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Phobien

von

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Prolog

Autor: Ich habe es geschrieben und Fight hat mir ein paar Ideen geliefert.
 

Disclaimer: Koyasu Takehito, Project Weiß blablabla...
 

Kommentar: Die Idee hatte ich schon eine Weile im Kopf und Fight hat sie mit mir ausgebaut. Danke Fight!

Es gibt dazu übrigens noch eine andere Version bei der aber leider die eigentlich Story untergeht und eine eigentliche Nebenhandlung plötzlich Mittelpunkt der ganzen FF wird... aber das wollte ich nicht... *seufz* Außerdem wäre die Handlung dann wieder Ernst geworden. *heul* Ich hasse mich!!
 

Pairing: ^_^

Fight: *legt den Kopf schief* Pairing? Das ist ein Pairing?

Moku: -_-
 

Warnung: Etwas, was ihr NIE von mir erwartet hättet. Eine Wandschrankszene!!! Shonen-Ai (a little... somehow... äh... very, very, very, very, very slight... Okay, no Shonen-Ai in THIS chapter), Angst (oder auch nicht...), SPOILER!!!!!!!!!!! (Ich hab euch gewarnt)
 

[...] - Telefonpartner (Direktor)

[(...)] - Was der Direktor zu den beiden Jungs sagt und nicht zu seinem eigentlichen Gesprächspartner...
 

Prolog
 

Er hasste solche Tage. Aber da war er nicht der Einzige. Es gab viele Leute die eine Abneigung gegen Regen hatten, gegen Klassenarbeiten und Tests, und vor allem, die etwas dagegen hatten verprügelt zu werden.

Es war das erste Mal, dass es ihm passierte. Niemals zuvor wurde er, zumindest nicht von Klassenkameraden oder Mitschülern, handgreiflich angegriffen. Verbale Beleidigungen waren nichts Neues für ihn, aber wie gesagt, keine Handgreiflichkeiten.

Nun lag er auf dem Boden und ließ auf sich einprügeln. Sein blondes Haar war verdreckt, Blut lief aus seinem Mundwinkel und seine blauen Augen waren trüb.

Seine Angreifer sagten, brüllten irgendetwas, doch er konnte nichts verstehen. Zu benommen war er von den Schlägen, die sie ihm gaben.

"Hey."

Die Jungs hielten inne, als sie die ruhige, tiefe Stimme hörten und drehten sich um. Vorsichtig versuchte der Junge sich auf zu richten doch es schlug fehl. Stattdessen hob er seinen Kopf, öffnete langsam seine Augen und nahm nur verschwommen seine Umgebung war. Doch die Stimme seines Helfers, wenn er es war, hörte er um so lauter und seine Worte hallten in seinem Kopf nach.

"Macht euch das Spaß?"

Die Angreifer zischten etwas, Omi hörte es nicht. Hörte nur die Stimme des Jungen, der etwas weiter weg stand. Warum hörte er nur diese eine Stimme?

Erneut vernahm er Schreie. Sein Blick wurde klarer. Seine Kräfte kamen zurück und er richtete sich auf. Benommen nahm er den Jungen nun wahr. Konnte jede einzelne Faser seines Körpers erkennen und seine Augen öffneten sich überrascht.

Himmelblau traf auf mitternachtsblau und für einen kurzen Augenblick hafteten ihre Blicke aneinander bis Nagi sich umdrehte und ging.

Die Angreifer wandten sich wieder zu Omi, lächelten gehässig. Der Blonde zitterte, suchte verzweifelt nach seinen Pfeilen, obwohl er wusste, dass er keine mit hatte. Zur Schule nahm er sie nie mit, glaubte nicht, dass er sie brauchen würde, doch er tat es jetzt. In diesem Moment. Aber er hatte sie nicht. Er hatte sie nicht...

Verzweiflung spiegelte sich in seinen Augen wieder. Am Liebsten hätte er geschrieen doch nur einer würde ihn hören und der hatte ihn so eben verlassen. Hatte auch keinen Grund jemanden wie ihm zu helfen.

Seinem Feind.

Und dabei kannten sie sich kaum. Hatten sich nur ein, zwei Mal gesehen, nur einmal gegeneinander gekämpft. Er konnte sich kaum noch daran erinnern.

Plötzlich hörte er erneutes Schreien. Schmerzensschreie.

Der Brünette bahnte sich einen Weg durch Omis Mitschüler, verletzte einige mit seinem Ellenbogen im Gesicht. Als er bei dem Älteren ankam blieb er kurz vor ihm stehen, schnappte sich dann das Handgelenk und zog ihn hinter sich her.

Omi schaffte es, sich rechtzeitig aufzuraffen, um den anderen beim Laufen nicht zu stören und folgte dann dem Jungen. Wusste nicht, wohin er wollte, folgte ihm einfach.

Die Mitschüler rannten ihnen nach.

Nagi warf einen kurzen Blick nach hinten, bemerkte mit einem Seufzen, dass der blonde Junge ihm nicht lange folgen konnte und dass die anderen Schüler aufholten. Er stellte Omis Angreifern mental ein Bein und benutzte dann seine Kräfte, den Jungen zum Schweben zu bringen. Nicht auffällig, nur, dass der andere seine Kraftreserven nicht verbrauchen musste.

Doch auch ein Telekinet brauchte mal eine Pause. Er steuerte auf das Schulgebäude zu und öffnete die nächst beste Tür, die sich öffnen ließ. Leider war das ein Wandschrank. [1]

Trotzdem zwängte er sich und Omi da rein und betete die Jungs würden weiter laufen. Doch sie taten es nicht, hatten wohl bemerkt, dass die beiden sich in den Schrank retteten und kamen auf ihn zu.

Omi fing an zu zittern und Nagi presste den Jungen gegen seinen Körper, versuchte ihn zum Stillhalten zu bringen, doch das Zittern hörte nicht auf.

Dann wurde brutal gegen die Tür geschlagen und ein Schrei entrang der Kehle des Blonden. Die Schüler außerhalb des Schrankes lachten, flüsterten miteinander und dann hörten die beiden wie ein Schlüssel im Schloss umgedreht wurde.

Der Blonde in seinem Arm zitterte noch mehr, hielt sich die Ohren zu und schloss verängstigt seine Augen.

Nagi schüttelte den Kopf. Was hatte der andere nur? Sobald die Jungs weg waren, könnten sie sich locker aus diesem Wandschrank befreien.

"Ich..." fing Omi an, verstummte dann aber wieder. Er holte einmal tief Luft und begann von Neuem. "Ich habe Klaustrophobie."

Der Brünette sah ihn fragend an, versuchte immer noch krampfhaft das Zittern des anderen irgendwie abzustellen, drückte ihn noch fester an sich.

Die Jungs vor der Tür lachten, rissen Witze, grölten laut, als wären sie betrunken.

Nagi hatte mal gelesen, dass, wenn ein Mensch Angst hatte, man ihn ablenken sollte... Ablenken. Das würde heißen, dass er reden müsste... Er konnte nicht reden...

"Gott, bitte lass mich hier raus." Wimmerte Omi, krallte sich in die Arme die sich um ihn schlangen.

"Warum haben die Typen es auf dich abgesehen?" Der Ältere hörte leicht auf zu zittern, sein Blick verfinsterte sich. "Ich bin ein Streber für sie. Bin arrogant. Zumindest sagen sie es, aber in Wirklichkeit ist es so, dass Hiretsu, der Anführer, nur jemanden zum Verprügeln brauchte. Und da kam ich ihm natürlich ganz gelegen." Nagi nickte, ließ sich an der Wand runter gleiten und zog den anderen mit sich. "Ich kenn' das. Ich sei arrogant, seltsam, ein Freak... nur weil ich nicht viel rede." Sie waren still, lauschten auf die Geräusche außerhalb des Schranks. "Ich kann die Tür öffnen." Meinte Nagi, drückte den Jungen von sich und stand auf. Er legte seine Hand auf das Schlüsselloch und schloss seine Augen...

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein Junge von muskulöser Statur und mit kurzen schwarzen Haaren stand vor Nagi. Der Brünette musterte den Jungen, seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben.

"Na? Wie geht's euch da drinnen?"

"Sie mal wie verängstigt unser kleiner Omittchi auf dem Boden hockt."

"Können wir raus?" Fragte Nagi desinteressiert.

"Warum? Habt ihr Angst?"

"Hey, wenn die wirklich Angst haben, dann können sie doch gleich noch 'n Weilchen im Schrank bleiben."

Und damit schloss sich die Tür und das Lachen dröhnte durch den Wandschrank. Nagi blieb vor der Tür stehen, blinzelte einmal, zweimal... Dann setzte er sich wieder auf den Boden und starrte den eingeschüchterten Omi fragend an. Dieser konnte, trotz seines verängstigten Zustandes, ein leises ,Was?' Krächzen, bevor er in die Umarmung des Brünetten floh.

"Was war das?"

Der Blonde schüttelte einfach nur den Kopf.

"Sie sind einfach..."

"Dumm?"

"Ja."[2]

Er lachte leise und fuhr dem Älteren mit der Hand über den Kopf. Dann verfinsterte sich sein Blick.

Wenn er seine Telekinese in der Öffentlichkeit benutzen dürfte, wäre alles kein Problem gewesen. Er hätte die Jungs vor der Tür einfach gegen eine Wand geschleudert und dann würde er nicht mit dem Jüngsten von Weiß in einem Wandschrank sitzen und warten bis diese Schwachköpfe und Muskelprotze endlich verschwanden oder vom Hausmeister rausgeworfen wurden. Er hätte jetzt gemütlich Zuhause vor seinem Computer sitzen und ein paar Hackerspielchen spielen können. Wie zum Beispiel den Account von einem Firmenboss löschen oder das Sicherheitsnetz einer Bank brechen oder die Alarmanlagen und Schlösser des nächsten Gefängnisses ausschalten. Aber nein, Brad Crawford befahl und man hörte darauf. Es sei denn, man wollte, in seinem Fall, Computerverbot bekommen. [3]

Er schloss die Augen. Und außerdem wusste er, was passierte, wenn er die Kräfte einsetzte, für die ihn seine Mutter mied, sein Vater schlug, die Kinder ihn mit Steinen bewarfen, wegen denen er ein Killer geworden war...

Er würde als Monster bezeichnet werden, als Bestie, abartig, widerlich, abscheulich...

"Danke."

Nagi öffnete die Augen und sah in die himmelblauen seines Schrankgenossens. "Danke für deine Hilfe,... eh'... hm..."

"Naoe. Naoe Nagi."

Der Blonde lächelte Nagi strahlend an. "Danke Nagi-san."

"Nagi."

"Danke Nagi!"

"Nichts zu danken."

"Doch."

Omi stütze sich an den Schultern des anderen ab, um diesen in die Augen zu sehen.

"Du hattest keinen Grund mir zu helfen. Nachdem was in unserer Vergangenheit passiert ist."

"Was ist da passiert?" Fragte er ernst, wohl wissend, was passiert war. Er erinnerte sich an das alte Haus, in dem Tot ihren Verstand verloren hatte, erinnerte sich an den Turm, in dem er das erste mal aktiv gegen Weiß kämpfte[4]... Er hätte eigentlich mehr Gründe sich zu entschuldigen.

Omis Lächeln wurde sanfter. Dann ließ er sich wieder gegen den anderen fallen.

"Weißt du," flüsterte er und schloss seine Augen. "Ich kann nicht verstehen, warum man dich als Freak ansehen sollte. Nur weil du nicht viel redest? Aya redet auch nicht viel und alle halten ihn für mysteriös."

"Alle Mädchen?"

Omi wurde etwas rot, nickte dann.

"Crawford redet auch nicht viel und alle haben Angst vor ihm."

"Wer nicht? Sein Auftreten ist schon furchteinflössend. Aya dachte zuerst an einen Politiker... Er hat Angst vor Politikern."

"Nicht dein Ernst?" Fragte Nagi mit ehrlichem Interesse. "Doch, sie nehmen einem das ganze Geld ab."

"Räuber, Diebe, Politiker!"

"Was?"

Der Brünette lachte leise. "Das hat Schuldig mal gesagt. Die drei schlimmsten Feinde eines geldgierigen Raffzahns: Räuber, Diebe und Politiker."[5]

"Schuldig war der Rothaarige, ne?"

Nagi nickte.

"Er ist schnell und hat einen verdammt harten Schlag."

"Das wird ihn freuen zuhören."

"Ist er ein Sadist?"

"Es gibt fünf Sachen, die er mag: Uns, sehr, sehr süße Sachen, Stille, Katzen und andere leiden lassen. Ja, ich glaube man kann ihn als einen Sadisten bezeichnen."

Es wurde still. Omi legte seinen Kopf auf die Schulter des Brünetten. Sein Zittern hatte etwas nachgelassen, er hatte zwar noch Angst, doch es war, als würde die Ruhe des anderen auf ihn übergehen. Wenn Nagi ruhig war, blieb er es auch.

Nagi lehnte seinen Kopf zurück und starrte in das Dunkel des Raumes. Der andere war ruhig gestellt, jetzt mussten nur noch die Typen verschwinden und alles war in Ordnung. Er würde nach Hause gehen, am Computer arbeiten, Farfarello beim Polieren seiner Messer helfen, Schuldig wegen unpassender Kommentare gegen die Wand schleudern, deshalb ab und zu Kopfschmerzen bekommen, das Abendbrot kochen, er hatte Dienst und Crawford würde ihn umbringen, wenn er nach Hause kam und nichts finden würde, und dann würde er sich wieder in sein Zimmer begeben, mit Schuldig, Crawford und Farfarello Deutsch-, Englisch- und Religionshausaufgaben machen, dem erneuten Tod wegen des Erwähnens des Namen Gottes fünf-sechsmal entrinnen und dann schlafen gehen... Kam es nur ihm so vor, oder war sein Leben wirklich langweilig?

Und während er seinen täglichen Tagesablauf in Gedanken durchging, fielen im langsam die Lider zu und er sank in einem angenehmen Schlaf.
 

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Er strich sich eine blaue Haarsträhne aus seinem Gesicht, atmete dann erschöpft aus. Es war ein beschissener Tag gewesen und er wollte nichts sehnlicher als seine Kamera verstauen und dann nach Hause gehen.

Auf seinem Weg zur Foto AG kam er an ein paar Jungs vorbei, die er misstrauisch musterte. Er kannte den Einen, wahrscheinlich den Anführer. Er hieß Hiretsu. Seine Augen musterten den Körper des Schlägers und er fand ihn nicht besonders ästhetisch. Zu viele Muskeln, oder war es doch mehr Fett? Was auch immer es war, es sah nicht gut aus.

Die Gruppe verschwand lachend und grinsend um die Ecke und er hielt an, sah ihnen nach. Irgendwas hatten sie angestellt, das war sicher. Die Frage war nur ,Was'?

Er setzte seinen Weg fort, blieb dann vor einem Wandschrank stehen, wo er noch ein paar Utensilien herausholen musste, die er für das spätere Entwickeln der Filme benötigte. Als er die Türklinke runterdrückte ließ sich die Tür nicht öffnen. Dann bemerkte er, dass sie abgeschlossen war. Verwundert über diese Tatsache drehte er den Schlüssel im Schloss um und öffnete nun endlich die Tür.

Sein Blick wanderte zu den beiden Personen die auf dem Boden saßen und sich aneinander kuschelten.

Das war es also was Hiretsu gemacht hatte. Die beiden saßen bestimmt schon länger in dem Wandschrank und schienen müde geworden zu sein.

Eine Weile spielte er mit der Idee die beiden zu wecken, doch dann betrachtete er sie genauer. Sie sahen wunderschön zusammen aus, der eine mit seinem blonden Haar und den Kopf an die Schulter des anderen gelehnt, der andere mit brünettem Haar, die Arme fast schon beschützend um den Kleineren gelegt.

Das Bild war perfekt, unschuldig, ästhetisch... wenn nur der Hintergrund nicht wäre. Als er nun das Gesicht des Brünetten genau betrachtete erkannte er die feinen scharfen Züge des Gesichts wieder. Der Junge ging mit ihm in eine Klasse. Und wer war das Mädchen?

Er lehnte sich etwas zur Seite.

Überrascht stellte er fest, dass das Mädchen eine sehr flache Brust hatte, falls überhaupt vorhanden. Er runzelte die Stirn, kniete sich nun hin und betrachtete den Blonden eingehender nur um herauszufinden, dass es sich ebenfalls um einen Jungen handelte, der ein paar Klassen über ihm war.

Auf seine Lippen stahl sich ein Lächeln. Er nahm seine Kamera zur Hand und fotografierte das niedlich Paar. Er war sich durchaus im Klaren, dass das unfair war und auch nicht besonders höflich, aber kein Fotograf oder sonstiger Künstler könnte bei so einem Motiv wegsehen.

Es war einfach zu süß...
 

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Als Nagi seine Augen öffnete sah er sich irritiert um, bis er sich daran erinnerte, was passiert war. Er legte ein Ohr an die Tür und als er keine Stimmen oder Lachen vernahm seufzte er erleichtert auf. Es sah so aus, als wären die... Jungs weggegangen.

Er hob seine Hand, wollte sehen, wie spät es war und dann erblickte er ES!!! ES krabbelte auf seinen acht Beinen auf seinem Handgelenk und bahnte sich einen Weg unter seinen Ärmel.

Schockiert sprang er auf und weckte dabei Omi auf eine nicht ganz sanfte Weise. Hysterisch zog er sich seine Jacke aus und der Blonde beobachtete ihn irritiert.

Als Nagi die Spinne nicht auf dem Ärmel seines Hemdes sah, sie aber auf seiner Haut spürte, überlegte er nicht lange und zog sich auch dieses aus.

"Nagi? Was hast du?"

"Ich HASSE Spinnen!!"

Da saß sie, Nagis Todfeind, auf seinem Schulterblatt und rührte sich nicht. Der Brünette atmete einmal tief durch. Wie konnte er sich nur so gehen lassen? Er überlegte. Er sah die Spinne nicht mehr, aber er wusste, dass sie da war, das konnte nur bedeuten...

Seine Augen weiteten sich schockiert.

"Verdammt! Sie ist in meiner Hose." [6]

"Dann zieh sie aus Nagi![7] Ich habe gehört, dass Spinnen beißen, wenn sie sich eingeengt fühlen."[8]

"Wie kommt es eigentlich, dass es Spinnen zu dieser Jahreszeit gibt?"[9] fluchte Nagi, während er sich mit zitternden Händen an den Knöpfen zu schaffen machte...

"Scheiße! Ich krieg diese Hose nicht auf!"

"Lass mich das machen. Bist du allergisch gegen Spinnenbisse?"[10]

"Ja, verdammt."

"Das ist kein Grund, soviel zu fluchen. Ach verdammt, was ist das denn für eine Hose. Ach, Nagi!" Wimmerte Omi, während er panisch versuchte seinem Freund, wie er ihn wohl bezeichnen konnte, die Hose zu öffnen. [11]
 

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"Scheiße! Ich krieg diese Hose nicht auf!" - Panisch

"Lass mich das machen. Reagierst du empfindlich auf Liebesbisse?" - Neckend

"Ja, verdammt." - Erregt

"Das ist kein Grund, soviel zu fluchen. Ach verdammt, was ist das denn für eine Hose. Oh, Nagi!" -ebenfalls sehr erregt, dann ein Keuchen...
 

Das war es, was die Person verstand, die zufällig [12] an der Tür vorbeikam. Und gewöhnlich hören Menschen alles nur so, wie sie wollen und interpretieren bei Wörtern sowie bei Tonfall. Demnach ließ es sich die Person nicht nehmen, rot anzulaufen, vor Wut und Scham, und die Tür aufzureißen. Und was er da sah schockierte ihn so sehr, dass er erst mal ein paar Schritte zurückwich und dann auf dem Boden landete.

Da standen sie nun, Nagi halbnackt mit Omis Finger an seinem Hosenbund. Die Szene war so eindeutig zweideutig, dass man sich für die schnellste, normalste und animalischste Version entschied: Die beiden waren dabei Sex im Wandschrank einer Schule zu haben...

Zeit für Erklärungen gab es natürlich keine, denn kurz nachdem die beiden Jugendlichen den Schuldirektor entdeckten, fand Omi die Spinne, wie sie über Nagis Schulter auf dessen Brust krabbelte. Hysterisch schlug der Brünette um sich und versuchte dieses widerliche Wesen von seinem Körper zu bekommen. Ungeschickt, wie er in solchen Momenten war, trat er auf seine Jacke und rutschte aus, fiel in Omis Richtung und dieser konnte den Jungen noch gerade so auffangen. [13]

Und wie mit dem Hören, war es natürlich auch mit dem Sehen. Was eigentlich harmlos war, wurde als unverschämtes Benehmen angesichts der Lehrer, oder in diesem Fall, des Direktors, interpretiert. Dieser richtete sich auf und funkelte Omi und Nagi wütend, empört, angewidert... an.

Wie konnten sie es wagen?

Zwei Jungs?

Bei zwei Mädchen ließe sich drüber reden, denn das war ja, zumindest für das Männerauge, ästhetisch, aber zwei Jungs!!! Jeder Mann fühlte sich, wenn er so was sah, in SEINER Männlichkeit verletzt, die eigentlich nichts damit zu tun hatte.

Die Spinne - nennen wir sie mal Gerlinde - dagegen fühlte sich überhaupt nicht empört, sondern erfreute sich an dem Schauspiel, welches sich ihr bot. Doch auch für eine Spinne war mal die Zeit gekommen, wo sie zufrieden sterben konnte. Und für Gerlinde kam sie noch in diesem Moment. Ein letztes Mal sah sie das Innere ihres heimischen Wandschranks, dann erblickte sie die Hand eines Menschen. Es wurde immer dunkler und dunkler, ihre Augen wurden größer und größer... dann wurde alles schwarz... Plötzlich erstrahl ein Lichtstrahl und eine große weiße Spinne, mit langem Bart und Lorbeerkranz tauchte vor ihr auf. Sie sagte irgendwas in ihrer stummen Spinnensprache, und Tränen stiegen in die Augen der Gerlinde.

Ein letzter erstickender Schrei von ihr wurde vernommen. Und mit viel Phantasie konnte man es als: ICH WOLLTE DOCH IN DIE HÖLLE!!! Interpretieren. Aber wir wissen ja, wie das mit dem Hören war...

Nagi atmete auf, als er das Blut auf seiner Schulter sah. Das Biest war tot! TOT!! Und auch Omi schien sichtlich erfreut, dass es dem anderen gut ging. Den Direktor neben sich nahmen sie nicht wahr, als sie sich anlächelten. Doch dann machte sich der Direktor mit einem Räuspern bemerkbar. Gleich darauf färbte sich das Gesicht des Brünetten rot. Dann schubste er Omi aus dem Wandschrank und schlug die Tür zu. Sobald sie wieder aufging, kam er angezogen heraus.

Der Direktor sah sie wütend, empört, angewidert... an.

"Ihr! Mir folgen!"[14] Damit drehte sich der pfundige Mann um und bewegte sich in Richtung Lehrerzimmer. Als Nagi aus dem Fenster sah, bemerkte er, dass die Sonne unterging. Er zog seine Uhr hervor.

18.50Uhr!!!

Crawford würde ihn töten! Ach was, nicht töten. Quälen und dann elendig verhungern lassen, das würde er machen. Nagi ließ den Kopf hängen. Soviel zum Vorsatz älter als 16 werden. Wie soll das gehen, wenn man schon mit 15 ermordet wird?

Wie erfrischend das Schicksal doch war. Eigentlich hatte er gedacht, dass er in einem Kampf sterben würde.

Omi sah den Brünetten fragend an. Als er dessen entgeisterte Miene sah, ließ er den Kopf hängen. Und das war alles nur wegen ihm passiert. Am liebsten würde er ihn einmal kurz umarmen, nur um zu zeigen, dass es ihm wirklich Leid tat. Stattdessen ging er stumm an Nagis Seite, traute sich nicht, dem anderen in die Augen zu blicken.

Am Lehrerzimmer angekommen, drehte der Direktor sich zu den beiden um.

"Name!"

"Naoe Nagi."

"Tsukiyono Omi."
 

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"Blumenladen Koneko no sumo le, Hidaka Ken am Apparat. Was kann ich für sie tun?"

[...]

"Moshi moshi?"

[("Hey, Kleiner! Hast du uns etwa die falsche Telefonnummer gegeben? Das wird noch ein Nachspiel haben.")]

Ken stutze, überlegte kurz. "Omi? Hallo?"

[... Entschuldigung. Spreche ich mit dem Erziehungsberechtigten von Tsukiyono Omi?]

Der Brünette überlegte kurz. War er Omis Erziehungsberechtigter? Eigentlich war er mehr der große Bruder... Sein Blick fiel auf Yohji... Nein! Eheh... Aber wer dann?

"Nein, ich bin nicht sein Erziehungsberechtigter, aber ich werde ihn ans Telefon holen." Damit legte er den Hörer auf den Tisch und schlich in die Küche. "Aya? Telefon."

Der Rothaarige sah auf, blickte dann mit einem mordenden Blick auf das Telefon. Es war nicht wieder einer dieser Versicherungstypen, der ihm sein Geld nehmen wollte?

Er nahm den Hörer von der Gabel und sprach mit seiner furchteinflössernsten Stimme.

"Fujimiya!"

[...]

"..."

[...]

"..."

[...("Herr Direktor. Sie müssen schon was sagen." "Ich trau mich nicht." "Das ist gut.")]

"... Es ist ihr Geld..."

[Guten Tag. Spreche ich mit dem Erziehungsberechtigten von Tsukiyono Omi?]

Der Rothaarige hob eine Augenbraue, sah dann in die Richtung, in welcher der Laden lag. Sein Blick vereiste und hätte bestimmt töten können.

"Ja."
 

Im Blumenladen drehte Ken sich erschrocken um. Irgendetwas lief ihm kalt den Rücken runter. Bestimmt war es nur seine Einbildung, aber von jetzt an würde er wohl aufpassen... er hatte so eine Vorahnung...
 

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"Wenn sie mit mir Gott verletzen wollen, bleiben sie am Telefon, ansonsten legen sie auf!"

[... ("Sie können ruhig reden. Das ist normal..." "DAS ist alles andere als normal!!!" "Für Sie vielleicht."]

"... Schuldig, es ist für dich!"

Der Rothaarige sah verwundert auf. Eigentlich erwartete er keine Anrufe. Farfarello drückte ihm den Hörer in die Hand und setzte sich auf einen Sessel. "Er, sie, es, traute sich nicht etwas zu sagen. Ich schließe daraus, dass er, sie, es mit dir reden wollte." Schuldig grinste und legte sich den Hörer ans Ohr. "Bei der Begrüßung würde ich auch nichts sagen... Schuldig?"

[Guten Tag, ich bin der Direktor...]

"Hey Farf. Was erzählst du denn da? So ein alter Knacker will bestimmt nur mit Brad sprechen!"

[...]

"Warten sie. Ich werde ihnen Crawford ans Telefon bringen." Damit legte er das Telefon auf den Couchtisch und drehte sich zur Tür um. "BRAAA~AD!! TELEFON!!!!"

[...]

"Farfarello! Hör auf den Sessel aufzuschneiden!"

"Aber das verletzt Gott!"

"Brad wird dich töten."

"He he..."

"BRAAA~AD! Komm endlich ans Telefon und bring Farfarellos Zwangsjacke mit!"

[... ("Was auch immer sie hören, sie scherzen nur." "Aha..." "Sie können mir vertrauen." "...")]

"Schuldig! Wo ist Nagi? Wenn du ihn siehst, schick ihn zu mir."

"Willst du ihn schon wieder in den Keller einsperren, Brad?"

"Er hatte heute Dienst..." Damit hob der Amerikaner den Telefonhörer auf und legte ihn sich ans Ohr.

"Crawford!"

[...]

"Hören sie zu, entweder sie sagen jetzt etwas oder ich lege auf. Ich muss noch ein paar Leute kaltmachen und meine Auftraggeber warten nicht ewig."

[...("Keine Sorge, er meint es nicht ernst. Er scherzt nur...")]

"Sehe ich so aus, als würde ich scherzen?"

[Gu... Gu... Guten Tag... Hier spricht der Direktor der Oraka-na-Shiháinin-Schule. Spreche ich mit dem Erzieher von Naoe Nagi?]

"...Sagen sie mir worum es geht und ich werde ihnen die Frage beantworten..."

[Er...]

"Ich bin in zehn Minuten da." Damit legte der Amerikaner den Hörer auf und wandte sich an Schuldig. "Du kommst mit!"

"Hä?"

"Das kann er nur von dir haben."

"Was?"

"So was."

"Aha..."
 

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Der Direktor drehte sich zu den beiden Jungs, die auf zwei Stühlen an der Wand saßen, um und stand dann auf. "Eure Erzieher werden gleich da sein. Und solange möchte ich euch in Erinnerung rufen, was für eine frevelhafte und entwürdigende Tat ihr begangen habt. Ich bin ehrlich, Homosexualität ist in meinen Augen widerwärtig, aber ich bin ein toleranter Mensch und könnte diese Tatsache akzeptieren. Doch ich weiß nicht, was andere Menschen darüber denken, oder besser gesagt, ich weiß genau was andere darüber denken und ich möchte nicht, dass unsere Schule in den Schmutz gezogen wird. Könnt ihr euch denken, was passiert wäre, wenn ein Schüler vorbeigekommen wäre? Er hätte es in Windeseile verbreiten können, alle würden es wissen und das Image unserer Schule würde in der Gesellschaft sinken. Ich werde euch natürlich eine zweite Chance geben..."

"Weil es verboten ist, jemanden aufgrund seiner sexuellen Neigung zu diskriminieren. Wir könnten vor Gericht gehen, sie verklagen und würden den Fall gewinnen."

"Das stimmt..." musste sich der Lehrer eingestehen und warf einen forschenden Blick auf Nagi. "Aber ich könnte andere Gründe für deinen Rausschmiss angeben, das weißt du."

"Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen, Herr Direktor."

"Unsittliches Benehmen ist ein Grund, aber darüber wollen wir nicht diskutieren. Ich werde euch, wie gesagt, eine zweite Chance geben. Sollte sich das wiederholen, könnt ihr euch schon mal an einer anderen Schule bewerben..."

Plötzlich klopfte es und die Tür öffnete sich. Aya, Brad und Schuldig kamen hinter einander in den Raum, warfen sich gegenseitig giftige und eiskalte Blicke zu, außer Schuldig. Der grinste selbstzufrieden.

"Wie schön, dass ich sie treffe, Herr Fujimiya?" Fragte er und wandte sich an Aya. "Ja."

"Herr Crawford?"

"Ja."

"Und...?"

Schuldig grinst und legte den Arm um Nagi. "Ich bin sein großer Bruder, ne Chibi? Ich heiße Schuldig."

"Herr Fujimiya, Sie habe ich ja schon in Kenntnis gesetzt von diesem kleinen Vorfall. Bei Ihnen Herr Crawford kam ich noch nicht dazu... "

"Keine Sorge, ich weiß es schon."

"Ich weiß aber nicht, was passiert ist."

Brad ignorierte Schuldigs kompetenten Einwurf und sprach unbeirrt weiter. "Wie gedenken sie fortzufahren?"

"Nun ja, wie ich schon gesagt habe, werde ich diesen Zwischenfall nicht weiter erwähnen und ich werde den beiden eine zweite Chance geben. Sollte sich das aber wiederholen, dürfen sie sich auf die Suche nach einer anderen Schule machen."

Als Omi Ayas Blick auf sich spürte senkte er beschämt den Kopf. Nagi beobachtete ihn von der Seite, sah dann zu den rothaarigen Weiß-Assassin.

"Herr Direktor. Sie haben sich noch nicht unsere Erklärung des Vorfalls angehört." Bemerkte er nüchtern. "Natürlich war es für sie eindeutig... Aber nichts war so, wie sie es gehört oder gesehen haben. Laut ihrer Aussage, denken sie, dass Omi und ich..." Er schwieg und versuchte die Röte aus seinem Gesicht zu verbannen, holte dann noch mal Luft. "Im Wandschrank... miteinander..."

"WAS? NAGI HATTE SEX IM WANDSCHRANK DER SCHULE???"

Von Schuldigs Ausbruch erschrocken, zuckte er zusammen, sah dann zu seinem Freund der direkt neben ihm stand und ihm gerade so richtig schön ins Ohr geschrieen hatte.

"Genau DAS haben wir nicht!"

"Naoe-san, es hat keinen Sinn zu leugnen, was ich gesehen habe."

"Sie haben zugesehen?" Fragte Aya und kam dem Direktor etwas näher. Dieser wich verängstigt zurück. "Natürlich nicht. Um genauer zu sein, war Tsukiyono-san dabei die Hose von Naoe-san zu öffnen, als ich die Schranktür öffnete."

"Und genau das will ich ihnen erklären! Ja, okay, er wollte meine Hose öffnen..."

"Na bitte! Was sage ich?"

"Aber nur, weil Nagi sie nicht aufbekommen hat." Warf Omi ein, registrierte dann Nagis ruckartige Kopfbewegung in seine Richtung und senkte den Kopf.

"Omi lass es, wir verschlimmern alles nur noch." Seufzte Nagi und lehnte sich zurück. "Herr Direktor, sehen sie sich Omi doch mal an. Erkennen sie etwas an ihm?" Der Direktor wandte seinen Blick auf den blonden Jungen. Seine Haare waren etwas verdreckt, seine Lippen waren aufgeplatzt gewesen. "Und?"

"Argh! Sehen sie nicht, dass er verprügelt wurde? Wir sind einfach nur vor den Schlägern weggelaufen und haben uns in dem Schrank versteckt, doch dann haben sie uns eingeschlossen."

Schuldig hob eine Augenbraue. Das war wirklich interessant, was der Brünette machte. Sonst wehrte er sich doch auch nicht. Konnte es sein, dass sie wirklich nicht vorhatten, was der Direktor behauptete?

"Als ich die Schranktür öffnete, war diese aber nicht abgeschlossen."

"Dann haben sie sie aufgeschlossen, als sie weggegangen sind."

"Warum hast du denn nicht bemerkt, dass die Schläger weggegangen sind? Müsstest du nicht gehört haben, dass sie die Tür aufgeschlossen haben?"

"Wir sind im Schrank eingeschlafen..."

"Du bist wirklich ein schlauer Junge Naoe-san, doch verbiete ich es mir, dass du mich anlügst. Ich weiß was ich gehört und gesehen habe..."

"Was wollen sie schon gehört haben?"

"Eine ganze Menge! Wenn du weiter so machst, kannst du deine zweite Chance vergessen! Höre mir jetzt gut zu. Von mir aus könnt ihr beide eure abartigen sexuellen Triebe ausleben wann immer ihr wollt, aber nicht in der Schule! Verstanden?"

Nagi antwortete nicht, sah einfach nur zur Seite. Omi dagegen nickte schüchtern und entschuldigte sich. "Du brauchst dich nicht entschuldigen, Omi. Wir haben nichts getan." Meinte Nagi, versteckte seine Wut hinter einer kalten Maske und stand auf. "Können wir jetzt endlich gehen?"

"Ich möchte noch mit euren Erziehern sprechen."

"Zähle ich auch als Erzieher?" Fragte Schuldig und sah Crawford grinsend an. "Eher als ein abschreckendes Beispiel für dergleichen." "Aha... Nagi! Ich komm mit dir und pass auf, dass du nichts anstellst."

"Oh Gott."
 

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Schuldig grinste zufrieden, nachdem er alle wissenswerten Angaben aus Omis Kopf bekommen hatte. Die beiden wollten, wie er vermutet hatte, nicht miteinander schlafen. Doch der Grund warum Omi sich an der Hose des anderen zuschaffen machte und warum Nagi mit freiem Oberkörper dastand, war umso interessanter. Er wusste nicht, dass Nagi eine Spinnenphobie hatte.

Ein noch breiteres Grinsen stahl sich über das Gesicht des Deutschen. Er könnte Nagi damit erpressen. Spinnen waren zwar selten in Japan, nicht so wie in Deutschland, wo alle drei Meter irgendwo fünf Spinnen hockten und Karten spielten, aber wozu gab es Tierhandlungen?

Und der Weiß-Junge hatte also Platzangst? Er wettete, dass noch nicht einmal sein Team davon wusste. Ebenfalls ließe sich da etwas arrangieren, wenn es mal Probleme mit Weiß gab.

Und der furchtlose Führer von Weiß fürchtete Politiker? Schuldig kicherte leise. Wer nicht, außer Crawford? Aber vielleicht war es auch nur Spaß. Dennoch, ihn würde interessieren, wovor der Rothaarige Angst hatte. Ebenso keimte in Schuldig das Interesse auf, die Phobien, wenn er sie so nennen konnte, von dem Rest von Weiß und Schwarz herauszufinden.

Sein Grinsen wuchs bei diesem Gedanken. Ken, Yohji, Aya und Farfarello würden einfach werden, aber bei Crawford müsste er etwas länger suchen. Doch jeder Mensch hatte eine Schwachstelle und er würde Brads finden. Und wenn es das Letzte sein würde, was er tat.[15]
 

Nagi betrachtete Schuldig, der pfeifend neben ihm ging, von der Seite. Irgendwas heckte er aus. Nagi wusste nur noch nicht was. Dann fiel sein Blick auf Omi, der sich auf einen Stuhl gesetzt hatte und auf den Boden starrte. Plötzlich richtete sich sein Blick auf und er schaute direkt in Nagis Gesicht. "Es tut mir Leid, Nagi. Nur wegen mir hast du jetzt Probleme."

"Ich sagte dir schon, dass du dich nicht entschuldigen brauchst. Wir haben nichts Unrechtes getan und wenn dieser sexbesessene, sogenannte Direktor das behauptet, können wir es auch nicht ändern. Aber ich mach mir mehr Sorgen um dich. Dein Freund schien... nicht besonders glücklich."

"Keine Sorge, der spielt nur den Bastard. In Wirklichkeit ist er handzahm."

"Handzahm, also?" Fragte plötzlich Aya, der mit Crawford das Lehrerzimmer verließ.

"Nagi, lass uns gehen."
 

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"Also gut, Aya. Jetzt erklär mir mal, warum du mich mit diesem Blick angesehen hast." Meinte Yohji, sobald Aya mit Omi nach Hause kam. Ersterer deutete nur auf den blonden Jungen neben sich und ging dann weiter. Yohji blinzelte, sah dann zu Omi der mit gesenkten Kopf vor ihm stand.

"Muss ich das verstehen?"

Omi schüttelte mit roten Wangen den Kopf und lief dann die Treppe hoch.

Das war ihm so peinlich. Und noch dazu war es ungerecht. Sie konnten doch nichts dafür, dass sie in diesem Wandschrank eingeschlossen wurden und dass plötzlich eine Spinne auftauchte. Wenigstens hatte keiner gesehen, dass sie sich in den Armen lagen, ansonsten würde alles noch unglaubwürdiger erscheinen...

Omi hielt in seinen Bewegungen inne, blieb mitten auf der Treppe stehen.

Warum war Nagi eigentlich so nett zu ihm?

Über Omis Lippen lief ein Lächeln, dann lief er die Treppe zu seinem Zimmer hoch.
 

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Nagi betrat hinter Crawford und Schuldig die Küche und setzte sich auf seinen Platz. "Tut mir Leid, dass ich den Dienst vergessen habe." Seufzte er und ließ seinen Kopf auf den Tisch fallen. Der Amerikaner antwortete nicht, öffnete nur den Kühlschrank und stutzte kurz, bis er einen Teller Tonkatsu auf den Tisch stellte.

"Farf muss wohl gedacht haben, dass wir Hunger bekommen." Meinte Schuldig und nahm sich eines der Stäbchen. "Hey, das schmeckt richtig gut."

Nagi sah zu Schuldig, stand dann auf und ging die Treppe hoch.

"Also, Schuldig, was hast du mir zu sagen?"

Der Rothaarige sah zu Brad, der sich an den Tisch gesetzt hatte. "Ich habe ihm das nicht beigebracht." Nuschelte er grinsend. "Das hat er ganz alleine gelernt. Oder er hat es sich von der feindlichen Nutte abgeguckt."

"Dem Kleinen?"

"Ach Quatsch, diese blonde Frau mit dem Armanipullover. Balinese.[16] Muss er jetzt schon zum Feind überlaufen?"

Der Amerikaner hob eine Augenbraue. "Wenn du das sagst."

"Wirst du Nagi bestrafen?"

Brad atmete genervt die Luft aus. "Ich habe dich nie wegen solcher Sachen bestraft, warum sollte ich es bei Nagi machen?"

Wäre Schuldig eine Mangafigur, würde sein Kinn auf dem Boden aufschlagen bei diesen Worten. Brad Crawford wollte Nagi nicht bestrafen, weil er auf Gleichberechtigung wert legte?

"Hör zu, Schuldig. Von uns beiden weißt du doch am besten, dass nicht das passieren sollte, was der Direktor denkt. Ich weiß zwar nicht, was genau passiert ist, aber wenn der Direktor im Recht wäre, hätte Nagi sich nicht gegen diese Anschuldigung gewehrt. Wir wissen beide, dass Nagi gerechte Predigten oder Bestrafung ohne Murren hinnimmt. Demnach habe ich keinen Grund ihn zu bestrafen."
 

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Wie groß ist dieser Wandschrank eigentlich? Von der Höhe müsste er etwas größer als Nagi sein, die Länge müsste so hinkommen, dass sich zwei Leute auf Knien gegenüber sitzen können... Die Breite macht mir nur Sorgen... *kratzt sich am Kopf* Vielleicht so an die... *ihren Schreibtisch misst*... 70 cm?

-_-

Ich weiß, das interessiert niemanden, der eine FF liest, aber ich, als Autor, habe mir beim Schreiben wirklich Gedanken darüber gemacht...
 

[1] Ja, ja. Immer dieses Schicksal... echt schlimm... *kopfschüttelt*

[2] Die Autorin hatte einfach keine Ahnung was sie schreiben sollte... so was kann doch mal passieren!!!

[3] Moku: Brad als Entschuldigung (!) zu benutzen, dass er mit Omi eingesperrt ist, ist doch genial gemacht von mir, ne?

Fight: Ja, und so selten... von dir.

Moku: -_-°

[4] Der Hauptsatz ist das schwarz markierte: Ich überlege gerade, ob er da wirklich das erste mal gegen Weiß gekämpft hat... Ich mein, er kam zwar schon vorher vor (z.B. als Überbringer der Frohen Botschaft *cough cough* oder diese widerlich Kussszene zwischen ihm und Tot *schüttel* Ich sag's ja, diese Autoren waren vollkommen auf Drogen... Ich finde einfach keine andere Erklärung für diese Abartigkeit, obwohl ich meine Meinung über Tot geändert habe (Und sie deshalb in einer anderen FF von mir auftaucht... -_-). Sie ist nicht mehr sooo schlimm, sondern nur noch so schlimm. (Ihr Aufzug stört mich. Ich mein, ich bitte euch, dieses Rosahäschenkostüm... So sehen Farfarello's Alpträume aus (nicht nur sein). Deshalb verstehe ich auch, warum er sie umgebracht hat... Ich hoffe Nagi auch... Ich schweife ab...)), aber müsste richtig sein...

[5] Okay, ich bin ehrlich, Dagobert Duck hat's mal gesagt. Zufrieden?

[6] Wie kommt es eigentlich, dass er zuerst an seine Hose denkt? Ich meine, sie sitzt doch auf seinem Rücken...

Fight: Das beste Stück der Männer

Moku: Ahh... Was meinst du?

Fight: *klatsch *

[7] Aha... und das von Omi... tse, tse, tse...

[8] *liest das noch mal* WUAHAHAHAHAHAHAHAH!! Eingeengt... WUAHAHAHAHAHAHA!!!!... Sorry.. *lachen verkneift*

[9] Schicksal, alles Schicksal... ^-^;

[10] Was wäre, wenn jetzt ein Lehrer hereinkommt?

[11] *grinst blöd* Meine Schwester kam gerade rein und hat die letzten Sätze ab "Ja verdammt" gelesen. Sie sah mich mit diesem komischen Blick an und schüttelte den Kopf. "Wie kann man nur so pervers sein."

"Hey! Er hilft ihm nur! Hast du die oberen Sätze nicht gelesen?"

"Nein."

...

[12] Immer diese Zufälle... Ø_Ø

[13] Das schrieb ich nur für dich Maija! Ich kenn das ja mit deiner Spinnenphobie und dem dazugehörigen Lehreranspringen. Ja, ja, da werden Erinnerungen wach.

[14] Oh selige Grammatik, verlässt du uns doch immer in den Momenten, in denen wir klug oder autoritär klingen wollen. (Ich sprech' aus Erfahrung...)

[15] ... *hust hust* Nein, das ist kein Aufschluss auf das Ende... *schüttelt den Kopf*

[16] Meine Freundin nennt Yohji immer so, weil sie sich den Namen nicht merken kann und sie ihn vorher für eine Frau hielt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2003-12-08T18:16:57+00:00 08.12.2003 19:16
Das ist doch mal eine neue idee. Und wenn ich ehrlich sein soll... Ich kann nagi verstehen. Ja, ich oute mich. ICH HABE EINE SPINNENPHOBIE!!! Wenn ich so ein Vieh nur auf größter distanz sehe, dreht sich mir der magen um.
Um wieder auf das eigentlich thema zurückzukommen: Ich hätte NIE gedacht, dass es so eine ff geben könnte! Auf jeden fall würde ich mich suuuuuuuuper freuen, wenn du weiterschreiben würde.
Lie-san
Von: abgemeldet
2003-11-23T20:36:34+00:00 23.11.2003 21:36
*grinz* ... nunja ... ich bin eh ein großer Fan deiner WK FFs... vor allem bei Shounen-Ai Pairings!!! *schmelz*

Also ich fand die Story mal einfach nur genial!!! Freue mich schon auf eine Fortsetzung!!!

Was macht die FF mit Ken x Nagi und Aya x Omi??? *mal-sachte-nachfrag*

Hoffe du bleibst weiterhin so eine gute FF - Autorin!!!

*knuddelz*

Suza
Von:  scorpion05
2003-11-06T20:28:05+00:00 06.11.2003 21:28
also ich find die ff total niedlich! (obwohl der direktor eigentlich einen tritt in den *** verdient!!!!! *ihnnichtleidenkann*)
warum sperrt mich denn keiner mit omi oder nagi in einen wandschrank *michaufreg* die beiden sind ja zu süß *grins* (ok, wir könnten sie nur ein wenig älter machen...)
oje, das mit den phobien... also platzangst hab ich zum glück nicht und spinnen mag ich zwar auch nicht, aber sie sind irgendwie auszuhalten *staubsaugerholundeinsaug* - dafür hab ich aber höhenangst *mich an jemanden (bevorzugt werden schuschu, omi oder nagi) festklammer*
oje, wird das mit den fotos auch noch rauskommen?! (also die süßen chibis + erziehungsberechtigte werden ja nicht sehr erfreut sein! - bis auf schuldig versteht sich, und vielleicht farfi, weil das ja gott hurtet!)
naja, jetzt hab ich mal wieder viel zu viel blödsinn geschrieben... *michentschuldig*
hoff das du bald weiterschreibst!!!!!
*knuddel* scorpi


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