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Kristalldrache

Sesshoumaru / Kagome
von

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Schulterfell

Kristalldrache

- Schulterfell -
 

Autor: Morgi

Beta: Puria

Fandom: Inu Yasha

Genre: Humor, Drama, Romantik (Hetero), Epik

Trigger: Gewalt, Tod

Disclaimer: Inu Yasha ist Eigentum von Rumiko Takahashi, ich verdiene hiermit kein Geld.

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12
 

Kagome starrte zu ihm hoch, dann atmete sie scharf aus und funkelte ihn finster an. "Wenn du mich heiraten willst", zischte sie, "solltest du freundlicher mit mir umgehen. Ein Lächeln wäre nicht schlecht. Es könnte deine Mutter zu Tode erschrecken und von diesem Märchen eher überzeugen, als der Versuch, mich wie ein Blatt unter deinen Füßen zu zertreten."

"Hältst du mich etwa für zärtlich?", knurrte er abfällig.

"Nein", erwiderte sie aufbrausend, "aber du könntest es mit berechnend ersetzen!"

Sesshoumarus Mund verzog sich verächtlich, ehe er zuließ, dass sie mit einem weiteren Schritt an ihm vorbeizog. Der Matsch erzeugte unter ihren Getas ein aufdringliches, platschendes Geräusch und die Gräser und Kieselsteine klangen, als hätte er seine Klauen über ihre Kanten gezogen. Dass Kagome begann, sich den Staub aus den Haaren zu klopfen, nahm er fast widerspenstig zur Kenntnis.

Für die empfindliche Nase eines Daiyoukais lag in dieser Geste keine Freude begraben. Wortlos starrte er den Grauschleier an, der sich in ihren Spitzen verfangen hatte, dann fiel sein Blick auf ihren Rücken und den roten Hakama. Seit sie von diesem und dem Kimono darunter Streifen abgerissen hatte, um seinen Verband anzufertigen, waren weder der Obi noch irgendetwas Anderes an ihr ordentlich drapiert worden. Die früher gleichmäßigen Enden der Bänder hingen links herab wie die Äste einer Trauerweide: Schief und aufmüpfig. Nun, das passte zu ihrem Charakter.

Kühl wanderte Sesshoumarus Blick hinauf, bis er an dem hellen Oval ihres Gesichts und den dunklen, verstimmt blitzenden Augen hängen blieb. Kurz schöpfte er Atem, dann überging er diese unerwartete Wende und beschloss, sich seine gebeutelten Sinne nicht anmerken zu lassen. Dass er diese Feinheiten derzeit nicht eher witterte, ging sie nichts an.

"Komm."

"Wohin?"

"Das wirst du sehen, wenn wir dort sind."

Im Ernst? Kagome blähte ihre Nasenflügel auf, bevor sie das Kunststück vollbrachte, ihre patzige Antwort für sich zu behalten und die Verwünschungen ebenfalls hinunterzuwürgen. Sie war eine junge Frau und sie würde sich nicht provozieren lassen, weil der feine Herr seine Geheimnisse hütete. Wo wollte er schon hin?

Es gab in der Nähe nicht mehr viel. Die Brücke und die Sanddünen der Uferbank an der Uji Bashi würde er in seinem Zustand kaum erreichen können und um das kümmerliche Lager nahe der Bäume oder die Felsen hinter den Azaleen aufzusuchen, war sie sicher nicht vonnöten.

Da sie ihm jedoch empfohlen hatte, freundlicher zu sein, schien es Kagome sinnvoll, mit gutem Beispiel voranzugehen.

Murrend holte sie ihn ein, ehe sie seinem Blick in den Himmel folgte. Die Präsenz seiner Mutter tänzelte hoch oben in den Lüften, verborgen hinter dichten Wolkenschleiern: Was auch immer das zu bedeuten hatte. Was brachte eine Dämonin dazu abzuwarten? Tat sie das überhaupt? Oder beobachtete sie?

Kagome erinnerte sich daran, dass Inuyashas Sinne scharf genug gewesen waren, um eine Ameise auf einem Stein zu erspähen, aber es erschien ihr unsinnig, dass sich Sesshoumarus Mutter davor scheute, sie aus der Nähe zu betrachten.

Wenn sie eines gelernt hatte, dann dass es ihr Dämonen nie einfach machten.

Während sich Kagome ins Haar griff und die klebrigen, staubigen Strähnen ihres Ponys mit den Fingerspitzen entwirrte, nahm ihre Neugierde überhand. "Ist dir deine Mutter ähnlich?"

Lauernd flog ihr Sesshoumarus Aufmerksamkeit zu. "Nein."

"Sie hat kein Fell? Keine Streifen? Keinen-" Sie schnalzte mit der Zunge. "-Ausdruck in den goldenen Augen, als wollte sie mich darauf hinweisen, wie anstrengend es ist, mich reden zu hören?"

"Sie tötete sieben Mikos mit einem Streich, als sie ihren Welpen läutern wollten. Genügt dir das?"

"Wie bitte?" Das war doch wohl ein schlechter Scherz. "Dir ist bewusst, welche Kleidung ich trage?", fragte Kagome empört, während ihre Wangen puterrot vor Ärger anliefen.

"Ich bin sicher, du besitzt Glücksgötter, zu denen du beten kannst."

Das verschlug ihr die Sprache, auch wenn ihr Mund offen stehen blieb, als warte sie auf seine Gnade, ein Essstäbchenpaar auseinanderzubrechen und ihr einen gebackenen Tintenfischring zwischen die Zähne zu schieben. Da das jedoch nicht passieren würde - und dafür war sie dankbar! -, rettete sich Kagome in ein Schnaufen und beschloss, dass sie vorerst genug über die Hundedämonin gehört hatte. Mehr als das sogar!

Biestig schritt sie neben Sesshoumaru her, bis die krüppeligen Baumwipfel und der Leichnam Asherukus nur noch vage Schatten in ihrem Rücken waren. Der Boden wurde spröder, dann breitete sich dunkle Walderde unter ihnen aus und wurde von Moosen, Flechten und Farn begrünt.

Ihr Atem hatte sich bald beruhigt, was man von seinem flachen, beherrschten Zügen nicht sagen konnte.

Zu Sesshoumarus Unmut liefen sie zu langsam für die Gewohnheiten eines Daiyoukais und jede Bewegung stach schmerzhaft hinter seinen Rippen. In der Nähe seiner Mutter gekrümmt zu gehen, verbot ihm jedoch sein Stolz. Es würde sie bereits genug erheitern, dass er ein Drachenei in den Tiefen seines Fells spazieren trug. Nur eines blieb noch schwerer zu ignorieren: Kagome rieb inzwischen so inbrünstig über die fleckigen Stoffe auf Brust und Bauch, dass es Löcher gerechtfertigt hätte.

Nun, die Mühe konnte sie sich sparen.

Als sie die nächste Baumlinie passierten, die aus Zedern und uraltem Nadelgehölz bestand, breitete sich ein Kribbeln in seinem Nacken aus. Ein weiches, sanftes Schaudern nur - dann brach die Wolkendecke auseinander und Youki schoss zu ihnen hinab, zerschnitt Äste und Zweige, bis der Boden unter der Macht einer jahrtausendealten Fürstin erschauderte und Gräser wie Papierlaternen verkohlte. Die Asche trug der Wind zu ihnen, federleicht und so zärtlich, dass es nur das Lächeln seiner Mutter übertreffen konnte.

"Sesshoumaru."
 


 

13
 

Wow!

Das war sie?

Kagome musste blinzeln und husten, weil der aufgewirbelte Staub ihr in einer weiteren Woge ins Gesicht flog, doch es war allemal besser als die erste, rasiermesserscharfe Böe, die ihr mühsam aufgeschütteltes Haar wieder durcheinander geworfen hatte. Ihre Kehle fühlte sich an, als hätte sie fünf klebrige Reisbällchen auf einmal geschluckt. Nach einem weiteren Räuspern gelang es ihr, wieder aufzusehen - und festzustellen, dass Sesshoumaru einen halben Schritt zurückgesetzt hatte, sodass sich nun sein Fell vor ihrer Nase auftürmte.

Reizend.

Ehe sie allerdings in Versuchung geriet, ihn zu fragen, ob er das bereits für die Scharade tat oder nur, um sie auf ihre armselige, menschliche Schwäche hinzuweisen, huschte ihr Blick weiter zu der Dämonin. Dann wurde Kagome flau im Magen, weil deren Präsenz die Luft zum Flimmern anhielt und eine Mücke glühend in Rauch aufging. Vier größere Insekten folgten, als diese in die Nähe der violetten Kimonoseide gelangten, auf der Schmetterlingsstickereien die Flügel reckten - und keinen Wimpernschlag später bäumte sich eine Schlange im verkohlten Gras auf, nur um zu Staub zu zerfallen.

Oh Gott.

Sesshoumaru hatte Recht: Sie sollte einfach den Mund halten und ihn reden lassen, während seine Mutter mit ihren Klauen durch die schweren und dichten Schulterpelze zupfte. Worauf hatte sie sich nur eingelassen?

Dass der Daiyoukai ihren hektischen Atemzug richtig auffasste, brachte ihm einen Heiratsantrag näher als jemals zuvor. Kagome wich dankbar zurück, als seine Stimme den ungeduldigen, barschen Tonfall anschlug, der sie so leicht zur Weißglut trieb. "Mutter."

"Du hast mich warten lassen", säuselte die Fürstin und hüllte sich in ein klagendes Seufzen. "Wie unhöflich gegenüber der Frau, die dir das Leben schenkte und eine solche Reise auf sich nahm. Ich bin völlig erschöpft."

"Tze."

"Ich will es dir verzeihen", versprach sie. "Die lange Trennung hat mich wehmütig gestimmt und dein Antlitz unverletzt zu sehen, rührt mein Herz." Elegant neigte die Hundedämonin den Kopf und musterte ihn. Nach zwölf schlecht verheilten Schnitten und der beißenden Witterung von Spinnengift nahm sie seine linke Flanke in Augenschein. Dort stand noch immer ein Menschenkind - eines, das nichts mit dem Mädchen gemein hatte, dem sie einst das Leben gerettet hatte.

Wie unerfreulich.

So schnell zerschlug sich ihre Hoffnung, ihre Sinne hätten sie in den Wolken zum Narren gehalten. Ises Wälder mit zerbrochenen Bannkreise zu sehen, war verwirrend gewesen und ohne die Witterung ihres Erstgeborenen hätte sie hinter seinem Anblick eine Falle vermutet. Nun, das wäre demjenigen schlecht bekommen, der sie mit ihrem eigen Fleisch und Blut in den Tod locken wollte. Sie wollte jedoch nicht nachtragend sein.

Diese Miko besaß weder lästige Pfeile, noch Papierstreifen und spielte keine Rolle für sie. Als Mutter war es nur seit jeher ihre Pflicht, auch den erbärmlichsten Fund ihres Welpen freundlich zu erwähnen. In einem Alter, da er jauchzend über Wurzeln gekrabbelt und auf der anderen Seite der Rinde in Moose gepurzelt war, hatte sie sogar Tausendfüßlerdämonen loben müssen. Himmel!

Manchmal glaubte sie, sein Vater hätte ihm nur zum Spaß die seltsamsten Eigenschaften vererbt.

"Mein Sohn", hob sie gnädig an, ehe ihre goldenen Augen halb hinter den Wimpern verschwanden, "warum verrätst du mir nicht, was es mit diesem zerrupften Mädchen an deiner Seite auf sich hat? Wünschst du dein Schwert an ihren Knochen zu schärfen?"

"Bedaure, Mutter. Ihr erinnert Euch an die Pläne, mich zu verheiraten?"

"Sie berät dich auf der Suche nach deiner Braut? Ein Mensch?", fragte sie seicht. Ach herrje. Von wem hatte er denn diesen Einfall? So nutzlos war der Flohgeist nun auch nicht gewesen.

"Ihr irrt Euch, Mutter. Sie ist es, die ich eheliche. Ich bin fündig geworden."

Wie?

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Herrje! Dabei war er früher so ein niedlicher Welpe und nun erzählt er solch garstige Sachen! Kapitel #8, "Kimonoseide", belebt die Unterhaltung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Boahencock-
2020-05-22T05:20:04+00:00 22.05.2020 07:20
Was ist hir los Sesshomaru ist ein Eisklotz🥶🥶🥶 obwohl er mal ein süßer Welpe war.

Das nen ich mal was, damit hat Sesshomaru Mutter nicht gerechnet!! Ich heirate eine Menschen Frau.das hat gesessen.
Klasse Kapitel😉😼😉


Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-05-21T21:51:34+00:00 21.05.2020 23:51
Was ist nur mit Sesshomaru geschehen er war so ein lieber Welpe und jetzt ist er ein Eisberg.

Das Mutter ihre Welpen beschützen ist klar : Sie tötete sieben Mikos mit einem Streich, als sie ihren Welpen läutern wollten. Na Mahlzeit und was hat Kagome gerade an.

Sess Mutter ihr erscheinen/ Auftritt ist nicht gerade still/ leise . Bin beeindruckt die Frau hat pauer.

Überraschung Mutter ich Heirate die Menschen Frau in zerrissener Miko Kleidung neben mir .
BUMMMMM ÜBERRASCHUNG.

Was wird Sess Mutter dazu sagen, wie verhält sie sich, was wird sie tun.????
Und was wird Kagome machen????

😈😈😈😈


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