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Der Lauf der Zeit

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen schönen Sonntag-Abend euch,

heute geht es mit einem knackigen Kapitel weiter. Langsam lichtet sich der Nebel.
Ich wünsche euch viel Spaß

eure Sharry Komplett anzeigen

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Kapitel 6

Kapitel 6

 

„Verdammt!“

Zorro war aufgesprungen und starrte neben Sanji zum Himmel hinauf.

Dort, einige hundert Meter über ihnen schwebte eine gesamte Insel in der Luft.

Am Rande des Abgrundes, schwer zu erkennen aber doch auszumachen, stand Korekuta Muchinushi und hielt den sich windenden Chopper über die Kluft.

Links und rechts vom Raritätenjäger tauchten noch andere Köpfe auf und sahen zu ihnen hinab.

„Diese Joudama ist wirklich gut geworden“, bemerkte Rayleigh und erhob sich ebenfalls. Er klang beinahe entspannt während er der jungen Raritätenjägerin seinen Respekt zollte.

„Was hat er vor?“, knurrte Sanji.

„Chopper!“

Die Crewmitglieder starrten alle machtlos empor.

Das Meer um sie herum war unruhig, die Sunny und die verbliebenen Schiffe der Raritätenjäger tanzten in den aufgebrachten Wellen hin und her, doch der riesige Krater unterhalb der fliegenden Insel füllte sich nicht mit Wasser, es war beinahe so, als würde eine unsichtbare Wand die Wassermassen aufhalten.

Die fremden Schiffe taumelten augenscheinlich herrenlos nahe den Piraten übers Meer, doch keiner der Piraten beachtete sie näher während sie nach oben starrten.

„Wo sind meine Schwerter?“, brüllte Zorro wütend.

„In der Kajüte“, antwortete Lysop panisch.

Der Schwertkämpfer starrte zwischen der Türe zum Männerschlafzimmer und der Insel im Himmel hin und her, am Ende blieb er jedoch stehen, ballte die Hände zu Fäusten.

„Ruffy, kommst du bis da oben?“, fragte Nami direkt.

„Ruffy kommt nirgendwohin“, entgegnete Franky ernst, „der ist noch total belämmert.“

„Was ist mit dir, Robin?“

„Nein, dafür kann ich meine Flügel nicht lange genug aufrechterhalten.“

„Brook?“

„Es tut mir leid, aber obwohl ich sehr leicht bin, fliegen kann ich nicht.“

Verzweifelt sah Nami hin und her.

„Sanji, was...“

Sie unterbrach sich, als aus dem Tiefen der Sunny ein Böllebölle Böllebölle kam.

„Die Teleschnecke“, murmelte sie leise. „Die Teleschnecke!“, brüllte sie dann und sprang die Stufen hinauf, ehe sie in die Kombüse hineinrannte.

Sekunden später kam sie samt Teleschnecke nach draußen.

„Es ist Korekuta“, sagte sie gefasst. „Er will mit dir reden, Zorro.“

„Nein!“ Rayleigh packte den Schwertkämpfer am Oberarm, der bereits auf dem Weg zur Navigatorin war. „Dir ist doch klar, dass er dich nur erpressen will. Du darfst ihm nicht zuhören.“

Für eine Sekunde sah Zorro den anderen an und in diesem Moment fragte Sanji sich, ob das was die Männer ihm eben erzählt hatten, wirklich der Wahrheit entsprach. Die Zweifel, dass es mehr als ein Scherz gewesen war, wurden langsam größer.

„Er hat Chopper“, war alles was der Grünhaarige antwortete, dann löste er sich aus dem Griff des anderen und ging nach oben.

Fast schon zögerlich nahm er der Navigatorin die Sprachmuschel ab.

„Ja?“, knurrte er hinein, doch so hart seine Stimme auch klang, so unsicher betrachtete er die Schnecke.

Diese begann prompt beinahe sanft zu lächeln, als Korekutas Stimme über das Deck tönte: „Ah, meine Nummer...“

„Zorro! Was auch immer er...Uuuh.“

Chopper unterbrach den Weltaristokraten nur um dann kurz aufzuheulen.

Sanji starrte nach oben, doch es war unmöglich zu sagen, was genau der Fremde ihrem Crewmitglied angetan hatte.

„Muchinushi!“, brüllte Zorro nun und packte die Sprachmuschel so fest, dass sie dem Zerplatzen nahe war.

„Aber aber, meine Nummer eins, du weißt doch, du darfst mich Nushi nennen.“

„Wehe du tust Chopper etwas an!“

Der dunkle König neben dem Koch stieß einen überraschten Ton aus.

„Drohst du mir etwa?“ Die Stimme des Raritätenjägers schien sich kaum zu verändern und doch machte der Schwertkämpfer einen Schritt zurück.

Diese einfache Frage schien bereits auszureichen um den Widerstand des Schwertkämpfers ins Wanken zu bringen.

„Wir können das ganz einfach beenden, meine Nummer eins.“ Korekuta klang etwas herzlicher als noch wenige Worte zuvor. „Komm zu mir zurück und ich lasse Nummer 4.052 unversehrt gehen.“

Im Hintergrund wimmerte der junge Arzt.

Für eine Sekunde atmete Zorro tief ein, gleichzeitig wie der ehemalige Pirat, der bereits auf Zorro und Nami zueilte, doch am schnellsten war die Navigatorin, die dem Mann neben ihr mit Leichtigkeit die Sprachmuschel entwand und hinein keifte: „Ich dachte, dass hätten wir schon durchgesprochen? Wir verhandeln nicht über Leben!“

Eine Sekunde wagte keiner zu atmen. Doch dann sahen sie sich alle hektisch an. Insbesondere Nami hatte die Panik ins Gesicht geschrieben. Es war offensichtlich, dass sie das nicht geplant hatte.

Dann hüstelte Rayleigh leise und plötzlich starrte Zorro direkt zu Sanji und der Koch erkannte den Blick sofort. Fragend hob er eine Augenbraue an, nickte aber.

Der Schwertkämpfer nickte ebenfalls, allerdings ohne das übliche schiefe Grinsen, und sah dann zum dunklen König hinab. Nami schien das bemerkt zu werden, denn sie beobachtete sie aus zusammengekniffenen Augen.

„Wie unhöflich einfach ein fremdes Gespräch zu unterbrechen.“ Korekuta lachte leise. „Ich bin mir nicht sicher wie lange ich das noch dulden kann.“

Zorro und Rayleigh sahen einander immer noch an.

„Lysop“, sprach der Weißhaarige aus, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, „kannst du Joudama ausmachen?“

Überrascht schaute der Kanonier zum ehemaligen Piraten hinüber, ehe er wieder nach oben sah, diesmal jedoch mit aufgesetzter Brille.

„Ja, ich kann sie sehen“, murmelte er leicht verwirrt.

„Ziel auf sie“, befahl Rayleigh kühl, „und auf drei schießt du sie ab.“

„Was?“, entkam es dem Lügenbaron etwas zu laut.

„Ich möchte nun wieder mit meiner Nummer eins sprechen.“ Korekuta bekam von dem Gespräch nichts mit.

„Mach es einfach“, knurrte Franky, der hinter Lysop kniete und den vor sich hin lallenden Strohhutjungen festhielt.

Zorro formte tonlos die Worte auf drei, ehe er schließlich Nami zu nickte, die kurz schluckte.

Rayleigh packte sein Schwert.

„Ich denke nicht, dass das möglich sein wird“, antwortete die Navigatorin nun kühl der Teleschnecke.

„Jetzt hör mir zu du ungezogenes...“

„Eins“, flüsterte der dunkle König.

„...wertloses Mädchen! Ich war lange genug geduldig mit dir. Gib mir meine Nummer eins oder ich lasse euer Crewmitglied in den Tod fallen.“

„Zwei.“

„Dann noch einen schönen Tag.“

Kurz biss sich Nami auf die Lippe, dann legte sie einfach auf.

„Drei.“

Auf einmal wurde alles ganz langsam, als würde sich eine winzige Sekunde ausdehnen. Neben sich konnte Sanji sehen, wie der dunkle König sein Schwert schwang und eine riesige Schnittwelle auf die Insel zuraste. Gleichzeitig brüllte Lysop hinter ihm irgendetwas und feuerte sein Geschoss auf die Raritätenjägerin ab. Irgendwo dort oben schrie Chopper unverständliche Flüche von sich, als Korekuta ihn los ließ.

Sanji allerdings konzentrierte sich auf die Geschehnisse vor ihm und hob sein linkes Bein leicht an während der Schwertkämpfer auf ihn zugerannt kam.

Er kannte diesen Bewegungsablauf, sie hatten ihn schon unzählige Male ausgeführt und egal was passierte, Sanji wusste genau, was Zorro wollte. Schließlich waren sie ein eingespieltes Team.

Beinahe leichtfüßig landete sein Lieblingsfeind auf seinem Bein.

„Guten Flug!“ Mit diesen Worten schickte er den anderen in die Luft.

Für einen Moment bildete er sich ein, dass Zorro einen Arm aus seinem Mantel zog, aber warum sollte der andere das tun?

Die Schnittwelle durchdrang die Insel, doch nichts passierte.

„Warum geschieht nichts?“, fragte Brook in die ohrenbetäubende Stille hinein.

„Warte noch“, murrte Lysop, der hochkonzentriert immer noch gen Himmel starrte. „Und… Treffer!“

Aus heiterem Himmel zerbarst der Insel in tausende Teile und begann zu fallen. Laute Schreie und das Bersten von Stein hallten zu ihnen hinunter. Fast gleichzeitig begann das Meer um sie herum zu toben. Brechende Fluten jagten den Krater hinab, zerrten an der Thousand Sunny, die trotz des geworfenen Ankers mitgezogen wurde.

„Wir werden hineingezogen.“ Brook klang fast belustigt, aber sein Totenkopf klapperte vor Panik.

„Keine Sorge“, entgegnete Franky, „so ein leichter Wellengang macht doch unserer Sunny nichts!“

„Die Insel fällt zu schnell!“, rief Nami. „Sie wird Chopper und Zorro unter sich begraben!“

„Lysop!“ Sanji, der weder den Schwertkämpfer noch den Arzt ausmachen konnte, drehte sich zum Scharfschützen um.

„Ich kann sie nicht mehr sehen!“, antwortete dieser ebenso laut. „Sie müssen irgendwo zwischen dem Geröll sein.“

Die ersten Steinbrocken krachten zu Boden und ins Meer. Staub und Wasser stoben nach oben.

Riesige Flutwellen jagten auf das kleine Piratenschiff zu und drängten es wieder nach hinten. Die Piraten suchten nach Halt, einzig und allein der dunkle König stand auf der kleinen Fläche voller Gras, als würde er die unruhige See überhaupt nicht wahrnehmen.

Hinter den wilden Brechern kam die Unglücksstelle immer wieder in Sicht.

Robin eilte zur Reling und kreuzte ihre Arme.

„Cien...“

„Es ist alles in Ordnung, meine Liebe.“

Rayleigh legte ihr eine Hand auf die Schulter, ein breites Grinsen auf dem Gesicht.

„Es geht ihnen gut.“

Sanji sah den anderen zweifelnd an, dann drehte er sich überrascht zu seiner Linken, wo plötzlich Ruffy stand, immer noch leicht am wanken.

„Zorro ist klasse.“ Seine Stimme war fröhlich wie eh und je.

„Alles in Ordnung?“, murrte der Koch während sie sich wieder dem Schauspiel vor ihnen zuwandten.

„Klar, nur ein bisschen Kopfschmerzen.“ Der Kapitän wirkte so unbeschwert wie immer.

Vor ihnen bauschte sich eine riesige Wolke aus Staub, Dreck und Wasser auf.

Für eine gefühlte Ewigkeit passierte nichts.

Sie alle beobachteten die aufgewühlte See, hielten Ausschau nach Zorro und Chopper. Doch zwischen den riesigen Trümmern und der sich ausbreitenden Staubwolke konnte keiner etwas erkennen.

Die Fluten wurden etwas ruhiger, doch immer noch schaukelte die Sunny bedrohlich.

Plötzlich lachte Rayleigh leise auf und Lysop rief: „Da! Ich kann etwas erkennen! Da kommt was auf uns zu.“

Zu Sanjis Verwirrung zeigte der Lügenbaron jedoch nicht ins Wasser, sondern hatte den Finger zur Sonne ausgestreckt, die hinter der Staubwolke und dem sanften Nebel kaum mehr als ein schimmernder Ball war.

Dann sah er ihn auch, einen Schatten der sich vom hellen Licht abhob und die Sonne teilweise verdeckte.

Mit jeder Sekunde kam der Schatten näher und seine Umrisse wurden klarer.

Das erste was Sanji ausmachen konnte waren die Flügel, strahlend weiß schienen sie im Nebel beinahe zu leuchten und weitgespannt kam der Schatten auf sie zu.

War das ein Engel?

Um die Gestalt herum schien die Luft lebendiger, die Wolke wirbelte wild auf und nieder, verwischte die schärfer werdenden Konturen immer wieder.

Ungläubig erkannte der Koch einen grünen Schimmer, der sich als vertrautes Moosgrün herausstellte.

Er schüttelte stetig den Kopf. Das konnte doch gar nicht sein.

„Ist das Zorro?“, flüsterte Lysop misstrauisch.

Für einen Augenblick war Sanji sich sicher, dass die Flügel Robins spezielle Fähigkeit waren, doch die fünf Sekunden waren längst um und als die Gestalt die Wolke endlich hinter sich ließ konnte er die strahlend weißen Federn zweifelsfrei erkennen.

Genauso wie den Mann, dem sie gehörten.

Die grünen Haare waren Indiz genug, trotzdem zweifelte der Blondschopf gerade an allem, was er bisher für möglich gehalten hatte.

Es musste Zorro sein, die Art wie er den kleinen Chopper in seinen Armen hielt, die breiten Schultern, die wie bei einem Soldaten nie ihre Anspannung verloren, der dunkelgrüne Mantel, der achtlos um seine Hüfte hin und her wedelte.

Natürlich musste es Zorro sein, aber er konnte es einfach nicht sein.

Wenn man mal von den engelsgleichen Flügeln absah – die es bereits unmöglich machten, dass es Zorro sein könnte – waren da noch diese seltsamen Verzierungen auf der linken Körperhälfte des Herannahenden.

Wie ein kunstvolles Tattoo rankten sich unzählige schwarze Linien über die linke Gesichtshälfte, den Hals hinab, über Schulter, Arm und Brust, ehe sie von der Bauchbinde verschluckt wurden.

Und da war noch etwas mit seinen Augen, etwas, was er auf die Entfernung nicht erkennen konnte.

Kopfschüttelnd sah Sanji zu, wie der Mann, der doch so eindeutig ihr Schwertkämpfer war und doch genauso sehr ein Fremder sein konnte, auf sie zu kam.

Leichtfüßig berührten seine Stiefel die Reling und nun konnte Sanji erkennen, dass seine Augen nichts menschliches mehr an sich hatten.

Das unnatürlich leuchtende Grün der Iris füllte das komplette Auge aus, schimmerte in verschiedenen Tönen. Die Pupillen waren oval wie bei einer Katze und glitten eilig von links nach rechts. Sanji hatte Schwierigkeiten zu erkennen, wen oder was er ansah, bis zu dem Moment, wo diese befremdlichen Augen ihn anstarrten und ihm ganz kalt wurde.

„Darf ich vorstellen.“ Rayleigh strahlte nur so vor voller Stolz und Freude. „Der letzte Drache: Todesengel Bronze.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: RuffysKreationen
2019-02-18T16:12:59+00:00 18.02.2019 17:12
Das ist ja mal sehr cool! Grandiose Rettung! ♥
Antwort von:  Sharry
24.02.2019 20:23
Hey,
danke für deinen Kommi^^'
LG
Sharry


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