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Detroitober: Short Storys

von

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Deviant

12 November 2038, nach dem Wiedersehen von Hank und Connor
 

„So, letzten Endes, ist der Abweichler-Jäger selber zum Abweichler geworden, was Connor?“
 

Hank grinste breit seinen Partner an. Dieser blickte leicht verlegen zur Seite.
 

„Scheint so, Lieutenant. Ich glaube, das habe ich größtenteils Ihnen zu verdanken.“
 

„Im ernst? Wieso ausgerechnet mir? Scheiße, wenn ich daran denke, wie ich ständig über dich geredet habe. Ich glaube, das hast du ganz alleine geschafft, Connor.“
 

Der Android schüttelte den Kopf. „Sie irren sich. Es ist Ihnen vielleicht nicht aufgefallen, aber Sie haben mich relativ früh wie einen Menschen behandelt. Sie waren besorgt um mich, haben mich beschützt.“
 

Einen Moment lang, ruhte Hanks Blick auf seinen Partner. Hatte, er das wirklich?
 

Connor fuhr fort. „Sie haben dafür gesorgt, dass ich über die Dinge nachgedacht habe. Sie aus einem anderen Blickwinkel betrachtet habe...“
 

Hank fuhr ihm ins Wort. „Ja, ja, schon gut.“ Hank grinste. „Aber letzten Endes, hast du die Wahl getroffen und dich für die Seite deiner Leute entschieden. Ich bin Stolz auf dich. Das war richtig, Connor.“
 

Der Android lächelte. Es war ein eigenartiges Bild, nein eher ungewohnt. Hank kannte nur das gekünstelte Lächeln einer Maschine – das hier war echt, warm, freundlich und vor allem: Ehrlich.
 

„Sie haben sich ebenfalls für diese Seite entschieden, Lieutenant.“
 

Hank lachte. „Scheint so. Der Sargnagel meiner Karriere. Erst hab ich Perkins, diesem Mistkerl eine verpasst, dann hab ich mich von deinem bösen Zwilling noch in diesen verdammten Turm locken lassen. Ah, is ach egal.“ Hank zuckte mit den Schultern.
 

„Wie ist es, jetzt ein Abweichler zu sein?“
 

Die Frage überraschte Connor.
 

„Es... ist schwer zu beschreiben. Die Emotionen überwältigen einen. Ich hatte wegen des Angriffs auf die Jericho kaum Zeit gehabt, mir über diese Veränderung bewusst zu werden.“ Die LED des Androiden blinkte gelb auf ehe sie rot wurde.
 

Connor´s Blick war traurig geworden.
 

Hank bemerkte es, da musste er die LED seines Partners nicht für sehen, um zu wissen, dass Hanks Frage wohl einen Wunden Punkt erwischt hatte.

Behutsam legte er seine Hand auf die Schulter.

„Schon gut, Junge. Entschuldige, dass ich gefragt habe. Ich werd dir schon helfen mit deinen neuen Gefühlen klar zu kommen.“
 

Hank erkannte ein flüchtiges Lächeln.
 

„Schuld.“
 

„Was?
 

„Das war es... was ich empfunden habe, als sich die Lage beruhigt hatte. Das Gefühl der schuld. Ich bin Schuld daran, was auf Jericho passiert ist.“
 

Jetzt verstand Hank es.
 

„Verstehe. Es ist aber nicht deine Schuld, Connor. Du hast nicht den Befehl für den Angriff gegeben. Der kam von ganz weit oben und diese Hohlköpfe von Soldaten haben ihn blind ausgeführt. Eine ziemliche Ironie, wenn du mich fragst.“
 

„Dennoch, trage ich einen Teil der Schuld daran, Lieutenant.“
 

Hank seufzte. „Klar, aber das gehört zum Leben nun mal dazu, Connor. Man macht immer verdammt viel Mist. Egal ob versehentlich, unbemerkt oder absichtlich. Das wichtige ist, dass man sich dessen bewusst wird, man Reue empfindet und man versucht, für die Zukunft diese Dinge nicht zu wiederholen.“
 

Das faltige Gesicht des Mannes zeigte ein väterliches Lächeln.
 

„Komm, fahren wir nach Hause. Wie mir scheint, bist du jetzt an der Reihe, eine Menge zu lernen, Connor.“
 

„Sie nehmen mich bei sich auf?“
 

„Wieso nicht? Wir sind Partner, und du kannst ja schlecht zurück nach CyberLife. Also, das Angebot steht. Entscheide dich aber bitte schnell – ich friere mir den Arsch ab.“
 

„Danke, Lieutenant. Für alles... wirklich.“
 

„Ja ja, jetzt komm schon. Und Dank is nicht angebracht. Also, ab mit dir ins Auto, ehe ich dich hier stehen lasse.“



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