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Die Chroniken von Galar

von

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Kapitel 2: Minako's Vergangenheit & ein kleiner Urlaubsausflug

Minako fühlte sich einerseits wirklich mies, ihre neuen Freunde belogen zu haben. Aber nachdem Taiko schon beinahe zu viel spekuliert hatte, was die Gefühle der Blondhaarigen zu dem galarischen Champion angingen, musste sie dafür sorgen, dass nicht noch mehr Gerüchte dadurch entstanden.
 

Denn sie hatte tatsächlich etwas anderes vor, als zurück zum Hotel zu gehen. Ihr Bruder war wirklich in Amila, zusammen mit Präsident Rose, seiner Assistentin und dem Vater der Hinokashi Geschwister. Der Grund, weswegen sie so schnell das Cafe verlassen hatte, war Delion. Er sah wirklich nicht sehr gesund aus und auch wenn Roy versuchte, es herunter zu reden, die Blonde war davon überzeugt, dass Delion manchmal überfordert war, überall im Rampenlicht zu stehen und so gefragt zu sein.
 

Sie lief um die Ecke des Cafes, wo sich die ganzen Reporter um Delion versammelt hatten und ihn mit Fragen durchlöcherten. Minako war nah genug, um ein wenig mit anzuhören.
 

„Unschlagbarer Champion, das war wirklich eine Meisterleistung! Ein Gigantamax-Riffex zu besiegen, obwohl Glurak komplett im Nachteil war! Wie haben Sie das nur geschafft?“
 

„Ahahahaha...ha.. Wie ich es Ihrem Vorgänger.. und denen davor auch schon erklärt habe, Pokemon Typen sind kein Garant für einen Sieg! Glurak und ich wussten um unseren Nachteil und haben ihn lediglich mit Taktik ausgemerzt! Nichts weiter. Riffex war sehr stark!“, lachte Delion und kratzte sich blamiert am Hinterkopf. Wer weiß wie oft er diese und ähnliche Fragen heute schon beantworten durfte..
 

„Champion! Erlauben Sie uns noch ein paar Schnappschüsse am Ort des Geschehens! Führen Sie uns bitte zu dem Ort, an dem Sie Riffex bezwungen haben!“, meinte dann einer der Journalisten. Minako schüttelte nur leicht den Kopf über soviel Frechheit und Aufdringlichkeit dieser Presseleute.. Delion schien außerdem in Erklärungsnot zu sein. Man merkte ihm an, dass ihm dieses Interview zunehmend unangenehmer wurde.
 

„Also.. uhm..“
 

Sie musste einschreiten.
 

„Das geht leider nicht.“, begann die junge Frau und trat aus der Gasse hervor. Die Reporter wandten sich zu der blonden Frau. Delion erkannte sie und blinzelte leicht perplex.
 

„Und warum geht das nicht?“, wollte einer der Reporter wissen und beäugte die junge Frau misstrauisch.
 

„Weil die Riffex gerade in der Brut- und Aufzuchtzeit ihrer Jungtiere sind. Genau deswegen kam es auch zu dem Unfall mit dem Gigantamax. Das Riffex hat lediglich seine Jungen geschützt. Ist es nicht so, Champion?“, fragte die junge Frau und zwinkerte ihm zu. Delion blickte sie zunächst komplett überrumpelt an, bevor er sich räusperte.
 

„U-Uhm ja, ich bin versehentlich in ein Riffex-Nest gefallen und da muss das Muttertier mich wohl für eine Gefahr gehalten haben! Wir- Wir sollten sie in Ruhe lassen!“, nickte er dann. Nun, da Delion es sogar noch bestätigte, glaubten die Journalisten den Beiden.
 

„Nun gut, dann geht das natürlich nicht. Aber wir haben trotzdem noch einige Fragen an-“
 

„Auch da muss ich Sie enttäuschen meine Herren.“, intervenierte die Blonde direkt und kämpfte sich den Weg durch die Menschenmasse, bis sie Delion erreicht hatte und seinen Arm packte. „Aber unser Champion hat noch einen sehr wichtigen Termin, bei dem er wegen Ihnen schon viel zu spät dran ist.“
 

„Wer sind Sie denn eigentlich?“, wollte schließlich einer der Männer wissen.
 

„Ich bin die Tochter des Geschäftsführers von Aerial Industries, der größten wirtschaftlichen Firma von Amila. Und der Geschäftsführer möchte Delion umgehend sprechen. Und durch Ihr unkooperatives Verhalten bringen Sie ihn nur in Schwierigkeiten. Also entschuldigen Sie uns jetzt bitte.“, meinte die Blonde dann und zog Delion einfach eiskalt an den Reportern und Schaulustigen vorbei.
 

„Halt, warten Sie. Aerial Industries hat geschäftliches Interesse an Champion Delion? Das möchten wir genauer wissen!“, rief einer nach, aber Minako begann schon mit Delion loszurennen.
 

„Tut mir echt Leid, meine Herren. Aber noch ist es vertraulich zwischen Delion und Aerial! Wir sind nicht befugt, weitere Auskünfte zu geben!“, rief sie noch, bevor sie Delion irgendwann losließ, nachdem sie sich sicher war, dass die Männer sie nicht verfolgten.
 

„I-Ich dachte dein Vater wäre der Professor von Amila? Du hast nicht gesagt, dass er auch der Geschäftsführer von Aerial Industries ist?“, murmelte Delion dann perplex.
 

„Ist er auch nicht.“, schmunzelte die Blonde, was Delion jetzt noch verwirrter werden ließ. „Aber anders habe ich dich da nicht rausbekommen.“
 

„Du hast..“, begann Delion schockiert und zeigte mit seiner behandschuhten Hand auf sie.
 

„Ich habe dich absichtlich aus diesem Interview geholt, ja. Weil sie dich ziemlich bedrängt haben. Du hast doch schon alles erklärt und sie haben dich einfach nicht in Ruhe gelassen. Und du hast so ausgebrannt gewirkt, das ich einfach handeln musste. Entschuldige.“, meinte sie dann und faltete entschuldigend die Hände.
 

Delion stand einfach nur sprachlos da und blinzelte. Dann begann er aufrichtig zu lachen und stemmte die Hände an seine Hüften. „Verstehe. So war das also. Nun, dann vielen Dank für diese Rettung.“, schmunzelte er dann und als Minako in sein Gesicht sah, bemerkte sie nur Frohsinn und Heiterkeit.
 

„Dann bist du nicht sauer, dass ich mich eingemischt habe?“, wollte sie schließlich wissen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie aus einem Impuls heraus gehandelt hatte und sie bereits eingeschritten war, bevor ihr Denkprozess beendet war.
 

„Natürlich nicht.“, schmunzelte der Lilahaarige und legte seine Hand auf ihren Kopf. „Ehrlich gesagt, kam mir das wirklich sehr gelegen. Wer weiß wie lange sie mich noch befragt hätten..“, seufzte er dann erschöpft und nahm seine Kappe ab, um sich damit Luft zuzufächeln.
 

„Mhm, es muss anstrengend sein, ständig so viel Trubel um sich zu haben.“, lamentierte sie dann. Delion lachte leicht und nickte schließlich.
 

„Das ist es. Manchmal.. möchte ich kein Champion mehr sein. Ich hätte gerne einfach mal wieder etwas Zeit für mich.. Eine.. Mhm ja eine kurze Auszeit.. und wenn es nur ein Tag ist.. Klingt das egoistisch von mir?“, fragte er sie dann.
 

„Nein, warum sollte es egoistisch sein? Du arbeitest fast pausenlos, ziehst durch ganz Galar für Pressekonferenzen, Fotoshootings, nebenbei sorgst du dafür, dass Galar im Gleichgewicht bleibt und beschützt die Menschen und Pokemon. Du hast dir einen freien Tag wirklich verdient.“, nickte sie. Delion lächelte daraufhin erleichtert.
 

„Danke, dass du das auch so siehst. Leider kann ich mir sowas aber nicht erlauben.“, seufzte er dann.
 

„Warum nicht?“
 

„Nun, ich wüsste gar nicht wohin.. Jeder in Galar kennt mich.. und.. Ich hätte keine ruhige Minute.“, sprach Delion.
 

„Und wenn du den freien Tag einfach woanders verbringst?“, schlug Minako dann vor.
 

„Woanders..?“
 

Minako antwortete ihm gar nicht erst und grinste nur, als sie wieder nach seiner Hand griff und zum nächsten Krarmor-Taxi lief.
 

„Ah, wohin soll es denn gehen?“, fragte der Taxifahrer und fütterte die beiden Krarmor mit einigen Beeren.
 

„Fliegen Sie auch nach Übersee?“, wollte Minako wissen und Delion sah sie fragend an.
 

„Sie meinen in andere Regionen? Nun, dafür haben wir spezielle Taxikuriere. In welche Region möchten Sie denn?“, fragte er dann.
 

„Alola.“
 

„Heh? Alola?“, meinte Delion überrascht. Minako lächelte und bezahlte den Taxifahrer.
 

„Jepp. Ein Kurztrip in ein Urlaubsparadies. Perfekt für unsere kleine Auszeit.“, kicherte sie.
 

„Auszeit? Dann handelt es sich also nicht um die Flitterwochen?“, schmunzelte der Taxifahrer und sah das junge Paar erröten und panisch mit den Händen gestikulieren.
 

„Nein, nein, nein.. Wir sind kein.. Also.. Haha.. Komm wir steigen einfach ein.“, lachte Minako verlegen und zog einen erröteten Delion hinter sich her.
 

Die beiden nahmen in der großen Gondel, die von den Vögeln getragen wurde, Platz und versuchten die peinliche Situation von eben so schnell es geht zu vergessen. Dadurch herrschte anfangs auch eine recht unbehagliche Stille, während sich die Gondel mit den Krarmor in Bewegung setzte und der etwa vierstündige Flug nach Alola begann. Minako dachte darüber nach, wie sie Delion einfach spontan dazu überredet hatte, obwohl sich die beiden doch noch gar nicht so gut kannten.. Bei dieser Erkenntnis fasste sie sich seufzend an den Kopf. Diese Aktion zog die Aufmerksamkeit des Champions auf sich und er blickte zu ihr, als er wegen ihres seltsamen Verhaltens leicht in Sorge geriet.
 

„Alles in Ordnung..?“, fragte er dann. Die junge Frau blinzelte, bevor ihr auffiel, dass sie wohl hörbar geseufzt hatte und winkte peinlich berührt ab.
 

„Ja, alles gut. Ich..fühle mich nur ein wenig dreist. Immerhin habe ich dich geradezu entführt oder?“, fragte sie dann leicht lachend. Delion schmunzelte und verschränkte die Arme.
 

„Könnte man beinahe so nennen. Aber.. Diese kleine Auszeit kommt mir ja wie gesagt sehr gelegen, darum.. Es sei dir verziehen, dass du mich 'entführt' hast.“, meinte er dann und zwinkerte leicht. Die junge Blonde lächelte auf seine Antwort und entspannte sich wieder. Auch wenn die beiden sich noch nicht so gut kannten, wie sie dachte, herrschte doch eine recht ausgelassene und lockere Stimmung zwischen ihnen, seit sie sich im Schlummerwald begegnet waren. Es war eine Sympathie, die sich nicht so einfach erklären ließ.
 

„Da bin ich aber froh. Nun geht es erst einmal nach Alola. Wie lange meinte der Taxifahrer, würde der Flug dauern?“, wollte sie dann wissen.
 

„Ungefähr 4 Stunden. Eventuell eine halbe Stunde mehr, falls die Krarmor zwischenzeitlich eine Pause brauchen und rasten müssen.“, überlegte der Lilahaarige und verschränkte die Arme. „Das ist dennoch ziemlich lang. Nun, da wir hier eh herumsitzen müssen.. wie wäre es, wenn wir die Zeit sinnvoll nutzen?“, fragte er dann.
 

„Gerne. Was ist für dich denn 'sinnvoll' nutzen? Ein Kampf kommt wohl kaum in Frage.“, überlegte die Blondine und schaute sich um. Sehr viel Platz war in der Gondel nun wirklich nicht..
 

„Das ist wohl wahr..“, antwortete der Lilahaarige leicht grinsend. „Ich dachte auch viel eher daran, dass es uns eine gute Gelegenheit bietet, mehr übereinander herauszufinden. Ein paar Dinge wissen wir ja schon durch die Telefonate und andere Treffen, aber.. es gibt noch sehr vieles, was mich beschäftigt.“, gab er dann zu.
 

„Was dich beschäftigt? Über mich?“, fragte Minako perplex und zeigte auf sich selbst. Delion nickte daraufhin.
 

„Ja. Zum Beispiel meintest du, du stammst gebürtig aus Amila. Aber dennoch bist du mehrere Jahre deines Lebens in Sinnoh aufgewachsen. Du hast sogar deine Reise als Trainer von dort aus begonnen. Warum? Warum nicht in Amila und warum hast du in Sinnoh gelebt? Bitte verzeih, wenn diese Fragen zu privat sind. Im Grunde sind wir ja nur Bekannte.“, fügte er leise hinzu und kratzte sich an seinem bärtigen Kiefer.
 

„Ach sei nicht albern, Delion. Wir sind doch keine Bekannten mehr. Wir sind Freunde. Nun.. zumindest sehe ich das so.“, sprach die Blonde dann leicht. Delion blickte sie daraufhin kurz mit einer unlesbaren Miene an, bevor er lächelte und ihr sein Signaturgrinsen zeigte.
 

„Natürlich. Ich sehe es auch so. Ich hatte nur ein wenig Bedenken, ob es nicht trotzdem zu früh ist, sich sowas zu erzählen.“, fügte er hinzu. Minako schüttelte leicht den Kopf daraufhin.
 

„Ich möchte es dir aber erzählen. Ich weiß doch, dass du vertrauenswürdig bist, Champion.“, begann sie schmunzelnd und lehnte sich dann auf ihrem Sitz zurück. „Also..In unserer Familie war mal sehr lange Zeit der Haussegen schief. Das ist.. aber eine etwas längere Geschichte..“, seufzte sie. „Aber wir haben ja Zeit. Weißt du, in Amila gab es eine Trainerschule in Sonnfelden. Und jedes Kind musste auf diese Schule gehen, wenn sie 5 Jahre alt wurden. Dort wurde man 5 Jahre lang dann auf das Trainerdasein geschult und vorbereitet. Dort habe ich auch Cynthia kennen gelernt, weißt du.“
 

„Ah, der Champion aus Sinnoh? Sie war im letztjährigen Champion Cup im Halbfinale. Das war ein knappes Match zwischen Troy und ihr.“, erinnerte sich Delion dann. Minako nickte daraufhin.
 

„Sie ist nicht nur Champion von Sinnoh, sondern auch sowas wie meine große Schwester. Aber dazu komme ich gleich. Jedenfalls besuchte sie auch die Trainerschule, da ihre Familie ebenfalls aus Amila stammt ursprünglich weißt du. Und als ich auf die Trainerschule kam, war sie natürlich schon einige Jahre draußen. Aber sie blieb als Gastdozentin und hat uns sehr viel beigebracht. Zum Beispiel hat sie mir damals geholfen, als wir im zweiten Jahr ein Leih-Pokemon bekommen haben. Man bekommt nämlich ein Pokemon Ei, um das man sich kümmern muss und damit man schon mal ein Gespür für die Pokemon bekommt. Cynthia und ich wurden in dieser Zeit sehr gute Freundinnen, obwohl sie natürlich viel älter als ich war. Ich hab in ihr einfach sowas wie eine große Schwester gesehen. Leider musste sie dann ein Jahr vor meinem Abschluss zurück nach Sinnoh, aber sie hat mir versichert, dass ich immer zu ihr könnte, wenn ich Sorgen habe.. Und das habe ich schneller in Anspruch genommen, als uns beiden lieb war..“, begann die junge Frau und blickte auf ihre Hände. Delion bemerkte den leichten Umschwung ihrer Laune.
 

„Was war vorgefallen?“, fragte er und nahm seine Kappe ab, um sie in einer tröstenden Geste auf Minakos Kopf zu platzieren. Die Blonde lächelte und rückte die Kappe zurecht, bevor sie einmal tief durch seufzte.
 

„Meine Eltern standen kurz vor der Scheidung.“, erklärte sie dann. „Obwohl sie sich wohl wieder einigermaßen zusammen raufen konnten. Doch auf einmal begannen sie wieder zu streiten und.. am Abend bevor meine Abschlussprüfung in der Trainerschule war.. Habe ich den wahren Grund meiner Geburt erfahren.“, meinte sie dann und biss sich leicht auf die Lippe. Obwohl die Geschehnisse in der Vergangenheit lagen, schien sie noch irgendwo eine Belastung zu sein. Und jetzt wo sie darüber nachdachte, war Delion auch der Erste, dem sie das alles überhaupt erzählte. „Die Ehe unserer Eltern war vor meiner Geburt vor dem Aus. Die Harmonie war schon lange weg und mein Vater flüchtete sich wohl auch hin und wieder in die Arme anderer Frauen, weil meine Mutter ihm wohl einfach nicht mehr das gegeben hat, was er brauchte. Jedenfalls entschied sich meine Mutter dann einfach die Pille abzusetzen und meinen Vater an einem Abend dazu zu bringen.. mit ihr zu schlafen, als sie besonders fruchtbar war. Das Resultat kam zügig und.. ja. Und glaub mir, es ist kein schönes Gefühl zu hören, dass deine Eltern dich nur bekommen haben, um ihre Ehe zu retten.“, seufzte sie dann.
 

„Das verstehe ich.. Vor allem warst du noch sehr jung. Das muss ein Schock gewesen sein..“, meinte Delion leise und legte seine Hand auf ihre Schulter. Minako nickte nur leicht.
 

„Das war es. Ich habe mich einfach nur so unverstanden gefühlt und habe die beiden natürlich damit konfrontiert, was sie damit meinten. Und dann.. habe ich den wahren Umstand ihrer Ehe erfahren und.. dass ich neben Kaito noch einen älteren Bruder habe.“
 

„Warte.. du wusstest davor gar nicht, dass Mamoru dein Bruder war? Ist er auch woanders aufgewachsen?“, Delion klang verwirrt, aber das konnte man ja immerhin verstehen. Minako lächelte traurig.
 

„Nun, Mamoru hatte ein noch schlechteres Los bei diesen Menschen als ich gezogen. Oder es kam ihm eher Zugute wer weiß. Jedenfalls.. nach der Geburt meines Bruders, gab es einen Angriff von einem wilden Gengar. Und zwar auch in Sonnfelden, wo die Trainerschule war. Weil dort gab es auch eine Universität, an der Vater Archäologie und Mutter Medizin studiert hat. Sie haben versucht das Gengar aufzuhalten, aber es geriet außer Kontrolle und hat.. Traumfresser auf meine hypnotisierte Mutter eingesetzt. Daraufhin hat sie ihre Erinnerungen verloren.. An ihr gesamtes Leben. Ihren Mann und ihren Sohn. Da entschied Vater, meinen Bruder bei dessen Bruder, unserem Onkel Brian in Bad Lavastadt, Hoenn, unterzubringen. Sie wollten ihn zurück holen, wenn Mutter sich durch die Therapien wieder erinnern konnte und besser fühlte. Aber.. nachdem sie sahen, wie wohl sich mein Bruder bei Onkel Brian und seiner Frau fühlte, haben sie es nicht mehr übers Herz gebracht. Seitdem ging die Harmonie der beiden auseinander. Sie hatten sich kaum noch etwas zu sagen, liebevolle Gesten tauschten sie auch nicht mehr aus und nach und nach zerbrach die Ehe der beiden immer mehr, bis mein Vater schließlich an eine Trennung dachte..“, murmelte Minako.
 

„...und um die Scheidung zu umgehen, dachte deine Mutter, ein Kind würde die Ehe noch irgendwie retten oder zusammen halten?“, fragte Delion und drückte die Schulter der Blonden leicht affektiert im Versuch ihr weiter Trost zu spenden.
 

„Ja. Das war der Hintergedanke meiner Zeugung. Und irgendwie haben sie mich das auch ziemlich oft spüren lassen, aber ich habe mir nie irgendwas dabei gedacht.. Bis ich herausgefunden habe, warum ich geboren wurde..“
 

„Was ist danach passiert?“
 

„Das Verhältnis zu meinen Eltern war am Boden. Und die Abschlussprüfung hatte ich auch nicht bestanden, eben weil ich mit den Nerven so blank lag und mich die ganze Situation Zuhause nur noch fertig gemacht hat. Ich musste einfach weg von dort. Das war das einzige, woran ich denken konnte. Dann fiel mir ein, was Cynthia zu mir gesagt hatte, bevor sie abgereist war.. Dass sie immer ein offenes Ohr für mich hätte und ich immer zu ihr kommen könnte.. Nur.. wie sollte ich als 9jähriges Kind nach Sinnoh reisen? … Vaters Simsala..“, begann die junge Blonde dann. „Vaters Simsala kann die Gedanken von uns Menschen lesen. Und wenn du dir einen Ort ganz stark vorstellst und dein Wunsch groß genug ist..dann schafft es der starke Teleport von Simsala dich dort hin zu transportieren. Und du kannst dir sicher denken, an wen ich dabei dachte oder?“, fragte sie leise lachend.
 

„Cynthia?“
 

Minako nickte. „Du hättest ihr verdattertes Gesicht sehen sollen, als ich plötzlich vor ihr aufgetaucht bin. Ich habe ihr alles erzählt und sie hatte mich danach zu ihrer Großmutter in Elyses gebracht. So fing das also an, darum bin ich nach Sinnoh gegangen. Darum habe ich dort meine Laufbahn als Trainerin begonnen und darum sind Cynthia und Professor Carolina auch wie eine Familie für mich.“
 

„Und dein Bruder? Ich meine.. Ihr habt doch jetzt wieder guten Kontakt zu euren Eltern? Wusste Mamoru auch davon? Ich meine, dass die Menschen, die ihn aufgezogen haben, nicht seine wahren Eltern waren?“, wollte Delion dann wissen.
 

„Ich glaube Onkel Brian hatte es irgendwann nicht mehr ausgehalten und es ihm erzählt. Zu der Zeit war ich aber schon lange in Sinnoh. Mamoru und ich kannten uns bis dahin noch gar nicht. Wir haben uns kennen gelernt, nachdem ich wieder Zuhause war, weil Mutter krank geworden war. Sehr krank.. Aber keine Sorge, es geht ihr wieder gut. Aber wie das mit Mamoru und unseren Eltern ist, das soll er dir lieber selbst erzählen. Wenn ich das mache, wird er sicherlich sauer.“, schmunzelte die Blonde dann. Delion nickte und lächelte.
 

„Ich danke dir für diesen privaten Einblick in dein Leben und deine Familie. Ich möchte diesen Gefallen erwidern und.. darum erzähle ich dir auch etwas über mich, was sonst niemand weiß. Nicht einmal mein bester Freund, Roy.“, begann Delion dann.
 

„Warte.. Wenn nicht einmal dein bester Freund davon weiß, dann solltest du es auch niemandem sonst erzählen..“, murmelte die Blonde betreten. Delion lachte leise und winkte ab.
 

„Aber ich möchte dir zeigen, dass ich dir genauso vertraue, wie du mir.“
 

„Das ist nett von dir, aber das brauchst du nicht. Wenn ich nicht wüsste, dass du mir vertraust, hätte ich dir die Geschichte doch gar nicht erst erzählt.“, lächelte die Blonde.
 

„Na schön. Aber irgendwann erzähle ich es dir, ob du willst oder nicht.“, lachte der Lilahaarige und zwinkerte sie charmant an.
 

„Danke für die Warnung.“
 

Der restliche Flug über herrschte eine angenehme und ausgelassene Stimmung, während die beiden sich über alles Mögliche unterhielten. Minako lernte mehr über die heimischen Pokemon und Delion wurde schon ein wenig über die Gepflogenheiten in Alola aufgeklärt. Die Zwei waren sogar so sehr in ihre Gespräche vertieft, dass sie gar nicht merkten, dass das Krarmor-Taxi bereits gelandet war. Erst als der Taxifahrer an die Scheibe der Gondel klopfte, bemerkte das junge Paar, dass sie gar nicht mehr in der Luft waren.
 

„Nanu? Sind wir etwa schon da?“, fragte Minako erstaunt und blinzelte. Sie holte ihr Smartphone hervor, um die Uhrzeit zu prüfen. Tatsächlich. Der Flug begann vor 4 Stunden und 13 Minuten.
 

„Die Zeit verging ja wie im Flug, Haha.“, schmunzelte Delion und stieg aus der Gondel, um Minako seine Hand anzubieten. Die junge Frau ließ sich von ihm aus dem etwas hohen Gefährt ziehen und beide bedankten sich bei dem Taxifahrer.
 

„Wenn Sie nach Galar zurück möchten, hier in Alola werden Glurak zum Transport verwendet. Sollten Sie jedoch Interesse am Krarmor-Taxi haben, so teilen Sie es uns einfach mit und wir schicken ein Taxi los. Allerdings müssen Sie auch dort die Flugzeit einberechnen.“, erklärte der ältere Mann.
 

„Haha, danke, wir nehmen dann gerne wieder das Krarmor-Taxi. Als jemand, der selbst ein Glurak besitzt, möchte ich diesen wunderbaren Geschöpfen nicht antun, jemanden wie mich zu tragen. Noch dazu über diese Distanz.“, lachte Delion und winkte ab. Der Taxifahrer nickte und verabschiedete sich von den Beiden, als er mit dem Taxi zurück nach Galar flog.
 

„So.. Dann sind wir jetzt in Alola. Und was machen wir jetzt?“, wollte der Lilahaarige Galarchampion dann wissen und stemmte neugierig die Hände an seine Hüften. Er war gespannt zu erfahren, was seine spontane Entführerin nun für die Beiden geplant hatte.
 

„Nun, zuerst einmal müssen wir uns Alola-Tauglich machen. Mit der Kleidung schwitzen wir uns bei den Temperaturen sonst noch tot. Mein Alola-Vulpix, dass uns mit seinem Eis erfrischen könnte, habe ich leider bei Vater im Labor gelassen.“, überlegte die junge Blonde.
 

„Ich könnte ansonsten Pantifrost anbieten.“, schlug Delion lächelnd vor. Minako kicherte leicht und winkte dann ab.
 

„Das wird – denke ich – nicht nötig sein. Du wirst schon noch erfahren warum. Nun lass uns erstmal Professor Kukui und Professor Burnett einen Besuch abstatten.“, meinte die Blonde dann und die beiden machten sich auf den Weg durch Hauholi zum Pokemon Labor. Es war eine recht beschauliche Insel mit einer sehr exotischen Flora, die Delion nur aus Büchern kannte. Auch die Pokemon, wie zum Beispiel das Gesteins-Pokemon Wuffels, hatte er größtenteils noch nie gesehen.
 

Minakos Blick schwankte immer mal wieder zu ihrem Begleiter, wie er sich oft erstaunt im Kreis herum drehte und hin und wieder ein 'Ah' und 'Oh' ausstieß, was die Blonde veranlasste leise loszulachen.
 

„Dich kann man schnell beeindrucken oder? Galar hat mit seiner Naturzone schließlich auch ein schönes Stück Natur.“, neckte sie ihn und stieß ihren Ellbogen sanft in die Seite des kräftigen Mannes. Delion lachte blamiert und kratzte sich an seiner Wange.
 

„Das schon, aber es ist irgendwie .. anders. Diese Meeresluft ist so erfrischend und all die neuen Pokemon.. ich fühle mich, als wäre ich wieder 10 und hätte meine Reise gerade erst begonnen.“, gab er dann lachend zu.
 

„Das freut mich. Um ehrlich zu sein, erging es mir ähnlich, als ich diese Region zum ersten Mal besucht habe. Alola ist einfach wunderschön.“, stimmte die Blondine freudig zu und die beiden sahen einander kurz in die Augen mit zufriedenem Lächeln, bevor sie am Labor ankamen. Dort saß Kukui mit seiner Frau und seinem mittlerweile 2jährigen Sohn, Kemiri*. Kemiri spielte mit zwei Wuffels und ließ sich das Gesicht kichernd ablecken. Burnett sonnte sich und schien zu dösen, denn sie nahm die Besucher nicht wahr. Nur Kukui blinzelte und blickte dann auf.
 

„Oh? Wir haben Besuch.“, sprach er dann und weckte somit seine Frau Burnett. Die weißhaarige Professorin nahm ihre Sonnenbrille ab und schaute zu den beiden jungen Leuten, bevor sie lächelte und aufstand.
 

„Minako..?! Wie schön, dass du uns mal besuchen kommst! Und groß bist du geworden, Kindchen.“, begann Burnett und lief auf Minako zu, um sie an sich zu drücken wie eine besorgte Mutter.
 

„Ehm.. Ich war mit 18 hier.. So viel bin ich auch nicht mehr gewachsen.“, seufzte Minako leise und erwiderte die schwungvolle Umarmung.
 

„Trotzdem! Man merkt dir die Reife deutlich an, als hättest du mehrfach Wachstum eingesetzt. Du bist viel rum gekommen, seit du hier warst, nicht wahr?“, bemerkte Kukui dann, als seine Frau endlich von der Blonden abließ.
 

„Wie man es nimmt.“, schmunzelte Minako und beugte sich dann zu dem kleinen Kemiri hinunter. „Euer Kleiner ist aber auch süß. Ich habe ihn noch gar nicht gesehen. Soweit ich mich entsinne, warst du im zweiten Monat, als ich abgereist war oder? Spricht er schon?“, wollte sie dann wissen.
 

„Natürlich! Er kann schon wunderbar Papa sagen! Komm, Kemiri! Sag Papa!!“, grinste Kukui und hob seinen Sohn voller Stolz an. Der kleine Junge blinzelte nur mehrmals und schaute sich um. „... Du weißt, dass du es kannst.. Sag Papa..“, versuchte es Kukui erneut. Seine Antwort war wieder betretenes Schweigen, bis Minako zu Kichern begann. „Er kann es, das schwöre ich..!“
 

„Ich glaub's Ihnen ja.“, lachte die junge Frau und bemerkte zunächst nicht, dass sie ihren Begleiter noch gar nicht vorgestellt hatte. Burnett kam ihr jedoch zuvor. Sie musterte Delion von oben bis unten, was bei seinem seltsamen Outfit auch kein Wunder war..
 

„Und was für einen hübschen Knaben du dir angelacht hast. Meinen Respekt. Seid ihr hier in den Flitterwochen?“, fragte die Weißhaarige dann mit einem Grinsen. Das junge Paar errötete erneut, nicht zuletzt weil schon wieder jemand diese Reise für ihre Flitterwochen gehalten hatte.
 

„N-Nein, das ist ganz anders. Uhm, wir sind nicht zusammen. Das ist Delion. Er ist der Champion von Galar. Professor, Sie müssten ihn doch kennen. Waren Sie nicht bei dem letzten World Champion Cup?“, fragte Minako dann perplex.
 

„...Es gibt einen World Champion Cup?“
 

Minako schlug sich die Hand vor ihr Gesicht. Das war so typisch für Kukui einfach..
 

„.. Hahaha. Natürlich. Ich habe von dir gehört. Man sagt, du seist in deiner Region seit 10 Jahren nicht ein einziges Mal besiegt worden.“, meinte Kukui dann und gab Delion die Hand. Delion lächelte und nahm diese Geste zur Begrüßung gerne an.
 

„Das stimmt. Und Sie sind nebenberuflich Champion? Das ist beachtlich.“, lobte er den Älteren dann.
 

„Ach, bei uns gibt es nicht so viele Kinder, die auf Inselwanderschaft gehen. Darum hat mein lieber Mann auch viel Zeit seinen stupiden Hobbies nachzugehen.“, winkte Burnett grinsend ab.
 

„Stupide Hobbies?“, blinzelte Delion.
 

„Zum Beispiel als maskierter Wrestler beim Battle Royale..“, führte Burnett an.
 

„Harsche Worte für jemanden, der Poster und große Kuschelkissen mit seinem Motiv umarmt. Du bist doch der größte Fan von 'Mask Royale'.“, zwinkerte die blonde Trainerin und Kukui sah überrascht zu seiner nun vor Schamesröte eingesunkenen Frau.
 

„W-Woher weißt du das denn..?“, wollte Burnett wissen.
 

„Du hast es doch selbst erzählt, als wir mit Selene*, Mayla und Maho vor meinem Ligakampf in einer Bar etwas getrunken haben. Du warst so beschwipst, dass du vor allen Leuten in der Bar herum posaunt hast, du wolltest Mask Royale heiraten. Und wie wir wissen, hast du das am Ende ja auch.“, fügte Minako hinzu, woraufhin Kukui lachen musste.
 

„So ist das also. Das wusste ich ja noch gar nicht, dass meine Frau auch mein größter Fan ist.“, stichelte er sie und Burnett verdrehte kurz die Augen, musste dann aber auch lachen. „Ihr seid sicherlich hungrig, wenn ihr von Galar kommt. Kommt doch erst einmal hinein und genehmigt euch ein leckeres Malasada mit uns.“
 

„Mala-was?“, wollte Delion wissen.
 

„Oh, die werden dir bestimmt schmecken! Das ist eine leckere Süßspeise und Alolas Spezialität!“, meinte Minako und zog ihren Begleiter in das Labor.
 

Am Esstisch unterhielten sich die vier dann während sie die Süßspeisen verzehrten. Unter anderem erfuhren Kukui und Burnett auch, wie es zu diesem „spontanen Urlaub“ gekommen war und mussten direkt wieder lachen.
 

„Also bist du immer noch so impulsiv und spontan. Du bist ja damals sogar losgezogen, um das Vulpix aus Team Skulls Fängen zu befreien, obwohl du nur dein Robball dabei hattest. Das war sehr riskant und du durftest dir von Hala dann auch eine gehörige Predigt anhören, nachdem er dich für deinen Mut gelobt hatte.“, überlegte Kukui.
 

„Dein Vulpix war in Gefangenschaft einer bösen Organisation?“, hakte Delion nach. Er erinnerte sich, wie ängstlich es ihm gegenüber war, als sie sich damals im Schlummerwald kennen lernten. „Das erklärt sein Verhalten Glurak und mir gegenüber. Was war mit dem armen Ding passiert?“, wollte er wissen.
 

„Als Selene und ich Ohana besucht haben, weil ich die Pension sehen wollte, haben wir mitbekommen, wie ein Vulpix von einer Gruppe Halbstarker verfolgt wurde. Es sah schon sehr mitgenommen aus und ehrlich gesagt.. auch verletzt. Denn es hat eins seiner Hinterläufe hinterher geschliffen..“, beim Erzählen wurde es am Tisch ruhiger und auch Delion versteifte etwas. Wie konnten Menschen Pokemon nur so schlimme Dinge antun? Er verstand es einfach nicht. „Wir sind den Typen unauffällig gefolgt, bis sie das Vulpix in die Enge getrieben hatten. Sie wollten es gerade mit ihren Giftpokemon lähmen und fertig machen, damit es sich nicht mehr wehrte. Daraufhin bin ich dazwischen gegangen.“
 

„Hätte ich auch gemacht.. hast du dein Pokemon auf sie angesetzt?“, fragte Delion.
 

„Nein.. Ich glaube mein Denkmechanismus muss zu der Zeit ausgesetzt haben, denn ich warf mich vor Vulpix und habe eine Giftschock Attacke eingesteckt, die auf Vulpix ging.“
 

„WIE BITTE?! Ist dir klar, dass Giftattacken auch für Menschen tödlich enden können?“, Delions Frage war zunächst etwas laut, aber er verstand natürlich, dass sie nur das Vulpix beschützen wollte. Er hätte in so einer Situation vermutlich ganz genauso gehandelt.
 

„Ich sag doch, mein Gehirn hat sich abgeschaltet, als sich meine Füße in Bewegung gesetzt haben.. Ich bekam auch nicht mehr viel mit, was danach geschah, weil alles schwarz wurde. Mir wurde so schwindelig und ich muss durch das Gift mein Bewusstsein verloren haben..“, erklärte sie weiter. Kukui räusperte sich dann, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
 

„Selene hat mich daraufhin kontaktiert. Zusammen mit Hala haben wir uns auf den Weg gemacht. Nachdem Minako von der Attacke getroffen wurde, hatten die Team Skull Mitglieder das Weite gesucht, weil sie gedacht haben, dass jetzt ein Mordprozess auf sie zukäme. Sie hielten sie für tot. Nachdem Selene uns gesagt hat, Minako sei von einem Giftschock getroffen worden, habe ich meine Frau gebeten sich ein Gegengift-Elixier von Maho zu besorgen. Maho ist bei uns ein Insel-Captain, die für die Prüfungen der auf Inselwanderschaft befindlichen Leute zuständig ist. Man kann sie mit einer Arenaleiterin vergleichen. Jedenfalls beschäftigt sich Maho mit Pflanzenpokemon und kann aus vielen Kräutern Medikamente herstellen. Natürlich auch gegen Pokemongifte, die Menschen befallen haben. Wir kamen rechtzeitig an, um Minako das Gegengift zu verabreichen und Hala hat, nachdem er sicher gestellt hatte, dass Minako außer Lebensgefahr war, sofort die Verfolgung der Team Skull Mitglieder aufgenommen.“, erklärte Kukui weiter.
 

„Als ich wieder zu mir kam, war ich in einem kleinen Zimmer in Ohana, wo Kukui mich hingebracht hatte. Du kannst dir vorstellen, dass ich mir was anhören durfte, wie rücksichtslos das war.“, schmunzelte Minako.
 

„War es auch. Aber .. du hast es für ein Pokemon getan. Nur.. versuche in Zukunft dein Leben nicht mehr so leichtfertig aufs Spiel zu setzen, in Ordnung?“, scholt Delion die junge Frau nun.
 

„Ich versuche es.“, lachte Minako dann defensiv und hob beide Hände. „Aber genug über alte Kamellen geredet. Nach dem Essen decken wir uns mit Strandklamotten aus der Boutique ein und gehen zum Mantax-Surfen an den Strand.“, sprach sie dann.
 

„Mantax-Surfen?“, nun war Delion wieder neugierig und dankbar über den Themenwechsel.
 

„Eine der größten Attraktionen in Alola. Es macht so viel Spaß, du wirst sehen!“, versprach die Blonde ihm. Kukui und Burnett beobachten das Paar stillschweigend und sahen einander dann kichernd an.
 

„3000 PokeDollar darauf, dass sie nächstes Jahr auch verheiratet sind.“, grinste Burnett.
 

„Abgemacht.“
 

„Haben Sie etwas gesagt Professor?“, wollte Minako wissen, die glücklicherweise wie Delion nicht zugehört hatte.
 

„Nein, alles in Ordnung. Wir wünschen euch viel Spaß beim Surfen. Ihr habt Glück, das Wetter heute ist perfekt für einige hohe Wellen.“, grinste Kukui und gab ein Daumen nach oben. Delion und Minako bedankten sich nach dem Essen für die Gastfreundlichkeit und verabschiedeten sich von dem dauergrinsenden Professorenehepaar, als sie sich auf den Weg zur Boutique machten, um sich für das Wasserabenteuer passend einzukleiden.
 

Nachdem die beiden versorgt waren mit Badekleidung, einer großen Stranddecke, einem Sonnenschirm, ein Aufblasbarer Beachvolleyball, Schnorchel und Flossen zum Tauchen, sowie einem Neoprenanzug für maximale Sicherheit beim Mantax-Surfen, konnte es endlich zum Strand gehen. Delion war schon ganz gespannt darauf, sich in die Fluten zu stürzen. So entspannt war er tatsächlich seit Jahren nicht mehr, da Rose ihn ständig von einem Termin zum Nächsten schickte. Viel Zeit für Freizeit und sich mal auszuruhen war nicht, weswegen er der Blonden immer dankbarer wurde und seine Laune auch deutlich fröhlicher und glücklicher war als sonst.
 

Am Strand angekommen, richteten sie sich mit dem Sonnenschirm und der großen Decke erst einmal einen netten Platz mit guter Aussicht auf das weite Meer ein. Delion stellte den Sonnenschirm auf, während Minako einen Picknickkorb auf die Decke stellte mit kleineren Sandwiches und Getränken, die sie zuvor noch mit Burnett vorbereitet hatte. Ja, heute durften sich die beiden das ruhig mal gut gehen lassen.
 

Die junge Blondine musste sich jedoch relativ schnell eingestehen, dass sie sich nicht so wirklich darauf konzentrieren konnte, Delion das Mantax-Surfen zu erklären, als sie mit ihm vor dem Mantax-Verleih stand. Ihr war durch seinen Körperbau ja vorher schon bewusst, dass er ein Sixpack haben musste, aber soviel bare Haut durch seine Badeshorts zu sehen, war schon anders, als sich einfach auf seine Fantasie zu verlassen und nur zu raten, wie er wohl unter der Kleidung aussah. Seine muskulöse Brust glänzte in der Sonne und die Bauchmuskeln zuckten leicht, wenn er sich streckte, um sich aufzuwärmen. Delion bemerkte ihren Blick irgendwann und blinzelte.
 

„Uhm, wolltest du mir nicht gerade erklären, was man beim Mantax-Surfen beachten muss?“, begann er und weckte die junge Frau damit aus ihrer Trance. Sie blinzelte mehrfach und fühlte sich ertappt. Da hatte sie ihn länger angestarrt, als sie wollte.. Delion war definitiv ein sehr attraktiver Mann und seine Persönlichkeit stand seinem Aussehen in Nichts nach...
 

„Err.. Ja, tut mir Leid. Das Surfen an sich ist weniger eine normale Sportart hier in Alola. Es ist Kunst. Denn du kannst auf dem Mantax verschiedene Kunststücke ausführen, während du auf den Wellen reitest und dabei Hindernissen, wie Bojen oder wilden Wasserpokemon ausweichst.“, erklärte die Blonde mit einem Räuspern.
 

„Mhm, aber Mantax sind nicht gerade groß und kräftig. Ich schätze, diese Sportart scheint mir mehr für Kinder und schlanke Frauen zugeschnitten zu sein. Dich würde das Mantax mit Leichtigkeit tragen. Aber mich..“, stutzte Delion und verschränkte die Arme.
 

„Ah, da mach dir mal keine Sorgen, Kumpel.“, winkte der Verleiher ab – Delion wurde von Minako auf dem Flug auch schon darauf vorbereitet, dass man in Alola selbst Fremde duzt und mit Kumpel anredet. Minako siezt Kukui zwar trotzdem, obwohl er ihr das Du natürlich auch angeboten hatte, aber dazu war die Blonde einfach zu höflich. Er war ja immerhin noch ein Pokemon-Professor. „Wir haben natürlich auch Zucht-Mantax in allen Größen. Wir haben die Mantax mit Wailord gekreuzt, um größere Exemplare zu züchten. Und das mit Erfolg. Seht euch nur mal dieses Schätzchen hier an..“, begann der Verleiher und zeigte den beiden ein Mantax-Männchen mit einem Durchmesser von etwa fünfeinhalb Metern.
 

„Woah?! Der ist ja gigantisch im Vergleich zu normalen Mantax!“, entwich es Delion erstaunt und er trat näher ans Wasser. „Darf ich den mal streicheln?“, fragte er dann wie ein Kind im Streichelzoo.
 

„Nur zu, die Mantax sind alle zahm, sonst könnte man sie wohl kaum reiten.“, nickte der Verleiher und Minako musste wieder über Delions Art kichern. Dieser Mann war wirklich einzigartig. Er sah zwar bullig und kräftig aus, hatte aber das Gemüt eines großen Teddybären. Eine gute Mischung, wie sie fand.
 

Delion kniete sich über die Reeling zu dem Pokemon und streckte seine Hand aus. Das Mantax schnüffelte an ihm und begrüßte den Lilahaarigen dann mit einem Ruf. „Maaan.“
 

„Das wäre dann dein Mantax, wenn ihr wegen des Surfens hier seid. Für die zierliche junge Dame habe ich natürlich ein kleineres Exemplar.“, erklärte der Verleiher und rief ein weiteres Mantax, ein etwa zwei Meter langes Weibchen. „Das macht dann 500 Pokedollar für eine Stunde.“
 

„Alles klar. Wir möchten bitte zwei Stunden. Ich zahle.“, meinte Minako und holte ihre Geldbörse, die sie mitgenommen hatte. „Und dann hätte ich gerne noch ein paar Beeren für die Mantax.“
 

„Sehr gerne. Sie mögen Tsitrubeeren recht gerne.“
 

„Dann hätte ich gerne einen Beutel voller Tsitrubeeren.“
 

Delion ließ sie unfreiwillig bezahlen, da es ja ihre Idee war und er zu seiner Schade gestehen musste, kein Geld mitgenommen zu haben. Schließlich war das eine spontan entstandene Reise und Delion hatte außer seinen Pokemon nichts bei sich.
 

Da nun alle Formalitäten geklärt waren, ging es endlich ins erfrischende Wasser zu den Pokemon. Zuvor mussten sich die beiden erst einmal den Neoprenanzug über ihre Badekleidung ziehen, da so ein Wellenritt durchaus auch ungewolltes Eintauchen in den Wellen zur Folge hatte und man durch die Anzüge vor dem kalten Meerwasser, welches durch die Wellenströmung vom Norden teilweise bis in alle Ecken Alolas gelangt war, geschützt war.
 

Minako war die Erste, denn sie zeigte Delion mit ein paar ruckartigen Bewegungen, wie man auf dem Mantax Platz nimmt. Man kann sowohl sitzen, als auch knien oder stehen, je nachdem wie es für einen am bequemsten war. Stehend hatte man mehr Kontrolle über die Balance, um dem Mantax zu verdeutlichen, in welche Richtung es abwenden soll. Daher entschied sich die Blonde auch für eine stehende Position und nahm die Zügel des Sattels in die Hand.
 

„Wir sollten nicht zu weit vom Strand schwimmen. Am besten wir nehmen nur die kleineren Wellen. Zumal es auch dein erstes Mal ist.“, kommentierte die Blondine dann.
 

„Für dich nicht?“, fragte Delion und versuchte ebenfalls eine stehende Position einzunehmen. Das war leider leichter gedacht als getan und der große, kräftige Mann taumelte auf dem Mantax nach beiden Seiten, bis er die Balance verlor und ins Wasser fiel.
 

„Nein. Als ich hier war, habe ich fast jeden Tag auf Mantax die Wellen beritten. Außerdem ist das auch die effektivste Methode von einer Insel zur nächsten zu kommen. Alola besteht nämlich aus vier Hauptinseln und unzähligen unbewohnten Nebeninseln.“, erklärte sie und unterdrückte ein Kichern über Delions Tolpatschigkeit. Der Lilahaarige tauchte auf und spuckte das Salzwasser aus, bevor er erneut versuchte auf das Mantax zu steigen.
 

„Du liebst Wasser, kann das sein?“, fragte er schmunzelnd und versuchte nun die Balance in einer sitzenden Position zu halten. Das schien besser zu klappen.
 

„Allerdings. Schon als Kind bin ich gerne geschwommen. Meine Mutter hat mich immer kaum aus der Badewanne bekommen, weil ich einfach stundenlang so hätte weiter plantschen können.“, gab Minako lachend zu. „Als ich dann bei Cynthia war, sind wir zum ersten Mal vor Xeneroville in Hoenn getaucht. Das war ein Erlebnis.“, lächelte die Blonde und schwelgte in Erinnerungen.
 

„Und bei dieser Liebe bist du keine reine Wasser-Trainerin geworden?“, schmunzelte Delion und streichelte das Mantax, nachdem er eine gute Balance gefunden hatte.
 

„Nun, mein Signatur-Pokemon hat als ihren zweiten Typ Wasser, zählt das?“, antwortete Minako grinsend und Delion lachte leicht.
 

„Das lass ich mal durchgehen.“, scherzte er und die Mantax setzten sich in Bewegung zur ersten Welle.
 

„Dort ist schon die Erste! Halt dich gut fest und versuche nicht den Coolen zu spielen.“, warnte die Blondine und versetzte sich auf Mantax, um es zur Welle zu manövrieren. Das Mantax schien zu verstehen, was seine Reiterin da von ihm wollte und begann zur Strömung der Welle zu schwimmen. Dort angekommen hielt es einen seiner riesigen Schwimmflossen in die Strömung, um selbst eine sichere Position zu haben und von der Welle getragen zu werden. „Woah..! Ich befürchte, ich bin doch ein wenig eingerostet..“, fügte sie hinzu, als sie den Halt etwas verlor durch die Bewegungen von Mantax. Mit aller Kraft versuchte sie ihren Körper auf Mantax zu ziehen, während ihr Unterkörper bereits in den eiskalten Fluten war.
 

„Hey, alles oh-“, begann Delion und lehnte sich zur Seite, um einen besseren Blick zu haben. Was sich als tückischer Anfängerfehler unter Surfern entpuppte.
 

„Nein, nicht-“, zu spät für Minakos Ruf, denn die nächste Welle überraschte das Mantax von Delion und durch den Zusammenprall mit den Wassermassen fiel auch er nun in das Wasser. „Delion..!“, rief Minako besorgt und ließ von ihrem Mantax ab, damit sie nach Delion tauchen konnte. Bevor sie jedoch Luft holen und untertauchen konnte, tauchte Delion vor ihr auf und schüttelte sich leicht.
 

„Gehört das auch mit zur Unterweisung, Frau Lehrerin?“, fragte er scherzhaft und Minako blickte ihn geistlos an, bevor sie erleichtert seufzte und etwas lachen musste.
 

„Nun, das ist ein Wassersport. Und wer beim Surfen nicht mindestens 100 mal vom Surfbrett gefallen ist, der hat den Sport nie wirklich ausgeübt, nicht wahr?“, schmunzelte sie und die beiden trieben lachend im Meer.
 

„Wo sind die beiden Mantax?“, fragte Delion dann und das Paar blickte sich um.
 

„...Verdammt.“
 

Weit und breit war keine Spur mehr von den Mantax zu sehen und auch die Insel Mele-Mele war nicht mehr zu sehen. Die Wellen mussten die beiden weiter heraus getragen haben, als sie bemerkt hatten.
 

„Hat dir der Verleiher nicht eine Trillerpfeife mitgegeben, mit denen du die Mantax rufen kannst, falls sie uns unterwegs verloren gehen?“, fiel es dem Lilahaarigen dann ein. Minako nickte und griff sich an den Hals, wo sie unter dem Anzug die Pfeife um den Hals trug.
 


 

„Mist.. Ich muss sie verloren haben, als ich dir nach gesprungen bin..“, seufzte die Blonde dann frustriert.
 

„Und jetzt? Unsere Rotom-Smartphones haben wir auch nicht dabei und wir können uns nicht bemerkbar machen. Und zu lange sollten wir uns auch nicht hier aufhalten. Wilde Tohaido greifen auch Menschen an, weil sie sie für ihre Beute halten.“, erklärte Delion dann.
 

„Warte!! Wir haben doch unsere Pokebälle immer dabei. Die Neoprenanzüge haben Halterungen für die Pokebälle! Hast du ein Wasserpokemon?“, fragte Minako dann.
 

„Ja, Intelleon. Die Endstufe des Wasserstarters aus unserer Region. Aber ich fürchte er wird uns nicht beide ans Ufer tragen können.“, antwortete der Lilahaarige nachdenklich.
 

„Braucht er auch nicht! Hol Intelleon aus seinem Pokeball!“, befahl Minako dann. Delion nickte leicht und griff nach dem Pokeball, als er das große Eidechsenpokemon aus seinem Gefängnis befreite, welches ihn in Daten minimierte.
 

„So und nun?“, wollte er dann wissen. Minako lächelte und griff nach einem roten Sympaball.
 

„Nun sieh einfach zu.“, sprach sie und holte das Pokemon aus dem Ball. Es war ein wunderschönes Meerjungfrauähnliches Pokemon, welches Züge von einem Seehund und einer Menschenfrau hatte. Ihr langes, blaues Haar, war mit Perlenketten unterteilt und ihre kleine rote Nase erinnerte entfernt an einen Clown.
 

„Was ist das für ein Pokemon? Es ist..wunderschön“, kommentierte Delion neugierig und Intelleon stieß auch einige Rufe des Wohlgefallens aus, als es das unbekannte Pokemon erblickte.
 

„Das ist das besagte Signaturpokemon, von dem ich dir erzählt habe. Primarene. Primarene, das sind Delion und Intelleon.“, stellte sie ihr Primarene dann den anderen vor. „Zum Kennen lernen haben wir aber später noch Zeit. Primarene, kannst du eine Schaumserenade unter uns bündeln und -“
 

„Warte mal, erhitzt sie dadurch nicht das Wasser bis es kocht?“, hielt Delion geschockt ein.
 

„Jetzt warte doch mal, genau dafür brauchen wir doch dein Intelleon! Es soll mit einer Combo aus Präzisionsschuss und Überflutung den Schaum von uns fernhalten. Aber wenn Primarene mit Schaumserenade die Wellen erhitzt, verdampfen sie in die Luft. Durch die Wellen zieht der Dampf so hoch, dass es von der Küste – und vielleicht sogar bis zum Pokemon Labor, gesehen werden sollte. Kennst du ein besseres SOS-Signal in unserer Situation?“, erklärte sie ihren Plan und Delion schüttelte leicht den Kopf. „Na siehst du! Also ihr Beiden, tut ihr uns den Gefallen?“
 

„Wasserdampf ist durchsichtig. Ich glaube nicht, dass man ihn von einer Entfernung sehen kann...“, grübelte Delion dann doch, als er den Plan noch einmal im Geiste durchging. Minako begann zu grinsen.
 

„Deswegen setzt Primarene danach Zauberschein auf den Dampf ein. Das ist eine Feenattacke, die dem Wasserdampf ein rosa Leuchten gibt. Damit sieht man uns definitiv.“, meinte Minako und Primarene nickte, bevor sie begann die Attacken einzusetzen. Mit Überflutung floss das kochend heiße Wasser um das Paar und die Pokemon vorbei, während der Präzisionsschuss die Strömung veränderte. Intelleon schoss in die Wellen und erschuf damit quasi einen Energiefluss, mit dem die Schaumserenade die Welle hinauf fließen konnte und sich bis zum Siedepunkt erhitzte. Dadurch verdampfte das viele Salzwasser binnen Sekunden und als der Dampf aufstieg, hauchte Primarene den Zauberschein dazu, der sich wie ein pinker Schleier über den Wasserdampf legte und er tatsächlich am Himmel leuchtete.
 

Delion öffnete seinen Mund. Das war beinahe so überwältigend wie ein Gigamax und er konnte nur baff mit ansehen, wie der Dampf immer höher stieg und sich wie eine Wolkendecke über ihnen ausbreitete. „Wenn wir jetzt nicht auffallen, dann weiß ich auch nicht.“, lachte er dann und Minako streichelte Primarene und Intelleon, um sie für ihre Attacken zu loben.
 

„Nicht wahr? Das habt ihr beiden wirklich toll gemacht.“, sprach die junge Blondine und Delion schwamm zu ihr, um die Pokemon ebenfalls zu streicheln und ein Lob auszusprechen.
 

Etwa 20 Minuten später, fuhr ein Motorboot in ihre Richtung. Minako hielt sich an Primarene über Wasser und Delion an Intelleon, als Kukui und zwei Männer der Küstenwache die beiden aufgabelten. An Bord erzählten sie ihnen dann, was passiert war und dass sie die beiden Mantax verloren hatten.
 

„Ah, ich habe mit dem Verwalter gesprochen. Heute war wohl ein Azubi beim Verleih, der noch nicht wusste, dass die beiden Mantax, die man euch gegeben hat, in ihrer Paarungszeit waren. Alle Mantax wandern während der Paarung Richtung Norden zu den unbemannten Inseln. Weil sie dort in Ruhe ihre Jungen aufziehen können. Um zu verhindern, dass die Zucht-Mantax daher verschwinden, werden sie in ein Zuchtbecken gebracht. Die beiden hätten gar nicht mehr zugänglich sein dürfen.“, erklärte Kukui.
 

„Oh nein. Dann sind wegen uns auch noch 2 Zucht-Mantax abgehauen..“, seufzte Minako, aber Kukui winkte ab.
 

„Macht euch darüber keine Gedanken. Die Zucht-Mantax folgen zwar momentan ihrer Natur, aber sie sind auch dem Betreiber des Standes treue Partner Pokemon. Nachdem die Brutzeit vorbei ist, werden sie mit samt ihrer Jungtiere zurück kommen.“, erklärte er, was Minako erleichtert aufseufzen ließ.
 

„Gott sei Dank.“, seufzte sie und ließ sich auf den Boden fallen. So hatte sie sich den Ausgang des Ausflugs nicht vorgestellt. Delion setzte sich neben sie und lachte sanft auf.
 

„Das war doch mal ein kleines Abenteuer. Aber Respekt, wie ist dir das mit dem Dampf so schnell eingefallen?“, wollte er dann wissen.
 

„Uhm.. Einfach so, denke ich..“, lachte die junge Frau unsicher und kratzte sich an der Wange. Delion blinzelte und hörte dann erheitertes Gelächter von der anderen Seite. Kukui.
 

„Weil diese Seerettung durchaus nicht die Erste ist. Wir durften Minako schon mindestens 15 Mal vom Meer zwischen den Inseln, und sogar drei mal von den unbemannten Inseln, abholen, weil sie mit dem Mantax so weit abgekommen war, dass sogar das trainierte Wasserpokemon keine Orientierung mehr hatte.“, erzählte er dann neckisch.
 

„Professor.. Daran hätten Sie mich jetzt nicht erinnern müssen..“, seufzte die junge Blonde beschämt und hielt sich beide Hände ins Gesicht, um ihre Verlegenheit zu verstecken. Dann hörte sie ein maskulines Lachen neben sich. „Das ist nicht witzig.“, meinte sie dann zu Delion.
 

Der Lilahaarige hielt sich die Hand vor den Mund und unterdrückte weiteres Prusten. „Entschuldige. Ich fand die Vorstellung nur so herrlich, wo du doch den halben Flug über davon geschwärmt hast und angegeben hast, wie gut du im Mantax-Surfen bist. Und dann kommen solche Geschichten ans Tageslicht. Es ist einfach.. süß.“, den letzten Satz sprach er ein wenig leise aus, aber Minako verstand ihn dennoch und wurde kurz rot um die Nase.
 

Hatte er sie da tatsächlich gerade süß genannt..?!
 

„Also.. nur zu deiner Information.. Ich bin nur vom Weg abgekommen, weil ich so viel Spaß beim Surfen hatte und dann einfach spontan irgendwo hin geschwommen bin. Meine spontane Natur ist nichts negatives. Ihr verdanken wir immerhin auch, dass wir uns kennen gelernt haben.“, wehrte sich die Blonde und verschränkte mit leichtem Schmollmund die Arme. Delion stoppte seine Heiterkeit und lächelte sie dann an.
 

„Das ist natürlich korrekt. Und ohne dich hätte ich diesen entspannten Urlaubstag nicht. Vielen Dank dafür.“, meinte er dann legte seine Hand freundschaftlich auf ihre Schulter, um sie leicht affektiert zu drücken. So drückte er wohl Dankbarkeit aus und auch Vertrauen und Loyalität zu der Person, die er so berührte. Ein Umstand den die Blonde ehrte und genauso zurück geben konnte. Sie lächelte nun auch und legte ihre eigene Hand auf seine.
 

„Nicht dafür. Ich bin froh, dass ich helfen konnte. Und außerdem habe ich Alola vermisst.“, gestand sie ihm.
 

„Ich kann schon verstehen, wieso. Es ist ein Paradies. Und ich glaube Primarene ist dein absolutes Lieblingspokemon oder?“, fragte er dann neckisch wissend.
 

„W-Woher weißt du das nun wieder?“, wollte die Blondine dann wissen. Delions Lächeln wurde ein Grinsen und er nahm seinen eigenen Pokeball mit Glurak. Er schaute auf den Ball und sein Blick wurde um einiges sanfter.
 

„Weil Primarene.. dir sehr ähnelt. Weißt du.. Jedes Partnerpokemon wird seinem Trainer nach gewisser Zeit ähnlich. Charakterlich, mit der Aura, seine Gesten, Haltung. Irgendwas. Und wenn das Band ein Pokemon und seinen Trainer so eng verbindet, dann sind diese Gemeinsamkeiten noch besser sichtbar. Als du Primarene aus dem Ball geholt hast.. Habe ich dich in ihrem frohen Gemüt wieder erkannt. Wie anmutig sie ihr Haupt gehoben hat und ihr Haar in der Meeresbrise wehte.. Ihre feminine Haltung bei der Attacke. .. Alles an ihr hat mich irgendwie an dich erinnert. Euer Band muss sehr eng sein und du selbst hast in diesem Neoprenanzug wie eine Nixe gewirkt.. Ein passendes Pendant zu Primarene, wenn ich das mal sagen darf.“
 

Seine Worten ließen die junge Frau erneut erröten. Die Dinge, die er da sagte, waren wahr. Das alles konnte er an einem einzigen Blick auf Primarene herauslesen? Es war bemerkenswert. Dieser Mann war zurecht der World Champion. Minako lachte leicht und nahm dann ihren Sympaball mit Primarene in die Hand. Sie drückte den Ball an ihre Brust, wo ihr Herz war, und schloss die Augen.
 

„Du hast es erfasst. Primarene und mich verbindet ein besonderes Band. Ich habe mich in ihre Vorstufen verliebt, seit ich sie das erste Mal sah. Ich kann nicht einmal genau sagen warum.“, schmunzelte sie und blickte dann auf. Die Sonne ging bereits unter und tauchte gerade hinab hinter dem Horizont am Meer. Es sah aus, als würde das Meer die Sonne verschlingen.
 

„Schicksalhafte Begegnungen kann man weder erklären noch beeinflussen. Der beste Beweis sind schließlich wir.“, meinte Delion dann und zwinkerte ihr zu. Minako lächelte und nickte erneut, bevor sie die Augen erneut schloss und die letzten Sonnenstrahlen der Abendsonne ihre leicht unterkühlte Haut wärmten.
 

„Ich möchte euch Turteltäubchen ja ungern aus eurer bedeutsamen Diskussion entreißen, aber.. wir sind jetzt wieder an der Küste. Ihr solltet euch etwas Trockenes anziehen und euch ein Hotel suchen.“, sprach Kukui auf einmal. „Natürlich könnt ihr auch im Labor bleiben.“
 

„Danke für das Angebot Professor. Aber.. Delion ist in Galar ein vielbeschäftigter Mann. Ein Tag reicht eigentlich schon aus, um einen riesigen Skandal in Galar loszutreten, dass der „unschlagbare Champion“ spurlos verschwunden sei. Deswegen haben wir uns genau diesen einen Tag hier gegönnt. Wir möchten direkt wieder zurück nach Galar.“, erklärte Minako dann.
 

„Aber das Krarmor-Taxi braucht vier Stunden bis hierher. Dann ist es fast Mitternacht. Und wir sind gegen 4 Uhr zurück in Galar..sollten wir nicht doch lieber die Nacht noch abwarten?“, fragte Delion nachdenklich. Minako legte ihren Zeigefinger unter das Kinn.
 

„Da ist etwas dran. Na schön. Aber wir rufen den Taxifahrer schon mal an, dass er doch bitte das Taxi so losschickt, dass er uns ungefähr gegen 10 Uhr abholt. Dann können wir ausschlafen und sogar noch frühstücken. Deal?“, fragte die junge Frau und hielt ihre Hand zu ihm. Delion lachte und schlug ein.
 

„Klar, Deal.“
 

Die Nacht verbrachte das Paar bei Kukui und Burnett. Das Labor, wo die Familie auch wohnte, hatte genügend Gästezimmer. Am nächsten Morgen servierte Burnett den Dreien auch ein herzhaftes Frühstück nach Alola Art, bevor sich Minako und Delion kurz vor 10:00 Uhr von ihnen verabschiedeten und in das Krarmor-Taxi stiegen, welches sie zurück nach Galar bringen sollte.
 

Während des Rückflugs bedankte sich Delion sicherlich noch gut an die 30 Mal bei Minako für diesen Urlaubstag und wie sehr er es in Alola genossen hatte. Die Menschen waren auch sehr sympathisch und er hätte nichts dagegen, wenn er irgendwann noch einmal eine Reise mit ihr nach Alola machen würde. Das notierte sich die Blondine gedanklich und die beiden genossen einen ruhigen Flug bis nach Galar.
 

Die Moralpredigt, die sich Delion dann von Olivia und Rose anhören durfte, nahm der Champion gerne in Kauf und Minako konnte durchaus behaupten, dass dieses kleine Erlebnis die Freundschaft der beiden noch gefestigt hatte.
 

Was würde sie in Zukunft noch alles in Galar erwarten?
 

*Kemiri kommt von Kemirinuss und ist eine andere Bezeichnung des Lichtnussbaumes, von dem auch Kukuis Name abgeleitet ist (weil eine weitere Bezeichnung die Kukuinuss ist)

*Selene ist der offizielle Name der weiblichen Protagonistin aus Sonne/Mond



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