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Verdrehte Welt

von

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Kapitel 6

Kapitel 6
 

Zwei Stunden später wachte Harry ausgeruht wieder auf und sah sich erst einmal benommen um. Ein leises Schuhu ließ ihn den Kopf wenden. Auf einer sanft geschwungenen Sitzstange saß seine Hedwig und vor dem Bett konnte er seinen Schrankkoffer erkennen. Snape hatte also sein Wort gehalten. Er hatte seine Sachen holen lassen.

Glücklich schloss Harry noch für einen Moment die Augen bevor er sich erhob.

„Wir bleiben eine Weile hier Hedwig. Schön hier, nicht! Und viel Platz für dich.“, sprach er auf die weiß Gefiederte ein. Die Eule plusterte ihr Gefieder auf und ließ sich die Streicheleinheiten gefallen. „Du musst hier in der Nähe bleiben. Ich will nicht, dass dich jemand erkennt. Ich muss nachdenken und dafür kann ich weder Ron noch Hermine oder sonst wen gebrauchen. Ist das Okay meine Schöne?“

Eine Hauselfe erschien mit einem leisen Plopp und blinzelte ihn verwundert an.

„Oh Sir Harry Potter Sir. Ich dachte ihr schlaft noch.“, entschuldigte sich die Elfe. Doch Harry winkte nur ab.

„Ich wollte gerade runter gehen. Bleib ruhig und verrichte deine Arbeit.“, antwortete er mit einem sanften Lächeln.

„Sehr wohl Sir, Harry Potter Sir.“

Harry streichelte Hedwig noch ein letztes Mal, bevor er das Zimmer verließ. Auf der Treppe blieb er mit einem Schreckenslaut stehen.

Was wenn sie Hedwig mit einem Zauber belegt hatten?

„Alles Okay Harry?“

Draco war aus einem Zimmer gegenüber der Treppe getreten und sah den Schwarzhaarigen verwundert an, der wie fest gefroren mitten auf der Treppe stand. Harry drehte sich zu ihm herum.

„Was wenn die sie mit einem Zauber belegt haben?“, wollte er nachdenklich wissen.

„Wen?“ Draco sah Harry verständnislos an. Immerhin konnte er nicht hellsehen.

„Hedwig!“, antwortete Harry panisch.

Einen Moment blieb Draco still, darüber nachdenkend, was Harry gesagt hatte. „Onkel Severus. Er könnte es rausfinden. Komm!“

Gemeinsam betraten die Jugendlichen das gemütliche Wohnzimmer der Familie Malfoy. Dort saßen, wie versprochen, Tom Riddle und auch Severus und Bella waren noch nicht gegangen. Tom hatte lediglich seinen Befehl abgeändert. Seine Leute sollten nicht mehr nach Harry Ausschau halten, denn er war ja bei den Malfoys. Sie sollten ihm melden, wenn Dumbledores Leute gesichtet wurden.

Überrascht unterbrachen die Erwachsenen ihr Gespräch und sahen zu den beiden Jugendlichen hinüber.

Ein zartes Lächeln huschte über Narzissa Malfoys Lippen.

„Lange hast du dich nicht ausgeruht.“, bemerkte sie beunruhigt. Draco und Harry ließen sich auf den einzigen freien Plätzen nieder. Narzissa betrachtete den schmalen Jungen eingehend. Für ihren Geschmack war der Junge etwas zu schmal. Ihr eigenes Kind war schon dünn, aber der Potterjunge war noch schmaler als Draco.

Harrys Augen suchten den Blick seines Tränkelehrers, der in einer dunkleren Ecke in einem Sessel saß und seine Finger aneinander gelegt hatte.

„Prof… ähm Severus?“, begann Harry stockend. Er schluckte schwer als er den brennenden Blick aus den dunklen Augen auf sich spürte.

Eine Augenbraue hob sich, als Harry nicht weitersprach. „Ja, Harry?“

„Könntest du bei Hedwig überprüfen, ob ein Zauber auf ihr liegt?“, bat der Grünäugige. Severus setzte sich auf und sah Harry fragend an.

„Wie kommst du auf die Idee deine Eule könnte verhext sein?“, erkundigte sich Tom irritiert.

„Da ich überwacht wurde, muss ich davon ausgehen, dass man Hedwig irgendwie dazu bekommen hat meine Briefe nicht auf direktem Weg auszuliefern.“, begann Harry unbehaglich. „Das ist auch der Grund, weswegen ich nicht geschrieben habe, bevor ich kam. Dafür möchte ich mich auch noch bei ihnen entschuldigen Mister und Misses Malfoy.“

Narzissa nickte dankend.

„Ich werde mir deine Eule ansehen. Außerdem habe ich diesen Brief für dich.“, antwortete Severus Snape und zog einen Brief auf einfachem Papier hervor. Harry sah ihn mit großen Augen an.

Wie hatte er das nur gemacht?

„Danke! Vielen Dank Severus.“, lächelte Harry den Dunkeläugigen dankbar an und stand auf um das Papier an sich zu nehmen.

Severus hielt ihm den Umschlag entgegen, zog ihn allerdings noch einmal zurück und sah Harry ernst in die Augen. „Gib den Brief persönlich bei Professor McGonagall ab. Gleich nach deiner Ankunft in Hogwarts. Wie ich Dumbledore kenne wird er die Angelegenheit noch vor dem Begrüßungsdinner geregelt wissen wollen.“

Harry nickte verstehend und sah Severus noch einmal tief in die Augen. Tief in den dunklen Tiefen blitzte etwas auf, das Harry nicht ganz benennen konnte. Aber es jagte ihm einen wohligen Schauer über den Rücken. Vorsichtig packte Harry den, für ihn so wichtigen, Brief in die Hosentasche.

„Nun Harry. Sicher hast du viele Fragen.“, begann Tom entspannt. Er ließ sich in seinem Sessel zurück sinken und beobachtete Harry eingehend.

Unsicher nickte Harry und setzte sich wieder neben Draco, der ihm ein hämisches Grinsen schenkte.

Harry runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht ganz, wie ich das alles einordnen soll. Es ist plötzlich alles verkehrt! Denen, den ich vertraut habe, kann ich nicht vertrauen und denen, bei denen ich dachte sie wären meine Feinde, die sind plötzlich freundlich und wollen mir helfen. Ich bin sehr verwirrt.“

Er warf einen bedeutenden Blick auf seinen blonden Sitzpartner. Bedächtig nickte Tom. Er setzte sich auf den Rand seines Sessels und sah Harry nun ernst an.

„Ich kann verstehen, dass du verwirrt bist. Ich kann dir nur erklären, wie es dazu kam und das Dumbledore eine große Rolle dabei gespielt hat. Es gab eine Prophezeiung, das ist richtig. Wusstest du, dass diese Prophezeiung erst entstand nachdem Dumbledore zwei seiner Leute in mein Haus schickte und es samt meiner geliebten Ehefrau und unseres ungeborenen Kindes niederbrennen ließ?“

Harry schüttelte bei dieser Frage nur erschüttert mit dem Kopf. Tom Riddle nickte mit zusammen gekniffenen Lippen.

„Er hat den Krieg begonnen. Ich habe nur reagiert. Schwarzer Magier hin oder her, ich war und bin auch heute noch nicht Größenwahnsinnig. Bei Dumbledore liegt die Sache etwas anders. Er hat früh erkannt, dass ich ein mächtiger Zauberer werden würde, vielleicht sogar mächtiger als er. Nun … ich war damals jung und rachsüchtig. Aus diesem Grund habe ich damals die Personen ausgelöscht, die an meinem Unglück schuld waren. Unglücklicherweise waren sie nicht alleine. Ihr Baby war bei ihnen, der Zauber, den ich wirkte, war zu stark, er prallte ab und traf außerdem das Baby. Ich hatte niemals vorgehabt einem Baby etwas zu tun. Mich hatte die Tatsache, dass der Zauber so daneben ging, dermaßen erstreckt, dass ich verschwand, ohne zu überprüfen, ob das Kind tatsächlich gestorben war. … Ich erfuhr erst aus der Zeitung, dass der Junge überlebt hatte. Ich muss zugeben, ich war erleichtert.“, erzählte Tom.

„Moment! Sie reden von meinen Eltern, stimmt’s?“, wollte Harry unsicher wissen.

Tom Riddle nickte langsam.

„Also ist Dumbledore schuld daran, dass meine Eltern getötet wurden. Er hat ihnen befohlen ihr Haus anzuzünden. Haben sie gewusst, dass ihre Frau im Haus war?“, wollte Harry wissen.

Tom atmete tief durch. „Ich denke nicht. Es war keine bekannte Tatsache, dass ich verheiratet war. Lucrezia wollte nicht, dass es publik wird. Also tat ich es nicht!“, beantwortete der dunkle Lord mit düsterer Stimme. „Sie waren Schachfiguren, die Dumbledore umher schob wie es ihm passte und er tut es noch immer. Er tut es mit Severus und anderen die ihm vertrauen. Er versucht die Zauberer und Hexen, die stärker sind als er selber, zu unterdrücken oder unter seine Fuchtel zu bringen. … Und bevor du fragst. Ja ich weiß, das Severus für die andere Seite spionieren soll.“

Harrys Blick lag auf dem Dunkeläugigen, der sich bei diesen Worten unmerklich angespannt hatte.

„Ich hab nie etwas weiter gegeben, das Wichtig war.“, rechtfertigte Severus sich finster.

„Nun, diese Zeit wird wohl ein für alle Mal vorbei sein Severus. Immerhin ist das Druckmittel nicht mehr vorhanden.“, schnarrte Lucius hochnäsig. Seine helle Augenbraue wanderte einige Zentimeter nach oben. Hölzern nickte Severus.

„In der Tat!“, stimmte Tom Lucius zu und nickte bedächtig. „Jetzt dürfen wir nur nichts überstürzen. Er sollte kein Verdacht schöpfen.“

Harry runzelte die Stirn, während er zwischen den Männern hin und her sah. „Ein Druckmittel? Womit hat Dumbledore sie unter Druck gesetzt Severus?“

„Wir waren doch bereits beim du, Harry! Aber ich denke, das ist kein Thema für eine solch große Runde. Wenn die Zeit reif ist werde ich erzählen was er als Druckmittel verwendet hat.“, entgegnete Severus ruhig, wobei er Harry tief in die Augen sah. Der nickte verstehend.

Es gab so viele Dinge über die er sich Gedanken machen musste und es prasselte immer mehr auf ihn ein.

Narzissa hatte den Jungen beobachtet. Ihr fiel auf, dass es langsam zu viel wurde für den Jungen. Darum legte sie ihrem Mann eine Hand auf den Arm um seine Aufmerksamkeit zu erhaschen.

Als er sie fragend betrachtete lächelte sie beruhigend. „Ich denke für einen Tag hat Harry genug, dass er Verdauen muss. Ich denke Tom und auch Bella haben noch zu tun und Severus, ich denke du und Lucius, ihr habt noch zu reden.“

„Ich denke Narzissa hat Recht. Ich habe euch lange genug belästigt. Wenn es dir Recht ist, liebe Narzissa, werde ich in den nächsten Tagen noch einmal vorbei schauen. Falls Harry noch Fragen haben sollte, stehe ich ihm natürlich jederzeit zur Verfügung. Schicke mir eine Eule Harry.“ Tom seufzte schwer und erhob sich aus seinem Sessel. Auch Bellatrix erhob sich und folgte dem Lord zur Tür.

„Eine Frage noch!“, erklang da Harrys Stimme. Erstaunt drehten sich die Gehenden um und sahen den jungen Potter an.

„Wieso sind sie alle so … so … naja, anders?“ Harry sah die Menschen um sich herum hilflos an.

Bellatrix legte ihren Kopf fragend schräg. „Inwiefern?“

„Nun ja. Ihr … ihr seid ja also …“, stotterte Harry unbeholfen.

Neben ihm prustete Draco amüsiert los. „Spuck’s aus Potter, bevor du dran verreckst.“

„Schnauze Malfoy.“, knurrte Harry zurück. „Also sie sind alle so nett und freundlich. Ganz anders als man sich erzählt hat und ich selber erlebt habe.“

„Nun … privat ist für gewöhnlich jeder Mensch anders als er sich nach außen gibt. Selbst du Harry.“, bemerkte Lucius im schnarrenden Ton.

„Jeder von uns gibt sich in der Öffentlichkeit so, wie die Öffentlichkeit es von ihm erwartet.“, grinste Bellatrix und ließ ein hysterisches Lachen hören und zwinkerte Harry verschwörerisch zu.

„Ich denke es ist alles gesagt.“, bemerkte Tom Riddle mit einem Nicken. Bevor er sich zur Tür wandte und den Wohnbereich verließ.

Narzissa deutete den beiden Jungen an ihr und ihrem Mann zu folgen. Severus blieb einige Meter zurück hinter den beiden Jugendlichen. Ein angespanntes Lächeln erschien auf seinem Gesicht als er Harry nach Luft schnappen hörte. Nachdem Tom das Haus der Malfoys verlassen hatte legte sich sein Zauber wieder über sein Gesicht, so dass er wieder aussah wie eine Schlange.

Als er sich nun verabschiedete, hatte er wieder ein Zischen in der Stimme.
 

Später am Nachmittag pirschten Harry und Draco über die Ländereien von Dracos Familie. Stolz zeigte Draco Harry die Stellen an denen er in seiner Kindheit mit seinen Freunden gespielt hatte. Die, wie nicht anders zu erwarten, alle reinblütig waren und sind.

„Crabbe und Goyle werden wohl gegen Ende der Ferien einige Tage vorbeikommen. Es war geplant, dass wir gemeinsam zum Zug nach London reisen.“, teilte Draco Harry mit einem forschenden Blick mit.

Ein Nicken seitens Harry war alles, was er erhielt. Leise lachend schüttelte er den Kopf und stieß den anderen Jungen mit der Schulter an.

„Wenn du nach Slytherin kommst, wirst du sie häufiger zu sehen bekommen.“, bemerkte er schmunzelnd. Nachdenklich nickte Harry, bevor er den Blonden intensiv ansah.

„Du meinst, falls meinem Anliegen stattgegeben wird.“, bemerkte er angespannt. „Ich wünschte es wäre bereits so weit. Mich graut es davor, dass man es ablehnen könnte.“

„Das wird nicht geschehen, Severus hat ebenso ein Mitspracherecht wie Dumbledore. Wenn der sprechende Hut dich nach Slytherin schickt und er zustimmt, was sollten McGonagall und Dumbledore dann noch machen.“, versuchte Draco seinen neuen Freund zu beruhigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Vicky-Sakuraya
2020-07-30T19:11:33+00:00 30.07.2020 21:11
Nach dem ich auch mal etwas länger nicht dabei war, bin ich froh, dass es weiter ging und das mit nicht nur einem Kapitel, dennoch hoffe ich natürlich das es bald weiter geht.
Von:  strega79
2020-07-02T20:39:08+00:00 02.07.2020 22:39
Super spannend


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