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How to creep the Ghost King

von

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[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nico wusste nicht, wann genau sich seine Gefühle für Will entwickelt hatten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hatte die Gesellschaft anderer immer gemieden und nur akzeptiert, wenn es wirklich nötig war. Und selbst dann war er stets darauf bedacht, sie nicht zu nah an sich heranzulassen. Ihnen nicht zu sehr zu vertrauen. Zu groß war die Angst, dass sie ihn abstoßen würden, wenn sie ihn näher kennenlernen würden. Wenn sie wüssten, was er war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber Will hatte sich ihm aufgedrängt mit seinem „Mir egal, dass du mich nicht in deiner Nähe haben willst, dir geht es mies, also werde ich mich um dich kümmern“-Verhalten. Selbst nach den drei Nächten Krankenruhe, die Will mit ihm in der Hadeshütte verbracht hatte, war dieser bei ihm geblieben und hatte sich nicht wegscheuchen lassen. Er wartete morgens auf ihn und ging dann mit ihm zum Frühstück, trainierte mit ihm oder überredete ihn dazu, auch etwas mit den anderen zu unternehmen. Und wenn Nico mal für mehrere Tage für eine Mission in die Unterwelt verschwand, war es meistens Will, der sich mit ihm via Iris-Nachrichten unterhielt, sicherstellte, dass es ihm gut ging und ihm die neuesten Geschehnisse im Camp erzählte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Will war außerdem verdammt anhänglich. Das fing damit an, dass er ihn schon bei ihrer ersten Begegnung am Morgen umarmen musste, dass er immer neben Nico saß, wann es die Gelegenheit hergab und endete damit, dass er sich ständig bei ihm unterhakte, wann immer sie zusammen irgendwo hingingen. Anfangs hatte er sein Verhalten irritierend gefunden. Denn egal, wie oft dieser auch wiederholte, dass er mit ihm befreundet sein wollte, es gab Momente, in denen sich Nico fragte, wieso so jemand wie Will sich mit ihm abgab und mit ihm Zeit verbringen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Außerdem beherrschte Will die unfassbar schwere Kunst, Nico zu lesen und zu wissen, an welchen Tagen sein störrisches Verhalten eigentlich nur ein Schrei danach war, in den Arm genommen zu werden und an welchen Tagen es besser war, ihm vorher ein warmes und aufmunterndes Lächeln zu schenken, das Nicos Herz garantiert nicht jedes Mal dazu brachte, schneller zu schlagen. Nico war dankbar dafür und irgendwann fing er an, von Will als guten Freund zu reden. Bald wurde daraus ein „bester Freund“. Das breite Grinsen auf Wills Gesicht würde er wohl nie vergessen, als er diese zwei Worte in dessen Nähe ausgesprochen hatte. Der Sohn des Apollos war danach für den Rest des Tages strahlend – und das war wortwörtlich zu nehmen, er hatte wirklich wie eine Taschenlampe geleuchtet – durch das Camp gelaufen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das erste Mal, dass Nico von sich aus Wills Nähe gesucht hatte, war an einem ganz normalen Tag gewesen. Doch wenige Tage zuvor hatten die Jägerinnen der Artemis das Camp durchquert. Die Göttin selbst war nicht bei ihnen gewesen. Die jungen Mädchen zu sehen, erinnerte ihn an seine Schwester Bianca. Und dann hatten sich seine Gedanken nur noch um seine verstorbene Zwillingsschwester gedreht und sich wie dunkle Fäden um ihn gewickelt, bis sie ihn zu ersticken drohten. Am kommenden Morgen war es besonders schlimm. Er hatte die Nacht kein Auge zukriegen können. Irgendwie hatte er sich dazu aufgerafft, die Hütte zu verlassen. Und wie immer hatte Will am Ende der Stufen gestanden und auf ihn gewartet, mit diesem warmen Lächeln auf dem Gesicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nico hatte nur für drei Sekunden gezögert, ehe er auf Will zustürzte und sich ihm regelrecht in die Arme warf. Es war, als würde sich der Knoten in ihm endlich auflösen und er konnte wieder atmen. Wills Nähe tat ihm gut und das lag nicht nur daran, dass dieser Apollos Sohn war, der ihm nun durchs Haar strich und dabei leise Worte in sein Ohr sprach, an die sich Nico später nicht mehr erinnern konnte. Aber sie hatten eine beruhigende, beinahe schon heilende Wirkung auf ihn und nur das zählte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch von da an war es nicht nur Will, der Nicos Nähe zu ihm suchte. Schon bald war er es, der Will zuerst umarmte oder sich am Campfeuer freiwillig neben ihn setzte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und irgendwann hatte Nico dann realisiert, dass er Will mochte. Ihn sogar sehr mochte. Er wusste, dass er diesen Crush nicht ignorieren konnte, und doch fehlte ihm der Mut, Will nach einem Date zu fragen. Und außerdem wollte er Wills Freundschaft nicht verlieren. Und nachdem der Sache mit Percy wollte er erst recht auf Nummer sicher gehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stattdessen gab er sich damit zufrieden, Will von der Ferne anzuschmachten. Wie zum Beispiel gerade, als Will zusammen mit anderen Apollokindern Bogenschießen übte. Und es hatte schon etwas an sich, wenn Will sich breitbeinig aufstellte, dann die Sehne so weit wie nur eben möglich nach hinten zog und mit strengem Blick das Ziel anvisierte. Wills T-Shirt war etwas zu kurz und rutschte durch seine Bewegungen ein Stück weit nach oben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das sind wirklich Bauchmuskeln, die man anschmachten kann“, meinte Piper neben ihm und er sah sie nervös an. Hatte sie etwa mitbekommen, wie er Will beobachtete?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie war nach dem Frühstück auf ihn und Will zugekommen und hatte darauf bestanden, dass Nico heute mit ihr trainierte. Und Will war sofort dafür gewesen. Seiner Meinung nach unternahm Nico immer noch zu wenig mit den anderen Halbgöttern. So allmählich müsste Nico doch wissen, dass er hier Freunde hatte und mit Freunden sollte man von Zeit zu Zeit ruhig mal etwas unternehmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„I-ich hab nicht gestarrt“, meinte Nico und riss seinen Blick von Will los.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Piper hob amüsiert eine Augenbraue an und zog dann ihren Dolch. „Wenn du das sagst. Also, wollen wir dann?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nico nickte nur und griff sie dann mit seinem Schwert an. Piper sprang zur Seite und wich so dem Schwerthieb aus, ehe sie beide wieder herumwirbelten und sich erneut attackierten. Metall traf auf Metall, während sie gegenseitig jeden ihrer Angriffe parierten. Piper hatte wirklich einiges dazugelernt. Trotzdem würde er sie nicht so leicht gewinnen lassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er warf kurz einen Blick zu Will, um sicherzugehen, dass dieser ihn nicht beobachtete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tief ausatmend verschwand er bei ihrem nächsten Angriff in den Schatten und tauchte dann augenblicklich hinter ihr wieder auf. Sein Trick hatte funktioniert – sie war zu überrascht und reagierte nicht rechtzeitig, als er ihr den Dolch aus der Hand schlug und dann mit seiner Schwertspitze auf ihren Hals zeigte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und du bist tot“, erklärte er ihren Kampf für beendet und schob dann sein Schwert zurück in dessen Scheide, die an seinem Gürtel baumelte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das war unfair, Nico.“ Sie hob ihren Dolch auf. „Kämpf lieber fair, sonst werde ich Will erzählen, dass du wieder schattengereist bist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er sah sie finster an. „Das würdest du nicht wagen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hatte sich nur wenige Sekunden in den Schatten aufgehalten. Ihm ging es gut. Es gab definitiv keinen Grund für Will ein Drama zu machen, dass es geben würde, wenn Piper ihm davon erzählte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er warf einen Blick in Wills Richtung. Dieser unterhielt sich jedoch gerade mit einem seiner Halbbrüder und hatte anscheinend nichts von dem Vorfall mitbekommen. Erleichtert seufzte Nico auf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann bemerkte er Pipers vielsagenden Blick.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was?“ Schärfer als geplant fuhr er sie an. Entschuldigend blickte er sie an. „Ich … ‘tschuldige.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schon okay. Was hältst du von einer kleinen Pause?“ Sie deutete auf eine der herumstehenden Bänke. „Dann kannst du Will auch besser anschmachten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe ihn nicht angeschmachtet“, verteidigte sich Nico und die beiden Halbgötter setzten sich hin. Angestrengt blickte er auf seine Finger. Vielleicht sollte er in ihrer Gegenwart nicht allzu sehr in Wills Richtung starren. Immerhin war Piper eine Tochter der Liebesgöttin Aphrodite und würde so schneller als ihm lieb war eins und eins zusammenzählen und die richtigen Schlüsse ziehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Denkst du wirklich, dass du es vor mir verbergen kannst?“, fragte Piper schließlich nach einer Weile, in der sie einfach stumm nebeneinander auf der Bank saßen und den anderen Campern beim Training zusahen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Ahnung, wovon du redest. Außerdem solltest du wirklich aufhören, dich in die Angelegenheiten anderer Leute einzumischen. Für solche Leute gibt es in der Unterwelt einen besonderen Platz.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach, Nico. Ich versuche doch nur, dir zu helfen. Und außerdem starrt Will dich auch ständig an, wenn du nicht hinguckst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erfreut blickte er sie an. „Hat er das wirklich?“ Verräterisches Herz! Wieso musste es bloß auf einmal so laut schlagen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du kannst mir ruhig glauben. Ernsthaft, es ist nicht zu übersehen, dass er dich mag.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich mag er mich. Wir sind Freunde.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Piper sah ihn skeptisch an. „Meinst du das eigentlich ernst, Nico?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Blick sprang kurz zwischen Nico und Will hin und her.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, wenn du mir nicht glaubst, vielleicht hilft das ja“, meinte sie dann verschwörerisch und ehe Nico sie aufhalten konnte, rief sie laut, dass dieser sich verletzt habe und sie einen Doktor gebrauchen könnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Will ließ augenblicklich seinen Bogen fallen und stürzte auf Nico zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nico! Was ist los?“ Er fiel vor ihm auf die Knie und musterte ihn streng, als wäre er auf der Suche nach irgendwelchen Verletzungen. Besorgt schob er ihm das Haar aus dem Gesicht. Seine Hand war so warm und weich. Wieso lag sie noch immer auf seiner Stirn? „Hast du dich verletzt? Wo genau tut es weh?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nico rutschte so lange weiter nach hinten, bis sein Rücken auf das Holz der Rückenlehne traf. „E-es ist nicht“, meinte er ausweichend. „Piper übertreibt bloß.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er warf ihr einen zornigen Blick zu, den sie grinsend ignorierte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nico hat Recht. Und eigentlich wollte ich ihm nur zeigen, wie schnell hier jemand zu Hilfe kommt, wenn man nur höflich danach fragt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nico wünschte sich, er würde vom Erdboden verschluckt werden. Konnte Piper denn noch deutlicher werden?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Will erhob sich wieder. Die Sonne schien ihm in den Rücken und machte es für Nico schwer, ihn anzugucken ohne geblendet zu werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, also...“ Er räusperte sich leicht und blickte dann zur Seite. „Ich muss dann mal wieder. Sei vorsichtig ja? Und wenn du dich verletzt, dann hol dir ja Hilfe. Ich will schließlich nicht, dass sich deine Wunde entzündet.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hatte es merkwürdig eilig, wieder zurück zum Schießstand zu kommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke auch. Du hast ihn vergrault.“ Nico strafte sie erneut mit seinem finsteren Blick.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meinst du das ernst? Dann erklär mir doch mal bitte, weshalb Will als Einziger sofort angerannt kam, als ich um einen Arzt für dich rief. Hier sind andere Apollokinder, die viel näher an uns trainieren. Nico.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nico blickte sich um. Piper hatte Recht. Nicht einmal fünf Schritte entfernt standen gerade zwei jüngere Apolloschwestern, die jedoch keinen einzigen Schritt auf sie zugemacht hatten, als Piper um Hilfe gerufen hatte. Anders als Will.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Will mag dich. Was muss noch passieren, dass du es endlich einsiehst?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nico errötete erneut. „Wir sind nur Freunde“; murmelte er leise. „Einfach nur Freunde. Darf man nicht mal um seine Freunde besorgt sein?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Piper schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Dir ist schon klar, dass er gerade so schnell geflohen ist, weil er meine Anspielung definitiv bemerkt hat?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht war er auch einfach nur von dir genervt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meinst du das ernst, Nico? Er war nur an deinem Wohlergehen besorgt, mich hat er komplett liegen lassen. So etwas macht ein angehender Arzt doch nicht und trotzdem hatte er gerade nur Augen für dich. Also sieh endlich ein, dass er dich mag. Und ich sag dir das nicht nur als Freundin, sondern auch weil ich als Kind der Aphrodite ein Gespür für so etwas habe. Wäre das denn wirklich so schlimm? Du magst ihn ja auch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„I-ich mag ihn einfach so wie man einen guten Freund mag“, setzte er an, doch verstummte dann. Piper hatte Recht. Es brachte nichts, ihr etwas vorzumachen. Trotzdem würde er es niemals laut aussprechen, dass er in Will verliebt war. Er wollte ihre Freundschaft nicht riskieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Will mag dich, Nico. Wir sind Freunde und ich würde dich niemals anlügen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er antwortete nicht sofort, sondern blickte erneut zu Will rüber. Will hatte in dem Moment das Gleiche vor, sodass sich ihre Blicke trafen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kurz zögerte Nico. Dann lächelte er ihn an und winkte ihm zu. Will sah für einen Augenblick überrascht aus, dann erwiderte er das Lächeln – Nicos Herz schlug wieder schneller und er schien dahinzuschmelzen, als er dieses warme Lächeln sah – und winkte ihm ebenfalls.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht bestand ja wirklich die Möglichkeit, dass er ihn mochte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay. Vielleicht mag ich ihn auch etwas mehr als nur einen guten Freund“, gab er schließlich leise zu. Piper zögerte und legte ihm dann ihre Hand auf seine Schulter. Er schenkte ihr ein leichtes Lächeln.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du vielleicht schon einmal daran gedacht, ihn nach einem Date zu fragen?“, schlug sie schließlich vor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht wirklich. Wir verbringen doch so schon viel Zeit miteinander.“ Da war zum Beispiel die Wette, die nächste Woche beginnen würde. Will hatte ihm nicht gesagt, welche Filme sie sich ansehen würden. Es würde den Gruselspaß verderben, wenn Nico die Titel schon vorher wusste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dabei konnte Nico mit den meisten Filmtiteln sowieso nichts anfangen. Trotzdem bestand Will darauf, dass es ein Geheimnis blieb.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wobei Will doch sowieso wissen sollte, dass seine Wette zum Scheitern verurteilt war. Mit Sicherheit würde es in diesen Filmen nichts geben, was ihn zum gruseln oder erschrecken bringen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Gedanke bahnte sich hervor und er blickte irritiert zu Will rüber. Was, wenn Will ihre Filmabende als so etwas wie ein Date sah?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber dann hätte er ihn auch einfach fragen können, ob er mit ihm auf ein Date gehen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht konnte Piper ihm ja sagen, ob das Ganze eigentlich eine Verabredung war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er sah sie zögernd an. Früher hätte er den Gedanken sofort wieder verworfen. Er hätte wahrscheinlich noch nicht einmal den Mut aufgebracht, ihr seine Gefühle für Will zu gestehen. Andererseits kannte sie sich als Tochter der Liebesgöttin doch bestimmt aus in solchen Sachen. Vielleicht hatte sie ja auch einen hilfreichen Rat für ihn parat.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schwöre auf den Styx, dass du nichts davon weitererzählen wirst“, verlangte er von ihr. Er wollte auf Nummer sicher gehen. Piper sah ihn fragend an, tat es aber doch. Nico atmete nervös aus und versuchte, die richtigen Worte zu finden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir … wir haben da eine Wette laufen“, begann er schließlich. „Also, eigentlich fängt sie heute erst an. Will will sich den ganzen Oktober durch mit mir irgendwelche Horrorfilme ansehen. Er ist der Überzeugung, dass er einen Film findet, bei dem ich mich grusele. Dabei hat er diese Wette doch schon verloren. Als Sohn des Hades gruselt mich nichts so schnell. Das sollte ihm eigentlich klar sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Jedenfalls nichts, was in diesen Filmen eine Rolle spielen würde. Es gab andere Dinge, die ihm weitaus mehr Angst machten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke mal, dass Will weiß, dass du nicht so leicht zu erschrecken bist“, meinte sie schließlich. „Aber das ist nicht das, worauf er hinauswill.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nico verstand kein Wort von dem, was sie sagte, und sah sie fragend an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach, Nico. Wenn ich es dir sage, dann würde ich ja die ganze Sache verderben“, sagte sie schmunzelnd und blickte dann zu Will. „Achte am besten darauf, wie er sich dir gegenüber verhält und … reagiere dann darauf.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber woher soll ich wissen, was er meint? Es wäre doch viel einfacher, wenn du mir einfach verrätst, was er vorhat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Piper schüttelte ihren Kopf. „Dann wüsstest du ja, worauf du achten sollst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Exakt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tut mir Leid, aber nein. Du musst von selbst drauf kommen.“ Sie erhob sich und streckte sich dann.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“ Er war drauf und dran, sie einfach hier sitzen zu lassen und zurück in seine Hütte zu stürmen. Wütend sah er sie an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nico, ich kann dir nicht alles vorsagen“, erklärte sie ruhig. „Ob eure Filmabende Dates sein sollen? Das ist etwas, was Will dir sagen sollte. Und wenn du aufmerksam bist, solltest du die Antwort auch so herausfinden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber es wäre einfacher, wenn du es mir einfach sagen würdest...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und es wäre auch einfacher, wenn Will dich einfach so nach einer Verabredung gefragt hätte“, unterbrach Piper ihn. „Denkst du nicht, dass es einen Grund haben könnte, warum er dich nicht einfach gefragt hat?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn Will ihn wirklich mochte, dann hätte er ihn doch auch einfach nach einem Date fragen können. Er hatte schließlich noch nie Probleme damit gehabt, Dinge anzusprechen. Wenn Nico an seiner Stelle gewesen wäre, er hätte wahrscheinlich nicht einmal gewusst, wie er ihn nach einer Verabredung hätte fragen sollen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber bei Will war das sicher ganz anders. Oder?[/JUSTIFY]

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*🌞*

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[JUSTIFY]Als Mandy aufwachte, sah sie das getrocknete Blut an ihren Händen. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Panisch schlug sie die Bettdecke zur Seite. Auch das einfache Shirt, welches sie trug, war mit getrockneten Blutflecken benetzt. Nach Wunden suchend tastete sie sich ab und als sie feststellte, dass sie nirgendwo verletzt war, seufzte sie erleichtert auf. Es ging ihr gut. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber wo kam dann das ganze Blut her?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jamie!“, fiel ihr ein und sie blickte neben sich. Die Seite ihres Verlobten war leer. Natürlich war sie das, fiel ihr ein. Jamie war zu einem Kongress unterwegs und würde erst am Wochenende wieder zuhause sein. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie versuchte sich daran zu erinnern, was letzte Nacht passiert war. Doch alles, an was sie sich erinnern konnte, war dass sie einen ihrer Patienten im Hochsicherheitsgefängnis besucht hatte. Sie war von einem der Officers durch die Sicherheitsschranken geführt worden und hatte dann in einem kalten, engen Raum Platz genommen, ehe sie ihn reinbrachten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch ab da waren ihre Erinnerungen wie ausgelöscht. Vielleicht würde ihr eine Dusche helfen. Sie musste das Blut abbekommen. Entschlossen eilte sie ins Bad. Wenn sie sich erst einmal beruhigte und dann eine Tablette gegen die Kopfschmerzen einwarf, würde sie sich bestimmt wieder erinnern können. Von ihrem Plan überzeugt schob sie den Duschvorhang beiseite. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und als sie Jamie mit aufgeschlitztem Hals in der Dusche liegen sah, entfuhr ihr ein panischer Schrei, ehe die Erinnerung an letzte Nacht - nein, an alles, was in den letzten Wochen, seit sie das erste Mal den Hochsicherheitstrakt besucht hatte - über sie einstürzte[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Will verschluckte sich beinahe an seinem Getränk, als in der Rückblende gezeigt wurde, wie Mandy ihren Mann mit dessen eigenen Fleischermesser die Kehle durchschnitt und das Blut nur so durch die Gegend spritzte. Egal, wie oft er diesen Film bereits gesehen hatte, diese Szene würde er wohl nie verkraften. Neben ihm gähnte Nico laut und schob sich dann ein Apfelstück – Will hatte auf gesunde Knabbereien beim Film bestanden – in den Mund.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie kannst du bei so etwas bitte essen?“, fragte er ihn verwundert und deutete dann zum Film, wo Mandy gerade wie von allen Sinnen verlassen weiter auf ihren Verlobten einstach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso nicht?“ Nico sah ihn verwundert an und warf dann kurz einen Blick zum Bildschirm. „Ohh… Sollte mich das etwa gruseln? Ach komm, Will. Es ist erst unser erster Film, so leicht kann ich es dir da schließlich nicht machen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber hast du dich nicht einmal ein klitzekleines bisschen erschrocken?“, hakte er nach. „Schließlich ist man doch die ganze Zeit davon ausgegangen, dass er hinter den ganzen Morden steckt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er saß die ganze Zeit in einem Hochsicherheitsgefängnis. Wie sollte er bitte von da entkommen? Es lag doch auf der Hand, dass er Mandy manipuliert hatte und ihre Erinnerung an seinen Ausbruch nur eingebildet war.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Fassungslos starrte Will ihn an. „Und du bist sicher, dass du den Film nicht kennst?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Soll ich auf den Styx schwören, damit du mir glaubst?“, schlug er augenrollend vor. „Außerdem habe ich meine Ehre zu verteidigen und eine Wette zu gewinnen. Es reicht ja schon, dass du mich für die nächsten dreißig Tage mit diesem gesunden Zeug vollstopfst.“ Er deutete auf die inzwischen leeren Schüsseln auf dem Tisch, welche zu Beginn des Films noch mit klein geschnittenem Obst und Rohkost gefüllt gewesen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin nur um deine Gesundheit besorgt“, verteidigte Will seine Snackwahl. „Und außerdem scheint es dir ja zu schmecken, sonst hättest du nicht so viel davon gegessen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke, aber auf meine Gesundheit kann ich selbst achten.“ Nico griff nach der Fernbedienung und schaltete den Film aus. „Eigentlich war der Film ja ganz nett. Nur nicht eben wirklich gruselig. Jedenfalls nicht für mich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Will seufzte und lehnte sich dann mit dem Kopf gegen Nicos Schulter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und ich dachte, du magst mich und würdest deshalb schon bei unserem ersten Film einfach so tun, als würdest du dich erschrecken, um mir eine Freude zu machen“, meinte er scherzhaft. Nico rutschte ein Stück zur Seite.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nico?“ Er sah ihn besorgt an. Hatte er etwas falsches gesagt?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„E-es ist spät“, meinte Nico mit Blick auf die Uhr. „Ich will dich wirklich nicht rausschmeißen, aber ich bin wirklich müde.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mist! Er hatte definitiv etwas falsches gesagt. Sollte er nachfragen oder ihn in Ruhe lassen? Nico wich seinem Blick aus. War er wütend auf ihn? Er musste sich wenigstens entschuldigen…[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wollte dich nicht verletzen“, setzte er langsam an und der Sohn des Hades blickte ihn verwundert an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„A-aber du hast mich nicht verletzt“, erklärte er. Im Kerzenlicht sah sein ohnehin schon blasses Gesicht noch gespenstischer aus. Hatte Will sich etwa geirrt? Er könnte schwören, dass etwas anders war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber was ist dann los?“, fragte er besorgt nach. „Du wirkst … anders.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin einfach nur müde“, entgegnete Nico leise. „Außerdem sagst du doch immer, ich würde zu wenig schlafen und jetzt hältst ausgerechnet du mich davon ab?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist ja schon gut“, meinte Will grinsend. Vielleicht hatte er es sich wirklich nur eingebildet und Nico schmiss ihn jetzt tatsächlich nur raus, weil dieser schlafen gehen wollte. Er nahm die Disk aus dem Player und steckte sie wieder in die DVD-Hülle.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann geh auch jetzt brav ins Bett“, meinte er grinsend und warf sich seine Jacke über. „Anordnung vom Doktor.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nico rollte mit den Augen, sagte jedoch nichts weiter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Machen wir morgen weiter?“ Will war nervös. Er freute sich wirklich auf die Filmabende mit Nico. Nicht nur wegen der Wette, sondern auch, weil er so mehr Zeit alleine mit dem Sohn des Hades verbringen konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich. Oder willst du etwa schon einen Rückzieher machen?“ Nico sah ihn herausfordernd an und begleitete ihn zur Tür.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das hättest du wohl gerne!“ Will schüttelte den Kopf. „So leicht mach ich es dir doch nicht. Außerdem kann ich so mehr Zeit mit dir verbringen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nico wurde rot und Will konnte nicht anders als ihn zu umarmen. Dummes Herz, schalt er sich in Gedanken, während er Nico an sich drückte und erleichtert seufzte. Wenn es noch lauter klopfte, würde Nico noch etwas merken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist ein Idiot“, murmelte Nico kichernd und erwiderte doch kurz die Umarmung, ehe er ihn von sich drückte. „Kannst froh sein, dass ich dich mag, sonst hätte ich ...“ Er verstummte, als ihm klar wurde, was er gerade gesagt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Will sah ihn mit großen Augen an. Es war nicht viel, aber vielleicht meinte Nico diesen Satz genau auf diese eine besondere Art und Weise? Er wollte etwas sagen, doch da hatte Nico auch schon die Tür geöffnet und ihn nach draußen geschoben. Das nahm Will als Hinweis, nicht weiter darauf einzugehen. Jedenfalls jetzt noch nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir sehen uns morgen Abend“, beantwortete er Wills Frage von vorhin.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich freu mich drauf“, meinte dieser lächelnd zum Abschied.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja. Ich mich auch.“ Und dann machte Nico die Tür zu und das Skelett, dass noch immer an der Tür hing, beschwerte sich lauthals über den Lärm, den die beiden jungen Halbgötter veranstalteten. Will ignorierte ihn und eilte zurück zur Apollohütte. Nur ein Gedanke schwirrte dabei in seinem Kopf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nico mochte ihn. Nico mochte ihn. Nico. Mochte. Ihn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht waren ihre gemeinsamen Filmabende ja auch die perfekte Möglichkeit, um Nico endlich seine Gefühle zu gestehen. Oder wenigstens herauszukriegen, wie Nico für ihn empfand.[/JUSTIFY]



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: irish_shamrock
2018-10-31T08:23:08+00:00 31.10.2018 09:23
Hey Queenie,

du warst ja mächtig fleißig. Dann habe ich immerhin ein bisschen was zu lesen und vertreibe mir so die Langeweile ^^ ...
Hach ja, was soll ich sagen? Gefühle sind doch manchmal echter Bockmist, und dann kommt noch eine gewaltige Portion Unsicherheit dazu, oder eine Tochter der Aphrodite, die den Finger gekonnt in die Wunde legt.
Mir gefallen deine Beschreibungen sehr. Das Geschehen ist nachvollziehbar, sowohl, was das Drumherum, als auch die Dialoge anbetrifft.
Der Filmeabend beginnt recht blutig und ich habe wirklich kichern müssen, als beide Jungs über die Snacks diskutieren, während die Prota im Film munter auf ihren Mann einsticht ... Makaber, aber die Vorstellung war sehr amüsant.
Oh je, oh je ... Die beiden, ein hin- und her ...
Ich bin dennoch gespannt zu erfahren, wie es mit Nico und Will weitergeht.
Im Übrigen eine ganz knuffige Idee, mit dem Totenkopf und Sonnen-Smiley ... :)

Liebe Grüße,
irish C:
Antwort von:  CharleyQueens
31.10.2018 15:47
Hey ^^

ich hatte die Geschichte schon vorgeschrieben, deshalb hab ich jetzt so kurz hintereinander alles hochgeladen. Und freut mich, dass ich dir so die Langeweile vertreiben konnte. ^^
Ich mag die Idee mit dem Totenkopf und dem Sonnen-Smiley auch sehr. Es passt einfach so gut zu den beiden!

Liebe Grüße,
Queenie


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