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Flügelschwingen - Adventskalender

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Türchen 22

Rudi fühlte sich in die Enge getrieben. Dabei sollte er sich eigentlich glücklich schätzen. So saß er schließlich mit zwei attraktiven jungen Frauen in ihrer Stammkneipe zusammen.

Der Haken an der Sache:

Die eine Frau war seine feste Freundin. Die andere seine Ex-Freundin. Und offenkundig schienen die beiden aktuell ein Problem miteinander zu haben. Eines, das sie sich nicht anmerken lassen wollten - das jedoch die Luft elektrisierte.
 

Rudi wurde immer kleiner auf seinem Stuhl, während Chira und Macie scheinbar freundschaftlich darüber diskutierten, was sie an Weihnachten und Silvester anziehen würden. Er wurde das Gefühl nicht los, das eine jede der beiden darauf wartete, dass er seine Meinung zu den Outfits gab, um einer das Gefühl zu geben, die bessere Wahl getroffen zu haben. Er jedoch schlürfte bloß an seinem Cocktail und wünschte sich, im Boden versinken zu können. Den Abend in der Bar ausklingen zu lassen war also doch eine blöde Idee gewesen.
 

„Na, wen sehen meine Augen denn da?“, ertönte da eine Stimme, die Rudi nur zu gut kannte.

„Leo!“, rief er voller Erleichterung aus. Freudig winkte er seinen Cousin herbei. Leo war ein Frauenheld. Ein Charmeur. Und ein ziemlicher selbstverliebter Egoist. In diesem Moment jedoch war Rudi einfach nur froh, ihn zu sehen. Ein wenig zusätzliche Gesellschaft würde ihm guttun.
 

Leo zog spöttisch die Augenbrauen hoch. „Seit wann bist du Vertreter der Polyamorie?“

Rudi wurde puterrot und nuschelte etwas Unverständliches in seinen Cocktail.
 

Leo lachte. Dabei sah er aus wie ein Topmodel. Er warf seine Locken zurück, die Rudi viel zu lang für einen Mann fand. Er setzte sich zu ihnen. Rudi spürte, wie sowohl Macie als auch Chira mit einem Mal zu Leo starrten, als wäre er eine Art Magnet. „Also, Ladies“, grinste er. „Wer von euch ist allein hier?“
 

„Ich“, meinte Macie prompt und schenkte Leo einen gekonnten Augenaufschlag. „Chira ist mit Rudi hier.“ Leo sah zwischen Chira und Rudi hin und her. Chira schob die Unterlippe vor, was ihr einen verwirrten Blick von Rudi bescherte „Wir … haben eben über die Weihnachtsfeier gesprochen, bei der Macie und ich singen werden“, meinte er, um ein Gespräch in Gang zu bringen. „Mit Sachi.“

Dass er gemeinsam mit Macie auftreten würde, konnte er sich nicht verkneifen. Neben ihm rutschte Chira auf ihrem Platz hin und her. Bildete Rudi sich das ein oder wollte sie, dass Leo sie direkt ansehen konnte?
 

„So?“ Leo zog die Augenbrauen hoch. „Aber ein echtes Date hast du noch nicht, Hübsche, oder?“, wandte er sich an Macie, die daraufhin verlegen lächelte. Auch wenn sie nicht direkt verlegen war. Dennoch fühlte es sich gut an, den Hof gemacht zu bekommen.
 

„Nein“, erwiderte Macie schlicht, schenkte Rudi einen flüchtigen Blick. Macie spürte das Knistern in der Luft. Wenn Rudi mit Chira ging, würde sie ihm und sich nur einen Gefallen tun, wenn sie auch endlich weiterzog.

„Willst du mein Date sein?“, war es also nun sie, die die Initiative ergriff und Leo die Frage stellte, die er im Prinzip vorgelegt hatte. Sie ließ Rudi dabei nicht aus den Augen. Was dachte er…? Macie hätte sonst was dafür gegeben, in seinen Kopf, in sein Herz blicken zu können. Leo grinste. Rudi schluckte. „Da sag ich nicht nein.“
 

„Dann haben wir ein Doppeldate!“, quiekte da Chira an Rudis Seite. Sie sagte noch etwas, doch drang das nicht ganz zu ihm durch. Rudi konzentrierte sich darauf, Macie anzusehen. Sich an sie mit Leo an ihrer Seite zu gewöhnen. Daran zu gewöhnen, dass er Macie endlich gehen lassen musste.



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