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Verzockt

Nur kurz vorneweg, mir gehören natürlich weder Asami, noch Akihito und ich verdiene auch kein Geld mit ihnen. Für diese Fanfic habe ich mir außerdem noch Kanou und Ayase aus Okane ga Nai von Hitoyo Shinozaki und Ranmaru und Al aus A Foreign Love Affair von Ayano Yamane ausgeborgt.

Ich hoffe euch gefällt die Mischung und ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
 

Genüsslich streckte Akihito sich in dem großen Bett aus und genoss noch einen Augenblick der Ruhe, bevor er seine Augen öffnete und nach Asami Ausschau hielt. Immerhin war es Sonntag, also Wochenende. Normalerweise geradezu eine Einladung sich mal wieder auf den Fotografen zu stürzen und dafür zu sorgen dass dieser sich den Rest des Tages nur noch humpelnd fortbewegen konnte. Doch vom Yakuza war weit und breit nichts zu sehen. Irritiert setzte Akihito sich auf und zog sich die Decke bis zur Brust hoch als die kalte Luft auf seine ungeschützte Haut traf. Erst jetzt bemerkte er die geöffneten Fenster, was wohl bedeutete das Asami vor ihm aufgestanden war und sie geöffnet hatte.

Noch während er durch die Scheibe nach draußen starrte, öffnete sich die Schlafzimmertür und Asami kam mit einem Becher Kaffee zu ihm. Wie immer wenn sie morgens allein waren trug er nur eine locker sitzende Jogginghose und auch seine Haare waren noch nicht in Form gebracht. Normalerweise liebte Akihito diese Momente wenn sie unter sich waren. Jetzt jedoch runzelte er misstrauisch die Stirn als der Ältere ihm die Tasse hinhielt. Er hatte durchaus damit gerechnet jetzt von dem Yakuza in die Laken gepresst zu werden, konnte er sich doch nicht einmal daran erinnern dass dieser ihm einen Kaffee brachte. Besonders dann nicht, wenn er bereits nackt war. Auch der Gesichtsausdruck Asamis passte irgendwie nicht. Mit einem flauen Gefühl im Magen griff Akihito nach der Tasse und nippte vorsichtig daran. Latte Macchiato mit Karamell-Sirup. Jetzt wusste er das definitiv nicht stimmte. Nicht nur das Asami normalerweise alles andere jetzt mit ihm getan hätte als Kaffee zu trinken. Dass er ihm jetzt auch noch seinen Lieblingskaffee brachte war mehr als verdächtig. Noch während er an seiner Tasse nippte beobachtete Akihito den Älteren genau. Erst jetzt bemerkte er das dieser ungewöhnlich müde aussah. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen, beinahe so als hätte er die ganze Nacht nicht geschlafen. Nachdenklich legte der Fotograf den Kopf auf die Seite und sah in die ausdrucksstarken Augen des Yakuzas. Es könnte sehr gut sein das der Andere nicht geschlafen hatte. Dieser war gestern mit Kanou los. Angeblich zum Pokern, doch Akihito hielt es für viel wahrscheinlicher das sie wieder ihren Geschäften nachgegangen waren, auch wenn er keinerlei Gerüchte gehört hatte. Er hatte eigentlich aufbleiben wollen, doch als Asami gegen vier Uhr noch immer nicht zurück war, hatte Akihito schließlich aufgegeben und sich schlafen gelegt. Ein unangenehmes Schweigen machte sich zwischen ihnen breit, während der Yakuza vollkommen untypisch anfing an der Kordel seines Hosenbundes herumzufummeln. Er musste sich mehrmals räuspern, bevor er den Jüngeren ansprach. „Akihito, du weißt doch das ich gestern mit Kanou zum Pokern war, oder?“

Ungläubig schnaubte der Fotograf, während er weiter an seiner Tasse hing. „So nennt man das jetzt also.“

„Du musst mir zuhören, Akihito. Wir waren gestern wirklich pokern in Kabukicho.“

Irritiert setzte der Jüngere seine Tasse ab, als er den Tonfall Asamis hörte. Der Ältere hörte sich regelrecht flehend an. „Hast du dir gestern vielleicht den Kopf angeschlagen?“

„Was ich dir nicht gesagt habe ist mit wem wir gepokert haben,“ fuhr der Yakuza unbeirrt fort.

„Aha.“

„Kanou war dabei-“

„Das sagtest du bereits, Asami. Kannst du jetzt bitte zum Punkt kommen?“ unterbrach ihn Akihito und bereute seine Ungeduld im nächsten Moment.

„Der Punkt ist das jeder das gesetzt hat, was ihm am wichtigsten ist und ich verloren habe.“ Normalerweise hätte der Fotograf jetzt mit den Achseln gezuckt und wäre zur Tagesordnung übergegangen, doch etwas im Ton des Yakuzas sorgte dafür dass sich Akihitos Nackenhärchen aufstellten. Dieser sagte ihm nämlich dass es sich nicht um die üblichen Abmachungen handeln konnte, von denen er normalerweise ausgegangen wäre.

Vorsichtig richtete er sich weiter auf und umklammerte die Tasse fester. „Und was war das bei dir?“

„Du.“
 

Wie jeden Morgen verließen Kirishima und Suoh den Aufzug und betraten den kurzen Flur zu Asamis Penthouse. Noch bevor sie die Tür erreicht hatten, hörten sie bereits Akihito, den sie so gut verstehen konnten als würde er neben ihnen stehen.

„Du hast was getan?“ Etwas schien gegen eine Wand zu prallen, dann wurde es wieder ruhiger. Zumindest so lange bis sie die Tür öffneten und eintraten. So leise wie möglich schlüpfte Kirishima aus seinen Schuhen und machte sich auf den Weg zum Schlafzimmer, während Suoh zurückblieb und sich in die Küche zurückzog.

Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit hatten die beiden gestern Nacht ihren Boss nicht begleitet, weshalb sie jetzt auch nicht verstanden weshalb der Fotograf gerade so am ausrasten war.

Vorsichtig schob der dunkelhaarige Leibwächter die Tür einen Spalt weit auf und sondierte als erstes die Lage.

Akihito saß kalkweiß auf dem Bett, seine Hände hatten sich so fest in die Bettdecke gekrallt das man seine Knöchel weiß hervorstehen sah. Der Yakuza stand direkt vor ihm und war anscheinend gerade dabei beruhigend auf den Jüngeren einzureden. Kirishima brauchte jedoch einen Moment um zu begreifen, warum an der Wand direkt neben der Tür ein Bild auf dem Boden lag und etliche Scherben einer Tasse sich darum verteilten.

„Ich habe dich gesetzt, weil du für mich das wichtigste bist, Akihito. Auch Kanou war davon ausgegangen das ich ein absolut sicheres Blatt in der Hand hatte. Niemals würde ich dich doch wissentlich in Gefahr bringen.“

Wütend wischte der Fotograf die Hand die sich in seine Richtung bewegt hatte beiseite und stand auf. Dass er noch immer vollkommen nackt war, ignorierte er dabei vollkommen. „Das ist ja wirklich schön für Kanou. Ich gehe mal davon aus das er gerade nicht dasselbe Gespräch mit Ayase führen muss, oder?“

Unbehaglich wandte der Ältere sich unter dem glühenden Blick des Blonden. „Nein, das muss er nicht,“ gab er schließlich zu.

Bei dem Ton des Fotografen zog sich Kirishima unwillkürlich zurück und stieß dabei beinahe mit Suoh zusammen der sich direkt hinter ihm postiert hatte und eine Tasse Kaffee in der Hand hielt. Unwillkürlich rümpfte er die Nase als der starke Karamellgeruch in seine Nase stieg. Er glaubte nicht wirklich das Akihito heute Morgen schon aufgestanden war um Kaffee zu kochen, und wenn es Asami gewesen war, dann musste dieser wirklich einen extrem guten Grund gehabt haben diese Zuckerplörre zuzubereiten.

„Und warum dann du?“

Unsicher wie er weiter verfahren sollte trat der Yakuza einen Schritt von seinem Geliebten zurück und strich sich die noch unordentlichen Haare aus dem Gesicht. „Der andere Einsatz war zu gut. Er hätte mir den Markt in die Arabischen Emirate geöffnet.“

Unbeherrscht wedelte Akihito mit seinen Armen durch die Luft. In diesem Moment wusste er einfach nicht mehr wohin mit seiner Wut. Am liebsten hätte er noch etwas geworfen, doch das einzige was in seiner Reichweite lag war sein eigenes Handy, welches er sich erst vor kurzem gekauft hatte. Nicht im mindesten bereit sein eigenes Eigentum zu beschädigen, blieb ihm nichts anderes übrig als mit seinem Fuß aufzustampfen. „Du hast mich ernsthaft für einen Waffendeal wie eine Hure verschachert?“

Ein ersticktes Husten war zu hören, als Suoh sich an seinem Kaffee verschluckte und Kirishima diesem hastig den Mund zuhielt damit er sie nicht verriet.

Hilflos japste der blonde Leibwächter nach Luft und es dauerte eine ganze Weile bis er wieder verstehen konnte was im Schlafzimmer geschah. So leise wie möglich schob sich der Sekretär an den Türspalt heran und beobachtete wie Akihito hastig nach seinen Klamotten griff und sich anzog.

„Wo willst du hin?“

Giftig sah er Fotograf zum Größeren auf, während er seine Socken anzog.

„Was glaubst du wohl, wo ich hin will? So weit wie möglich weg von dir. Warum sollte ich für deine Schulden einstehen? Ich bin nicht deine Hure, Asami.“

Mit diesen Worten wollte der Jüngere sich abwenden, doch der Yakuza war schneller und griff nach dem zarten Körper, der gerade dabei war den Raum zu verlassen.

Aufgebrachtes Gemurmel war zu hören während sich Kirishima und Suoh so schnell wie möglich in die Küche zurückzogen und so taten als hätten sie nichts mitbekommen.

Es dauerte auch nur einen Moment bis Akihito erbost an ihnen vorbeirauschte und nach seinen Schuhen griff. Asami war ihm dicht auf den Fersen und erreichte ihn bevor er die Tür öffnen konnte.

„Verflucht, Asami. Was willst du noch von mir? Warum soll ich den Scheiß den du verbockt hast ausbaden?“

Ohne sich um die harschen Worte des Jüngeren zu kümmern, nahm der Yakuza ihn wieder in den Arm und zwang ihn so stehen zu bleiben.

„Ich weiß das es viel verlangt ist, Akihito. Doch jeder der an diesen Runden teilnimmt verbürgt sich mit seinem Leben das er zu seinem Einsatz steht.“

Mit einem Mal war es vollkommen still im Raum.

Unzufrieden schnalzte Kirishima mit der Zunge, als Suoh sich etwas über die Kochinsel beugte um einen noch besseren Blick auf die beiden im Flur zu bekommen. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er denken das sich der Blonde eine dieser niveaulosen Serien im Fernsehen ansah. Tatsächlich hätten jetzt nur noch irgendwelche Kekse gefehlt um diesen Anblick perfekt zu machen. Auch als er ungehalten am Jackett des Anderen zupfte, bewegte sich Suoh kein bisschen. Schon längst hatte der seinen mittlerweile kalten Kaffee vergessen.

Erst als die Tür mit einem lauten Geräusch ins Schloss fiel und Asami sich zu den beiden Männern in der Küche herumdrehte, setzte der Leibwächter seine stoische Miene wieder auf und tat so als hätte er in den letzten Minuten nicht ungewöhnliches bemerkt.

Nur Kirishima konnte seine Nervosität nicht ganz verbergen, während er seine Brille so heftig putzte das beinahe die Gläser dabei zu Bruch gingen. Unwohl räusperte sich der Sekretär und trat schließlich an die Kaffeemaschine um einen vernünftigen Kaffee aufzusetzen.
 

Akihito könnte platzen vor Wut. Endlich lief es mal annähernd harmonisch zwischen ihnen. Er hätte wissen müssen, dass dies nur die Ruhe vor dem Sturm gewesen war. Ohne weiter auf seine Umgebung zu achten ließ sich der Fotograf mit den Menschenströmen mitreißen. Die meisten waren um diese Uhrzeit Touristen, weshalb es ihn nicht wirklich überraschte als er Kabukicho erreichte. Selbst jetzt standen junge Männer und Frauen auf der breiten Straße und versuchten die Touristen in die jeweiligen Clubs oder Cafes zu lotsen. Im Gegensatz zu den arglosen Ausländern, wagte es jedoch nicht einer Akihito anzusprechen. Wusste doch jeder unter wessen Schutz er stand. Bitter lachte der Blonde auf. Schutz.

Ja er stand unter Schutz, doch nicht vor Asami. Das hatte dieser gerade mal wieder bewiesen. Er hatte ihn wie einen Gegenstand verkauft und das auch noch für seine erbärmlichen Waffengeschäfte. Noch während er überlegte was er jetzt tun sollte, spürte er auf einmal eine Hand auf seiner Schulter.

Überrascht drehte er sich herum und sah Kou vor sich stehen.

„Mensch Akihito, an was denkst du gerade? Du warst ja richtig weggetreten.“

Mühsam zwang sich der Fotograf ein Lächeln auf die Lippen, welches seine Augen jedoch nicht erreichte. Das Seufzen seines Freundes zeigte ihm sofort das sein Ablenkungsmanöver nicht funktioniert hatte. Natürlich nicht, immerhin kannten sie sich schon seit Jahren und Kou war einer der wenigen der wusste das Akihito mit einem Mann zusammen lebte. Wenngleich er natürlich nicht wusste was Asami beruflich machte. Er hatte es einfach hingenommen als der Blonde ihm erklärt hatte dieser wäre ein CEO einer großen Firma. Immerhin gab es davon ja genug in Tokio.

„Ist es wegen ihm?“

Unsicher wie er jetzt antworten sollte, schüttelte Akihito mit dem Kopf nur um sogleich mit den Schultern zu zucken. Freundschaftlich legte Kou ihm einen Arm um die Schultern und drehte den Fotografen so, dass sie Kurs auf ein Café nehmen konnten.

„Weißt du was? Wir gehen jetzt erstmal ein Kaffee trinken und du erzählst mir einfach was passiert ist.“

Diesmal war das Lächeln ehrlich, welches Akihito seinem Freund schenkte. Vielleicht würde er es ja wirklich etwas helfen darüber zu reden. Auch wenn er wirklich vieles weglassen müsste, doch so war es schließlich immer wenn er über den Yakuza sprach. Dankbar für die aufrichtige Anteilnahme seines Freundes ließ Akihito sich in das kleine Café schieben und bestellte kurz darauf einen Espresso, von Caramel-Macchiato hatte er fürs erste die Nase voll.

Aufmunternd lächelte Kou ihn an nachdem der Kellner ihre Getränke gebracht hatte. „Also, jetzt sag schon was los ist.“

Akihito nippte nachdenklich an seinem Kaffee und versuchte die ganze Geschichte irgendwie so zu verpacken das sie erzählbar war. „Weißt du, Asami war gestern Abend zum Pokern mit einem Freund. Dabei haben die beiden wohl etwas zu sehr über die Stränge geschlagen.“

Mitfühlend griff Kou nach der Hand des Blonden. „Hat er etwa zu viel getrunken?

Akihito schüttelte den Kopf. „Das nicht, doch sie haben sich wohl etwas bei ihrem Einsatz verhoben. Auf jeden Fall ist sein Freund wohl früh genug ausgestiegen, er aber nicht.“

Erschrocken legte Kou sich eine Hand vor den Mund. „Und jetzt hat er sich bei irgend so einem Geldhai verschuldet? Das ist ja schrecklich, doch eigentlich sollte doch jeder wissen das man sich von solchem Hinterzimmer-Pokerspielen fernhalten sollte.“

Ein bitteres Lächeln legte sich auf Akihitos Lippen. Als wenn sich der Yakuza jemals verschulden würde, besaß dieser doch mehr Geld als er jemals würde ausgeben können. „Er hat kein Geld gesetzt, sondern das was ihm angeblich am wichtigsten war.“

Verständnislos sah Kou ihm in die vor Zorn glühenden Augen. Dieser verstand gerade nicht wirklich was Akihito meinte. Seufzend strich sich der Fotograf durch die blonden Haare um sich wieder zu beruhigen. „Der Einsatz war ich.“

Der Andere keuchte entsetzt auf und griff nach einer Hand seines Freundes. „Akihito!“

Frustriert griff der Angesprochene nach seiner Espressotasse und nahm einen Schluck, nur um sofort das Gesicht zu verziehen und nach dem Zuckerstreuer zu greifen. Die Bitterkeit war deutlich in seiner Stimme zu hören als er weitersprach. „Endlich lief es mal harmonisch zwischen uns und dann bringt er so etwas. Ich meine er hätte ja zumindest fragen können, es ist ja nicht so dass ich nicht bereit bin für ihn etwas zu tun.“

Energisch schüttelte Kou die Hand Akihitos, die er noch immer umklammert hielt. „Das kann ja jetzt wohl nicht dein Ernst sein, Akihito. Willst du damit etwa sagen das du ihm deine Erlaubnis gegeben hättest, wenn er dich vorher gefragt hätte? Wenn er dich wirklich liebt, wäre er niemals auf die Idee gekommen so etwas zu tun, du bist doch keine Sache, sondern ein Mensch.“

Die ehrliche Empörung seines Freundes zauberte ein echtes Lächeln auf die Lippen des Blonden. „Auch wenn er diesmal zu weit gegangen ist, habe ich keinen Zweifel daran das er mich liebt, Kou. Doch wenn Asami aufs Geschäft fixiert ist, verliert er manchmal den Focus für andere Dinge. Sein Feingefühl ist meistens dann das erste was leidet.“

Ernst sah der Andere Akihito an. „Ich kann nicht wirklich verstehen warum du ihn jetzt verteidigst oder warum du überhaupt noch mit ihm zusammen bist.“

Nachdenklich sah der Fotograf durch die große Scheibe nach draußen und beobachtete die zahlreichen Touristen die dort entlangschlenderten. „Warum ich mit ihm zusammen bin? Glaub mir die Frage habe ich mir selber oft genug gestellt und komme doch immer wieder zu dem Ergebnis das ich einfach nicht ohne ihn kann. Nicht mehr. Er hat schon so vieles verkehrt gemacht, mich bewusst verletzt und doch schafft nur er es das ich mich vollständig fühle. Asami hat mir gezeigt was es bedeutet jemanden so zu begehren das man wortwörtlich über alle Grenzen hinausgeht.“

Die Empörung war noch immer nicht aus Kous Gesicht gewichen, doch war er zumindest wieder etwas ruhiger geworden.

„Und was hast du jetzt vor?“ fragte er schließlich, als Akihito nicht weitersprach. „Willst du wirklich darauf eingehen das er dich verschachert hat? Was erwartet er jetzt eigentlich? Das du mit irgendwem Essen gehst und einen netten Abend verbringst? Er glaubt doch jetzt nicht etwa das du jemand Fremden… du weißt schon.“

Auch wenn Kou nie etwas negatives über Akihitos Sexualität hatte fallen lassen, war es für ihn noch immer mehr als ungewohnt das dieser jetzt mit einem Mann zusammenlebte. Besonders da der Fotograf sich in der Vergangenheit tatsächlich mehr für Frauen als für Männer interessiert hatte. Akihito nahm ihm dieses Unbehagen nicht übel, wusste er doch selber nicht ob er sich jemals auf einen Mann eingelassen hätte, wenn er Asami nicht begegnet wäre.

Erst jetzt fiel dem Fotografen allerdings auf, dass der Yakuza ihm nicht gesagt hatte wie hoch sein Einsatz gewesen war. Allerdings sprach sein offensichtlich schlechtes Gewissen sprach jedoch für sich. Niemals würde es sich nur um ein unschuldiges Abendessen handeln, es musste um mehr gehen. Die Frage war die sich jetzt stellte war nur um wieviel mehr.

Seufzend stellte Akihito seine Tasse zurück auf den Tisch. Auch wenn es Kou nicht wirklich gelungen war ihm zu helfen, so hatte er es doch geschafft das er zur Ruhe gekommen war und über die Sache nachgedacht hatte. Auch wenn es ihm nicht gefiel, er würde den Yakuza nicht hängen lassen, auch wenn dieser es diesmal mehr als verdient hätte.

„Eigentlich würde ich ihn diesmal wirklich gerne auflaufen lassen, Kou. Doch mit den Männern mit denen er gepokert hat ist nicht wirklich zu spaßen. So schlimm kann es schließlich nicht sein. Immerhin hat er das für ihn wertvollste gesetzt und er würde das doch wohl nicht wissentlich in Gefahr bringen.“ Die beiden letzten Sätze waren eigentlich nur für Kou gedacht, doch Akihito bemerkte wie auch er Beruhigung aus diesen Worten zog.

Asami würde ihn doch wohl nicht wirklich teilen wollen und einen Abend mit einem Fremden, den würde er wohl schaffen.

Mit diesen positiven Gedanken verabschiedete sich der Fotograf von seinem Freund und machte sich zurück auf den Weg zum Penthouse.
 

Es war vollkommen still in der Wohnung als Akihito seinen Schlüssel in die kleine Schale auf dem Schrank im Flur legte und leise das große Wohnzimmer betrat. Er wusste das Asami Zuhause sein musste, da noch immer sein Mantel an der Garderobe hing und auch die Schuhe ordentlich im kleinen Schrank standen. Lange musste der Fotograf nicht nach dem Yakuza suchen. Dieser hielt sich wie fast immer in seinem Büro auf und war am Telefonieren. Was den Blonden jedoch überraschte, war das dieser sofort auflegte als er den Raum betrat. Für etliche Sekunden war ein unangenehmes Schweigen zwischen ihnen, dann erhob der Größere sich hastig und nahm Akihito in den Arm. Fest presste er den zarten Körper an sich und es schien so als würde er ihn nie wieder los lassen wollen. Einen Moment lang wollte Akihito sich aus den Armen winden, doch dann erwiderte er Umarmung und presste seinen Kopf fest an die breite Brust. Der vertraute Geruch Asamis nach Dunhills und seinem Rasierwasser umhüllte ihn und gab ihm die Sicherheit die er brauchte. Es war schließlich der Ältere der die Stille brach.

„Es tut mit leid.“

Ohne seinen Blick zu heben kuschelte sich Akihito noch näher an den Anderen. „Wenn du sagst das du mich gesetzt hast, was meinst du damit genau, Asami.“ Deutlich konnte der Fotograf spüren wie sich der Yakuza verspannte, doch er ließ ihn keinen Moment los.

„Du wirst morgen früh abgeholt und für ein halbes Jahr nach Abu Dhabi gebracht.“

Bei diesen Worten zuckte Akihito zusammen als hätte Asami ihn geschlagen. Er hatte mit vielem gerechnet, doch nicht damit. Ohne seine Zustimmung abzuwarten war darüber entschieden worden wo er die nächsten sechs Monate leben sollte. In dieser Zeit würde er weder seinem Job nachgehen können, noch konnte er seine Familie oder Freunde sehen. Unsicher wie der Fotograf reagieren würde, ließ der Ältere ihn los und gab ihm somit den Raum den er gerade brauchte.

Eigentlich war Akihito zurück gekommen um Asami seinen Fehler, den er zwar nicht verstehen konnte, zu verzeihen. Doch als er hörte für wie lange er weg sein würde und dass er noch nicht einmal in Japan bleiben konnte, ertrug er die Gegenwart des Anderen einfach nicht mehr. Weder schaffte er es ihn anzuschreien, noch etwas nach ihm zu werfen. Sein Innerstes war wie betäubt. Ohne den Yakuza noch eines Blickes zu würdigen, verließ er das Büro und schlich in sein Zimmer wo er sich einschloss.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Blanche7
2023-06-16T17:31:38+00:00 16.06.2023 19:31
Ein toller Anfang, ich bin schon gespannt wie es weiter geht<3
Antwort von:  Niomie
20.06.2023 20:30
Huhu,
freut mich das er dir gefällt, immerhin ist das für Akihito ja schon ein ganz schöner Hammer. Mal sehen wie Asami das wieder in Ordnung bringen will.
LG
Niomie


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