutzt und diesen hier dadurch erst gar nicht berührt.“ Erleichtert sah sie ihre Mam nach diesen wenigen Worten an. „Wehe wenn doch. Ich wüsste nicht was ich dagegen tun könnte...“ meinte sie daher. „Schon Ok. Es ist alles in Ordnung.“ Damit gingen sie weiter. Weiterhin darauf achtend nicht zu nah an die fremden Pflanzen zu kommen. Obwohl es viele waren, war es möglich diesen problemlos auszuweichen.
 

Endlich waren sie direkt vor ihrer Felswand. Leider war der Schlafplatz nur etwas zu weit oben. So weit war sie noch nie gewesen. Denn das was die Karte als Höhle bezeichnete war mehr eine Mulde zwischen den Steinen. Nach einer Höhle sah es ganz und gar nicht aus. Und all zu sicher sah es auch nicht aus. Selene hatte zwar nichts gegen solche Plätze, aber nur wenn diese genug halt gaben. Oder wenn sie fliegen könnte. Aber nichts davon war vorhanden. Weder eine gute breite Sitzfläche, noch konnte sie bis jetzt richtig fliegen. Eher war es ein gleiten, das am Ende einem Sturz glich. „Gib mit deine Hand. Ich bringe und nach oben.“ Sie zögerte. Doch die junge Frau tat das was gesagt wurde. Hinter ihr hörte sie das Flügelrauschen ihrer Mutter und sie spürte den Zug in ihrem Arm. Der andere war frei. So konnte sie sich kurz darauf an einem großen festen Stein fest halten bis auch ihre Füße kurzen halt fanden. Mit einer Sache hatten die zwei jedoch nicht gerechnet. Ein dorniges Gestrüpp wuchs aus einer Spalte hinaus. Es war grau-braun. Von unten also gut getarnt, so das es nicht zu sehen war. „Das ist gar nicht gut...“ stellten beide fast Zeitgleich fest. Sie schwebten wieder nach unten und gingen gemeinsam die alten Landkarten durch. „Wo sind wir?“ Ihre Mam zeigte darauf hin auf einen Wald mit Felsen mitten drinnen. „Dort. Nur leider ist die Nächste Höhle zwar in Reichweite, aber dennoch kann ich nicht sagen, ob wir es rechtzeitig schaffen werden...“ besorgt sah sie zum Himmel hinauf. In zwei ein halb Stunden würde es dunkel werden. Also waren die Bergkatzen in zwei Stunden aktiv. „Wie lange brauchen wir?“ Angst schwang in der Frage klar heraus hörbar mit. „Drei Stunden...wenn wir so normal weiter gehen...“ Sie sahen einander blass an. „Wir sollten uns beeilen.“ Gemeinsam gingen sie also im schnelleren Tempo voran. Sie spürten nun weder das weiche Moos unter ihnen, noch die nervigen Dornen der Brombeerbüsche oder Zweige die sich ab und an in ihrem Gefieder verfingen. Stattdessen liefen sie geradewegs zu einer alten Brücke. Jene die sie zum nächsten Versteck auf der anderen Uferseite bringen würde. Die Zeit rannte. Jedoch schien es beiden so vor zu kommen, als ob sie nur im Kreis rennen würden, und nicht in Richtung Ziel. Tollpatschig blieb Selene an einer Baumwurzel hängen und flog in ein Brennesel Nest hinein. „AU!“ Zu mehr kam sie nicht. Überall fing es an zu jucken. Mehrere Minuten strichen dahin, während sie sich mühsam aufraffte. Ihr Knöchel tat davon jetzt etwas weh. „Komm weiter. Ausruhen können wir uns später“ versuchte ihre Mam sie weiter zu ziehen. Es ging damit schleichend und kratzend vorwärts. Und noch immer waren nichts außer Bäumen zu sehen. Der Wald um ihnen herum schwieg. Kein Specht der gegen die Rinde klopfte. Keine Waldbiene die nach Blumen suchte. Keine anderen Insekten. Nicht einmal Spinnen sahen sie um ihnen. Selbst das Licht, das hier und da den Boden erreichte, schien müde zu sein. Hier in diesem teil des Waldes war nichts, nichts außer trostloser Stille. Nicht einmal Pilze oder andere Pflanzen ragten aus dem Waldboden heraus. Nur Bäume und Moos war da. Sowie die gespenstische Stille. Fuß vor Fuß setzend gingen durchquerten sie dieses Gebiet. Ihre Mutter lief Selene voraus, die ihr dicht, aber langsam humpelnd folgte. Um so weiter sie jedoch gingen, um so mehr Nebel bildete sich um ihnen herum. Gemeinsam hielten sie an. „Zurück, Sofort!“ Ihre Mam klang etwas panisch als sie das lauft bestimmte. Dichte Nebelschwaden verfolgten sie. Erneut knickte Selene ein. „Nein!“ rief ihre Mutter entgegen. „Steh auf, du musst weiter!“ drängte sie die Verletzte zum weiter gehen, während diese versuchte sie wieder zum Aufstehen zu bringen. Aber um sie herum hatte sich bereits eine dichte Nebelwand gelegt. Ein Schleier aus weiß. Und obwohl man nicht mehr nach oben sehen konnte, so war es dennoch hell in diesem weißen Käfig. „Was ist das?“ Sie atmete zittrig ein, bevor sie antwortete. „Das ist der weiße Nebel vom Nebelclan. Sie sind die Wächter vom dunklen Turm. Dem Himmelsgefängnis. Wen die Nebel ein mal gefangen haben, den lassen sie nie wieder gehen. Es ist ein besonderer Nebel. So schwach wie er aussieht, so täuscht man sich auch. Dieser Nebel ist tödlich, da er Blutgetränkt ist...“ mehr brachte sie nicht zur Erklärung zustande. Selene selbst verstand auch, das dies hier alles andere als gut war. „Aber wir sind doch nur auf der durchreise...“ flüsterte sie ihrer Mam klein laut zu. Mühsam stand Selene wieder auf.

„Ihr durchschreitet verbotenes Gebiet. Seid ehrlich und nennt mir euer Anliegen. Wer lügt wird diesen Ort nie mehr verlassen!“ hallte eine mechanisch klingende Stimme durch den weißen Schleier. Sie sahen beide einander an. Dann begann ihre Mam zu erklären. „Wir sind auf der Durchreise zu der Höhle auf der anderen Seite der Brücke. Unser Ziel ist die `Warmwind-Schlucht`. Aber wir kennen uns hier kaum aus und sind daher versehentlich in euer Gebiet gekommen. Wir bitten um Verzeihung.“ mehr sagte sie nicht. Es gab ja auch nicht mehr zu erzählen. Eine weile war dann nichts mehr zu hören oder zu sehen. Mit Ausnahme des weißen Nebels um sie herum. Dann kräuselte sich die Wand aus weiß. Selene zuckte nervös zusammen und von beiden war ein leises rascheln der Federn zu hören. Ihr Bauch zog sich verkrampft zusammen. Eine blasse Gestalt mit fahler Haut und leblos herunterhängenden Flügeln betrat den Kreis, den der Nebel um sie herum gebildet hatte. Trübe blaue Augen sahen sie an. Hellbraune zerzauste Haare umrandeten das Gesicht der seltsamen Person. Und ein gräulicher Stoff, der zu einem einfachen Kleid gemacht wurde, umhüllte den Rest von ihr. „Euer Weg führt durch unser Gebiet. Ihr werdet hier nicht weiter kommen. Ich werde euch zum normalen Wald zurück begleiten. Kommt nicht zurück. Anderenfalls werdet ihr diesen Ort nie mehr verlassen“ krächzte die seltsame Frau erneut mit dieser mechanischen Stimme. Dann bewegte sie sich ohne weiter etwas zu sagen in die angebliche Richtung, aus der sie gekommen waren.

Mühsam ging es weiter. Alles kribbelte noch immer wegen der Brenneseln zuvor. Das Gefühl tiefer in den Nebel zu gehen wollte auch nicht enden. Sie hatte das Gefühl das hier ganz und gar nichts stimmte. Manchmal bildete sie sich sogar ein, noch zwei weitere Gesichter gesehen zu haben. Diese erschienen aber genau so fahl und leblos wie jenes von der Frau, die vor ihnen her lief. Einfach ein Seltsamer Ort mit seltsamen Leuten. Aber dann lichtete sich diese Nebelwand endlich. Farben. Wald. Und ein sich langsam verdunkelnder Himmel. Das war gar nicht gut. In diesem Irrgarten aus nichts, hatten sie beide total das Zeitgefühl verloren. Beide drehten sich um, um sich noch zu bedanken. Jedoch war niemand mehr zu sehen. Die Frau vom Nebelclan war verschwunden. Alles was sie spürten war ein kalter Wind von hinten, der ihnen in den Rücken und durch ihre Schwingen pustete. Wie ein Zeichen das sie von dort verschwinden sollten. Etwas, das sie sowieso vor hatten. Keine der zwei hatte etwas dagegen. Also ließen sie sich vom Rückenwind ein wenig leiten und entfernten sich schnell von dem schaurigen leblosen Ort des Waldes. Um so weiter sie gingen, um so lebhafter wurde es wieder um sie herum. Doch die laute des Waldes kündigten klar und deutlich an, das es bald an der Zeit war, das Tag und Nachtgeschöpfe sich wechselten. Auch für die zwei Himmelsgeborenen wurde die Zeit allmählich knapp, was das Höhle finden betraf. „Wo sind wir?“ „Ich weis es nicht. Seit wir durch die Nebel gelaufen sind, habe selbst ich die Orientierung verloren. Von dieser Gegend gibt es nämlich keine Karte in unseren Bibliotheken. Sondern nur beim Turm im Zentrum des Nebels. Und da will niemand freiwillig hin.“ Entschuldigend sah ihre Mutter sie an. „Kopf hoch. Wir werden schon eine Lösung finden wie wir die Nacht überstehen können.“ Beide lächelten sich zaghaft an. Und das Gewichtstraining für Selenes Flügel hatten beide vorerst vergessen. Die Zeit verstrich. Aber dann fanden sie zumindest eine kleine Lichtung. Also eine Chance auf die Baumkronen zu fliegen, beziehungsweise dort hoch getragen zu werden. Wenn es denn nur gute Bäume dafür gäbe. Denn auch Selene sah, das davon eigentlich keiner geeignet war, zwei Engel zu halten. Ihr Geäst war nämlich viel zu dünn und verzweigt, als das sie dort landen könnten. Sie würden wohl oder übel klettern müssen. Alles andere als einfach mit solchen Schwingen die sie ja auch noch hatten. Zusammen gingen sie durch die Lichtung und sahen sich alle Bäume an. Es war nur einer dazu geeignet das sie überhaupt nach oben kommen würden. Und viel Platz bot dieser auch nicht gerade an. Zudem lief ihnen die Zeit davon. „Beeilen wir uns. Sie sind bereits wach. Und bald auf der Jagt!“ ermahnte sie ihre Mutter. Recht hatte sie ja. Weil die erste Riesenbergkatze konnten beide schon sehen. Sie schlich gerade über ihre Lichtung. Angesengt und konzentriert fing die jüngere damit an sich den Baum Stück für Stück hoch zu ziehen. Ihre Flügel legte sie so eng es ging an ihrem Rücken an um nicht hängen zu bleiben. Mehrmals musste sie einen anderen Ast nehmen, um besser hoch zu kommen. Nur wurde es zunehmend schwerer und schwerer, weil es immer dunkler wurde. Nach einer weile kam dann auch ihre Mam dazu, klettern zu beginnen. Nervös beobachteten beide immer wieder die Raubkatze, welche zum lauern begann. Schneller als davor kletterte sie hastig Selene hinterher. Und fast im selben Augenblick, rannte die Bergkatze auf sie zu. Doch auch wenn sie nicht sonderlich hoch springen konnten, erreichte diese dennoch das Bein ihrer Mutter. Scharfe Zähne und Krallen bohren sich in die Zarte Haut hinein. Sie schrie und versuchte verzweifelt dieses Tier los zu werden. Die Katze knurrte. Tränen bildeten sich in den Augenwinkeln ihrer Mutter. Einerseits vor Schmerz, andererseits vor Anstrengung nicht den sicheren Baum loszulassen. Selene kletterte so gut es ging zu ihrer Mutter nach unten zurück. Auch wenn die Flügel immer wieder im Weg waren, ertrug sie lieber schrammen und Kratzer als ihre Mutter zu verlieren. Alles was ihr gerade einfiel war die Eismagie die sie hatte. Weder wusste Selene ob es klappte, noch ob es das ganze schlimmer machte. Trotzdem war es das einzige was sie jetzt gerade tun konnte. Den ihre Mam konnte gerade keine Magie nutzen. Sie war anderweitig beschäftigt und würde später diese zum Heilen brauchen. Konzentriert sah sie das wilde Tier unter ihnen an. Es dauerte gefühlt ewig, bis sich ein scharfer Eispfeil vor ihrer Handfläche bildete. Mit voller Kraft schleuderte sie diesen dann dem Biest entgegen. Knurrend und Fauchend ließ die Bergkatze ihre Mutter los und kratze den Eispfeil aus der ihr zugefügten Wunde hinaus. Zeitgleich half Selene ihrer Mam weiter nach oben zu kommen. Wieder hörten sie es unter sich fauchen. Erneut versuchte dieses Tier an seine fliehende Beute heran zu kommen. Doch zum Glück waren beide weit genug aus ihrer Reichweite gekommen. Schwer atmend saßen beide auf den Ästen des Baumes. Viel Platz war nicht vorhanden. Jedoch reichte es um in Sicherheit zu sein und ein wenig Magie einzusetzen. Die Magie der Heilung. Auch wenn es in diesem Fall nur desinfizieren war. Denn ihre Mam war zu müde um mehr machen zu können. Zwar pikste es ihnen beiden überall ein wenig, doch das war allemal besser als gefressen zu werden. Und die kleinen Zweige mit Blättern in ihrem Gefieder konnten sie beide immer noch am nächsten Tag wenn es auf dem Boden sicherer war heraus suchen. Erschöpft schliefen sie nach wenigen Minuten dann endlich ein. Das Geschrei der Bergkatzen unter ihren Füßen wurde gekonnt ignoriert.



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