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♥ Mit den Waffen einer Frau ♥

MamorU ♥ UsagI
von

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Im Angesicht der Wahrheit

Es vergingen Sekunden und Minuten, die sich wie Stunden anfühlten. Immer wieder erkundete Mamoru stumm die Umgebung, suchte Usagis Blick, der ihm noch weniger zu sagen schien als das unbekannte Zimmer in dem er sich befand.
 

Als Mediziner war er es gewohnt rational zu denken, jedoch erschien ihm weder sein Zustand noch sein Aufenthaltsort als etwas, was man mit Rationalität erklären könnte. Verschwörungstheoretiker würden wahrscheinlich behaupten, dass ihn Außerirdische entführt hätten und ihn mit einer sagenhaft großen Gedächtnislücke auf die Erde zurückbeamten, aber dennoch bliebe immer noch eine Frage offen und diese wäre … Wo um Himmels Willen befanden er und Usagi sich?! Von einem Krankenhaus, hatte dieses gemütliche Zimmer rein gar nichts an sich, noch erinnerte er sich einen Unfall oder Sonstiges erlitten zu haben, was diese Annahme bestätigen konnte.
 

Das einzig bekannte was er vorfand, war Usagi und selbst sie erschien ihm im Moment fremder den je.
 

Ansonsten kannte er jeden erdenklichen Blick seiner Freundin. Von zu Tode betrübt bis zu himmelhoch jauchzend und alles mögliche dazwischen, aber Diesen hier und jetzt konnte er in keine seiner Sparten einordnen. Man könnte beinahe meinen, dass sie einen Geist gesehen hätte und er könnte schwören, dass er sich gestern Nacht voller Sorge auf den Weg zu ihr gemacht hätte, genauso wie er vor jedem Gericht der Welt unter Eid behaupten konnte, dass er auch tatsächlich bei ihr angekommen war. Die letzte Schlussfolgerung und somit auch die Logischste von Allen wäre, dass er träumte. Ja genau!! Natürlich!! Dass alles war nur ein Traum und er war gar nicht zu Usagi gefahren, aber da müsste er ja im Auto eingeschlafen sein und das war unmöglich!!
 

Unzufrieden mit seinem letzten Gedankengang richtete er sich in einem Ruck auf. Jeder Körperteil gehorchte ihm auf Anhieb, bis auf seinen Kopf, in dem sich, gefühlt, eine ganze Großbaustelle inklusive Abrisshaube, breit gemacht hatte. Im gleichen Atemzug in dem Usagi die Hand nach ihm ausstreckte durchfuhr ihn ein stechender Schmerz kreuz und quer, wie ein brandheißer Blitz, der seinen Ausgangspunkt in der Schläfe suchte. Der Schrank vor seinen Augen versteckte sich hinter einer dicken Nebelschwarte. Laut ächzte er auf, ehe er sich in Zeitlupe zwischen zwei Daunenpolstern sinken lies.
 

„Vielleicht solltest du noch ein wenig liegen bleiben! Ami hat zwar behauptet, dass alles in Ordnung mit dir sei, aber eine Gehirnerschütterung wäre dennoch möglich-“ „Wie bitte?“, unterbrach er sie leise. Zu leise! „Ähm … naja … Rei dachte du seist ein Dieb und hat dementsprechend auch zugeschlagen!“ „Sie hat was?!“, fragte er nun ein wenig lauter. „Natürlich … ich meine, wenn sie gewusst hätte, dass du es bist, hätte sie im Leben nicht … Du hättest die Bratpfanne sehen sollen-“ „Bratpfanne???“ Unter Mamorus Schädeldecke dröhnte und donnerte es, aber nichts desto trotz versuchte er erneut seien Oberkörper ein wenig aufzurichten. Usagi war so sehr in ihre Erzählungen vertieft, dass sie ihn weder hörte noch sein entsetztes Gesicht wahrnahm. „Sie war riesig! Du weißt schon!! So ein uraltes Ding, bestimmt fünf Kilo schwer-“ „Und damit hat Rei mich geschlagen?!“, wollte er ungläubig wissen. Dabei sah er sich abermals im unbekannten Zimmer um auf der Suche nach irgendwelchen Anzeichen eines Krankenhauses, welches er natürlich nicht fand. Vielleicht versteckte Kamera?! Indes sprang Usagi mit einem einzigen Satz aus dem Ohrensessel. Sie hetzte wie ein aufgescheuchtes Reh von einem Eck zum Anderen und wieder zurück, ohne dabei auch nur ein einziges Mal Luft zu holen, was Mamoru von seiner Inspektion retour zu ihr zurückholte. Ihr Gesicht war eine einzigartige Farbmischung aus verschiedensten Rottönen.
 

„Usagi?!“
 

Und augenblicklich blieb sie stehen und überlegte fieberhaft wohin sie schauen sollte. Ihm in die Augen zu sehen, war zum jetzigen Augenblick einfach zu viel verlangt. Die ihr bekannten Vorhänge hingen nichtssagend vor sich her und versprachen ihr keinerlei Unterstützung, als sie die schwere Entscheidung fällt sich zu ihm zu drehen.
 

Er hatte sich keinen Zentimeter vom Fleck bewegt, noch jammerte er über Kopfschmerzen, aber sein Blick sprach ganze Bände. Verlegen stieg sie von einem Fuß auf den Anderen. „Usagi? Alles ok mit dir?!“, hörte sie ihn ernst fragen. OK?! Ihre Lippen begannen zu zucken. OK?! Fragte er sie wirklich ob mit ihr alles OK sei?! Nein!! Mit ihr war rein gar nix OK! Mit ihr und in ihr sind Dinge geschehen, die alles andere als OK waren!!! Hatte er sie noch alle?! Wie immer, wenn sie sich unsicher war oder die Antwort auf eine Frage ihrer Lehrerin nicht wusste, fing sie an mit ihren Haaren herumzuspielen. Der Haargummi, der ganz nach unten gerutscht war, fiel zu Boden.
 

Mamorus düstere Mine wurde zusehends weicher, als er sie dabei beobachtete, wie sie mit sich selbst haderte. Endlich wurde ihm etwas Vertrautheit zuteil. „Möchtest du dich nicht zu mir setzen und mir alles noch einmal – langsam – und in aller Ruhe erzählen?!“, bot er ihr an und schlug die Decke neben sich zur Seite um für sie Platz zu machen.
 

Usagi hingegen trat eiskalter Schweiß auf die Stirn. „Ähm … meinst du wirklich?!“ Ihre fragenden Augen durchbrachen die Seinen wie ein Schlagbohrer. Wenn sie ihm nicht soeben erzählt hätte, dass Rei ihn niedergemetzelt hatte, eine Tatsache, die sich noch wehrte, von seinem Verstand wahrgenommen zu werden, so hätte er gemeint, dass sie Reis Opfer gewesen war. Mit der flachen Hand klopfte er auf das schneeweiße Lacken um ihr zu zeigen, dass sie platz nehmen sollte.
 

Er sah, wie sie sich von allen Seiten umsah, als ob sie sicher gehen wollte, nicht beobachtet zu werden. Vielleicht doch versteckte Kamera, oder Rei!? Aber natürlich!! Da hatte er seine Antwort! Die Einrichtung entsprach zwar nicht den restlichen Räumlichkeiten des Tempels, aber ganz sicher befanden sie sich im Tempel. Seine Grüblereien wurden unterbrochen, als die Bettdecke raschelte. Gleich darauf verspürte er das nachgeben der Matratze, aber was war das?! Bleich wie das Bettlacken saß sie nur mit der Hälfte ihres Gesäßes und machte dabei sehr furchteinflösende Grimassen.
 

Um die Situation ein wenig zu lockern und sie aus der Furcht, vor was auch immer es sein mochte, vermutlich Rei, zu befreien, überging er den Schmerz und zog sie mit einem Ruck zu sich in die Arme. Sobald er sie an seiner Brust atmen spürte, war ein Teil seines Schmerzes sofort vergessen. Mamoru lächelte. Usagi Tsukino war sein Allerheilmittel, aber irgendetwas stimmte dennoch nicht. Je mehr er sich entspannte umso mehr verkrampfte sie sich. Sie verhielt sich ganz genauso wie bei einem Unwetter.
 

Lange Zeit hatte er sie versucht zu überzeugen, das sie sich vor einem Gewitter nicht fürchten musste, bot ihr Ablenkung mit Schokoladenpudding, Kakao, allerlei verschiedenen Süßigkeiten, aber nichts half so sehr, wie wenn er sie im Bett in seine Arme nahm und sie sich ganz dicht an ihn kuschelte. Mamoru liebte dieses Gefühl, zu wissen, dass sie sich bei ihm beschützt fühlte und so tat er was er in solchen Situationen immer tat. Ohne auf seinen angeschlagenen Kopf zu achten und ohne dabei zu sprechen zog er sie mit sich, als er sich in die Kissen sinken lies. Sie wurde zwar nicht sofort locker, aber ein klein wenig entspannter. Sein Blick fiel auf das Geflecht ihres Haares, welches sich Stückchen für Stückchen löste. Mit den Fingern fuhr er hinein und half dabei nach, bis sich ein goldener Wasserfall über das halbe Bett ergoss. Die Erinnerungen an den gestrigen Nachmittag meldeten sich mit einem Schlag zurück und mit ihnen jeder Laut der ihre Lippen verließ, jeder Atemzug und jedes Wort danach. Würde das von jetzt an immer so sein?! Würde er sich nie wieder neben sie legen können, ohne daran zu denken wie gerne er sie berühren würde? Zärtlich streichelte er ihr über den Rücken. Selbst dieser kindliche Pyjama minderte nicht das Gefühl des Verlangens, welches sich in ihm ausbreitete und immer weiter in Regionen glitt, wo er sie nicht haben wollte. So sehr er es sich gewünscht hätte, konnte er es nicht verhindern. Hart schluckte er den Klos, als er auch schon spürte wie ihr Körper Schlag auf Schlag hart wie Stein wurde. Shit!! Auch sie spürte es und mehr als jemals zuvor war er sich sicher, dass sie es nicht wollte. „Usagi es-!“ „Das ist das Bett meiner Eltern!!“, platzte es auf einmal aus ihr heraus, als sie ihren glühend roten Kopf hob und ihn ansah.
 

Mehr musste sie nicht sagen! Wie von eine ganzen Kolonie Taranteln gestochen, versuchte er sich von ihr zu lösen. Über seinen Kopf hatte jemand einen Lastwagen Eiswürfel abgeladen. Bei dem Versuch sich so sanft wie möglich zu lösen, glitt seine Hand unter eines der Kissen. Er konnte fühlen, wie sich seine Finger in etwas weichem verfingen und das was sie tasteten, war nicht das Kissen. Usagi richtete sich auf und er zog schleunigst seine Hand hervor. Daran hing doch tatsächlich …
 

Jegliche Farbe wich aus Mamorus Gesicht. Er sah nicht Usagi, die sich beide Hände vor den Mund presste um nicht lauthals loszulachen. Allein und Einzig sah er dieses Ding, welches über seinem Handgelenk hing und konnte, so sehr er versuchte sich zu bewegen, keinen Muskel rühren. „D.. D.. D.. D.. Das!“ Und Usagi brach zusammen unter einem markerschütternden Lachanfall. Losgelöst hämmerte sie mit den Fäusten auf die Matratze und bekam kaum mehr Luft. Immer wieder wenn sie versuchte sich zu beruhigen, sah sie sie, und das Spiel fing von Neuem an. Der Gesichtsausdruck, den Mamoru dabei machte, war göttlich. Nicht von dieser Welt. „Ist es das was ich denke, das es ist?!“, presste er nun mehr unter äußersten Kraftaufwand hervor.
 

Tief atmete Usagi ein, richtete sich auf und sah ihm mitten ins Gesicht. Ihr Lächeln klebte ihr an den Ohren, bis sich ihre Blicke kreuzten. Zehn, neun, acht, sieben, sechs, drei, eins … Und noch einmal von vorne! Sie zählte von hinten nach vorne, von vorne nach hinten, kreuz und quer durch den Zahlendschungel und antwortete ihm schlussendlich doch. Sie hörte ihre eigene Stimme wie in weiter Ferne, irgendwo in einer anderen Dimension und genauso hallten ihr ihre eigenen Worte in den Ohren wieder. „Das Mamoru-“, noch einmal füllte sie ihre Lungen mit ausreichend Luft. Sogar die Müdigkeit hatte sich verabschiedet und stattdessen eine gehörige Portion Adrenalin freigesetzt. „Das ist … !“ Sie klammerte sich an die Bettdecke und grinste. „Also das ist!“ Mit dem Zeigefinger deutete sie auf das Kleidungsstück. Es hing dort wie auf einem Kleiderhaken. „Was!? Was?! Was ist es?!“ „Ähm naja … nach was sieht es denn aus?!“, prustete sie vollkommen außer Atem. Mamorus Mine gefror zu Eis als er zu knurren begann. „Usako ich weiß sehr wohl was es ist-“ „Und du fragst dann weshalb?!“, schnitt sie ihn mitten im Satz ab. „Wem gehört sie?!“ Oje! Der Hoffnungsschimmer in Mamorus Stimme war ja so real, wie die eines Kapitäns, der seiner Mannschaft versicherte, dass das Schiff nicht untergehen würde, obwohl ihnen das Wasser bereits bis zu den Knien reichte. Eines musste sie ihm ja lassen! Er trug es mit Fassung und vor allem trug er die … „Also diese Boxershorts Mamoru, gehört meinem Vater und ich weiß, dass du es nicht hören willst, aber ich glaube …!“ Nachdenklich hielt sie inne. Sollte sie ihm das jetzt wirklich sagen? Er schluckte lautstark. „Argh!“ „War das jetzt ein ja oder ein nein?!“, fragte sie sicherheitshalber noch einmal nach. „Odango Attama! Du sagst mir jetzt sofort was damit ist?!“ Es war an ihr zu schlucken. Das was sie jetzt sagen musste, würde Mamoru kein bisschen gefallen, aber er wollte es so und darum … „Ich glaube, dass er darunter nichts trägt!“ Aus Mamorus Augenhöhlen traten beide Augen gleichzeitig hervor. „Du glaubst oder du weißt?!“ Mit den Zeigefinger gen die Unterlippe gedrückt, lehnte sich Usagi an den Bettpfosten. „Hmmm … so genau weiß ich es nicht, aber jeden Abend, liegt auf dem Wäschekorb oben auf eine neue Unterhose und darum vermute ich ganz stark, dass er sie auszieht um sich danach die Pyjamaboxershorts anzuziehen.“
 

Es passierte! So plötzlich und unerwartet, dass sich Usagi am Bett festklammern musste um nicht runter zu fallen. In hohem Bogen flog Kenjis Boxershorts durchs Zimmer! Nicht lachen! Nur nicht lachen! Lachen = ganz schlechte Idee und da schoss es ihr wie aus dem Nichts. „Kaffee!“, rief sie und hüpfte ebenfalls auf. Auf den Weg zur Tür umkreiste sie das Baumwollteil ihres Vaters auf dem Boden und sah über die Schulter hinweg zu Mamoru, der sich im Eck des Zimmers befand und seine Hand aufmerksam musterte, als sei sie ihm soeben herausgewachsen. „Nun komm schon! Ich mache uns einen Kaffee und erzähle dir was heute Nacht genau passiert, aber nur unter einer Voraussetzung!“, lächelte sie und bemerkte sogleich wie sich Mamorus Schultern entspannten. „Und die wäre!?!“, fragte er kleinlaut wie ein Kind seine Mutter. „Das du endlich aufhörst die Unterwäsche meines Vaters anzustarren!“, antwortete sie forsch, drehte auf Absatz um und lies das Zimmer, in dem ihr Mamoru verdattert nachsah, hinter sich. Während sie die Treppen hinunterging, konnte sie hören, wie der Wasserhahn im Bad aufgedreht wurde und blieb stehen. Er murmelte in Dauerschleife, als könnte er es nicht glauben. „Ich steckte doch tatsächlich in seiner Unterhose!“ Sie kicherte. Ihn daran zu erinnern, dass es lediglich seine Hand war, die darin steckte, und nicht er als Ganzes, würde ihm gewiss nicht helfen und so entschied sie es sein zu lassen und ihm stattdessen einen doppelten Espresso zu machen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  obelix
2019-07-08T14:38:13+00:00 08.07.2019 16:38
Hi

Da hat Mamoru Glück gehabt das am Kopf nicht schlimm ist aber Pech mit seine Hand die in kenji Unterhose war. Mal sehen wie es weiter geht ob sie sich jetzt komplett aussprechen.

Mfg obi


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