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Winterwunderland

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein kleiner Oneshot, den ich als kleine Zusatzaufgabe für die Weihhnachtsfeiertage bekommen hatte. Leider kam ich da doch nicht so viel zum Schreiben, wie ich es gedacht hatte und außerdem sollte ich erst das eigentliche Kapitel fertig schreiben. So ist dies nun kein Weihnachtsspeciel sondern ein kleines Winterspeciel geworden. Komplett anzeigen

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Winterspeciel

Die Beiden waren schon eine Weile in den Sturmfeldern unterwegs und suchten nach einem anderen Hexer. Slobodan, ein kleiner Hexer aus der Katzenschule. Letho hatte etwas persönliches mit ihm zu klären. Auf weitere Fragen hatte Alanya keine Antworten bekommen. Sie hatte sich dann irgendwann geschlagen gegeben und mit den Fragen aufgehört, in der Hoffnung, dass sie schon irgendwann raus bekommen würde, welches Problem Letho mit der Katze hatte.

Besorgt schaute sie in den Himmel, im laufe des Vormittags hatte sich der Himmel immer weiter verdunkelt und kündigte ein schweres Unwetter an. Auch der Wind hatte immer mehr an stärke zugenommen, aber der Hexer hatte ihr versichert, das dies in dieser Gegend normal sein. Durch die vielen Hügel und die steilen Abhänge würde der Wind hier schnell kanalisiert und baute sich so zu einem Sturm auf, des Wegen hatte diese Gegend auch den Namen bekommen.

Die Pferde schnaubten und kleine Atemwölkchen bildeten sich vor ihren Nüstern. Alanya runzelte die Stirn. Auch ihr Atem wurde langsam Sichtbar. Die Kälte ließ sie schaudern.

„Letho, bilde ich mir das nur ein oder wird es langsam ziemlich kalt?“ wollte sie von ihrem Begleiter wissen. Er schaute zu ihr rüber. „Kann sein, vielleicht bahnt sich ein Hagelsturm an.“ Beschwichtigte er sie. Sie ließ die Antwort erst einmal so im Raum stehen, seit sie am frühen Vormittag in Heddel erfahren hatten, das der andere Hexer bereits zwei Wochen Vorsprung hatte, war Letho seltsam still geworden und Alanya wollte ihn nicht mit unbedachten Worten noch weiter reizen. Sie hatte dies schon mit einem anderen Hexer erlebt, mit dem sie vorher unterwegs gewesen war. Durch den ungünstigen Start ihrer Bekanntschaft waren die beiden nur am streiten gewesen. Es gab nur ganz selten Momente, wo sie sich nicht anschwiegen oder Dinge an den Kopf warfen. Sie ging davon aus, das wenn ihr kennenlernen anders verlaufen wäre und auch der Grund für ihre gemeinsame Reise ein anderer gewesen wäre, hätte alles anders laufen können. Den schließlich behauptete sie gerne von sich, das sie friedliebend und harmoniebedürftig sei. Aber wenn man Geralt, den anderen Hexer fragen würde, wäre seine Beschreibung von ihr sicherlich genau gegenteilig. Hatte er sie doch bereits als Manipulativ und streitsüchtig beschrieben.

Sie seufzte und starrte auf die Mähne ihres Pferdes. Diese wiegte sich im Takt der Schritte sanft hin und her, doch dann musste die blonde Frau blinzeln. Hatte sie das wirklich gerade gesehen. Sie streckte die Hand aus. Tatsächlich, vereinzelnde Schneeflocken landeten darauf. Erschrocken blickte sie zu Letho rüber.

„Ich hoffe das heißt jetzt nicht das, was ich denke.“ Sprach sie zu ihm und sah sich besorgt um. Auch Letho hatte nun bemerk, das Schneeflocken vom Himmel kamen, statt der erwartete Regen oder Hagel. Seine Hand glitt zu seinem Amulett, doch es lag ruhig auf seiner Brust. Es gab kein einziges Zucken von sich.

„Nein, vermutlich nicht. Ich kann keine Magie in der Nähe wahr nehmen.“ Beruhigte er sie, doch auch sein Blick suchte den Himmel nach verräterischen Spuren ab. „Ist es denn normal, das es hier auf einmal anfängt zu schneien, also außerhalb des Winters?“ wollte sie wissen. Doch der Hexer zuckte nur mit den Schultern. „Hin und wieder kann es passieren, aber in der Regel eher näher bei den Bergen.“ Meinte er nur.

Aus den einzelnen Schneeflocken wurde schon bald ein ausgewachsenes Schneegestöber. Trotz des dicken Ledermantel, den sie trug, fror Alanya erbärmlich. Daher hatte sie gebeten kurz anzuhalten, damit sie ihren Wollmantel überziehen konnte. Diesen hatte sie eigentlich gegen den Ledermantel ausgetauscht, als Letho einen Brief vom Kaiser abgefangen hatte, in dem es hieß, das sie sofort nach Novigrad zurück kehren müsse, um dort zu warten bis Geralt zurück käme. Wenn sie es nicht tat, wären die Konsequenzen nicht sehr erfreulich. Schließlich hatte sie von Kaiser Emhyr persönlich den Befehl bekommen, zusammen mit Geralt nach Ciri zu suchen, doch sie hatte sich abgesetzt, als der weißhaarige Hexer sich daran machte, nach Skellige aufzubrechen.

Und Letho hielt es für Sinnvoll sich als Hexenjäger zu verkleiden, da die Nilfgaarder nach einer Frau und nicht nach einem Jäger ausschauhielten.

„Wir sollten sehen, das wir irgendwo Unterschlupf finden.“ Merkte der Hexer an. Alanya stimmte sofort zu. Eine Schneelandschaft war zwar schön, aber auch nur dann, wenn man auch die richtige Kleidung dafür hatte. Aber hier in der Welt der Hexer gab es keine Daunenjacken und Thermounterwäsche. „Hast du eine Idee, wo wir so etwas finden können?“ fragte sie gegen den Wind. „Hier sollte es noch irgendwo ein Dorf geben, im Wald auf der anderen Seite des Flusses. Zumindest gab es dort vor 30 Jahren eines.“ Antwortete der Hexer. Sie hoffte, das es noch stand und wenn es durch den Krieg verlassen wäre, zumindest noch einige Gebäude intakt waren.

Doch in dem Schneesturm war es gar nicht so einfach den Weg zu finden. Immer wieder mussten sie sich neuorientieren. Immer mal wieder anhalten und den Weg suchen, der sich mittlerweile unter einer dicken Schneedecke versteckte.

Doch irgendwann hatten sie den richtigen Weg gefunden, der sie zu dem Dörfchen führen sollte. Doch schon als sie die ersten Häuser ausmachen konnten, sank ihr Herz. Die Hütten sahen verfallen aus und nirgendwo konnte man ein Licht sehen. Die Beiden waren mittlerweile von ihren Pferden gestiegen und führten sie den Weg entlang. Es war zu gefährlich, bei diesem Wetter direkt am Fluss entlang zu reiten. Zu schnell konnte eines der Pferde wegrutschen oder gar stürzen.

Sie kamen dem Dorf immer näher, sie hatten bereits die winzige Mauer erreicht, die das Dorf umgab, als sie sehen konnten, das in einem der Häuser doch noch Licht brannte. Eine einzelne Kerze stand im Fenster und spendete Hoffnung.

Alanya beschleunigte ihre Schritte und eilte auf das Haus zu. Letho blieb einige Meter entfernt stehen und hielt die Pferde fest.

Mit der letzten Kraft, die sie in ihren ausgekühlten Muskeln noch hatte pochte sie gegen die Tür. „Hallo, jemand zuhause?“ rief sie. Doch sie konnte von drinnen nichts hören, der Wind blies zu stark um das Haus herum. Sie klopfte erneut und tatsächlich öffnete jemand die Tür. Eine alte Dame stand dort.

„Ach du meine Güte, was macht ihr bei diesem Wetter draußen?“ fragte sie erstaunt. „Der Sturm hat uns überrascht. Könnten wir hier vielleicht uns vor dem Wetter verstecken?“ fragte Alanya die Frau. Diese nickte. „Natürlich, natürlich. Bei diesem Wetter solle man selbst keinen Hund vor die Tür jagen. Das alte Haus auf der anderen Seite des Platzes, das hatte mein Mann zu einer Scheune umgebaut. Es gibt dort auch Heu für eure Pferde. Hoffentlich verstehen die sich mit meinem kleinen Esel.“ Erklärte sie. Alanya war so froh aus dem Wetter zu kommen, dass sie sich gar nicht darüber wunderte, dass der Mann der Frau ein Wohnhaus zu einer Scheune umgebaut hatte. Sie bedankte sich und ging zu dem Hexer zurück. Zusammen gingen sie zu dem besagten Haus. Statt einer Treppe führte eine kleine Rampe zu der vergrößerten Tür. Alanya öffnete diese und tatsächlich gab es neben dem Heu und Strohlager einen abgetrennten Bereich in dem sich der Esel aufhielt.

Sie traten in das Gebäude, sofort wurde es merklich stiller um sie herum, als sie den Wind draußen ließen.

Sie schüttelten den Schnee von ihren Umhängen und auch die Pferde schüttelten sich den Schnee aus Fell und Mähne. Alanya und Letho sattelten ihre Pferde ab und stellten sie zu dem Esel und gaben ihnen reichlich Heu. Sofort machten sich die drei Huftiere darüber her. Alanya wollte gerade ihren Umhang abnehmen, als die Tür geöffnet wurde. Erschrocken fuhr sie herum, doch es war nur ein älterer Mann, vermutlich der Gatte der Frau. Er hatte Decken über den Arm und einen Korb in der Hand. „Hier meine Frau schickt mich. Ich soll euch das geben. Lasst es euch schmecken und ruht euch dann aus. Ihr könnt so lange bleiben wie ihr wollt. Wir freuen uns immer über Gäste. Leider kommen viel zu selten welche vorbei.“ Murmelte er, ehe er Alanya den Korb und Letho die Decken in die Hand drückte. Dann verschwand er wieder aus der Scheune. Alanya konnte ihm gerade noch so ein Danke hinterher rufen, bevor sich die Tür wieder schloss. Erstaunt blickte sie ihren Begleiter an, so viel Freundlichkeit erfuhr man selten in Velen.

Sie stellte den Korb vorsichtig zur Seite und zog sich denn nassen Umhang ab. Sie hängte ihn zu den von Letho. Er hatte seinen über einen Balken geworfen, in der Hoffnung das er ein wenig trocknen würde.

Zusammen schichteten sie etwas Heu auf und legten eine der Decken dort drüber. Dann nahm sie den Korb und setzte sich gemeinsam mit Letho auf die Decke. Sie setzten sich dicht beieinander und legten sich die andere Decke über die Schultern. Lethos Kleidung war für ein solches Wetter überhaupt nicht gedacht, denn unter seiner Rüstung trug er nur ein ärmelloses Hemd, aber auch der Ledermantel von Alanya hatte keine Ärmel, denn eigentlich trugen die Hexenjäger dicke mit Stacheln besetzten Lederplatten am Oberarm. Doch auf diese hatte sie wegen ihrer Rüstung verzichtet. So versuchten sie nun Beide ihre restliche Körperwärme mit dem anderen zu teilen. Die Scheune hielt zwar den Schnee und auch den Wind draußen, aber sie eben doch nicht beheizt.

So erfreuter und auch erstaunter waren sie, als Letho einen Top mit heißen Würzwein aus dem Korb hob. Dazu gab es auch Becher aus Ton und eine Schale mit dicken Gebäck.

„Ist ja schon beinahe weihnachtlich.“ Murmelte Alanya, als sie das Gebäck als Lebkuchen identifizierte. „Was meinst du?“ fragte der Hexer. Mit seinen feinen Sinnen hatte er sie natürlich verstanden.

„In meiner Heimat wird im Winter Weinachten gefeiert. Zu dieser Zeit gibt es Glühwein und Lebkuchen, mit vielen anderen Süßigkeiten.“ Erzählte sie. „Erzählst du mir ein wenig davon? Der Wein ist eh noch zu heiß zum trinken.“ Bat der Hexer. Er fragte sie bei jeder Gelegenheit nach Dingen aus ihrer Heimat, er fand es spannend und ziemlich interessant, vor allem die Tatsache das es dort keine Hexer gab, die gegen die Monster kämpften.

„Die Weihnachtszeit beginnt mit dem Advent. Die Adventszeit zieht sich vom Anfang des Monats bis hin zum eigentlichen Weihnachtsfest. Jede Woche bis zum Fest wird eine Kerze entzündet, bis am Ende 4 Stück brennen.“ Fing sie an.

Letho hatte einen Arm um sie gelegt und hörte interessiert zu. „In der ersten Adventswoche gibt es einen weiteren Feiertag, den Nikolaustag. An dem Tag wird der heilige Nikolaus geehrt. Er hatte vor vielen Jahrhunderten armen Kindern und Waisen Obst und gelegentlich ein paar Münzen auf das Fensterbrett gelegt. Heutzutage ist es Brauch geworden, das Kinder ihre Stiefel am Vorabend gründlich geputzt vor die Tür stellen und am nächsten Tag dann, Süßigkeiten und vielleicht auch ein kleines Spielzeug darin finden.“ Erzählte Alanya. „Die Adventszeit endet dann am Heiligen Abend, er ist meist einige Tage nach der Wintersonnenwende. Die darauf folgenden Tage sind der 1. Und der 2. Weihnachtstag. Je nach Land gibt es entweder am Heilligen Abend oder am 1. Weihnachtsfeiertag Geschenke. Aber viele Feiern nur noch wegen der Geschenke und kennen den eigentlichen Brauch schon gar nicht.“ Seufzte sie am Schluss.

„Und weswegen feierte man dies ursprünglich? Was ist der Brauch, die Geschichte hinter dem Fest?“ wollte der Hexer wissen. „Wir feiern die Geburt von Gottessohn. Vor mittlerweile mehr als zweitausend Jahren wurde er von einer Jungfrau geboren, um dann später am Kreuz für unsere Sünden zu sterben.“ Der Hexer stutzte, „Aber so lange sind die Menschen doch noch gar nicht in dieser Welt.“ Warf er ein.

Alanya schaute zu ihm auf, „Und was soll die Menschen daran gehindert haben, ihre Bräuche mit zu nehmen?“ Letho lächelte, „Stimmt, da hast du recht. Und das feiern alle in deiner Heimat?“ Alanya nickte, „Sehr viele, selbst die Menschen, die nicht mehr an Gott glauben, nur die die einen anderen Glauben haben, feiern es nicht.“ Bestätigte sie.

„Es klingt irgendwie schön, auch wenn ich es nicht wirklich glauben kann das eine Jungfrau von einem Gott ein Kind bekommen hatte.“ Alanya zuckte mit den Schultern, „Nun ich denke mir das so, das Maria, so hieß sie, vielleicht keine Jungfrau in dem Sinne war, wie wir den Begriff mittlerweile kennen, sondern einfach eine junge unverheiratete Frau. Aber es heißt ja auch, Zauberinnen können keine Kinder bekommen, … Und ob es einen Gott wirklich gibt? Ich weiß es nicht, aber es wäre schön, wenn es ein mächtiges Wesen gibt, das auf uns aufpasst und wir nach unserem Tod irgendwo hin kommen.“ Argumentierte sie.

Letho zog sie näher, „Du hast recht, es wäre schön. Aber wenn es da draußen so ein Wesen geben sollte, warum passieren so schlechte Dinge?“ murmelte er. „Ganz einfach, der freie Wille, Gott hat den Menschen einen freien Willen gegeben. Und ohne das schlechte kann es nichts gutes geben. Wie Licht und Dunkelheit, ohne das eine, kann das andere nicht existieren.“ Erwiderte sie.

Der Hexer lachte, „Du wirst ja ganz philosophisch. Aber vielleicht erzählst du mir noch die Geschichte von deinem Gottessohn?“ fragte er. Sie nickte und erzählte die Geschichte von Joseph und Maria, die auf dem Weg zur Volkszählung waren. Wie sie in einem Stall Unterschlupf gefunden hatten und dort das Kind zur Welt kam. Wie ein Engel zu den Schäfern in der Nähe kam und sie aufforderte dem Kind zu huldigen und von den 3 Königen, die einem Stern bis zu dem Stall gefolgt waren, um ihm Geschenke zu bringen. Aber auch von Herodes, der jedes Neugeborene töten ließ, um den König der Juden zu vernichten, ehe er an Macht gewinnen könnte.
 

Danach schwiegen sie eine Weile, Letho hatte die Beiden Becher mit dem heißen Wein gefüllt und langsam nippten sie an dem Getränk. Alanya hustete ein wenig nach dem ersten Schluck, „Ziemlich stark.“ Murmelte sie. Der Hexer grinste nur, verzog dann aber auch leicht das Gesicht, als er einen Schluck genommen hatte.

Alanya kuschelte sich an ihren Begleiter, „Hast du auch eine Geschichte zu erzählen?“ fragte sie ihn. Er brummte, „Hm, ja einer meiner Lehrmeister damals erzählte sie. Er hatte sie gehört als er auf Skellige war.“ Alanya nickte, „Erzählst du sie bitte?“ bat sie.

„In Ordnung, aber sie ist eher kurz.“ Er nahm noch einen Schluck, ehe er sich kurz räusperte.

„Mein Lehrmeister Tajan, er reiste damals nach Skellige, er hatte gehört das sich wenige Hexer auf die Reise dorthin machten und es daher viele Verträge geben würde. Wie er sagte, wollte er mal was anderes bekämpfen als Nekker oder Ertrunkene, so suchte er sich ein Schiff für die Überfahrt. Doch es erwies sich schwieriger als gedacht, damals waren noch mehr Piraten unterwegs als heute und zu dem Zeitpunkt, als er rüber segeln wollte, war es immer sehr stürmisch. Doch irgendwann hatte er einen Kapitän gefunden, der ihn für wenige Münzen mitnehmen würde. Er sagte die Reise sei eher uninteressant gewesen, die skelliger Piraten hatten sie nur von der Ferne gesehen und mit dem Wetter hatten sie wohl auch glück gehabt. Unbeschadet kam er auf den Inseln an. Der Empfang war aber jedoch nicht so wie er es sich vorgestellt hatte. Die Skelliger sind ein zähes Völkchen und viele Monsterprobleme gehen sie selbst an, oder ignorieren sie. In einem kleinen Fischerdorf bekam er aber dann endlich einen Vertrag. Die Fischer waren es leid, das ihre Netze ständig zerrissen wurden und so musste sich Tajan dann doch wieder mit Ertrunkenen rum schlagen.“ Hier lachte der Hexer ein wenig. „Der Vertrag brachte natürlich nicht genügend Münzen ein, um wieder zurück zum Festland zu segeln. So arbeitete er viele kleine Aufträge ab, bis er ein Gerücht hörte, das auf Ard Skellig häufig Kinder verschwinden würden. So segelte er auf die große Insel und befragte die Bewohner. Doch er erhielt zunächst keine Antworten. Die Menschen dachten, er wäre von einem anderen Clan geschickt worden, um sie auszuhorchen. Doch nachdem er durch einige Vertragsabschlüsse bewiesen hatte, das er wirklich helfen wollte, tauten die Leute langsam auf. Sie fingen an ihm zu vertrauen. Dann kam der Winter über die Insel und das erste Kind verschwand. Es war das erstgeborene einer jungen Frau. Sie wollte nicht akzeptieren, das es das Schicksal gewollte hatte, das sie ihr Kind verlor und daher wandte sie sich an den Hexer. Doch so sehr er sich auch bemühte, er fand keinerlei Spuren. Dann verschwand ein zweites und bald auch ein drittes Kind. Tajan suchte die ganze Umgebung ab. Befragte jede Person die er finden konnte und doch fand er zunächst nichts weiter.“ Letho pausierte kurz und füllte seinen Becher nach und nahm sich ein wenig von dem Gebäck.

„Die Dorfbewohner wollten ihn schon verjagen, weil sie ihn dafür verantwortlich machten, dass mehr Kinder als sonst verschwanden. Doch da fiel ihm etwas ungewöhnliches auf. Einige Kinder hatten häufig Süßigkeiten in den Händen. Er beobachtete es einige Tage, bis er sie fragte, wo sie die her hätten. Die Kinder erzählten ihm, das ein Mann im Wald sie ihnen gegeben hätte. Jeden Tag wäre er da und versprach, wenn sie nur brav genug wären, sie zu ihm kommen dürften, um sich so viele Süßigkeiten zu holen, wie sie wollten. Das machte Tajan natürlich neugierig. Niemand würde Kindern einfach so etwas schenken. Schon gar nicht im Winter, wenn die Vorräte schnell knapp wurden. So legte er sich auf die Lauer und tatsächlich schließ sich nachts ein Kind aus dem Dorf. Er verfolgte es bis in den Wald. Im Wald fand er wirklich einen Mann. Dieser hatte das Kind gerade auf den Arm genommen und wollte gehen, als er den Hexer bemerkte. Tajan stellte den Mann zur Rede und schnell wurde klar, das dieser nichts gutes im Schilde führte. Mit dem Kind in den Armen flüchtete er vor dem Hexer, bis zu einer alten sehr gut versteckten Hütte. Der Fremde sperrte das Kind darin ein und wandte sich Tajan zu. Mittlerweile war ihm klar geworden, das es sich bei dem Fremden um keinen Menschen handeln konnte. Er hatte seine Silberklinge gezogen, doch auf einmal verschwand der Mann. Der Kampf der kurze Zeit später entbrannte, war heftig. Der Fremde entpuppte sich als Katakan, der vor allem im Winter zu faul zum Jagen war, so das er immer wieder Kinder in sein Versteck lockte. Der Hexer hatte viele Überreste gefunden, der Katakan hatte sie noch nicht einmal verscharrt, sondern nur ein Stück von seinem Versteck auf einen Haufen geworfen. Er brachte, blutverschmiert das Kind zurück in das Dorf. Natürlich war die Freude groß, das es zurück war und das nun keine Kinder mehr verschwinden würden.“ Beendete Letho seine Geschichte.

„Was ist aus ihm geworden? Tajan, meine ich?“ fragte Alanya. „Er kam irgendwann nicht mehr vom Pfad zurück. Die ersten beiden Winter hatten wir uns nichts gedacht, aber nachdem dritten war uns klar, das ihm etwas passiert war.“ Zucke Letho mit den Schultern.

„Hm, das ist wohl das Schicksal der meisten Hexer.“ Murmelte sie. „Ich werde kurz nach den Pferden sehen, sie sind so ruhig.“ Meinte sie und stand auf. Sie ging zu der Abtrennung und beobachte kurz die Pferde, sie dösten friedlich neben dem kleinen Esel.

Zufrieden ging sie zurück, doch irgendetwas stimmte nicht. Ihre Sicht verschwamm auf einmal und sie konnte nicht mehr gerade laufen. „Tschuldige.“ Nuschelte sie, als sie beinahe auf Letho landete. „Vielleicht doch etwas zu viel von dem Wein.“ Schlug der Hexer vor. Doch Alanya reagierte schon gar nicht mehr auf ihn. Sie hatte sich neben ihn auf die Decke fallen lassen und schien direkt eingeschlafen zu sein.

Letho zog die andere Decke über sie und legte sich dann zu ihr. Auch ihm fielen die Augen langsam zu. Er schaffte es noch schützend einen Arm über sie zu legen, ehe auch um ihn alles dunkel wurde.
 

Unbemerkt von beiden öffnete sich eine Zeitlang später die Tür. „Schlafen sie endlich?“ fragte die alte Frau flüsternd. Ihr Mann nickte. Schnell huschten das Ehepaar in die Scheune. Doch als die Frau näher kam stockte sie. Entrüstet drehte sie sich zu ihrem Mann um, „Warum hast du nicht gesagt, das sie zu den Hexenjägern gehört!“ zischte sie ihn an. „Was ist wenn ihre Kumpanen hier auftauchen und nach ihr suchen?“ meckerte sie weiter. Er zuckte nur mit den Schultern, „Dann erzählen wir das gleiche wie immer.“ Murmelte er nur. Sie gingen weiter auf die schlafenden zu. Sie war nur noch wenige Schritte entfernt, als Letho sich regte. „Was?“ murmelte er im Schlaf. Die alte Frau zuckte zusammen und verharrte still, bis Letho wieder ruhig weiter schlief.

Die Frau streckte ihre Hand zu ihrem Mann fordernd aus, „Gib mir das Fläschchen.“ Flüsterte sie. Mit mürrischen Gesicht tat der Mann was sie wollte. Sie öffnete die Phiole und kniete sich zu Letho runter. Sie ließ einen Teil der milchen Flüssigkeit in seinen Mund tropfen und als er geschluckt hatte verabreichte sie ihm schulterzuckend auch noch den Rest.

„Bist du verrückt, das ist viel zu viel!“ fluchte ihr Mann leise. Sie schüttelte den Kopf, „Ach was, sieh doch nur wie groß er ist. Er kann das ab. Und jetzt komm, hol das Seil und hilf mir endlich.“ Forderte sie streng.
 

Einige Stunden später wurde Alanya wieder wach, jemand rief leise nach ihr. „Krümel? Kannst du mich hören?“ fragte sie jemand. Müde flatterten ihre Augenlider auf. Ihr war schwindelig, die Augenlider schwer und Kopfschmerzen, wie bei einem Kater. Sie stöhnte gequält auf.

„Krümel? Mach die Augen auf bitte.“ Flehte die Stimme wieder.

Langsam tat sie, worum sie gebeten wurde. Langsam öffnete sie ihr Augen. Ihre Sicht war verschwommen und um sie herum war alles dunkel, nur an einer entfernten Wand brannte eine Fackel. Sie lag auf dem Boden, im Dunkeln konnte sie einige Schemen aus machen, jedoch nicht viel erkennen. „Krümel?“ wurde sie wieder gefragt. Sie erinnerte sich jetzt wem die Stimme gehörte, „Letho? Was ist, … wo sind wir?“ fragte sie leise.

„Gut, du bist endlich wach. Kannst du dich befreien?“ wollte der Hexer wissen. „Befreien?“ wollte sie verwirrt wissen. Sie versuchte sich aufzusetzen, doch da fiel ihr erst auf, was ihr Begleiter meinte, ihre Hände waren auf den Rücken gefesselt. Sie zerrte an dem Seil, doch außer das es sich in ihre Haut schnitt, passierte nicht viel.

Letho merkte, das sie noch nicht wieder richtig denken konnte und versuchte ihr zu helfen. „Hast du deine Dolche noch?“ wies er sie indirekt drauf hin. Sie murmelte einen leisen Fluch vor sich hin, den der Hexer allerdings nicht verstand. Er beobachtete wie sie sich auf die Knie arbeitete, um mit ihren Händen an die Stiefelschäfte zu kommen. Ein frustriertes Knurren verriet ihm, das die Dolche scheinbar nicht mehr dort waren.

„Wo sind wir Letho?“ nuschelte sie und versuchte sich erneut in der Dunkelheit zu orientieren. „Ich weiß es nicht genau, aber wie es aussieht irgendwo unter der Erde. In dem Wein und dem Gebäck muss irgendetwas gewesen sein, um uns zu betäuben.“ Gab der Hexer zu.

„Schlafmohnsaft.“ Murmelte Alanya. „Was meinst du damit?“ wollte Letho wissen. „Es erinnert mich ein bisschen an das Tempellazarett. Dort wurde ich auch betäubt, als sie an meinem Arm rumgeschnitten hatten. Als ich wach wurde, fühlte ich mich ähnlich.“ Fiel ihr ein.

„Hast du vielleicht noch irgendetwas in deinen Taschen, mit denen du dich befreien kannst? Du erwähntest doch mal, das Geralt dich an einen Stuhl gebunden hatte, du dich aber befreien konntest.“ Erwiderte Letho, der sich an diese Geschichte erinnerte.

Alanya überlegte eine Weile, dann erhellte sich ihr Gesicht. Sie versuchte mit den gefesselten Händen ihren Mantel soweit nach oben zu ziehen, damit sie an ihre Gürteltasche kam. Sie hatte doch extra für solche Situationen ein kleines Messer gekauft.

Letho wagte es nicht, ihre Konzentration zu brechen und beobachtete sie still. „Ich hab’s!“ jubelte sie nach einer Weile. Dann einige Augenblicke später konnte sie ihre Arme nach vorne nehmen und den groben Strick von ihren Handgelenken wickeln. Sie rieb sich die wunden stellen kurz, stand dann aber vor dem nächsten Problem. Sie befand sich in einem Käfig. „Verdammt.“ fluchte sie. Doch nach kurzem suchen hatte sie die Tür gefunden. Glücklicherweise war sie nicht verschlossen, so das sie rauskriechen konnte. Schnell eilte sie zu Letho rüber, er saß ebenfalls in einem Käfig, doch seine Tür war verschlossen.

„Warte, ich kümmere mich gleich darum.“ Versprach sie und durchschnitt erst einmal seine Fesseln. Auch er rieb sich die Handgelenke. „Alanya, bitte beeil dich.“ Bat er. Sie nickte. Sie kramte erneut in ihrer Tasche herum und zog eine grüne Lederrolle hervor. Sie öffnete sie und platzierte sie auf dem Boden, dann nahm sie sich zwei Dinge daraus hervor und fing an am Schloss herum zu hantieren.

„Ich frag lieber erst gar nicht.“ Murmelte Letho nur.

Doch Alanya ignorierte ihn. Vor Konzentration kaute sie auf ihrer Lippe herum. Immer wieder setzte sie am Schloss neu an, ehe es dann endlich klickte und sich öffnete. „Geschafft!“ freute sie sich. Schnell räumte sie den Haken und den Dietrich wieder weg. Währenddessen kletterte Letho ebenfalls aus seinem Käfig.

„Wir sollten schauen, wie wir hier raus kommen.“ Schlug der Hexer vor. Alanya stimmte zu, sie würde in Richtung Fackel gehen und Letho in die andere Richtung, da er aufgrund seiner Hexersinne im Dunkeln ein wenig mehr erkennen konnte.

Alanya fand die Leiter und die Luke, doch sie konnte sie nicht öffnen, so eilte sie zu ihrem Begleiter. Doch schnell bereute sie diese Entscheidung. Sie würgte als sie sah, was sich der Hexer gerade anschaute. Ein ausgeweideter, menschlicher Körper, ein Bein fehlte bereits.

Der Hexer drängte sie sofort aus dem Bereich und löschte die Kerzen, die er entzündet hatte.

„Das solltest du nicht sehen.“ Murmelte er zu ihr und umarmte sie fest. „Hast du einen Ausgang gefunden?“ fragte er leise. Sie nickte, traute sich aber noch nicht wieder den Mund zu öffnen. Er führte sie in die andere Richtung, zur Fackel, wo er den gefundenen Ausgang vermutete. Er wollte gerade die Leiter empor klettern, als er stockte.

Er schob Alanya hinter sich in den Schatten, „Ich höre wen.“ Flüsterte er. Sie spitzte die Ohren.

„Na dann wollen wir mal sehen, ob die Turteltäubchen wieder wach sind. Was meinst du Franko, wie schmecken Hexenjäger?“ konnte sie die leise Stimme der Frau hören. „Vielleicht ein wenig wie geräuchert, schließlich stehen sie häufig bei Scheiterhaufen.“ Kam die Antwort von dem alten Mann. Sie hörten wie etwas über Holz geschoben wurde und dann einen Riegel der zurück geschoben wurde. „Vampire?“ fragte Alanya flüsternd. In ihrer Stimme konnte man die Unsicherheit hören. „Ich weiß es nicht, aber mein Medaillon reagiert nicht.“ Antwortete der Hexer genauso leise. Sie versteckten sich im Schatten und warteten darauf was als nächstes passierte.

Der alte Mann kam als erstes die Leiter runter, er nahm die Fackel von der Wand und als er sich umdrehte, starrte er direkt in die Augen von Letho. Die Frau kam kurze Zeit später hinterher. „Was ist den Franko, sind sie wach? Warum stehst du da so rum?“ keifte sie. „Eeeeei… ein… ein… ein…“ stotterte er. „Ein was?“ wollte die Frau wissen.

„Ein Hexer, …“ der alte Mann war schockiert. „Ach papperlapapp. Ein Hexer und ein Hexenjäger zusammen, wer sollte das den glauben.“ Mokierte sich die Frau und wollte sich an ihrem Mann vorbeidrängen, als sie ebenfalls die Lichtreflexion in Lethos Augen sah. Erschrocken schrie sie auf. „Was, aber wie?“ stotterte sie. „Wie bist du rausgekommen?“ wollte sie wissen.

Doch Letho antwortete nicht. Er wirkte auf beide Gleichzeitig ein Axii und befahl ihnen, in der Hütte auf sie zu warten.

„Geh bitte in die Scheune und kümmere dich um die Pferde, kontrollier bitte ob noch alles da ist. Ich kümmere mich um den die beiden Alten.“ Bat Letho, doch Alanya war bewusst das es eher ein Befehl als eine Bitte war. So ließ sie ihn widerwillig alleine. Es hatte mittlerweile aufgehört zu schneien, doch überall lag eine glitzernde Schneedecke. Alanyas Augen glitten über Spuren die zur Scheune oder von dort weg führten. Es lag etwas neuer Schnee darauf, doch sie konnte erahnen, das etwas dort entlang gezogen wurden ist. Sie wurden dort entlang geschleift. Die Spuren verrieten aber auch, das die Alten es mit Hilfe ihres Esels gemacht hatten. Sie schluckte, sie waren nur knapp und mit Glück ihrem Tod entkommen.

Sie eilte in die Hütte, um sich ein wenig ablenken zu können, von diesen finsteren Gedanken. Tatsächlich war das alte Ehepaar an ihren Satteltaschen gewesen, alle ihre Vorräte fehlten daraus und die Wertsachen. Ihre Wechselkleidung lag überall verstreut auf dem Boden.

Alanya beeilte sich alles wieder ein zu packen. Sie überlegte ob sie zu Letho in das Haus gehen sollte, doch sie erinnerte sich an sein ernstes Gesicht. Nein, beschloss sie, sie würde in der Scheune auf ihn warten, so wie er sie gebeten hatte. Ihre Pferde waren unversehrt. Zum Glück, den ohne sie wären sie ziemlich aufgeschmissen gewesen. Sie versuchte das Geschrei von draußen zu ignorieren und fing an im Heu nach ihren Waffen zu suchen. Hätte sie nicht den Griff, von einem der Schwerter unter den Halmen gesehen, hätte sie nicht gewusst wo sie anfangen sollte.

Doch auch so glich es beinahe der Suche nach einer Nadel in einem Heuhaufen. Als Letho schließlich zu ihr in die Scheune kam, steckte sie gerade ihren letzten Dolch ein. Sein Gesicht war immer noch ernst und in seiner Hand hielt er die vermissten Vorräte. Zusammen verstauten sie alles.

„Waren sie Vampire?“ durchbrach Alanyas Stimme auf einmal die Stille. Der Hexer schüttelte den Kopf, „Nein, leider nicht. Sie waren ganz normale Menschen, die alle moralischen und ethischen Grenzen über den Haufen geworfen haben.“ Erklärte er. Alanya ließ sich von ihm in den Arm nehmen, „Du hast dich um sie gekümmert?“ fragte sie leise und sah zu ihm auf. „Ja, sie werden niemanden mehr ermorden.“ Sie nickte. Sie blieben noch eine Weile so stehen. Der Schock was beinahe mit ihnen passiert wäre, saß ihr noch zu sehr in den Knochen. Beinahe von einem Monster gefressen oder einen Banditen getötet zu werden, das schockierte sie nicht so sehr, wie die alte Frau, die so führsorglich wirkte, nur um sie in eine Falle zu locken und sie dann zu schlachten wie Vieh.
 

„Möchtest du dich noch ein wenig ausruhen?“ fragte der Hexer. „Nicht hier.“ War alles was Alanya darauf antwortete. „In Ordnung, dann suchen wir uns einen anderen Ort.“ Murmelte er. Er löste sich von ihr und sie führten dann ihre Pferde aus der Scheune. Das Gatter vom Esel ließen sie offen. Schließlich konnte er nichts für seine Herren und verhungern sollte er wegen ihnen auch nicht.

Schweigend ritten Letho und Alanya aus dem nun völlig verlassenen Dorf, dem Sonnenaufgang entgegen. Der Wald lag schweigend unter der dicken Schneedecke. Eigentlich war es jetzt sehr schön mit dem ganzen Schnee.

„Ich werde nie wieder Lebkuchen und Würzwein genießen können.“ Murmelte Alanya schließlich.

„Ich auch nicht, ich auch nicht.“ Antwortete der Hexer.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Auch hierzu gab es eine kleine Aufgabe von Daelis.


- Es schneit! Unerwartet aber bildschön. Natürlich für euch weniger angenehm, weil es verdammt kalt ist und ihr euch eine warme Bleibe suchen müsst. Ihr habt Glück und eine Bäuerin nimmt euch auf, ihr könnt in ihrem Stall übernachten. Tiere habe sie eh nur noch einen Esel. Eure Pferde kommen mit euch unter. Sie wird euch sogar etwas Lebkuchen zustecken und dir rutscht tatsächlich der Begriff „Weihnachten“ heraus. Erkläre Letho dieses Fest und wieso es gefeiert wird – auch von jenen, die nicht religiös sind. Ihn wird das an eine Legende erinnern, die er auf Skellige hörte und in der es um einen alten Mann geht, der die Winterzeit stets hasste und aus Hunger mit Süßigkeiten kleine Kinder anlockte, um dann diese zu essen. Es habe sich wohl um einen Katakan gehandelt. Ein alter Hexer hätte ihm das erzählt, als er noch in der Ausbildung war. Nach dem Genuss der Süßigkeit, wird dir allerdings ganz schummrig und du ahnst, dass auch hier nicht der liebe Weihnachtsmann auf euch wartet. Stell die Bäuerin, die sich jedoch nicht als Monster, sondern „nur“ als Kannibalin entpuppt. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Calafinwe
2019-11-05T12:41:54+00:00 05.11.2019 13:41
Hallo, 

jetzt hab ich dem Animexx Adventskalender vorgegriffen und die Geschichte vorab schon gelesen. :)

Generell ist es ein schöner kleiner One-Shot, der prima in die Weihnachtszeit passt, wie ich finde. Da ich auch die Hauptstory kenne, hat es mich hier ziemlich irritiert, dass die Geschichte dieses Mal aus der auktorialen Erzählweise kommt und nicht mit der personalen. Das war die ersten Absätze doch etwas seltsam. Aber ich denke, für jemanden, der die Hauptstory nicht kennt, wird das schon so passen.

In der Wichterwelt ist es ja tatsächlich so, dass Schnee gleich so negativ konnotiert ist durch die Wilde Jagd. Finde es ziemlich schade, dass auf natürliche Weise zustande gekommener Schnee auf dem Festland so gut wie gar nicht existiert. Bei Toussaint kann ich's ja verstehen, aber Velen, Novigrad oder auch um Kaer Morhen könnte es schon mal ne weiße Winterlandschaft geben oder zumindest mehr als nur direkt am Berg, wo man nicht mehr weiter gehen kann.

Ich finde es schön, dass ihr euch gegenseitig zwei winterliche Geschichten erzählt, wobei die von Letho ziemlich gruselig ist. Ging für mich eher in Richtung unseres Krampus, den es hier in Bayern gibt und der der Helfer vom Hl. Nikolaus ist und die bösen Kinder in seinen Sack steckt und mitnimmt.

Die anfängliche Gastfreundlichkeit der alten Omi fand ich anfangs schon ziemlich suspekt. Mich hat auch das Kerzenlicht im Fenster an einen Brauch erinnert, der glaub ich in Ostdeutschland eher geläufig war bzw. nach dem Krieg, um anzuzeigen, dass man noch auf jemanden wartete, der noch nicht aus dem Krieg zurück kam. Eine ähnliche Symbolik kam seinerzeit auch in Game of Thrones vor, wo Sansa in Winterfell eine Kerze ins Turmfenster stellen sollte, wenn sie Hilfe benötigte. Leider wurde daraus nichts.

Jedenfalls, eine schöne kleine Geschichte, die mich durch die ganzen Hinweise auf Bräuche und dergleichen doch immer wieder hat schmunzeln lassen.

LG
Antwort von:  Vegetasan
06.11.2019 00:22
Freut mich das es dir gefällt. Zu dem Zeitpunkt brauchte ich einfach mal wieder nen Perspektivenwechsel, da hatte sich das angeboten. Es lässt sich ja ganz anders schreiben und auch irgendwie erklären, wenn es in dieser Perspektive geschrieben ist.
In novigrad schneit es übrigens, wenn du die hauptquest abgeschlossen hast, bzw nur die dlcs startest, aber der Schnee bleibt nicht liegen.
Der Krampus ist hier zum Teil auch bekannt, aber der Knecht Ruprecht gehört hier eigentlich zum Nikolaus.
Das mit der Kerze war ein spontaner Einfall, aber den Brauch kenne ich auch, wenn man auf jemanden wartet, eine Kerze ins Fenster zu stellen, damit er nach Hause findet.


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