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Inazuma Eleven

Road to Ragnarok
von

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Höhen und Tiefen

Mit leisen Schritten ging ein 15 jähriger Junge mit dunkelblauen Haaren durch die Gänge der Schule und ließ seinen Blick neugierig schweifen. Seine Mimik wirkte trotz der vielen neuen Ausdrücke vollkommen ausdruckslos, jedoch sah man in seinen violetten Augen, dass er sich freute hier zu sein. Seine Gangart wirkte etwas geknickt, da er immer einen leichten Buckel machte und die Arme hängen ließ, doch sah er sich aufmerksam um.

Neben dem Jungen ging ein junger Mann mit rubinroten, leicht hoch stehenden Haaren, der sich ebenfalls neugierig umsah: „Okay, ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Amanogawa so groß ist. Was hältst du davon, Kiromaru?“
 

Der Angesprochene hob den Kopf und sah zu seinem Begleiter: „Ich freu mich, Sakanoue-senpai. Hier gibt es viel Platz und viel zu entdecken. Aber ich freu mich am meisten auf mein zukünftiges Team, obwohl...“

Er ließ leicht den Kopf sinken und verzog das Gesicht, denn es gab eine Sache, die ihm immer wieder schwer zu schaffen machte, wenn er mit anderen Leuten interagierte. Sakanoue klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und setzte ein freundliches Lächeln auf, um seinen Schützling ein wenig aufzumuntern. Zu zweit gingen sie noch ein Stück durch die Gänge, als Kiromarus Blick auf ein Mädchen mit hellroten Haaren fiel, die mit einer Schleife zu einem Zopf gebunden waren. Neben ihr stand ein Mann mit braunen Dreadlocks und einer grünen Brille auf der Nase, der seine Jacke wie ein Cape trug. Die Augen des Mannes waren durch die Gläser der Brille nicht zu erkennen.
 

Sakanoue hob sofort grüßend die Hand und auch Kiro wusste, wer das war, als sein Mentor die Stimme erhob: „Kidou-san, das ist ja eine Überraschung.“

Der Mann sah zur Seite und musterte die beiden Neuankömmlinge: „Sakanoue, du bist auch an diese Schule gewechselt, wie ich sehe. Dann wirst du also mit Endou und Gouenji zusammen arbeiten.“

Kiromaru neigte leicht den Kopf, denn es klang für ihn nicht so, als würde er ebenfalls das Team unterstützen: „Wenn Sie nicht für die Amanogawa spielen, was machen Sie dann hier, Kidou-san?“

Etwas geschockt sah der berühmte Stratege auf den Jungen und wirkte sehr überrascht: „Wo bist du auf einmal hergekommen?“

Seine rothaarige Begleiterin seufzte einmal und musterte Kiromaru eindringlich: „Du hast ihn nicht gesehen, Kidou-san? Mein Gott... Du kannst dich gut anschleichen, das muss man dir lassen. Könnte gefährlich werden, aber das wird schon.“

„Du hast mich bemerkt? Aber ich hab mich gar nicht angeschlichen“, kam es erst völlig verblüfft und dann kleinlaut von dem Blauhaarigen, der das Mädchen mit großen Augen ansah. Er war es nicht gewohnt, dass man ihn wahrnahm, denn bisher passierte das sehr selten.
 

Kidou rückte seine Brille zurecht und sah zu dem Jungen: „Nein, ich bin nicht an dieser Schule, aber ich bin mir sicher, dass wir uns im Turnier sehen werden. Wie heißt du, Junge?“

„Keruberosu Kiromaru. Es freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen“, gab der Schüler gehorsam Antwort und sein Mentor sah erst etwas traurig aus, doch dann grinste er: „Schade, dass wir kein Team sind, aber mit Endou-san werden wir nicht verlieren.“

Kiromaru nickte zustimmend und machte einen Schritt zur Seite, als die beiden anderen an ihnen vorbei gingen.

Einen Moment rang er mit sich, doch dann wandte er sich an die Rothaarige: „Entschuldige, darf ich dich fragen, wie du heißt?“

Neugierig drehte das Mädchen sich um und tippte sich ans Kinn, bevor sie mit einem leichten Grinsen abwinkte: „Vielleicht beim nächsten Mal, Keruberosu-kun. Ich freu mich drauf zu sehen, was du so kannst.“

Sie zwinkerte ihm einmal zu und schlenderte mit hinter dem Rücken verschränkten Armen hinter Kidou her, der bereits das Gebäude verlassen hatte.
 

Sakanoue sah auf seinen Schützling, in dessen Gesicht eine freudige Reaktion zu sehen war, was bei ihm nicht so häufig vorkam: „Du strahlst ja förmlich, Kiro.“

„Warum auch nicht, Senpai. Sie hat mich wahrgenommen! Sie hat mich gesehen, ich fühl mich toll!“, grinste der Blauhaarige bei seiner Antwort und streckte sich dabei ausgiebig, was seinen Mentor auch grinsen ließ: „Nur weil sie dich bemerkt hat oder wegen dem Mädchen an sich? Sie ist ziemlich süß.“

Schlagartig wechselte Kiromarus Gesicht die Farbe und ließ ihn zusammenzucken, was den Rothaarigen laut auflachen ließ. Auch wenn er es nicht wollte, das Lachen seines Mentor steckte ihn an und er freute sich auf die neue Schule.

 

***
 

In der Krankenstation der Amanogawa hockte ein Junge mit grauen Haaren und rückte sein Polo-Hemd zurecht. Vor ihm schaute die junge Krankenschwester mit den lavendelfarbenen Haaren und blauen Augen auf ihr Klemmbrett. Der Junge schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief durch, denn von dem Ergebnis dieser Untersuchung hing ab, ob er für die Fußballmannschaft würde spielen dürfen. Er hasste es wie die Pest, wenn ihm diese Sache in die Parade fuhr, aber mehr als hoffen konnte er nicht.

In der Ecke des Raumes stand ein junger Mann mit zur Seite abstehenden braunen Haaren, der die Krankenschwester musterte: „Wie sieht es aus, Kudou-san? Darf Kazue für die Mannschaft spielen?“

Die Lilahaarige sah von dem Brett auf und musterte ihren Patienten, wobei sie einen strengen Blick aufgesetzt hatte: „Wenn es nach mir ginge nicht. Aber so wie ich dich einschätze, Ichinose-kun, werden weder du noch Hikaru-kun euch an mein Verbot halten, oder?“
 

Der Grauhaarige erhob sich von der Liege und griff nach seiner Tasche, die er sich locker über die Schulter hängte: „Das heißt, ich darf in die Mannschaft, ja? Dann ist ja alles geklärt und ich kann gehen.“

Damit ging er zur Tür und verließ die Krankenstation, was den Braunhaarigen leicht betrübt dreinschauen ließ: „Es tut mir leid, Kudou-san. Er ist etwas speziell.“

„Schon okay, sieh lieber nach ihm. Hoffentlich kommt er klar“, erwiderte die junge Frau und legte die Akte in einem Schrank ab, während Ichinose ebenfalls die Station verließ.
 

Kazue hatte währenddessen das Schulgebäude verlassen und machte sich auf die Suche nach dem Fußballplatz. Auch wenn er es nicht zeigte, er freute sich riesig darüber, dass er spielen durfte und daher war Training jetzt genau das, was er brauchte. Bei seiner Suche kam er am Parkplatz vorbei und sah dort die Polizei mit zwei weiteren Personen stehen. Anhand der beiden Autos, die dort so eng beieinander standen, war klar, was passiert war. Er hatte zwar selbst keinen Führerschein, doch sollte man wenigstens Rückwärts einparken können, ohne so einen Schaden anzurichten. Mit einem leicht abfälligen Schnauben schüttelte er den Kopf und sah aus dem Augenwinkel, wie sein Mentor auf ihn zugelaufen kam.

Obwohl er einfach weiterging holte Ichinose ihn ein und begleitete ihn auf seinem Weg: „Willst du jetzt wirklich schon trainieren, Kazue? Willst du nicht lieber warten, bis ihr das alle zusammen macht?“

„Nein, ich muss so gut wie möglich werden, deshalb gehe ich jetzt trainieren und wenn du mir nicht helfen willst, dann lass mich in Ruhe“, erwiderte der Grauhaarige und sah seinen Mentor abwertend an, doch zuckte dieser nur mit den Schultern: „Du weißt, dass ich mir nur Sorgen um dich mache, oder? Aber wenn du unbedingt loslegen willst, helfe ich dir.“

Für einen kurzen Moment huschte ein leichtes Lächeln über Kazues Gesicht, doch verschwand es so schnell, wie es gekommen war: „Dann los, ich will diese Technik hinkriegen.“
 

Nach einer kurzen Suche, bei der Ichinose mehrere Leute fragen musste, standen sie vor dem Fußballfeld. Es lag etwas außerhalb des eigentlichen Schulgeländes und bestand aus einem kleinen Stadion mit Tribüne. Kazue betrachtete das Stadion und wunderte sich darüber, warum es im Vergleich zu den anderen Sporthallen so klein war, doch musste es wohl an der Tatsache liegen, dass die Amanogawa noch nicht so lange ein Fußball-Team hatte.

Er zog sich um und betrat anschließend den Rasen, wobei Ichinose ihn noch einmal zurückhielt: „Warte kurz, du hast was vergessen.“

Dabei hielt er seinem Schützling ein kleines Döschen entgegen, die dieser missmutig an sich nahm und öffnete: „Wie ich das hasse. Können wir dann jetzt trainieren?“

Ichinose griff sich einen Fußball und betrat mit seinem jungen Freund den Platz.

 

***
 

Viele Kilometer über Japan steuerte ein Privatjet den städtischen Flughafen an, was einen der Insassen in leichte Panik versetzte. Dieser Passagier war ein junges Mädchen mit schulterlangen, schwarzen Haaren, die an den Spitzen ins pinke übergingen.

Sie saß auf ihrem Platz und wirkte so, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen: „Wie lange brauchen wir denn noch?“

Auf einem der beiden Plätze gegenüber des Mädchens saß ein junger Mann mit blonden, verwuschelten Haaren, die an den Enden Tannengrün gefärbt waren.

Er hatte eine Gitarre auf dem Schoß und versuchte sie zu stimmen, wobei er immer wieder zu dem Mädchen hinüberschaute: „Hast du so eine Angst vorm Fliegen? Soll angeblich die sicherste Art zu reisen sein.“
 

Auf die Aussage konnte das Mädchen nur leicht panisch quietschen: „Sicher? Und was ist wenn wir abstürzen und am Boden zerschellen? Ich will hier raus, Asuto!“

In der Reihe neben dem Mädchen saßen zwei erwachsener Männer, die sie besorgt ansahen. Der Angesprochene hatte dunkelbraunes Haar, dass ihm in einigen Zacken vom Kopf weg stand. Der andere hatte weißes, wuscheliges Haar mit einer einzelnen blauen Strähne, die ihm ins Gesicht hing.

Mit einem leichten Lachen sah der Weißhaarige seinen Gegenüber an: „Sie scheint nicht gerne zu fliegen, oder Asuto?“

„Nein, soweit ich weiß, ist sie das erste Mal in einem Flugzeug. Tut mir leid für die Aufregung, Froy“, entschuldigte sich der Braunhaarige, jedoch winkte der Weißhaarige nur ab, denn es störte ihn nicht.
 

Asuto sah wieder auf das Mädchen und versuchte sie etwas zu beruhigen: „Ganz ruhig Mihono, es wird nichts passieren. Lenk dich mit etwas ab, das hilft. Glaub mir.“

Die Schwarzhaarige sah ihren Mentor an und nickte nur zaghaft, bevor sie sich an den Blonden wandte: „Also, ich glaube wir haben uns noch nicht richtig vorgestellt, oder? Ich heiße Asakura Mihono. Und du?“

Der Junge sah aus dem Augenwinkel hoch und stimmte seine Gitarre weiter: „Wakabayashi Eiji, nett dich kennen zu lernen, Asakura.“
 

Neugierig beobachtete Mihono Eiji bei seinem Tun und konnte es einfach nicht mehr halten: „Sag mal, wie lange spielst du schon Gitarre? Spielst du noch was anderes? Wie lange bist du schon Fußballer? Welche Position spielst du? Was machst du in deiner Freizeit?“

Mit einem leicht verstörten Gesichtsausdruck sah sich der Junge einer Flut an Fragen gegenüber, was die beiden Älteren zum Lachen brachte.

Froy grinste und lehnte sich in seinem Sitz etwas zurück, während er seinen Schützling anlächelte: „Na los, Eiji. Man antwortet, wenn eine Dame eine Frage stellt. Oder mehrere.. in deinem Fall.“
 

Missmutig sah der Blonde Froy mit seinen kastanienbraunen Augen an, bevor er die Gitarre beiseite legte und sein Gegenüber ansah, die ihn wiederum mit ihren schwarz-rosafarbenen Augen anstrahlte: „Kannst du die Fragen vielleicht noch einmal nacheinander stellen? Ich versuche, sie zu beantworten.“

„Klar, wie lange spielst du schon Gitarre?“, wiederholte das Mädchen die Frage, welche von dem Jungen nach kurzem Nachdenken beantwortet wurde: „Lass mich überlegen... Gitarre spiele ich seit etwa sechs Jahren. Und um deine anderen Fragen zu beantworten: Nein, ich spiele kein anderes Instrument. Fußball spiele ich seit ungefähr zehn Jahren und ich bin Stürmer... war es zumindest.“

Dabei warf er einen Blick auf Froy, der ihn anlächelte, denn dieser wollte, dass Eiji eine neue Perspektive bekam und ihn daher auf eine andere Position stellen wollte.
 

Nach kurzem Überlegen wandte sich der Blonde wieder dem Mädchen zu und beantwortete noch ihre letzte Frage: „Und in meiner Freizeit mache ich gerne Sport, ich musiziere oder ich koche.“

„Echt du kochst? Ich auch, da haben wir ja was gemeinsam“, rief Mihono euphorisch aus und sprang sogar von ihrem Platz auf, was Eiji leicht kichern ließ: „Du bist ja ein niedliches Ding. Warum freut dich das denn so?“

Auf den Kommentar ‚niedlich‘ lief sie rot an und setzte sich wieder, bevor sie den Jungen wieder ansah: „Ich meine, dann können wir doch gute Freunde werden und vielleicht was zusammen kochen.“

Für einen Moment war der Junge überrascht, denn die Schwarzhaarige schien extrem voreilig zu sein, doch dann lächelte er sanft: „Ich bin mir sicher, dein Essen schmeckt klasse, auch ohne dass ich dir helfe. Würde gerne mal probieren.“

Bei dem Lächeln des Blonden wurde Mihonos ganzer Kopf rot, weshalb sie auf ihre Füße starrte und damit einen besorgten Blick ihres Gegenübers auf sich zog: „Ist alles okay? Du bist so rot im Gesicht. Du wirst doch nicht krank, oder?“

Schnell schüttelte die Schwarzhaarige den Kopf und versuchte sich etwas zu beruhigen, was Eiji noch mehr verwirrte.
 

Froy und Asuto sahen sich an und konnten sich ein Lachen nicht verkneifen, denn die Szene war offensichtlich und Eiji stand anscheinend komplett auf dem Schlauch.

Ein leises Piepen erregte ihre Aufmerksamkeit und kurz darauf ertönte aus einem Lautsprecher die Stimme des Piloten: „Mister Girikanan, wir befinden uns im Anflug auf den Flughafen. Wir sind in 5 Minuten am Boden.“

Froy nickte einmal und betätigte einen Knopf am Lautsprecher: „Danke Sergej, bring uns sicher runter.“

Mihonos gute Laune war sofort wie weg geblasen, denn jetzt wurde sie wieder kreidebleich: „Oh Gott, das geht nicht gut! Was mach ich jetzt?“

Eiji klopfte auf den freien Platz neben sich, auf den sich Mihono nun setzte und ihn leicht besorgt ansah, allerdings reichte der Junge ihr bloß Kopfhörer.

Ihr eigenes Handy funktionierte im asiatischen Raum noch nicht richtig, weshalb sie sich die Kopfhörer lächelnd ins Ohr steckte: „Danke, echt lieb von dir. Oh, du hast ne Nachricht bekommen!“
 

Beide sahen auf das Display, auf dem der Name ‚Hanabi‘ stand und sofort war Mihono wieder neugierig: „Wer ist Hanabi?“

„Ach nur ein Mädchen, dass Eiji jeden Tag anschreibt. ‚Na wie geht es dir?‘ oder ‚Was hast du heute so gemacht?‘, solche Sachen eben“, gab Froy der Schwarzhaarigen Antwort, was den Blonden nur schnauben ließ und er stattdessen die Musik an seinem Handy einschaltete, um den Sinkflug ungestört über die Bühne zu bringen.



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