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Blicke

Inspiriert vom Song ´Blicke´ von Lea und Wincent Weiss
von

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Blicke

Du wirfst mir Blicke zu und ich versuche sie nicht zu fangen, doch das bleibt nur ein jämmerlicher Versuch, denn ich kann einfach nicht anders. Seit du durch diese Tür gekommen bist, wandern meine Blicke immer wieder zu dir und ich merke wie wir uns immer wieder durch den Raum hinweg ansehen. Es ist seltsam, denn ich bilde mir ein, wie die Luft leise knistert. Vibriert und knistert.

Ich sitze in der hintersten Ecke, mit meinen Freunden an unserem üblichen Platz, der Tisch, von dem aus man die ganze Bar überblicken kann, inklusive des Nebenraumes, in dem es eine kleine Tanzfläche gibt.

Wir sind jedes Wochenende hier, trinken, feiern und haben Spaß, doch dich sehe ich zu ersten Mal, hier in meiner Lieblingsbar. Dem Ort an dem ich abschalte und über nichts nachdenken und doch kann ich nun nicht anders, als darüber zu sinnieren, wie sich deine Haut anfühlt, wie du duftest oder wie deine Lippen wohl schmecken. Bestimmt ziemlich süß, denn so siehst du auch aus.

Deine blonden schulterlangen Locken, fallen dir immer wieder ins Gesicht, wenn du lachst und dein Kopf leicht nach vorne legst. Die Strähnen streichst du mit deinen grazilen Fingern wieder hinter deine Ohren, die von diversen Piercings durchlöchert sind.

Auf den ersten Blick dachte ich, du wärst ein Engel. Nicht besonders groß und auch nicht unbedingt der Modelltyp, doch genau das zieht mich wie magisch an. Deine ziemlich normale Figur, die du mit deinem Outfit perfekt zur Geltung bringst und dein tiefer Ausschnitt, der ein wenig von deinem kleinen Bauch ablenkt, der mich absolut nicht stört.

Ein Arm, mit dem du immer wieder nach deinem Drink greifst ist voll von bunter Farbe. Ein knalliges Tattoo nach dem Andern und ich würde sie mir gern ansehen, doch ich bin wie festgeklebt, überwältigt von dem was ich da vor Augen habe.

Jedes Mal wenn du in meine Richtung siehst, bekomme ich eine kleine Gänsehaut und meine ich zu sehen wie kleine Funken fliegen. Du hast dieses winzige, schiefe Lächeln auf den Lippen, von dem ich mir einbilde, dass es nur mir gilt.

Meine Freunde ziehen weiter, doch ich komme nicht mit, ich bleibe sitzen, bestelle mir noch ein Bier und werde wohl den ganzen Abend hier sitzen und dich mit meinen dunkelbraunen Augen ansehen. Zu mehr bin ich wahrscheinlich nicht im Stande. Ich bin keine Frau von Schüchternheit, doch bei dir, setzt bei mir alles aus, was mir ein wenig Angst macht.
 

Du wirfst mit Blicke zu, ich merk wie ich sie fange und dafür, dass es nichts bedeutet fängt es zu viel mit mir an. Deine Freunde stehen auch nur noch neben dir, unterhalten sich nur wenig mit dir und vielleicht sehen selbst sie diese Funken, die nur echt sein können.

Mein Herz setzt einen Schlag aus, als du zu mir rüber siehst und dich dann zu entschuldigen scheinst. Wie in Zeitlupe gehst du um die Bar herum, kommst auf mich zu und hältst den Blick gesenkt, bis du fast neben mir stehst. Nun sehe ich direkt in deine hellgrauen Augen, was mir mein Atem raubt und ich nicht anders kann, als dich anzustarren.

Doch dein Weg führt dich nicht direkt zu mir, denn du gehst an mir vorbei, wobei deine Finger, wie zufällig, meine Schulter streifst und mir noch kurz einen dieser Blicke zuwirfst. Ich würde so gern mit deinen Augen sehen, was du fühlst und was dir durch den Kopf geht. Ich drehe mich um, so dass ich dir hinterhersehe, wie du auf die Tanzfläche schwebst. Dein kleiner perfekter Körper verschwindet in der Menge und ich bekomme kurz Panik, weil ich nicht weiß was ich tun soll.

Ich streiche mir durch die langen, dunklen Haare und stehe auf. Ich reiß mich zusammen und folge dir, bis ich dich in der Mitte des Raumes sehe.

Deine Hüften bewegen sich leicht und deine Augen sind genüsslich geschlossen, wobei du sanft lächelst. Ich bleibe wie angewurzelt stehen und betrachte diesen Anblick noch eine ganze Weile, bis du die Augen öffnest und mich fixierst, wobei du leicht an deine Lippe knabberst. Unsere Blicke wandern durch den Raum und ich würde ihnen gerne folgen, doch mein Herz bleibt fast stehen und wenig später muss ich einfach zu dir.

Mein Körper bewegt sich langsam auf dich zu und schlängelt sich durch die Leute. Nun steh ich direkt vor dir und dein Lächeln haut mich um, genau wie deine Augen, die mich ansehen, als wären wir hier allein.

Nennt man das Liebe auf den ersten Blick? Dieses unsichtbare Knistern und das Herzklopfen. Mein Verlangen dich zu berühren steigt ins unermessliche und ich hebe meine Hand, die sich an deinen Hals legt und in den Nacken rutscht, als wäre sie dafür gemacht worden. Dein Kopf hebt sich leicht, denn du bist ein wenig kleiner als ich und wieder knabberst du an deiner Lippe, wo bei dein Blick sagt: Küss mich endlich.

Wie vermutet, schmecken deine Lippen wunderbar süß, was vielleicht auch an dem Drink liegt, den du davor hattest, doch das ist egal. Dieser Kuss ist wohl das intensivste was ich je erlebt habe. Mein Herz setzt aus, die Zeit steht still und wir sind allein. Niemand ist mehr da und als ich mich von dir löse, ist es still, ich höre nicht außer meinen Herzschlag. Oder ist es deiner? Schlägt deines genau so schnell?

Dein Lächeln und deine Augen sagen so viel. Sie sagen du willst mehr, du willst mich und ich wehre mich nicht dagegen. Ist das die wahre Liebe? Dieses Gefühl das ich gerade fühle, obwohl ich dich nicht kenne? Siehst du das selbe wie ich?

Du wirfst mir Blicke zu, vielleicht fängt grade etwas an.

An diesem Abend reden wir nicht. Wir tanzen, wir küssen uns und werden immer mehr eins. Am Ende lächelst du mir zu und reichst mir dein Handy, in dem wenig später meine Nimmer steht. Wie gern ich deine Stimme hören würde, doch darauf kann ich warten. Deine Freundinnen kichern und ihr verschwindet aus der Bar, genau wie ich wenig später, doch ihr seid schon weg.

Auf dem Heimweg vibriert es in meiner Hosentasche und ich nehme den unbekannten Anruf entgegen, in der Hoffnung das du es bist.

Erst einmal Stille und dann wohl das Schönste was ich je hören durfte. Deine Stimme. Du fragst ob ich noch in der Bar bin und klingst ein wenig außer Atem. Zuerst bekomme ich kein Wort heraus, doch dann meine ich, dass ich schon auf dem Heimweg bin. Du klingst traurig und ich bleibe stehen, wobei ich danach die Richtung ändere und dir sage, dass ich gleich wieder da bin. Nun klingst du wieder glücklich und ein wenig Schüchtern. Dein zuckersüßes ´Bis Gleich´ bringt mich um den Verstand.

Wenig später, sehe ich dich vor dem Eingang stehen und als du mich siehst, knabberst du erneut an deiner Lippe, aber lächelst. Ich bin so damit beschäftigt in deinen Augen zu versinken, dass ich nicht registriere, wie du näher kommst und mir deine Arme um den Hals legst.

Erstaunlich wie Liebe funktioniert, denn nachdem ich deine süßen Lippen erneut schmecke, weiß ich, dass du zu mir gehörst.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Chikane-chan_
2018-12-17T22:53:29+00:00 17.12.2018 23:53
Hi,

ich finde deinen Schreibstil super. Doch ich muss zugeben, dass es mir hier und da einen Ticken zu viel war. Ein wenig weit ausgeholt, insofern man das so nennen kann :D

Aber ich werde definitiv in weitere Arbeiten von dir schmökern.

Lg
Antwort von:  Luftschloss
18.12.2018 15:46
Danke für deinen Kommentar ^^
Freu mich immer sehr über Lob und Kritik

Es war mal etwas Anderes, was ich ausprobieren wollte, bin froh dass es dir trotzdem gefallen hat

Lg


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