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Change in my Condition

von

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GOHAN!

Mit einem zufriedenen Lächeln saß Gohan auf der Bank der Jungenumkleide. Wie immer war er der Erste, der mit umziehen fertig war. Seine Mitschüler liefen teilweise nur mit Boxershorts bekleidet durch den Raum und rissen dumme Witze.
 

Gohan hätte schon in die Turnhalle gehen können, hatte aber noch nicht wirklich Lust dazu. Lieber schwelgte er, mal wieder, in seinen Erinnerungen an Videls Hausparty.

Die Zeit, die er an dem Abend mit ihr verbracht hatte war wundervoll gewesen. Sie hatte sich ihm gegenüber zum ersten Mal vollständig geöffnet. Hatte ihre Sorgen und Ängste mit ihm geteilt. Ihre Freundschaft hatte so eine ganz neue Tiefe bekommen und darüber freute Gohan sich sehr.
 

Sie hatte sich ihm offenbart, nur er hatte mal wieder den Mund nicht aufbekommen. Noch immer hatte er Videl nicht die Wahrheit über sich und den Saiyaman gesagt. Doch bevor er wieder in seine ewige Grübelei verfiel, rief er sich lieber in Erinnerung wie er am Samstagmorgen mit Videl in seinen Armen aufgewacht war.
 

Das war etwas woran sich gut und gerne gewöhnen konnte. Eine halbe Ewigkeit hatte er ihr wunderschönes Gesicht noch beim Schlafen beobachtet bis Videl ebenfalls aufgewacht war.

Fast hatte er erwartet, dass sie sich sofort aus seinen Armen lösen und auf Abstand gehen würde. Doch Videl war in seinen Armen liegen geblieben und hatte ihm lediglich einen guten Morgen gewünscht.
 

Und dann hatte die Realität Gohan eingeholt. Er war die komplette Nacht weggewesen und das obwohl ihm seine Mutter mehrmals darauf hingewiesen hatte wieder nach Hause zu kommen; je früher desto besser.

Ja, Chichi hatte gewusst wo er war, aber trotzdem war er sich sicher gewesen bei seiner Rückkehr gesteinigt zu werden.

Weder er selbst noch Videl waren von seinem hastigen Aufbruch sonderlich begeistert gewesen. Aber auch Videl hatte eingesehen, dass er Chichi nicht länger warten lassen sollte.
 

Zu seiner Überraschung jedoch hatte seine Mutter recht gelassen auf die Situation reagiert. Sie hatte sich lediglich versichern lassen, dass nichts Unsittliches zwischen ihm und Videl geschehen war.
 

Gohan spürte, dass sich zwischen ihm und Videl etwas verändert hatte. Etwas, was er nicht genau benennen konnte. Aber seit der Party suchte Videl noch mehr nach seiner Nähe als vorher. Sie umarmte ihn öfter, egal ob ihnen die halbe Klasse dabei zusah oder nicht; sie griff öfter nach seiner Hand oder fuhr ihm liebevoll durch die Haare.

Nicht, dass Gohan sich darüber beschweren würde, er genoss jede Einzelne von Videls Berührungen.
 

Ein weiteres Indiz für genannte Veränderung war die Tatsache, dass Videl seit der Party nicht einmal Sex mit ihm als Saiyaman gehabt hatte. Nach gemeinsamen Einsätzen bedankte sie sich höflich für seine Hilfe und verschwand anschließend; anstatt wie sonst mit ihm an einen ruhigen Platz zugehen, an dem sie dann übereinander herfielen.

Auch auf seine Zettel mit den Sexdates reagierte sie nicht mehr; einmal hatte er sie sogar dabei beobachtet wie sie seine Nachricht einfach wegschmiss.

Was hat das Alles nur zu bedeuten?
 

Als die Tür der Jungenumkleide kraftvoll aufgestoßen wurde riss es Gohan aus seinen Gedanken. Genauso verwirrt wie seine restlichen männlichen Klassenkameraden blickte er zur Tür und sah Videl im Türrahmen stehen.

Nanu.
 

Sie trug bereits ihre Sportklamotten und der Blick ihrer blauen Augen war eiskalt. Unerbittlich ließ sie diesen über die versammelten Jungen wandern, bis sie gefunden zu haben schien wen sie gesucht hatte.

Souverän wie eh und je durchquerte sie mit großen Schritten die Umkleide, schließlich blieb sie vor Sharpner stehen. Dieser saß halb angezogen auf einer Bank und lächelte Videl unsicher an. Anscheinend ahnte er, dass ihr überraschender Besuch nichts Gutes für ihn zu bedeuten hatte.
 

„Hallo Sharpner. Mir sind da ein paar Dinge über dich zu Ohren gekommen“, sagte Videl und lächelte dabei süffisant.

„Äh… ja? Was denn für Dinge?“, antwortete Sharpner.

Gohan konnte sehen wie dem Blonden der Schweiß ausbrach.

„Ach nur, dass du behauptest, dass wir mal was miteinander hatten.“

Sharpner schwieg und schluckte trocken; keiner der anderen Anwesenden wollte jetzt mit ihm tauschen.

„Achja…?“, krächzte Sharpner dann doch.

Videl beugte sich ein Stück zu ihm vor.

„Ja. Du willst das doch nicht etwa leugnen, oder doch?“

„Na… na… Natürlich nicht.“
 

Mit einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht stieg Videl auf die Bank auf der auch Sharpner saß und erhob die Stimme.

„Also Jungs, hört mal her! Mir wurde aus sicherer Quelle zugetragen, dass der gute Sharpner öfter mal behauptet mit mir geschlafen zu haben. Zu meiner eigenen Schande muss ich gestehen, dass ich vor einigen Monaten für dreißig Sekunden mit ihm rumgeknutscht habe. Das habe ich aber auch ganz schnell wieder beendet, weil Sharpner schlimmer sabbert als jede mir bekannte Hunderasse. Und das, Jungs, ist die Wahrheit und was auch immer Sharpner euch noch erzählt haben mag ist gelogen.“

Videl warf Sharpner noch einen letzten vernichtenden Blick zu, dann sprang sie von der Bank und verließ den Umkleideraum.

Starker Auftritt, Videl.
 

Videl selbst war mit ihrer Darbietung auch sehr zufrieden. Nachdem Gohan ihr von Sharpners Behauptung erzählt hatte, war ihr erster Gedanke gewesen Sharpner mal so richtig zu vermöbeln, aber dann war ihr klar geworden, dass er diese Mühe gar nicht wert war.

Stattdessen hatte sie beschlossen ihn vor dem versammelten männlichen Klassenkameraden bloß zustellen.
 

Die meisten sahen so etwas wie ein Idol in Sharpner, warum auch immer. Fakt war, dass es den Blonden heftiger treffen würde vor versammelter Mannschaft sein Gesicht zu verlieren als ein paar blaue Flecke.

Geschieht dir recht, du Lügner.
 

Videl hatte stark mit sich zu kämpfen gehabt, während ihrer Zeit in der Jungenumkleide nicht ständig zu Gohan zu blicken. Hätte sie es getan, hätte sie nur ihre Souveränität eingebüßt.

Seit ihrer letzten Party vor einigen Tagen hatte sich etwas zwischen ihr und Gohan verändert. Hatte sie sich verändert.

Der Krieg, der seitdem sie denken konnte, in ihrem Inneren tobte war verstummt; und dass nur dank Gohan.
 

Er war der erste Mensch, dem sie sich freiwillig gegenüber geöffnet hatte und als sie ihn um Rat zwecks ihrer Misere wegen der beiden Jungen bat, hatte er mit einer einzigen Frage Alles ins rechte Licht gerückt.

Bei wem sie sich wohler und sicherer fühle.

Die Antwort darauf war so einfach: Gohan. Mit ihm fühlte sie sich wohl, sicher, beachtet und geliebt.
 

Nicht mal für den besten Sex der Welt würde sie dies eintauschen wollen. Gohan würde sie nie verletzen oder sie belügen, da war sie sich absolut sicher.

Aus diesem Grund hatte sie auch aufgehört mit dem Saiyaman zu schlafen. Sie bereute die Male, die sie es getan hatte, nicht. Aber diese Zeit war jetzt vorbei. Videl hatte sich für Gohan entschieden und es wäre ihm gegenüber nicht fair, wenn sie sich weiter mit dem Saiyaman vergnügen würde. Sollte jemals was aus ihr und ihm werden, wollte Videl diese Beziehung ohne zusätzliches Gepäck beginnen.

Sie liebte ihn, da war sie sich mittlerweile absolut sicher; und sie hoffte, dass er ihre Gefühle erwidern würde.
 

„Also, Gohan, bist du bereit?“, fragte Videl ihn und nahm Kampfpose ein.

Sie hatten die Schulter hinter sich gebracht und so wie jeden Tag war Gohan nach dem Unterricht mit zu Videl gegangen.

Nun standen sie im hauseigenen Trainingsraum der Villa Satan und waren kurz vor einem Übungskampf. Wie Videl ihn schlussendlich dazu hatte überreden können, wusste Gohan selbst nicht so genau, aber nun kam er aus der Nummer nicht mehr raus. Seufzend nahm er ebenfalls seine Kampfpose ein.

„Ich hab ja gar keine andere Wahl.“

„Das stimmt.“
 

Gohan konnte sehen wie sich ihr Körper für den Angriff anspannte. Er wusste, dass sie stärker als der Durchschnitt war, er wusste aber auch, dass sie an seine Kraft nicht heranreichen würde.

Von daher unternahm er nur einen halbherzigen Versuch ihren Angriff abzuwehren. Umso überraschter war er als ihn ihr Schlag direkt auf der Brust erwischte und ihn einige Zentimeter nach hinten rutschen ließ. Keuchend stieß Gohan die Luft aus und sah Videl überrascht an.

„Komm schon, Gohan. Ich weiß, dass du den Schlag hättest abwehren können“, sagte Videl und grinste ihn schief an.

Sie scheint sich ihrer Stärke gar nicht so bewusst.

„Na gut, dann ab jetzt mit ganzer Kraft“, antwortete er und schon griff Videl wieder an.
 

Selbstverständlich kämpfte Gohan nicht mit seiner ganzen Kraft, aber als Videl nach zwei Stunden völlig durchgeschwitzt und aus der Puste auf dem Boden lag, musste Gohan sich eingestehen, dass er zum Ende hin ins Schwitzen geraten war.

Für einen Menschen hat sie noch eine Menge ungenutztes Potential in sich. Mit dem richtigen Training könnte sie sogar an mich heranreichen. Aber woher kommt ihre Kraft?
 

„Es tat richtig gut mal wieder einen ernst zu nehmenden Gegner zu haben. Die Schüler meines Vaters sind immer nur Schwächlinge.“

Gohan blickte seine Mitschülerin fragend an.

„So schlimm? Keiner dabei der es mit dir aufnehmen könnte?“

Videl setzte sich auf und zog die Knie an die Brust.

„Das traurigste ist auch, dass ich meinen Dad besiegte, da war ich gerade dreizehn. Er hat zwar so getan als hätte er mich gewinnen lassen, aber ich weiß genau, dass ich stärker bin als er. Dabei ist er doch angeblich der Retter der Welt.“

Da horchte Gohan auf.

„Was meinst du mit angeblich?“
 

„Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass mein Vater Cell wirklich besiegt hat. Ich hab damals die Liveübertragung gesehen und ich weiß wie schwach er im Grunde ist. Meine Meinung ist, dass Cell von einem der anderen Anwesenden besiegt wurde. Nicht Dads bescheuerte Schüler, sondern ich meine den kleinen Jungen und seine Freunde. Die, über die sich mein Vater immer lustig macht.“

Für einige Minuten war Gohan absolut sprachlos.

Damit, dass Videl die Wahrheit über ihren Vater und die Cell Spiele ganz alleine rausfand hätte er nun nicht gerechnet.

Hübsch, stark und außerordentlich klug. Mutter hatte recht: Sie ist eine Traumfrau.
 

„Ich hab das noch nie jemanden gegenüber erwähnt. Du hältst mich jetzt wahrscheinlich für völlig bescheuert“, sprach Videl weiter.

Lächelnd setzte Gohan sich zu ihr auf den Boden.

„Nein, das tue ich nicht. Ich sage ja immer: Alles ist möglich. Du kennst deinen Vater mit am besten und wenn du Zweifel an seinem Sieg hast, dann sind die bestimmt auch berechtigt.“

Du Idiot! Das ist die Gelegenheit die Wahrheit über die Cell Spiele zu sagen.
 

„Sag mal, willst du eigentlich Kinder?“

Fast schon schockiert blickte Gohan Videl an.

Was geht denn jetzt ab?

„Ähm… keine Ahnung… Da hab ich mir noch gar keine Gedanken drüber gemacht… Glaube ich…“, stammelte er sich eine Antwort zurecht. Er konnte ihr ja schlecht sagen, dass er in seinem Kopf bereits einen ganzen Haufen Kinder mit ihr hatte.
 

Ein verträumter Ausdruck zeigte sich nun in Videls Augen als sie sagte:

„Also ich möchte später eine ganze Armee haben.“

„Eine Armee?“, hakte Gohan noch einmal nach, nicht sicher ob er sie richtig verstanden hatte.

„Richtig, eine Armee. Aus den dir bekannten Gründen bin ich Einzelkind und das hat mich immer gestört. Deswegen möchte ich viele Kinder haben.“

„Verstehe.“

Beide lächelten sie sich gegenseitig an und hingen ihren eigenen Gedanken nach.

Eine ganze Armee Kinder mit Videl zusammen? Das ist ganz nach meinem Geschmack.
 

„Du, Videl, hör mal…“

So als würde in seinem Inneren eine Bombe explodieren fühlte es sich an als urplötzlich eine mächtige Aura sein Bewusstsein erreichte.

Was zum Teufel ist das?

Im ersten Moment hatte Gohan gedacht Cell sei zurückgekehrt, doch diese Aura fühlte sich anders an; bösartiger und auch mächtiger. Und auf einmal war sie genauso schnell wieder verschwunden wie sie erschienen war.
 

„Gohan?“

Videl blickte ihn irritiert an, erst jetzt realisierte Gohan das er mitten im Satz abgebrochen und nur noch abwesend vor sich hingestarrt hatte.

„Entschuldige. Mir ist gerade eingefallen, dass ich meiner Mutter versprochen hatte ihr beim Einkaufen zu helfen. Deswegen muss ich jetzt los.“

Das war eiskalt gelogen und Gohan tat es auch in der Seele weh, aber er konnte Videl jetzt nicht erklären warum er wirklich wegmusste. Dies würde zu lange dauern und er musste unbedingt herausfinden was es mit dieser Aura auf sich hatte. Eilig stand er auf, sammelte seine Sachen ein und lief Richtung Tür.
 

„Warte, ich bring dich noch raus“, sagte Videl hinter ihm.

Er winkte ab.

„Passt schon. Wir sehen uns Morgen.“

Gohan sah die Enttäuschung in ihrem Blick, dufte sie aber nicht an sich ranlassen. Dieses Mal nicht.

Es tut mir leid.
 

Kaum hatte Gohan das Anwesen der Satans hinter sich gelassen, verwandelte er sich in den Großen Saiyaman. Er musste so schnell wie möglich an den Ort, an dem er die Aura hatte aufflackern und wieder verschwinden gespürt hatte.
 

Dieser Ort lag kurz vor Satan City, dort wo es nur Felsen und steinigen Boden gab. Schnell hatte er diesen Ort erreicht, konnte aber niemanden entdecken zu dem die Aura gehören könnte.

Das gibt es doch nicht.

Gohan inspizierte die nähere Umgebung aus der Luft und auf dem Boden, doch er konnte nichts entdecken und von der Aura war auch nichts mehr zu spüren.
 

„Gohan!“

Alarmiert und kampfbereit wirbelte er herum, entspannte sich jedoch gleich wieder.

„Piccolo.“

Dass er die Aura des Namekianers nicht kommen gespürt hatte, zeigte wie vertieft er in die Suche gewesen war, allerdings zeigte es auch wie unvorsichtig er in den letzten Jahren geworden war.
 

„Hast du auch diese heftige Aura wahrgenommen?“, fragte er seinen ehemaligen Mentor.

„Ja. Aber sie ist nicht mehr da. Ich kann nur noch Vegetas Aura spüren. Er nähert sich uns, also erging es ihm so wie uns.“

Gohan nickte nur.

Es wurmte ihn, dass weder er noch Piccolo einen weiteren Hinweis auf diese Aura finden konnte. Woher war sie gekommen? Wohin war sie verschwunden? Was wollte sie hier? War die Erde mal wieder in Gefahr?

Schweigend warteten Piccolo und er auf die Ankunft von Vegeta, suchten jedoch weiterhin nach der verschwundenen Aura. Als Vegeta nach einigen Minuten bei ihnen eintraf warf er ihnen nur abschätzige Blicke zu. Typisch Vegeta also.
 

„Wo ist sie?“, knurrte er.

„Die Aura? Sie ist weg. Schon bevor Gohan und ich hier eingetroffen sind“, antwortete Piccolo mit vor der Brust verschränkten Armen und blickte Vegeta genauso abschätzig an.

Da halte ich mich lieber raus, dachte Gohan und blickte sich weiter in der Gegend um.

„Na toll. Da hat man mal wieder die Chance auf einen vernünftigen Gegner und dann verpisst sich der Schisser gleich wieder“, knurrte der Prinz der Saiyajin weiter.

Auch da enthielt Gohan sich. Während Vegeta in dem eventuellen neuen Gegner nur eine weitere Herausforderung sah, befürchtete Gohan neues Unheil für die Erde. Wenn er sich nicht komplett irrte war die Aura stärker als Cell in seiner perfekten Form gewesen und Gohan gab zu, dass ihm diese Tatsache eine scheiß Angst machte.
 

Urplötzlich flammte die Aura wieder auf, kurz darauf gab es eine heftige Explosion aus Satan City. Ohne sich noch einmal anzuschauen flogen Gohan, Piccolo und Vegeta los. Dicke Rauchschwaden hingen über der nahe gelegenen Stadt und die Aura war noch immer zu spüren.

Scheiße, scheiße, scheiße.
 

Leise summend stieg Videl aus der Dusche und wickelte ihren Körper in ein flauschiges Handtuch.

Aah, das hat gut getan.

Nach ihrem Übungskampf mit Gohan war die kühle Dusche eine wahre Wohltat gewesen. Aber auch das Training an sich war erfrischend gewesen. Gohan hatte echt was drauf, viel mehr als die Luschenschüler ihres Vaters und Videl könnte wetten, dass Gohan sich auch heute noch zurückgehalten hatte. Wahrscheinlich hatte er erst einmal ihre Stärke austesten wollen.
 

Während sie sich etwas anzog, dachte sie über Gohans abrupten Aufbruch nach. Davon begeistert war sie nicht gewesen, aber er hatte es seiner Mutter ja versprochen. Wer wäre sie ihn von seiner Familie fernzuhalten?

Videl freute sich bereits jetzt auf den nächsten Nachmittag, den sie mit Gohan verbringen würde. Vielleicht würde sie es dann endlich schaffen über ihre Gefühle mit ihm zu reden.

Mit einem Mal ertönte ein ohrenbetäubendes Krachen und Videl könnte schwören, dass der Fußboden bebte.
 

Was war das?

Sie stürzte zu ihrem Fenster und erblickte die riesen Staubwolke auf der anderen Seite der Stadt. Ohne groß darüber nachdenken zu müssen rannte Videl aus ihrem Zimmer und anschließend aus dem Haus.

Was auch immer gerade in Satan City abging, es war ihre Pflicht es zu erfahren und gegebenenfalls einzugreifen.
 

Selbst mit ihrem Helikopter brauchte Videl für den Weg länger als gewöhnlich. Sie war nicht die Einzige, die die Explosion gehört und den Rauch gesehen hatte. Von überall her strömten nun Schaulustige herbei, auch über den Luftweg.
 

Nachdem sie ungefähr die Hälfte des Weges hinter sich gebracht hatte, hatte sie der Funkspruch des Polizeidirektors erreicht. Angeblich war ein einziger Mann für die Explosion verantwortlich gewesen, laut Zeugenaussagen hatte er mit Lichtkugeln um sich geschmissen. Der Große Saiyaman sei zwar schon da, aber Unterstützung sei immer gut.

Videl machte das Alles etwas stutzig. Wie konnte ein Mann alleine eine Explosion verursachen, die in der ganzen Stadt zu spüren gewesen war? Wie sollte das möglich sein?
 

Den letzten Kilometer musste sie zu Fuß zurücklegen und sich zusätzlich durch Massen von Gaffern kämpfen.

Als Videl endlich die Polizeiabsperrung hinter sich gebracht und den Ort des Geschehens erreicht hatte, blieb ihr vor Schock die Luft weg. Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld, überall lagen die Trümmerteile der eingestürzten Gebäude herum, vereinzelt waren tiefe Krater zu sehen und überall lagen die reglosen Körper der Menschen, die bei der Explosion anwesend gewesen waren.
 

So etwas hatte Videl noch nie gesehen. Sie riss sich von diesem Anblick los und sah den Saiyaman gemeinsam mit jemand ihr Unbekannten am Rand eines der Krater stehen. Beide blickten nach oben. Videl folgte ihrem Blick und sog scharf die Luft ein.
 

Das kann doch nicht sein.

Dort oben, mitten in der Luft schwebend schienen zwei Männer zu kämpfen.

Können die Fliegen?

Mit schnellen Schritten machte sie sich auf den Weg zum Saiyaman. Es war am wahrscheinlichsten, dass er ihr erklären könnte was hier los war. Nach nur wenigen Metern jedoch blieb sie abermals irritiert stehen. War der Kerl neben dem Saiyaman wirklich von Kopf bis Fuß grün?

„Ähm… hi“, sagte sie etwas unsicher als sie die letzten Schritte gegangen war.
 

Der Grünling schenkte ihr nur einen kurzen abfälligen Blick und wandte sich dann wieder dem in der Luft tobenden Kampf zu. Der Saiyaman trat einen Schritt auf sie zu.

„Videl! Du solltest lieber wieder nach Hause. Das hier ist eine Nummer zu groß für dich“, sagte er.

„Ja. Ist gut“, antwortete sie ihm, machte jedoch keine Anstalten zu gehen.

Als ob ich einfach so gehen würde, nur weil er es sagt.

„Videl, ich meine das wirklich ernst. Hier bist du wirklich in Gefahr.“

„Mhm…“

Videl blickte hoch zum Himmel aber die Kämpfenden waren verschwunden.

Wo sind sie denn hin?
 

„Hey, du solltest wirklich verschwinden. Das ist kein Ort für Zivilisten“, knurrte der Grünling und sah sie aus dem Augenwinkel an. Gerade wollte Videl diesem merkwürdigen Typen mal ein paar Takte erzählen als sie spürte wie etwas in irrer Geschwindigkeit an ihr vorbeiflog und hinter ihr in das Gebäude einschlug.

Fast schon augenblicklich kämpfte sich ein recht klein geratener Mann mit hochstehenden schwarzen Haaren und schwarzen Augen aus den Trümmern. Er hielt sich den linken Arm und blutete aus mehreren kleinen Wunden.
 

„Dieser miese kleine Bastard“, knurrte er und fixierte einen Punkt in der Luft. Videl folgte seinem Blick und erstarrte. Dort schwebte etwas was einfach kein Mensch sein konnte.

Gute zwei Meter große, Berge von Muskeln, hellblaue Haut, schwarze Haare und lila Augen.

So jemanden hatte Videl noch nie in ihrem Leben gesehen. Sie hatte Cell schon recht angsteinflößend gefunden, aber dieser Kerl bereitete ihr eine Gänsehaut aller ersten Güte.
 

„Dieser angebliche Prinz hat es nicht drauf. Wer will als Nächster?“, sagte der Fremde mit tiefer Stimme und landete auf dem Boden.

„Wer bist du überhaupt? Und was fällt dir ein einfach Häuser in die Luft zu sprengen?“, schrie Videl und ballte die Hände zu Fäusten.

Sie spürte wie sie nun von allen in ihrer unmittelbaren Umgebung angestarrt wurde.

„Du solltest wirklich gehen“, zischte der Saiyaman und stellte sich beschützend vor sie.

Verärgert schob sie ihn wieder zur Seite.

„Ich will eine Antwort.“
 

Mit einem höhnischen Grinsen blickte der merkwürdige Kerl sie an.

„Mein Name ist Kryto und ich komme aus der nördlichen Galaxie. Ich bin hier, um mich mit den stärksten Kämpfern des Planeten zu messen.“

„Und deswegen musst du Gebäude und unschuldige Leben zerstören?“

„Nein. Das mache ich, weil es mir Spaß macht.“

Dann, mit einer für sie nicht nachvollziehbaren Geschwindigkeit, kam er auf sie zu und schlug ihr mitten ins Gesicht.
 

„VIDEL!“

Nein, nein, nein!

Gohan hätte nicht zulassen dürfen, dass Videl hierblieb. Sobald er ihre Aura näherkommen gespürt hatte, hätte er sie eigenhändig wieder nach Hause bringen müssen und am besten einschließen sollen.

Dass dieses Mädchen aber auch so stur sein musste. Selbst ihr sollte klar sein, dass dieser Kerl zwei Nummern zu groß für sie war.
 

Videl war nur einen Meter neben Vegeta eingeschlagen. Dieser beobachtete sie mit starrem Blick dabei wie sie sich wieder aufrappelte und sich das Blut von der aufgeplatzten Lippe wischte.

„Du willst also kämpfen, ja? Das kannst du haben“, knurrte Videl und griff Kryto nun ihrerseits an.

„Das ist sehr dumm von ihr“, sagte Piccolo neben ihm und Gohan konnte ihm nur zustimmen.

Wieso tut sie das?
 

Fassungslos beobachtete Gohan wie Videl einen Schlag nach dem Anderen einstecken musste.

Ich muss ihr helfen.

Er hatte gerade den ersten Schritt auf sie zugemacht als Vegeta plötzlich vor ihm stand und ihn wütend anfunkelte.

„Du! Sag mir sofort wer ihre Eltern sind!“

„Was? Das ist doch jetzt scheiß egal. Ich muss ihr helfen!“

Der Schlag, den Vegeta ihm daraufhin verpasste, kam überraschend.

„Spinnst du jetzt völlig? Anstatt uns gegenseitig zu bekämpfen sollten wir uns um diesen Kryto kümmern.“
 

Vegeta ignorierte den Namekianer, starrte Gohan nur weiter an.

„Sag mir, wer ihre Eltern sind!“

Als Videl erneut vor Schmerzen schrie schloss Gohan die Augen. Dieser Typ würde sie noch umbringen und anstatt ihr zu helfen musste er sich mit Vegeta rumschlagen.

„Ihr Vater ist Mister Satan. Den Namen ihrer Mutter kenn ich nicht, ich weiß nur, dass sie tot ist.“

„Tot?“, wiederholte Vegeta und drehte sich zu Videl um.

Diese wurde gerade zum wiederholten Male von Kryto auf den Boden geschleudert.

Jetzt reicht es.
 

Ohne einen weiteren Blick ließ er den geschockt wirkenden Vegeta stehen und zog den über Videl stehenden Kryto am Kragen von dessen schwarzen Kampfanzuges weg. Mit seiner vollen Kraft schleuderte Gohan ihn in die nächstbeste Hauswand; schnell nutzte er die Gelegenheit um zu checken ob Videl noch lebte. Sie hatte ordentlich etwas abbekommen, aber sie atmete noch.

Hinter ihm richtete Kryto sich gerade wieder auf und Gohan wollte schon zum Angriff ansetzen als Piccolo neben ihm stand.

„Er ist stärker als Cell damals und du bist nicht halb so gut in Form wie bei den Cell Spielen; wir sollten gemeinsam gegen ihn kämpfen.“

„Ist gut.“

Es war lange her, dass Gohan gemeinsam mit Piccolo gekämpft hatte, aber ihn in seiner Nähe zu wissen beruhigte ihn.
 

Es war frustrierend.

Obwohl sie mittlerweile zu Dritt gegen Kryto kämpften, konnten sie ihn einfach nicht besiegen. Sowohl Gohan als auch Vegeta hatten sich in Super Saiyajin verwandelt, doch auch in diesem Zustand waren sie Kryto anscheinend nicht gewachsen.
 

Alle drei hatten sie bereits einiges einstecken müssen und bluteten aus zahlreichen größeren und kleineren Wunden.

„Ihr fangt langsam an mich zu langweilen.“

Genauso urplötzlich wie er hier auf der Erde aufgetaucht war, erhöhte Kryto nun die Kraft seiner Aura. Durch die dadurch entstandene Druckwelle wurden Gohan, Piccolo und Vegeta durch die Luft geschleudert.

Das Letzte was Gohan vernahm, bevor er in das letzte noch stehende Gebäude krachte, war Piccolos Ruf nach ihm.

„GOHAN!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nächster Upload erfolgt am 08.10.18 :) Komplett anzeigen

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