Ein gemütlicher Abend (Daichi x Sugawara)
Es war schon spät geworden. Sawamura reckte ich vor dem Bildschirm und sah müde auf seine Armbanduhr. Ungläubig starrte er diese an und sein Hirn brauchte einige Sekunden, bis er begriff, wie spät es war. „Verdammt.“, fluchte er und stoppte seine Arbeit an Ort und Stelle. Er fuhr seinen Pc herunter, schnappte sich seine Tasche und stürmte aus seinem Büro. Gerade als er seine Arbeit verlassen hatte, fiel ihm auf, dass er vergessen hatte, das Fenster zu schließen und das Licht auszuschalten. Also rannte er zurück. Als er wieder unten auf der Straße angekommen war, musste er mit einem Grummeln feststellen, dass er seinen Bus verpasst hatte.
Er schrieb eine kurze Nachricht an seinen Freund Sugawara, dass er sich leider verspätet würde und rannte dann anschließend los.
Sugawara hatte es schon kommen sehen. Er bereitete gerade das gemeinsame Abendessen vor, als Daichi‘s Nachricht eintraf. Er seuftze nur kurz und ging ins Badezimmer. Er legte saubere Handtücher bereit, ließ schon einmal heißes Wasser in die Badewanne einlaufen und machte alles schön gemütlich. Im Wohnzimmer legte er eine warme Wolldecke zurecht und stellte eine Schüssel für spätere Knabbersachen auf den Tisch. Dann verschwand er wieder in der Küche.
Er beendete gerade das Decken des Tischs, als er hörte, wie Daichi den Schlüssel ins Schloss steckte. Sugawara‘s Augen fingen an zu leuchten. Er rannte zur Tür und fiel Daichi, der gerade seine Schuhe ausgezogen hatte, um den Hals. „Da bist du ja endlich!“, sagte der Silberhaarige glücklich. „Es tut mir wirkl-„, Daichi wurde von Suga‘s weichen Lippen unterbrochen, welche sich sanft gegen seine Eigenen drückten. „Hmm~“, summte er nur kurz und nahm seinen Partner in eine feste Umarmung, während der den Kuss glücklich erwiderte.
Suga löste den Kuss und kuschelte sein Gesicht in die Halsbeuge des Schwarzhaarigen. „Du bist den gesamten Weg nach Hause gelaufen, oder?“
„Ja, ich hatte dir ja geschrieben, das ich den Bus verpasst hatte.“, sagte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Daichi lehnte sich zu seinem Freund herunter, um ihn erneut zu küssen. Doch dieser hatte andere Pläne.
„Du solltest zuerst einmal duschen gehen.“, sagte er, zwinkerte dem Größeren zu und verschwand wieder in der Küche.
Sawamura seufzte kurz und schlurfte ins Bad. Er war komplett fertig. Sein Krawattenknoten sah für ihn aus wie ein Zauberwürfel und er war kurz davor, aufzugeben und das blöde Ding einfach abzuschneiden. Da legten sich ein paar weiche Hände um seine eigenen. „Lass mich das machen~“, flüsterte Suga leise in sein Ohr. Daichi lief ein Schauder über den Rücken und er ließ sich von seinem Freund die Krawatte ausziehen. Suga ging um ihn herum und verwickelte ihn in einen sinnlichen Kuss. Währenddessen öffnete er die ersten Knöpfe von Daichi‘s Hemd. Sugawara‘s Mund wanderte langsam über den Kiefer des Anderen, seinen Hals hinunter, weiter in Richtung der geöffneten Knöpfe. An seinem Schlüsselbein stoppte er kurz und liebkoste die empfindliche Stelle. Der Schwarzhaarige hatte seine Arme lose um die Schultern seines Freundes gelegt und stöhnte kurz auf.
Mit einem schelmischen Grinsen befreite er die beiden von den unnötigen Klamotten und schubste Daichi in die Wanne. „Woah, Suga was machst du da?“ Besagter Mann sprang zu ihm ins heiße Wasser und kuschelte sich an die starke Brust seines Partners. „Du bist zu langsam! Das Essen ist bald fertig und ich wollte doch auch ein bisschen was vom warmen Wasser abbekommen.“, sagte er schmollend.
„Warum sagst du das nicht gleich?“
„Ich wollte dich eigentlich nicht stressen, aber bei deinem Tempo wären wir ja morgen noch nicht fertig.“
„Ist ja gut, ich bin ja jetzt mit dir in der Wanne. Also lass uns ein bisschen was entspannen.“, sagte er beschwichtigend.
Auf diese Worte hin machten es sich beide noch etwas bequemer und genossen die ruhige Zweisamkeit in der dampfenden Wanne. So verstrichen die Minuten und beide dösten zufrieden vor sich hin.
Da fiel Sugawara ein, dass er ja noch Essen auf dem Herd hatte und versuchte vorsichtig und ohne den Anderen aufzuwecken aus der Wanne zu steigen. Doch da schlangen sich zwei starke Arme um seinen Oberkörper und er wurde zurückgezogen. „Daichi, was soll das denn?“
„Du sollst noch nicht gehen, es ist gerade so schön.“
„Aber dann wird das Essen anbrennen!“
„Aber …“
„Daichi, nein.“
„Ab- …“
„Ich kann dir noch kurz den Rücken schrubben, dann muss ich aber los.“
„Ist ja gut.“
So ließ er ihn wieder los. Suga schrubbte ihm wie versprochen den Rücken, trocknete sich ab, zog sich seine Unterhose und Daichi‘s zu großes Hemd an und verschwand mit den Worten „entspann dich noch was. Ich hol dich zum Essen ab.“, sowie einem Augenzwinkern in die Küche, um das Essen final zu kochen. Der Silberhaarige war gerade dabei, das Essen auf dem Tisch anzurichten, als ein tapsiger und noch halb verschlafener und nur in seiner Boxershorts bekleidete Daichi aus dem Bad kam.
„Kann ich dir noch irgendwie helfen?“, fragte der ehemalige Kapitän.
„Ja, du kannst dich hinsetzen.“, erwiderte Sugawara und streckte ihm frech die Zunge raus.
„Du änderst dich wohl nie, oder?“
„Sollte ich das etwa?“ fragte er unschuldig.
„Besser nicht.“ Daichi gab Suga im Vorbeigehen einen Kuss auf den Mund und setzte sich dann. Sein Magen knurrte laut und Sugawara fing an, laut zu lachen. „Los, fang schon an! Du bist ja halb am Verhungern.“ Beide stürzten sich hungrig auf ihr Abendessen. Sugawara hatte sich mal wieder selber übertroffen und das Essen schmeckte vorzüglich. Als sie fertig waren, wollte Sawamura abräumen, doch das ließ sein Partner nicht zu. Er schnappte ihn und dirigierte ihn auf das Sofa, wo eine Kuscheldecke und ein paar weiche Kissen lagen. „Such‘ dir schon mal einen Film aus. Ich bin gleich wieder da.“ Daichi machte es sich kopfschüttelnd auf dem Sofa bequem und durchstöberte die Filmbibliothek.
Keine fünf Minuten später kam Sugawara wieder zurück mit zwei dampfenden Tassen in der Hand. Eine drückte er seinem Freund in die Hand und die andere behielt er selber. Dann setzte er sich neben den Schwarzhaarigen und schmiegte sich an ihn. Dieser legte seinen Arm um die Schultern des Anderen und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. „Ich dachte, ich bekomme vorerst keinen Kakao mehr.“
„Gegen eine Tasse ohne Sahne sollte ja nichts einzuwenden sein. Trotzdem müssen wir aufpassen, dass du nicht aus der Form gerätst. Der Bürojob tut dir echt nicht gut.“
„Du klingst ja schon wie meine Mutter.“
„Wir machen uns halt Sorgen und genau deswegen habe ich uns beide und Asahi für Sonntag bei einem Probetraining in einer Hobby- Volleyballmanschaft angemeldet!“ Daichi hatte sich seinen Kakao verschluckt und prustete: „Du hast was?“
„Du hast mich schon verstanden. Es ist alles abgeklärt und es gibt kein Zurück mehr! Selbst, wenn du mich am Sonntag unter Schmerzen anflehst, nicht zu gehen, werde ich dich dahin schleifen.“ Daichi musste sich seine Niederlage eingestehen und startete den Film. „Oh, du hast ja meinen Lieblingsfilm ausgesucht.“ Suga‘s Augen strahlten förmlich.
„Ich habe gedacht, das könnte dir gefallen. Immerhin hast du dir so viel Mühe gemacht, mich erfolgreich meinen stressigen Arbeitstag vergessen zu lassen.“ Sanft drehte er den Kopf des Kleineren zu sich und küsste ihn liebevoll. Dieser schmolz in der romantischen Geste. Das Ende des Filmes bekam keiner der beiden mehr mit. Kurz nachdem sie ihren Kakao ausgetrunken hatten, waren beide auch schon glücklich im Land der Träume.
