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Siren

Die Geschichte einer Prinzessin
von

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Der ewige Schwur der Treue, ein Versprechen

Mikael machte leise Musik im Raum an, um die bedrückende Stille aufzulockern. Das Abendessen verlief ruhig zu ruhig. Die Brüder versuchten sich locker zu unterhalten. Elina hatte wie üblich ihren Block neben sich zu liegen um sich an Gesprächen beteiligen zu können. Doch tat sie es nur einsilbig. Zum Nachttisch gab es ein leckeres Eis. Cedric schien sich darüber zwar zu freuen, doch fiel sein Blick immer wieder auf das Mädchen. „Was spuckt nur in deinen Kopf herum?“ fragte der Blonde. Elina zuckte kurz zusammen, überlegt einen Moment ob sie ehrlich sein sollte und entschied sich das es wohl das Richtige wäre. „Sagt mir bitte ob wir wirklich kämpfen müssen und ob ihr mich vielleicht verlassen müsst. Das könnte ich nicht ertragen.“ Kurz sahen sich die Brüder in die Augen ehe sie wieder auf Elina sahen. „Elina, du bist unsere Prinzessin, wenn es zu einem Angriff der Dämonenarmee kommen sollte, müssen wir dich beschützen, du bist unser Licht der Hoffnung. Für dich würden wir sogar unser…“ Elina unterbrach den Ältesten in seinem Redeschwall. „N… nein…“ wieder war ihre Stimme kratzig, sie hatte nicht einmal bemerkt wie sie von ihrem Stuhl aufgesprungen war und Mik mit ihrer eigenen Stimme aufgehalten hatte. Sofort war Mik verstummt. Zittrig fuhr sie mit dem Stift über das Papier. „Ich will nicht das ihr eurer Leben opfert! Das dürft ihr nicht!“ Angst stand in ihren grünen Augen. „Bitte setz dich wieder, Eli… wir sind deine Ritter, wir werden für und mit dir kämpfen, wenn es denn nötig ist. Wir werden an deiner Seite stehen, für immer.“ Versuchte Cedric sie zu beruhigen. Elina atmete schwer, der Gedanke die beiden zu verlieren war so schrecklich. Sie konnte sich nicht wieder auf den Stuhl setzten. Sie war zu aufgeregt. Es hatte einmal gereicht ihre Familie sterben zu sehen. Das sollte sich nicht wiederholen. „Versprecht es mir! Ihr werdet nicht sterben! Bitte lasst mich nicht Alleine!“ schrieb sie auf und sah fast bettelnd zu ihnen auf. Unbewusst fing sie an auf ihrer Unterlippe zu kauen. „Niemals, wir werden dich niemals alleine lassen.“ Schwor Mik aufrichtig, erhob sich von seinem Stuhl, lief um den Tisch und kniete sich vor ihr nieder. Cedric erhob sich ebenfalls und kniete sich neben seinen Bruder nieder. „Nicht einmal in tausend Jahren. So lange du uns einer deiner Seite wissen möchtest. Prinzessin.“ Die beiden nahmen je eine Hand des Mädchens in ihre und küssten sie sanft auf dem Handrücken. „Nie….niemals“ wisperte sie. Zwei Haselnussbraune und Meerblaue Augen schauten zu ihr hinauf. Ernste Gesichter, in denen sie Aufrichtigkeit lesen konnte, betrachteten sie. „Wir werden dich niemals verlassen Prinzessin!“ schworen sie feierlich. Die Schwarzhaarige konnte sich nicht mehr auf ihre Beine halten. Sie ließ sich auf ihre Knie fallen und umschloss die Beiden mit ihren Armen. Ein Lächeln schlich sich auf Elinas Gesicht, erbarmungslos klopfte ihr Herz gegen ihren Brustkorb. Sachte legten die Brüder einen Arm um die Jüngste. „Für immer bleiben wir zusammen, Eli. Für immer.“ Flüsterte Ced in ihr Ohr.
 

Pünktlich um zwanzig Uhr standen die beiden Jugendlichen mit Rucksäcken vor der Tür des Anwesens Kingson. Pauline suchte immer wieder den Himmel mit ihren grauen Augen ab. „Weißt du das das unheimlich ist, Line?“ stellte Catherine trocken fest. „Ist dir aufgefallen das Mikael den Schutzschild verstärkt hat? Meinst du er kann ihn lange genug halten? Was wenn…“ Die Gelockte konnte dies nicht mehr hören und betrachtete ihre Freundin mit Argwohn. „Ich weiß das du dir echt Sorgen um sie machst! Aber vergiss eines nicht, Mikael ist nicht der Einzige der für die Stadt und den Schutz unserer zukünftigen Königin verantwortlich ist. Wir sind es alle! Nun sei doch mal ein bisschen optimistischer.“ Der ernst in den Augen der Hochgewachsenen ließ die Aschblonde schuldbewusst zusammenfahren. „Du hast ja Recht. Es muss sich nicht wiederholen.“ Nuschelte die sonst so Taffe. Zufrieden nickte Catherine und betätigte die Klingel. Einige Sekunden später öffnete eine besonders fröhliche Elina die Tür. „Hey du siehst ja so glücklich aus! Du bist doch gar nicht das Geburtstagskind!“ grinste die Größte. Nun öffnete die Schwarzhaarige die Tür gänzlich und ließ ihre Gäste ein.
 

Die Mädchen hatten sich in Elinas Zimmer zurückgezogen, in der Sitzecke hatten sie es sich bequem gemacht, nachdem sie sich ihre Pyjamas angezogen hatten. Die Schwarzhaarige hatte ihren Freundinnen bereits alles erzählt, auf ihre altbekannte Art. „Sie haben dir ihre Treue geschworen? Auf den Knien mit Handkuss?“ fragte Pauline noch einmal mit erhobenen Augenbrauen. Elina nickte und betrachtete ihre Freundinnen. „Weißt du eigentlich was das bedeutet?“ fragte nun Catherine. Die Grünäugige hob eine Augenbraue. „Ach Elina, du musst noch viel lernen. Sie haben dir als Prinzessin die Treue geschworen, das heißt sie haben dich endgültig als ihre zukünftige Herrscherin anerkannt. Das heißt für uns als Engel ist es nicht nur ein Versprechen. Es ist ein endgültiger magischer Schwur. Niemals rückgängig zu machen. Es bedeutet sie haben dir ihre Herzen anvertraut und werden dir überall hin folgen.“ Erklärte Pauline. Catherine nickte eifrig. Die Schwarzhaarige konnte nicht glauben was sie hörte. „Elina, es hat einen Grund warum so viele Engel wirklich glauben, nein überzeugt sind das du die Prinzessin bist, deine magische Ausstrahlung und auch dein Aussehen, noch dazu gibt es einen anderen Grund, der das bestätigt. Es gab rund um deine Geburt, so viele Engel die ebenfalls endlich Kinder bekommen haben, all diese Wiedergeburten. Es war das erste Zeichen damals. Das Zeichen das sie sich auf die Rückkehr der Königin freuen konnten. Die Ältesten hatten Engel ausgesandt dich zu suchen. Darum begannen alle zu hoffen. Endlich hofften wir wieder auf das Licht und die Rückkehr des Guten in die Welt. Unser Volk gewinnt wieder an Stärke und Zuversicht. Du bist der Leitstern für eine neue Ära.“ Erklärte Pauline weiter. Elina dachte nach, sie verstand was ihre Freundin sagte, auch hatte sie viel darüber gelesen und der Älteste hatte auch schon dieses Thema angeschnitten, aber es von anderen aus ihrem Volk zu hören, war etwas Besonderes. Pauline und Catherine erhoben sich plötzlich, sie sahen sich einmal tief in die Augen und nickten. Elina sah verwundert zu ihnen auf. „Elina… nein Prinzessin, würdest du bitte aufstehen?“ verwirrt nickte sie und stand auf, daraufhin knieten sich ihre Freundinnen vor ihr hin. Erschrocken hob sie abwehrend die Arme. „Bitte lass es uns tun, wir wünschen es uns.“ Bat die Aschblonde. Ergeben nickte Elina. „Prinzessin, wir schwören dir feierlich, unsere Kräfte stehen dir auf deinem Weg zur Verfügung. Wir wollen an deiner Seite sein, dich beschützen und mit dir Kämpfen. Unsere Herzen werden mit deinem verbunden sein, du bist unsere Prinzessin.“ Beide Mädchen gaben Elina einen Kuss auf einen Handrücken. Nachdem die Schwarzhaarige ihren Schock überwunden hatte lächelte sie ihre Freundinnen an und überwand sich. „Da…danke.“ Sprach sie nach dem sie sich geräuspert hatte. Überrascht erhoben sich die Beiden anderen und lächelten ihre Prinzessin an. „Wir danken dir. Hey du hast ja gesprochen?“ freuten sie sich. Elina nickte, auch wenn es komisch war, solche Schwüre entgegen zu nehmen und als etwas so Besonderes zu gelten, freute sich Elina das ihre Freunde und ihre neue Familie sie meistens normal, wie Elina behandelten. Keinesfalls wollte sie wie eine Prinzessin, plötzlich von allen untertänig, angesprochen oder gar noch bedient werden. Zufrieden, nachdem die drei noch ausführlich über lockere Themen gesprochen hatten, was natürlich Schule und vor allem Jungs anging, oder die neusten Modetrends, legten sie sich schlafen. Da Elinas Bett groß genug war, teilten sie es sich einfach. Es war schön endlich mal so etwas normales wie Freundinnen bei sich zu haben, Elina träumte diese Nacht von ihren Erlebnissen, ihren besten Freunden, Mik ihrem großen Bruder und Cedric, ihrem engsten Vertrauten, es war ein schöner Traum, sie lächelte die gesamte Nacht.
 

Auch der Vormittag war schön, sie schliefen lange aus, aßen im Pyjama Frühstück und die Themen vom gestrigen Abend wurden nochmals durchgekaut. Nach dem das Mittag ausgefallen war, zogen sie sich schick an. Einfach weil sie sich gegenseitig aufstylen wollten. Auch Cedrics Freunde waren eingetroffen und so hatten die Jungs sich im Garten begeben und spielten Fußball. Die Mädchen beschlossen sich eine Decke zu nehmen und ein Picknick zu machen. Heute war es wieder sehr warm geworden. Gerade betraten sie den Garten und grüßten die Fußballer. Etwas abseits unter einem Baum setzten sie sich. „Hey Ced, du hast uns gar nicht gesagt das Elina mit ihren Freundinnen auch hier sind!“ beschwerte sich Jake, dieser war von athletischer Statur, hatte kurze rote Haare, fast schwarze Augen und trat den Ball zu Thomas, welcher nicht so sportlich wirkte wie seine Freunde und relativ klein war für sein Alter, aber mit seinem hohem Intellekt bestach , der sich in den blaugrünen Augen hinter der Brille spiegelte, er hatte dunkelbraune Haare, an den Seite kurz rasiert, den oberen Teil bändigte der Junge in einem kleinen Zopf. „Hab ich nicht, weil es sich erst danach ergeben hat und warum ist das wichtig?“ fragte der Blonde verwirrt. „Na ja… du hättest es eben schreiben können?“ nörgelte der Rothaarige und sah Hilfe suchend zu Thomas. Dieser verdrehte die Augen. „Ach ich glaube Jake, wollte nur wissen ob Line da ist.“ Böse grinste er bei dieser Aussage. „Ach so? Magst du sie?“ fragte Ced unschuldig. „Mögen? Sag mal, du kriegst auch gar nichts mehr mit! Seid die Prinzessin da ist!“ motze Jake. „Das stimmt doch gar nicht! Hey Jake.“ Versuchte der Blonde sich zu rechtfertigen. „Ich muss ihm Recht geben. Kann es sein, dass du die Prinzessin doch sehr gerne hast?“ fragte der Brillenträger neugierig. „Ihr… ach was solls, immerhin seid ihr meine Kumpels. Ja… schon irgendwie und bevor ihr was sagt, ich weiß es selber.“ Unschlüssig fuhr sich Ced durch sein Haar. „Gut das du selber weißt das du eigentlich deine Finger von ihr lassen solltest.“ Bemerkte Thomas und versuchte feinfühlig zu klingen. „Ich habe ihr den Schwur geleistet, gestern zusammen mit Mik.“ Ließ er die Bombe platzen. „Wie bitte? Und das ohne, dass sie ihre vollständige Macht hat? Ihr seid euch ziemlich sicher gewesen, oder kommt noch was?“ fragte Jake nun doch besorgt. „Ja… Line hatte eine Vision. Ihre Vögel haben einen Sturm angekündigt.“ Besorgt schaute er zu den fröhlichen Mädchen die kichernd auf der Decke saßen, seine Freunde folgten den Blick. Nun hatten sie gänzlich ihr Spiel eingestellt. „Okay… das ist wirklich mal ne Nachricht. Weiß sie schon wann?“ fragte Thomas, Ced schüttelte nur den Kopf zur Antwort. „Wir müssen uns darauf gefasst machen.“ Bemerkte Jake. „Wie denn das?“ argwöhnisch betrachte der Braunhaarige seinen Kumpel, dieser zuckte die Schultern. „Lasst uns noch ein bisschen Fußball spielen.“ Als es später wurde rief Mik die Jugendlichen zum Abendessen. Elina freute sich sichtlich in so einer Gruppe zu essen, sie bestand immerhin nur aus Leuten die sie kannte und wertschätzte. Alle unterhielten sich ruhig und freundlich miteinander, kein Geschrei und Gezeter.



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