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I really have to go

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nun endlich eine Geschichte im Kontrast der letzten. Sie ist beim Schreiben zu meiner liebsten Geschichte herangewachsen.
Nicht nur, weil sie das Paar Setsuna Usagi nur am Rande behandelt und Setsuna skizziert wie ich sie sehe, sondern weil sie an vielen Stellen einfach ein Eigenleben entwickelte!!! Ich hoffe sie gefällt euch so wie mir!! Komplett anzeigen

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Der letzte Geburtstag

Der letzte Geburtstag
 

Die Abenddämmerung malte ihr tiefstes Lila an den Horizont. Es löste das helle Blau des Tages ab. Traurige Augen beobachteten während der Autofahrt das Farbenspiel des Abendhimmels. Sie liebten dieses strahlende Azurblau, aber es war das Lavendel, welches sie beruhigte. Es war das letzte was sie sehen würde, wenn sie endlich zurückkehren durfte.

Harukas Stimme holte Setsuna aus ihren Gedanken.

„Haben wir die Geschenke?“

„Natürlich!“, antwortete Michiru vom Beifahrersitz aus und schenkte ihrer Partnerin ein Lächeln. Während Setsuna die beiden beobachtete, realisierte sie das Tiefe Gefühl, welches sie für ihre beiden Gefährtinnen empfand.

Es war mehr als die Verbundenheit einer der äußeren Kriegerinnen zu sein. Die Beiden waren ihre Familie. Mit ihnen hatte sie die letzten Jahre auf dieser Erde verbracht. Sie hatten jeden Tag und jede Nacht geteilt. Kein anderer Mensch wahr ihr so nah, wie Michiru und Haruka.

Zu den anderen Frauen und zu Usagi selbst pflegte sie ein distanzierte Freundschaft. Diese bestand aus Ratschlägen, ein offenes Ohr und einem Lächeln zur Begrüßung.

Michiru und Haruka hingegen hatten Setsunas unsichtbare Mauer aus Distanz einfach durchschritten.

Noch vor zwei Stunden hatte Michiru das lange grüne Haar gekämmt und ihr liebevoll eine Kette umgehangen. Haruka überspannte gern den Bogen. Als Setsuna mit Michiru die Treppe hinab kam, regnete es Komplimente aus dem Mund der Sportlerin. Zudem zog sie Michiru an sich und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss.

Setsuna wollte sich abwenden, um den beiden Privatsphäre zu schenken, da riss sie plötzlich eine Umarmung an Michiru und Haruka.

„Ich bin eine sehr glückliche Frau, zwei wunderschöne Frauen um mich zu haben!“

Haruka hatte den Satz kaum ausgesprochen und dabei versucht Setsunas Wange zu küssen, da trat Setsuna ihr auf den Fuß. Michiru lachte und Haruka winselte schmerzerfüllt:

„Komplimente verträgst du wohl nicht!“

„Oh doch, aber Komplimente verbaler Art!“

Jemand anderes hätte die Situation befremdlich gefunden. Doch für Setsuna gehörte es zu der Beziehung, die sie mit den beiden Frauen seit Jahren führte, dazu.

Haruka flirtete gern mit ihr und nutzte jede Gelegenheit, Setsuna nah zu kommen. Setsuna hinterfragte dieses Verhalten nicht.

Zum einen vermutete Setsuna, dass Haruka sie einfach gerne aus der Fassung brachte, zum anderen suchte auch Michiru ihre Nähe und wenn Setsuna ganz tief in ihre Herz schaute, so suchte auch sie Geborgenheit.

Ihre Erinnerungen führten sie zu einem gemeinsamen Filmabend. Setsuna hatte für sich und die beiden Popcorn gemacht und war als erste im gemeinsamen Wohnzimmer. So ergab es sich, dass Haruka links und Michiru rechts von ihr saß.

Im Laufe des Films kuschelte sich Michiru an ihren Arm und Setsuna ließ es zu. Haruka ließ sich natürlich die Gelegenheit nicht entgehen und kuschelte sich ebenfalls an.

Zu Setsunas eigener Überraschung ließ sie sich fallen und erwiderte die angenehme Nähe.

Am Ende des Films saßen alle drei Frauen eng umschlungen da, die Hände überkreuzt und ineinander verschlungen. Sogar das zarte Streicheln ihres Handrücken genoss Setsuna. Nur als Haruka einen Gute Nachtkuss anstrebte, fauchte Setsuna.

„Wag es dir!“

Erneut wurde Setsuna aus ihren Gedanken gerissen. Traurig schaute Setsuna auf und betrachtete das Profil der beiden Menschen, die sie so sehr liebte. Ja sie liebte sie. Wie sollte sie ihnen das Bevorstehende nur erklären. Das gelbe Auto kam vor Usagis Haus zum stehen. Setsuna seufzte, sie würde ihre letzte Feier besuchen.
 

Setsuna fragte sich, ob die anderen ihre Gedanken lesen konnten. Noch die Autofahrt über hatte sie darüber gegrübelt, dass sie nur mit Haruka und Michiru körperliche Nähe teilte. Usagis Geburtstag schien Anlass für ganz viel Nähe und Vertrautheit zu sein. Resignierend ließ sie sich von Makoto in die letzte Umarmung ziehen. Warum jetzt, wo sie doch gehen muss?

Die laute Musik, die heiteren Gespräche waren der Beweis, wie zynisch das Leben sein konnte. Angestrengt versuchte Setsuna einem Gespräch über Kuchenrezepte zu folgen. Nach einer Weile gab sie die Anstrengung auf und versuchte einfach abseits der Party Ruhe zu finden.

Lange sollte die Ruhe nicht währen, da stand Ami vor ihr, hielt ihr eine Hand hin und fragte nach einem Tanz. Setsuna gelang es erst gar nicht ihre Verwunderung zu verbergen. Trotzdem stimmte Setsuna zu und ließ sich auf die kleine Tanzfläche des Wohnzimmers ziehen.

Wieder soviel Nähe und Heiterkeit. Ami schwärmte, wie gut Setsuna tanzen könne und ließ sich vertraut in jede Drehung wiegen. Als der Tanz endlich endete und Setsuna sich höflich bedankte, stand plötzlich Minako mit leuchtenden Augen vor ihr.

„Chronos, du bist mehr als grausam!“, zischte Setsuna in ihren Gedanken und zog Minako resignierend in einen engen Tanz.

Warum spielte man traurige Lieder auf einer Geburtstagsparty?

Eigentlich dachte Setsuna, sie hätte ihre Tarnung aus Fröhlichkeit und Gelassenheit gelungen aufrecht erhalten. Doch sie sollte eines besseren belehrt werden.
 

Im Verlauf des Abends war Usagi die traurigen Augen ihrer Gefährtin nicht entgangen. Es hatte sich jedoch nie die Gelegenheit ergeben, Setsuna anzusprechen. Immerzu waren ihre Freundinnen oder Mamoru um sie. Starke Arme umarmten Usagi plötzlich. Fragend blickte sie in Mamorus Gesicht, der sie liebevoll anlächelte.

„Du siehst sehr Besorgt aus für ein Geburtstagskind.“

Usagi nickte und antwortete ehrlich:

„Ich mache mir sorgen um Setsuna. Sie sieht sehr traurig aus. Trauriger als sonst!“

Mamorus Blick suchte die Kriegerin der Zeit und fand sie alleine an der Trassentür. In ihren schlanken Händen kreiste ein unangerührtes Glas Wein und die dunklen Augen haftete am klaren Sternenhimmel. Usagis Besorgnis war nicht grundlos.

„Warum fragst du sie nicht?“

„Möchte ich doch. Aber...“

„Du möchtest sie unter vier Augen sprechen?“, ergänzte Mamoru Usagis Antwort.

„Ja..“, vernahm er die trotzig traurige Stimme seiner Freundin.

Mamoru lachte leise in ihr Ohr und sprach: „Wenn das einer deiner Geburtstagswünsche ist, dann kann ich ihn dir gerne erfüllen.“

Fragend schaute Usagi Mamoru an. Liebevoll strich er Usagi eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. „Ich werde sie bitten, mit dir ein paar Spiele aus dem Keller zu holen, damit du abgelenkt bist, während wir deine Geschenke aufbauen können. Ein vermeintlicher Vorwand, der dich ablenken soll, aber für dich gedacht ist, damit ihr reden könnt.“

Als die anfängliche Verwirrungen auf Usagis Gesicht dem begeisterten Verständnis wich, lachte Mamoru. Dann ging er zu Setsuna. Schnell wandte sich Usagi ab und ging zum Buffet. Es dauerte nicht lange, da stand Setsuna neben ihr.

„Mamoru bittet mich, ein paar Partyspiele zu holen. Hilfst du mir, Usagi?“

Die Schwere in Setsunas Stimme lies Usagi fast ihr Vorhaben vergessen.

Sie widerstand dem tiefen Bedürfnis Setsuna zu umarmen und ihr zu sagen, dass alles gut wird. Stattdessen lächelte Usagi, nahm Setsunas Hand und jubelte: „Gerne... komm mit, sie sind im Keller!“

Mit diesen Worten wurde Setsuna stürmisch aus dem Trubel der Party in die Stille des Kellers gezogen. Nichts ahnend folgte sie Usagi. Als diese in einem der kleinen Räume abrupt stehenblieb und sich zu ihr umdrehte.

„Setsuna, darf ich dich etwas fragen?“

Überrascht von dieser Frage, antwortete Setsuna zögernd:

„Natürlich...“

„Warum bist du so traurig?“

Usagis Aufmerksamkeit verwandelte den Boden des Kellers in weiche Watte und die Zweisamkeit mit ihr ließ die Wände enger zusammenrücken.

Das Zittern in Setsunas gelassenen Antwort war unüberhörbar.

„Ich bin nicht traurig, ich bin nur müde! Ich habe zu viel gearb...!“

„Setsuna!“, unterbrach sie Usagi forsch.

„Ich bin 22 Jahre alt und kein kleines Kind mehr! Du musst nicht mit mir reden, wenn dir nicht der Sinn danach steht. Aber strafe meine Besorgnis nicht mit einer schlechten Ausrede ab!“

Setsuna verzog ihren Mund. Usagi bereute ihre Aussage in dem Augenblick, als sich Setsuna abwandte und flüsterte:

„Niemand mehr als ich, weiß wie alt du heute wirst... Ich würde es dir so gerne sagen. Es gibt soviel, dass ich dir sagen möchte. Doch nicht hier und nicht jetzt, ich flehe dich an!“

Hastig wischte sich Setsuna die stummen Tränen fort. Usagi stand reglos da. Ihr Kopf und Herz rasten. Von Oben drangen leise Stimmen zu ihnen.

„Du kannst mir alles sagen. Das weißt du, Setsuna-San!“

Ein schmerzliches Lächeln umspielte den kirschroten Mund. Wie sehr sie es liebte, wenn Usagi sie so nannte.

„Das weiß ich. Ich werde mit dir sprechen. Noch vor allen anderen! Was ich sagen möchte, sei immer fröhlich!“

Mit diesen Worten schob sich Setsuna an Usagi vorbei. Diesmal nahm sie die Hand ihrer Prinzessin und zog sie der lauter werdenden Musik entgegen.

Kaum hatten sie den Keller verlassen, tauchten sie in das Licht und die Geräusche der Party ein. Usagi drehte sich zu Setsuna um, um sie zu fragen, ob sie tanzen wolle, da zog Minako an ihr und trennte sie von Setsunas Hand.

„Komm... Geschenke!“

Es gelang Usagi nicht mehr die Party zu genießen. Die Sorgen um Setsuna schnürten sie ein und Setsuna gelang es nicht mehr, ihre Traurigkeit zu verbergen. Jeden kläglichen Versuch durchschaute Usagi. Aber nicht nur Usagi bemerkte Setsunas Melancholie, die intensiver war als sonst. Sie schien sich um ihr aufzubauen und für alle greifbar zu werden.

Der Abend schritt voran und es ergab sich keine weitere Gelegenheit Setsuna zu sprechen. Dabei waren Makoto und Ami schon gegangen. Schmerzlich musste Usagi feststellen, dass Setsuna ihr auswich. Sie schenkte ihr keine Möglichkeit ihre Nähe zu suchen.

In dem Augenblick als Michiru eine Schüssel mit einer Salatschlüssel gefüllt von restlichem Salat griff und Haruka mit den Autoschlüsseln griff und verkündete: „Ich glaube es wird Zeit für uns zu fahren!“, öffnete Setsuna die Haustür.

Usagi Begriff, dass sie sich ohne Abschied davon machen wollte. Es war der Moment, in dem Sorge, Unverständnis und Angst ihren Höhepunkt fanden.

„Setsuna!“

Der schrille Ruf ihrer Prinzessin ließ Setsuna unweigerlich zusammenzucken. Doch es war der dumpfe Schlag gegen ihren Oberarm, der sie dazu bewegte, sich zu Usagi zu drehen. Erschrocken blickte sie in verweinte Augen.

„Warum läufst du einfach weg? Warum redest du nicht mit uns? Was habe ich falsch gemacht, dass du mir aus du mir nicht vertraust? Warum lässt du dir nicht helfen?“

Usagis Fragen prasselten mit unkontrollierten Schlägen auf Setsuna ein. Das trommeln der Fäuste ließ nach und wich einem verzweifelten Weinen. Ängstlich klammerte sich Usagi an Setsuna.

Diese wusste, dass alle Augen auf sie gerichtet waren und das keinem die Tränen beider Frauen entgingen.

„Du hast gar nichts falsche gemacht...“, flüsterte Setsuna.

„Ich muss gehen...“

Usagis schlimmste Befürchtung bestätigten sich in dem Augenblick, als hinter ihr die Salatschüssel splitternd zu Boden viel.

„Nein...!“, flehte Usagi.

Sie hatte, wie alle anderen, die Bedeutung der Worte ihrer Gefährtin sofort erfasst. Über ihr eigenes Schluchzen vernahm sie nicht Michirus bitterliches Weinen.

„Ich muss gehen...“, wiederholte Setsuna die schweren Worte und schob Usagi von sich, die versuchte sie zu umarmen und an sich zu ziehen.

Indem Usagi Setsuna wortlos widerstand leistete, versuchte Usagi ein Nein zu formen.

Diese bot alle Kraft auf und schob Usagi von sich.

„Bitte lass mich gehen... !“

Endlich gelang es Setsuna sich loszureißen. Hastig öffnete sie die Haustür und rannte in die Dunkelheit.

Usagi, gefolgt von Haruka, rannte ihr augenblicklich nach. Aber nicht einmal die Kriegerin des Windes konnte Setsuna in dieser Nacht einholen. Resignierend und schwer atmend zog sie die weinende Usagi an sich.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und??? Mehr ;D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LindaHarukaMichiru30
2019-04-25T12:19:01+00:00 25.04.2019 14:19
Einfach nur sehr schön. Ich bin gespannt wie es weiter geht.
Von:  EL-CK
2019-04-23T17:31:32+00:00 23.04.2019 19:31
Ja! Definitiv mehr...
Die Geschichte ist so (schön) melancholisch und dennoch faszinierend das man iwie mehr davon braucht....
Antwort von:  SilverSerenity
23.04.2019 20:40
^_^Danke ich lass mir auch nicht viel Zeit ;)


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