Beginn
Gelangweilt blickte er aus dem Fenster und beobachtete die vorbeiziehenden Wolken. Er konnte immer noch nicht glauben, dass er hier saß. Im Hintergrund hörte er Tyson und Max lachen und wie Ray, Lee, Kevin und Gary Karten spielen. Er war genervt, seit Mr. Dickenson ihnen von seiner tollen Idee erzählt hatte: Teamübergreifender Urlaub zur Gemeinschaftsbildung. Er verstand den Sinn dahinter nicht. Allen ging es gut, wenn jemand eine Auszeit brauchte, bekam er sie auch und verstehen taten sich die meisten auch. Naja – mehr oder weniger. Nur leider war er der einzige, der so dachte. Sein rothaariger Freund hingegen war hellauf begeistert. Yuriy war von Urlaub, vor allem wenn er dafür nicht selbst zahlen muss, begeistert. Und Kai? Er hatte versucht sich zu drücken….vergeblich! Denn jetzt saß er neben dem Rothaarigen im Flugzeug, auf einem 15-stündigen Flug nach Österreich.
„Jetzt zieh doch nicht so einen Flunsch. Das wird schön, vertrau mir doch mal“, versuchte Yuriy ihn aufzumuntern.
„Dir vertrauen? So wie letztes Jahr im Sommerurlaub, als du meintest, Sex am Strand wäre schön und ich dann Sand an Stellen hatte, wo kein Sand hingehört? Oder dieses Frühjahr, als du unbedingt im See baden wolltest, mich ins Schilf geschubst hast und ich dann überall Blutegel hatte?“ Man hörte an Kai´s Stimme, dass er keinen Bock hatte.
„Ich hab mich doch schon dafür entschuldigt und zu meiner Verteidigung, der Sex war mega und das weißt du! Und wegen der Blutegel ... ich hab dir schon immer gesagt, dass deinem Knackarsch keiner widerstehen kann.“
Ein Schmunzeln bildete sich in dem Gesicht des älteren Russen. Er erinnerte sich gerade daran, wie hysterisch Kai reagiert hatte, als er die blutsaugenden Weichtiere entdeckt hatte. Die meisten lustigerweise am Po. OK, lag vielleicht auch daran, dass er mit diesem voran im Schilf gelandet war.
„Ich weiß genau, woran du denkst und DAS war NICHT WITZIG!“
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht wurde ihm geantwortet: „Oh doch, war es.“
Beleidigt drehte Kai seinen Kopf in die andere Richtung. Eindeutig ein Zeichen, dass er das Gespräch hiermit für beendet erklärte. Aber so etwas übersah Yuriy gekonnt. Langsam und leise beugte er sich zum Ohr des Jüngeren.
„Stell dir doch mal vor… Wir zusammen in einer Holzhütte. Das Feuer im Kamin taucht das Zimmer in warmes Licht. Davor ein weiches Fell, auf dem du dich NACKT und voller Ekstase räkelst.“ Seine Zunge schnellte vor und leckte einmal Kai’s Ohr entlang. Eine Gänsehaut bildete sich bei diesem.
Augenverdrehend fasste der Halbrusse mit der gesamten Hand in Yuriy’s Gesicht und drückte diesen von sich weg. „Lass das.“
„Na gut“, grinste der Rothaarige zurück, „aber überleg es dir.“
