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Folgen eines Turniers

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Lang, lang ist´s her...ja ich lebe noch (würde CharlieBlade1901 so sagen)
Endlich ist das lang ersehnte nächste Kapitel fertig. Als [[Mia11[[ mich fragte, ob ich weiter schreibe, dachte ich mir, ok, dann los. Hab es eh lang genug vor mich hergeschoben, war zwischendurch krank und die neue Arbeit ist körperlich anstrengend und hatte kaum Kraft oder hatte keine Lust zu schreiben. Ich hatte schon 9 Seiten geschrieben gehabt, aber als ich weiter schreiben wollte, waren nur noch # zu sehen und keine Worte. Also nochmal von Anfang an alles schreiben. Anfangs kaum Motivation, habe ich es endlich hinbekommen. Meine Beta  Tsumikara meinte, dass es gut ist und darüber freue ich mich total :)
Widmen werde ich das Kapitel Mia11 weil sie mich motiviert hat weiter zu schreiben und flower_in_sunlight die es verdient hat und hoffe es freut die beiden.
Also viel Spaß beim lesen Komplett anzeigen

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Nervige Serenity

 

 

Nervös nestelte ich an meinem Ehering, als wir beim Frühstück saßen. Irgendwie musste ich meinem Mann beibringen, dass ein Reporter mich beim Frauenarzt gesehen hatte UND auch wusste, dass ich mit Daisy dort gewesen war. Mein Teller war bereits leer und versteckte meine Hände unter dem Tisch, damit man mir die Unsicherheit nicht ansah und biss auf meine Unterlippe.

„Joey?“

Erschrocken zuckte ich zusammen, stieß mein Glas Wasser um und fluchte. Dann sah ich meinen Schwager an, was ich besser nicht gemacht hätte. Er bedachte mich skeptisch mit einer hochgezogenen Augenbraue. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er mich beobachtete.

„Äh...ja?“

„Alles in Ordnung?“ Den dicken Kloß hinunterschluckend nickte ich.

„Ja. Ich muss noch die Schneebälle kochen, hab ich ganz verwaschen...“ Was...WAS redete ich da schon wieder für einen Stuss? So wie mich meine Familie ansah, hielten sie mich auch für verrückt, weswegen ich schnell aufstand.

„Ich meine...ich werde jetzt lieber fliegen gehen, dass....ist...äh...“ Peinlich berührt floh ich aus der Küche und nur ein paar Sekunden später spürte ich die frostige Eisaura meines Mannes hinter mir.

„Was hast du jetzt schon wieder angestellt?“ Mit diesen Worten vereiste er mich, ich faselte erneut unzusammenhängende Sätze, bis er mich an den Schultern packte und mir fest in meine Augen sah. Davon wurde es mir ganz warm in meinem Bauch und meine Knie schienen zu schmelzen. Genau wie das Eis in seinen Augen, als er mich anlächelte.

 

Egal was du hast, ich verspreche dir nicht sauer zu werden.“ Nickend atmete ich tief durch, um zu verhindern, dass noch mehr idiotische Sätze aus meinem Mund kamen.

„Aber im Drachenmeer...schwimm....“, meinte ich und fühlte wie mein Gesicht vor Scham ganz heiß wurde. Doch ich bekam nur ein liebevolles Grinsen ab, was die Hitze im Gesicht nur noch verstärkte, er nahm mich am Ellbogen und brachte mich nach oben zum Meereszimmer und ich gab verdeckt den Code ein. Als wir im Zimmer waren schlossen wir auch sofort ab, dann sah er mir fest in die Augen.

 

„Nun?“ Nervös knetete ich meine Hände und quetschte mühsam ein paar Worte heraus.

„Frauen...arzt....Daisy...Reporter...“ Er erbleichte und setzte sich auf eine der Liegen, in seinen Augen sah ich...Schuld? Er schluckte und schloss seine Augen. Diese Reaktion hatte ich mal gar nicht erwartet. Eher ein aufbrausen oder eine Erfrierung. Es dauerte eine Weile, bis er sich gesammelt hatte und die Augen wieder öffnete. Sein Gesicht blieb undurchdringlich, was mich vermuten ließ, dass er auch was angestellt hatte...zumindest was ähnliches.

 

„Da wir schon dabei sind, uns was zu gestehen...dein Impala wurde gestohlen und Blade hat Valentine im Nachbardorf gesehen.“ Äh was? Mein Impala wurde....Moment....sagte er gerade...Mai war auf freiem Fuß? Sofort fuhr eine Welle der Furcht durch mich. Würde sie ihn wieder umbringen wollen? Musste ich ihn verstecken? Was sollte ich nur tun? Sollte ich sie suchen und davon abhalten wieder so mörderisch zu handeln?

Ein betörender Duft stieg mir in die Nase und ließ mich alles woran ich gerade dachte vergessen. Es gab nur noch meinen Seto, als er mich in den Arm nahm. Besitzergreifend schmiegte ich mich an seine männliche Brust und sog seinen Duft ganz tief ein.

Eine Weile standen wir so da, seine Nase in meinen Haaren vergraben, bis sein Handy klingelte und knurrend die Umarmung löste. Es war gerade so schön gewesen. Doch sein verwirrter Blick ließ mich neugierig werden, wer da gerade anrief.

 

 

„Blade? Bist du nicht in Palermo?“ Charlie? Was wollte er denn? Schnell machte mein Tiefkühler den Lautsprecher an, damit ich mithören konnte.

Bin ich. Nikolas und die Kinder sind gerade am Pool und ich trinke meinen dritten Chaos Magier mit extra Limette. Stellt euch vor, die wussten gar nicht, wie der gemixt wird. Solche Stümper. Nun wie auch immer, ich hatte im Gefühl, dass ihr mich braucht und niemand ist öfter in Schwierigkeiten als ihr beide.“

Richtig. Charlie war doch Reporter. Die Chance, dass er den Reporter kannte, der mich gesehen hatte, war groß. Ich schilderte ihm unsere Situation, beschrieb den Mann und hoffte, er würde uns helfen können.

Da habt ihr aber Glück. Ich kenne die von der Domino Times alle ganz gut und es gibt nur eine Handvoll Männer, die eine Frau haben und auf die diese Beschreibung passen könnte. Ich nehme nicht an, dass ihr wisst, wie dieser ominöse Typ heißt?“

„Nein...keine Ahnung.“, erwiderte ich geknickt.

Schon ok, ich frage mich unauffällig durch...bis gleich.“ Er hatte bereits aufgelegt, bevor wir uns verabschieden hätten können. Was sollten wir machen, bis er den Namen hatte und mit dem Reporter geredet hatte? Angespannt ging ich durch das Zimmer und zuckte bei jedem kleinen Geräusch zusammen, doch richtig erschreckte ich mich, als Charlie wieder zurück rief.

 

„Beruhige dich, Joey. Er wird uns bestimmt helfen können....Ja?“

Also ich hab den Namen. Er heißt Koichiru Masamu und versucht seit neun Jahren Vater zu werden und diesmal hat es endlich geklappt gehabt. Deswegen war er mit seiner Frau beim Frauenarzt. Soll ich dir seine Nummer geben, Kaiba?“

„Ja gib sie mir. Ich werde das persönlich regeln.“ Charlie nannte eine Nummer, die ich mir sowieso nicht merken konnte und wir wünschten ihm und seiner Familie noch einen schönen Urlaub.

Ich bin trotzdem in Bereitschaft. Bei euch weiß man nie wann die nächste Katastrophe kommt. Passt mir schön am Samstag auf. Ich befürchte dass Mr. Wheeler - Mc. Lime ebenfalls anwesend sein wird. Lasst Jason besser zu Hause.“

 

Damit verabschiedeten wir uns von ihm und seufzten beide gleichzeitig auf.

„Er hat Recht. Jason sollte zu Hause bleiben.“, meinte der Eisarsch, doch ich hielt sofort dagegen.

„Aber was ist mit den Mädchen? Wenn er zu Hause bleibt...obwohl...Yoshi ist ja auch noch da.“ Murrend stimmte mir mein Drachenkönig zu, meinte aber, wir sollten ihm vertrauen, dass er nicht zu weit ging. Sie würden den richtigen Zeitpunkt selbst finden es ihm zu sagen und er wollte sich nicht weiter einmischen.

„Du machst es dir ja leicht. Dad hat trotzdem das Recht zu erfahren was mit ihnen ist.“, meinte ich leicht angesäuert. Damit sperrte ich wieder das Meereszimmer auf und wir gingen hinaus. Doch davor stand Dad.

 

„Dad? Was machst du hier?“, fragte ich beunruhigt.

„Was soll ich schon hier machen? So wie du dich am Tisch aufgeführt hast, ist irgendwas im Busch...und was sollte ich erfahren? Mit ihnen? Du meinst die Mädchen? Joey? Weißt du etwa was mit ihnen los ist? Du auch Seto? Und sagt es mir nicht? Wie könnt ihr nur?“ Na super. Wieso war Dad nur immer so scharfsinnig? Und wieso vergaß ich das immer wieder? Aber weder aus mir, noch Seto würde er was heraus bekommen, das mussten die Mädels tun.

„Vergiss es Dad! DAS wirst du sie selbst fragen müssen, wir sagen kein einziges Wort.“ Er verengte seine Augen, schnaubte und wandte sich zum gehen.

„Das mache ich auch. Darauf könnt ihr euch verlassen.“ Auf der Höhe seines Zimmers blieb er wieder stehen und ich dachte schon, er würde darin verschwinden, aber er sah mich scharf an, ich zuckte vor Schreck zusammen, dann schnaubte er erneut und nahm die Rutsche zum Esszimmer.

 

Mein Mann machte ein extrem genervtes Geräusch und meinte, wir sollten besser wieder ins Bett gehen. Da musste ich ihm unweigerlich zustimmen.

„Vielleicht...“ Ich brach den Satz ab und zeigte ihm, was ich jetzt am Liebsten haben wollte, indem ich mich erneut an ihn schmiegte und meinen Kopf auf Höhe seines Herzen ruhen ließ. Es fing an schneller zu schlagen und ich lächelte glücklich.

„Ich liebe dich, Alter!“, meinte ich, küsste seine Nase und lief lachend zu unserem Zimmer. Er fluchte gespielt und lief mir hinterher, meinte wenn er mich in die Finger bekommen würde, wäre mein Hintern dran.

 

 

Montag, 07.09.2020

 

 

 

Völlig in Gedanken versunken nippte ich erneut an dem Löffel und hob meine Augenbrauen. Die Suppe wurde nicht besser, egal wieviel Salz ich dazu gab. Seltsam. Vielleicht hatte ich nicht genug dazugegeben, immerhin passte ich nicht richtig auf, was ich tat. Seufzend gab ich nun bewusst Salz dazu und probierte. Sie musste einfach...nein. Immer noch nicht.

„Immer wenn ich denke du könntest nicht so dumm sein, beweist du mir das Gegenteil.“ Eine altbekannte Wut brodelte in meinem Bauch, als ich die schneidend kalte Stimme meines Gatten hörte.

„Was war das Saftsack?“, spie ich ihm entgegen. Er war kaum zu Hause gewesen an diesem Wochenende. Was ich verstehen konnte. Mein Großvater war zu unserer Feier zum Paar des Jahres gekommen und er war recht distanziert und doch war ein arglistiges Funkeln in seinen Augen gewesen. Dad war dann doch mitgekommen und es war die schlechteste Idee überhaupt.

Es schien, als würde er wissen, was los war, aber das konnte ja nicht sein, immerhin wusste Dad es ja auch nicht. Es war befremdlich gewesen, dass mein Großvater zu Dad sagte, er würde irgendwie strahlen...war das von den Mädchen auf ihn übergegangen? Seto hatte, als wir wieder zu Hause waren, alles getan um allen Eventualitäten vorzubeugen. Er hatte sogar meinem Vater Zimmerarrest gegeben, als dieser aufdringlich geworden war und wissen wollte, was an der Aussage seines Vaters dran war. Aber das gab ihm nicht das Recht so mit mir zu reden. Ich war sein Ehemann. Er hatte mich zu lieben, es mir auch zu zeigen und trotzdem war er gerade unausstehlich. Wie er schon da stand. Mit verschränkten Armen und diesem giftigen Blick.

 

Beißende Kälte wehte mir entgegen, als er mir den Löffel aus der Hand nahm und in dem Topf einmal kräftig umrührte. Was sollte denn das schon wieder? War er jetzt völlig verrückt geworden? Ich konnte ihn nur anstarren, während er mich mit einem gehässigen Lächeln und einer hochgezogenen Augenbraue bedachte. Die Lust ihn zu beleidigen, oder gar ihm eine reinzuhauen ließ sich nur mühsam unterdrücken.

„Mund auf!“, befahl er mir und ich blitzte ihn sauer an.

„Warum?“

„Tse....traust du mir nicht mehr? Diese Suppe hast du selbst gekocht, vergessen?“ Zähneknirschend machte ich was er sagte und wünschte mir, ich hätte es nicht getan. Der Geschmack der Suppe war mit dem vergleichbar, als mich Serenity mal im Meer untergetaucht hatte und ich meinen Mund offen gelassen hatte. Würgend spuckte ich sie einfach aus und hustete. Mein ganzer Rachen tat weh und ich hasste dieses Gefühl. Zumindest bekam ich von meinem Mann, der mich angewidert ansah, ein Glas Wasser gereicht, um die Auswirkungen der Salzsuppe ein wenig zu mildern.

„Aufwischen kannst du das selbst, ich mache es nicht. Und wenn du denkst ich esse diesen Fraß, dann irrst du dich. Für mich nur einen Kaffee.“, blaffte er mich an. Man war der widerborstig heute. Könnte daran liegen das Montag war und wir wieder in die Schule mussten. Mir wurde ganz flau im Magen, als ich an unseren Mathelehrer denken musste.

„Wird´s bald?“ Erschrocken zuckte ich zusammen, als der Eisprinz mich anzickte.

„Lass deine schlechte Laune ja nicht an mir aus, Großkotz. Ich habe dir nichts getan. Klar?“, meinte ich genauso zickend.

 

„Natürlich.“

 

Grrr....dieser....ganz ruhig Joey. Er gerade nur schlecht drauf und dass kann jedem mal passieren. Also versuchte ich es zu ignorieren und machte ihm den Kaffee, stellte ihn neben ihm ab und starrte die Zeitung an, hinter der er sich verkrochen hatte. Augenrollend machte ich unsere Bentos und wartete, bis alle anderen in der Küche waren. Dad strahlte die Suppe an und griff sich bereits den Löffel....

„Warte Dad. Iss sie nicht. Sie ist vers....“ Zu spät. Er hatte schon probiert und hielt sich seinen Hals, während die Augen aus ihren Höhlen traten.

„Das ist ja....reines Salz! Joey, hast du kochen verlernt?“

Beleidigt verzog ich den Mund und sagte lieber nichts mehr, denn ich hörte wie sich der Drachenprinz das Lachen verbeißen musste und dabei die Zeitung immer mehr verknitterte. Vielleicht sollte ich das Kochen heute jemand anderen überlassen. Also rief ich Daisy, aber sie kam einfach nicht. Obwohl sie sich doch auch sonst immer blicken ließ, auch wenn es ihr nicht gut ging.

„Maria?“

„Ja Master Joseph?“ Auch wenn ich mich daran gewöhnt haben sollte...ich erschreckte mich immer noch ganz fürchterlich, wenn die Angestellten plötzlich hinter einem auftauchten. Doch ich zwang mich, es ihr nicht zu zeigen sondern schluckte einmal und sah sie dann erst an.

„Ich habe nach Daisy gerufen, aber sie kommt einfach nicht. Weißt du was mit ihr ist?“ Sie schielte kurz zu Dad, der sie scharf beobachtete und meinte dann, dass sie einfach heute...unpässlich war. Hä?

Alle Anwesenden sahen mir offenbar an, dass ich dieses Wort nicht kannte, denn sie verdrehten allesamt ihre Augen. Doch bevor mir jemand erklären konnte, was das bedeutete, sprang Dad auf und meinte, er würde mal nach ihr sehen.

„Warte Jason...nicht....“, meinte Maria erschrocken und lief ihm hinterher.

 

„Was heißt jetzt unpässlich?“ Schweigen und erneutes Augenrollen.

Seufzend wandte ich mich an den Kühlschrank und machte einfach ein paar Sandwiches. Ich würde nachher einfach Thea fragen, was das bedeutete. Dann wanderten meine Gedanken erneut zu Mr. Misagi und dann zu meiner Mutter und Großvater. Oder zu den Schwangeren hier im Haus und Dad, der niemanden von uns in Ruhe ließ. Doch als ich gerade die Essiggurken auf dem Lachs mit der Nutella verteilen wollte, packte mich meine Schwester am Handgelenk und meinte, dass sie das für mich machen würde.

„Ich kann zwar nicht kochen, aber DAS bekomme selbst ich besser hin, als du im Moment.“

Verwirrt setzte ich mich und sah in die frostig funkelnden Augen meines Gatten, die über der Zeitung hervor blitzten. Erneut seufzte ich und wich seinem Blick aus, was mir endgültig seine volle Aufmerksamkeit einbrachte.

„Was ist los?“

Unsicher biss ich mir auf die Unterlippe.

„Hündchen?“ Sein Ton war nun schmeichelhaft und sanft, aber ich wusste, dass er eigentlich gerade nicht in der Stimmung dafür war, weswegen ich nur den Kopf schüttelte und schwieg.

 

Die Zeitung raschelte und der Stuhl wurde zurück geschoben, nur Sekunden später stand er vor mir. Provokant und mit einem abweisend, kühlen und doch...liebevollen Ausdruck im Gesicht.

Damit hatte er mich, denn es machte mir ein warmes Gefühl in meinem Bauch.

„Bin nur nervös wegen Mr. Misagi...und besorgt wegen Großvater...und Mutter...hey...ich liebe dich.“ Daraufhin sah er mich erst ausdruckslos an, dann half er mir hoch. Die einzige Antwort die ich auf mein Liebesgeständnis bekam, war ein langer, sinnlicher Kuss, welcher mich mehr aus der Bahn warf, als alles andere. Schwindel erfasste mich und er musste mich stützen damit ich nicht einfach umfiel. Er grinste nur und umarmte mich kurz. Wie schaffte er es immer nur, mich so von meinen Sorgen abzulenken?

„Keine Sorge. Wir schaffen auch das. Das haben und werden es auch immer. Ein Kaiba gibt nie auf.“ Nun musste ich lächeln und nickte zustimmend, konnte aber mein schlechtes Gefühl nicht vertreiben. Ich versuchte mich an einem ausdruckslosen Gesicht und sah auf die Uhr. Wir hatten noch Zeit, aber ich hatte gehofft, dass wir schon bald los mussten. Die Warterei war schlimmer, als die Konfrontation. Außerdem war es dann wahrscheinlicher, dass er nicht merkte, WIE angespannt ich tatsächlich war...aber das konnte ich sowieso vergessen, denn er sah mich wieder mal mit einem wissenden Gesichtsausdruck an.

„Joey...ich bin bei dir. Komm lass uns erstmal frühstücken.“ Ich nickte, sah zur Suppe, mein Gesicht verzog sich und machte mich umgehend daran, sie zu entsorgen. Danach besah ich mir die Sandwiches, die Serenity zubereitet hatte und nickte.

 

„Gut gemacht. Das sieht lecker aus.“ Dankend reichte sie mir erst meine Portion, bevor sie sie an die anderen verteilte und schweigend aßen wir sie. Überraschender Weise schmeckten sie fad, auch wenn sie gut aussahen. Es fehlte irgendwas, aber ich kam einfach nicht drauf, was es war. Ein paar Minuten später kam Dad in die Küche, sein Gesicht wutverzerrt und mit einem roten Handabdruck auf seiner rechten Wange.

„Alles ok, Jason?“, fragte Mokuba alarmiert. Dad schnaubte frustriert und meinte nur, dass er es noch herausfinden würde, egal wie unpässlich die Mädchen waren. Zornig stopfte er sich seine Sandwiches in den Mund. Oh man...das stachelte seine Neugierde nur noch an. Und ich wusste immer noch nicht, was unpässlich bedeutete.

„Iff wörde nifft aufgebmn.“, sagte er uns allen bestimmt.

„Mit vollem Mund spricht man nicht, Papa. Ekelhaft. Dir fällt gleich alles aus dem Mund raus.“ Mir war davon auch der Hunger vergangen, trotzdem würgte ich den Rest noch hinunter.

 

 

Es kam mir vor, als würde es ewig dauern, bis alle gegessen hatten, und die Uhr endlich anzeigte, dass wir in die Schule mussten. Wir hielten wie immer zuerst an Mokubas Schule.

„Viel Glück wegen eurem Lehrer. Bis später Leute.“ Ich brummte ein „Bis später.“ und sah aus dem Fenster. Wie würde der Tag heute aussehen? Irgendwie war zwar das schlechte Gefühl verschwunden, aber ich hatte trotzdem Schiss.

„Hör auf auf deiner Unterlippe herum zu beißen. Das macht mich irgendwie scharf auf dich, mein Süßer.“, flüsterte mir meine Kühltruhe in mein Ohr. Ein angenehmer Schauer lief mir über den Rücken, als er das sagte und wurde von Gänsehaut abgelöst, als er mich am Hals küsste. Oh wie sehr ich ihn doch liebte.

Dann kam mein Blick auf meine kleine Schwester, die uns angrinste und ihr Handy auffällig hoch hielt. Anscheinend filmte sie uns wieder.

„Mach das aus Serenity.“, sagte ich und spürte, wie mein Kopf glühte.

„Och komm schon Joey. Ist noch Zeit bis wir da sind...jaja schon gut.“ Ich begann zu frieren, als Seto sie eisig anstarrte und sie ihr Handy in ihrer Schultasche verschwinden ließ.

 

Die Limousine hielt ein paar Minuten später und dankbar stiegen wir aus und erstarrten.

Die gesamte Schule hatte sich vor dem Schulgebäude versammelt, ich sah überall Fähnchen, auf denen Seto+Joey=<3 stand, oder nur unsere Gesichter aufgedruckt waren. Ein tobender Applaus brandete auf und die Mädchen jubelten und seufzten, als sie uns sahen.

Die Hand meines Gatten verschränkte sich mit meiner und bestimmt zog er uns an unseren Fans vorbei. Er hatte heute wohl keine Nerven dafür, was ich gut verstehen konnte.

Trotzdem hörte ich die Meute nach Merchandise fragen und verloren auf dem Weg meine Schwester, die sich den Fragen der Fans stellte und hoffte, sie würde nichts versprechen, was sie nicht halten konnte.

 

Mit weiteren gefährlichen Eisblicken bahnten wir uns einen Weg in unser Klassenzimmer und als wir endlich dort waren, atmeten wir auf. Schnell öffnete mein Ehemann die Tür und schloss sie energisch, als wir uns hineingeflüchtet hatten. Kurz verstummten die Gespräche und man starrte uns an, doch dann wandten sich unsere Mitschüler wieder ab. Mir viel ein ganzer Berg vom Herzen, dass wenigstens unsere Klasse normal geblieben war. Erleichtert ließ ich mich auf meinen Platz fallen und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Dieses Gestarre und Getuschel hatte ich lange nicht mehr gehabt und merkte nun wieder, wie überaus verstörend sowas war.

Sogleich kamen unsere Freunde zu uns und fragten, wie es uns so ging.

„Habt ihr die Meute draußen und auf den Schulfluren nicht gesehen?“, fragte ich ungläubig. Yugi nickte.

„Doch haben wir. Deswegen haben wir einstimmig abgestimmt, dass wir euch ganz normal behandeln werden...auch wenn es einigen hier trotzdem in den Fingern juckt, euch auszufragen.“, erwiderte Thea. Man war ich froh, solche Freunde zu haben. Der Lehrer kam herein und als er uns sah, verzog sich sein Gesicht kurz, ehe er sich auf den Unterricht konzentrierte. Der Tag verging langsam und schleppend. Immer die Uhr im Blick fürchtete ich mich regelrecht vor den letzten zwei Stunden. Dann, als es soweit war, sah ich ängstlich zur Türe. Doch sie öffnete sich einfach nicht. Ryou, der heute sehr ernst wirkte, ZU ernst für meinen Geschmack, stand auf und meinte, er würde ins Sekretariat gehen und fragen, was mit Mr. Misagi wäre. Der hatte vielleicht Mut.

 

Zehn Minuten später kam er wieder und angespannt presste ich meine Zähne aufeinander, während meine Hände feucht wurden und ich sie knetete.

„Mr. Misagi ist auf unbestimmte Zeit krank geschrieben und ich wurde gebeten, den besten Schüler unserer Klasse zu bitten, den Unterricht abzuhalten. Kaiba? Kannst du heute unser Lehrer sein?“ Er...was? Das er auf unbestimmte Zeit nicht mehr kommen würde war super....aber...Seto als Lehrer? Dieser machte ein abfälliges Gesicht und winkte ab.

„Das ist doch lächerlich. Ich werde ganz bestimmt nicht den Lehrer spielen, nur weil die Schule keinen Ersatz für Mr. Misagi findet.“ Schade. Da fiel mir ein, dass ich Thea ja was fragen wollte...

„Thea? Was bedeutet eigentlich unpässlich?“ Sie sah erst meinen Mann fragend, dann mich an.

„Es bedeutet, dass man sich unwohl oder angeschlagen fühlt.“ Oh. Ach so.

„Ja dann...fühle ich mich jetzt auch unpässlich.“ Tris grinste.

„Genau. Wenn aber Kaiba jetzt hier das Sagen hat...könnte er uns doch Freistunden geben, oder nicht?“ Alle anwesenden Schüler starrten meinen Kotzbrocken erwartungsvoll und bittend an und dieser verdrehte genervt die Augen.

„Meinetwegen. Aber Hausaufgaben bekommt ihr trotzdem. Im Mathematikbuch Seite 107-117.“ WAS? Das waren ja echt eine Menge Hausaufgaben. Leichte Proteste kamen auf, die aber sofort von den berüchtigten Eisblicken meines Eisberges erstickt wurden.

„Die ersten fünf Seiten sind nur zur Wiederholung und habt es schnell geschafft. Macht am besten die Hausaufgaben jetzt. Alle. Dann könnt ihr nach Hause gehen. Ich habe noch ein Meeting. Bis später Joey.“ Da...was? Ein Meeting?

„Was ist mit dir und den Hausaufgaben?“, fragte ich, entsetzt über sein Benehmen.

„Tse...die habe ich längst gemacht.“, meinte er nur herablassend und packte zusammen. Wann war denn das passiert?

„Mach mal wieder was mit deinen Freunden, nicht dass du sie vernachlässigst. Ich komme um Punkt sieben Uhr nach Hause und erwarte eines meiner Lieblingsgerichte zum Abendessen.“

Mit diesen Worten verschwand er aus dem Klassenzimmer und ließ uns damit zurück. Einerseits beleidigt, dass er mich einfach so hier ließ, andererseits erfreut, dass ich mal wieder was allein mit meinen Freunden machen konnte, sah ich noch ein paar Sekunden auf die Tür und entschied mich, es gelassen zu nehmen.

„Also gut. Dann los. Kann mir jemand erklären, um was es in Mathe eigentlich geht?“, fragte ich leicht resigniert. Yugi stand auf und meinte, wir sollten das alles zusammen machen, dann hätten wir es gleich geschafft und konnten nach Hause. Der Vorschlag wurde angenommen und die Tische zusammen geschoben. Wir brüteten vielleicht eine halbe Stunde über den gesamten Hausaufgaben, ich verstand zumindest einen Bruchteil von Mathe und als wir es endlich geschafft hatten, klappte ich die Hefte und Bücher laut zusammen und seufzte genervt. Von den anderen kam ein kollektives aufatmen.

 

„Was machen wir jetzt?“, fragte Tristan, während er seine Schulsachen einpackte. Fieberhaft überlegten wir. Sollten wir ein Eis essen gehen? Oder ins Kino?

„Habt ihr Lust auf eine altmodische Runde Duel Monsters bei mir?“ Yugi lächelte und meinte außerdem, dass sein Großvater eine Lieferung mit neuen Duel Monsters Karten bekommen hatte. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen.

„Klar, das machen wir, Alter.“, meinte ich und Thea nickte, verliebt lächelnd.

„Also dann viel Spaß. Ich muss los.“, meinte Ryou. Ungläubig starrten wir ihn an, konnten aber nichts mehr sagen, weil er recht schnell verschwand. Was war denn da schon wieder los? Gab es Ärger mit seinem Freund? Hatten sie sich gestritten?

„Leute? Wisst ihr was mit Ryou los ist?“ Allgemeines Kopfschütteln folgte. Umständlich angelte ich mein Handy aus der Tasche und wählte Ivans Nummer. Doch es ging nur die Mailbox ran und ich sprach ihm eine Nachricht drauf.

„Gut, mehr können wir im Moment nicht machen. Ryou hat sein Handy auch aus.“, sagte Thea, die gerade versucht hatte, ihn anzurufen. Sehr verdächtig. Auf meine Frage, was bei denen nur los war, bekam ich nur Schulterzucken. Yugi meinte, dass wir uns nicht zu viel einmischen sollten.

„Die beiden bekommen das schon hin. Vielleicht ist es aber auch ganz anders und wir machen uns unnötig Sorgen.“ Wir nickten uns zu und auf einmal schien Tris was einzufallen.

 

„Ich gebe noch schnell Serenity und Duke Bescheid, dass wir früher Schluss hatten und jetzt bei Yugi sind. Man Leute...es ist echt ewig her, dass wir was zusammen gemacht haben.“ Da hatte Tristan Recht. Gefühlte Jahre war das her. Am Spieleladen sahen wir, wie Yugis Großvater vor dem Laden fegte und sah überrascht zu uns, als er uns sah.

„Yugi. Was macht ihr denn schon hier?“, fragte er. Wir schilderten ihm die Situation und er nickte.

„Da freue ich mich aber, dass ihr mal wieder zusammen hier seid. Ich meine alle. Joey sah man ja lange nicht mehr hier.“ Das war mir nun aber etwas unangenehm und stammelte, dass es ja keine Absicht sei. Mr. Muto winkte ab und bat uns hinein.

„Seht mal, was ich gestern für eine Lieferung bekommen habe.“ Er kramte die Karten hervor und ich grinste, als mir eine Karte besonders ins Auge fiel.

„Hehehe, Alter...das ist ja mal genau die Richtige für dich, oder Yugi?“, fragte ich und nahm sie in die Hand. Yugi grinste zurück und nickte. Daraufhin brachen wir alle in lautes Gelächter aus.

Minutenlang konnten wir nicht aufhören und als es verebbt war, fragte Mr. Muto ganz trocken, wie wohl mein Mann in einem Duell auf diese Karte reagieren würde. Wir prusteten wieder los und ich ließ dabei den Magikuriboh fallen. Schon lustig....ein Kuriboh, der wie ein schwarzer Magier gekleidet war....

 

 

 

Wir waren noch lange bei Yugi gewesen und hatten uns von seiner Mutter mit einem köstlichen Mittagessen verwöhnen lassen. Als ich auf die Uhr sah, wurde es langsam Zeit.

„Oh...es ist schon fast fünf. Ich muss heim, Leute. Mein Mann ist immer pünktlich und ich wollte ihm was Schönes kochen.“

„Was gibt es denn?“, fragte Duke, der wie Serenity nach der Schule hier her gekommen war.

„Ich wollte ihm gedünsteten Fisch mit eingelegtem Gemüse machen.“ Serenity jubelte und zog an meinem Ärmel.

„Ich hab auch schon richtig Hunger, Joey. Los jetzt, wir müssen heim...machts gut Leute.“ Damit schleifte sie mich nach draußen und ich konnte nur noch kurz winken.

Vor dem Spieleladen wartete schon Roland auf uns.

„Da seid ihr ja. Seto kommt heute doch früher. In einer Stunde....“ Oh Mist. Schnell hechteten wir in die Limousine und zehn Minuten später waren wir vor der Villa angelangt. Das Tor öffnete sich heute im Schneckentempo und das meine Schwester mir immer noch am Ärmel zog und leise schimpfte, machte es auch nicht besser. Dann war das Tor endlich offen, wir fuhren genauso langsam die Auffahrt entlang und als wir stoppten, stiegen wir sofort aus.

„Ich gehe gleich in die Küche. Oh hallo Yoshi, hier meine Schultasche. Ich muss kochen.“

„Willkommen Master Joseph, willkommen Miss Serenity. Sehr wohl...“

In der Küche angelangt, holte ich alle Zutaten aus dem Kühlschrank und begann zu kochen. Vierzig Minuten später hatte ich fast alles fertig und ging nach oben, um mich zu duschen und umzuziehen. Ich stand gerade unter der Dusche, genoss kurz das warme Wasser, als ich das Gefühl hatte, dass er gerade angekommen wäre und seifte mich ein, spülte es wieder ab und holte mir das Handtuch. Aber immer wenn man es eilig hatte, dann zwang einen immer was dazu, noch langsamer zu sein...Ich hatte mich nicht ordentlich genug abgetrocknet und kam einfach nicht in die Klamotten. Also kurz einatmen und ausatmen. Die Kleidung legte ich wieder beiseite und trocknete mich nochmal ab. Doch nun war die Hose zu nass, als das ich hineinkommen würde, also holte ich mir eine andere. Auch wenn ich die nicht hatte anziehen wollen. Fertig angezogen rauschte ich wieder nach unten und ja....da stand er bereits, mit verschränkten Armen und ernstem Blick.

 

Neben ihm stand Dad, noch ernster und ziemlich angespannt.

„Was ist passiert?“, fragte ich besorgt, doch als Antwort bekam ich nur die Gegenfrage, ob das Essen fertig sei.

„Ja...es ist fertig. Schatz? Sag schon, was ist los?“ Sein Mund wurde zu einem harten Strich und Dad antwortete für ihn.

„Wir haben nur gerade ein paar Probleme. Nichts was dir Sorgen bereiten sollte. Wirklich Joey...wir brauchen jetzt nur Ruhe und ein gutes Abendessen von dir, ja?“ Ich nickte und ging schon mal vor in die Küche, wo bereits Mokuba und Serenity saßen und warteten. Seufzend richtete ich alles an und ein paar Minuten später war alles fertig. Schon kamen die beiden herein und setzten sich schweigsam. Genauso still wurden sie von unseren Geschwistern beobachtet. Nachdem alle Teller leer waren und alle satt, räumte ich den Tisch ab und sah im Augenwinkel gerade noch, dass mein Mann und Dad wieder verschwanden.

 

Ich ließ ihnen die Zeit. Aber um zehn Uhr war ich schon sehr müde und machte mich fertig fürs Bett. Aber alleine wollte ich nicht schlafen, weswegen ich am Arbeitszimmer des Eisberges klopfte. Ohne eine Antwort abzuwarten, betrat ich es einfach.

„Was willst du?“, fragte er sauer und ich hob meine Augenbrauen. Anscheinend war es wirklich Ernst und ich sollte ihm seine Ruhe lassen.

„Ins Bett gehen. Gute Nacht.“, meinte ich und machte mich daran, das Arbeitszimmer wieder zu verlassen, doch als er leise meinen Namen sagen, sah ich hinter mich. Auf einmal war die Anspannung von ihm abgefallen und er sah mich erschöpft und müde an. Mein Mund verzog sich zu einem liebevollen Lächeln und ging wieder auf ihn zu.

„Komm schon, ich bringe dich ins Bett. Du brauchst dringend eine Portion Honig.“, meinte ich und zwinkerte ihm zu. Er wusste, was ich meinte und lächelte.

„Soll ich an deinem Haar riechen? Oder dich küssen?“, fragte er und ließ sich von mir aufhelfen.

„Hm...am besten beides.“, flüsterte ich, nahm sein Gesicht in meine Hände und zog ihn an meine Lippen. Begierig küsste er mich zurück, ich öffnete gleich meinen Mund, damit unsere Zungen miteinander spielen konnten. Sanft liebkosten wir uns, die Zeit stand absolut still und als wir uns wieder voneinander lösten, holte ich ein paar Mal tief Luft. Wir waren beide atemlos und er zog mich aus dem Arbeitszimmer hinaus, in unser Schlafzimmer. Langsam zog er mich und sich aus und legten uns ins Bett. Ich kuschelte mich an ihn, streichelte seine männliche, betörend duftende Brust und er legte seinen Arm um mich.

„Ich liebe dich Brummelchen....“, flüsterte ich, dann schlief ich ein.

 

 

 

 

Die Woche verging schnell. Zu schnell für meinen Geschmack. Es war schon wieder Samstag. Zum Glück hatte sich mein Mann wieder normal verhalten, wollte aber immer noch nicht sagen, was er hatte. Immerhin hatte er mir nun eine Aufgabe gegeben, die Spaß machte. Mitten in meiner Arbeit vertieft, schreckte ich auf, als es außerhalb des Arbeitszimmers klopfte. Grummelnd ließ mein Eisbärchen den Störenfried herein und als sich die Tür öffnete, sah ich meine kleine Schwester dort stehen.

„Entschuldigt wenn ich störe, aber ich habe hier was, was euch interessieren wird.“ Sie lächelte glücklich und wedelte mit einem USB Stick vor unseren Nasen herum. Ja sie störte. Wir arbeiteten gerade an unserem gemeinsam gestalteten Spiel und versuchten eine Lösung für den Endgegner zu finden. Das war wichtig, weil wir es spätestens um die Vorweihnachtszeit präsentieren wollten und sie kam uns mit einem Stick? Was da wohl drauf war? Ich ahnte nichts Gutes und sah zu meinem Eiskönig, der ein äußerst genervtes Geräusch machte und die Augen verdrehte.

„Na schön. Gib ihn mir. Ich werde mir anschauen, was da drauf ist.“, sagte er leise und bedrohlich. Sie gab ihm den Stick und lächelte breit, anscheinend freute sie sich, aber mir wurde es auf einmal richtig kalt. Hatte sie uns etwa heimlich gefilmt...bei...

Mein Ehedrache hatte bereits den Inhalt geöffnet und vor uns hatten wir nun Max, der wissend in die Kamera lächelte. Es schien ein Video zu sein und zum Glück nicht von uns.

„Was ist das?“, fragte ich, nun doch neugierig und sie fing nun an, albern zu kichern.

„Der Werbespot fürs Merchandising.“ Mein Mann versteifte sich und sah Serenity warnend an. Irgendwie machte mich das nervös und ich sah ihn fragend an. Er schien irgendwas zu wissen, was ich nicht wusste und meine kleine Schwester schien ebenfalls zu wissen, was er meinte, nur ich wusste es nicht und das Wissen, dass ich es nicht wusste, machte mich wahnsinnig. Schweigend deutete sie an, den Spot zu starten und das tat der Frostdrache auch. Es begann mit einer einladenden Geste seitens meines Cousins.

 

Hallo und herzlich willkommen liebe Fans des Kaiba Pärchens. Ich darf heute etwas ganz besonderes präsentieren. Das erste Merchandise wird nun offiziell auf den Markt kommen.“

 

Hinter ihm stand ein Tisch, auf dem verschiedene Artikel lagen. Darunter Tassen, Schlüsselanhänger, Kissen, Caps und Buttons. An den Seiten standen Kleiderstangen auf denen Shirts, Tops, und Pullover hangen. Das seltsamste überhaupt war, dass er selbst Fan-Kleidung trug und das es ziemlich cool aussah, dass er ein schwarzes Shirt, auf dem zwei Schwule sich küssten auf der Brust spazieren trug und eine rote Mütze aufhatte, auf der „I love Seto & Joey“ stand.

Als er alles genaustens präsentiert hatte, zauberte er eine kleine Actionfigur hervor.

 

Nun kommen wir zum Höhepunkt unserer Präsentation. Ganz besonders interessant für all diejenigen, die sich in ihrer eigenen Firma nur schwer durchsetzen können, aber die Inkompetenz ihrer Mitarbeiter einfach leid sind, haben wir die Lösung ihrer Probleme. Eine originalgetreue Seto Kaiba Actionfigur. Sie spricht 3 Sätze in fließendem Arktisch.“

 

Er drückte dabei dem kleinen Seto Kaiba auf die Dueldisk, die er an seinem Arm hatte. Die Stimme der Figur war nicht richtig original, aber schon richtig süß...und eiskalt.

 

Sie sind gefeuert!“

 

Mir lief es kalt den Rücken hinunter, als die Figur das so sagte. Ich liebte es. Ob er mir das im Bett auch mal so sagen konnte? Ich würde ihn anbetteln es nicht zu tun und dann konnten wir wieder eines unserer Rollenspiele spielen...Am besten das mit dem Omega Verse...

 

Ich erwarte eine Lösung in fünf Minuten, Sie Faulpelz.“

 

Dabei fiel mir ein, dass ich die Hausaufgaben noch nicht gemacht hatte und fing augenblicklich an zu schwitzen.

 

Räumen Sie ihren Schreibtisch, Sie Stümper.“

 

Sofort hatte ich das Verlangen meinen Schreibtisch aufzuräumen, zwang mich aber, ruhig zu bleiben. Ich wollte diese Figur haben. Um jeden Preis.

 

Das ist allerdings NUR der Prototyp. Wir arbeiten noch daran, die Sätze zu erweitern für eine 18+ Figur. Dinge, die er nur seinem Mann sagen würde. Ebenfalls werden wir auch noch eine Joey Figur herstellen, die aber nur für Erwachsene erhältlich sein wird, wenn sie verstehen was ich meine? Hahahahahaha. Für die Fans der beiden nur das Beste. Bestellen Sie noch heute ihre ganz eigene Seto Kaiba Figur und Sie bekommen ein Shirt mit einer Kussszene der beiden gratis dazu. Ahahahaha...“

Der Werbespot war genau da stehen geblieben, als Max die Augen ganz weit aufgerissen hatte und ein gruseliges Lachen zum Besten gegeben hatte.

 

 

„Das ist natürlich nur die Rohfassung. Wir brauchen ja immerhin auch noch eure Genehmigung. Hach, ich freue mich schon sehr auf die Joey Figur, die nur lauter Schweinkram sagen wird.“ Immer noch mit offenem Mund starrte ich sie an, fasste mich wieder und schüttelte heftig den Kopf.

„Auf gar keinen Fall! Das ist....“

„Persönlichkeitsverletzung.“

„Genau, Pers...Dad?“ Er stand auf einmal hinter mir und sah angesäuert aus.

„Ja ich.“ Er wandte sich wieder meiner Schwester zu, die ihre Lippen aufeinandergepresst hatte.

„Wie hast du dir das vorgestellt Serenity? Du hast noch nicht mal eine Genehmigung der beiden und lässt sie einfach herstellen? Du kannst nicht einfach machen was du willst. Pass auf was du tust und wem du was versprichst. In diesem Fall kannst du es nämlich nicht halten. Ich bin sicher du willst nicht verklagt werden und das würde ich persönlich übernehmen, darauf kannst du dich verlassen.“ Mit diesen Worten verschwand er wieder genauso schnell wie er gekommen war.

„Serenity?“ Meine kleine Schwester wandte sich Seto zu, sagte aber nichts.

„Ich werde dich dafür bestrafen, dass du dich über unsere Erlaubnis hinweg gesetzt hast...und glaub mir...du wirst es bereuen.“ Damit zeigte er zur Tür und sie ging, immer noch stumm, hinaus. Erst ein paar Sekunden später, hörten wir ihren Wutschrei, der in der ganzen Villa zu hören war.

 

„Na das ist ja nicht sonderlich gut gelaufen, was?“, fragte ich ihn, doch er rührte sich nicht. Hatte er mir gerade gar nicht zugehört?

„Hey? Hallo? Erde an Ehemann?“ Immer noch nichts. Er schien mit seinen Gedanken sehr weit weg zu sein.

„He Kumpel?“ Keine Reaktion. Aber vielleicht half das ja.

„KAIBA!“ Sofort vereiste meine Vorderseite, als er mich mit einem starken Eisblick anblitzte. Yeah.

„Wie hast du mich gerade genannt?“ Ich jedoch lächelte ihn nur an.

„Na endlich. Ich brauche doch nur deine Aufmerksamkeit Liebster.“ Er knurrte mich bedrohlich an und meinte, wenn ich ihn nochmal so ansprach, könnte ich wieder in mein Zimmer ziehen und die Zärtlichkeiten vergessen, auch wenn er selbst dabei eingehen würde. Hoch und heilig versprach ich es ihm und fragte, warum er so abwesend gewesen war.

„Auch wenn wir die Actionfigur nicht genehmigen, war es dennoch eine fantastische Idee von ihr. Ich muss diesen Prototyp haben. Schon alleine, weil ich meine Angestellten dann nicht selber feuern muss. Dieses Gewinsel ist kaum auszuhalten. So umgehe ich das einfach.“ Darauf sagte ich nichts, wusste ich doch jetzt schon, dass er es nie jemand anderen überlassen würde...nicht mal sich selbst als Actionfigur. Aber ich stimmte ihm dennoch zu, diese zu besorgen und dachte an gemeinsame Stunden im Bett.

 

„Wir sollten noch ein bisschen arbeiten, bevor es Zeit fürs Mittagessen wird. Der Endgegner hat immer noch keine Lösung, Liebling.“ Damit versuchte ich ihn vorerst von der Figur abzulenken, denn es war wirklich wichtiger, sich mit dem Problem zu beschäftigen. Er nickte und überlegte kurz, ehe es wieder in unsere typischen, hitzigen Diskussionen ausartete, wenn es um die Gestaltung eines Spiels ging.

 

 

 

Wir waren noch lange daran gesessen und hatten das Essen ausfallen lassen. Wir hatten eine Kanne Kaffee, genügend Flaschen Wasser und von Yoshi gebackene Vanillekipferl von Maria bekommen, damit wir gestärkt blieben. Nachdem unsere Bemühungen für das Spiel von Erfolg gekrönt gewesen war, hatten wir noch Serenitys Verhalten besprochen und auch, dass sie heute noch bestraft werden müsste. Was genau er vor hatte, wusste ich nicht, aber ich war gerade auf dem Weg, sie zu holen.

Langsam ging ich den Korridor entlang, bis ich an ihrem Zimmer angelangt war. Meine Hand hob sich, um an ihre Zimmertür zu klopfen, doch ich hielt inne, denn ich hörte sie mit jemanden sprechen.

„Ist das zu fassen? Seto hat mir all meine Pläne durcheinander gebracht. Was sollen wir jetzt nur tun?“ Ich konnte ihre Wut praktisch fühlen, doch ihr Gesprächspartner beruhigte sie recht schnell.

Kein Problem Serenity. Ich habe schon einen Plan.“, flüsterte Odeon. Ich spürte regelrecht, wie ihre Augenbraue nach oben wanderte. Odeon? DAS konnte nichts Gutes bedeuten...für meinen Mann und mich jedenfalls.

„Und was?“ Nur einen Moment schwieg er, trieb die Spannung ziemlich weit nach oben.

Pegasus hatte da eine tolle Idee. Mit mir zusammen werden wir eine spitzen Aktion vorbereiten, die unseren Verlust optimal ausgleichen wird.“

Was auch immer er damit meinte. Aber er hatte Max erwähnt und das machte mir eine Gänsehaut. Was hatten sie jetzt schon wieder vor? Auf gar keinen Fall sollte ich die beiden das Gespräch zu Ende führen lassen. Laut klopfte ich an ihre Tür und rief, dass es nun soweit wäre und wir sie im Wohnzimmer erwarten würden.

 

„Ich komme jetzt rein, Serenity.“, warte ich sie vor.

Ein Zischen und einen lauten Rums mit „Aua Geschrei“ später, machte sie die Tür auf und ging wortlos an mir vorbei. Ich folgte ihr und sah sie von der Seite aus an.

„Hey...was war das gerade mit Odeon? Was hast du vor?“ Doch sie ignorierte mich und ich schnaubte laut.

„Verstehst du mich denn gar nicht? Ich möchte, dass unser Privatleben auch privat bleibt. Oder würdest du wollen, dass man dein Sexleben mit Tris auseinander nimmt und die ganze Welt erfährt, was ihr so macht?“

 

Mit einem Blick, der es in sich hatte, brachte sie mich zum Schweigen. Anscheinend würde es IHR nichts ausmachen. Doch Tris würde es nicht wollen. Das war sicher der einzige Grund warum sie mich nicht anschrie. Später würde ich es Seto erzählen und der hatte Mittel jemanden zum Schweigen zu bringen.

Ein paar Minuten später hatten wir das Wohnzimmer erreicht und nachdem sie meinen Ehedrachen mit einem giftigen Blick angestarrt hatte, setzte sie sich neben Dad auf die Couch, der die Dienstmädchen anstarrte. Diese waren genauso angespannt wie meine kleine Schwester, doch an Yoshi, der ruhig und dennoch beschützend bei ihnen saß, traute sich Dad nicht vorbei. Natürlich fragte ich mich, was unsere Angestellten hier her gelockt hatte. Wollte er nicht nur mit Serenity reden? Allerdings war ich froh, dass es Daisy anscheinend besser ging, auch wenn sie leicht grün im Gesicht war.

 

„So nun genieße deine Strafe, Schwägerin. Du wirst dir mit uns einen Film ansehen.“, meinte der Eisprinz und setzte sich in seinen Thron. Er klopfte auf seinen rechten Oberschenkel und ich setzte mich sogleich auf seinen Schoß. So wie er grinste wirkte es leicht gruselig. Ich war gespannt, was für ein Film das war. Serenity konnte nichts so leicht aus der Fassung bringen. Nicht mal die seltsamsten Filme.

„Das wars schon? Nur ein Film?“, fragte sie spöttisch. Mein Schneeflöckchen lächelte sie nur frostig an und sah dann zu unserem Butler.

„Yoshi? Film ab!“

Blitzschnell wählte Yoshi den Film und drückte auf Start, ohne das einer von uns die Chance gehabt hätte, zu sehen, welcher es sein könnte.

 

 

Am Anfang war sie noch skeptisch, aber als sie merkte worauf das hinauslaufen sollte, wobei ich das überhaupt nicht checkte, sprang sie wütend auf. Ihre zitternden Hände ballten sich zu Fäusten, während Yoshi erschrocken auf Pause drückte. Damit sah ich auch, wie der Film hieß und verstand nun endlich, warum sie so empfindlich reagierte. Das war das Schlimmste, was er ihr hätte antun können, immerhin lästerte sie ständig über Frauen, die sowas toll fanden. Wobei ICH keine Ahnung davon hatte.

„Auf gar keinen Fall werde ich mir diese...lächerliche Darstellung antun. Vergiss es.“ Setos Grinsen konnte ich an meinem ganzen Körper spüren. Ich musste schlucken, denn das machte mich irgendwie an und nahm mir vor, falls dieser Film es mir nicht versauen würde, ihn danach gleich zu Willen zu sein.

„Du hast gar keine andere Wahl. Wenn du noch Merchandising vertreiben willst, wirst du dich stillschweigend fügen.“, erwiderte er mit kühler Gelassenheit. Oh wie ich meinen Mann doch liebte. Ich hörte ihre Zähne, äußerst laut knirschen, bevor sie sich wieder setzte und den Fernseher mit zornigen Blicken strafte. Erwartungsvoll sah unser Butler meinen Mann an, dieser nickte und Yoshi drückte wieder auf Start. Mein Ziel war es, diesen Film vollkommen vorurteilsfrei anzusehen, egal was passierte.

 

 

 

Hm...ja...ok. Also ich wusste nicht wirklich wie ich DAS finden sollte. Das Mädchen war zwar hübsch...schien aber recht depressiv zu sein und mochte keine Aufmerksamkeit. Dafür fand sie recht schnell Freunde und alle Jungs standen auf sie, was ich persönlich nicht verstehen konnte und sie nicht wollte. Da war aber ein Junge, den sie toll fand, der sich aber von ihr distanzierte und so tat, als ob sie stinken würde. Danach tauchte er tagelang nicht mehr auf. Doch als sie fast schon die Hoffnung aufgegeben hatte, war er wieder in der Schule. Aber diesmal sprach er mit ihr. Es war ein hin und her und als sie zu dem bleichen Jungen meinte, dass sie bei seinen Launen Schleudertrauma bekam, musste ich unweigerlich an meine Ehe denken. Allerdings war der Junge nicht mal annähernd so eisig, wie mein Frosty.

Ein Blick in die Runde sagte mir, dass Serenity ihn hasste und Dad war genauso neutral wie Yoshi. Obwohl Dad den Mädchen mehr Aufmerksamkeit schenkte, als dem Film. Doch diese waren, wie der Kühlschrank, begeistert und ließen sich nicht ablenken. Vor allem von Luigiana hörte man immer wieder ein sehnsuchtsvolles Seufzen. Am Ende des Films kam das Mädchen endlich drauf, was genau der blasse Junge war und als er mit ihr in höhere Regionen flitzte, schien die Sonne auf ihn. Ich verzog meinen Mund. Das war wirklich ein bisschen lächerlich. Das Mädchen allerdings war fasziniert und fand es „wunderschön“. Dann hatten wir es geschafft und Serenity wollte schon aufspringen, aber da hatte sie nicht mit meinem Eisklotz gerechnet.

 

Er hielt die Hand nach oben, als Zeichen, dass sie inne halten sollte und grinste. Was war denn jetzt? Reichte es ihm nicht das Vampire in der Sonne glitzern mussten, wie...funkelnde Diamanten?

„Das war der erste Teil. Wir schauen noch den zweiten und morgen dann den Rest.“ Was? Es gab mehr als einen Teil? Wie viele gab es denn? Fragend sah ich ihn an, doch sein Blick war fest auf meine Schwester gerichtet, die sich nur widerwillig wieder setzte. Die Dienstmädchen jubelten und wurden von ihrem Vater stolz angelächelt. Seto lachte noch einmal lange und fies, dann gab er unserem Butler das Zeichen, dass er den nächsten starten sollte.

Diesmal wurde das Herz des Mädchens von dem Vampirtyp gebrochen und sie lenkte sich mit dem Indianerjungen ab, der mir irgendwie sehr sympathisch war. Sollte sie doch ihn nehmen.

Doch immer mehr kristallisierte sich heraus, dass dieser ebenfalls anders war. Im Laufe des Films lief er nur noch oben ohne rum, er hatte einen sehr ansehnlichen Körper und ein Tattoo. Außerdem waren seine Haare auf einmal kurz. Hinter mir spürte ich den Tiefkühler innerlich lachen, vermutlich Welteroberungsmäßig. Irgendwie sagte mir mein Gefühl, dass dieser Junge mir mehr ähnlich war, als es den Anschein hatte.

 

Nein....

Nicht möglich...ein...Wolf?

„HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!“

„Grrrr, hör auf zu lachen, Eisklotz. Ich bin nicht wie der da, kapiert?“, brauste ich auf, doch als sein Lachen verebbt war, sagte er das einzige, was mich im Moment noch mehr in Rage bringen könnte.

 

„Natürlich!“

 

Ein lautes Knurren unterdrückend fauchte ich ihm zu, dass ich eigentlich nachher mit ihm was tun wollte, es mir aber gerade anders überlegt hatte. Den Satz hatte ich nicht mal ganz ausgesprochen, als er mich an der Hüfte packte und an seine Mitte drückte. Fast hätte ich laut aufgestöhnt. Dieser Mistkerl. Seine Männlichkeit erwachte und drängte sich an meinen Hintern, doch er ließ es sich nicht anmerken, wie erregt er war und ich hatte Mühe zu verhindern, dass auch ich hart wurde. Damit zeigte er mir wieder mal seine „Überlegenheit“, weil er ja so ein Meister in der Selbstbeherrschung geworden war.

Dann, endlich, war der Film zu Ende, Serenity flüchtete regelrecht aus dem Wohnzimmer und auch der Rest der Runde löste sich auf, ohne auf uns zu achten. Oder sie waren einfach diskret genug, so zu tun, als würden sie nichts merken. Denn ICH konnte zwar meine Männlichkeit unter Kontrolle halten, aber mein Gesicht verriet dennoch alles.

 

Mein Körper war schon ganz verschwitzt von der Anstrengung, nicht auf ihn zu reagieren und schloss seufzend meine Augen, als er anfing, mich am Hals zu küssen.

Leise lachte er in mein Ohr und meinte, dass ich einfach wunderbar wäre. Dann griff er sich mein Kinn, drehte mein Gesicht zu seinem, legte seine Lippen auf meine und bearbeitete sie sinnlich. Jetzt? Hier? Wo uns jederzeit jemand stören könnte? Seto begann seine Hüfte leicht zu bewegen und auch wenn wir uns nur küssten, fühlte es sich an, als würden wir es bereits miteinander treiben. Seine Zunge tobte in meinem Mund und ich spürte, wie ich ebenfalls begann, meine Hüfte zu bewegen. Ein langes, tiefes Stöhnen kam aus Setos Mund und ließ meinen Körper prickeln.

 

„Hey ich....ähmm....Jungs?“ So ein Mist.

„Verschwinde Dad. Wir haben zu tun.“, fauchte mein Schneemann, aber davon ließ sich mein Vater nicht beeindrucken.

„Es ist wirklich wichtig. Es geht um...meine...Exfrau.“ Bei diesen Worten verging mir die Lust und auch Setos Härte fiel in sich zusammen. Absoluter Stimmungskiller.

„Ähm...nun ja...also...“,stotterte er, wurde aber sogleich von meinem nun erzürnten Mann unterbrochen.

„Du hast zehn Sekunden.“

„Ich...wir haben einen Gerichtstermin. Man hat mich gerade angerufen und er ist am 30. September. Nicht sehr lange Zeit für eine Vorbereitung. Und Mai Valentine soll auch aussagen...gegen Haruka. Der Deal ist zustande gekommen, deswegen ist sie auch aus der Untersuchungshaft entlassen worden.“ Während ich vollkommen erstarrt war, nahm der Geldsack die Neuigkeit gelassen auf.

„In Ordnung. Wars das? Dann geh endlich und lass uns allein.“, brauste er auf, doch Dad rührte sich immer noch nicht. Im Gegenteil...fing er nun zu schwitzen an und versuchte, eine geeignete Position zu finden, wie er da stehen sollte, ohne verkrampft rüber zu kommen. Seto hob eine Augenbraue.

„Was ist denn noch?“

„Mein...Daddy ist hier. Er wartet vor dem Tor, ob ihr ihn herein lassen wollt, oder nicht.“ Nun spannte sich Seto richtig an und knurrte leise.

„Ich werde mich gleich darum kümmern. Verschwinde jetzt endlich. Ich glaube ich muss mal wieder ein Gespräch über das hineinplatzen in privaten Situationen mit dir führen.“

Dad jammerte laut, dass er kein solches Gespräch mehr brauchte. Seto ignorierte die Proteste meines Vaters und atmete noch einmal tief durch, ehe er sich auf den Weg machte. Schnell schloss ich mich ihm an und verschränkte unsere Hände. Was wollte mein Großvater wohl hier und was genau wusste er?

 

Tbc....


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und? UND? Ich hoffe es hat euch gefallen.
Was will Ruby hier? Wird Serenity noch einen Weg finden? Was haben Odeon und Pegasus geplant und wird Jason es bald erfahren, dass er wieder Vater wird? Das alles und mehr in den folgenden Kapiteln. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  flower_in_sunlight
2022-06-16T21:08:12+00:00 16.06.2022 23:08
Ich stelle mal lieber vorsichtig die frisch gebackenen Schoko-Cookies ab, bevor ich mich wieder hier her traue.
Meinem Boss ist zum Glück noch nicht aufgegangen dass Serenity anscheinend an meine Entwürfe gekommen ist - und sie mit Pegasus weiterentwickelt hat. Aber man weiß ja nie und mit vollem Mund kann er mich hoffentlich nicht sofort feuern.
Die letzten Wochen musste ich bereits untertauchen, um mich vom Lachkrampf zu erholen, den ich bekam, als mir klar wurde worin die Bestrafung besteht. Statt der Filme hatte ich mir letzten Sommer aus Neugier "Midnight Sun" angetan. Danach waren ein paar Entschuldigung fällig...

Ich puzzle dann mal das, was von meinem Verstand und Intellekt übrig geblieben ist weiter zusammen, und drücke fürs Schreiben der nächsten Kapitel die Daumen ;-)

Antwort von:  Alistor
17.06.2022 07:17
Das nächste ist bereits hochgeladen
Keine Sorge
Sie wird dich nicht verraten.
Hmmmm lecker 😋
Schmecken fantastisch

Twilight musste sein. Bald ist in der Geschichte Halloween und ich habe ja ein Special versprochen 😉
Von:  -Jenny89-
2022-05-26T01:38:49+00:00 26.05.2022 03:38
Instant....wäre...diese....figur....MIR!!!
Ich brauch die für die arbeit...UNBEDINGT!!! xD
Heiliger weißer drache ich feier diese ff sooo sehr. Ich les seit tagen nix anderes nach der arbeit und selbst während der arbeit starre ich meinen pc zu boden um ihm mit zu teilen dass ich gefälligst feierabend will um weiter zu lesen xD
....leider kann ich das nich so gut wie seto....*snüff*
Ich muss seto recht geben. Der film is die pure folter! Ich hätte irgendwann angefangen zu reihern...
.....so ne beleidigung für jeden vampir....😭
Und....nich die alte schon wieder! Diesmal muss dieses drecksvieh aber endlich in den knast! Oder am besten ganz von der bildfläche verschwinden...ich hasse das weib!
Da das hier mein erster kommentar is, da ich das erst mal fertig lesen wollt hau ich jetzt hier voll aufn latz xD
Ich hab die ganze zeit so derbe mitgefiebert bis die zwei sich ENDLICH eingestanden und auch gestanden (naja außer seto aber der packt das schon xD) haben dass sie sich lieben x3
Ausserdem bin ich froh endlich mal ne story zu lesen wo nich der herr daddy die arschgeige is sondern dieses horrorweib dass sich mutter nennt.
Dieses übelste hin und her zwischen joey und seto hat mich manchmal fast um meinen schlaf gebracht weil ich nich arbeiten wollt bis ich das kapitel durch hatte....nachts um 4....boah war das ne nacht....ich wahrsten sinne da ich ein adultkapi hatte bevor schlafen ging xD
Dass tris jetzt auch die mutter in real abbekommen hat hat mir nen kleinen stich versetzt. Die olle furie hat schon joeys leben ruiniert da muss der arme tris nich auch noch nen bleibenden schaden haben 😭
Dass serenity mit tris zusammen kam fand ich super da viele eher duke mit ihr verkuppeln was ich iwie eher weniger nachvollziehn kann xD
Und ryou und ivan.....was zur hölle is mit ryou bitte schief? Warum er so ne panik hat würd mich auch mal brennend intressieren *o*
Und moki gehört für die whatsapp-aktion mit yuna, auch wenn sie ne absolute punkt punkt punkt is, trotzdem noch deftiger schlag aufn hinterkopf verpasst...der kleine feigling o_ô
Und jason.....jason....oh boy der kerl macht mich fertig.... -_-"
Wie kann man so intelligent und gleichzeitig so ungleublich grenzdebil sein zur hölle?! Allein schon das vertrauen von anfang an zu pegasus obwohls genug gründe gab das NICHT zu tun...die aktionen bei ihm zu hause mit den kostümen....das anbändeln mit den DREI mädels....der BAAAART ALTER! Ich bekomm dieses gruseligen bilder nemme ausm kopf >~<"
Ich hoffe dass joey es irgendwann schafft sein tiefsitzendes trauma zu überwinden und dass auch seto seine schuldgefühle irgendwann in den griff bekommt und joey ENDLICH mal die drei worte sagt die joey immer wieder versucht aus ihm raus zu kitzeln. X3
So den rest heb ich mir mal fürs nächste kapitel auf xD
Ich danke dir für diese wirklich gut geschriebene, lustige, traurige und üüüübelst fesselnde ff und bleibe gespannt und geduldig am ball~

Liebe grüße sagt das wolfi~

Antwort von:  Alistor
29.05.2022 16:22
oh Wow.
Vielen lieben Dank für deinen langen und ausführlichen Kommentar. Nun habe ich ein Dauergrinsen im Gesicht.
Das freut mich so sehr.

Haruka Wheeler wird in den Knast kommen. Schon allein, weil bald Babys geboren werden. Sie findet das sicher nicht so lustig, dass Jason wieder kann.
Tristan wird es sicherlich überwinden, immerhin hat er Serenity an seiner Seite und ja, ich finde die beiden zusammen auch super. Nur was ist mit Duke? Er hat ja immer noch Gefühle für sie. Was ihn davon ablenkt, erfahren wir im nächsten Kapitel. Dafür macht er aber etwas, was Roland nicht lustig findet... (Huuuu Spoiler Alarm)

Ryou hat Beziehungsängste. Was Ivan aber egal ist. Trotzdem wird es nochmal richtig krachen bei den beiden.

Hahaha Dankeschön. Durch deinen Kommi hab ich eine super Idee bekommen. Alles zu lesen im nächsten Kapi. ;)
Es hat ein wenig gestockt und ich hab mir fieberhaft überlegt, wie es weiter gehen soll. Nun bin ich seit Stunden am Schreiben und hoffe ich schaffe es bald zum Kapitelende zu kommen.
Du hast mich gerade sehr motiviert und ich bin so dankbar, dass so vielen diese FF gefällt.
Ich hatte eine solche immer lesen wollen, aber keiner hat es geschrieben. Also hab ich das gemacht. Was dabei rausgekommen ist...Wahnsinn. Ohne meine Leser und die fantastischen Kommentare hätte ich dieses Werk nicht vollbringen können. DANKE! Ich werde mich bemühen euch allen die Fanfic zu schreiben, die ihr alle verdient habt. PUPPYSHIPPING FOREVER! *Fähnchen schwenk*
Von:  Ryosae
2022-05-22T12:57:00+00:00 22.05.2022 14:57
Hey Alistor!
Sorry das ich die letzten Kapitel über abwesend war! Bin im November Mama geworden und wollte in Ruhe lesen... ja und dann hab ich es vergessen ich Siebhirn xDD

Die Kapitel waren alle toll! Es macht solchen Spaß die zu lesen :)

Tja ob Jason jemals erfahren wird das er nochmal Vater wird? Schwierig... sie sollten alle mal an ihrer Kommunikation arbeiten und der gute Herr an seiner Auffassungsgabe. Was hat er sich mit dieser Aktion denn nur erhofft?

Hab lange überlegt welcher Film gemeint sein könnte. Erst bei der Stelle mit dem Glitzer hat es bei mir Klick gemacht xDDD

Bin total gespannt wie es weiter geht! Bis nächstes Mal! 🥰

LG
Ryo
Antwort von:  Alistor
22.05.2022 22:04
RYOSAE!!!!!!!
Huhu 👋👋👋
Da bist du ja

Erstmal herzlichen Glückwunsch
Ich weiß noch wie meine Tochter ein Baby war…. jetzt ist sie fast 11 Jahre alt
Ich hoffe es geht euch gut?


Ja ob und wann steht noch in den Sternen
Jason wird wohl so lange nerven bis sie es sagen… oder auch nicht

Ja genau so sollte es auch rüber kommen

Schön dass es dir gefällt
Hatte mir tatsächlich Sorgen um dich gemacht

Liebe Grüße
Alistor
Von:  Mia11
2022-05-20T14:40:04+00:00 20.05.2022 16:40
Es ist soo toll das es weiter geht, vielen dank. Ich habe mich riesig gefreut. Immer weiter so.
LG Mia11
Antwort von:  Alistor
21.05.2022 10:39
Vielen lieben Dank 😊
Ich bemühe mich
Von:  CharlieBlade1901
2022-05-16T21:28:35+00:00 16.05.2022 23:28
Charlie: „Das war die ganze Strafe zwei Teile Twillight und morgen der Rest?“
Seto: „Was ist das nicht gut?“
Charlie: „Oh doch du bist an Boshaftigkeit nicht zu überbieten. Und wehe sie isst morgen kein Popcorn mit kalter Cola dazu. Wir wollen ja nicht, dass sie Spaß hat während des Films.“
Joey: „Merkt noch jemand diesen triefenden Sarkasmus aus seiner Stimme?“
Seto: „Jap!“
Jason: „Aha!“
Mokuba: „Und wie.“
Yoshi: „Was hätten Sie ihr denn angetan junger Herr?“
Charlie: „Dir und deinen Töchtern morgen frei geben und sie das ganze Haus putzen lassen. Und wenn es Seto nicht gefallen hätte, hätte sie noch mal anfangen müssen, bis er sagt es ist ok. Aber gut bitte die Filme sind auch eine tolle Strafe, Taylor oben ohne mit dem Body und Edwards Bleiche, Porzellanhaut im Sonnenlicht. Ooohh zum dahinschmelzen.“
Joey: „Was sagt dein Mann dazu.“
Nikolas: „Ich betrachte es als Porno für ihn immerhin, komme ich zum Schluss auf meine Kosten.“ 😁😁😁
Antwort von:  Alistor
17.05.2022 21:03
🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣
Das ist Blade , so typisch lustig 😝

Ja es ist tatsächlich so, dass es Serenity quält das zu sehen
Aber… gute Idee
Ich nehme an ich darf diese ins nächste miteinbeziehen?
Antwort von:  CharlieBlade1901
18.05.2022 08:53
Jaja klar wer sieht nicht gerne gut aussehenden Männern zu, von dem einer oben ohne rumläuft wie sie sich um ein Mädchen streiten und sich beinahe umbringen wegen ihr….jaja das ist Folter es ist schon fast unmenschlich was Seto Serenity da antut. Schämen sollte er sich.

Klar kannst es ruhig einsetzen habe ich nichts dagegen du weißt ich liefere gerne Ideen für weitere Verläufe
Antwort von:  Alistor
18.05.2022 19:48
Das einzige was sie anmacht sind Seto+Joey was ich durchaus verstehen kann

Wenn es wenigstens weniger Glitzer bei den Vampiren geben würde… oder Edward+Jakob…. DAS ist was sie braucht

Sehr gut
Hab da schon einen Plan 😉
Von:  empress_sissi
2022-05-16T20:52:47+00:00 16.05.2022 22:52
Ich will auch so eine Seto-Figur xD Zwar ist es doof, dass Dad due beiden unterbricht, aber es ist wirklich wichtig o.O Was hat Ruby hier wirklich zu suchen?
Schön, dass du wieder Motivation gefunden hast 😁 ich hoffe sehr, sie bleibt dir erhalten 🥰
Antwort von:  Alistor
17.05.2022 21:00
Das hoffe ich auch 😊
Ich hätte diese Actionfigur auch gerne 😍
Mal sehen. Was gutes sicher nicht, wenn Jason so strahlt ☀️✨
Vielen lieben Dank für den Kommentar


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