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Cold wind blows

von

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Gut lehrt, wer die Unterschiede klar darlegt

- Kapitel zehn -

 

Leise war Akina in das Zimmer des Mädchens appariert, bevor sie die gekauften Kleidungsstücke ordentlich in den Schrank einräumte. Im Anschluss stellte sie sich neugierig, aber immer noch leise neben das Bett und konnte gerade noch so mit ihren kugelrunden Augen über die Matratze blicken, um zu erkennen, dass das traurige Mädchen noch schlief. „Guten Morgen, Miss“, flüsterte Akina dennoch, da sie auch schon im Bad gewesen war, um alles herzurichten.

 

Verschlafen drehte sich Hermine im Bett herum, nachdem sie glaubte, dass ihr jemand Guten Morgen gesagt hatte. War sie etwa schon im Fuchsbau angekommen? Stand Molly Weasley neben ihrem Bett – mit einem Tablett in der Hand, das sie auf den Nachtschrank stellen würde? Aber die gutherzige Molly würde doch niemals den Zusatz Miss hinzufügen, oder? Nein, und Ginny genauso wenig.

 

Nein, sicher erlaubten Harry und Ron sich einen bösen Scherz. Kichernd würden sie neben Hermines Bett stehen, während sie sich gegenseitige Zauber zuflüsterten, die ihre Stimmen weiblich klingen ließen. Demgegenüber war Harry aber doch weniger der Mensch, der sich auf solch infantile Spiele einließ, oder doch? Nein, Harry war immer besonnen, ruhig und nie darauf aus, jemandem einen Streich zu spielen, den er mochte. Wie schaffte es Ron demzufolge immer, Harry von solchen Spielchen zu überzeugen?

 

Merlin, sie müsste den Jungs wieder einmal erklären, dass sie sich lieber auf ihre Prüfungen konzentrieren sollten, anstatt sich gegenseitig abzulenken. Aber auch dieser Gedanke wurde von einer inneren Stimme unterbunden, die immer lauter und drängender wurde, je mehr Hermine zu sich kam.

 

Ja, sie hörte die Stimme immer deutlicher. Aus dem Flüstern wurden verständliche Worte: „Harry liegt im Koma, Hermine. Du bist auch schon lange nicht mehr in Hogwarts gewesen, weil du deinen Abschluss nicht gemacht hast.“

 

Aber natürlich. Harry befand sich noch immer im St.Mungo, wo er partout nicht aufwachen wollte, woraufhin die ehemalige Gryffindor schlagartig ihre Augen öffnete, diesen Schritt jedoch bereute, aufgrund der strahlenden Sonne, die ihr Zimmer in hellem Licht erstrahlen ließ. Grundgütiger, wie von Sinnen schreckte Hermine nach oben. Augenblicklich saß sie kerzengerade in ihrem Bett, während die Realität auf sie einschlug.

 

Sie war nicht mehr in Hogwarts, sondern auf Malfoy Manor – eine Gefangene von Draco Malfoy.

 

Ach, wie schön war noch eben die Vorstellung, dass sich sowohl Harry, als auch Ron einen Scherz mit ihr erlaubten, aber diese Illusion wurde ihr genommen, nachdem ihr auch die Umgebung bewusst wurde. Wie eine Seifenblase war ihr Traum zerplatzt. Aufgrund dessen schlug sie sich schluchzend die Hände vor ihr müdes Gesicht.

 

„Oh, Miss? Ist alles in Ordnung?“

 

Schon wieder diese Stimme. Vorsichtig lugte sie zwischen ihren Finger hindurch, bevor ihre Hände nach unten sanken, um sich folglich umzublicken, da sie niemanden erkennen konnte. Erst als ihre Augen tiefer wanderten, erspähte sie abstehende, lange Elfenohren, die aufgeregt wackelten.

 

„Geht es Ihnen nicht gut, Miss?“ Wieder streckte Akina ihre Hand nach dem Mädchen aus, doch sie zögerte. Akina verfiel in alte Muster und erinnerte sich an den Elfen-Kodex, der besagte, keine höhergestellten Wesen zu berühren.

 

„Guten Morgen, Akina. Ja, es... es ist alles in Ordnung, danke“, gab sie der Elfe traurig zu verstehen. Allerdings verwandelte sich ihre Traurigkeit recht schnell in Verwunderung, nachdem sie einen Satz Kleider auf ihre Decke vorfand – bestehend aus einer blauen Röhrenjeans, einem schwarzen Pullover, sowie... Nein, das... das konnte doch nicht wahr sein, oder? Ihre Augen wurden immer größer, je mehr sie die zusätzliche Kleidung in Augenschein nahm. Sie war gewillt, danach zu greifen, aber sie wollte die feine Spitze nicht berühren.

 

Hermine wollte nicht registrieren, dass vor ihr tatsächlich frische Unterwäsche lag.

 

„Akina“, flüsterte sie peinlich berührte und zeigte mit dem Zeigefinger auf das Bündel. „Was... ist das?“

 

„Oh, gefallen Sie Euch, Miss?“ Wieder wackelten ihre Ohren, ihre Stimme klang erfreut. „Der Herr sagte, Sie würden sich in dieser Kleidung wohler fühlen als in Roben“, erklärte sie euphorisch, bevor sie zu der frischen Kleidung tapste, um diese Hermine zu bringen.

 

„Sagte er das, ja?“, vergewisserte sich Hermine und war, angesichts dieser netten Geste überrascht. Aber sie führte diesen Gedankengang gar nicht zu Ende, weil Malfoy nicht nett war. Mit Sicherheit waren die Stücke verhext, die ihre wahre Macht erst zeigen würden, wenn Hermine sich hineinzwängen würde. Woher sollte Malfoy auch ihre Größe kennen?

 

„Oh ja, schauen Sie.“ Eilig trat die Elfe an den Schrank heran und schob eine der Türen auf. „Der Herr hat noch andere Kleidung für die Miss bereitgelegt, sollten Sie den Wunsch verspüren, sich umzuziehen, Miss.“ Ihre funkelnden Augen suchten Hermines Blick, woraus Akina fälschlicherweise etwas anderes schloss, statt die darin erkennbare Traurigkeit zu sehen. „Oder wünscht die Miss etwas anderes?“

 

„Mach dir keine Umstände, Akina.“ Doch als sie die Regale aus der Ferne sah, konnte sie nicht anders, als über ihre trüben Augen zu reiben. In ihrem Schrank stapelten sich zahllose Jeans- und Stoffhosen. Unzählige Pullover reihten sich neben einem weiteren Berg Tops ein. In einem weiteren Schrank den die Elfe öffnete, konnte sie acht Roben zählen. Daneben hingen die passenden Umhänge.

 

Was für Kosten dieser Arsch ihretwegen auf sich nahm... Ob sie diese Schulden ebenfalls mit Lebenszeit abzahlen musste? Womöglich würde es darauf hinauslaufen, stellte sie gedanklich fest.

 

Und obzwar sie es nicht wollte, aber das schlechte Gewisse – anlässlich ihrer Beleidigung – beschlich die junge Frau, denn im Gegensatz zu Malfoy, hatte Hermine immer noch ein stark ausgeprägtes Gewissen, das sie unwiderruflich einholte. Obwohl sie seinen Plan durchschaute, beschloss sie, zukünftig auf Beleidigungen zu verzichten. Dennoch würde sie diese Kleidung nicht tragen. Malfoy war weder liebenswürdig, noch freundlich. Er käme niemals auf den Gedanken, ihr etwas Gutes zu tun. Schon gar nicht würde er Galleonen für sie ausgeben. Oh nein, sie würde ihre Kleider anbehalten, selbst wenn diese an ihr kleben würden.

 

„Weiß die Miss auch schon, was sie essen möchte?“, entkam es Akina, die unterdessen die Schranktüren schloss und zum Bett zurückkehrte – bereit, Hermines Wünsche zu erfüllen.

 

„Essen? Ich... Ich habe keinen Hunger, Akina.“

 

„Sie wollen wieder nichts essen?“ Noch bevor sie ihren Satz beendete, fielen ihre Ohren schlaff nach unten. Gestern hatte das Mädchen sich auch schon geweigert, gemeinsam mit ihrem Herren zu essen, weshalb dieser zu ungewöhnlichen Maßnahmen griff. „Der Herr sagte, dass Sie Ihr Essen hier oben essen können, Miss“, fuhr sie im Anschluss unbekümmert fort, in der Hoffnung, das Essen servieren zu können.

 

„Hier oben?“, wiederholte Hermine irritiert. Das sollte Malfoy gesagt haben? „Das hat dein Herr erlaubt?“

 

„Ja.“

 

Unweigerlich beschlich die junge Frau ein ungutes Gefühl. Noch gestern hatte der soziopathische Malfoy sie sowohl gemaßregelt, als auch bedroht, nachdem Brisko ihm offenbarte, dass Hermine unerlaubterweise in der Küche gewesen war, um etwas zu essen. Und heute sollte sich das geändert haben? Woher dieser über Nacht kommende Sinneswandel? Oder war es kein Sinneswandel? War es lediglich ein Versuch, Hermine aus dem Weg zu räumen? Gedanken überliefen sie, dass das Essen vergiftet wäre und Hermine sich hüten sollte, etwas von den Speisen zu essen.

 

Allerdings war das Essen gestern Abend so gut, dass nach einem Blick zur Uhr ihr Magen erneut zu rebellieren begann – die Gefahr der Vergiftung gänzlich ignorierend.
 

Umsichtig zog Hermine daraufhin ihre Decke zur Seite, ehe sie langsam aufstand. Auf Zehenspitzen ging die ehemalige Schülerin zu dem Schrank und strich über die Umhänge, die in ihrem Schrank hingen. Sie fühlten sich unglaublich an. Einer war Innen mit Einhornfell ausgestattet, den sie mit Sicherheit niemals ragen würde – viel mehr war sie entsetzt. Nein, diesen Umhang würde sie nicht tragen!
 

Anschließend blickte Hermine über ihre Schulter, um zu sehen, was die Elfe tat, doch die schien mit sich und der Erfüllung ihrer Träume beschäftigt zu sein, indem sie Hermines Bett machte. Bei Merlin, es war der jungen Frau ein Dorn im Auge, jedoch schüttelte sie lediglich ihren Kopf, ehedem sie sich wieder den vor ihr befindlichen Kleidungsstücke zuwandte. Wie ein junges Mädchen grinste sie verschmitzt, bevor sie ihre Nasenspitze in den weichen, seidigen Stoff presste. Es glich dem Bild eines Kindes, das sich auf Weihnachten freute und artig darauf wartete, dass das Christkind die Geschenke brachte. In ihrem bisherigen Leben waren ihr noch nie solch edle Stoffe untergekommen und obzwar sie das Bedürfnis verspürte, eine der Roben anzuziehen – die wie gewobenes Wasser durch ihre Finger glitten –, verbot sich Hermine zeitgleich jenen Gedanken, angesichts des Umstandes, dass es Roben waren, die mit schmutzigen Galleonen bezahlt wurden. Hinzu kam, dass es Malfoy war, der es veranlasst hatte, ihr Kleidung zu kaufen – ein Unding. Und nachdem sie sich ausgiebig an dem Geruch erfreut hatte – und daran, es niemals zu tragen – drehte sie sich noch einmal zu Akina um, die allerdings verschwunden war...

 

Ohne sich zu verabschieden, war die Elfe gegangen.

 

„Merkwürdig.“ Hermine mochte die Elfe, aber sie war ein wenig erleichtert, dass das Geschöpft verschwunden war. So lief sie nicht Gefahr, der eigenen Lüge überführt zu werden – nämlich der, dass ihr dieses mitternachtsblaue Seidenkleid unglaublich gut gefiel.

 

 
 

~*~

 

 

Schnaubend blätterte Draco sich durch die Artikel des Tagespropheten und er bereute es tatsächlich, diesem Schundblatt so viel Aufmerksamkeit zu schenken, da jedes Blatt einer Verschwendung gleichkam. In fast jedem Artikel konnte man den Namen des Goldjungen lesen. Es genügte schon, die Zeilen zu überfliegen, da dieser schäbige Name ein jedem ins Gesicht sprang. Es war unerträglich, dass das Narbengesicht während seiner unfreiwilligen Abwesenheit in den Himmel gelobt wurde. Ja, noch immer lag Potter im Koma. Noch immer war sein Zustand unverändert und noch immer schien sich Potter nicht dazu entschlossen zu haben, endlich seine hässlich grünen Augen zu öffnen, um der Zaubererwelt entgegenzutreten und die unverdienten Lorbeeren einzusammeln. Merlin, es regte ihn tierisch auf – bis zu dem Moment, als seine Elfe unweigerlich vor seiner Nasenspitze erschien, woraufhin Draco zusammenzuckte.

 

„Merlin nochmal, Akina. Bist du übergeschnappt?“, entgegnete der Malfoy-Erbe genervt, nachdem er die Zeitung zur Seite legte und das Wesen, das auf seinem Schreibtisch gelandet war, ungeduldig musterte.

 

„Herr, bitte... bitte verzeiht Akinas dummes Verhalten“, wisperte sie ehrfürchtig, während gleichzeitig ihre Arme schützend über ihrem Kopf schwebten.

 

„Um Himmels Willen, nimm die Hände runter, Akina.“ Wie übel musste Lucius den Elfen mitgespielt haben, dass diese annahmen, dass der Spross des Sklaventreibers ähnlich agierte? Nie war Draco auf den Gedanken gekommen, seinen Elfen gegenüber handgreiflich zu werden. Allerdings müsste er sich wohl oder übel an den Zustand gewöhnen...

 

„Natürlich, Herr.“

 

Augenrollend lehnte Draco sich daraufhin in seinen Stuhl zurück. Parallel beobachtete er die Elfe, wie sie bibbernd den Schreibtisch hinunterkletterte, die Falten aus ihrem Bezug strich und abschließend zu ihrem Gebieter sah – ängstlich, verunsichert. „Und?“

 

„U-Und?“, stotterte Akina, woraufhin sie ihre Finger in dem mit Schmutz behafteten Bezug verhakte.

 

„Ist sie wach? Hat sie die Kleider gesehen?“ Augenblicklich war seine Neugier geweckt – war er es doch gewesen, der Akina befohlen hatte, ihm unverzüglich Rapport zu liefern, sobald Granger aufgestanden wäre. „Gefallen sie ihr?“ Zu gerne hätte er jedes noch so kleine Detail aufgesogen – angefangen bei Grangers überraschtem Gesichtsausdruck, aber das wäre womöglich zu auffällig gewesen. Ja, gewiss. Es wäre ungewöhnlich, würde sich Draco Malfoy für etwas banales wie einen Ausdruck interessieren. Noch bizarrer war der Umstand, dass... dass es Grangers Mimik wäre, für die sich Draco interessierte.

 

„Oh... Oh, offensichtlich, Herr“, entfuhr es Akina erleichtert, als ihr klar wurde, dass sie nichts zu befürchten hatte. „Die Miss ist erst aufgestanden, nachdem Akina das Mädchen geweckt hatte.“

 

„Dann gehe ich recht in der Annahme, dass das Mädchen gut geschlafen hat?“ Als würde es ihn nicht interessieren, hatte er die Frage an die Elfe gerichtet. Simultan strich sein Finger gelangweilt über das Polster der Armlehne.

 

„Oh ja, Herr. Akina musste die Miss zwei Mal begrüßen. Erst danach“, schilderte die Elfe euphorisch, „öffnete die Miss ihre Augen. Natürlich hat Akina ihr sofort die Kleidung gezeigt und -“

 

„- und was?“

 

„Sie... Sie war überrascht, aber Akina hat es trotzdem gesehen.“ Die schüchterne Elfe sah sehr wohl, dass ihr Gebieter ungeduldig wurde, weshalb sie augenblicklich fortfuhr: „Akina sah, wie die Miss ihr Gesicht in eine der Roben vergrub. Oh ja, Akina sah es genau, wenngleich die Miss dachte, Akina sähe es nicht.“

 

„Ist das so, ja?“

 

„Ja, Herr.“

 

Wie niedlich. Die mutige, tapfere Löwin versuchte sogar, ihre aufkeimende Freude vor seinen Elfen zu verbergen – um bloß nicht zugeben zu müssen, dass sie sich an den Kleidern erfreute, die der böse Draco Malfoy spendiert hatte. Es musste ihr unendlich schwer gefallen sein, ihre Freude zu verstecken und wäre sie kein niederes Schlammblut, würde Draco tatsächlich einen Gedanken daran verschwenden, wie die hübsche Granger unter ihren Klamotten aussähe. Indessen bemerkte er gar nicht, dass die Elfe – im Hinblick auf Granger – bereits weitersprach.

 

„Aber Akina denkt, dass die Miss das mitternachtsblaue Kleid tragen möchte.“

 

„Ein Kleid?“ Nun, Draco dachte, Granger würde diesen Muggelschund den üblichen Gewändern einer Hexe vorziehen, weshalb er nur wenige Einzelstücke dieser Art besorgen ließ. Gleichzeitig überlief es ihn, als er daran dachte, wie sie wohl darin aussähe. Und... natürlich machte sich auch seine pochende Mitte bemerkbar, die ebenso erpicht darauf war, Granger in den Roben und Kleidern zu sehen. Er bediente sich gerne dem Klischee, dass er schließlich auch nur ein Mann wäre, woraufhin er ganz unauffällig seine Hose richtete, ehe er den Stuhl zurückschob und aufstand – die Elfe außer Acht lassend. Zugegeben, sein Verstand verbot ihm, genau das zu tun, was er vorhatte... aber er wollte es so dringend. Er wollte unbedingt wissen, ob Granger tatsächlich eines der Kleider tragen wollte.

 

Und bevor er es sich noch anders überlegte, oder ihn letzten Endes doch der Mut verließ, verschwand er eilig. Korridor um Korridor ließ er hinter sich, Draco ignorierte die Portraits an den Wänden – mit einem klaren Ziel vor Augen. Jedoch hoffte er inständig, dass – wenn er in ihr Zimmer platzte – sie bereits angezogen war. Nackt würde er sie ungern sehen wollen – das führte gestern schon zu unschönen Gedanken. Gedanken, die er nicht noch einmal durchleben wollte, wenngleich die Versuchung enorm gestiegen war, herauszufinden wie der restliche Teil aussähe, der von ihrer Unterwäsche bedeckt gewesen war. Aber nicht heute...

 

Demgegenüber erschien auch endlich ihre Tür am Ende des Flures, die er alsbald erreichte und schwungvoll nach hinten zog – ohne sich anzukündigen. Das müsste er auch gar nicht. Schließlich war das sein Haus, doch als er sie vor dem befüllten Schrank stehen sah, wünschte er sich einen kurzen Moment, er hätte vorher angeklopft. Somit hätte sie zumindest Zeit gehabt, sich einen Bademantel überzuwerfen – den sie in diesem Augenblick sicherlich lieber getragen hätte als das mitternachtsblaue Kleid, das nun ihren Körper zierte.

 

„Grundgütiger, Malfoy!“, entkam es Hermine erschrocken, deren Arme sich schematisch nach oben vor ihre Brust gehoben hatte – als würde sie nackt vor Malfoy stehen und versuchen, alles sichtbare zu verdecken. „Du... Du hast mich erschreckt.“ Verdammt, wieso musste er ausgerechnet jetzt zu ihr kommen? Konnte er nicht noch fünfzehn Minuten warten? Bis dahin wäre Hermine längst wieder in ihre Klamotten geschlüpft. Stattdessen war er jetzt hier – sah ihr mit feixendem Blick entgegen, was die junge Hexe nur noch mehr verunsicherte.

 

Ob er darauf wartete, dass sie tot umfiel – aufgrund der verhexten Kleidung?

 

„Hab ich das?“ Oh, er hätte wirklich nicht zu ihr gehen dürfen, da seine Augen auf dem figurbetonten Kleid hafteten.

 

„Ja!“, betonte das Mädchen, deren zinnoberrotes Gesicht deutlich zu erkennen war. „Hättest du vielleicht die Güte und würdest gehen?“

 

„Ich... ähm.“ Ja, irgendetwas schlaues hätte er sagen sollen. Allerdings war das gar nicht so einfach, wenn man sich in einer Situation ertappte, in der man zuvor noch nie war. Schon gar nicht, wenn Granger der Grund für seine Unbeholfenheit war. Aber verflucht, sie sah immer noch so gut aus. Anscheinend konnte dieses Weibsbild nichts entstellen – das Kleid war bloß ein weiterer Bonus, der ihre Figur hervorhob. Etwas, das nicht gut war.

 

Scheiße!“, warf Dracos Stimme im Anschluss mahnend ein. „Malfoy, du Idiot, sag etwas. Bitte mach endlich dein Maul auf“, brüllte die Stimme weiterhin.

 

Folglich räusperte sich der junge Mann, um zumindest etwas selbstsicherer aufzutreten. „Wie ich sehe, gefallen dir die Kleider?“

 

Gut gerettet, Blödmann.“

 

Der Malfoy-Erbe hatte sich überhaupt nicht gut retten können, denn Granger warf ihm einen skeptischen, nicht gerade vertrauenswürdigen Blick zu. Ein Grund mehr, seiner Stimme mehr Autorität zu verleihen, indem er das Mädchen, das ihm mürrisch gegenüberstand, lasziv angrinste und einen Schritt nach vorne wagte.

 

„Überhaupt nicht“, bemerkte Hermine – die Arme nach wie vor verschränkt. „Sie gefallen mir nicht und jetzt verschwinde.“ Sie würde sich nicht kleiner machen als sie war und vor diesem Krösus würde sie sich gewiss nicht zum Wurm machen, nur weil er die in dieser ungünstigen Situation erwischt hatte. Auch müsste sie ihm keine Rechenschaft ablegen, geschweige denn zurückweichen, weshalb sie ihm auch tapfer entgegensah, nachdem er vor ihr stehen geblieben war. Allerdings gab es da noch dieses kleine aber... Denn mit jedem Schritt war ihre neu gewonnene Tapferkeit davon geschwommen – ähnlich wie ihre Selbstsicherheit, die auf einem Floß davon segelte und Hermine aus der Ferne hämisch zuwinkte.

 

„Ich bleibe.“

 

„Malfoy, raus!“ Ihn weiter ansehen wollte sie nicht. Aus diesem Grund drehte Hermine auch ihren Kopf zur Seite, um die Ländereien anzusehen.

 

„In meinem Haus“, murrte Draco daraufhin, „darf ich mich aufhalten, wo immer ich will, kapiert?“

 

„Pah“, schnaubte sie verächtlich, ohne ihn anzusehen. Hermine wusste, dass er ihre Abneigung heraushören konnte. „Was soll das? Du willst doch gar nicht hier sein.“

 

„Wer sagt dir das?“, entgegnete er amüsiert.

 

„Weil ich dich kenne“, antwortete sie, während sie sich betrübt eine ihrer Strähnen hinter ihr Ohr kämmte. Merlin nochmal, wieso schaffte es dieser Idiot auch immer wieder, Hermine buchstäblich in die Enge zu treiben? Sie fühlte sich wie das Kaninchen vor der Schlange – im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Mann vor ihr war eine perfide, durchtriebene Schlange, die konsequent ihr Ziel verfolgte. So lange, bis die Beute wehrlos am Boden lag. „Ich... Ich weiß, wer und was du bist“, ächzte sie abschließend und konnte erneut die Wand spüren, mit der ihr Rücken abermals kollidierte.

 

„Du kennst mich?“ Wenn Granger wüsste, wie zerstreut Draco insgeheim war, würde sie viel eher die Kontrolle über diese kontroverse Unterhaltung gewinnen, aber Lucius' Sohn war eben auch recht gut darin, wenn es darum ging, etwas wie Emotionen oder Gefühle zu verbergen.

 

„Ja, Malfoy, ich kenne dich.“

 

„Kein Stück kennst du mich.“ Indessen waren seine gehobenen Hände neben ihrem Kopf gelandet, um jegliche Fluchtmöglichkeiten aus seinen Fängen zu unterbinden. Aber anstatt sich zu beruhigen, verwirrte es Draco nur noch mehr. Die Nähe zu ihr war wie ein Gift, das sich von seinen Nerven ernähren wollte. Und wo verflucht waren ihre verdammt grässlichen Locken hin? Wann hatte sie damit angefangen, ihre Haare zu zähmen?

 

Tjaha, mein Lieber, hättest du dich eher mit Granger befasst, statt sich besinnungslos durch Hogwarts zu schlafen, wäre dir viel früher aufgefallen, dass Granger nicht mehr das Mädchen mit den schrecklichen Locken und den viel zu großen Zähnen ist“, informierte ihn seine nervige Stimme, die wieder einmal das Talent bewies, sich in den ungünstigsten Momenten bemerkbar zu machen.

 

Aber bevor Draco sich gedanklich seiner Stimme zuwenden und diese zurechtweisen konnte, wurden sowohl er, als auch Granger von einer Eule unterbrochen, deren Schnabel unaufhörlich gegen das große Fenster klopfte und um Einlass bat. Bei Merlin. Nicht nur die Stimme war quälend, nein, auch die Eule – angesichts dessen, dass Dracos Kopf Grangers Gesicht immer näher gekommen war. Jedoch sollte er für diese Unterbrechung dankbar sein, da er womöglich etwas getan hätte – gefangen in seinen Trieben –, was er am Ende noch bereut hätte. Unterdessen zog er sich zurück und näherte sich dem Fenster, wovor die ältere, zerzauste Eule saß, die sich – nachdem das Fenster geöffnet wurde – blitzschnell auf dem Stuhl niederließ und erschöpft nach Luft japste. Gleichwohl schien sie auch darauf zu hoffen, dass sie reichlich belohnt werden würde, weil sie den Brief erfolgreich zugestellt hatte.

 

Hermine hingegen nutzte seine Unaufmerksamkeit. Auch sie entfernte sich von der Wand und ging zu der zierlichen Eule. „Pig, du armes Ding.“ Sie hatte keine Eulenkekse, aber sie würde – sobald Malfoy das Zimmer verlassen hatte – eine Schüssel mit Wasser auftreiben. Ferner band sie Pigwidgeon vorsichtig den Brief von ihrem Bein, entfaltete das Pergament und las. Inständig hoffte sie, erfreuliche Nachrichten zu hören, doch wurde ihre Hoffnung im Keim erstickt.

 

Hermine,

 

was willst du mir mit deinem Brief eigentlich sagen? Wolltest du dir einen bitterbösen Scherz mit mir erlauben oder wieso schreibst du mir, dass du bei Malfoy bist? Das ist doch ein Scherz gewesen, oder? Und wenn das kein Spaß gewesen sein sollte, dann werde ich alles erdenkliche tun, um dich nach Hause zu holen.

 

Was mich zu meiner nächsten Frage bringt: Was fällt diesem Wichser überhaupt ein, dich auf Malfoy Manor gefangen zu halten?

 

Hermine musste den Satz zwei Mal lesen, um sich zu vergewissern, dass Ron – ihr bester Freund Ron, dessen Mutter Molly Weasley peinlichst darauf achtete, dass ihre Kinder einen anständigen Jargon an den Tag legten – tatsächlich Wichser geschrieben hatte. Dass er dazu aus ihren spärlichen Worten herauslesen konnte, dass sie Malfoys Gefangene war... Das... Das erleichterte Hermine. So müsste sie es nicht mehr explizit im nachfolgenden Brief erwähnen.

 

Bitte schreib mir, was zu dieser Katastrophe geführt hat, Hermine. Zusammen werden wir das lösen können – wenn auch über Umwege, aber wir werden eine Lösung finden. Nach dem Erhalt deines Briefes habe ich natürlich mit meinem Vater gesprochen, doch der erwähnte lediglich, dass Malfoys Vorgang rechtens wäre – angesichts des Malfoys-Vermögen und der daraus resultierenden Gefahr, dass sich jemand ungefragt Zutritt zu seinem Anwesen verschaffen könnte. Aber mal ehrlich, Hermine: Wer will schon nach Malfoy Manor? Und das auch noch freiwillig?

 

Jedenfalls erklärte mir Dad, ähnlich wie du, dass ich Malfoys Erlaubnis bräuchte. Ist das zu fassen?

 

Hermine konnte sich Ronalds puterrotes Gesicht bildlich vorstellen, während er den Brief geschrieben hatte. Merlin, er war sicher unfassbar wütend gewesen. Hinzu kam die Frage, ob das gesamte Ministerium darüber informiert war, dass sie hier war – als Malfoys Gefangene. Ja, vermutlich war dem so. Schließlich war der blonde Idiot doch dort gewesen, nicht wahr? Er hatte doch erwähnt, dass er dafür sorgen würde, dass ihr Aufenthalt rechtens wäre... Aber wenigstens konnte sich Hermine darauf verlassen, dass Ron keine Dummheiten begehen würde, denn wer wusste schon, was dieses Horror-Haus mit Ron anstellen würde, wenn dieser unüberlegt hierher käme?

 

Das wollte sich die ehemalige Gryffindor gar nicht ausmalen.

 

Versuch die Erlaubnis zu bekommen – irgendwie, Hermine. Foltere ihn meinetwegen. Du könntest ihn auch von den Türmen seines schäbigen Hauses werfen – es wäre mir recht. Und selbst wenn das nicht hilft, vergiss eines nicht, Hermine: Ich lasse dich nicht hängen.

 

Was Harry betrifft: Sein Zustand ist unverändert.

 

Oh nein... Hermine hatte es befürchtet, aber sie war verletzt, dass Ron dieses Faktum so beiläufig erwähnte. Aber er tat es, um Hermine womöglich nicht noch mehr zu belasten, anlässlich der recht bescheidenen Situation. Dennoch, sie hätte gerne gewusst, wie es mit Harry und den nachfolgenden Behandlungsmethoden weitergegangen wäre... Hinzu kam die Sorge um Harry, aber auch um Ginny, der es bestimmt elendig ging. Und Hermine? Ihr ging es genauso schlecht, aber etwas dagegen unternehmen konnte sie auch nicht. Nein, sie saß hier fest. Ihr war es nicht gegönnt, ihrer besten Freundin Trost zu spenden, sie in die Arme zu nehmen und Harry Mut zuzusprechen, dass er doch endlich aufwachen sollte. Es war ungerecht. Außerdem vermisste sie Harry...

 

Doch noch ehe sie sich weiter mit ihren Gefühlen und der Traurigkeit befassen konnte, entdeckte sie auf der Rückseite des Pergaments eines Zusatz. Einen recht eindeutigen Zusatz, der alles andere als freundlich war. Nun, sie wusste ja, wie ungern Ron Briefe schrieb, aber sie konnte sich vorstellen, welch ein Genuss es für ihren besten Freund gewesen sein musste, jene Zeilen zu schreiben

 

Und zu dir, Malfoy: Du bist eine widerwärtige Ratte. Ein elendiges Subjekt und ich warne dich. Glaub mir, ich warne dich und verspreche dir – solltest du Hermine etwas antun –, dass ich dich den Regenwürmern zum Fraß vorwerfen werde.

 

Ron Weasley.

 

„Was schreibt dein idiotischer Pantoffelheld?“, klinkte sich Draco in ihre Gedanken ein, nachdem er sah, wie sie den Brief zusammenfaltete.

 

„Das geht dich nichts an“, teilte Hermine ihm unverblümt mit. Nicht einmal sein dummes Grinsen konnte das Mädchen beunruhigen. Dank Rons Brief hatte sie neue Kraft tanken können und es tat so gut, diesen Brief erhalten zu halten, da das etwas war, was sie brauchte – Zuspruch von ihren Freunden. Und genau das tat Ron. Er gab Hermine die Hoffnung zurück, diesem Gefängnis irgendwann zu entkommen. Sie müsste bloß durchhalten. Dass ihr infolgedessen eine Träne die Wange hinunterlief, bemerkte sie gar nicht. Lediglich Malfoys genervtem, zur Seite gerichteten Blick konnte sie entnehmen, dass sie etwas tat, was ihn nun mal nervte.

 

„Das geht mich nichts an?“ Ruckartig waren seine Augen wieder auf Granger gerichtet, deren freches Mundwerk er zu gerne stopfen würden.

 

„Du hast es erfasst, Malfoy.“

 

Mit einem flinken Handgriff war es ihm gelungen, ihr den Brief aus ihrer Hand zu entreißen. „Ich denke doch, Granger. Ich will unbedingt wissen, was dein toller Ronald so geschrieben hat. Zumal es mich brennend interessiert, was er von deiner neuen Bleibe hält.“

 

„Malfoy, was soll das?“ Sie versuchte es ihm gleichzutun, streckte ihr Hand aus und wollte nach dem Pergament greifen, doch Malfoy war schneller. „Es gibt etwas, das sich Briefgeheimnis nennt.“

 

„Vielleicht in deiner Welt, was allerdings nicht in meinem Haus zählt. Hier gelten meine Regeln“, offenbarte er ihr, bevor er grinsend hinzufügte: „Außerdem scheint Weasley mich sehr zu mögen, wenn ich das richtig sehe. Immerhin erscheint mein Name gleich vier Mal in diesem stumpfsinnigen Brief.“ Um seiner anfänglich versteckten Drohung noch mehr Ausdruck zu verleihen, glitt seine freie Hand zu seiner Gürtelschnalle, in der sein Zauberstab steckte. „Und ich rate dir, meine Geduld nicht zu strapazieren, Fräulein.“

 

Anschließend überflogen seine Augen den Brief, woraufhin sein Grinsen immer breiter wurde. Ja, er hatte mit ähnlichen Worten gerechnet und steckte den Brief in seine Hosentasche. Zuvor hatte er ihn absichtlich vor ihren Augen noch zerknüllt, um ihre Wut noch ein wenig zu schüren.

 

„Malfoy, gib mir den Brief zurück.“ Auffordernd hielt sie ihm ihre Hand entgegen, doch alles was sie spürte, war die Luft, die sie umgab.

 

„Nein“, erwähnte er, während seine Finger den Brief in seiner Hosentasche weiter bearbeiteten. „Schreib deinem Idioten lieber, dass er meine Erlaubnis nicht bekommen wird. Und dieses Mal so, dass er es versteht, sonst werde ich ihm schreiben und das willst du doch vermeiden, oder?“ War Weasley wirklich davon überzeugt gewesen, dass er die Erlaubnis bekäme? Wie naiv. „Und bevor ich es vergesse: Ich bin kein Wichser, klar? Weasley soll nicht von sich auf andere schließen.“

 

Dieses Aas. Er schaffte es, Ron zu beleidigen, ohne überhaupt ein Schimpfwort in den Mund zu legen. Dieses Talent gehörte alleine Malfoy. „Das werde ich ihm bestimmt nicht schreiben.“

 

„Dann nicht. Aber erklär deinem Helden – da er anscheinend wirklich so dumm ist, wie er aussieht –, dass, selbst wenn er die Erlaubnis von mir bekäme, du Malfoy Manor nicht verlassen kannst. Selbst wenn ich ihm weitere tausend Mal die Erlaubnis gäbe, er könnte dich nicht mitnehmen.“
 

„Was?“ Hermine war indes kalkweiß geworden.

 

„Richtig gehört. Solange du“, betonte Draco und zeigte auf sein Gegenüber, „nicht explizit die Erlaubnis von mir erhältst, Malfoy Manor verlassen zu dürfen, wirst du keinen Fuß von meinen Ländereien setzen können. Ich dachte“, fuhr er langsam fort, „sein Vater wüsste das, aber scheinbar sind in dieser Familie alle etwas... nun, sagen wir beschränkt“, endete er vergnügt.

 

„Im Gegensatz zu dir“, holte Hermine zum verbalen Gegenschlag aus, „sind die Weasleys freundlich. Sie sind hilfsbereit und lieb – nicht so borniert und herablassend wie du.“

 

„Soll mich das etwa treffen, Granger? Es tut mir ja nicht sonderlich leid, dir das sagen zu müssen, aber etwas anderes als nett zu sein, können die Weasleys auch nicht – sie besitzen nämlich nichts. Weder Galleonen, noch Stolz.“

 

„Doch, Malfoy. Doch“, beharrte die junge Hexe. „Die Weasleys besitzen ein Herz. Etwas, das dir gänzlich fehlt.“

 

„Wie rührend.“ Sie wertschätzte diese erbärmliche Familie, weil sie ein Herz besaßen? „Aber ich sage dir was, Granger. Anatomisch gesehen besitze ich auch ein Herz und trotzdem denkst du, ich bin ein kaltes, herzloses Monster, weil ich andere Ideale schätze als du.“

 

„Andere Ideale? Du meinst wohl die falschen Ideale.“

 

„Sei es drum. Es soll mir recht sein, dass du das in mir siehst, denn ich würde es gar nicht begrüßen, wenn du etwas anderes als den bösen Malfoy in mir sehen würdest.“ Das wollte er wirklich nicht. Sie sollte nicht auf den Gedanken kommen, etwas in ihm zu sehen, das augenscheinlich nicht vorhanden war. Niemals würde er so werden wie Potter. Niemals. Alleine der Gedanke an Potter genügte, um in Draco Brechreiz hervorzurufen.

 

„Ha, mach dir darüber keine Sorgen, Malfoy. Ich käme nicht auf die Idee, etwas anderes in dir zu sehen, als das, was ich bisher von dir kenne.“ Gleichzeitig vollführte sie eine wegwerfende Handbewegung. Mittlerweile war sie einfach nur noch von ihm genervt – auch, weil sie vor ihm stand. In einem Kleid, das er gekauft hatte. „Würdest du nun die Freundlichkeit besitzen und gehen? Ich würde mir nämlich gerne wieder meine Klamotten anziehen.“

 

Oh nein“, rief die leise Stimme, die Granger nicht hören konnte. „Ich würde gerne hier bleiben und dir dabei zusehen.“

 

Glücklicherweise verließen Dracos Mund aber andere Worte: „Du bist eine dumme, naive Weltverbesserin, Granger. Aber es beruhigt mich, dass ich nie in den Genuss kommen werde, diese ätzende Eigenschaft kennenzulernen, da ich ja das Arschloch bin, nicht? Irgendjemand muss ja immer der Böse sein.“

 

„Auf Nimmerwiedersehen.“

 

„Schön, sei weiterhin ein stures Miststück, das sich nicht einmal für eine nette Geste bedanken kann.“

 

„Mich bedanken? Malfoy, du bist doch gar nicht in der Lage, jemandem eine Freude zu machen“, erwiderte sie verlegen, da sie insgeheim doch dankbar war, mal etwas anderes zu tragen – vor allem frische Unterwäsche.

 

„Na dann“, fauchte Draco ungehalten, der sich prompt umdrehte und das Zimmer verließ.



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Von:  Narudia
2018-10-08T11:58:28+00:00 08.10.2018 13:58
juhu,
es geht endlich weiter und mann o mann diese Diskussionen der beiden zu herrlich. sie sollten lernen einfach mal ehrlich und offen für den jeweils anderen zu sein sie machen sich selbst unnötig das leben schwer. und malfoy ist nunmal eifersüchtig das hermine sich so gut mit den weaslys und Harry versteht das passt ihm net er will sie für sich alleine haben. XD
Antwort von:  Dracos-Princess
08.10.2018 21:05
Hey :)

Ach je, sie sollen ehrlich zueinander sein? Ich denke, Hermine ist die einzige, die ehrlich zu Draco ist und ihn so überhaupt nicht mag. Draco... nun, er mag Hermine ja eigentlich auch nicht, kann aber eben nicht darüber hinwegsehen, dass sie doch hübsch geworden ist ;)
In meinen Geschichten dauert es immer ein bisschen, bis sich die beiden näher kommen, geschweige denn überhaupt "mögen." :D

Auf jeden Fall. Ich denke, das war auch in den Büchern/Filme stets so, dass Draco immer ein wenig neidisch auf die Freundschaft zwischen Harry, Ron und Hermine war. Er kannte das ja selbst nicht und hätte es bestimmt auch gerne einmal erlebt, ne echte Freundschaft zu jemandem zu haben. Denke, das hat Draco immer gefehlt.
Von:  sama-chan
2018-10-07T10:30:01+00:00 07.10.2018 12:30
Yeeeeaaahaaaaaaa!!! Es geht weiter!!! ❤❤❤
Ich konnte mich in der Mitte des Kapitels vor Lachen kaum halten! Die Selbstgespräche von Draco sind einfach köstlich! 😂
Schade, dass Ron seine Botschaft nicht persönlich überbringen konnte. Da wäre ich zu gern dabei gewesen! 😁👍
Gerade zu Anfang dachte ich: “Yeah! Es geht endlich mit den Beiden aufwärts!“... und KAWUMM!!! ⚡❄ Eiszeit! Na vielleicht führt sie das nächste Kapitel wieder näher zusammen! 😉
Ich freue mich jedenfalls schon riesig drauf!
Antwort von:  Dracos-Princess
07.10.2018 12:45
Jaaa, ich brauch manchmal diesen "Arschtritt" von euch Lesern. Dann komm ich scheinbar in die Pötte :D
Du, diese Stimme... Ich find die Idee irgendwie lustig. Zumal die Stimme wichtig ist und unseren lieben Malfoy auch begleiten wird.

Oh, Draco und Ronald werden sich noch sehen - keine Sorge xD
Und ja... auch hier ein eindeutiges Ja: Hermine und Draco werden sich weiterhin auf die Pelle rücken ^^


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