Cordula im Emo-Modus
Freut euch für mich, Mitgefangene, ich konnte meinen Fuß behalten. Hab dem Plotbunny unsere FF vorgelesen und da ist es offenbar an einer Art allergischen Schock gestorben ô.o Jedenfalls läuft ihm immer noch Schaum aus dem Mund und die Augen zerfließen wie Schmelzkäse – wunderschön.
Damit mich nicht noch mehr von diesen Viechern heimsuchen, streife ich weiter durch den Bloodbound-Forest. Begleitet werde ich von einem Bauer-Ranger, der einen Stock für ein Laserschwert hält und alle fünf Minuten schreit: „Dieser Baum ist out of character! Dieser Stein ist out of character! Wir sind alle out of character!“
Hab mich selten so gut unterhalten. Und damit auch ihr an allergischen Schocks sterben könnt, hier das vierte illustre Kapitel.
Sakura hatte es nie bereut, mit ihrem Sensei zusammengezogen zu sein – nicht ein einziges Mal.
Cordula lehnt sich jeden Morgen aus dem Fenster und schreit: „Ich bereue nichts!“
Kakashi war immer da gewesen, schon als sie gerade erst ins Team 7 gekommen war.
Früher auf der Welt zu sein ist keine Leistung, sonst müssten mir einige meiner Freunde huldigen.
Er hatte ihr seine Hilfe angeboten, wenn sie ihn gebraucht hatte.
Sakura: „Ich brauche Hilfe!“
Kakashi: „Da bin ich auch schon, dein ganz persönliches Problem!“
Okay, ernsthaft, der Grammatik-Troll hatte in dem Satz einfach Spaß, außer Hilfe ist bei euch nicht mehr feminin.
Er redete und lachte mit ihr und er gab ihr Trost, wenn sie traurig war
und Bonbons und Baby-Kaninchen, das volle Programm eben.
Sie mochte Kakashi. Sie mochte ihn sogar sehr.
Doch was war es genau, was sie für Kakashi fühlte?
Kindliche Zuneigung, die in der Regel keine sexuellen Anwandlungen hat, außer der Schreiberling ist schon älter und impliziert, dass Kiddies sich nach gruseligen Handlungen sehnen.
Freundschaft?
Liebe?
Geld? Waschpulver? Diesen tollen löchrigen Pulli, den Hannes nie rausrückt? Cordula kann sich nicht entscheiden.
Kakashi war nicht zu Hause, als sie ankam. Sie war allein,
Ist sie nicht umgezogen, damit das nicht mehr passiert? Hannes, du Vertragsbrecher!
bis auf Pakkun und der Rest der ganzen Hundemeute
Die sich offenbar ohne Anweisung von Hannes materialisieren können >.>
Sie hatte sich etwas zu Essen gemacht und hatte danach angefangen zu Putzen
Das ist soo wichtig, dass man putzen groß schreiben muss
– ihr Beitrag zu der WG, denn Kakashi war lausig, was Hausarbeit anging
In anderen „Dingen“ war er weniger lausig *hust*
Als sie eingezogen war, hatten sich in der Küche die Töpfe gestapelt und die Sofas im Wohnzimmer
Stapeln sich auch? Okay …
waren voller Hundehaare gewesen.
Ich hab ja nur ein Sofa … Ich Noob :D
Nicht zu vergessen wären da auch noch die Schundromane von Jiraiya, die natürlich überall im ganzen Haus herumlagen.
Das ist irgendwie seltsam, diese Heftchen sind Hannes doch wichtig. Wenn einem etwas wichtig ist, schmeißt man es nicht in der Bude rum, oder wirft einer von euch die Hauskatze durchs Wohnzimmer? Okay, das ist kein fairer Vergleich, aber das passt echt so gar nicht zum Charakter.
An einem freien Tag hatte sie sich die besten Handschuhe angezogen – und begann zu putzen.
Ein echter Könner putzt übrigens mit Fäustlingen, da ist das Tastgefühl voll da und man kann super gut zugreifen und anpacken.
Der Großputz hatte den ganzen Tag gedauert und als Kakashi nach Hause gekommen war, war er vor Ehrfurcht im Türrahmen stehen geblieben. „Ich glaube, ich habe mich im Haus geirrt. Mein Haus war seit fünf Jahren nicht mehr so sauber wie jetzt.“
Was genau war denn vor fünf Jahren, dass Hannes da seine Müllbude auf Vordermann gebracht hat? Ein Date? Kinderbesuch? Hat er einen feindlichen Ninja zum Putzen versklavt? Hm …
„Dafür, dass ich Ihren Saustall von fünf Jahren geputzt habe, bezahlen Sie das Essen, das wir bestellen. Denn Kochen werde ich jetzt ganz bestimmt nicht mehr
und außerdem kann ich eh nix außer Spaghetti mit Spinat und Ravioli!“
Sie hatten sich angegrinst. Danach hatte Kakashi mehrere Portionen Miso Ramen bestellt und sie hatten sich einen schönen Abend gemacht. Es war Wein geflossen, nicht sehr viel, aber immerhin soviel, dass Sakura einen kleinen Schwips bekommen hatte und auch an Kakashi war der Wein nicht völlig vorübergegangen.
Um den Faden nicht zu verlieren, Hannes füllt eine Minderjährige mit Alkohol ab! Das findet keiner von euch bedenklich oder unpassend? Was ist denn nur los mit meiner Welt? Ich glaube, meine Leber tut schon wieder weh …
(Doch Sakura war es schleierhaft, wie er es selbst später noch schaffte, seine Maske so schnell anzuheben, um zu trinken, sodass sie sein Gesicht immer noch nicht sehen konnte.)
„Du siehst schön aus, wenn du lächelst“, hatte Kakashi irgendwann gegluckst.
Kakashi: "Aber nur wenn du lächelst. Alle anderen Gesichtsausdrücke sehen nicht so doll aus."
„Ich würde Ihnen ja auch ein Kompliment machen“, lallte Sakura darauf, „aber
Sie sehen einfach zum Kotzen aus *würg* da müsst ich ja lügen und dazu fehlt mir der Nerv und
ich hab immer noch nicht Ihr Gesicht gesehen. Nicht ein einziges Mal.“
„So? Wirklich nicht?“ Er lachte hinter seiner Maske.
Kakashi nahm seine Maske ab.
Und wir tun mal so, als wäre Maske eine Metapher für ein anderes Kleidungsstück. Nein, ich bin hier nicht der Perverse û.u
Sie sah sein Gesicht. Seine Nase. Sein Kinn. Seinen Mund. Seine Lippen. Es war als hätte sie das größte Geheimnis Konohas aufgedeckt. Und es gehörte jetzt nur ihr und Kakashi.
Kakashi: „♫ My name is Blurryface and I care what you think! ♫“
Kakashis Gesicht.
Es sah schön aus, und das auf eine Art, die sie selber nicht beschreiben konnte
Jetzt ist Cordula mit dem Song: „♫ Ich bin ohne Torte Worte, ich hab die Torte Worte nicht, ich hab keine Torte Worte für dich! ♫“ dran!
Sie hatte oft versucht, sich sein Gesicht vorzustellen und jetzt war es so gleich und doch so anders als in ihren Vorstellungen.
Er lächelte sie an. Nur für sie hatte er seine Maske abgenommen. Für sie.
Und nur ihr zeigt er seinen Schniedel in naher Zukunft, ganz toll.
„Das Lächeln steht Ihnen“, gab sie das Kompliment zurück.
Sakura: „Wenn ich so lächeln würde, sähe ich derbst bescheuert aus, aber an Ihnen kann man sich das schon ohne Würgereflex angucken, nicht übel.“
Der Abend war noch weitergegangen, doch an mehr konnte sie sich beim besten Willen nicht erinnern.
O.o Ich hab schon wieder das ungute Gefühl … Und ich dachte, Cordula war nur beschwipst, Filmrisse hab ich, wenn ich mir die Kante gebe!
Nur daran, dass sie in der Nacht von ihm geträumt hatte, aber was genau das gewesen war, wusste sie nicht mehr … Es hatte nur Kakashi in ihren Gedanken gegeben, nur ihn.
Kakashi Hatake.
Kakashi, der brillante Kopier-Ninja
mit dem messerscharfen Verstand einer kaputten Axt.
Kakashi, ihr Sensei.
Kakashi, ihr …?
Vermieter mit Lolitakomplex.
Schlagartig wurde sie aus ihren Tagträumen gerissen. Pakkun stand vor ihr. „Was soll das werden? Du stehst hier schon seit fünf Minuten und putzt immer noch dieselbe Stelle auf dem Tisch
und ich hab schon dreimal drauf gekackt, damit das wenigstens nicht umsonst war!“
Als Antwort schleuderte sie fast wie beiläufig einen Kunai nach ihm,
weil Tierquälerei in Konoha voll geil ist, das macht da jeder
der allerdings ins Leere ging, weil Pakkun mit einem Kamikaze-Sprung unter den Tisch hechtete.
Kamikaze bedeutet übersetzt Windgott, damit waren damals die armen Piloten gemeint, die wortwörtlich in den Tod flogen. Ja, der Vergleich ist unpassend
„Mund halten, du Fellknäuel“, giftete sie gefährlich. Gelegentlich konnte Pakkun so was von nervtötend sein …
Ich fand da Cordula jetzt wesentlich nerviger und blöder.
Pakkun kam wieder unter dem Tisch hervor. „Es ist doch nicht zu fassen. Ich wohne bei zwei Zweibeinern, die mich beide beschimpfen, ganz zu schweigen davon, dass sie mich gern haben.
Dieses disharmonische Verhalten geht mir auf die kastrierten Eier!
Die Eine bewirft mich sogar mit einem Kunai“, jammerte der Mops theatralisch vor sich hin.
„Oh bitte“, stöhnte Sakura und verdrehte die Augen. „Den armen, misshandelten Hund nimmt dir sowieso niemand ab, Pakkun.“
Stimmt, in dieser komischen Stadt nimmt einem auch keiner den perversen Hannes ab, der eindeutige Neigungen pflegt.
„Hmpf.“
„War Kakashi zwischendurch schon da?“, fragte Sakura dann.
„Ach, jetzt bin dir wohl wieder gut genug, was?“ Pakkun schnaubte
als sein Sprachprogramm leicht ruckelte.
„Zweibeiner!“, sagte er verächtlich und trottete von dannen.
Sakura verdrehte die Augen. Für heute ließ sie das Putzen Putzen sein, denn sie sah ein, dass das heute nicht viel bringen würde.
Was daran lag, dass sie stundenlang den selben Fleck rubbelte, welch schwer zu lösendes Problem, da kann man schon mal dran verzweifeln.
Stattdessen setzte sie sich auf Kakashis Terasse in seinen bequemen Liegestuhl. Sie hatte ein Buch über Heilkunst mitgenommen, aber Lust zu lesen hatte sie auch nicht wirklich.
Cordula kann ja auch was „anderes“ lesen. Ist viel Auswahl da.
Stattdessen schweiften ihre Gedanken wieder zu der einen Nacht ab, wo sie zum ersten Mal Kakashis Gesicht gesehen hatte. Das war bisher kein zweites Mal passiert, dass er seine Maske abgenommen hatte
und dabei hatte sie sogar schon Wodka auf den Tisch gestellt. Was musste sie denn noch tun?!
Doch am nächsten Tag darauf war die Ernüchterung gekommen und ihr Hochgefühl erstarb.
Es war beim Training mit Tsunade gewesen. Zunächst war es noch ein Tag wie jeder andere auch gewesen, doch innerhalb von Sekunden war kurz darauf ihre Welt untergegangen
With flying colors, dramatisch und theatralisch, ein Bild für die Götterspeise
nur um sie in bodenlose Schwärze zu stürzen, aus der sie nie mehr herausfinden könnte.
Könnte. Handlungsstränge muss man sich offen halten, sonst hat man später ein Problem, auch mit Alkohol.
„Sakura“, begann Tsunade, sobald das Training beendet war, „ich muss mit dir reden. Und ich denke, du hast ein Recht darauf es zu erfahren.“
Sie war stocksteif stehen geblieben. „Was zu erfahren?“, wiederholte sie.
Cordula gibt sich nicht mal Mühe, zu verbergen, dass sie sich ertappt fühlt. Ein Glück, dass Tsunade begnadet scheiße darin ist, das zu erkennen und sowieso kein wichtiger Nebencharakter ist.
Tsunade: „Ich bin nur dafür da, um euch den nächsten Plot-Device in den Po zu schieben!“
Sakura: „Das ist aber lieb! :3“
Kakashi: „Ja, sag uns, wann wir endlich Sex haben. Ich meine, wann wir „spazieren gehen“, Sakura und ich.“
Tsunade: „Noch nicht, erst muss ein anderer, total unwichtiger Nebencharakter was „Besonderes“ machen.“
„Vor zwei Tagen hat man die Leichen von Sasuke und Itachi gefunden.
Taktgefühl ist so gar nicht mein Ding, weißt du. Das liegt an meinem Job, ich hab einfach nicht die Zeit, feinfühlig zu sein, sonst kriege ich Terminprobleme.
Sie lagen im Wald, nahe Oto. Ein Bote hat sie entdeckt
weil er ihnen eigentlich Sardellen-Pizza bringen sollte.
Sakura … es tut mir Leid. Ich wünschte, ich könnte etwas für dich tun …
dich in den Arm nehmen, trösten, dir sagen, dass du immer mit mir reden kannst, aber da ich nicht der Hauptcharakter bin, sondern Hannes, ist das nunmal sein Job. Wir sehen uns dann morgen im Krankenhaus bei der Visite.“
Tsunades restliche Worte hörte sie nicht mehr. Alles in ihr war gefroren und sie fühlte nichts mehr außer dem Schmerz
weil er vom Akkusativ zum Dativ gemacht wurde, das tut weh,
der nimmer mehr enden würde. Es war die bodenlose Schwärze, die sie schon immer gefürchtet hatte. Es war, als würde sie fallen und fallen … und es war niemand mehr da, der sie auffing.
Kübler-Ross so: „Zuerst folgt bei einer schrecklichen Sache Leugnen, dann Zorn, dann Verhandeln, dann Depression und Leid und schließlich Akzeptanz.“
Die Geschichte so: „Emo foa eva!“
Sasuke hatte ihr alles bedeutet – und jetzt hatte sie alles verloren.
Das ist komisch, ich dachte die ganze Zeit, Hannes bedeutet ihr alles … Über Sasuuuke hat Cordula in dieser FF noch nie nachgedacht. Ja, ja, man wird erst interessant, wenn man tot ist, typisch.
Außerdem hat sich damit Hannes' „Cordula liebt sowieso nur Bernd“-Problem gelöst. Ich will ja nichts sagen (aber eigentlich schon), das wurde wirklich plump gelöst. Einfach das Problem sterben lassen o.o Nett.
Wie in Trance war sie zurück zu Kakashis Haus getaumelt.
Stellt euch das jetzt aber auch bitte bildlich vor, wie sie ungefähr einen Kilometer vom Trainingsplatz zu Hannes' Bude taumelt, als wäre sie entweder sternhagelvoll oder hätte ein Schädelhirntrauma. Wer muss alles lachen? Ich muss lachen :3
Sie hatte nichts mehr gefühlt außer Schmerz und nichts mehr gesehen außer Schwärze.
Return of the Blindness. Aber wie hat sie dann zurückgefunden, mit ihrer guten Nase oder kann man Björn von weitem randalieren hören?
Kakashi hatte sofort gemerkt, dass mit ihr etwas nicht in Ordnung war.
Kakashi: „Sakura, du siehst furchtbar aus! Hast du zugenommen?“
Er war vom Sofa gesprungen und hatte sie in den Arm genommen, sobald sie durch die Tür getreten war
Welch Reaktionszeit, aber irgendwas sagt mir, dass er das so oder so gemacht hätte
– und den ganzen Abend hatte er sie kein einziges Mal losgelassen, während ihre Tränen flossen.
Dieses romantische Bild, wie sich ein Mann mittleren Alters an ein Mädchen krallt und sie derweil ihre Augäpfel rausheult, schön.
Wir müssen leider eine kleine Werbepause einlegen, weil der Bauer-Ranger neben mir (dank der Geschichte) komplett am Ausrasten ist, mit seinem Stock nach mir und dem Laptop schlägt und es echt nicht leicht ist, Bäumen auszuweichen und gleichzeitig zu lesen °-°
Möge die Macht mit mir sein! Da drüben ist ein alter verlassener Wohnwagen mit der Aufschrift: „Walking Depp“. Ich muss es einfach dorthin schaffen >.<
