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♠ The Painscreek Killings ♠

Zwei Journalisten und eine Wahrheit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo!
Ich bin neu auf dieser Fanfic Seite und wollte mich an einem Krimi versuchen. Es geht hierbei um ein Spiel Namens: The Painscreek Killings. Ein mysterie Walksymulator, bei dem der Spieler selbst sich Noitzen machen und selbst im ganzen Dorf nach Informationen suchen muss/kann. Je mehr man findet, desto besser.
Hier ein Link dazu: https://youtu.be/91RpN6krPHw
Ein sehr tolles Game, spannend bis zum Schluss mit einem angenehmen Plott.

Aber zum wesentlichen. Hier geht es um Law und Nami. Und wie es schon bei der Beschreibung steht, habe ich einige Änderungen durch genommen und werden auch eigene Handlungen hineinbauen, in der Hoffnung, die Leser auf trab zu halten.

Ich hoffe, es wird euch gefallen ♥ Komplett anzeigen

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Die Ankunft und die Spannung zwischen ihnen

 

Ein piepen ertöne vom roten Klapphandy einer Frau, die am Beifahrersitz saß und nachdenklich aus dem halb geöffnetem Fenster hinaus starrte. Bald daraufhin ertöne nach dem Piepen eine ruhige und gefasste Stimme einer Frau.

 

   »Hey, Nami. Smoker hat dir also diesen Fall überlassen, hm? Jedenfalls hat er mir aufgetragen dich anzurufen und dich ein wenig darüber aufzuklären. Erinnerst du dich an den Mord vor einigen Jahren, der nie gelöst wurde? Der in der Painscreek, wo die ex-Frau des Bürgermeisters getötet wurde? Da die Immobile bald versteigert wird, haben wir nicht genügend Zeit alle Informationen und Details herauszukratzen. Deshalb schau zu, wie weit du mit deiner Suche vorankommst. Hoffentlich ist dort etwas, dass es wert ist veröffentlicht zu werden. Jedenfalls, gib auf dich acht und ruf mich jederzeit an, wenn du Hilfe benötigst. Sehe dich dann am Montag.«

 

Erneut ertönte der Signalton des Anrufbeantworters und die Frau klappte ihr Handy zu. Der Fahrer, der bis dato kein einziges Wort verloren hatte, starrte starr gerade aus zur halb verkommenen Straße. Sie war bedeckt von Kies, Blättern und Erde, ein Zeichen dafür, dass hier schon lange niemand mehr war oder sich nicht für die Pflege kümmerte.

 

   »Nico Robin hat dir auch unseren Auftrag in Papier gegeben?», ertönte die fast schon kalte Stimme des Fahrers neben ihr. Es war nicht mal eine Frage, sondern eher eine trockene Feststellung mit der stummen Aufforderung, sie ihn gleich bei ihrer Ankunft zu überreichen. Oder jetzt, aber die Frau entschied, dass er warten konnte.

 

  »Ja, das hat sie. Sie ist nicht ansatzweise so schlampig in ihrer Arbeit, wie Zorro. Ist in meinem Rucksack«, antwortete die Frau, dessen Haare wie welliges Lava ihren Rücken floss.

 

Der Wind, der durch das offene Fenster in den schwarze Geländewagen wehte, kitzelte angenehm ihre Nase und ihr Gesicht. Der Fahrer, mit der finsteren und ernsten Miene erwiderte dazu nichts. Die Frau, dich sich als Nami zu erkennen gab, seufzte leise und richtete ihren Blick nun auf die Straße, dann auf die tätowierten Hände, des Fahrers. Die Buchstaben „Death“ waren auf seinen Fingerknöcheln tätowiert. Sie runzelte bei seinem makaberem Geschmack die orangenen Brauen, doch sah wieder aus dem Fenster. Es war nicht so, dass sie diese zum ersten Mal sah. Ganz im Gegenteil, aber sie war sich sicher, dass sie sie zum ersten Mal aus der Nähe sah.

Sie beide arbeiteten als Journalisten, Nami hatte dort, wenn auch unter schwierigen Umständen schnell Freunde gefunden. Da wäre Ruffy, der so absolut gar nicht in diese Branche reinpasste. Laut und nervig, konnte nie länger als zwanzig Minuten in seinem geteilten Büro sitzen, ohne zu murren oder sich immer Sneaks oder Essen rein zuschaufeln. Zorro, der irgendwann gefeuert wird, weil er entweder zu faul oder unordentlich bei seiner Arbeit war. Es gab keinen Tag, an dem Nami ihn NICHT schlafend auf seinem Schreibtisch vorfand. Oder einfach auf der Toilette. Lysop, er war zugegebener Maßen fleißig und machte seine Arbeit hervorragend. Aber er war mehr für die Illustrationen ihrer Zeitschriften verantwortlich, als wie Nami vor Ort zu recherchieren. Und dann wäre da schließlich Robin. Fleißig und absolut perfekt in ihrer Arbeit. Ruhig und mysteriös. Sie war auch Smokers Liebling, da sie ihre Arbeit gründlich erledigte, aber auch manchmal etwas gleichgültig oder kalt wirkte. Dennoch war Nami mit ihr sehr gut befreundet, wie mit jedem dieser Chaoten. Smoker war streng und immer mürrisch, auch nach seinem Morgenkaffee, aber kein Unmensch. Immerhin hatte er bis heute nicht Zorro gefeuert.

 

Und da wäre der Neuankömmling, Trafalgar Law. Sie schielte kurz zu ihm rüber und beobachtete seine olivgrüne Haut und seine fast schwarz-blauen, zerzausten Haaren unter einer lächerlich gepunkteten Plüschmütze. Seit drei Monaten arbeitete er in ihrer Branche und Smoker hatte sich kein einziges Mal über seine Arbeit beschwert. Aber ihn auch nicht wirklich gelobt. Law hielt sich von ihnen allen fern, beobachtete aber immer still aus der Ferne.

Ruffy allerdings fand ihn ziemlich interessant und versuchte ihn immer wieder zu überreden, mit ihnen nach der Arbeit zusammen zu essen oder bei ihren Wochenenden Aktionen teilzunehmen. Er lehnte sie alle desinteressiert ab.

 

Ein richtiges Gespräch hatte Nami mit ihm noch nie führen können. Nur arbeitsbedingt, da er herausgefunden hat, dass nur Robin und Nami wirklich gut in ihrer Arbeit waren. Sie hatte kein wirkliches Bild von ihm machen können. Vor einigen Tagen wurde ihnen von Smoker dieser Auftrag aufgegeben. Smoker schien sie beide kompetent genug zu halten, diesen Fall knacken zu können, wobei Nami schon früher an diesem Auftrag interessiert war und Smoker darum bat, ihn aufzuschnappen. Obwohl sie anfangs nicht dagegen war, jemanden als Begleitperson um sich zu haben, hätte sie nicht damit gerechnet, ausgerechnet mit Law losgeschickt zu werden. Doch dies würde sie nicht aufhalten. Er würde sie nicht aufhalten.

 

Als sie ihren Blick hob, um sein Gesicht zu beobachten, fiel ihre eine Sache ein, das sie von ihm in den letzten Monat herausgefunden hatte: Er war nicht nur ein Sadist, sondern auch selbstgefällig. Er hatte seinen Blick von der Straße abgewendet und ihr einen selbstgefälligen Grinsen schenkt. Anscheinend hatte er ihren Blick auf sich gespürt. Verärgert über seinen plötzlichen Charakterwandel, richtete sie ihren Blick krampfhaft wieder aus dem Fenster. Er war ihr ein Rätsel. Sie konnte diesen Mann nicht bestimmten. Vielleicht wollte sie das nicht, aber sie spüre immer noch sein Grinsen in ihrer Seite. Sie musste sich auf ihren Auftrag konzentrieren.

 

Es dauerte nicht mehr lang und sie fuhren rechts ran, als sie das kleine Dorf am Ende der Straße ausmachten, dass von einer Mauer umringt wurde. Law parkte das Fahrzeug vor einem winzigen Gebäude und kurbelte beide Fenster wieder hoch, nachdem Nami ausgestiegen war und ihren Rucksack über die Schulter warf.

 

Nami blickte sich neugierig um, als sie näher an das winzige, graue Gebäude ging. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite erkannte sie ein grünes Schild mit der Inschrift: „Willkommen in Painscreek“. Über dieser Inschrift wurde mit schwarzer Graffiti „Population null“ ,gekritzelt. Dabei richtete sich ihre Blick zum stillen Dorf. Hier schien wahrlich niemand mehr zu leben. Sie atmete durch die Nase und zog den erdigen Duft der umliegenden Bäume ein. Der Wind wehte beruhigend durch die grünen Blätter und ihrem langem Haar. Es war noch früh, aber der Himmel war klar blau und alles wirkte auf dem ersten Blick friedlich. Friedlich aber verlassen.

 

Sie schloss die Augen und klärte ihren Verstand. Vor ihnen lag ihr Auftrag. Sie durfte sich überall frei im Dorf bewegen und nach Informationen suchen. Beim bloßen Gedanken darüber lief ihr ein Schauer durch den Nacken. Die Freiheit selbst am Tatort Untersuchungen durchführen zu können, hatte sie bis jetzt nie. Sonst musste sie sich immer an gewisse juristische Angaben halten und an vorgegeben Fakten und Informationen arbeiten. Hier konnte sie sie selbst beschaffen und sie sortieren. Keine Manipulation von anderen. Hier hatte sie die Karten in der Hand, hier konnte sie selbst alle Puzzleteile suchen und zusammenfügen. Die Vorfreude machte sich durch ein Kribbeln in ihren Fingerspitzen bemerkbar.

Bis allerdings ein riesiger Schatten sich vor ihr ragte und sie durch die mangelnde Wärme der Sonnenstrahlen zwang, die Augen zu öffnen und sie in die Gegenwart zu holen. Law stand vor ihr. Das Grinsen von vorhin war völlig verschwunden. Sein Hut warf einen bedrohlichen Schatten auf sein Gesicht und er starrte trocken auf sie herab. Sie warf dem Mann gegenüber ihr einen fragenden Blick, bis sie die ausgestreckte Hand vor ihr erkannte.

 

   »Nico Robins Auftrag, bitte«, raunte er tief.

 

Nami nahm ein wenig Abstand von ihm. Er war fast zwei Köpfe größer, als sie. Wortlos warf sie ihren Rucksack von ihrer Schulter, um darin herumzukramen. Sie ließ sich extra länger Zeit, um nach dem Umschlag zu suchen, obwohl sie ihn schon entdeckt hatte. Sie sah es als eine Art Rache für sein unverschämtes Grinsen von eben und blickte während der Suche unschuldig zu ihm auf.

 

   »Ah, da ist es!« Rief sie gespielt erfreut und reichte ihm den ockerfarbenen Briefumschlag, dessen Siegel schon geöffnet war. Nach einigen Sekunden, in denen Law sie gefährlich musterte, nahm er ihr den Brief ab und öffnete diesen vor ihren Augen. Er überflog die Zeilen mit seinen goldenen Augen, die im Schatten seiner Mütze viel einschüchternder wirkten.

 

   »Vor vier Jahren wurde die ex-Frau des Bürgermeisters tot vor ihrem eigenen Haus aufgefunden. Zwei Sachen sind klar; sie wurde getötet und ihre Leiche wurde bis zu ihrem Haus geschleppt«, las er mit seiner angenehm rauen Stimme vor. Nami bemerkte still, dass er dabei mehr gesprochen hatte, als in den ganzen letzten Monate bei der Arbeit.

 

   »Wir müssen drei Fragen beantworten, um Smoker befriedigen zu können. Und zwar, wer diese Frau damals getötet hatte, welches Motiv dahinter steckte und mit welcher Tatwaffe das alles geschah«, fuhr Nami fort und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das winzige Gebäude rechts von beiden.

 

   »Sie glauben also, dass die Antworten darauf nach all diesen Jahren immer noch hier zu finden sind?« Law richtete seine grellen Augen auf die Frau und hob dabei skeptisch eine dunkle Braue.

 

   »Nun, das hoffen wir zumindest. Laut den Angaben, die wir bekommen haben, liegt alles in diesem Dorf, immer noch so, wie es vor einigen Jahren war. Unberührt und verschlossen.«

 

Das Misstrauen in seinen Augen verschwand nicht. Aber das interessierte Nami nicht. Insgeheim hoffe sie, dass die Information der Wahrheit entsprach. Aber sie lenkte seine Aufmerksamkeit mit einem Deut ihrer schlanken Finger auf das winzige Gebäude rechts von ihnen.

Law richtete seinen Blick darauf, nachdem er sie nochmal gründlich gemustert hatte. Sein Misstrauen war nicht unbegründet, aber sie waren ja nicht mal wirklich drin, um die Sachlage wirklich einschätzen zu können.

Es war ein graues Gebäude, dessen Außenwand aus grauen Backsteinen bestand. In der Nähe zum Fenster war ein Schild, der die Leute informierte, dass es sich hierbei um das Büro des Sheriffs handelte. Nami näherte sich zum besagten, dunklen Fenster, auf dem eine kleine Notiz befestigt war. Kurz nahm sie an, dass die Fenster dunkel beschlagen seien, aber es stellte sich aus der Nähe heraus, dass es sich nur um Dreck und Staub handelte. Bei der dicken Schmutzschicht konnte sie nicht einmal einen Blick in das Innere werfen.

Aus dem Augenwinkel erkannte Nami, dass Law sich die kleine Notiz näher betrachtete und dann erneut mit seiner tiefen Stimme raunte.

 

   »Sie haben die besagte Kamera dabei, nicht wahr?«

 

Erneut hörte sie die stumme Aufforderung in seiner Stimme und hinter seinem intensiven Blick, den er ihr nach seinen Worten warf, bevor er sich dann zur dunkelroten Tür des kleinen Gebäudes bewegte. Nachdem sie das laute knarzen der Tür hörte, kramte sie erneut in ihrem Rucksack und fischte die schachtel artige Polaroid Sofortbildkamera, die sie aus seiner Schutzhülle befreite und ein Bild von der Notiz schloss. Sie nahm das Bild in die freie Hand und fächerte damit kurz herum, bis sie es in eines ihrer Sammelmappen legte. Auf der Notiz waren vergilbte Worte drauf gekritzelt, die sie nicht entziffern konnte. Längst abgenutzt vom Regen und dem Wind Vergangener Zeit, doch sie konnte die Zahlen daneben erkennen. „1131

 

Sie wusste zwar nicht, was sie vorerst damit anfangen sollte, doch sie schüttelte kurz die Gänsehaut von eben weg. Laws stumme Aufforderungen nervten sie schon jetzt. Doch sie bewahrte einen kühlen Kopf und folgte ihm in das Gebäude.

 

Schnell stieg ihr der stickige und modrige Geruch des Gebäudes in die Nase. Law schien Staub aufgewirbelt zu haben und ihre Nase fing an zu jucken. Gerade noch konnte sie ein Niesen stoppen und blickte sich mit feuchten Augen im Flur herum. Alles war erstaunlich im Takt und noch gut erhalten. Es gab sogar noch Strom, nachdem Law eines der Lichtschalter betätigt hatte und den gesamten kurzen Flur erhellte. Links fanden sich eine Zelle und eine Tür zur Rumpelkammer vor. Rechts sah sie durch die Gitter-vorhänge das Büro des Sheriffs. Sie ging den Flur entlang und öffnete noch eine Tür, die links am Ende des Flurs lag und betrat sogleich ein dunkles Badezimmer. Sie suchte mit ihren Fingern nach dem Lichtschalter und betätigte diesen sogleich, doch die Lichter in diesem Raum flammten nicht auf. Scheinbar gingen nicht alle Lichtschalter. Sie schloss die Tür wieder und folgte schließlich ins Büro, in dem Law sich erkundigte.

Sie fand ihn am Schreibtisch des Sheriffs sitzen, er schien sich die Schubladen genauer zu betrachten. Sie warf ihm kurz einen neugierigen Blick zu und konzentrierte sich dann um ihre Umgebung. Das Büro war nicht sagenhaft groß, aber es war geräumig. An jeder Seite ragten Fenster und tauchten den Raum in natürliches Licht. Vor dem Fenster, auf dem die Notiz klebte, lag der Schreibtisch des Sheriffs und links vom Schreibtisch ein grauer Schubladenschrank, auf dem eine Tischlampe thronte. Direkt daneben ein Tisch mit einem Fax-und Druckgerät. Sie bewegte sich zum Fenster und sah auf dessen Bank einige Kartons und einige Dokumente. Sanft nahm sie eines der vom Sonnenlicht gebleichten Dokumenten zur Hand und überflog die Informationen. Der Sheriff wurde in eine größere Stadt versetzt, da die Nummer der Bewohner von Painscreek extrem niedrig war. Dieser Brief wurde 1998 verfasst, also vor einem Jahr. Sie fand, es würde nicht schaden, solche Informationen aufgrund des Datums zu sammeln, also steckte sie diesen in ihre bunte Sammelmappe. Sie stockte, als Law ihr einen alten, vergilbten Ausschnitt eines Zeitungsartikels reichte. Wortlos warf er ihr einen abschätzigen Blick zu, bis er sich wieder dem Schreibtisch widmete und sich auf die Knie hockte, und irgendetwas aufhob. Ein alter Schlüssel blitze zwischen seinen Fingern auf.

 

Sie runzelte die Stirn und las sich den Artikel durch.

 

   »Der Sohn des Pfarrers wird verdächtigt, schuld an Violas Mord zu sein.

Ein Zeuge berichtet, ihn zu später Stunde vom Tatort fliehen gesehen zu haben. Man sah ihn ungefähr um 23.50 Uhr Richtung SilverLake eilen, er wirkte wohl aufgeregt. Der Zeuge rief die Polizei, woraufhin die Polizei ihn in seiner Hütte vorfanden und ihn zum Fall befragten. Er gab zu, sie in dieser Nacht getroffen zu haben, stritt aber den Mord an ihr ab.«

 

Nami hielt die Luft an und überflog hastig erneut den Artikel. Dabei musterte sie das abgebildete Profilfoto vom Verdächtigen. Ihre perfekt gepfeilten Fingernägel strichen über das vergilbte Bild. Es konnte doch nicht so einfach sein? Wo waren die Beweise? Hier müsste sicherlich mehr zu finden sein. Sie spürte etwas kaltes in ihrem Magen und atmete tief ein und aus. Sie mussten weiter suchen. Mit flinken Fingern ließ sie den Artikel in ihrer Mappe verschwinden und richtete ihre Aufmerksamkeit an Law, der aus einem der Schubladen vom Schreibtisch ein winziges, ledergebundenes Buch fand und wohl eine Weile darin las.

 

Als er ihren Blick zu spüren schien, machte er sich trotz allem nicht die Mühe, sich ihr zuzuwenden.

 

   »Sieht aus wie ein Tagebuch oder Notizbuch vom Sheriff. Er berichtet von der Beerdigung des Opfers am 10.Juli.1995. Er schien anwesend zu sein. Das könnte interessant sein.«

Ohne weitere Worte reichte er ihr das gebundene Buch. Nami nahm es an und entschied, dass sie später daraus lesen würde. Langsam wurde ihr die stickige Luft in diesem Raum zu viel und trotz der angenehm warmen Temperatur draußen, schien sie in diesem Raum zu frieren. Später würde sie sich alle Zeit der Welt nehmen um sich die Informationen in Ruhe durchzulesen. Aber jetzt müssten sie beide suchen und sammeln.

 

Das Suchen und finden schien Law ziemlich gut zu beherrschen, denn sie sah, wie Law den zuvor aufgehobenen Schlüssel in eines der verschlossenen Schubladen am Schreibtisch einfügte und aus dieser den Torschlüssel zum Zaun herausfische. Dabei schwang er den Schlüssel lässig um seine Finger und kramte mit der freien Hand einen Bericht heraus. Es war zwar kurz, aber sie sah in seinen goldenen Augen etwas aufblitzen. Doch sie wahr sich nicht sicher, ob sie es sich eingebildet hatte, also richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf das überraschend weiße Dokument. Sie las die Worte „Mord Fallbericht“, schnell wollte sie ihm das Dokument aus seiner Hand reißen, doch er schien ihr es diesmal nicht reichen zu wollen. Er faltete das Dokument zusammen und verstaute diese sicher in seiner Jeanstasche. Nami hob die Brauen und wartete ab, dass er sich zu erklären gab, doch er schloss die Schublade und widmete sich dem Schubladenschrank, in denen für gewöhnlich Akten gelagert wurden.

 

   »Law, was hast du entdeckt?« Sie konnte den bissigen Unterton nicht verbergen. Nein, sie wollte es nicht verbergen.

 

   »Den Fallbericht des vorgefallenen Mordes. Du sammelst Dinge, die du für wichtig hältst und ich mache das selbe. Ich möchte später diese Dokumente aus deinem Kram nicht heraussuchen müssen«, erklärte er trocken und warf einen vielsagenden Blick in ihre Mappe, die sie unter ihrem Arm eingeklemmt hatte.

 

Etwas erbost über diese indirekte Beleidigung oder dem Versuch, sich herauszureden, verengten sich ihre rotbraunen Augen. Mühelos hielt er ihrem Blick stand, beugte sich sogar selbstgefällig runter zu ihrer Höhe.

 

   »Wir wollen am Ende ja erfolgreich sein, stimmt‘s Nami-ya?«

 

Sie ging widerwillig auf seine Spielchen ein und würde sich merken, dass er sich wohl die eine oder andere Information hinter ihrem Rücken in seine eigenen Taschen steckte. Sie schnaubte und verfluchte Smoker für die Wahl, dieses Mannes. Sie ignorierte die Art und Weise, wie er sie betitelte.

 

   »Ich verstehe vollkommen, deshalb wirst du wohl später keine Probleme damit haben, sie mir auszuhändigen, wenn ich sie brauche.«

 

Erneut blitzte etwas in seinen Augen auf und diesmal war sie sich sicher, dass es echt war. Er beugte sich etwas näher und seine Mundwinkel verzogen sich zu etwas provokantem.

 

   »Nur wenn du süß darum bettelst.«

 

Nami wäre der Kinnladen bei den obszönen Gedanken daran herunter gerutscht, doch sie biss so hart die Zähne zusammen, dass sie es gerade noch schaffte, sich davon abzuhalten. Sie wollte ihn beleidigen, ihn die Hölle heiß machen für solch eine Unverschämtheit, doch sie zügelte ihr Temperament. Etwas, was nicht lange gut ging, irgendwann würde sich ihre Wut aufstauen und sie konnte nicht versprechen, dass Law heil am Montag zur Arbeit erscheinen würde.

Der besagte Mann schien zufrieden mit dem inneren Konflikt der orange-haarigen Dame zu sein und wand sich wieder dem Aktenschrank zu. Beruhigt, dass sie seine Handlungen nicht weiter in Frage stellen würde und fürs erste ihn in Ruhe ließ. Allerdings spürte er ihren tödlichen Blick auf seinem Rücken. Wer weiß, vielleicht würde sie ihn aufgrund ihres Stolzes nicht „bitten“ und ihm so nicht zu nahe treten. Jedenfalls dachte er das.

 

Knurrend und steif in ihrer Haltung schlenderte sie zur gegenüberliegenden Pinnwand. Ein Poster eines Cafés, eine Vermisstenanzeige eines jungen Kindes und ein weiterer Ausschnitt eines Zeitungsartkiels waren an dieser Wand befestigt. Sie überflog den Poster und blieb bei der Vermisstenanzeige stehen. Ein schlaksiger Junge mit rot-braunem Haar war abgebildet. Er wurde seid 1989 im alter von 13 vermisst. Er musste heute also ungefähr 23 Jahre alt sein. Erneut fühlte sich der Raum unbeschreiblich kalt an. Er wurde zuletzt im Painscreek Spielplatz gesehen. Unbeholfen schüttelte sie den roten, schönen Schopf. Das hatte nicht mit ihrem Fall zu tun und sie konnte sich denken, dass man den Jungen bis heute nie gefunden hat. Und das war nie ein gutes Zeichen. Seufzend versuchte sie, sich zu fokussieren und richtete ihren Blick nun auf den Artikel. Es ging erneut um den Mord an der Ex-Frau des Bürgermeisters. Und dass ihr Tod der dritte im damaligem Jahr sei. Sie wurde am Morgen von einem Dienstmädchen aufgefunden, die sofort die Polizei verständigte. Der Sheriff bestätigte ihre Todeszeit zwischen 23:00 Uhr bis zum darauffolgenden Morgen.

 

Sie schielte über ihre Schulter in Laws Richtung, der immer noch an den Schubladen zu schaffen hatte. Aus der Ferne konnte sie erkennen, dass er einen Code versuchte einzugeben, aber nicht viel Erfolg damit hatte. Amüsiert über seine missliche Lage verstaute sie flink den Artikel in ihrer Mappe und wandte sich weiter an eine Kommode auf der linken Seite der Pinnwand, Richtung Tür. Auf dieser war eine schwarze Taschenlampe, die sie erfreut ergriff. Zwar kalt in ihren Händen, aber es besaß ein angenehmes Gewicht. Nicht zu leicht, nicht zu schwer, ideal in ihren Händen. Neben dieser lag auch eine schwarz- weiße Karte von Painscreek selbst. Durch die Karte wurde ihr nur noch mehr deutlich, wie klein dieses Dorf wirklich war. Und so weit isoliert von den anderen umliegenden Dörfern oder Städten. Sie befanden sich nämlich auf einem verdammten Hochgebirge.

 

Mit zwei geübten Bewegungen waren Karte und Taschenlampe in ihrem Rucksack sicher verstaut. Sie näherte sich Law und schenkte ihm ein süßes Lächeln. Sie machte daraus kein Geheimnis, dass seine derartige Lage sie köstlich amüsierte. Der Mann versuchte vergebens unzählige Codekombinationen, und langsam bildetet sich eine tiefe Falte zwischen seinen Brauen. Ihr Lächeln wurde breiter und sie lehnte sich gegen den Schreibtisch des Sheriffs, während sie ihre Arme vor der Brust verschränkte. Natürlich merkte er ihre Anwesenheit, sie wollte, dass er wusste, wie sie ihm beim Scheitern zusah. Nach einer Zeit fing sie an, mit ihren schönen Nägeln auf der Schreibtischoberfläche zu tippen und ihr wurde klar, nachdem der große Mann ihr einen finsteren Blick zuwarf, dass er nicht nach Hilfe fragen würde.

 

   »Hast du den Code versucht, den ich draußen am Fenster fotografieren sollte?«, schnurrte sie amüsiert, und legte gespielt nachdenklich einen Finger an ihr Kinn.

Sein Blick verschärfte sich und kurz schauderte Nami darunter. Dennoch spielte sie weiter.

 

   »Also ja? Hm, soll ich dir zur Hand gehen? Weil ich denke, dass du kurz davor bist, den gesamten Aktenschrank kurz und klein zu hauen.« Er ließ vom Schrank ab und drehte sich komplett in ihre Richtung. Er beugte sich erneut etwas zu ihr hinunter und Nami schwor, dass Laws Augen sie hätten durchbohren können.

 

   »Diese Aktenschränke lassen sich nicht so einfach ohne den Code öffnen. Vielleicht wird sich der Code irgendwo anders finden lassen«, raunte er tiefer, als zuvor. Ein hauch Ärger schwang mit, doch sie ließ sich nicht einschüchtern. Die orange-haarige Frau entfernte sich von ihm und zuckte mit den schmalen Schultern.

 

   »Wie du meinst, dann lass uns endlich aus diesem stickigen Gebäude hinaus ins Dorf. Wir haben genug hier gesucht. Wir können später wieder kommen« Seine Augen verfolgten jeder ihrer Bewegungen und er stockte kurz, als er den Schlüssel zum Tor in ihren Fingern sah. Sie schwang ihn um ihren Zeigefinger, wie er es eben zuvor getan hatte. Wann hatte sie . . . ?

 

   »Vielleicht haben Sie recht, Nami-ya.«

 

Und damit hoben sich seine Mundwinkel und er folgte ihr aus dem Gebäude hinaus, dabei ließ er sich nicht nehmen, sich den Anblick ihres Rückens und den Blick Richtung Süden zu senken. Vielleicht war das ganze doch nicht so langweilig.

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ihr denke euch ist aufgefallen, dass ich mich schwer Tat, dem Sheriff und generell auch dem Opfer einen Namen zu geben. Und hier stelle ich euch die Wahl. Wünscht ihr, dass ich den Charakteren und Angehörigem des Mordopfers und ihr selbst einen One Piece Namen gebe? Oder soll ich die Original Namen verwenden? Wenn ja, welche One Piece Namen? xD Ich würde mich über Vorschläge riesig freuen! Komplett anzeigen

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