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Everybody’s Darling

von

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Twoson

Die Vögel zwitscherten aufgeregt, als Ness mit schnellen Schritten in Paulas Richtung lief. Einige der Spatzen flatterten davon, andere hüpfen nur ein wenig zur Seite. Kaum war der junge Mann nicht mehr in der Nähe der Vögel, machten sie sich wieder über die gestohlen Pommes Reste her.

„Hier, für dich“, sprach Ness und gab der Wartenden das gekühlte Getränk, bevor er sich auf die Bank hinsetzte.

Der Park war voll. Nicht nur das warme Wetter lockte die Leute ins Freie. Der beliebte Flohmarkt tat sein Übriges. Händler aus exotischen Ländern feilen ihre Waren an. Daneben strickte der Frauenverein Alt, aber Oho! Socken für jeden Zweck. Der Bäcker verkaufte Gebäck und Brötchen, eine Kommune aus Peaceful Rest Valley versuchte ihre ökologischen, selbstgemachten Erzeugnisse an den Mann zu bringen.

Kinder spielten zwischen den Ständen, Leute trafen sich zu einem Schwätzchen. Viele schmunzelten über die Zwei auf der kleinen roten Bank. Ness und Paula waren bekannt, man erblickte sie oft zusammen.
 

***
 

„Hast du dich schon entschieden, was du machen willst?“

„Meine Mutter ahnt was. Aber mit meinem Vater …“

Ness schwieg, für einen kurzen Moment verschwand sein Lächeln aus dem Gesicht. Paula legte einen Arm auf seine Schulter, ihr Getränk stellte sie ab. Sie achtete nicht darauf, dass einige Tropfen auf den Boden schwappten. Einige der Spatzen flatterten neugierig auf die Bank zu.

„Ness, deine Eltern lieben dich. Egal, wie du dich entscheidest, sie werden hinter dir stehen. Tracy auch.“

„Tracy? In letzter Zeit ist sie so, so … schwierig. Nett ausgedrückt“

Paula musste ein Lachen unterdrücken. Genau das gleiche sagte Tracy auch über Ness. Als die junge Frau dies erwähnte, schnaubte der Angesprochene nur überrascht. Statt über seine Zukunft zu reden, sprach Ness jetzt über die Untaten seiner Schwester. Er konnte nicht verstehen, weshalb sie ihn als schwierig bezeichnete. Er war wie immer, sie hatte plötzlich komische Marotten entwickelt.

Sei es, das sie eine Ewigkeit im Bad brauchte, mit Mutter tuschelte und schwieg, wenn er das Zimmer betrat oder anfing zu kreischen. Ja, Kreischen. Da sah sie Fernsehen und plötzlich kreischte sie los und starrte den Bildschirm.

„Ich denke, sie ist … sie ist …“, Der Sprechende nahm den letzten Schluck seines Getränks und zerknüllte den bunten Pappbecher, „sie ist die Schwierige. Aber ich rede die ganze über meine Familie und mich. Wollen wir uns den Markt anschauen?“
 

Misstrauisch starrte der Händler die Zwei an. „Dies ist kostbares Stück. Zu teuer“, zischte der gebräunte Mann, während er sich langsam erhob. Mit drei Schritten stand er neben den jungen Leuten. „Zu teuer. Nicht für Kind.“ Da Paula keinen Ärger wollte, zog sie Ness weg. Obwohl sie sich schon entfernt haben, schimpfte der Händler laut und liess sie nicht aus den Augen.

„Paula, ich hätte …“

„Nein, du hättest nichts tun können.“

Der Park war nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel für Familien, sondern auch Umschlagplatz für dubiose Geschäfte.

Grummelnd drehte sich Ness um, wollte Paulas Ratschläge ignorierten. Dieses Schmuckstück, welches der fremde Händler wie ein Schiesshund bewachte, hatte er schon einmal gesehen. Und zwar in einer Pyramide, vor einigen Jahren … nur, weil er in Begleitung war, unterdrückte der junge Mann den Impuls, der Sache auf den Grund zu gehen. Stattdessen machte er den Vorschlag, in einer Imbissbude was zu essen.
 

***
 

Der Geruch von Frittierfett erfüllte den stickigen Raum. Eine Aushilfe flitzte zwischen den Tischen hindurch. Ihr feuchter Lappen wischte angebissene Pommes, Krümel von Hamburger und Salatfetzen auf den Boden auf. Diese würde sie später mit einem Mob, der längst einmal frisches Reinigungswasser sehen sollte, aufwischen.

„Paula, ich habe …“

„Schluck zuerst deinen Bissen hinunter.“

Hastig biss Ness nochmals von seinem Hamburger ab, nahm sich einige Fritten und einen Schluck Cola, während Paula sich einen kleinen Biss ihrer Bestellung gönnte.

„Vielleicht kann ich ja noch ein Jahr warten“, beendete Ness seinen Satz. Eine Weile schwiegen beide. Am Nebentisch stritten sich zwei Kinder um die letzten Pommes, ein älterer Herr weiter hinten ass langsam seinen Cheeseburger ohne Zwiebel. Die Aushilfe widmete sich dem Boden.

Vorsichtig, um ihren Begleiter nicht zu verletzten, fragte die junge Frau: „Ist das wirklich dein Wunsch?“ Die Augen des Gefragten weiteten sich unbewusst, seine Mimik verzog ich zu einem traurigen Lächeln. „Ich hatte immer davon geträumt, mit meinem besten Freund das Collage zu besuchen.“

Überrascht blickte Paula ihrem Gegenüber an. Davon wusste sie nichts. Jetzt ergab es jedoch vieles Sinn. Weshalb Ness plötzlich begeistert von der Idee war, in der Firma seines Vaters anzufangen. Aufmunternd nahm sie seine Hand in ihre. Sie spürte, wie er leicht zitterte. Die Erinnerungen an seinen besten Freund waren noch immer frisch. Sie würden wohl niemals verblassen, egal was zwischen ihnen vorgefallen war.

„Ness“, sprach die junge Frau und nahm sein Gesicht ihn ihre Hände. Er erröte leicht, was sie auch erröten liess. Sie wollte ihm Mut zusprechen. Ihn daran erinnern, was er alles erreichte. Und das er sich immer auf seine Freunde verlassen konnte. Und sie ihn auch nie verlassen würde.
 

Die Stimmung wurde jäh gestört. Nicht von den streitenden Kindern, dem freundlichen alten Herren oder der überfleissigen Aushilfe. Paul Polestar stolzierte überfreundlich zu den zwei vor sich hin träumenden und rief: „Was macht ihr bei einem solch schönen Wetter hier drin?“ Bevor Ness was sagen konnte oder es überhaupt verstand, lehnte sich der Vater zu seinem Töchterchen. Ness sah nur den Rücken des Mannes, der den halben Tisch in Anspruch nahm. Aufstehen konnte der Junge nicht, da er sonst Paul gestreift hätte. So musste er wohl oder übel warten und dem Gespräch zuhören.

Ein Pommes nach dem anderen verschwand in den Mund von Ness, Paul redete und redete weiter über triviales, während Paula artig lächelte und hin und wieder antwortete. So geschah es, das der Vater seine Tochter überredete mit ihm eine Kleinigkeit einzukaufen. Großzügigerweise konnte Ness sie natürlich begleiten.
 

***
 

So habe ich mir den Tag nicht vorgestellt, schoss es Ness nach einer Dreiviertelstunde ärgerlich durch den Kopf. Niemals würde er Paul Polestar die Meinung sagen, ihn bitten zu gehen. Jedoch konnte Ness Wut in sich aufsteigen fühlen.

Dieser Tag wollte er mit Paula alleine verbringen. Und das würde er auch tun.



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