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Schicksalsstränge

von

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Erinnerungen

Triggerwarnung Tod
 

Erinnerungen
 

„Dieser Idiot", murrte die Miko, als sie am Morgen die Augen aufschlug.

Auch, als sie Sango half, den Rücken zu waschen und das Frühstück vorzubereiten, murmelte sie weitere Beleidigungen.

Ihre Freundin wusste zur Genüge, dass sie nicht ihre Person betrafen und versuchte ein Lächeln zu unterdrücken.

Anscheinend schaffte es der werte Herr des Westens, die meist gut gelaunte Frau so sehr auf die Palme zu bringen, wie Kagome damals zu sagen pflegte, dass sie schon am frühen Morgen schlecht gelaunt war.

„Pikierter, einfältiger Oberschnösel", murmelte sie gerade, während sie den gekochten Reis mit dem eingelegten Gemüse zum Mund führte.

Sango unterdrückte ein Stirnrunzeln, es war auffällig wie lange Kagome schon ihren Unmut aufrechterhielt.

Allerdings war es ihr nicht zu verdenken, musste sie doch mit einer Person ziehen, die sie mehrfach versuchte zu töten in der Vergangenheit.

„Sagt Kagome -sama, über wen redet ihr?", fragte nun Sango ihr Ehegatte und musterte aufmerksam den Besuch.

Jetzt konnte die Dämonenjägerin ein Kichern nicht mehr verhindern, es war ein seltenes Geräusch, dass die ehemalige Priesterin dennoch kannte.

„Natürlich Sesshōmaru", maulte die Angesprochene und ließ einen strafenden Blick in die Richtung der Lachenden wandern- ohne Erfolg.
 

„Kagome, bitte verzeih mir, aber meine Neugier war einfach zu groß", sagte der Mönch und setzte sich zu den Frauen, darauf bedacht, ein Schmunzeln zu unterdrücken.

Nur zu gut wusste er, wie temperamentvoll die Priesterin werden konnte.

Sango reichte ihm eine Schüssel und sah ihn liebevoll an.

„Was ist vorgefallen?“, platze es aus dem bis jetzt ruhigen Fuchs heraus. Dieser hatte sich schon eine Weile hinter dem Türrahmen versteckt und gelauscht.

Rin schlief noch und der Nachwuchs seiner ehemaligen Weggefährten frönte auch noch der völligen Entspannung.

Die Miko verzog ihren Mundwinkel, „Was soll schon passiert sein? Er muss Inuyasha wie immer in allem übertreffen!“, raunte sie nun verbittert und widmete sich erneut ihrem Essen.

Miroku und seine Frau trauten ihren Ohren kaum. In was übertreffen? Wenn man bedachte, was für eine Beziehung Inuyasha und Kagome geführt hatten-

Die Dämonenjägerin für ihren Teil verschluckte sich auch sogleich an dem Essen.

Das heftige Husten, das darauffolgte, wurde gefolgt von einem Babygewimmer.

„Ah, er ist wach", sagte der Mönch, nachdem er seiner Geliebten eilig einen Wasserbecher gereicht hatte. Seine Augen strahlten voller Stolz.

Dann stand er auf, seinen Reis hatte er nicht einmal angerührt und verließ den Raum. Kaum war er in das andere Zimmer geeilt, betrat Rin den Hauptraum.

„Guten Morgen! Kagome-sama, Sango-sama und Shippo-chan!“, flötete sie fröhlich.

Sie grüßten ihrerseits, dann beobachtete die Priesterin allerdings wie sich das junge Mädchen suchend umsah und kurz etwas enttäuscht wirkte.

„Er hat den Bannkreis heute Nacht verlassen. Aber er kommt sicher wieder-“

Ohne ihr Zutun hatte sie diese Auskunft preisgegeben, sie wirkte nicht wirklich begeistert, dennoch. Rin liebte den sturen Köter und sie wollte sie glücklich sehen.

Tatsächlich schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen, dieses hielt während des gemeinsamen Frühstücks an. Gerade leerte das junge Mädchen ihre Schale, als die Dämonenjägerin sie ansprach, „Ich habe deinen Kimono gewaschen, daher ist er noch nass, Rin. Wenn du willst, kannst du erstmal vorläufig einen von meinen Tragen, auch wenn sie etwas zu groß sein werden. Sie liegen in der Truhe.“

„Vielen Dank!“, sagte das Mädchen, lächelte nur breiter und eilte in die gewiesene Richtung,

während Kagome mit Sango in stiller Eintracht spülen ging. Es war nicht viel Geschirr und schnell kamen sie zurück, sofort spürte Kagome noch bevor sie die Hütte sehen konnten, das Yōki eines mächtigen Dämons.
 

„Sesshōmaru ist zurück", raunte sie eine kleine Warnung und erhielt lediglich ein dankbares Nicken ihrer Freundin als Antwort.

Dennoch, als sie die Matte zur Seite schob mit der freien Hand, schüchterte sie der Anblick seiner Gestalt doch ein.

Ausgerechnet er war ihr Reisegefährte, dachte sie und ein Schauer rann über ihren Rücken.

„Sesshōmaru-dono", sprach Sango, verneigte sich und begab sich nach dem Abstellen ihres Korbes in das angrenzende Zimmer.

Jetzt hatte die zweite Person im Raum die zweifelhafte Aufmerksamkeit des Angesprochenen.

Die Frau aus der Zukunft für ihren Teil war aber noch sauer und so verengten sich ihre Augen ohne ihr Zutun.

„Morgen", presste sie zwischen ihren Zähnen hindurch, dann entstand eine kurze Pause, „Sesshōmaru-sama.“

Die Ergänzung der korrekten Begrüßung kam eisig und widerwillig.
 

Innerlich musste sich der Daiyōkai eingestehen, amüsierte ihn das Menschlein in diesem Moment.

Allerdings folgte sie schnell dem Beispiel der anderen Frau und verschwand in einem anderen Teil der großen Hütte.

Dennoch wollte er endlich aufbrechen und trat näher zu dem Rahmen zum anderen Zimmer.

Ein erschrockenes Keuchen war zu hören, dann fiel der Korb, den die Miko mit sich nahm zu Boden. Alarmiert trat er in das Zimmer, direkt hinter sie.

Keine zehn Zentimeter hatte sie in den Raum gemacht und war erstarrt, ihr Leib zitterte ohne Unterlass, der Blick haftete auf seinem Mündel.

„Zieh das sofort aus", hörte er ihre leise Stimme. Diese war hohl, als würde sie alle Gefühle aus dieser verdrängen. Rin sah die Miko überrascht an.

„Aber Kagome-sama ist es nicht schön?“, sie drehte sich und das Kleidungsstück flatterte.

Der weiße Stoff war so intensiv, dass er fast leuchtender wie sein eigener Kimono wirkte, stellte der Daiyōkai fest.
 

Das Kleid war zu groß, das schmälerte aber nicht dessen Schönheit stellte die Zeitreisende abwesend fest.

Zu sehr war sie in Erinnerungen gefangen, die weißen Rosenverzierungen die Rin an ihrer Brust festhielt, hatten sich bei ihr um den Busen gespannt.

Noch jetzt sah sie vor ihrem inneren Auge vorsichtige Krallen, die ihr weißes Fleisch über diesen Stoff entlangfuhren, als sie es ihm zeigte.

Sango ging auf Rin zu und auch in ihrem Blick sah man Unglauben.

Kagome schossen Tränen in die Augen, als sie es nicht mehr schaffte ihre Emotionen zurück zu halten.

Ihre Freundin redete leise mit dem Kind, doch der Schaden war getan. Der Anblick dieses Kleidungsstücks war so schmerzhaft, dass sich Kagome umwandte und beinahe in Sesshōmaru gelaufen wäre.

Sekundenlang starrten sie sich ins Gesicht.

„Ich gedenke aufzubrechen", meinte er nun, gleichgültig der Tatsache gegenüber, dass sie ganz offensichtlich litt.

Einmal holte sie verzweifelt Luft und wandte sich in die ihr einzige mögliche Richtung.

Sango hatte Rin hinter einen Raumteiler geschickt, um sich umzukleiden.

Erst jetzt wechselten die Gefühle der ehemaligen Miko.

Schmerz wurde zu Unglauben, aus Unglauben wurde Wut.

„Wieso hast du es behalten!“, verlangte sie nun zu wissen. Ihre Freundin, die sich nach einen Obi bückte, der zu Boden gefallen war, als Rin die Kleidung durchsah, zuckte zusammen.

„Kagome ich denke nicht-“, begann sie.

Doch die Angesprochene wank ab und funkelte sie mit Tränen in den Augen an. Das junge Mädchen sah von der einen zu anderen und war sich unsicher, was sie machen sollte, als sie umgekleidet wieder hervorkam.

„Ich habe dich gebeten ES zu zerstören! Genau wie den Yukata. Liegt der auch noch hier rum? Das Dokument, das bezeugt, dass wir geheiratet haben? Was ist nur in dich gefahren? Warum fällst du mir so in den Rücken?“, natürlich redete sie sich in Rage.

Doch zerriss sie der Anblick innerlich, es brachte zu viele Erinnerungen mit sich, das Hochzeitskleid, dass sie hatte tragen wollen, in der Neuzeit erneut zu sehen.

Nichts hätte sie auf die Gefühle, es erneut zu betrachten, vorbereiten können.

„Ich bitte dich, jetzt wirst du albern!“, hauchte Sango und sah verletzt zu Boden.

„Ich bin gegangen, um zu vergessen, was sein könnte. Kannst du dir eigentlich vorstellen-“

„Es reicht! Keiner versteht dich besser als ich, wie du dich fühlst! Ich habe dich danach gesehen! Du vergisst, dass ich dich kenne, Kagome! Das ich weiß, wer du bist! Wie du liebst!“

Doch die Angesprochene riss abwehrend die Hände in die Höhe und drehte sich erneut weg, als Sango versuchte sie zu packen.

Tatsächlich stand diesmal niemand mehr hinter ihr und sie eilte aus der Hütte.

„Ich brauche Zeit", raunte sie und ihre Freundin ließ sie wissend, aber widerwillig ziehen.
 

Der Fürst des Westens war unterdessen allein aufgebrochen.

Natürlich ging es ihm dabei keinesfalls darum, dass der Mensch in einem beklagenswerten Zustand war, sondern darum, dass er ihr Recht geben musste.

Sie hätte ihn aufgehalten durch ihre Menschlichkeit, war die Onna doch um einiges langsamer.

Aber auch seine Reaktion, als er das Geschirr klirren hörte, als sie sich im Nebenraum befand und er seinen Instinkt folgte und zu ihr ging, war ein deutliches Zeichen Abstand zu ihr zu nehmen. Hätte er sonst nicht mehr die Tatsache bestreiten können, dass er sie nicht nur an seiner Seite akzeptierte, sondern auch sich für sie zuständig fühlte.

Außerdem konnte er sie innerhalb eines Tages wieder zu sich holen, sollte die Spur sich verlieren.

Seine Schritte waren gezielt und schnell, er wollte die Dämonin nicht warnen, indem er sein Yōki zum Fliegen gebrauchte, also lief er. Die Macht, die in seinen Körper wohnte, unterdrückte er vollständig und prüfte schon jetzt wie der Wind stand. Weder wusste er welcher Rasse die Dämonin angehörte, noch welche Fähigkeiten sie besaß. Sie sollte überrascht sein, wenn er erneut auf sie traf.

Schon jetzt juckten seine Krallen bei der Vorfreude, sie zu bestrafen.

Keine Sekunde später erschien dieses seltene Lächeln auf seinen Lippen, welches seine Feinde fürchteten.
 

„Nichts ist schmerzvoller als schöne Erinnerungen an schlechten Tagen.“

François VI. Duc de La Rochefoucauld
 


 

Hallo!
 

Hier das neue Kapitel.

Was denkt ihr?

Wie hättet ihr an Kagomes stelle reagiert?

Ist Kagome überhaupt bereit für den Daiyokai?
 

Sagt und erklärt mir eure Meinung. :D
 

Liebe Grüße Naumi



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuna_musume_satan
2019-11-13T13:52:39+00:00 13.11.2019 14:52
Arme Kags ich hätte nicht anderst reagiert eventuell im aneckt noch schlimmer wie kago.
Ob Kago für sess bereit ist kann ich dir nicht genau sagen aber an sess merkt man das er sich langsam wandelt
Antwort von:  Naumi
28.04.2020 14:53
Hallo Yuna!

Erstmal entschuldige die lange Pause!
Gut beobachtet! Sesshomaru ist tatsächlich schon dabei sich zu ändern.
Was Kagome angeht gebe ich dir auch Recht, aber vielleicht überrascht sie uns ja? ;)
Man liesst sich!

LG Naumi
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-11-13T11:41:32+00:00 13.11.2019 12:41
Arme Kargome der schlag sahs. An Kagomes stelle wäre ich noch mehr Explodirt . ich kann ihre reagtion voll verstehen .

und kagome für Sess NEIN sie ist meiner meinung für Nix un niemanden bereit. da müste schon ein WELD WUNDER geschehen.

PS. Bei Kagome und genau so wie bei Sess in hinsicht Bezieung.

Wie du das ihn bekommen willst ist mir zwar ein Rätzel aber ich bin hespannt und neugierig freu mich aufs nächste kapietel
Antwort von:  Naumi
28.04.2020 14:51
Hallo Vigeta,
ohje schon wieder so viel Zeit vergangen! :O
ERsteinmal danke für dein Review.
Ich werde die Kaptel jetzt alle nach und nach hochladen!
Zweimal die Woche ist geplannt und mal sehen wie ich das mit den Zweien hinbekomme. ;)

Ja, Emotionen sind manchmal schon echt explosiv. Besonders wenn man so temperamentvoll wie Kagome ist.
Nun man wird sehen wie sich alles entwickelt und ich hoffe du hast weiter bzw wieder Spaß an der Geschichte!

LG Naumi


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