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Verdrehte Welt

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen,

nachem wird die Geschichte schon bekannt vorkommen, da sie bereits zum Teil auf FF.de online ist. da aber sicher nicht alle dirt lesen, dachte ich mir sie auch hier reinzustellen.

Nicht wunder ich habe das Kapitel noch einmal etwas überarbeitet Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Bitte nicht wundern. ich habe das Kapitel noch ein bisschen überarbeitet Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey,
hier kommt mal wieder ein Kapitel von mir.
Ich weiß es ist etwas kürzer als die letzten. Komplett anzeigen

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Prolog

Endlich war das fünfte Schuljahr zu Ende und Harry saß im Zug. Tief in Gedanken versunken starrte er durch die Scheibe in die vorbeirauschende Landschaft. Ron und Hermine, seine ‚Freunde’, hatten das Abteil mit der fadenscheinigen Ausrede verlassen, sich die Füße vertreten zu müssen. Harry hatte ihnen nur schweigend hinterher gesehen und den, sich entfernenden, Schritten der beiden gelauscht. Denn er war sich sicher, dass sie kein ehrliches Spiel mit ihm spielten. Tief in seine Gedanken versunken lauschte er den leisen Gesprächen der vorbeigehenden Schüler auf dem Gang. Es war so viel geschehen seit er sich entschlossen hatte, dass er Ron und Hermine auf Abstand halten würde und das hatte er auch durchgehalten. Das war aber bei weitem nicht die einzige Veränderung gewesen. Seit Anfang des Jahres benahm sich Draco seltsam, oder viel mehr Wankelmütig. Trafen sie sich alleine auf dem Flur, benahm sich Draco höflich beinahe schon freundschaftlich. Dann konnten sie sich ganz normal unterhalten. Was steckte nur dahinter? Warum war der Andere nur auf einmal so nett zu ihm? Er mochte den nervigen Blondschopf, der manchmal so nervig arrogant sein konnte. Aber dennoch hatte der Blonde einen verdammt scharfen Biss was seinen Witz betraf. Waren er selber oder Draco in Begleitung ihrer ‚Freunde’ gifteten sie sich nach alter Manier gegenseitig an. Doch Harry hatte das untrügliche Gefühl, dass ihre Streitereien nicht mehr so verbissen waren wie früher. Ja, sie verhexten sich gegenseitig und beleidigten sich auch gerne einmal, aber sie taten es nicht mehr mit dem Ziel einander wirklich verletzten zu wollen.

Erschrocken wandte er den Kopf und rutschte in seinem Sessel bis auf die Kante nach vorne, als sich die Tür mit einem Ruck öffnete. Draco grinste ihn verschwörerisch an und schob die Tür wesentlich leiser wieder zu, nur um sich von innen an die Tür zu lehnen.

„Was machst du hier?“, wollte Harry verwundert wissen und ließ sich schwer seufzend wieder zurück sinken. Mit einer unachtsamen Bewegung schob er mit einem Finger, seine Brille wieder auf seiner Nase hoch, bevor er mit der Hand durch seine verstrubbelten Haare fuhr.

„Hab gesehen, dass Granger und Wiesel auf dem Gang rumlungern. Dachte mir, ich besuche dich.“, gluckste er mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht und ließ sich auf den Sitz gegenüber von Harry fallen, bevor er Harry noch einen prüfenden Blick zuwarf und sich vorbeugte. Seine eisigen hellgrauen Augen bohrten sich schon fast in Harrys und ließen ihn unbehaglich auf seinem Platz herum rutschen. Warum tat der Andere das? „Irgendwas ist mit dir! Früher hättest du nicht so mit mir gesprochen. Das ganze Jahr über habe ich mir darüber den Kopf zerbrochen.“

Draco lehnte sich entspannt wieder zurück und beobachtete Harry eingehend. Der ließ ein zynisches Grinsen auf seinen Lippen entstehen als er daran dachte, wie das alles gekommen war.
 

Er war zu Beginn des Schuljahres mit den Weasleys in der Winkelgasse Schulsachen kaufen gewesen. Er hatte gerade um eine Ecke gehen wollen, da hatte er die Zwillinge reden hören. Eigentlich hatte er doch nur Tränkezutaten kaufen wollen. Doch die gehässigen Worte, die er dann zu hören bekommen hatte, hatten ihn in ein tiefes Loch gestoßen. Ihre Mutter hätte mehr Geld verlangen sollen um ihn, Harry, durchzufüttern. Harry hatte erst nicht verstanden. Doch als er darüber nachdachte kamen ihm einige Sachen doch merkwürdig vor. Ab dem zweiten Schuljahr waren die Klamotten von Ron besser geworden. Auch der neue Zauberstab war nicht gerade billig gewesen. Und noch einige Dinge mehr, die ihn stutzig gemacht hatten. Danach hatte er sowohl seine ‚Freunde’ als auch seine Umgebung genauer beobachtet. Wenn sich die beiden unbeobachtet gefühlt hatten, dann hatte Harry ihre Blick bemerkt. Blicke, die ihm gezeigt hatten, dass sie ihn nicht mochten. Rons Blicke waren so hasserfüllt gewesen. Und Hermine, die sah ihn so geringschätzig an als wäre er nur eine Laborratte.
 

„Kennst du das, wenn du dich fragst, ob du die richtige Entscheidung getroffen hast? Ob du da, wo du bist, richtig bist? … Weißt du, der sprechende Hut wollte mich eigentlich nach Slytherin schicken. Doch ich hab ihn angefleht, mich nach Gryffindor zu schicken. Jetzt frage ich mich, ob ich bei den Slytherins besser aufgehoben gewesen wäre.“ Verwundert zog Harry die Stirn in Falten. Warum hatte er das getan? So ehrlich hatte er gar nicht sein wollen. Sein Mundwerk war mal wieder schneller gewesen als der Geleehaufen zwischen seinen Ohren. Er könnte sich gerade in den Hintern beißen. Vorsichtig warf er einen schnellen Blick auf den blonden Slytherin, der immer noch stumm blieb. Sein Blick war immer noch genauso stechend, wie das letzte Mal als er ihm in die Augen gesehen hatte, nur dass er jetzt auch noch den Kopf schief gelegt hatte und zu überlegen schien.

„Eine Sinneskrise also! Das beantwortet aber nicht meine Frage! Ich weiß zufällig, dass du dich von Granger und Wiesel distanziert hast. Ich kann gut beobachten, weißt du.“ Ein süffisantes Grinsen schlich sich auf Malfoys Gesicht als er sich vorbeugte um Harry noch eingehender betrachten zu können.

„Du bist gut!“, seufzte Harry schwer und nahm seine Brille ab um sich die Augen zu reiben. „Ich bin mir nicht sicher, ob sie meine Freunde sind. Ich habe sie beobachtet, wenn sie sich unbeobachtet gefühlt haben. Ich vertraue ihnen einfach nicht mehr.“

Eine Augenbraue wanderte nach oben. Doch bevor Draco etwas sagen konnte, waren Schritte draußen zu hören. Schritte, die direkt vor der Tür verstummten. Schnell erhob sich Draco und setzte sein typisches herablassendes Grinsen auf.

„So ganz alleine Potter. Hast du gar keine Freunde mehr?“, ließ er in seinem typischen schnarrenden Ton vom Stapel. Innerlich verdrehte Harry nur die Augen. So ein Clown aber auch. Er mochte den Blonden mittlerweile wirklich gerne und musste sich wirklich zusammen reißen um nicht laut loszulachen.

„Verschwinde Malfoy!“, schnarrte Rons Stimme von der Abteiltür her, bevor Harry auch nur eine gepfefferte Erwiderung raus bringen konnte.

Draco drehte sich um und grinste ihn herablassend an. „Sonst was?“ Damit drängelte er sich an den beiden vorbei und verschwand im Flur des Zuges. Wenn Harry ehrlich zu sich selber wäre, dann würde er jetzt aufspringen und dem Anderen hinterher laufen. Hauptsache so weit weg wie nur irgend möglich.

„Was wollte er“, wollte Hermine besorgt wissen und ließ sich gegenüber von Harry nieder. Sie sah ihn forschend und besorgt an. Als wenn sie sich um mich sorgen macht, murrte Harry in Gedanken. Er zog es vor, die Frage nicht zu beantworten, denn er vermutete, dass jedes Wort, dass er von sich gab oder schrieb ungefiltert weitergegeben wurde. Ob seine Briefe wohl auch abgefangen wurden? Würde er Draco schreiben können? Oder müsste er sich darüber Sorgen machen, dass diese Briefe bei Dumbledore oder sonst wem landen würden? Denn so wie er das sah, würde er diese Ferien wieder im Ligusterweg versauern. Er würde morgens um sechs aufstehen müssen um Frühstück für seinen viel zu fetten Onkel und Cousin zu machen. Er müsste wieder das Haus auf Hochglanz polieren und sich unsichtbar machen, wenn Geschäftsleute zu Besuch waren. Seine so genannten Freunde würden sich wohl wieder herausreden. Sie würden ihm nicht schreiben, oder wenn doch, dann würden sie mit Fadenscheinigen Ausreden kommen, warum er sie nicht besuchen kommen könnte. Auch das war, wie in allen anderen Ferien.

Kapitel 1

Flapsig verabschiedete sich Harry von seinen Freunden und sprang aus dem Zug. Sein schwerer Schrankkoffer rumpelte hinter ihm die Treppenstufen herunter, während er den Bahnsteig mit langen Schritten entlang schritt ignorierte er die Rufe von Mister und Misses Weasley schlichtweg. Er tat so, als hätte er sie nicht gesehen und hatte sich in einer Traube von Schülern treiben lassen. Nachdem er den Bahnhof verlassen hatte und sich kurz auf dem Bürgersteig umgesehen hatte trat er in eine Seitenstraße und winkte sich den fahrenden Ritter heran. Gerade als er in den Bus einsteigen wollte wurde er am Ärmel noch einmal zurück gehalten. Mit finsterem Blick wandte er sich um und zog erstaunt eine Augenbraue hoch als er in sturmgraue Augen sah. Mit einem verschlagenen Grinsen drückte Draco ihm einen kleinen gefalteten Zettel in die Hand. Verständnislos sah Harry ihm hinterher als der Andere zu seinen Eltern lief. Schleunigst stieg er in den roten Doppeldecker ein als der Schrumpfkopf ihn schon anfahren wollte. Er nannte sein Ziel und ließ sich seufzend auf einem der Sessel fallen.
 

Wie froh er doch war, endlich von seinen ‚Freunden‘ weg zu sein. Es hatte ihm so schon genügend Nerven gekostet um nicht aus dem Zugabteil zu rennen. Sie hatten die gesamte Zugfahrt auf ihn eingeredet. Immer wieder ging es um den Krieg und darum, dass er Voldemort töten müsse. Die beiden hatte es nicht gestört, dass er über genau dieses Thema nicht hatte reden wollen. Er wäre so undankbar, hatte Hermine ihm naserümpfend vorgeworfen. Es hatte ihn verletzt, wie sie über ihn geredet hatte.
 

Ohne ein Wort des Grußes stapfte Harry mit schlechter Laune die Treppe hoch zu seinem kleinen Zimmer. Er ließ Hedwig aus ihrem Käfig und öffnete das Fester, damit sie raus konnte. Das sinnfreie Geschrei seines Onkels ignorierte er schlichtweg und begann damit seine wenigen Kleidungsstücke in den Schrank zu räumen. Seine Schulsachen ließ er im Koffer, was sollte er auch hier damit? Erst als der kleine Zettel aus seiner Hosentasche rutschte erinnerte er sich wieder daran. Er hatte ihn schnell in seine Tasche gesteckt um einzusteigen zu können und danach vergessen. Nachdenklich hob er ihn auf und drehte ihn einmal, bevor er ihn öffnete und die geschwungene Schrift darauf bemerkte.
 

Sollten dir die Muggel zu langweilig sein. Komm hier her!

DM
 

Darunter war eine Adresse gekritzelt. Sie lag weit außerhalb von London. Was hatte der Andere wohl vor? Sollte er ihn zum dunklen Lord locken? War das eine Art Friedensangebot? Unschlüssig legte Harry den kleinen Zettel auf seinen viel zu kleinen Schreibtisch, auf dem sich seine Schulbücher und Pergamentrollen der letzten Jahre türmten und betrachtete ihn noch eine ganze Weile in Gedanken vertieft. Nach langem hin und herüberlegen kam er schließlich zu dem Schluss, dass er dem Anderen vertrauen müsse um herauszufinden, was der nun wirklich wollte. Schließlich blieb nur die Frage wie er zu dem Anderen kommen sollte. Apparieren durfte er nicht. Also blieb ausschließlich der Fahrende Ritter. Er warf einen Blick auf seine weiße Eule, die mit dem Kopf unter einem Flügel auf seinem alten Schrank saß und schlief. Er konnte es nicht mal riskieren Draco zu schreiben, denn ihn beschlich die Ahnung, dass seine Briefe abgefangen wurden. Resignierend seufzte er und trat an das Fenster um sich auf die Fensterbank zu setzten. Nachdenklich sah er raus und entdeckte dabei eine Person, die auffällig versuchte so unauffällig wie möglich zu sein. Wenn er sich nicht irrte war das ein Zauberer, der zum Orden gehörte. Das bedeutete, dass er zumindest von einer Person beobachtet wurde. Ob die alles weiter gab was er tat, wusste er nicht. Doch es ließ sich raus finden.
 

In den nächsten Tagen wanderte er augenscheinlich Planlos durch die Siedlung. Er blieb längere Zeit auf dem Spielplatz oder in dem kleinen Park. Dabei behielt er unauffällig die Leute um sich herum im Blick, während er so tat als wäre er einfach nur ein gelangweilter Teenager. Ihm vielen dabei drei Personen auf, die irgendwie immer in der Nähe waren, wenn er draußen war und dabei aussahen wie Muggel aus dem letzten Jahrhundert. Manche Zauberer waren wirklich so verdammt engstirnig, dass sie glaubten sie bräuchten nur etwas das Muggel geschneidert hatten. Abfällig schnaubte Harry bei dem Gedanken daran. Er wurde beschattet und das noch nicht einmal unauffällig. Dumbledore vertraute ihm nicht, stellte er zähneknirschend fest. Aber andererseits vertraute Harry Dumbledore ebenfalls nicht mehr. Er brauchte unbedingt Antworten und die würde er nicht beim Schulleiter finden, so viel war mal sicher. Ob das alles so stimmte, was man ihm seit Jahren erzählte, bezweifelte Harry mittlerweile auch schon. Seine so genannten Freunde waren keine Freunde, sondern gekauft. Waren sie nur dafür da um ihn bei der Stange zu halten?

Wäre er vielleicht doch besser dran gewesen, wenn er in Slytherin gelandet wäre?

Ob er bei Dracos Familie Antworten bekommen würde? Und wäre er da überhaupt sicher? Immerhin war Dracos Vater ein Todesser und ganz sicher nicht so gut auf ihn zu sprechen, nachdem er ihm seine Hauselfe geklaut hatte. Andererseits, wer konnte ihm sonst helfen. Vielleicht müsste er sich auch die Version der anderen Seite anhören. Aus beiden Versionen der Geschichte könnte er vielleicht annähernd die Wahrheit herausfiltern. Er musste es einfach versuchen. Immerhin hatten alle, denen er bisher vertraut hatte, ihn nur belogen. Zu ihnen konnte und würde er nicht gehen.

Konnte er vielleicht Snape vertrauen? Könnte er seinem Tränkeprofessor seine Bedenken mitteilen und ihn um ein paar Antworten bitte? War er Loyal Dumbledore gegenüber, oder würde Snape ihm helfen? Doch selbst wenn der Professor nicht auf Dumbledores Seite stand gab es da noch ein anderes Problem? Wo wohnte sein Tränkeprofessor? Immerhin gab es in der Zaubererwelt keine Telefonbücher in dem er die Adresse des Professors finden könnte. Also blieben doch nur die Malfoys. Auch wenn er seine Bedenken hatte. Todesser blieb nun einmal Todesser und die wollten ihn nur zu gerne tot sehen. Vor allem der Obertodesser schlechthin. Aber eine andere Wahl hatte er nicht wirklich. Er beschloss sich Gedanken darüber zu machen was er tun sollte, wenn er auf einmal Riddle gegenüberstehen sollte.
 

Am Abend kramte er einen magischen Rucksack unter seinem Bett hervor und schmiss alles hinein was er brauchen würde. Klamotten und etwas Geld sollten reichen. Irgendwie würde er schon an seinen Koffer heran kommen und wenn er einen Tag vor Schulbeginn hier einbrechen müsste um seinen Koffer zu holen. Seinen Zauberstab legte er auf dem Bett bereit und sah sich in seinem Zimmer um, ob er noch irgendetwas Wichtiges vergessen hatte. Dabei viel sein Blick auf den Schreibtisch und den leeren Eulenkäfig. Er tat auf den Käfig zu und öffnete ihn. Hedwig war noch nicht wieder von der Jagd zurück. Es schmerzte ihn seine geliebte Eule hier lassen zu müssen aber sie würde ihn dann wohl alleine finden müssen. Er konnte es sich einfach nicht leisten länger zu warten. Er musste hier einfach verschwinden, bevor seine Bewacher irgendwie davon Wind bekamen, dass er etwas plante. Als er sich schon abwenden wollte fiel sein Blick auf den kleinen Zettel, den Draco ihm gegeben hatte. Hastig steckte er ihn in seine Hosentasche. Im Geiste mit sich schimpfend, weil er beinahe das Wichtigste vergessen hätte, kehrte er zum Bett zurück um seinen Zauberstab in seinen Hemdärmel zu stecken und den Rucksack zu schultern. Mit angehaltenem Atem lauschte er auf die Geräusche im Haus. Seinen fetten Cousin konnte Harry aus dem Nachbarzimmer reden hören. Anscheinend war der noch mit einer seiner bescheuerten Spielekonsolen beschäftigt und aus dem Schlafzimmer seiner Tante und seines Onkels kamen verdächtig wenige Geräusche. Also musste er wohl noch etwas warten. Erst als das Sägewerklaute Schnarchen seines Onkels durch das Haus dröhnte öffnete Harry leise die Tür zu seinem Zimmer. Um nicht zu viel Lärm zu machen lehnte er die Tür lediglich als und schlich sich die Treppe runter, wobei er versuchte die Stufen zu meiden, die laut knarzen würden, denn immer noch kamen die Geräusche von Schusswaffen und die Stimme seines Cousins aus dem Nachbarzimmer. Er war gerade im Erdgeschoss angekommen als er hörte wie sich in oberen Stockwerk eine Tür öffnete und schwere Schritte die Treppe runter kamen. Leise vor sich hinfluchend, öffnete Harry so schnell und leise er konnte die Tür zum Schrank unter der Treppe und quetschte sich zwischen Wischmob, Staubsauger und co. Mit angehaltenem Atem wartete er darauf, dass die Schritte wieder die Treppe nach oben verschwanden. Doch das dauerte. Harry befürchtete, dass sein Cousin den Kühlschrank alleine leerfressen wollte, bevor er wieder nach oben ging und seine Chips weiter in sich hinein stopfte. Das leise klimpern von gläsernen Karaffen ließ Harry darauf schließen, dass Dudley sich am Wiskey seines Vaters zu schaffen machte. Vermutlich würde er das Fehlen den Wiskeys später wieder ihm in die Schuhe schieben wollen, dachte Harry zynisch bei sich und verfluchte Dudley in Gedanken. Als er endlich den erlösenden Klang von Schritten auf der Treppe hörte öffnete er die Tür des Schrankes langsam wieder. Mit angehaltenem Atem lauschte er als die Schaniere der Tür für seinen Geschmack viel zu laut quietschten. Als sich im oberen Stockwerk nichts rührte huschte er so schnell er konnte zur Terassentür und schob sie genau soweit auf, dass er hindurch passte. Mit einem letzten Blick um die Ecke zur Straße verschwand durch den Garten in den Nachbarsgarten. Immer wieder hielt Harry an und lauschte mit angehaltenem Atem auf jedes noch so kleine Geräusch. Dabei machte es ihm sein Körper nicht gerade einfach, weil sein Herz so dermaßen laut klopfte, dass er das Gefühl hatte, es müsste jeder in seiner direkten Umgebung hören können. Es kam Harry wie eine Ewigkeit vor bis er an dem Ort war, von dem aus er endlich den Fahrenden Ritter rufen konnte ohne dass seine Wachhunde es auch nur merken würden. Um den aufdringlichen Fragen seitens Stan dem Schaffner auszuweichen und um nicht direkt aufzufallen verzog er sich in den hintersten Teil des Busses und machte es sich dort in einer kaum beleuchteten Ecke gemütlich.
 

Zwei Stunden später stand er mit wackeligen Beinen und einem flauen Gefühl im Magen irgendwo im Nirgendwo und sah sich ratlos um. Nicht, dass er sonderlich viel gesehen hätte. Immerhin war es immer noch mitten in der Nacht. Er entschied sich dazu einem Trampelpfad zu folgen, der zwischen zwei Feldern entlang führte und den er nur schemenhaft sehen konnte. Jetzt verfluchte er sich, dass er Draco nicht doch noch geschrieben hatte, aber zu spät war nun mal zu spät.

Stunden später stolperte Harry durch einen tiefen Wald. Da machte die Situation auch nicht besser, dass es mittlerweile hell geworden war. Immer wieder blieben seine Kleider an Dornen hängen und rissen Löcher hinein, wenn er sich fluchend versuchte von ihnen zu befreien. Und wieder fragte er sich, was ihn geritten hatte ohne jegliche Anhaltspunkte einfach drauflos zu laufen. Als er über eine Wurzel stolperte und einen Abhang hinunterfiel seufzte er nur schwer. Sein Fußgelenk pochte unangenehm und war so empfindlich, dass er nicht wusste, ob er überhaupt noch aufstehen konnte.

Seine Kräfte waren aufgebraucht. Er würde hier liegen bleiben. Entweder fand ihn jemand oder er würde genügend Kraft zum Weiterlaufen schöpfen. Eine Weile lauschte er dem leisen Flüstern des Windes in den Blättern, dem rascheln der Blätter, die am Boden lagen. Vermutlich bewegten kleine Tiere die Blätter auf ihrer Suche nach Futter. Irgendwo in der nähre musste ein kleiner Bach oder Fluss sein, denn Harry konnte das leise Gurgeln des Wassers hören. Nach einiger Zeit holte in die Erschöpfung durch die Strapazen der vergangenen Nacht ein und er schloss die Augen und schlummerte weg.

Er tauchte erst wieder auf als sich leise Stimmen näherten. Mit angehaltenem Atem lauschte er. Es handelte sich um zwei männliche Stimmen. Harrys Gehirn schien noch im Tiefschlaf zu sein, aber eine der Stimmen kam ihm auf unheimliche Weise bekannt vor. Doch woher kannte er sie? Verdammt Harry, schimpfte er innerlich mit sich, denk nach. Denk nach, denk nach, denk nach. Er lauschte auf die Geräusche, die die Personen machten und konnte erleichtert feststellen, dass die Personen näher kamen und sich nicht entfernten. Als die Personen sehr viel näher waren, viel ihm auch endlich ein woher er die eine Stimme kannte. Er kannte sie! Er wusste wer da kam!

Aufgeregt begann sein Herz zu rasen und er versuchte aufzustehen. Doch mit einem Schmerzerfüllten Stöhnen ließ er sich wieder zurückfallen bevor er sich etwas rückwärts hievte um seinen Rücken an einen Baumstamm lehnen zu können. Es blieb ihm nichts anderes übrig als um Hilfe zu rufen und zu hoffen, dass der andere ihn hören würde. Zu seiner eigenen Überraschung war seine Stimme weg. Er räusperte sich einmal vernehmlich und versuchte es danach noch einmal. Er konnte nur abwarten und hoffen, dass man ihn gehört hatte.

Er atmete erst erleichtert aus, als sich ihm Schritte näherten. Ein nur allzu bekannter Blondschopf tauschte am oberen Ende der Böschung auf in dessen Senke Harry saß.

„Harry! Was ist passiert?“, erklang eine bekannte schnarrende Stimme. Vorsichtig machte sich der Blonde an den Abstieg und kam nur Minuten später bei ihm an. Er ließ seinen Blick über Harrys, mit Schlamm verdreckte, Klamotten und sein Schlammverschmiertes Gesicht wandern, bevor er ihm in die Augen sah.

Gott sei Dank Malfoy! Hätte er aufstehen können, wäre er dem anderen um den Hals gefallen. So schloss er jedoch nur erleichtert die Augen und seufzte erleichtert auf.

„Gestolpert. Gelenk verstaucht, vermutlich!“, krächzte er was Draco nur eine Augenbraue heben ließ. Was im Namen von Merlin hatte Harry hier im Wald zu suchen gehabt?, fragte sich der Blonde.

Kapitel 2

Zur gleichen Zeit nicht sehr Weit entfernt auf Malfoy Mannor trafen immer mehr schwarz gewandete Zauberer und Hexen ein. Lucius Malfoy hieß sie mit einem kalten und vor allem müden Blick am großen Eingangsportal Willkommen und brachte sie in den großen Speisesaal. Da es immer noch sehr früh in den Morgenstunden war, sahen die meisten wenig begeistert aus. Ebenso wie Lucius selber es war. Er hatte bis tief in die Nacht an einigen Gesetzesentwürfen gearbeitet, die in den nächsten Tagen zur Abstimmung kommen sollten und war entsprechend spät ins Bett gegangen. Um genau zu sein hatte er vielleicht gerade drei Stunden geschlafen als das Brennen des Mals ihn aus dem Schlaf gerissen hatte. Um einiges sanfter hatte er seine Frau geweckt und sie gebeten nach Draco zu sehen, doch so wie es schien hatte der bereits vor Morgengrauen das Haus verlassen.

„Weiß einer was los ist?“, wollte Bellatrix mit ruhiger dunkler Stimme wissen und versteckte ein Gähnen hinter ihrer zierlichen Hand. Sie hatte eine tiefschwarze Tasse mit noch schwärzerem Inhalt vor sich stehen. Ihre dunklen Augen sahen von einem zum anderen. Keiner von ihnen trug seine Maske denn alle Anwesenden waren ausnahmslos aus der Führungsriege. Ihre dunklen Augen erspähten einen Schatten im Schatten. Severus Snape! Der dunkle Meister der Tränke lehnte in seinen viel zu dunklen Kleidern in der schattigsten Ecke, die er hatte finden können und zog gekonnt eine Augenbraue hoch als er ihren Blick auf sich ruhen spürte. Erfreut klopfte sie auf den Stuhl neben sich und setzte sich etwas aufrechter hin.

„Komm zu mir Severus. Du bist so selten hier.“, schmollte sie gekonnt. Sie wusste sehr genau wie sehr er es hasste wenn sie das tat. Der Meister der Tränke konnte diesem Mädchenkram, wie er es nannte, nichts abgewinnen. Mit einem eindeutigen Knurren und zusammengekniffenen Augen folgte Severus Bellatrix’ Wunsch und kam mit großen Schritten um den Tisch herum um sich elegant auf den Platz neben Bellatix niederzulassen.

„Du weißt wie sehr ich diesen Ton schätze, Bella.“, knurrte er mit einem versteckten Grinsen in den Augen.

Ein sanftes Lachen war von der Hexe zu hören. Sie winkte nur lächelnd ab und sah erstaunt zur Tür, durch die gerade ihr Schwager und Tom Riddle traten. In diesem Haus legte er grundsätzlich seine Schlangenillusion ab. Es zeigte seinen Respekt für die Leute, die hier lebten und die nun hier in der Runde saßen und ihn teils verschlafen und teils neugierig musterten. Er sah in die Runde der Anwesenden, nickte wohlwollend und ließ sich schließlich am Kopfende des Tisches nieder.

„Lucius ich sehe deinen Sohn nicht!“ Die Stimme des gefürchtetsten schwarzen Magiers war dunkel und sanft als er das Oberhaupt der Malfoyfamilie ansprach. Lucius nickte wissend bevor er auf die versteckte Frage antwortete.

„Er ist bereits vor Morgengrauen auf die Jagd gegangen Mylord. Ich entschuldige mich für sein fehlen.“

„Nun denn. Er ist noch ein Kind. Ich entschuldige mich bei allen für die frühe Einberufung. Aber es ist etwas passiert und ich muss wissen, ob jemand hier etwas damit zu tun hat.“, begann er langsam wobei er jedem der Anwesenden kurz in die Augen sah bevor er auffordernd bei Severus hängen blieb. Der Tränkemeister nickte bedächtig und übernahm das Wort.

„Gegen Mitternacht wurde beim Orden Alarm geschlagen. Harry Potter ist verschwunden. Sein Cousin hat es entdeckt, weil die Zimmertür des Jungen offen stand. Ich vermute allerdings, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits einige Stunden weg war. Soweit die Spione des Ordens sagen konnten, hat er die Eule wie jeden Abend fliegen lassen. Sie haben das Tier abgefangen. Sie hatte keine Nachricht bei sich. Er muss direkt nachdem seine Verwandten schlafen gegangen sind abgehauen sein. Es gab keinerlei Hinweise, wo er hin gegangen sein könnte.“, berichtete Severus ernst.

„Nun noch einmal die Frage, hat einer von euch etwas mit seinem Verschwinden zu tun?“, wollte Tom noch einmal ernst wissen. „Ich habe nichts dergleichen angeordnet.“

Ernst sah er jeden seiner Leute an, das allgemeine Kopfschütteln beruhigte ihn dabei ungemein. Also war der Junge aus eigenem Antrieb weg gelaufen und nicht von einem übereifrigen Untergebenem von ihm entführt worden, um sich mit ihm gutzustellen oder um eine Belohnung zu erhoffen.

„Wir werden an jedem Ort, an dem er auftauchen könnte Leute postieren. Vielleicht ist es an der Zeit dem Jungen ein bisschen was zu erklären.“, wies er seine Leute an, während er den Gedanken bereits weiterspann. Sie wären im Vorteil, wenn Potter sich ihm anschließen würde. Der Alte würde endlich an Zuspruch verlieren und sie könnten vielleicht einige ihrer Ideen endlich in die Wirklichkeit umsetzten. „Ich danke dir Severus. Du begibst dich in große Gefahr indem du uns diese Information weitergibst.“

Severus nickte dankbar. Er konnte dieses Spiel nicht mehr lange spielen. Oft hatte er das Gefühl als würde Dumbledore ihm nicht mehr richtig vertrauen. Mehrmals hatte er bereits auf anderen Wegen mitbekommen, dass es Ordenstreffen gegeben hatte zu denen er nicht gerufen worden war. Es musste Enden und zwar bald. Oft gab er falsche oder halb Richtige Informationen an den Orden weiter. Man hätte die Leute dort auch einfach Dumbledores Privatarmee nennen können. Denn sie waren dem alten Spinner so treu ergeben, dass sie nichts hinterfragten. Er war schuld an Lilys Tod und das würde Severus niemals vergessen. Er hatte sie und den verfluchten Potter angestachelt und dazu gebracht in Riddles Mannor einzubrechen und das Gebäude in brand zu setzten. Dass sie dabei Toms hochschwangere Frau Lucrezia Riddle umbrachten, haben beide nicht gewusst und doch war Tom mittlerweile über seinen Rachedurst hinaus. Lilys geliebtes Kind musste nicht sterben, wenn er die Wahrheit erfuhr und entsprechend handelte. Tom würde den Jungen aus diesem Krieg heraushalten, wenn ihn jemand aus Dumbledores Einflussbereich herausholte. Und genau das hatten sie vor. Harry würde aus Dumbledores Reichweite verschwinden, oder besser gesagt, dass war er bereits. Jetzt mussten sie ihn nur noch finden.

Die meisten Mitglieder waren bereits wieder aufgebrochen um dem Befehl nachzukommen. Severus saß noch neben Bellatrix und ihrem Mann. Ebenso war auch noch Tom anwesend, der sich von Narzissa ein weiches Butterbrötchen und Marmelade reichen ließ.

Mit sanfter Stimme dankte er Lucius Frau und nickte noch einmal lächelnd. Narzissa beantwortete das Lächeln mit eben diesem und legte eine zarte Hand mit langen schlanken Fingern auf die Schulter des Dunklen Lords um sie einmal kurz zu drücken.

Ein leises Gespräch begann, als auch der Hausherr wieder zu ihnen stieß.

Erst viel später horchten alle auf, als aus der Eingangshalle laute Geräusche und Stimmen kamen.

„Ich denke dein Sohn ist wieder zurück Lucius.“, bemerkte Tom mit seiner dunklen rauchigen Stimme. Ein Schmunzeln erschien auf seinen Lippen.

Narzissa entschuldigte sich um nachzusehen was der Radau zu bedeuten hatte.

Kapitel 3

Draco Malfoy hatte den Großteil des Weges die gesamte Last Harrys auf seinen Schultern gehabt. Er musste echt sagen, der Junge war zwar schmal aber das hieß nicht, dass er nicht schwer war. Immer wieder hatte er vor sich hin geflucht, hatte über Harrys Gewicht gemeckert und darüber das der Weg mit Harry so viel länger dauerte. Harry hatte das Gemecker stillschweigend über sich ergehen lassen. Er hatte sich entschuldigt und für die Hilfe bedankt.

„Warum hast du nicht geschrieben. Ich hätte dich abgeholt.“, knurrte Draco zwischen zusammen gebissene Zähnen und japste nach Luft. Er konnte bereits das große Eingangstor sehen. Es war also nicht mehr weit, bis er endlich Hilfe holen konnte.

„Ging nicht. Wurde überwacht.“, zischte Harry schmerzhaft zurück, als er ungeschickt mit seinem lädierten Fuß aufkam. „Hab’s überprüft. Drei Tage lang. Vermutlich lesen die auch meine Post. Hab Hedwig zurück gelassen.“

„Die holen wir.“, keuchte Draco und lehnte sich gegen die Tür. Er hatte gehofft sich einen Moment ausruhen und durchatmen zu können bevor sie das Anwesen betraten. Doch zu seiner Überraschung war die Tür nicht richtig verschlossen und so stolperten sie mit einem überraschten Laut mehr schlecht als recht in die Empfangshalle und stießen gegen den Schirmständer, in dem sein Vater seine Gehstöcke aufbewahrte. Lachend landeten die beiden auf dem Fußboden, begleitet von dem lauten Scheppern des Schirmständers. Noch versuchten sie leise zu sein. Doch als sie sich in die Augen sahen konnten beide nicht anders und prusteten los.

„Junge du siehst echt scheiße aus.“, gluckste Draco und betrachtete den dunkelhaarigen Jungen neben sich. Harry sah wirklich nicht gerade vorzeigbar aus. Er hatte überall Schlamm von den Haarspitzen bis runter zu seinen Schuhen.

„Was ist hier los Draco?“, erklang auf einmal eine beherrschte Frauenstimme kalt von einer der Türen her.

„Alles gut Mutter.“, antwortete Draco lapidar. Er rappelte sich so schnell wie möglich auf um seine Mutter gebührend zu begrüßen und half Harry wieder auf die Füße. Durch sein verletztes Bein musste er sich wieder schwer auf Draco stützen.

„Wer ist dein Freund?“, erkundigte sich Narzissa naserümpfend als sie die verdreckte Gestalt des dunkelhaarigen Jungen registrierte.

Draco bemerkte wie angespannt Harry auf einmal war und warf einen fragenden Blick auf Harry, der immer noch auf seinem Arm lehnte. Er konnte sich denken, dass Harry um die Verbindungen seiner Familie wusste. Aber er musste ihm begreiflich machen, dass ihm hier nichts geschehen würde. Seine Familie hatte einen Kodex, kein Gast würde in diesen Mauern irgendetwas geschehen.

„Niemand wird dir hier etwas tun. Ich verspreche es.“, flüsterte er dem anderen zu, der ihm verstehend zu nickte. Dabei sah er kurz an sich hinunter. Oh ja, er sah wirklich blendend aus. Alle Klamotten sahen aus als hätte er sich im Schlamm gesuhlt. Zudem war er sich nicht mehr so sicher, ob es eine so gute Idee gewesen war in das Haus eines Todessers zu gehen um Antworten zu erhalten. Er hätte ja genauso gut direkt zu Voldemort gehen können, dachte er sarkastisch bei sich.

„Ich entschuldige mich für mein Auftreten, Misses Malfoy. Ich bin Harry. Ähm … Harry Potter. Ich bin im Wald einen Abhang hinuntergestürzt. Dürfte ich mich eben frisch machen? Danach werde ich gerne ihre Fragen beantworten.“, stellte sich Harry zögerlich vor und reichte der vornehm gekleideten Frau seine vor Dreck starrende Hand. Was ihn noch eine Nuance dunkler anlaufen ließ, als er den skeptischen Blick der elegant gekleideten Dame sah. So hatte er sich das erste Kennen lernen wahrlich nicht vorgestellt.

„Freut mich Harry. Draco Schatz zeige ihm doch bitte das Bad und gib ihm etwas zum Anziehen von dir.“, ordnete Narzissa erstaunt an. Einen Moment starrte sie den beiden Jungen hinterher. Hatte sie das gerade geträumt? Doch das sandige Gefühl zwischen ihren Fingern zeugte davon, dass hier eben tatsächlich ein total verdreckter Harry Potter vor ihr gestanden hatte. Kopfschüttelnd verschwand sie kurz im unteren Badezimmer um sich den Dreck wieder abzuwaschen.

Harry Potter war in ihrem Haus! Noch immer verwundert über diese Begegnung trat sie schließlich wieder ins Esszimmer. Dort blieb sie einen Moment schweigend stehen und sah gedankenversunken in die Runde der Anwesenden, Doch sie sah die Anwesenden nicht wirklich.

„Nissa? Schatz alles Okay?“, wollte Lucius irritiert wissen als er seine Frau bemerkte. Besorgt erhob sich das Oberhaupt der Malfoyfamilie und trat zu seiner Angetrauten um sie mit beiden Händen an den Oberarmen zu fassen.

„Draco! Unser Sohn hat einen Gast mitgebracht.“, murmelte Narzissa geistesabwesend, deutete ungenau auf die hinter ihr befindliche Tür und ließ sich schließlich von Lucius auf einen der Stühle setzten. Alle Anwesenden sahen sie nun fragend an. Wen sollte Draco mitgebracht haben? Keiner seiner Freunde aus Slytherin hatte sich angemeldet. Zumindest konnte sich Lucius an keine ankommende Eule erinnern. Daum sah er seine Frau nur verständnislos an.

Narzissa sah jedoch direkt zu Tom rüber, der sie wie alle anderen fragend musterte, bevor sie sagte, „Harry Potter steht gerade oben unter unserer Dusche.“

Das kollektive Luftschnappen ließ sie blinzeln. Mit dieser Reaktion hatte sie nicht wirklich gerechnet.

„Wie hat der Junge unser Anwesen gefunden?“, wollte Lucius verwundert wissen. Was wollte der Junge hier? Lucius konnte sich keinen Reim daraus machen.

„Er sagte, er sei durch den Wald gekommen.“, antwortete Narzissa ruhig und goss sich einen frischen Tee ein.

„Wir werden wohl auf euren Sohn warten müssen. Ich denke er kann alles aufklären.“, bemerkte Tom Riddle süffisant grinsend und lehnte sich schließlich entspannt zurück. „Oder auch Mister Potter persönlich. Wenn ich mich recht erinnere ist er nicht auf den Mund gefallen.“

Kapitel 4

Kapitel 4
 

Draco klopfte an der Badezimmertür nachdem er einige Kleider aus seinem Zimmer geholt hatte. Ein leises ‚Herein’ ließ ihn die Türklinke runterdrücken und eintreten.

„Ich hab hier eine Jeans, ein dunkles Hemd und ne Krawatte.“, teilte er Harry mit und legte alles auf das Waschtisch.

„Danke.“, nuschelte Harry unter dem Wasserstrahl hervor und sah über die Schulter zu dem Blonden hin. Dabei konnte er feststellen, dass sich der Blonde ebenfalls umgezogen hatte. „Deine Mutter sah ja sehr begeistert aus.“

Draco konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Na, so wie du aussahst kann ich sie da verstehen. Ich hatte außerdem keinen Besuch angekündigt. Mutter hasst es überrumpelt zu werden.“

Harry warf ihm einen fragenden Blick zu.

„Sagen wir es so. Ich habe nicht damit gerechnet, dass du meiner Einladung folgen würdest. Außerdem kam ja keine Eule. Zumindest damit hätte ich gerechnet und nicht mit einem Überfall.“ Beide lachten sie schon wieder. Harry konnte sich nur darüber wundern, warum sie sich früher nicht verstanden hatten. Er schätzte Dracos, zumeist, bissigen Witz. Mit ihm fühlte es sich ungezwungen an. Selbst ihre Streitereien in der Schule waren stets ungezwungen gewesen. Dagegen waren seine Freundschaften immer irgendwie hölzern gewesen, ganz anders als mit Draco. Als er zu dem anderen Jungen rüber sah stellte er fest, dass der sich ebenfalls umgezogen hatte. Er trug eine schwarze Anzughose, dazu passend ein schwarzes Hemd und eine schwarze Krawatte.

„Denkst du eine schwarze Jeans reicht bei deinen Eltern?“, erkundigte sich Harry bei dem anderen. Der nickte nur stumm.

„Solange du ein Hemd und Krawatte trägst wird es keinen stören. Außerdem ist sie schwarz.“

Schnell schlüpfte er in frische Unterwäsche, danach zog er Dracos Kleider über. Da Draco ein Stück größer war als Harry, musste er die Hose einmal umschlagen. Das Hemd hingegen passte ihm fast schon wie angegossen. Nur bei den Haaren kapitulierte Harry, wie eigentlich immer. Seine Haare waren widerspenstig.

Draco beobachtete den Dunkelhaarigen eingehend. Harry war doch wohl nicht nervös, weil er gleich seine Eltern kennen lernen sollte. Draco wusste, dass Harry schon einmal mit seinem Vater zusammen gestoßen war. Er hatte ihren Hauself befreit soviel er wusste. Aber Herr Gott sie hatten so viele Hauselfen, da viel eine weniger nun wirklich nicht auf.

„Fertig?“, schmunzelte Draco und ging zur Badezimmertür. Harry folgte ihm nach einem letzten Blick in den Spiegel und einem tiefen Seufzer.

Besser bekam er es ums verrecken nicht hin.
 

Draco klopfte einmal höflich an und betrat schließlich den Speisesaal seiner Familie. Verwundert betrachtete er die Versammelten, die sie ebenfalls interessiert musterten.

„Guten Morgen Draco. Wie ich sehe war deine Jagd erfolgreich.“, schmunzelte ihn der dunkle Lord gelöst an.

„Ähm … ja … nein. Ich habe Harry eingeladen herzukommen.“, stammelte er etwas aus dem Konzept gebracht. Harry war bei der Stimme stocksteif stehen geblieben.

„War das dein Plan?“, zischte er verärgert hinter Draco. Der fuhr herum und schüttelte den Kopf.

„Nein ich schwöre. Ich wusste nicht das der dunkle Lord kommt.“, versicherte er Harry so schnell wie möglich.

„Er hat Recht junger Harry. Ich kam um Neuigkeiten zu besprechen. Aber da du ja wieder aufgetaucht bist, kann ich wohl Entwarnung geben.“, amüsierte sich der dunkle Lord und erst jetzt sah Harry den Mann genau an. Nichts erinnerte an den kahlköpfigen, bleichen und schlangenartigen Mann. Er sah aus wie eine ältere Version von seinem Schulfoto. Die schwarzen Haare waren kürzer und mit Gel in Form gehalten, während sein Blick offen war.

„Du bist hier Gast, das heißt, keiner wird dir etwas zu leide tun.“, wandte sich nun Lucius Malfoy an Harry. Auch wenn seine Art etwas verstockt wirkte, konnte Harry sich doch denken warum er so distanziert reagierte. Er räusperte sich unbehaglich.

„Danke Mister Malfoy. Und entschuldigen sie bitte den Vorfall mit Dobby.“, bat er zerknirscht. Es tat ihm zwar nicht leid, dass er es getan hatte aber wie, tat ihm leid.

„Der gesamte Orden sucht nach dir Harry. Wie hast du das geschafft?“, erklang eine schnarrige und ölige Stimme aus einer dunkleren Ecke, die Harry augenblicklich stocksteif verharren ließ.

Was machte Snape hier? Sollte er ihn etwa schon zurückbringen? Nein, das wollte er nicht!

Bellatrix schnalzte ungehalten.

„Severus ich bitte dich. Du weißt wie ich diese Stimme hasse!“, beschwerte sich die Schwarzhaarige auf dem Nachbarstuhl.

Narzissa erhob sich entschieden und ging auf den Jungen zu. Mit etwas Nachdruck schob sie ihn zu einem Platz und drückte ihn dort auf einen Stuhl.

„Du isst jetzt erst einmal. … Ihr solltet euch schämen. Der Junge war die ganze Nacht unterwegs.“, fuhr sie die anderen Anwesenden an. Augenblicklich strafften sich einige Schultern. Narzissa fuhr selten aus der Haut aber wenn, dann richtig. Draco folgte seiner Mutter und ließ sich neben Harry nieder.

„Während er isst kann er trotzdem erzählen! Ich weiß das sehr genau aus Hogwarts.“, bemerkte Severus verschnupft, dieses Mal darauf achtend nicht in seine Lehrerstimme zu fallen.

„Wie kam es dazu, dass mein Sohn dich eingeladen hat?“, verlangte Lucius zu erfahren. Harry sah den älteren Malfoy an und schluckte schnell.

„Wir haben uns das Jahr über gut verstanden. Auf dem Heimweg hat er mich alleine im Zugabteil abgepasst.“, begann Harry.

„Er hat mir erzählt, dass er an der Aufrichtigkeit von Granger und Wiesel zweifelt. Da lud ich ihn ein. Allerdings dachte ich, er würde sich vorher melden.“, erzählte Draco weiter.

„Ich hab dir gesagt, dass das nicht ging! Ich wurde verfolgt, immer! Und wenn die mich verfolgen, werden die sicher auch meine Briefe lesen.“, grummelte Harry Draco an.

„Ja und! Was soll der Senile schon machen! Dich einsperren? Hat er doch auch nicht geschafft, sonst wärst du nicht hier.“, ätzte Draco frech zurück.

„Draco!“, kam der Tadel von seinem Vater, während beide Jungen in Gelächter ausbrachen und beieinander abklatschten, bevor sie sich wieder ihrem Frühstück widmeten.

„Er hat dich also beobachten lassen!“, hakte Tom wieder dort ein, wo Harry aufgehört hatte. „Wieso bist du überhaupt misstrauisch geworden?“

„Ich hab die Zwillinge Anfang des Schuljahres belauscht. Aus Versehen! Danach habe ich die anderen unauffällig beobachtet. Ich hab mich abgeschottet und wenn keiner uns gesehen hat, haben Draco und ich uns sehr gut unterhalten.“

„Ich dachte erst, als ich ihn so oft alleine gesehen hab, der heckt was aus. Ich hab ihn aus der Ferne beobachtet, so wie Onkel Severus es mir beigebracht hat und schließlich hab ich ihn angesprochen.“, berichtete Draco. Harry schnaubte ungläubig.

„Wieso, bei Merlins Bart, soll ich was aushecken? Du bist da doch der Experte drin! Darf ich dich an die Froschseuche bei Hufflepuff erinnern?“, ätzte nun Harry. Ein eisiges Glitzern trat in Dracos Augen.

„Und wer hat mir die Karte des Rumtreibers gegeben? Außerdem warst du ganz vorne mit dabei.“, muffelte Draco zurück.

Die Erwachsenen beobachteten das Schauspiel ungläubig. Severus konnte nur mit dem Kopf schütteln. Seit Jahren feindeten sich die beiden an und jetzt! Als wären sie nie etwas anderes als Freunde gewesen. Ob das in der Schule auch noch so blieb. Die Differenzen zwischen den Häusern bestanden immer noch.

„Jetzt ist aber genug!“, ließ sich Severus hören. „Ich will gar nicht wissen, wer das war! Wie bist du da weg gekommen Harry.“

„Mit dem Fahrenden Ritter. Ich habe gewartet bis meine Tante und mein Onkel eingeschlafen waren und dann bin ich zur Terrassentür raus durch die Gärten der Nachbarn. Ich habe meine Schatten beobachtet und wusste wann wer von ihnen wo wäre, also bin ich sie umgangen. Einige Querstraßen weiter habe ich den Fahrenden Ritter angehalten und der hat mich bis zu einer verlassenen Landstraße gebracht. Dort bin ich einem Trampelpfad gefolgt. Bis mich eine Wurzel kurzzeitig ausgeknockt hat und ich einen Abhang runter bin. Da hat die Knalltüte mich dann auch gefunden.“, grinste Harry, während Draco schnaubte.

„Ja, und die Knalltüte hat dich hergeschleppt, weil du mit deinem Hühnerknöchel nicht auftreten kannst.“, bemerkte Draco spitz. Dabei grinste er Harry jedoch kameradschaftlich an.

„Ihr Knalltüten esst endlich und ihr …“, dabei zeigte Narzissa auf die Erwachsene um sich herum. „Lasst die Jungen essen! Fragen warten bis nachher.“

„Wenn du fertig bist schau ich mir dein Fuß an.“, bemerkte Severus Snape, bevor ihn ein strafender Blick traf. Harry nickte seinem Zaubertranklehrer verstehend zu und warf ihm einen schnellen Blick zu. Dabei fiel ihm auf, dass Severus Snape nicht ganz so verkniffen aussah wie sonst immer in der Schule.

„Lange hast du es bei den Muggeln ja nicht ausgehalten.“, kicherte Draco verhalten und linste zu Harry rüber.

„Deine Nettigkeiten haben mir gefehlt.“, konterte Harry ebenso verhalten. Ein amüsiertes Lachen kam vom Kopf der Tafel. Harry und Draco sahen erstaunt auf.

Tom Riddle sah die beiden Jungen geradeheraus an.

„Warum noch mal ist Harry nicht bei Slytherin sondern bei Gryffindor gelandet? So wie ihr euch benehmt kann ich kaum glauben, dass ihr bis vor diesem Schuljahr verfeindet wart.“, wollte er wissen und sah beide ernst an. Harry ließ die Gabel sinken und sah zu Draco und schließlich zum dunklen Lord, den er doch eigentlich töten sollte, oder umgekehrt. Doch er überlegte ernsthaft ihm zu antworten.

„Der sprechende Hut wollte mich damals Slytherin zuordnen.“, gestand Harry leise. Sofort horchten alle angespannt auf. Diese Tatsache war allen im Raum neu, ausgenommen Draco natürlich.

„Warum bist du dann nicht dort?“, hakte Narzissa sanft nach.

„Ich hatte gerade Ron kennen gelernt. Er war der Erste, der mich nett behandelt hat. Ich wollte mit ihm befreundet sein. Er schien mich zu mögen. Wie sich jedoch herausgestellt hat, war dass alles Kalkulation. Vielleicht war sogar sein anfänglicher Zwist mit Hermine nur gespielt. Ich weiß es nicht.“, seufzte Harry niedergeschlagen.

„Wie ich den alten Zausel kenne, war das exakt so wie du es vermutet hast.“, bemerkte der dunkle Lord finster.

„So hat er auch versucht mich zu manipulieren als ich noch ein Schüler war. Er hatte mich damals auf Hagrids kleines Kuscheltier aufmerksam gemacht. Natürlich habe ich das gemeldet und was den Basilisken angeht. Den habe ich nicht freigelassen. Ich habe ihn wieder eingesperrt, das stimmt. Aber frei gelassen hatte ihn jemand anderes.“

Nachdenklich sah Harry den dunklen Lord an. Konnte es sein, dass hinter allem Dumbledore steckte?

„Wollen sie damit sagen, Dumbledore hätte den Basilisken befreit? Dafür müsste er Parsel sprechen können.“, warf Harry ungläubig ein.

Tom lachte freudlos auf. „Albus Dumbledore ist vieles, aber kein Parselmund. Nicht so wie du … und ich!“

„Er hatte Freunde die Parsel konnten. Und wie du weißt, sammelt er Erinnerungen und ganz sicher hat er auch einige in denen ihm Parsel demonstriert wurde. Man muss nicht verstehen was man sagt. Es reicht vollkommen aus, den richtigen Wortlaut zu benutzen. So wie die kleine Weasleygöre.“, bemerkte Lucius Malfoy geringschätzig. Harry legte die Stirn in Falten. Er wollte bereits etwas sagen. Doch Draco grätschte dazwischen.

„Sie war jung und leicht zu manipulieren.“

„Genug jetzt davon. Harry war die ganze Nacht unterwegs. Ich zeige ihm jetzt sein Gästezimmer und dann kann er sich erst einmal ausruhen. Später könnt ihr alles erklären, nicht jetzt!“, entschied Narzissa entschieden. Sie hatte lange genug mit angesehen wie sein Mann und Tom Riddle dem Jungen mit Fakten zugesetzt hatten. Jetzt war es Zeit seinen Knöchel zu heilen und ihm noch etwas Schlaf zu gönnen.

„Komm Harry. Du kannst dich später mit den beiden unterhalten. Sie werden sicher nicht weglaufen. Nicht in nächster Zeit zumindest.“, bemerkte sie spitz und warf Lucius einen strafenden Blick zu. Harry nickte Dracos Mutter nur schweigend zu und erhob sich. Er packte sein benutztes Geschirr zusammen und wollte es aus lauter Gewohnheit mitnehmen in die Küche.

„Lass ruhig stehen Junge. Die Hauselfen kümmern sich darum.“, winkte Lucius mit einem selbstgefälligen Grinsen ab. Severus erhob sich ebenfalls und folgte der Hausherrin schweigend, die Harry vorsichtig vor sich herschob.

Kapitel 5

Kapitel 5
 

„So hier kannst du wohnen Harry, … Sag! Wo ist dein Koffer?“, wollte Narzissa mütterlich wissen, als ihr auffiel, dass nur ein einfacher Rucksack auf dem Bett stand. Harry kratzte sich verlegen am Kopf ehe er verlegen zugab, dass er keinen Koffer bei hatte. Er hatte das Wichtigste in seinen magischen Rucksack gesteckt und alles andere im Ligusterweg gelassen.

„Na wenn das so ist! … Wir werden deine Sachen holen lassen. Keine Sorge.“, meinte Narzissa Schulter zuckend. „Bis dahin kannst du dir von Draco Sachen leihen. Wie lange möchtest du überhaupt bleiben?“

Harry war mehr als peinlich berührt. Er hätte daran denken sollen, dass die Malfoys etwas geplant haben konnten.

„Ein paar Tage Misses Malfoy. Ich möchte nicht stören.“

Narzissa sah dem Jungen genau an, dass er nicht zurück wollte. Er war lediglich zu gut erzogen um mit der Tür ins Haus zu fallen.

„Papperlapapp Harry. Du bleibst bist zum Schulbeginn.“, entschied sie daher resolut. Der Junge war ihr jetzt schon sympathisch. Er war das genaue Gegenteil von ihrem eigenen Sohn und doch kamen die beiden auf eine Weise mit einander aus, die sie erstaunte.

„Danke.“, lächelte sie der Junge, der überlebte, zurückhaltend an. Mit einem mütterlichen Blick beobachtete sie den Jungen. Erst jetzt fielen ihr die dunklen Augenringe unter den grünen Augen auf. Auch war ihr nicht entgangen wie stumpf die Augen des Jungen waren. Sie hatte Bilder gesehen auf denen diese Augen voller Lebendfreude gesprüht hatten.

Was ein Verrat doch alles zerstören konnte.

Severus räusperte sich leise um auf sich aufmerksam zu machen. Nach einem leichten Nicken seitens Narzissa betrat Severus den Raum.

„Du kannst bleiben solange du willst Harry. Wenn du nachhause willst werden wir dich bringen, aber bis dahin bist du hier mehr als willkommen.“

Danach verließ sie das Zimmer und ließ den Tränkemeister seine Arbeit tun.
 

Harry sah noch einen Moment Narzissa Malfoy hinterher bevor er seinen Tränkelehrer ansah.

„Was machen sie hier Professor?“, wollte er leise wissen. „Sie wollen mich doch nicht zurück bringen, oder?“

Ängstlich sah Harry den Mann vor sich an. Der schüttelte nach einem kleinen Moment jedoch mit dem Kopf.

„Nein Harry. Ich arbeite nicht für Dumbledore. Auch wenn er das denkt.“, antwortete Severus. „Und hier bin ich nicht dein Lehrer, also einfach nur Severus, bitte.“

Severus kniete sich vor Harry und hob das lädierte Bein ein wenig an. Als er es vorsichtig abtastete zischte Harry leise auf. Sofort sah Severus nach oben, in das schmale Gesicht des Jungen.

„Du hast ganz schön was abgekriegt, aber mit dieser Tinktur wird die Prellung schnell wieder verschwinden.“, murmelte der Dunkeläugige rau. Es versetzte ihm immer noch jedes Mal ein Stich, wenn er in diese grünen Augen sah, auch wenn sie im Moment trüb waren und hoffnungslos dreinblickte. Dem Jungen war ein herber Schlag verpasst worden. Man hatte ihn manipuliert und sich das eingestehen zu müssen tat sicher weh. Er war ein durch und durch gutherziger Mensch, der es nicht verdient hatte, wie man mit ihm umgegangen war.

„Professor?“, kam da die nachdenkliche Stimme, die ihn die Stirn runzeln ließ. Er hatte ihn wieder Professor genannt.

„Ja Harry.“, antwortete er dennoch neutral.

Für einen Augenblick blieb es ruhig zwischen den beiden. „Wäre es möglich doch noch in das Haus zu kommen, das der sprechende Hut für mich ausgesucht hätte?“, wollte er nachdenklich wissen. Severus ließ sich auf seine Fersen zurücksinken und dachte über die Frage nach, während er nachdenklich in die grünen Augen sah.

„Theoretisch ja! … Dein Vormund müsste die Entscheidung anfechten. Das würde bedeuten, dass der Hut erneut befragt werden müsste. Wenn du aber sagst, du hast den Hut damals darum gebeten, sollte er noch immer zu seiner eigenen Entscheidung stehen.“

„Da liegt wohl das Problem. Mein Onkel würde niemals so ein Schreiben aufsetzten.“, seufzte Harry bedrückt. Severus lächelte ihn geheimnisvoll an.

„Keiner hat gesagt, dass er den Brief schreiben soll. Er muss ihn nur unterschreiben.“, widersprach Severus und erhob sich fließend. „Ich werde mich darum kümmern.“

Hoffnungsvoll sah Harry zu seinem Tränkelehrer auf.

Ein durchtriebenes Grinsen legte sich auf dessen Lippen. „Ich denke ein Hausbesuch wird bei deinen Noten angebracht sein. Ruh dich aus. Wie Narzissa gesagt hat, alles andere kann später besprochen werden. Und wir wissen, dass du viele Fragen hast. … Tom wird bleiben, bis du wieder runter kommst. Ich denke ihr beide habt einiges zu besprechen. Weißt du, ihr seid euch sehr ähnlich.“

Harry nickte gähnend und ließ sich in das riesige Bett zurückfallen. Kaum hatte sein Kopf das Kissen berührt, schlief er auch schon tief und fest.

Einen Moment lang blieb Severus noch neben dem Bett stehen und betrachtete die schmale Gestalt des Jungen. Der Junge hatte viel von Lily abbekommen, das sah Severus erst jetzt und das erstaunte ihn. Andererseits war er immer geblendet vom Aussehen des Jungen, denn er hatte das Aussehen seines Vaters geerbt, ausgeschlossen die Augen, die er seiner wunderschönen Mutter zu verdanken hatte. Doch der Charakter war mehr Lily als James und das machte es ihm noch schwerer den Jungen hassen zu wollen. Vor allem jetzt, da der Junge langsam auf die Wahrheit zustolperte.

Severus wusste nicht ob es Fügung oder einfach nur Glück gewesen war, dass Harry dieses Gespräch mit angehört hatte. Vielleicht hatte er auch etwas geahnt und es darauf ankommen lassen.

Im Grunde war es egal, denn er war hier. Im Haus seines Patensohnes. Hier war er weit genug von Dumbledores Einfluss entfernt und wenn es wieder in die Schule ging, würde Harry bei ihm sein. Er würde den Dursleys einen Besuch abstatten und sie dazu bringen dieses Schreiben zu unterschreiben.

Schließlich beugte er sich noch einmal zu dem Jungen runter und strich ihm eine widerspenstige Haarsträhne aus den Augen, bevor er sich umwandte und mit wehendem Gewand das Zimmer verließ.

Er betrat den Speisesaal der Malfoys, in dem sich immer noch alle versammelt hatten und sah sich kurz um.

„Ich werde seine Sachen herbringen. Ich kann fernapparieren. So werden Dumbledores Leute nicht mitbekommen, dass ich seine Sachen habe.“, erklärte er seinen Plan. Doch Bella schüttelte mit dem Kopf.

„Zauberverfolgung! Wenn du im Haus seiner Verwandten Magie anwendest, wird es das Ministerium erfahren. Hier … nimm die.“ Bella warf eine schwarze, mit Pailletten besetzte, Frauenhandtasche nach Severus. Der fing sie aus dem Flug und sah Bella schräg an.

„Was soll ich damit? Mich outen?“, wollte er süffisant grinsend wissen.

„Hast du schon und nein. Die ist verzaubert. Da passt Potters gesamter Koffer samt Eulenkäfig rein.“, schnaubte Bella mit zusammen gekniffenen Augen. Severus schnaubte nur und ließ die Tasche in seiner Umhangtasche verschwinden.

„Er will ein Triumvirat. Er fechtet seine Einteilung an, dazu braucht er die Unterschrift seines gesetzlichen Vormundes und die werde ich jetzt besorgen.“ Damit war der Tränkemeister auch schon verschwunden, bevor auch nur einer etwas sagen konnte. Die anderen sahen sich verwundert an.

„Heißt das, Harry kommt zu Slytherin?“, wollte Draco sicherheitshalber noch wissen.

Lucius sah seinen Sohn an. „Wenn das Triumvirat dem zustimmt, dann ja! Zum einen muss der Hut sein Urteil sprechen. Außerdem müssen der Schulleiter und die Hauslehrer den Spruch des Hutes anerkennen.“

„Da hat’s ja jemanden erwischt!“, grinste Bellatrix verschwörerisch in sich rein. So hatte sie ihren guten Freund noch nie erlebt. Doch, verbesserte sie sich. In der Schule. Diese kleine Mörderin Lily Potter. In die war er mehr als verknallt gewesen.

Kapitel 6

Kapitel 6
 

Zwei Stunden später wachte Harry ausgeruht wieder auf und sah sich erst einmal benommen um. Ein leises Schuhu ließ ihn den Kopf wenden. Auf einer sanft geschwungenen Sitzstange saß seine Hedwig und vor dem Bett konnte er seinen Schrankkoffer erkennen. Snape hatte also sein Wort gehalten. Er hatte seine Sachen holen lassen.

Glücklich schloss Harry noch für einen Moment die Augen bevor er sich erhob.

„Wir bleiben eine Weile hier Hedwig. Schön hier, nicht! Und viel Platz für dich.“, sprach er auf die weiß Gefiederte ein. Die Eule plusterte ihr Gefieder auf und ließ sich die Streicheleinheiten gefallen. „Du musst hier in der Nähe bleiben. Ich will nicht, dass dich jemand erkennt. Ich muss nachdenken und dafür kann ich weder Ron noch Hermine oder sonst wen gebrauchen. Ist das Okay meine Schöne?“

Eine Hauselfe erschien mit einem leisen Plopp und blinzelte ihn verwundert an.

„Oh Sir Harry Potter Sir. Ich dachte ihr schlaft noch.“, entschuldigte sich die Elfe. Doch Harry winkte nur ab.

„Ich wollte gerade runter gehen. Bleib ruhig und verrichte deine Arbeit.“, antwortete er mit einem sanften Lächeln.

„Sehr wohl Sir, Harry Potter Sir.“

Harry streichelte Hedwig noch ein letztes Mal, bevor er das Zimmer verließ. Auf der Treppe blieb er mit einem Schreckenslaut stehen.

Was wenn sie Hedwig mit einem Zauber belegt hatten?

„Alles Okay Harry?“

Draco war aus einem Zimmer gegenüber der Treppe getreten und sah den Schwarzhaarigen verwundert an, der wie fest gefroren mitten auf der Treppe stand. Harry drehte sich zu ihm herum.

„Was wenn die sie mit einem Zauber belegt haben?“, wollte er nachdenklich wissen.

„Wen?“ Draco sah Harry verständnislos an. Immerhin konnte er nicht hellsehen.

„Hedwig!“, antwortete Harry panisch.

Einen Moment blieb Draco still, darüber nachdenkend, was Harry gesagt hatte. „Onkel Severus. Er könnte es rausfinden. Komm!“

Gemeinsam betraten die Jugendlichen das gemütliche Wohnzimmer der Familie Malfoy. Dort saßen, wie versprochen, Tom Riddle und auch Severus und Bella waren noch nicht gegangen. Tom hatte lediglich seinen Befehl abgeändert. Seine Leute sollten nicht mehr nach Harry Ausschau halten, denn er war ja bei den Malfoys. Sie sollten ihm melden, wenn Dumbledores Leute gesichtet wurden.

Überrascht unterbrachen die Erwachsenen ihr Gespräch und sahen zu den beiden Jugendlichen hinüber.

Ein zartes Lächeln huschte über Narzissa Malfoys Lippen.

„Lange hast du dich nicht ausgeruht.“, bemerkte sie beunruhigt. Draco und Harry ließen sich auf den einzigen freien Plätzen nieder. Narzissa betrachtete den schmalen Jungen eingehend. Für ihren Geschmack war der Junge etwas zu schmal. Ihr eigenes Kind war schon dünn, aber der Potterjunge war noch schmaler als Draco.

Harrys Augen suchten den Blick seines Tränkelehrers, der in einer dunkleren Ecke in einem Sessel saß und seine Finger aneinander gelegt hatte.

„Prof… ähm Severus?“, begann Harry stockend. Er schluckte schwer als er den brennenden Blick aus den dunklen Augen auf sich spürte.

Eine Augenbraue hob sich, als Harry nicht weitersprach. „Ja, Harry?“

„Könntest du bei Hedwig überprüfen, ob ein Zauber auf ihr liegt?“, bat der Grünäugige. Severus setzte sich auf und sah Harry fragend an.

„Wie kommst du auf die Idee deine Eule könnte verhext sein?“, erkundigte sich Tom irritiert.

„Da ich überwacht wurde, muss ich davon ausgehen, dass man Hedwig irgendwie dazu bekommen hat meine Briefe nicht auf direktem Weg auszuliefern.“, begann Harry unbehaglich. „Das ist auch der Grund, weswegen ich nicht geschrieben habe, bevor ich kam. Dafür möchte ich mich auch noch bei ihnen entschuldigen Mister und Misses Malfoy.“

Narzissa nickte dankend.

„Ich werde mir deine Eule ansehen. Außerdem habe ich diesen Brief für dich.“, antwortete Severus Snape und zog einen Brief auf einfachem Papier hervor. Harry sah ihn mit großen Augen an.

Wie hatte er das nur gemacht?

„Danke! Vielen Dank Severus.“, lächelte Harry den Dunkeläugigen dankbar an und stand auf um das Papier an sich zu nehmen.

Severus hielt ihm den Umschlag entgegen, zog ihn allerdings noch einmal zurück und sah Harry ernst in die Augen. „Gib den Brief persönlich bei Professor McGonagall ab. Gleich nach deiner Ankunft in Hogwarts. Wie ich Dumbledore kenne wird er die Angelegenheit noch vor dem Begrüßungsdinner geregelt wissen wollen.“

Harry nickte verstehend und sah Severus noch einmal tief in die Augen. Tief in den dunklen Tiefen blitzte etwas auf, das Harry nicht ganz benennen konnte. Aber es jagte ihm einen wohligen Schauer über den Rücken. Vorsichtig packte Harry den, für ihn so wichtigen, Brief in die Hosentasche.

„Nun Harry. Sicher hast du viele Fragen.“, begann Tom entspannt. Er ließ sich in seinem Sessel zurück sinken und beobachtete Harry eingehend.

Unsicher nickte Harry und setzte sich wieder neben Draco, der ihm ein hämisches Grinsen schenkte.

Harry runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht ganz, wie ich das alles einordnen soll. Es ist plötzlich alles verkehrt! Denen, den ich vertraut habe, kann ich nicht vertrauen und denen, bei denen ich dachte sie wären meine Feinde, die sind plötzlich freundlich und wollen mir helfen. Ich bin sehr verwirrt.“

Er warf einen bedeutenden Blick auf seinen blonden Sitzpartner. Bedächtig nickte Tom. Er setzte sich auf den Rand seines Sessels und sah Harry nun ernst an.

„Ich kann verstehen, dass du verwirrt bist. Ich kann dir nur erklären, wie es dazu kam und das Dumbledore eine große Rolle dabei gespielt hat. Es gab eine Prophezeiung, das ist richtig. Wusstest du, dass diese Prophezeiung erst entstand nachdem Dumbledore zwei seiner Leute in mein Haus schickte und es samt meiner geliebten Ehefrau und unseres ungeborenen Kindes niederbrennen ließ?“

Harry schüttelte bei dieser Frage nur erschüttert mit dem Kopf. Tom Riddle nickte mit zusammen gekniffenen Lippen.

„Er hat den Krieg begonnen. Ich habe nur reagiert. Schwarzer Magier hin oder her, ich war und bin auch heute noch nicht Größenwahnsinnig. Bei Dumbledore liegt die Sache etwas anders. Er hat früh erkannt, dass ich ein mächtiger Zauberer werden würde, vielleicht sogar mächtiger als er. Nun … ich war damals jung und rachsüchtig. Aus diesem Grund habe ich damals die Personen ausgelöscht, die an meinem Unglück schuld waren. Unglücklicherweise waren sie nicht alleine. Ihr Baby war bei ihnen, der Zauber, den ich wirkte, war zu stark, er prallte ab und traf außerdem das Baby. Ich hatte niemals vorgehabt einem Baby etwas zu tun. Mich hatte die Tatsache, dass der Zauber so daneben ging, dermaßen erstreckt, dass ich verschwand, ohne zu überprüfen, ob das Kind tatsächlich gestorben war. … Ich erfuhr erst aus der Zeitung, dass der Junge überlebt hatte. Ich muss zugeben, ich war erleichtert.“, erzählte Tom.

„Moment! Sie reden von meinen Eltern, stimmt’s?“, wollte Harry unsicher wissen.

Tom Riddle nickte langsam.

„Also ist Dumbledore schuld daran, dass meine Eltern getötet wurden. Er hat ihnen befohlen ihr Haus anzuzünden. Haben sie gewusst, dass ihre Frau im Haus war?“, wollte Harry wissen.

Tom atmete tief durch. „Ich denke nicht. Es war keine bekannte Tatsache, dass ich verheiratet war. Lucrezia wollte nicht, dass es publik wird. Also tat ich es nicht!“, beantwortete der dunkle Lord mit düsterer Stimme. „Sie waren Schachfiguren, die Dumbledore umher schob wie es ihm passte und er tut es noch immer. Er tut es mit Severus und anderen die ihm vertrauen. Er versucht die Zauberer und Hexen, die stärker sind als er selber, zu unterdrücken oder unter seine Fuchtel zu bringen. … Und bevor du fragst. Ja ich weiß, das Severus für die andere Seite spionieren soll.“

Harrys Blick lag auf dem Dunkeläugigen, der sich bei diesen Worten unmerklich angespannt hatte.

„Ich hab nie etwas weiter gegeben, das Wichtig war.“, rechtfertigte Severus sich finster.

„Nun, diese Zeit wird wohl ein für alle Mal vorbei sein Severus. Immerhin ist das Druckmittel nicht mehr vorhanden.“, schnarrte Lucius hochnäsig. Seine helle Augenbraue wanderte einige Zentimeter nach oben. Hölzern nickte Severus.

„In der Tat!“, stimmte Tom Lucius zu und nickte bedächtig. „Jetzt dürfen wir nur nichts überstürzen. Er sollte kein Verdacht schöpfen.“

Harry runzelte die Stirn, während er zwischen den Männern hin und her sah. „Ein Druckmittel? Womit hat Dumbledore sie unter Druck gesetzt Severus?“

„Wir waren doch bereits beim du, Harry! Aber ich denke, das ist kein Thema für eine solch große Runde. Wenn die Zeit reif ist werde ich erzählen was er als Druckmittel verwendet hat.“, entgegnete Severus ruhig, wobei er Harry tief in die Augen sah. Der nickte verstehend.

Es gab so viele Dinge über die er sich Gedanken machen musste und es prasselte immer mehr auf ihn ein.

Narzissa hatte den Jungen beobachtet. Ihr fiel auf, dass es langsam zu viel wurde für den Jungen. Darum legte sie ihrem Mann eine Hand auf den Arm um seine Aufmerksamkeit zu erhaschen.

Als er sie fragend betrachtete lächelte sie beruhigend. „Ich denke für einen Tag hat Harry genug, dass er Verdauen muss. Ich denke Tom und auch Bella haben noch zu tun und Severus, ich denke du und Lucius, ihr habt noch zu reden.“

„Ich denke Narzissa hat Recht. Ich habe euch lange genug belästigt. Wenn es dir Recht ist, liebe Narzissa, werde ich in den nächsten Tagen noch einmal vorbei schauen. Falls Harry noch Fragen haben sollte, stehe ich ihm natürlich jederzeit zur Verfügung. Schicke mir eine Eule Harry.“ Tom seufzte schwer und erhob sich aus seinem Sessel. Auch Bellatrix erhob sich und folgte dem Lord zur Tür.

„Eine Frage noch!“, erklang da Harrys Stimme. Erstaunt drehten sich die Gehenden um und sahen den jungen Potter an.

„Wieso sind sie alle so … so … naja, anders?“ Harry sah die Menschen um sich herum hilflos an.

Bellatrix legte ihren Kopf fragend schräg. „Inwiefern?“

„Nun ja. Ihr … ihr seid ja also …“, stotterte Harry unbeholfen.

Neben ihm prustete Draco amüsiert los. „Spuck’s aus Potter, bevor du dran verreckst.“

„Schnauze Malfoy.“, knurrte Harry zurück. „Also sie sind alle so nett und freundlich. Ganz anders als man sich erzählt hat und ich selber erlebt habe.“

„Nun … privat ist für gewöhnlich jeder Mensch anders als er sich nach außen gibt. Selbst du Harry.“, bemerkte Lucius im schnarrenden Ton.

„Jeder von uns gibt sich in der Öffentlichkeit so, wie die Öffentlichkeit es von ihm erwartet.“, grinste Bellatrix und ließ ein hysterisches Lachen hören und zwinkerte Harry verschwörerisch zu.

„Ich denke es ist alles gesagt.“, bemerkte Tom Riddle mit einem Nicken. Bevor er sich zur Tür wandte und den Wohnbereich verließ.

Narzissa deutete den beiden Jungen an ihr und ihrem Mann zu folgen. Severus blieb einige Meter zurück hinter den beiden Jugendlichen. Ein angespanntes Lächeln erschien auf seinem Gesicht als er Harry nach Luft schnappen hörte. Nachdem Tom das Haus der Malfoys verlassen hatte legte sich sein Zauber wieder über sein Gesicht, so dass er wieder aussah wie eine Schlange.

Als er sich nun verabschiedete, hatte er wieder ein Zischen in der Stimme.
 

Später am Nachmittag pirschten Harry und Draco über die Ländereien von Dracos Familie. Stolz zeigte Draco Harry die Stellen an denen er in seiner Kindheit mit seinen Freunden gespielt hatte. Die, wie nicht anders zu erwarten, alle reinblütig waren und sind.

„Crabbe und Goyle werden wohl gegen Ende der Ferien einige Tage vorbeikommen. Es war geplant, dass wir gemeinsam zum Zug nach London reisen.“, teilte Draco Harry mit einem forschenden Blick mit.

Ein Nicken seitens Harry war alles, was er erhielt. Leise lachend schüttelte er den Kopf und stieß den anderen Jungen mit der Schulter an.

„Wenn du nach Slytherin kommst, wirst du sie häufiger zu sehen bekommen.“, bemerkte er schmunzelnd. Nachdenklich nickte Harry, bevor er den Blonden intensiv ansah.

„Du meinst, falls meinem Anliegen stattgegeben wird.“, bemerkte er angespannt. „Ich wünschte es wäre bereits so weit. Mich graut es davor, dass man es ablehnen könnte.“

„Das wird nicht geschehen, Severus hat ebenso ein Mitspracherecht wie Dumbledore. Wenn der sprechende Hut dich nach Slytherin schickt und er zustimmt, was sollten McGonagall und Dumbledore dann noch machen.“, versuchte Draco seinen neuen Freund zu beruhigen.

Kapitel 7

Kapitel 7
 

Während der folgenden Wochen verbrachte Harry die besten Ferien seines Lebens. Er lernte von Draco auf einem Aethon reiten. Dracos Vater züchtete diese Rasse und hatte zugestimmt, dass Harry auf einem der älteren Tiere reiten lernen durfte. Er selber gab Harry ab und an eine Stunde und musste widerstrebend zugeben, dass der Junge immer besser wurde. Auch war Severus des Öfteren da und sprach oft mit Harry. Durch diese Gespräche und auch durch die Besuche von Tom Riddle bekam Harry ein immer besseres Verständnis für das was in der Vergangenheit passiert war.

Auch merkte Harry schnell, dass weder Severus noch Tom ihm etwas vormachten. Mittlerweile hatte er Übung darin, zu erkennen wann man ihm nicht die Wahrheit sagte. Er hatte viel mit Severus an Legilimentik gearbeitet und auch an der Okklumentik arbeiteten sie wieder. Doch dieses Mal war Severus nur halb so verbissen bei der Sache wie noch vor Monaten in der Schule und er stellte erfreut fest, dass Harry schnell Fortschritte machte. Severus war froh darüber, dass Harry so schnelle Fortschritte machte und wunderte sich darüber, dass es in der Schule nicht geklappt hatte. Doch insgeheim ahnte er, das Dumbledore etwas damit zu tun gehabt hatte.

Es war immer wieder erstaunlich für Severus, wie gut er sich mit dem Jungen verstand. Jedes Mal wenn sie sich sahen schlug ihm das Herz ein kleines bisschen höher als beim Mal davor. Jede kleine Berührung, jeder Augenkontakt ließen ihn innerlich schmelzen.
 

Zwei Wochen vor Schulbeginn musste Severus sich bereits wieder in der Schule einfinden. Die Stundenpläne mussten abgestimmt werden, die Schülerlisten wurden frei gegeben. So dass jeder Hauslehrer bereits vorab einen Blick auf die Namen werfen konnte. Anhand der Namen konnte man zumindest die Slytherin mit fast 90 %iger Sicherheit herausfiltern. Severus musste sich um die Bestände seiner Zaubertrankzutaten kümmern und außerdem den Trankvorrat der Krankenstation und seinen eigenen auffüllen.

Es war nur unmöglich Harry weiterhin zu unterrichten, das würden sie verschieben müssen bis er auf dem Schloss eintraf. Doch bis dahin musste Harry alleine zu Recht kommen.

Ein herrisches Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Er bat die Person in seinem typisch öligen Tonfall ein. Der Schulleiter trat mit einem finsteren Gesichtsausdruck ein.

„Schulleiter!“, begrüßte Severus den Älteren und erhob sich hinter seinem Schreibtisch, dabei legte er seine Schreibfeder in das kleine Tintenfässchen.

„Professor Snape! Sie waren in letzter Zeit schwer zu fassen zu bekommen. Meine Eule kam mehrfach zurück, ohne sie angetroffen zu haben.“, begann der Schulleiter verschnupft.

„Ich war im Ausland unterwegs Professor.“, bemerkte Snape steif. Er war wieder in seinen typischen schwarzen Umhang geschlüpft und betrachtete den Schulleiter abweisend. Eine graue Augenbraue fuhr fragend in die Höhe und ein durchdringender Blick traf Severus. Doch der straffte nur die Schultern und starrte ungerührt zurück.

„Nun denn. Wie sie wissen ist Harry Potter immer noch verschwunden. Wir hätten ihre Hilfe brauchen können Severus.“, bemerkte Dumbledore ärgerlich.

Verstehend nickte Severus. „Das kann ich durchaus verstehen. Aber es waren Ferien und ich hatte meine Reise lange im Voraus geplant. Mit Verlaub, aber was ich in meiner freien Zeit außerhalb der Schule mache, geht sie nichts an und ich bin ihnen da keine Rechenschaft schuldig.“

Severus Stimme klang gepresst und seine Hände waren zu festen Fäusten geballt.

„Was gibt es Neues von Du-weißt-schon-wen?“, erkundigte sich Dumbledore und schlenderte beinahe entspannt durch das Büro des Tränkemeisters. Er blieb hier und da stehen um sich die Flaschen und Tiegel anzusehen und ging schließlich weiter.

„Wie ich bereits sagte, ich war nicht im Land. So hörte ich auch vom dunklen Lord nichts.“, knirschte Severus den Schulleiter an. Er konnte beobachten wie sich die Augenbrauen des Schuldirektors verärgert zusammenzogen.

„Nun gut. Sobald er sich bei dir meldet gibst du Meldung.“, befahl Dumbledore schon fast. Severus nickte schweigend und beobachtete mit ausdrucksloser Mine wie der Schulleiter seine Räume verließ. Natürlich hatte Severus bemerkt, dass der Schulleiter versucht hatte in seinen Geist einzubrechen. Severus hatte es sofort bemerkt. Denn er hatte seine Okklumentikschilde sofort hochgezogen als Dumbledore den Raum betreten hatte.

Nachdem der Schulleiter gegangen war ging er seine Zutaten durch und notierte die Fehlenden. Die müsste er noch in der Winkel- oder der Nokturngasse besorgen lassen.
 

Harry beobachtete das rege Treiben im Hause der Malfoys. Seit zwei Tagen waren Crabbe und Goyle bei Draco zu besuch. Bei den Gesichtern, die die beiden gemacht haben als sie Harry bemerkt hatten, konnte Harry sich heute noch kaum halten vor Lachen.

Doch das war im Moment nebensächlich, denn er beobachtete gerade wie Crabbe durch die Gästezimmer rannte und seine Sachen zusammensuchte. Harry selber war bereits seit Stunden fertig mit packen, ebenso Draco und Goyle.

„Ist er immer so?“, wollte Harry amüsiert wissen, während er das Schauspiel aus Dracos Zimmer heraus beobachtete, das genau zwischen den Gästezimmern von Crabbe und Goyle und gegenüber von Harrys lag. Es war erstaunlich stilvoll eingerichtet. Schwarze Hochglanzmöbel standen in dem großzügigen Zimmer verteilt. Neben dem ausladenden Bett befand sich auch eine Couchgarnitur in dem Raum, in der sie sich nun lümmelten.

„Fast immer!“, grinste Draco mit schnodderiger Stimme.

„Harry auf ein Wort!“, erklang die Stimme von Dracos Vater. Überrascht sahen die Jungen zur Tür wo Lucius Malfoy stand, sie hatten nicht bemerkt, dass er sich genähert hatte und das sagte bereits viel aus, da Lucius Malfoy auch im Haus seine geliebten Spazierstöcke benutzte. Harry nickte und erhob sich schwungvoll. Gemeinsam gingen Lucius und Harry runter in Lucius Arbeitszimmer.

Mit einem Schwenker seines Zauberstabes schloss Lucius die Tür hinter ihnen und bot Harry einen Besucherstuhl an.

„Wir müssen besprechen, wie du nach King's Cross kommst. Du kannst schlecht mit uns dort auftauchen.“, teilte Lucius mit.

Harry nickte verstehend. „Ich könnte wieder den fahrenden Ritter nehmen.“, schlug Harry nachdenklich vor. Doch Lucius schüttelte sofort entschieden mit dem Kopf.

„Nein Harry. Du könntest entdeckt werden. Du nimmst das Flohnetzwerk bis Zum Tropfenden Kessel. Von dort ist es nicht weit bis King’s Cross. Deinen Koffer werden wir mitnehmen.“

„Was, wenn jemand fragt, wo mein Koffer ist?“, wollte Harry nachdenklich wissen und schob in einer unbewussten Geste seine Brille auf der Nase hoch.

„Du hast doch den verzauberten Rucksack. Er ist dort drin. Bevor du den Zug betrittst, wird dein Koffer in deinem Abteil sein. Das verspreche ich dir.“ Lucius ordnete einige Papiere, als Harry zur Tür ging.

„Ach Harry!“, hielt Lucius den Jungen noch einmal auf. „Lass dir bei deinen Freunden nicht anmerken, dass du alles weißt. Sie sollen doch die große Überraschung erst beim Willkommensessen sehen.“, amüsierte sich Lucius und auch Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
 

Über die Wochen hinweg hatte er an Selbstbewusstsein gewonnen und auch die Zusicherungen der anderen, dass schon alles gut gehen würde hatte ihm Mut gemacht.

„Sicher Lucius. Ich will mir den Spaß nicht verderben.“, zwinkerte Harry vergnügt. „Wir sehen uns dann am Bahnhof. Ich danke euch noch einmal für eure Gastfreundschaft.“

Lucius winkte lächelnd ab. „Ist schon gut Harry. Du warst ein angenehmer Gast und ich muss sagen, Narzissa hat dich ins Herz geschlossen. Also komme jederzeit hierher. Du bist hier willkommen. Aber bitte! … Nächstes Mal bitte mit Vorankündigung.“

Harry legte die Hand aufs Herz und nickte mit einem breiten Grinsen. „Versprochen.“

Kopfschüttelnd schickte Lucius Malfoy den Potterjungen weg. Er hatte schließlich noch zu tun.
 

Beschwingt rannte Harry wieder die Treppe hinauf nur um am oberen Absatz abrupt zu stoppen, da er anderenfalls die Treppe rückwärts runtergefallen wäre, als Crabbe wie ein Bekloppter den Flur runter gerannt kam.

„Verdammt Vincent! Pass doch auf!“, fluchte Harry dem Güterzug hinterher. Der andere winkte nur ab. Kopfschüttelnd betrat Harry Dracos Zimmer. „Is der immer noch nicht fertig?“

Die anderen beiden schüttelten, synchron, grinsend mit den Köpfen.

Eine halbe Stunde später rannte Vincent Crabbe immer noch durch das Haus. Als Narzissa in das Zimmer trat und die drei Jungs fragend ansah.

„Seid ihr schon fertig?“, wollte sie irritiert wissen.

Alle drei nickten schweigend, als Crabbe ins Zimmer gestürmt kam.

„Kann man dir helfen Vincent?“, fragte Narzissa nun ihn irritiert.

„Kann meine Bücher nicht finden.“, nuschelte der und wurde rot um die Nase.

Narzissa schüttelte verständnislos mit dem Kopf. „In deinem Koffer, Vincent. Ich habe eure Bücher in eure Koffer legen lassen.“

Abrupt blieb der grobschlächtige Junge stehen und sah mit gerunzelter Stirn zu den anderen rüber. Die waren mittlerweile vor unterdrücktem Lachen rot angelaufen.

„Sind dann alle soweit fertig? Vincent, Gregory ihr beide werdet mit uns apparieren.“

„Was ist mit Potter?“, brummte Gregory Goyle.

„Ich nehme das Flohnetzwerk zum tropfenden Kessel und fahre den Rest mit nem Muggeltaxi.“, informierte Harry die anderen Jungen. „Wir sehen uns also erst im Zug wieder. Ach und Draco? Nicht zu nett!“

Der Angesprochene grinste nur süffisant und zog in einer hochnäsigen Geste eine Augenbraue hoch. „Ich und nett? Du verwechselst mich Potter!“

Ein Blick von seiner Mutter reichte um die Jungen auflachen zu lassen.

„Schon gut Narzissa. Das war unser Ton. Die anderen sollen nicht wissen, dass wir uns verstehen.“

Trotz der Erklärung legte sich noch einmal ein missbilligender Blick auf Draco, bevor seine Mutter steif nickte.

„Ich schätze meine Mutter mag es nicht, wenn wir so miteinander umgehen.“, kicherte Draco böse.

„Das denke ich auch!“ Damit erhob sich Harry und streckte sich faul. „Ich muss mich fertig machen. Wir sehen uns spätestens im Zug.“

Harry packte alles Wichtige in seinen verzauberten Rucksack und schaute noch einmal nach, ob er auch Muggelgeld bei sich hatte. Sonst müsste er noch zum Bahnhof laufen und das mit Hedwig. Seinen Koffer brauchte er zum Glück nicht schleppen, den würde Lucius Malfoy zum Zug mitnehmen.

Nachdem er sich auch von Narzissa und Lucius Malfoy verabschiedet hatte, nahm er eine Hand voll Flohpulver und trat in den Kamin. Bevor er abreiste bedankte er sich noch einmal bei den Malfoys und dann war er weg.

Narzissa sah zu ihrem Mann rüber, der nachdenklich in einem der Sessel saß.

„Was ist Liebster?“, erkundigte sie sich und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Lucius sah sie einen Moment lang schweigend an bevor er leise seufzte.

„Ich hoffe der Junge überlegt es sich nicht doch noch anders.“

Narzissa lachte leise, legte ihm von hinten beide Arme um den Hals und lege ihre zarten Hände auf seine Brust. „Ich denke nicht. Er schien mir sehr entschlossen als ich vorhin mit ihm redete. Er weiß, dass sein und auch Toms Leben mehr oder weniger davon abhängt. Sie haben sich doch lange und intensiv darüber unterhalten. Wir haben Harry etwas kennen lernen dürfen und ich schätze ihn als jemanden ein, der immer zuerst an andere denkt und danach an sich selber. Aber genau das ist auch seine größte Schwäche. Er will nicht, dass jemand verletzt wird, am wenigsten seine Freunde und Draco gehört nun dazu. Vielleicht auch Vincent und Gregory, aber das weiß ich nicht genau.“ Lucius nickte immer noch nachdenklich. Die Worte seiner Frau waren durchaus die Wahrheit. Doch was, wenn der Junge sich von Granger und Weasley einlullen ließ.

Beide hatten während ihres Gespräches nicht mitbekommen, dass Draco mit den anderen beiden ins Wohnzimmer getreten war.

„Mutter hat Recht, Vater. Harry wird nicht wieder die Seiten wechseln. Onkel Sev hat ihn in Legilimentik unterrichtet. Er scheint ein guter Schüler gewesen zu sein. Denn Onkel Sev war bei seiner letzten Stunde sehr zufrieden mit Harry.“, berichtete Draco seinem Vater.

„Harry hat hier gezaubert?“, wollte Lucius ungläubig wissen.

Draco nickte zustimmend.

„Severus hat sich eine Sondergenehmigung vom Ministerium geben lassen. Er hat dem Jungen ebenfalls in Okklumentik unterrichtet.“, merkte Narzissa an. „Es ist doch immer wieder schön, dass wir unsere Leute im Ministerium haben.“

Lucius nickte zustimmend. Die große Uhr in der Eingangshalle schlug zur vollen Stunde. Der Zug würde in wenigen Minuten in King’s Cross einfahren. Draco konnte also mit seinen Freunden in aller Ruhe einsteigen und Harrys Koffer konnte in sein Abteil gebracht werden bevor Weasley oder Granger am Zug auftauchen würden. Außerdem würde Harry kurz darauf auf dem Bahnsteig erscheinen. Es war Zeitmäßig alles so getimt, dass niemand darauf kam Fragen zu stellen.

„Macht euch fertig Jungs.“, befahlt Lucius angespannt. Narzissa strich ihm sanft über den Wangenknochen, während sie beobachtete wie ihr Sohn und seine beiden Freunde ins obere Stockwerk verschwanden.

„Es wird alles gut gehen Lucius. Severus hat ein Auge auf beide Jungen. Nach heute Abend wird Harry ein Slytherin sein und steht unter Severus Aufsicht. Dann brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen.“, versuchte sie Lucius zu beruhigen. Der nickte angestrengt und erhob sich ebenfalls. In der Eingangshalle ließ er sich von seiner Frau in den Mantel helfen. Anschließend nahm er seinen Spazierstock mit dem Schlangenkopf und den Saphiraugen und trat vor das Haus. Dort wartete er auf die drei Jungen. Hauselfen brachten die Koffer der Jungen vor die Haustür und verschwanden mit einer tiefen Verbeugung wieder im Kellergewölbe.
 

Einige Minuten später stand die gesamte Familie Malfoy nebst Crabbe und Goyle auf dem Bahnsteig 9¾. Die Koffer wurden bereits verladen, während sich die Familie noch leise unterhielt und ab und an Bekannte begrüßte. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkten Draco und Lucius die Ankunft von Harry. Der warf nur einen verachtungsvollen Blick auf die Familie, die ihn die Ferien über bei sich aufgenommen hatte.

Erleichtert wandten beide sich wieder den Zabinis zu, die sich kurz zuvor zu ihnen gesellt hatten. Blaise stieß Draco an der Schulter an und deutete in Harrys Richtung.

„Wie es aussieht ist Potter wieder aufgetaucht.“, zischte er ihm zu. Draco warf einen geringschätzigen Blick über die Schulter. Harry erwiderte diesen mit demselben abgrundtiefen Hass, bevor er in eines der Abteile stieg.

Ein eisiges Grinsen tauchte auf Lucius Gesicht auf. Sein Plan hatte wie gewünscht funktioniert.

„In welchem Gnomloch Potter sich wohl versteckt hatte?“, witzelte er. Und verabschiedete sich von seinem Vater und seiner Mutter, bevor auch er den Zug bestieg. An der Tür hielt ihn sein Vater noch einmal auf.

„Helfe ihm!“, flüsterte Lucius mit bohrendem Blick. Draco nickte mit ernster Miene, bevor er die Tür freigab für die Nachfolgenden.

Mit einem arroganten Grinsen ließ sich Malfoy in einen Sitz fallen, ihm gegenüber ließen sich Crabbe und Goyle nieder und außerdem gesellte sich Blaise zu ihnen.

Kapitel 8

Kapitel 8
 

Harry saß schon einige Minuten schweigend und alleine in einem Abteil als die Tür mit einem Mal aufgerissen wurde und ein rothaariger Junge reingestürmt kam.

Innerlich verdrehte Harry die Augen. Jetzt ging das Theater erst richtig los.

„Harry! Oh mein Gott. Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht!“, kreischte der Andere. Harry klingelten die Ohren. Der Andere war mitten im Stimmbruch und hörte sich so schief an, dass es kaum zu ertragen war. Hinter Ron stand die zweite Verräterin.

„Wo warst du?“, wollte Hermine vorwurfsvoll und mit verschränkten Armen wissen.

„Hier und da! Ich bin durch England gereist.“, entgegnete Harry Schulter zuckend und sah aus dem Fenster raus, auf das bunte Treiben davor. Dabei fiel sein Blick auf die Malfoys, die in seine Richtung schauten. Unauffällig fasste er sich an seine Brusttasche um den Malfoys zu zeigen, dass er an seinem Plan festhielt.

„Du hättest schreiben können.“, warf sie ihm beleidigt vor.

„Hätte ich machen können! Aber da auch ihr nicht geschrieben habt, habe ich mich dagegen entschieden. Ich wollte alleine sein. Nachdenken. Und einfach mal ein Junge sein.“, warf er lapidar in das Abteil. „Und wenn es euch nichts ausmacht würde ich gerne etwas schlafen. Ich habe die letzten drei Tage nicht geschlafen um den Zug zu erreichen.“

Danach wandte er sich ab und lehnte seinen Kopf an die Scheibe. Er schloss demonstrativ seine Augen und tat so als würde er tatsächlich schlafen. Der Zug ratterte bereits seit einigen Stunden dahin und Harry lauschte den geflüsterten Gesprächen von Ron und Hermine.
 

Einige Zeit später kam ein Rucken von Anfang des Zuges, dass daraufhin deutete das sie bald da waren, da der Zug bereits abgebremst wurde. Also schlug er seine Augen auf und zerrte seinen Koffer aus dem Fach über sich. Da nur Ron anwesend war zog sich Harry direkt hier um.

„Potter! Unter welchem Stein bist du den herausgekrochen? Ich dachte wir könnten dieses Jahr ohne deine hässliche Visage auskommen.“, schnarrte Draco ihm selbstgefällig entgegen, der sich diesen Zeitpunkt ausgesucht hatte um ihnen seinen obligatorischen Besuch abzustatten.

„Zu schade aber auch, diesen Gefallen kann ich dir nicht tun.“, entgegnete Harry giftig. Eine schwere Hand legte sich auf Harrys Schulter. Er hatte absichtlich einen Schritt nach vorne gemacht. Doch die Hand, die er spürte, wollte er so schnell wie möglich wieder loswerden. Er musste sich schwerlich beherrschen sie nicht abzuschütteln. Hinter Draco kicherten Crabbe und Goyle dümmlich.

„Hoffentlich gibt’s heute was Gutes zur Begrüßungsfeier.“, ätzte Draco hochnäsig.

„Bekommst du Zuhause nichts vernünftiges Malfoy?“ Absichtlich betonte Harry den Namen des anderen.

„Bis zur großen Begrüßungsfeier.“, bemerkte Draco höhnisch. Harry schnaubte nur abfällig und schüttelte nun endlich die unerwünschte Hand des ehemaligen Freundes ab. Mit einem Schnauben ließ er sich wieder in seinen Sitz fallen.

„Du bist komisch drauf Harry!“, bemerkte Ron verwundert. Harry warf dem Anderen einen gespielt müden Blick zu.

„Ich bin müde. Ich könnte den ganzen Tag durchschlafen, da hab ich keinen Nerv für solch einen Mist.“, knurrte Harry schlecht gelaunt und zum Glück fuhr in diesem Moment der Zug in den Bahnhof ein. Sofort als der Zug stand stürmte Harry aus dem Zug auf den Bahnsteig und atmete tief durch. Durch die Schülermenge hinweg erhaschte er einen Blick auf Draco, der eine kleine beruhigende Geste in Harrys Richtung schickte. Harry lockerte seine verspannten Schultern und wandte sich den beiden Freunden zu, die es nicht mehr waren, aber noch nicht wussten.

„Ist alles Okay bei dir Harry? Du bist etwas blass!“, erkundigte sich Hermine vorsichtig. Sie hatte das Aufeinandertreffen von Draco und Harry vom Gang aus beobachtet und war schockiert darüber gewesen, dass Harry den anderen beinahe angegriffen hatte. So war er einfach nicht. Sie kam zu dem Schluss, dass, egal was in Harrys Ferien passiert war, ihm immer noch zu schaffen machen musste. Doch obwohl Harry sagte, er habe die letzten drei Tage nicht geschlafen, sah er doch sehr erholt aus.

„Ich will nur noch die Feier hinter mich bringen und dann in mein Bett.“, brummte Harry missgelaunt. Und so reihten sie sich in die Schlange der wartenden Schüler ein, die auf eine Kutsche warteten.

Weiter vorne konnte Harry Malfoys blonden Kopf entdecken. Er stieg gerade in eine Kutsche. Irgendetwas sehr Komisches musste er gerade vom Stapel gelassen haben, denn die Slytherins um ihn herum lachten laut und hämisch auf. Harry vermutete, dass dieser Witz wieder einmal auf seine Kosten gewesen war.

Unauffällig schob er seine Hand in die Manteltasche in der sich der Brief seines Onkels verbarg und betete zum großen Merlin, dass alles so kam wie gewünscht. Er würde es keinen Tag länger mit diesen verlogenen Menschen aushalten.
 

Da es erst später Nachmittag war und die älteren Schüler nicht durch den verbotenen Wald geführt und in ein Ruderboot gesetzt wurden, hatte Harry noch alle Zeit der Welt. Also machte er sich, nachdem er im Turm der Gryffindors eingetroffen war, auf die Suche nach Professor McGonagall. Durch das Chaos im Turm blieb er unentdeckt, als er durch das Loch hinter dem Portrait schlüpfte. Auch in den Fluren beachtete man ihn kaum. Nur gelegentlich wurde er von einzelnen begrüßt.

Da die Tür zum Klassenzimmer offen stand trat er ein und sah sich um. Doch dort war seine Hauslehrerin nicht, daher ging er durch die Reihen der Sitzbänke nach vorne zur Tür. Er klopfte entschieden an der Tür und wartete darauf herein gebeten zu werden.

Als er die Stimme der Verzauberungslehrerin hörte, atmete er noch einmal tief durch, bevor er die Tür aufstieß.

„Mister Potter!“, sagte sie überrascht und legte ihre Schreibfeder zur Seite. Mit zusammen gefalteten Händen sah sie ihn prüfend an. „Man hat sie bereits vermisst, Mister Potter. Was kann ich für sie tun?“

Ob der Anmerkung, dass man ihn vermisst hatte, konnte er nur die Augen verdrehen. „Ich soll ihnen diesen Brief von meinem Onkel geben.“ Er legte den, auf gewöhnlichem Papier geschriebenen, Brief auf den wuchtigen Schreibtisch seiner Hauslehrerin und machte ein neugieriges Gesicht. Schließlich wusste er offiziell nicht was drin stand. Überrascht hob Professor McGonagall den versiegelten Brief und öffnete ihn mit einem schlichten Brieföffner.

Harry war erstaunt, dass sie so etwas überhaupt besaß. Er tat als würde er sich in dem Büro umsehen, während McGonagall immer beunruhigter wurde. Schließlich legte sie den Brief zur Seite und sah Harry ernst an.

„Wissen sie was ihr Onkel in dem Brief geschrieben hat Mister Potter?“, fragte sie ihn ernst. Harry schüttelte verneinend den Kopf. Er kannte zwar den Sinn des Briefes aber den genauen Wortlaut kannte er nicht.

„Nun, ihr Onkel verlangt ein so genanntes Triumvirat. Das heißt sie könnten aus ihrem derzeitigen Haus in ein anderes kommen, wenn der sprechende Hut dies so entscheidet. Er schreibt, dass er sich nicht sicher sei, ob sie in meinem Haus gut aufgehoben sind, da sie mehrfach in missliche Lagen geraten sind.“, erklärte sie ihm. Während er ein unverständliches Gesicht machte.

„Aber wenn ich bei Gryffindor richtig bin, dann wird der Hut auch nicht anders entscheiden.“, meinte er scheinheilig. Seine Hände verschränkte er hinter dem Rücken und versuchte sie unschuldig anzusehen. Professor McGonagall erhob sich indigniert und rauschte zur Tür. Im vorbeigehen befahl sie ihm ihr zu folgen.
 

Zehn Minuten später standen McGonagall und Harry vor der schweren Bürotür des Schulleiters. Nachdem Professor McGonagall geklopft hatte, öffnete sich die Tür wie von Geisterhand. Hinter seinem schweren Schreibtisch sitzend betrachtete Dumbledore verwundert die Eintretenden.

„Harry mein Junge. Es ist schön dich unbeschadet wieder zu sehen. Was beschert mir der Besuch?“ Dabei sah er nur sehr kurz zu Harry und dann direkt zu McGonagall hinüber. Die trat vor und reichte ihm den Brief von Harrys Onkel.

„Wie ungewöhnlich!“, murmelte Dumbledore und betrachtete Harry über den Rand seiner Brille. „Dir ist bewusst was das bedeuten kann?“

Harry nickte aufmerksam. „Es könnte bedeuten, dass ich in ein anderes Haus komme, Sir.“

Dumbledore nickte bedächtig. „Muss es aber nicht. Immerhin hat dich der sprechende Hut in dein Haus gebracht und der ändert seine Meinung so gut wie nie.“

Harry nickte verstehend und scheinbar verunsichert. Dumbledore legte dem Jungen gönnerhaft eine Hand auf die Schulter. Harry musste sich stark zusammen reißen um nicht zu zeigen, dass er besser bescheid wusste als er sollte.

„Aber was passiert, wenn ich wirklich das Haus wechseln muss?“, fragte Harry scheinbar ängstlich. Er sah absichtlich unbehaglich zwischen den beiden Lehrern hin und her. Dumbledore nahm seine Hand weg und ging zu dem Regal in dem der sprechende Hut lag. Er nahm ihn vorsichtig heraus und trug ihn zu Harry hinüber.

„Du wirst deinem neuen Hauslehrer übergeben, der dich dann in deinen neuen Gemeinschaftsraum bringt. Deine Sachen werden ebenfalls dorthin gebracht werden. Aber warum den Teufel an die Wand malen, wenn wir noch nichts Genaues wissen.“, erklärte Dumbledore gelassen.

Er war sich sicher, dass der Hut seine Entscheidung nicht revidieren wird. Anders war es bei Harry. Er betete, dass der Hut seine Entscheidung zurücknahm.

„Setz dich Harry.“ Dabei deutete Dumbledore auf seinen Besuchersessel. Harry folgte der Anweisung des Schulleiters und ließ sich darauf nieder.

Ohne viel Federnlesen setzte Dumbledore Harry den Hut auf den Kopf. Der Hut rutschte Harry über die Augen, so dass es um Harry schwarz wurde. In diese Schwärze herein hörte Harry ein leises Lachen.

Ahhh … Harry Potter! … Du kennst die Wahrheit Harry … Ich habe dich nie bei Gryffindor gesehen. Du stellst dich hier heute noch einmal meiner Beurteilung. Und immer noch sehe ich dich bei Slytherin.

Harry antwortete dem sprechenden Hut ehrlich. Ich weiß … und ich werde mich deinem Urteil anschließen. Egal wie es nun ausfällt.

Der Hut gab einen zustimmenden Laut von sich, blieb danach allerdings eine Weile still. Du bist ein seltsamer Fall junger Harry. Zu gleichen Teilen stecken ein Slytherin und ein Gryffindor in dir. Doch wie damals schon, tendiere ich bei dir zum Hause Slytherin. Du bist mutig, das hast du in den letzten Jahren bewiesen. Doch eine gewisse List steckt dennoch in dir.

„Slytherin!“, erklang die Stimme des sprechenden Hutes nun für alle hörbar. Harry konnte gedämpft, das scharfe einatmen von McGonagall hören. Der Hut wurde von seinem Kopf gehoben und blaue Augen musterten Harry besorgt über die Halbmondbrille. Harry musste sich scharf daran erinnern, dass er entsetzt aussehen sollte.

„Das … das kann doch nicht sein.“, flüsterte er entsetzt. Doch innerlich jubilierte er über diesen Erfolg.

Ein Seufzen des Schulleiters riss Harry aus seinen Gedanken. „Ich fürchte es ist so wie es ist. Der Hut hat entschieden. Er wird bei seiner Entscheidung bleiben und das Schloss hat seine Entscheidung vernommen. Du wirst ab heute keinen Zutritt mehr zum Gryffindorturm bekommen und dabei ist es egal, ob ich deinen Verbleib in diesem Haus befehle. Der Zauber, der den sprechenden Hut mit dem Schloss vereint ist so alt, dass keiner mehr weiß um welchen Zauber es sich handelt. Minerva verständigen sie bitte Severus.“

Unbehaglich rutschte Harry auf seinem Stuhl umher. Er sollte mit Dumbledore alleine bleiben. Auch wenn er mit Severus an seinen Okklumentikschilden gearbeitet hatte war er sich nicht sicher, ob sie halten würden, wenn Dumbledore es um jeden Preis versuchen würde.

Severus beeil dich, flehte Harry gedanklich.

„Wir haben uns alle sehr große Sorgen um dich gemacht Harry.“, begann Dumbledore langsam und beobachtete ihn über seine Halbmondbrille hinweg aufmerksam. „Darf ich fragen, wo du gewesen bist und warum keiner etwas von dir gehört hat.“

„Ich habe Urlaub gemacht.“, teilte Harry seinem Schulleiter mit. „Erst war ich am Grab meiner Eltern, dann bei ihrem Haus und schließlich weiter bis hoch nach Schottland.“

„Du hast nicht einmal deinen Freunden geschrieben.“, bemerkte Dumbledore forschend.

Harry schüttelte langsam den Kopf. „Nein habe ich nicht. Ich musste nachdenken und wollte zur Ruhe kommen und da sind die Sticheleien zwischen Ron und Hermine eher hinderlich.“

Ein herrisches Klopfen beendete die Ausfragerei des Alten für den Moment.

„Herein.“, rief Dumbledore ungehalten.

Mit viel Schwung öffnete sich die Tür und Severus Snape trat gefolgt von McGonagall ein. Er sah sich forschend im Zimmer um, bevor sein Blick glühend vor Hass auf Harry liegen blieb und sich seine Mundwinkel noch ein Stück weiter nach unten bewegten.

„Was hat das zu bedeuten?“, schnarrte er mit öliger Stimme.

„Nun werter Severus. Der sprechende Hut hat bestimmt, dass Harry in dein Haus gehört. Professor McGonagall wie auch ich haben uns dem Entschluss gebeugt. Nur deine Antwort fehlt noch.“ Severus sah zu Harry rüber und nickte abgehackt, ganz so als wäre ihm die Entscheidung eigentlich gar nicht recht. „Nun Fein! Dann ist dies ein Schüler, der ab heute in dein Haus gehörst.“, lächelte Dumbledore gezwungen.

„Was hat das zu bedeuten?“, verlangte der Tränkemeister schnarrend zu wissen.

Dumbledore trat von Harry weg und schlenderte langsam zu seinem Stuhl zurück. Er setzte sich und sah den Tränkemeister ernst an. „Nun, Harrys Vormund hat die Entscheidung des sprechenden Hutes angezweifelt! Es gab so eben ein Triumvirat. Der Hut schickte ihn nun ins Haus Slytherin. Du wirst ihn mitnehmen zu deinen Gemeinschaftsräumen.“

„Schulleiter! Das Empfangsmahl beginnt in wenigen Minuten. Es bleibt keine Zeit mehr um ihn in die Kerker zu bringen.“, widersprach Professor McGonagall schnell. Überrascht sah Dumbledore auf und gab einen überraschten Laut von sich.

„Nun! Dann werden wir wohl gleich in die große Halle runter gehen.“, verkündete er seufzend. Minerva McGonagall legte den sprechenden Hut auf ein mitternachtsblaues Samtkissen und trug es, hocherhobenen Kopfs und mit verkniffenem Gesicht, hinter Dumbledore her.

„Folgen sie mir Potter.“, knurrte Snape scheinbar schlecht gelaunt. Harry senkte seinen Kopf um sein Grinsen zu kaschieren. So schlecht gelaunt wie Severus tat, war er ganz und gar nicht. Innerlich grinsend folgte er dem Schulleiter, der definitiv nur äußerlich so ruhig wirkte, es aber ganz gewiss nicht war. Der alte Mann war kurz vor einem kompletten Kontrollverlust. Severus rieb innerlich seine Hände aneinander, sein Plan hatte besser funktioniert als er gedacht hatte. Er war davon ausgegangen, dass der Junge erst nach dem Festmahl zu seiner Hauslehrerin ging um ihr den Brief zu geben, dass er dies noch vor dem Auspacken tun würde, damit hatte keiner von ihnen gerechnet. Sobald er in seinen Gemächern war, würde er einen verschlüsselten Brief an den dunklen Lord schicken um ihn über den Erfolg ihres Planes zu informieren.

Das Stimmengewirr, das aus der großen Halle kam, zeigte an, dass bereits alle Schüler versammelt waren. Severus wusste, sobald er die Halle betreten würde, würde es deutlich ruhiger werden und noch ruhiger würde es werden, wenn Harry zu seinen Schlangen gehen würde anstatt zu den Löwen. Mit einem Schlenker seines Zauberstabes öffnete Dumbledore die riesigen Tore und schritt hindurch, gefolgt von Professor McGonagall und dem sprechenden Hut.

Harry und Severus blieben kurz zurück. Eingehend musterte er den Jüngeren von Kopf bis Fuß. Wie immer saß die Krawatte schief und war schlampig gebunden und zudem waren immer noch die falschen Farben und das falsche Wappen an seiner Schulkleidung zu sehen.

„Gute Vorstellung Harry. Aber der falsche Umhang fürchte ich.“, bemerkte Severus mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht. Er tippte zwei Mal mit dem Zauberstab an Harrys Brust und murmelte einige Worte.

Blinzelnd sah der Junge an sich hinunter. Die zuvor rotgoldenen Farben und das Löwenwappen waren verschwunden, dafür waren nun die Farben smaragdgrün und Silber erschienen, außerdem prangte das Wappen Slytherins nun auf Harry Brust. Severus sah den Jungen vor sich stolz an. Listig war er, dass wusste er schon immer, außerdem war er loyal denen gegenüber, die seine Loyalität verdienten.

„Nun bist du da, wo du von Anfang an hingehört hast.“, hauchte Severus dem Jüngeren ins Ohr. Er war so nahe an ihn herangetreten, dass er dessen Atem auf seinen Lippen spüren konnte. „Willkommen Zuhause Harry.“

Ein seltenes Lächeln huschte über Severus Gesicht, als er einen Schritt zurücktrat. Harry nickte dankend und mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.

„Wir sollten rein gehen. Man wartet auf uns.“, bemerkte Severus flüsternd. Harry nickte lediglich schweigend und konnte beobachten wie aus Severus wieder Professor Snape, der meistgehasste Lehrer von Hogwarts, wurde. Sofort wirbelte Severus auf dem Absatz seiner polierten schwarzen Drachenlederschuhe herum und stieß die Tore auf, um die große Halle mit wehendem Umhang zu betreten. Harry schüttelte grinsend mit dem Kopf, während er seinem neuen Hauslehrer folgte.

„Warum immer so dramatisch?“, murmelte Harry in seinen nicht vorhandenen Bart. Ohne die Schüler, an den langen Tischen, zu beachten eilte Severus mit langen selbstsicheren Schritten auf den Tisch der Slytherins zu. Er wusste genau wann Harry die Halle betrat. Denn sofort erhob sich lautes Gemurmel. Vor allem die Rufe vom Tisch der Gryffindors wurden immer ungläubiger, je mehr Harry erkannten.

„Das ist doch ein Scherz!“, erklang da eine bekannte Stimme. „Harry? Was tust du in den Farben der Schlange.“

Harry zuckte mit gesenktem Blick die Schultern und folgte Snape weiter zum Tisch seines Hauses.

„Malfoy kümmere dich um ihn! Und keine Unruhe hier, verstanden!“, zischte Severus dem Blonden zu, der sich erhoben hatte, als sein Hauslehrer hinter ihn an den Tisch trat.

„Ja Professor Snape, wie sie wünschen.“, grinste Draco höhnisch und deutete eine Verneigung an. Mit einem missbilligenden Blick brachte Severus die Schüler seines Hauses zur Ruhe, die leise miteinander tuschelten und immer wieder feindselige Blicke zu dem schwarzhaarigen Jungen warfen.

„Katzbuckeln steht dir nicht Malfoy!“, ätzte Harry gekonnt und grinste den Anderen durchtrieben an.

„Ach, wirklich! Deine Vorstellung war wohl überzeugender als meine! Immerhin stehst du in Slytherin- Farben hier.“, ätzte Draco in gleicher Manier zurück. Einige Slytherins hatten sich drohend erhoben. Immerhin wurde ihr Vertrauensschüler angegangen.

Harry lachte leise auf. „Deine scharfe Zunge bringt dich noch mal um.“

„Ach! … Wer ist denn der Schauspieler von uns. Ich gebe dir einen Tipp. Ich bin es nicht!“, lachte Draco leise und rutschte ein Stück zur Seite. Er deutete Harry an, sich neben ihn zu setzten.

„Ich will hier keine Unruhe am Tisch.“, zischte diese ölige Stimme noch einmal hinter ihnen und verpasste jedem von ihnen einen Klaps auf den Hinterkopf. Sofort senkten sich die Köpfe am gesamten Tisch. Sie hatten gedacht ihr Hauslehrer wäre bereits weiter gegangen zum Lehrertisch. Harry schielte über seine Schulter zu seinem neuen Hauslehrer hoch, während Draco seine Haare wieder aus dem Gesicht strich und einen arrogant gelangweilten Gesichtsausdruck aufsetzte.

Severus jedoch bemerkte davon nichts mehr da er sich bereits in Richtung Lehrertisch entfernte. Dabei sah er, dass die Schüler von Gryffindor aufgesprungen waren und lautstark protestierten.

„Schweigt!“, rief der Schulleiter mit verstärkter Stimme. „Es gab eine kleine Änderung in der Hausbelegung. Wie ihr alle mitbekommen habt, wurde Harry Potter einem neuen Haus zugeordnet. Der sprechende Hut hat dies verfügt und so wird es gemacht.“ Diese Erklärung musste für alle reichen. „So und jetzt lasst das Fest beginnen. Ich wünsche guten Appetit.“

„Du warst schnell Harry!“, bemerkte Draco feixend und sah den Anderen über den Rand seines Bechers hinweg an, den er in seiner Hand schwenkte.

„Ich musste diese Verräter die ganze Zugfahrt über ertragen! Glaub mir, ich wäre beinahe aus dem Abteil gestürmt und hätte mich bei euch verkrochen.“, ätzte Harry schnaubend und ignorierte gekonnt die neugierigen Blick, die ihn von seinen neuen Hauskameraden trafen.

„Du meinst so wie den gesamten Sommer?“, witzelte Draco freundschaftlich.

Blaise, der Harry und Draco gegenübersaß, verschluckte sich beinahe. Er hatte das Treiben der beiden verfolgt, seit sich Harry zu ihnen gesetzt hatte. „Moment!“, sagte er gedehnt und beugte sich näher über den Tisch um die beiden ganz genau zu beobachten und nicht so laut sprechen zu müssen. Immerhin musste nicht die ganze Halle von ihrem Gespräch folgen können.

„Er war bei deiner Familie auf dem Landsitz?“, wollte er verblüfft wissen. „Die gesamten Ferien?“

Draco verdrehte die Augen. „Seit dem Tag, an dem er vermisst gemeldet wurde.“

„Hör auf zu prahlen, du Hanswurst.“, konterte Harry spitzfindig.

„Nicht euer Ernst! Und du sagst kein Wort Dray?“, fauchte Blaise enttäuscht, dass er scheinbar der Einzige war, der nicht davon wusste.

„Vorsichtig!“, flötete Vincent grinsend in seinen Becher, bevor er auffällig einen Schluck nahm, um zu vertuschen, dass er mit dem Exgryffindor sprach. „Da kommen ein paar Gryffindors auf uns zu.“

Draco prustete vor Lachen in seinen Becher rein. Auch er wollte nicht zu offensichtlich seine Sympathie für Harry zeigen, dass würde nur Aufsehen erregen. Ihm war bewusst, dass sie sich ohnehin schon zu freundlich benahmen. Es hatte noch niemand auf Harry rumgehackt und auch zum Streit war es noch nicht gekommen. Würde es auch nicht, wenn es nach Draco ging und solange er sich freundlich benahm, würden die anderen aus seinem Haus dies auch sein.

„Harry?“ Die Stimme von Hermine erklang hinter Harry und eine schmale Hand legte sich zögerlich auf seine Schulter. Draco trat Harry kräftig gegen die Wade um ihn vom Lachen abzuhalten. Mit finsterem Gesicht drehte Harry sich zu ihr um. Doch bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, drehte sich Draco mit einem arroganten Grinsen um.

„Na siehe einer an! Was willst du Granger? Wir reden hier nicht mit Schlammblütern oder Gryffindors im Allgemeinen.“, ätzte er sofort drauf los.

„Was ist passiert, Harry?“, wollte auch Ron wissen, indem er den Blonden einfach ignorierte.

„Triumvirat!“, war das Einzige was Harry dazu sagte. Hermines Augenbraue fuhr in die Höhe.

„Das wird nur auf drängen von Erziehungsberechtigten oder dem Schüler selber gemacht.“, bemerkte Hermine spitz. Dafür erhielt sie von Harry einen giftigen Blick.

„Glaubst du ich hätte mich selber in dieses Haus gebracht?“, fauchte er das Mädchen wütend an. Hermine legte die Stirn in Falten und sah ihm nachdenklich in die grünen Augen.

„Wieso Slytherin? Du bist immer ein Gryffindor gewesen.“, wollte Ron mit schriller Stimme stotternd wissen. Harry musste sich bei der Tonlage stark zusammenreißen um nicht das Gesicht zu verziehen, so unangenehm war sie.

„Frag den sprechenden Hut! Und jetzt geht an euren Tisch zurück.“ Damit drehte sich Harry wieder zu seinem Essen um. Draco verbiss sich ein Lachen, als er zu Harry rüber sah, der sich seine Brille auf der Nase nach oben schob.

„Wir bleiben doch Freunde oder?“, versuchte es Ron noch einmal und berührte Harry an der Schulter.

In diesem Moment erhob sich Dumbledore von seinem Platz und trat an das Pult. Sofort verstummten alle Schüler und sahen ihn neugierig an.

„Ich denke ihr solltet an eure Plätze zurück!“, grinste Draco gehässig und legte Harry eine Hand süffisant auf die Schulter. Der versuchte die Hand abzuschütteln und warf Draco einen finsteren Blick zu.

Als die beiden anderen endlich gegangen waren prusteten Draco, Goyle und Crabbe lauthals los. Harry musste den Kopf senken, damit man sein Grinsen nicht sehen konnte.

„Seid still!“, zischte er kichernd und boxte dem Blonden in die Seite. Der verschluckte sich an seinem Lachen. Hustend klopfte er sich auf die Brust, was bei Harry einen erneuten Lachanfall hervorrief.

„Liebe Schüler! Begrüßt mit uns die neuen Schüler in diesem Jahr.“, rief Dumbledore. Alle Schüler begannen zu klatschen als sich die großen Tore öffneten und die neuen Erstklässer, angeführt von Professor McGonagall, in Zweierreihen in den großen Saal strömten.

„Ich sagte ja, du bist ein Schauspieler, und gar nicht so schlecht.“, kicherte Draco leise und lehnte sich so weit es ging auf der Bank zurück wie es ging. Über Harrys Schulter hinweg warf Draco einen gehässigen Blick zu Hermine und Ron rüber, die immer noch ungläubig zu Harry rüber sahen und angeregt miteinander tuschelten.

„Sie sind wie aufgescheuchte Hühner.“, bemerkte Draco. Mit einem bösartigen Grinsen sah er noch ein letztes Mal zu den beiden Gryffindors rüber, bevor er sich dem Lehrertisch zuwandte, vor dem der alte Schemel mit dem Samtkissen und dem Hut stand.

Aufmerksam lauschten sie dem Vortrag des alten Hutes und kurz darauf der Zuteilung der neuen Schüler.

Draco beugte sich zu Harry rüber, setzte eine hochmütige Mine auf und stieß Harry an. „Der Alte guckt die ganze Zeit hier rüber.“

Unauffällig sah Harry zu dem Schulleiter hinüber. „Er wird sich wohl schwarz Ärgern. Immerhin hat er jetzt begriffen, dass er den Einfluss auf mich verloren hat. Keine falschen Freunde mehr und Professor Snape als Aufpasser.“

Draco lachte leise und ließ sich den Kürbiskuchen schmecken.

Kapitel 9

Kapitel 9
 

Severus beobachtete von seinem Platz aus an der Lehrertafel seinen Tisch und insbesondere seinen Neuzugang, der sich unauffällig mit seinen neuen Freunden unterhielt. Er war erstaunt wie gut Draco und Harry trotz allem nach außen hinzeigten, dass sie sich eigentlich nicht leiden konnten. Auch wenn, wie von ihm gewünscht, keine Unruhe an seinem Tisch ausbrach.

„Severus! Sie müssen ja sehr stolz auf sich sein. Jetzt wo sie Potter haben.“, wandte sich Minerva McGonagall in ihrer steifen Art an Severus Snape.

„Ja ich freue mich so sehr über Potter wie über einen Furunkel.“, bemerkte er gelangweilt mit seiner typisch öligen Stimme, ohne die Hauslehrerin der Löwen dabei anzusehen, und legte seinen Kelch an die Lippen. Auch wenn es seine Lippen nicht erreichte, lächelte er im tiefsten Inneren. Der Junge, der seiner geliebten Lily so ähnlich war, war endlich unter seinem Schutz. Und so dumm wie er tat war er auch nicht, was Tränke anbelangte. Ein bisschen Nachhilfe und er wäre ein Ass. Nur Granger hatte ihn immer wieder in den Schatten gestellt und das absichtlich. Sie hatte seine Versuche oft sabotiert und Severus hatte es genauso oft bemerkt und nichts getan. Er tat so als würde er es nicht sehen, schließlich war der Junge ein Gryffindor und dazu noch James Potters Sohn gewesen. Nun gut er war immer noch Potters Sohn, doch mittlerweile wusste Severus, dass der Junge eher nach seiner Mutter kam als nach James. Außerdem hatte er nicht riskieren können aufzufliegen und das wäre er wenn er Granger einhalt geboten hätte. Doch nun war Schluss damit, nun konnte er den Jungen so fördern wie er das für richtig erachtete. Immerhin war seine Mutter eine brillante Tränkebrauerin gewesen und Harry war ein ungeschliffener Diamant in dieser Hinsicht. Außerdem musste Severus ihn weiter in Okklumentik unterrichten. Harry war mittlerweile gut, aber noch nicht gut genug um ein gewolltes Eindringen Dumbledores zu verhindern.

Aufmerksam sah Severus auf, als Draco laut auflachte. Auf den Tischen war mittlerweile der Nachtisch erschienen, dass hieß die Feier war so gut wie zu Ende.

Zum Glück, musste man sagen. Severus war dem Ganzen nämlich mittlerweile überdrüssig. Daher erhob er sich mit eisiger Miene.

„Eine gute Nacht Minerva.“, verabschiedete er sich gelangweilt. Mit einem weiteren Nicken verabschiedete er sich bei seinen anderen Kollegen. Ohne die Schüler zu beachten schritt er mit großen Schritten aus dem Großen Saal. Lediglich einen kurzen Blick auf seine Schüler warf er, bevor er die Halle endgültig verließ. Sie hatten Harry mittlerweile in ihrer Mitte aufgenommen und unterhielten sich auch mit ihm.
 

Draco stieß Harry an als er sah, wie ihr Hauslehrer den großen Saal verließ.

„Jetzt dürfen auch wir den Saal verlassen. Unser Lehrer ist in den Kerkern.“, flüsterte Draco dem anderen zu und legte seine Servierte auf dem Tisch ab. Er sah Harry auffordernd an, der sich ebenfalls erhob.

„Kommt ihr Vince, Greg?“, wollte Draco wissen und beobachtete die beiden anderen. Nickend stopften sie sich noch Kekse in die Umhangtaschen und folgten Draco und Harry schließlich. Mit ihnen erhoben sich auch Blaise und einige andere aus ihrem Jahrgang. Aus dem Augenwinkel heraus sah Harry auch warum.

Ron hatte sich erhoben als Draco und Harry aufgestanden waren. Doch jetzt da Harry von Slytherins eingekreist war, ließ er sich mit einem finsteren Blick wieder fallen. Harry sah sich noch einmal zum Lehrertisch um. Dort fehlte nicht nur Professor Snape. Nein auch Dumbledore war verschwunden.
 

„WIE HABEN SIE DEN JUNGEN DAZU BEKOMMEN IN EIN TRIUMVIRAT EINZUSTIMMEN PROFESSOR SNAPE?“ Die Stimme des Schulleiters konnte man schon von der Treppe aus hören. Was der Professor entgegnete jedoch nicht.

„KOMMEN SIE SNAPE. MAN HAT SIE GESEHEN, WIE SIE BEI SEINEN VERWANDTEN WAREN!“

Ein leises Räuspern war zu hören. „Ich habe sie lediglich über die schlechten Noten ihres Mündels informiert. Immerhin ist das meine Pflicht!“

„Und den Jungen haben sie auch gleich mitgenommen?“, erkundigte Dumbledore sich nun scheinbar wieder beruhigt.

„Wie soll ich das gemacht haben. Zu diesem Zeitpunkt war der Junge bereits verschollen!“, bemerkte Snape gelangweilt.

Draco stieß Harry an, als er stehen blieb und zog ihn weiter zum Gemeinschaftsraum. Es wäre wohl nicht von Vorteil, wenn man sie auf dem Flur herum lungernd und lauschend vorfinden würde. Das riesige Portrait, dass den Eingang zum Gemeinschaftsraum verdeckte, zeigte einen krummnasigen Zauberer, dem die Nase sicherlich in seinem Leben mehr als ein Mal gebrochen worden war. Er starrte die Schülerschar aus kleinen gemeinen Augen an und schnaubte verächtlich.

„Passwort?“, bellte er, wobei sich der dünne Schnurrbart in Schwingungen versetzte.

„Kirschgeeledrops.“, antwortete Draco gelangweilt.

„Korrekt.“, schnarrte das Gemälde zurück und schwang auf. Dahinter offenbarte sich ein normaler gemauerter Türbogen an dessen oberen Enden sich zwei Schlangen umeinander wanden.

Verblüfft blieb Harry stehen und sah sich in dem großzügigen Raum um. Zwei riesige Kamine waren in die entgegengesetzten Wände eingelassen. Um jeden standen große gemütliche Ohrensessel mit samtgrünen Polstern. Die Wände bestanden aus grob behauenen Steinen, die mit kunstvollen Wandteppichen in den Hausfarben verziert waren.

„Willkommen Harry. Hier ist dein neuer Gemeinschaftsraum. Ich denke wir werden warten bis Professor Snape kommt. Ich weiß nicht in welches Zimmer du kommst.“ Mit einem lauten Seufzer ließ sich Draco in einen der Sessel fallen.

„Dramaqueen!“, murmelte Harry müde. Er ließ sich neben den Blonden fallen. Der verpasste ihm einen ordentlichen Boxer gegen den Oberarm.

„Sei nicht so frech Potter.“, schnarrte da eine ölige Stimme vom Eingang des Gemeinschaftsraumes.

Severus war, wie üblich auf leisen Sohlen eingetreten und schmunzelte die beiden Freunde an.

„Noch keine drei Stunden in meinem Haus und schon macht er ärger.“ Kopf schüttelnd trat Severus näher an die Sitzgruppe heran in der sich der gesamte sechste Jahrgang versammelt hatte.

„Harry du wirst im Schlafsaal von Draco, Vincent und Blaise untergebracht. Deine Sachen wurden bereits dort hingebracht. Du wirst abends zu mir ins Büro kommen. Wir müssen immer noch an einigen Tränkezubereitungen arbeiten. Du sollst schließlich würdig sein in diesem Haus.“

Damit drehte er sich um und verließ den Gemeinschaftsraum wieder. Er hatte einen Eingang der direkt vom Gemeinschaftsraum in seine Gemächer und sein Büro führte.

„Das war mal ne Ansprache.“, kicherte Vincent.

„Also meint er wirklich jeden Abend?“, wollte Harry zweifelnd wissen. Draco tätschelte ihm nachsichtig die Schulter.

„Du weißt, dass er es ernst meint. So wie er dich in den Ferien mit Stoff belatscht hat.“, schmunzelte Draco, was Harry nur stöhnen ließ.

„Ich bin geliefert!“, murmelte er.

„Na komm. Ich zeig dir unser Zimmer.“ Damit erhob sich der Blonde und schlug Harry freundschaftlich auf die Schulter. Gemeinsam gingen die beiden Jungen zu den Treppen, die ins nächste Untergeschoss führte.

„Die Treppe dort führt in die Mädchenschlafräume und diese in unsere. Unser Zimmer ist das Letzte im Gang.“

Mit einer angedeuteten, nicht ganz ernst gemeinten, Verbeugung öffnete Draco die Tür und ließ Harry den Vortritt.

Der Raum war ebenfalls eckig, in einem großen Kamin prasselte ein gemütliches Feuer. Vier große dunkle Himmelbetten mit smaragdgrünen Vorhängen standen an den Ecken des Raumes und eines in der Mitte der Längsseite gegenüber von der Tür. Neben jedem stand ein kleiner Nachttisch, der ebenfalls in dunklem Holz gehalten war. Am Fußende jedes Bettes stand ein großer Schrankkoffer.

„Deins ist das dort, gegenüber von meinem.“, erklang Dracos Stimme in Harrys Gedanken hinein. „Deine Umhänge wurden bereits ausgetauscht.“

„Ich muss gestehen, ich hab es mir hier immer kalt und feucht vorgestellt. Nicht so gemütlich wie im Turm.“, begann Harry nachdenklich und ließ seinen Blick noch einmal schweifen. Sein Blick fiel wieder auf den Blonden, der es sich auf Harrys Bett gemütlich gemacht hatte und Harry mit einem seiner süffisanten Grinsen bedachte.

„Na! Bereust du es schon?“, wollte er wissen. Doch Harry schwang sich rittlings auf seinen Freund und brachte seine Lippen nahe an die des Blonden. Dessen Blick verfinsterte sich immer weiter, je näher Harry ihm kam.

„Na! Hast du angst, dass ich dich küsse?“, fragte Harry böse grinsend und zog gekonnt provozierend eine Augenbraue hoch.

Draco lachte leise. „Traust dich ja doch nicht!“

Weiterhin böse grinsend beugte sich Harry vor und setzte dem anderen einen schnellen, flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor er vom Schoß des anderen sprang und sich, prustend vor Lachen auf dessen Bett fallen ließ.

„Du Arsch! Du hast mich geküsst!“, knurrte Draco und versuchte nach dem anderen zu schlagen, der sich schnell zurückgezogen hatte.

„Du hast es herausgefordert. Und nein ich will nicht zurück. Bei euch ist es viel besser.“, entgegnete Harry lachend. Auch Crabbe und Zabini kicherten leise vor sich hin.

„Dein Bett ist gemütlicher Malfoy!“, kabbelte Harry den anderen.

Der schnaubte nur. „Hast dich noch nicht mal in deins reingelegt!“

„Ne, aber dein knochiger Arsch liegt drin! Und auf dir werde ich nicht mal für Gold schlafen!“, stichelte Harry weiter. Draco knurrte leise und sprang von Harrys Bett. Er warf sich auf den Dunkelhaarigen und tat so, als würde er ihm seine Faust ins Gesicht schlagen. Er tat es natürlich nicht wirklich und schmiss den anderen aus seinem Bett.

„Du hast noch weniger auf den Knochen als ich, also sei nicht so vorlaut.“, lachte Draco und warf einen Zauber hinter ihm her. Lachend ließ sich Harry auf sein Bett fallen als ein Kissen in seinem Bett landete.

„Das behalte ich!“, ließ er den Blonden wissen, der sein Kissen mittels eines Zaubers auf Harry hatte zufliegen lassen. Harry knautschte das Kissen in seinen Armen zusammen und rollte sich provozierend darum.

„Von wegen! Das ist mein Kissen Harry!“, beklagte sich da auch schon Draco und zog gekonnt eine Flunsch. Und Harry war nun einmal Harry. Er seufzte schwer und warf das Kissen nach dem Anderen.

„Bewirfst du mich noch mal mit irgendwas, dann gehört es mir. Nur damit wir uns verstehen Draco.“, schnappte er und holte seinen Schlafanzug hervor um sich Bettfertig machen zu können.

Kapitel 10

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 11

Kapitel 11
 

Vor dem Klassenzimmer für Verwandlung standen bereits die Slytherinschüler und unterhielten sich leise.

Seamus entdeckte unter ihnen auch Harry, der gerade über irgendwas lachte, dass jemand gesagt hatte. So glücklich hatte Seamus den anderen selten gesehen. Nicht wenn er mit Hermine und Ron zusammen war, vor allem nicht im letzten Schuljahr. Da hatte der Andere gewirkt, als würde ihn irgendetwas schwer belasten. Doch er hatte sich nicht getraut Harry zu fragen, zwar waren sie immer gut zurechtgekommen, doch Harry zählte nicht zu seinen besten Freunden. Was er damals seltsam gefunden hatte war, dass er Harry im letzten Jahr bereits mehrfach alleine durch die Gänge streifen sah. Zuvor war er immer von Hermine und Ron umgeben gewesen.
 

Selbstbewusst trat Seamus auf die Gruppe um Harry zu. Sofort als er entdeckt wurde verstummten die Gespräche um Harry herum. Die Blicke der gesamten Slytherin lagen nun auf Seamus, der sich zunehmend unbehaglich fühlte.

„Seamus! Was willst du?“, richtete Harry sich schließlich an den Gryffindor.

„Kann ich kurz mit dir reden? Alleine?“, fragte Seamus und versuchte seine Augen auf Harry zu lassen, den er seit sechs Jahren zu seinen Freunden zählte. Vereinzelt erklang hinter Harry hämisches Gelächter. Draco stieß den Schwarzhaarigen mit einem viel sagenden Blick an, wobei seine Augen auf zwei Personen deuteten, die etwas abseits standen.

Harry seufzte tief. „Mit dir ja. Aber nicht mit denen.“, ließ er seinen ehemaligen Zimmergenossen wissen und deutete mit dem Kinn in die entsprechende Richtung. Seamus Blick folgte seiner Geste zu Harrys ehemaligen besten Freunden hinüber. Verstehend nickte Seamus und ging vor Harry ein paar Schritte von den Slytherin und Hermine und Ron weg.

„Geht es dir gut bei denen?“, wollte Seamus vorsichtig wissen und sah den anderen lauernd an. Harry warf einen Blick über Seamus Schulter und entdeckte, dass seine beiden ehemaligen Freunde nähergekommen waren. Harry warf Draco einen kurzen Blick zu.

„Ja geht es. Sie sind nicht so übel, wenn man sie erst einmal kennen lernt.“, antwortete er wahrheitsgemäß. Seamus hob nur ungläubig die Augenbrauen. So kannte er den anderen nicht. Er hatte sich bei jeder Gelegenheit gegen die Slytherin ausgelassen.

Harry ließ ein spöttisches Grinsen sehen. „Glaub mir, bei Slytherin wird genauso gegen Gryffindor gewettert wie anders herum bei Gryffindor.“

Harry beobachtete Seamus einen Moment und konnte sehen wie die Rädchen in seinem Kopf ratterten. Er kaute einen Moment auf seiner Unterlippe herum.

„Spuck‘s aus!“, grinste Harry.

„Wirst du bei den Slytherin ins Quidditchteam gehen? Und warum sprichst du nicht mehr mit Ron und Hermine?“ Harry hatte sich so etwas gedacht, als er die beiden abseits gesehen hatte.

„Wenn mich das Team fragt, sicher. Und was die beiden angeht. Frag sie selber, sie sollten selber wissen was los ist.“, beantwortete er die Frage ehrlich. Er legte Seamus eine Hand auf die Schulter, bevor er wieder zu den Leuten aus seinem neuen Haus zurückging.

Draco kam ihm einige Schritte entgegen und sah ihn fragend an.

Harry beugte sich nahe zu dem anderen vor um nicht zu laut sprechen zu müssen.

„Sie wollen wissen, ob ich ins Slytherinteam komme.“, teilte Harry dem anderen mit.

Draco sah den anderen gespielt entsetzt an. „Du willst meine Position?“, fragte er extra laut feixend, so dass es alle mitbekamen.

In genau diesem Moment öffnete sich die Tür zum Klassenzimmer und alle strömten hinein. Harry wurde von Draco in seine Sitzreihe gezogen und somit weit weg von Ron und Hermine.
 

Die warfen sich einen finsteren Blick zu. Seamus hatte noch nicht mit ihnen gesprochen, aber sie konnten sich denken, dass er nach ihnen gefragt hatte. Der Blick des Schwarzhaarigen war einfach zu eindeutig gewesen. Das Harry nun bei den Slytherin saß ging sowohl Hermine als auch Ron auf die Nerven. Sie hatten gehofft, dass er sich zu ihnen setzte, so wie er es seit Jahren getan hatte. Das Malfoy den anderen in seine Sitzreihe gezogen hatte ärgerte sie und der selbstgefällige Blick, den er ihnen zu geworfen hatte, war beleidigend.

Professor McGonagall sah finster in die Klasse. Ihr Blick blieb einen langen Moment auf Harry gerichtet, der neben Draco saß und eben jenem zuhörte. Ein zynisches Grinsen lag auf den Lippen des Blonden, was Harry zu einer ähnlichen Grimasse veranlasste. Minerva hätte zu gerne gewusst, was in den letzten Ferien passiert war. Dafür das Potter erst den zweiten Tag im Slytherinhaus war, verstanden sich die beiden viel zu gut und auch der Rest der Slytherins akzeptierte Harry viel zu klaglos. Vor allem der innere Kern von Malfoys Freunden, also Blaise Zabini, Gregory Goyle und Vincent Crabbe. Sie hatten den Potterjungen wie alte Freunde begrüßt.

Stoisch begann sie mit ihrem Unterricht, dabei beachtete sie die angespannte Stimmung zwischen den beiden Häusern nicht. Denn diese latente Spannung herrschte seit eh und je zwischen diesen beiden Häusern. Doch wie sie kurz darauf feststellen musste, war das keine gewöhnliche Schulstunde. Sie konnte zwar nicht sagen wer angefangen hatte, aber mit einem Mal benahm sich einer der Slytherinschüler dermaßen daneben, dass Minerva sich nur wundern konnte.

„Mister Zabini! Ihr Verhalten kann ich in meinem Unterricht nicht tolerieren.“, schimpfte sie mit fester Stimme. „Fünf Punkte Abzug für Slytherin.“

Blaise sah sie nur verzweifelt an, konnte sich aber nicht bremsen und zauberte ein Papierflugzeug nach dem anderen hervor und ließ sie durch die Klasse schweben. Harry erhob sich und sah seine ehemalige Hauslehrerin ernst an.

„Professor. Er wurde verhext. Er kann nichts dafür.“, ließ er sich vernehmen und warf einen finsteren Blick auf Hermine, die ihren Kopf gesenkt hielt um ihr Grinsen zu verstecken. Streng sah die Lehrerin die gesamte Klasse an.

„Ich verbitte mir solch ein Verhalten. Von wem kam der Zauber? Gryffindor?“, harschte sie die gesamte Klasse an und fixierte schließlich ihre Hausschüler. Ihr Blick blieb auf Hermine hängen, die ihren Kopf auch weiterhin gesenkt hielt.

„Miss Granger? Von ihnen hätte ich so ein Verhalten nicht erwartet. Zehn Punkte Abzug für Gryffindor für die Verzauberung. Die fünf für Slytherin bleiben bestehen, wegen der Störung des Unterrichts.“ Damit wandte sich die Lehrerin wieder ihrem Stoff zu.

Als die Stunde endlich beendet war strömten die Schüler von Slytherin mit finsteren Blicken aus dem Raum. Dabei lag ihr Blick argwöhnisch immer wieder auf den Gryffindors, die noch mehr Grund hatten sauer zu sein als die Slytherins. Immerhin hatten sie gleich am ersten Schultag zehn Punkte verloren.

Der Rest des Tages verlief ruhig. Immerhin hatten die Slytherin keine Stunden mehr mit Gryffindor zusammen, was die Angelegenheit noch vereinfachte.

Zum Mittag saßen alle Schüler in der großen Halle versammelt und Harry war so vertieft in ein Gespräch mit Blaise, der direkt neben ihm saß, dass er nicht mitbekam wie sich ihnen Ron näherte. Er packte Harry an der Schulter und riss ihn zu sich herum. Harry, der mit dem Angriff nicht gerechnet hatte, fiel fast von der Bank. Gerade noch konnte er sich an Blaise festhalten, dem es daraufhin ähnlich erging wie Harry.

„Was ist dein Problem?“, zischte Ron den Schwarzhaarigen genervt an. Harry hob nur eine Augenbraue hoch.

„Das sollte ich wohl eher dich fragen Ronald.“, bemerkte Harry spitz. Draco, der einige Plätze weiter gesessen hatte, stand mit einem Mal neben Ron und riss ihn von Harry weg.

„Was willst du Wieselby?“, giftete er den anderen an.

„Mit Harry reden. Also verzieh dich Malfoy.“, knurrte Ron verärgert.

„Sprich Ronald.“, ging Harry dazwischen. Er hatte Hunger und keine große Lust das ganze Schmierentheater in die Länge zu ziehen.

Rons Blick wanderte wieder zu Harry rüber. „Du ignorierst uns Harry. Warum? Wir sind deine Freunde und nicht die da. Haben die dich etwa verflucht?“

Dabei deutete er mit dem Kinn auf Draco und die anderen Slytherin.

„Ich denke nicht, dass du jemals ein Freund warst Ron und nein, ich wurde nicht verflucht. Ich glaube, du weißt nicht einmal was richtige Freundschaft überhaupt ist. Lasst mich in Ruhe. Du und auch Hermine, ihr solltet euch von mir fernhalten.“, bemerkte Harry finster. Er hatte keine Lust mehr auf Ron und wollte dem Anderen auch nichts mehr vorspielen.

„Was soll der Aufruhr hier?“, erkundigte sich eine ölige Stimme hinter Ron angespannt. Der wirbelte herum und betrachtete den Hauslehrer der Slytherin mit einem geringschätzigen Blick.

„Gar nichts Professor Snape.“, knurrte der Rothaarige mit einer verächtlichen Betonung auf dem Wort Professor und marschierte steif zu seinem Tisch zurück.

Snape behielt ihn schweigend in den Augen, bis er sich an seinem Tisch niedergelassen hatte. Erst dann legte sich der Blick seiner schwarzen Augen auf Harry und Draco.

„Keinen Ärger mehr. Harry wir sehen uns später.“, knirschte er und sah seine Schüler streng an, bevor er sich mit wehender Robe abwandte und zum Lehrertisch zurückkehrte.

„Deine Schüler machen nur ärger, Minerva.“, bemerkte er verstimmt und sah die Hauslehrerin der Gryffindors finster an.

„Ist das ein Wunder Severus?“, erwiderte sie mit einer nicht ganz ernst gemeinten Frage. „Der Wechsel von Mister Potter hat einiges an Unruhe in meinem Haus ausgelöst. Ich musste heute Morgen Miss Granger Strafpunkte geben, weil sie Mister Zabini verzaubert hatte. Es geht ihm gut. Falls sie es wissen wollen.“

„Er hätte niemals bei Gryffindor landen dürfen. Er ist von Anfang an ein Slytherin gewesen.“, bemerkte Severus ruhig und sah zu dem Grünäugigen hinüber. Er wusste, dass Minerva nichts mit Dumbledores Machenschaften zu tun hatte. Sie war eine Spielfigur, wie auch Harry eine gewesen war. Minerva sah den Tränkemeister einen Moment nachdenklich an.

„Der Hut hat ihn ins Gryffindorhaus gesteckt.“, erwiderte sie spitz und kniff die Lippen zusammen. Severus zog freudlos einen Mundwinkel nach oben. Antwortete aber nicht darauf. Er hatte nicht vor die alte Fledermaus über alles zu informieren. Es würde viel zu lange dauern. Außerdem würde es Fragen aufwerfen, wenn er auf einmal soviel über seinen, eigentlichen, Hassschüler wusste, dass nicht einmal seine ehemaligen besten Freunde von ihm wussten.

Kapitel 12

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch gefällt der Anfang und ihr lasst ein paar Kommis da Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  strega79
2024-01-23T04:39:57+00:00 23.01.2024 05:39
Wieder einmal wow tolle Kapitel
Von:  Vicky-Sakuraya
2020-07-30T19:11:33+00:00 30.07.2020 21:11
Nach dem ich auch mal etwas länger nicht dabei war, bin ich froh, dass es weiter ging und das mit nicht nur einem Kapitel, dennoch hoffe ich natürlich das es bald weiter geht.
Von:  strega79
2020-07-02T20:39:08+00:00 02.07.2020 22:39
Super spannend
Von:  LadyHexe27
2020-04-19T17:14:54+00:00 19.04.2020 19:14
Also deine Geschichte ist bist jetzt einfach wunder schön und hoffe das ich bald mehr lesen darf von der Geschichte

Antwort von:  Patty21
16.05.2020 00:13
Danke für die lieben Worte. Heute gibt es gleich zwei Kapitel. Viel Spaß damit
Von:  Jennifer88
2020-01-05T16:27:07+00:00 05.01.2020 17:27
Mir gefällt deine Geschichte sehr hoffenoch mehr lesen zu können
Antwort von:  Patty21
16.05.2020 00:13
danke schön. Heute habe ich zwei Kapitel hochgeladen. Ich hoffe sie gefallen euch
Von:  Aerin
2019-12-19T15:53:28+00:00 19.12.2019 16:53
ich finde die geschichte sehr gut und auch das harry und draco freunde werden oder auch mehr.
so wie sich draco benimmt gefällt er mir.
freu mich drauf wenns weiter geht.
Antwort von:  Patty21
22.12.2019 19:47
vielen Dank, ich hätte nicht gedacht, dass ich hier noch einen Kommi bekomme, ich werde mich beeilen und schnell ein neues Kapitel hochladen.
Von:  Andreana
2019-11-05T16:12:38+00:00 05.11.2019 17:12
Hey ziemlich cool hoffe du schreibst weiter
Von:  Moony7713
2019-07-09T13:00:20+00:00 09.07.2019 15:00
Gefällt mir gut bisher..👍 Schreib bitte weiter,, deine Geschichte macht Lust auf mehr
Von:  Vicky-Sakuraya
2019-03-18T21:35:44+00:00 18.03.2019 22:35
Ahhhhh verdammt verdammt verdammt ist das spannend und wieso ist es genau an dieser Stelle zu Ende das ist doch gemein.
Ich bin jetzt super gespannt welches Paar ist sein wird also ob severus X harry ist oder gar dracorex Harry wobei ich glaube ersteres bin und ich bin gespannt ob jetzt noch irgendwie rauskommt dass harry eigentlich Voldemorts Sohn ist und irgendwie die Frau nicht getötet wurde in den Flammen sondern entführt und dann das Kind bekommen musste und dann erst getötet wurde also ich bin sehr sehr gespannt. Bitte bitte schreib schnell weiter bis hier her ist die FF auf jeden Fall schon mal vielversprechend.
Von:  strega79
2019-03-04T12:52:24+00:00 04.03.2019 13:52
Mega interessant hoffe es gibt bald mehr


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