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Drawback 2

von

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ContactNT

„Und du bist dir sicher, dass du das kannst?“

Erklang die Stimme seines Mitbewohners, der skeptisch ihren neuen Partner ansah.

Sie hatten eine Woche Zeit bekommen gehabt, ihn kennen zu lernen, hatten sich in dieser Zeit auch wirklich täglich getroffen und wussten zumindest die wichtigsten Dinge über ihn.

Doch jetzt, wo ein Auftrag erledigt werden musste, mussten sie darauf hoffen, dass er wirklich ein guter Hacker war, damit das Ganze auch funktionierte.
 

„Natürlich! Warum sollte ich das nicht können?“ Grinsend lehnte sich Kazuki im Stuhl zurück, hatte ein Bein über das Andere gelegt und die Arme vor der Brust verschränkt.

Wie immer saßen sie zu viert in ihrer Küche und gingen gerade alles durch, damit es auch wirklich reibungslos über die Bühne gehen wird!

„Wir werden es schon sehen.“ Warf Ryo ein und legte seine Zettel auf dem Tisch ab und lehnte sich seufzend zurück. „Eigentlich sollte das ganz einfach sein. Die Zielperson ist lediglich ein Zahnarzt. Was sollte es da schon für Probleme geben?“ Ryo sah darin nichts Schwieriges, doch nun schob Kazuki ihm einen Zettel zu.

„Herr Onodera ist kein ‘einfacher‘ Zahnarzt. Ich habe mich ein wenig über ihn schlau gemacht und alles Wichtige aufgeschrieben.“ Ohne, dass Ryo auch nur eine Chance hatte, nach dem Zettel zu greifen, schnappte Kai danach und sah auf das Papier.
 

„Geldwäsche, Drogenschmuggel und Entführung?“

Wieder grinste ihr neuer Hacker und nickte. „Wenn ich das richtig gesehen hatte, hat er sich einen aus unserem Clan geschnappt, ihn ausgequetscht und irgendwann einfach in einen See geworfen.“

Verblüfft hob Reita eine Augenbraue und sah den Anderen an. Stimmte das etwa? Und woher hatte Kazuki nur diese Informationen? War er tatsächlich so gut? „Guck doch nicht so!“ Sprach Kazuki ihn an und zwinkerte ihm zu. „Ich sagte doch, dass ich das kann!“
 

„Ich habe mir sein Haus angeguckt. Ziemlich viele Kameras, hohe Zäune und ein massives Tor. Man kann es auch gleich Alcatraz nennen.“ Murrte Kai leise und schob den Zettel nun wieder in die Mitte des Tisches. „Es wäre am einfachsten, ihn in seiner Praxis zu erledigen, oder auf dem Weg nach Hause.“ Gab nun der Maskenträger von sich und sah zu Kai.

„Ich erinnere mich nämlich gut daran, was das letzte Mal passiert ist, als wir bei jemandem zu Hause eingedrungen sind.“
 

Sie hatten Glück gehabt, dass Kai nichts Schlimmeres passiert ist. Solche Probleme sollten sie von Anfang an vermeiden.
 

„Die Praxis ist zu riskant. Er arbeitet dort nicht alleine und fährt früher nach Hause, als seine Angestellten.“ Ja, die Praxis hatte Ryo unter die Lupe genommen. Da wird es auch keine Möglichkeit geben, ihn zu erwischen. „Also auf offener Straße?“ Fragte Reita nun, doch Kazuki schüttelte sofort den Kopf. „Zu gefährlich.“ Er stand vom Stuhl auf und machte sich am Fenster eine Zigarette an. Mittlerweile hatten sie sogar extra für ihn einen Aschenbecher gekauft, der auf der Fensterbank stand. „Er hat eine Tochter. Wir sollten sie entführen, ihm Lösegeld aus den Rippen leiern und wenn der Tausch stattfinden soll, erschießt du ihn.“
 

Schlug ihr Hacker nun vor und sah sie alle nacheinander an. „Das kannst du vergessen! Der wird mit Sicherheit die Polizei informieren.“ Nickend gaben Reita und Kai ihrem Fahrer Recht. Diese Idee war zu gefährlich. „Schlagt was Besseres vor.“ Kazuki zog wieder an der Zigarette und sah sie abwartend an. „Kannst du dich nicht in seinen Terminplaner hacken? Vielleicht ist er irgendwann mal irgendwo unterwegs, wo man ihn abpassen könnte.“

„So clever bin ich, Kai… Natürlich habe ich mir seinen Kalender mal genauer angesehen. Der geht nur arbeiten oder ist zu Hause. Ich konnte dort nichts finden.“
 

„Scheiße.“ Meckerte Reita nur und stand nun ebenfalls auf, um sich kurz darauf eine Cola aus dem Kühlschrank zu gönnen. „Was hat das mit dem Drogenschmuggel auf sich?“ Wollte er dann wissen und drehte sich zu Kazuki um. Dieser überlegte kurz. „Er kauft, soweit ich weiß, im Ausland Drogen ein und verkauft sie hier für mehr Geld. Allerdings hat er dafür seine Leute.“

„Und wenn wir mit ihm Kontakt aufnehmen und nach Drogen fragen, die er uns besorgen soll?“ Sofort sahen alle zum Braunhaarigen, der nur mit den Schultern zuckte. „Was denn? Irgendwie müssen wir doch an ihn rankommen.“ War nur leider leichter gesagt, als getan. „Ich denk…“ Begann Kazuki, ehe er durch ein Klingeln unterbrochen wurde.

„Sorry.“ Sagte Reita nur und lief in sein Zimmer, um sich sein Handy zu schnappen.

Yuu.

Der äußerst ungünstigste Zeitpunkt aller Zeiten!
 

„Yuu?“ Fragte er sofort, nachdem er den Anruf angenommen hatte.

„Akira, ich… störe ich?“

Wirklich glücklich klang der Polizist nicht gerade und sofort runzelte Reita die Stirn.

„Was ist los?“ Fragte er dementsprechend sofort nach, schloss seine Türe und setzte sich auf sein Bett.

Eigentlich hatte er dafür gerade gar keine Zeit! Sie hatten nicht viel Zeit von ihrem Boss für diesen Auftrag bekommen, da konnte er sich nicht auch noch um Yuu kümmern.
 

„Ich soll in zwei Tagen wieder zur Arbeit… ich weiß aber nicht, ob ich das schaffe. Außerdem weiß ich nicht einmal, wen ich als Partner bekomme. Es soll ein Neuer sein, von einer anderen Zentrale.“ Schmunzelnd machte er sich auf seinem Bett lang und sah an die Decke. „Wieso machst du dir Sorgen? Du bist ein guter Polizist und ein neuer Partner wird daran nichts ändern. Ihr werdet euch bestimmt gut verstehen.“

„Sato und ich sind ein eingespieltes Team, das…“

„Das wird nichts ändern.“ Fiel er dem Polizisten einfach ins Wort und rieb sich seufzend die Augen.

„Sato ist nicht da, Yuu. Und du kannst nicht ewig auf ihn warten, um mit ihm weiter zu machen. Du musst einfach in den sauren Apfel beißen. Etwas Anderes wird dir nicht übrig bleiben.“ Der Andere schwieg, sagte nichts dazu, seufzte nur ins Telefon.

„Was kann denn schon schief gehen? Das ihr euch nicht leiden könnt. Und dann? Wird es etwas daran ändern, das ihr eure Arbeit macht? Wohl kaum, oder?“

Er hatte auf dieses Gespräch gerade einfach keine Lust. In letzter Zeit benahm sich der Andere einfach wie ein Kind, machte sich ständig Sorgen um seinen besten Freund und wollte einfach die aktuelle Situation nicht akzeptieren.

Dabei ging es Sato den Umständen entsprechend mittlerweile besser. Er war wach, ansprechbar und erinnerte sich noch an alles. Es war nur noch eine Frage von Wochen, bis er mit Sato wieder zusammenarbeiten könnte, weswegen er sein Problem einfach nicht verstand.
 

„Du hast Recht.“

Erklang seine Stimme leise und kurz vernahm er ein Lachen von ihm.

„Tut mir leid… ich weiß nicht, was in letzter Zeit mit mir los ist.“

„Du machst dir zu viele Gedanken. Ganz einfach.“

Wieder lachte Yuu, was Reita zum Schmunzeln brachte. Er konnte nicht abstreiten, den Polizisten wirklich zu mögen. Dennoch nervte er ihn auch gerade ein wenig, denn ihm lief die Zeit nun echt davon. „Entspann dich einfach. Es wird schon nicht so schlimm, wie du dir das jetzt ausmalst. Geh arbeiten, lern deinen neuen Partner kennen und meld dich dann nochmal bei mir, okay?“

„Okay, mach ich. Bis dann. Ich liebe dich.“

„Ich dich auch. Tschau!“
 

Sofort legte er auf, legte das Handy neben sich auf das Bett und seufzte. Ein unglaublich anstrengender Zeitgenosse, aber okay, sein bester Freund lag im Krankenhaus, nachdem er angeschossen wurde. Er konnte ihn irgendwie auch verstehen. Nun stand er vom Bett auf und ging zurück in die Küche, wo die Anderen zusammen am Tisch saßen und sofort zu ihm aufsahen, als er reinkam. „Kazuki hat ein Treffen mit der Zielperson organisieren können.“ Informierte Kai ihn sofort mit einem breiten Grinsen.

„Bitte was?“ Irritiert sah er ihn an, ehe er Kazuki musterte. Er war gerade mal fünf Minuten weg! War das jetzt sein Ernst?

„Du hast ihn schon verstanden.“ Versicherte Kazuki ihm, den Braunhaarigen richtig verstanden zu haben.

Unmöglich!
 

„Du wirst ihn in zwei Tagen treffen und mit ihm einen kleinen Vertrag aushandeln. Er soll für dich Drogen organisieren, die du für dich und andere Leute brauchst.“

„Aber…“

„Nichts aber!“ Fuhr ihn Ryo direkt an, bevor Reita überhaupt daran denken konnte, Widerworte zu geben.

„Wir haben keine anderen Chancen. So, oder gar nicht.“ Da musste er ihm allerdings Recht geben. Er setzte sich wieder mit an den Tisch und nickte. „Und warum trifft sich nicht Kazuki mit ihm und ich verstecke mich irgendwo, bis ich ihn erschießen kann?“

„Weil ich versuchen werde, ein Störsignal hinzukriegen, damit der Kerl mit seinem Handy nichts mehr anfangen kann.“

„Und Kai?“

„Ich sichere die Umgebung, damit du wirklich mit der Zielperson alleine bist.“

„Und bevor du fragst: Ich warte im Auto. Mit Kazuki. Irgendeiner muss ja fahren.“

„Ich kann aber auch die Umgebung absichern, solange Kai mit ihm alleine ist.“
 

Es brachte alles nichts. Er hatte keine Chance. Die Jungs ließen sich nun nicht mehr überstimmen. Ihre Idee stand und würde auch so ausgeführt werden. „Du schaffst das schon.“ Kazuki klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, ehe er wieder aufstand. „Wir sehen uns dann in zwei Tagen.“
 

Er verabschiedete sich, nahm Ryo direkt mit und ließ Reita und Kai wieder alleine. „Was gefällt dir an der Idee nicht?“ Fragte ihn sein Mitbewohner. Er verstand sofort, warum er ihn das fragte, hatte er sonst nie so vehement versucht, ihren Plan zu ändern. „Keine Ahnung.“ Er hatte einfach ein seltsames Gefühl dabei, sich mit dem Mann zu treffen, um sich Drogen bei ihm zu holen. Vielleicht waren seine Zweifel aber auch völlig umsonst und es wird einfach, Herrn Onodera auszuschalten. Bisher hatte es doch immer gut funktioniert. Außer der Auftrag, bei dem Kai verletzt wurde, aber selbst das war nicht so schlimm. Kai selber hatte ihnen oft genug gesagt, dass es halb so wild war.

„Hör auf, dir Gedanken zu machen. Du brauchst einen klaren Kopf, wenn es soweit ist.“
 

Den hatte er zwei Tage später auch. Er war bereit, diesen Auftrag zu erledigen und zwar genau so, wie sie es besprochen hatten!

„Denk dran, Rei.“ Begann Kai, kurz nachdem sie in den Wagen von Ryo gestiegen waren. „Contact NT. Das braucht man, um Crystal Meth herzustellen. Wenn er dir das nicht organisieren kann, versuchst du, seinen Preis für das Crystal Meth runter zu handeln.“ Er nickte verstehend, während er von hinten aus nach vorne auf die Straße sah. „Was sollst du dir besorgen lassen?“

„Crystal Meth!“

Und schon klatschte Kai ihm gegen den Hinterkopf, weswegen er sofort zusammenzuckte und ihn fragend ansah.
 

„Contact NT verdammt!“ Knurrte Kai ihn nun genervt an.

„Dann halt das.“ Murrte Reita nur und sah wieder nach vorne. Warum sollte er nach diesem Zeug fragen? Warum nicht direkt, ob er Meth von ihm kriegen kann?

„Vermassel es nicht!“ Hörte er Kazuki vom Beifahrersitz aus meckern, der sich zu ihm umgedreht hatte und ihn nun ernst ansah.

„Pff… kümmer du dich lieber darum, dass du sein Handy auch wirklich lahm gelegt bekommst.“

„Klappe jetzt!“ Ging ihr Fahrer nun dazwischen und sah Reita kurz über den Rückspiegel an. „Wie heißt das Zeug?“ Fragte er ihn auch direkt.

„Contact NT.“ Er rollte mit den Augen, während er ihm antwortete, aber immerhin waren nun alle im Fahrzeug glücklich und ließen ihn erst einmal in Ruhe.
 

Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sie endlich am Treffpunkt ankamen. Ryo hielt etwas eher an, um nicht direkt vor Ort gesehen zu werden. „Ich warte hier auf euch. Wenn etwas ist, meldet euch.“ Damit steckte sich nun jeder sein In-ear-Kopfhörer ins Ohr. „Ich verstecke mich in der Nähe. Je näher ich dran bin, desto einfacher kann ich sein Handysignal stören.“ Kazuki stieg auch sofort aus, um schon mal ein gutes Versteck zu suchen, bevor ihre Zielperson erscheinen würde. „Ich seh mich dann auch mal um.“ Kai verabschiedete sich von ihnen und machte sich auf den Weg, ein wenig umher zu laufen und alles im Auge zu behalten.
 

„Na dann.“ Somit machte sich der Maskenträger als letzter auf den Weg.

Seine Waffe hatte er wie immer am Gürtel, das Shirt darüber gezogen, damit man sie nicht sofort sehen konnte.

Entsichert war sie auch schon, um im Notfall sofort agieren zu können.

Die letzten Meter lief er langsam zum Treffpunkt und besah sich die Umgebung. Es war dunkel, wie so oft, und nur ein paar der Straßenlaternen waren noch an. Am Himmel zogen immer mehr Wolken auf. Der Wetterbericht hatte angekündigt, dass es noch regnen wird, jedoch viel früher. Also hatten sie bisher mit dem Wetter schon einmal Glück.
 

„Herr Onodera ist schon da.“
 

Meldete sich Kai bei ihm über den Kopfhörer. „Das Störsignal steht.“ Gab ihm nun Kazuki seine Auskunft und sofort legte er seine Hand an sein Ohr. „Hab verstanden.“ Antwortete er ihnen und lief nun etwas schneller. Er wollte nicht wissen, was passiert, wenn er den Kerl zu lange warten lässt.

Viele Informationen hatten sie nicht von ihm, wussten nur, was er bisher so getan hatte. Und wenn schon Entführung und Mord bei ihm dazu gehörte, war der Mann sicherlich auch einer von der ungeduldigen Sorte.

Mit zwei Minuten Verspätung kam er am Treffpunkt an. Der Kerl war alleine, sah zu ihm und lächelte. Natürlich tat er das, schließlich witterte er Geld.

„Wobei kann ich helfen?“ Sein Gegenüber ließ echt nichts anbrennen, aber gut, es wäre besser, solche Gespräche schnell zu beenden, denn unauffällig sah anders aus!
 

„Ich brauche Contact NT!“ Perfekt, er konnte es sich wirklich merken.

Damit hatte er selber nun gar nicht gerechnet.

„Wofür?“ War die Gegenfrage von Herrn Onodera. Kannte er sich damit nicht aus? Oder war das ein Test? Wollte er herausfinden, ob Reita wirklich Ahnung davon hatte?

„Um Crystal Meth herzustellen.“ Was sollte er auch antworten? Dem Mann brauchte er es nicht zu verheimlichen, denn er wird es wahrscheinlich selber wissen, wozu man das Zeug braucht.

„Das ist schwer ins Land zu kriegen. Das kostet extra.“

„Wie lange dauert es, bis ich es habe?“

„Ein Monat.“

„Ich brauche es schneller.“
 

Bisher lief es doch halbwegs gut, oder? Ob sich der Mann schon sicher genug fühlte, um nicht sofort zurück zu schrecken, wenn er seine Hand an den Gürtel legte? Oder würde er dann im schlimmsten Fall selber schießen? Hatte sein Gegenüber eine Waffe dabei?

Er wartete lieber noch etwas. Sicher ist sicher.
 

„Eher geht nicht. Ich muss es selber einschmuggeln. Es fragt schließlich nicht jeden Tag jemand danach.“

„Dann nehme ich Crystal Meth. Zu einem Preis, der meine Enttäuschung entschädigt.“

Er sah in dessen Augen, dass das eine verdammt dumme Aussage war. Hatte er sich jetzt zu viel gewagt? Kurz schluckte er, sah ihm weiterhin in die Augen und wartete auf eine Antwort, ehe der Mann kurz lachte.

„Sie gefallen mir. Angst haben sie scheinbar nicht.“ Er kam auf ihn zu, zog etwas aus seiner Hosentasche und blieb vor ihm stehen. Ohne nach unten zu sehen, ergriff Herr Onodera sein Handgelenk und legte ihm die andere Hand auf seine. Sofort bemerkte er das Päckchen. Das war es also, was er aus der Tasche gezogen hatte.

„Das ist umsonst.“ Begann sein Gegenüber. „Und das, was sie noch brauchen, bekommen sie dann in zwei Tagen von mir.“ Verdammt, das wäre genau der richtige Moment, um ihn zu erschießen, doch der Kerl hielt genau die Hand fest, die er brauchte. Und er hielt sie nicht gerade sanft fest.
 

„Und stellen sie nichts Dummes an.“ Drangen die Worte in sein Ohr. Er würde die Drogen doch eh nicht nehmen, also musste er sich auch keine Sorgen machen. „Sonst werden ihre zwei Freunde dafür bezahlen.“ Kurz hielt er die Luft an, sah den Mann vor sich grinsen, ehe er seine Hand losließ. Was hatte er da gesagt?

„Wir sehen uns in zwei Tagen. Gleiche Zeit, gleicher Ort. Und zwar alleine.“ Damit ließ er Reita stehen.

Kurz zuckte seine Hand, wollte nach seiner Pistole greifen, doch er wusste nicht, ob der Mann bluffte oder Kazuki und Kai wirklich in Gefahr waren. Oder meinte er Ryo? Hatte er wirklich nur zwei entdeckt, oder einen bereits erledigt?

Er sah dem Mann hinterher, wie er in sein Auto stieg und davonfuhr. Mit zusammengebissenen Zähnen sah er in seine Hand, musterte das Päckchen, in dem wirklich etwas drin war.

Das ließ er erst einmal in seiner Hosentasche verschwinden und legte sich die Hand wieder ans Ohr.

„Leute?“ Fragte er sofort leicht panisch nach. Erleichtert stellte er kurz darauf fest, dass sich jeder von ihnen bei ihm meldete. Es ging ihnen also gut.
 

„Er ist weg…“
 

Informierte er sie sofort und lief langsam wieder zurück zum Auto, holte sich den kleinen Kopfhörer bereits raus, denn er wollte auf dem Rückweg nicht schon angemeckert werden.

Erst, als sie alle wieder im Auto saßen, begann wirklich jeder, wütend auf ihn einzureden, ihn anzumeckern und böse anzuschauen. Nett. Sehr nett.

„Er hat euch bemerkt. Ich glaube er wusste, was los war.“

Stumm und mit großen Augen sahen ihn nun alle an, warteten auf die Erklärung, die Reita ihnen nicht ersparen würde.

„Er hat mir das hier gegeben…“ Er zog das Päckchen hervor und zeigte es den Anderen.

„…hat dabei meine Hand festgehalten, mit der ich schieße und meinte, ich solle nichts Dummes anstellen, sonst würden meine zwei Freunde dafür bezahlen.“

„Und du glaubst ihm das auch noch?“ Platzte es sofort aus ihrem Hacker raus, der wenig begeistert war, als er das hörte. „Der Penner hat geblufft. Gott, Reita, bist du echt so dämlich?“ Scheiße.

Die ganze Zeit hatten sie auf Kazuki rumgehakt, er würde es vergeigen und nun war er es, der ihn anmeckerte, weil er selber es vermasselt hatte. „Wir haben nur noch drei Tage Zeit, diesen Auftrag zu erledigen. Jetzt können wir uns echt was einfallen lassen.“ Murrte Ryo und setzte nun das Auto in Bewegung.
 

„Er wollte sich in zwei Tagen mit mir wieder hier treffen. Alleine.“ Informierte Reita die Jungs.

Dann wäre das also die letzte Chance für sie, diesen Auftrag zu erledigen. Und keiner von ihnen wollte herausfinden, was passiert, wenn sie es nicht schaffen würden, die Zielperson in der angegebenen Zeit zu erledigen.

„Wir können dich nicht alleine gehen lassen.“ Entwich es Kai sofort, der nun etwas panisch zu Kazuki und Ryo sah.

„Auf keinen Fall gehst du alleine!“ Fügte er noch hinzu. „Er hat Recht. Das ist zu riskant.“ Warf Ryo direkt ein, während Kazuki zu ihnen nach hinten sah.

„Habt ihr eine bessere Idee?“ Fragte Reita seine Kollegen nur, doch es kam keine Antwort. Sie schwiegen. Alle. Und das hielt den Rest der Fahrt an, denn ihnen war klar, dass Reita es machen musste. Und wenn sie jemand entdecken würde, wären sie alle erledigt, also musste Reita es wirklich alleine hinter sich bringen.



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