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Firefly

von

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Sieben

Sasuke:

Die kommenden Wochen flogen an ihm vorbei. Er hatte sich an die ständige Gegenwart von Naruto gewöhnt. Irgendwie war er immer da und stellte Sasukes Leben tatsächlich komplett um. Er erkannte sich an manchen Tagen selbst nicht wieder, wenn er zwischen seinen Klassenkameraden saß und vor sich her lächelte.

Naruto fragte ihn nicht, ob er sich dazu setzen wollte, wenn er mal mit jemanden anderen sich unterhielt. Er zog ihn einfach neben sich und lächelte ihn an. Dadurch lernte Sasuke seine Klassenkameraden besser kennen und stellte fest, dass sein jahrelanges Urteil falsch war.

Trotzdem saß Sasuke am liebsten in den Pausen mit Naruto, Hinata, Lee und Kiba unter dem Baum.

Nicht nur zu Naruto hatte Sasuke eine Freundschaft aufgebaut, sondern auch zu den Anderen. Selbst Kiba schien kein Problem mehr mit ihn zu haben. Es war nicht so wie zwischen Naruto und ihm, aber sie sprachen zumindest miteinander.

Und all das, nur wegen so einen Chaoten wie Naruto. Ein Chaoten, der es immer häufiger schaffte, dass sein Herz komplett verrückt spielte. Er konnte es nicht leugnen, wie er es erst versucht hatte. Aber es lag an Naruto, sein Lächeln und seine Art, jeden Menschen irgendwie für sich zu gewinnen.

Das schlimmste waren allerdings seine Augen. Diese meerblauen Augen, die sich je nach Emotion zu verändern schienen. Es war faszinierend ihn einfach in die Augen zu schauen, in die Sasuke so gerne versinken würde.

Und manchmal, er wagte es kaum zu glauben, hatte er das Gefühl, dass Naruto es wie ihn ginge. Er erwischte Naruto, wie er ihn anstarrte mit einem träumerischen Ausdruck. So wirkte es zumindest auf ihn, Aber wenn es so war, machte Naruto keine Anstalten sich ihm zu nähern.

Sasuke würde es ja gerne versuchen, allerdings basierten seine Erfahrungen aus Büchern, die er gelesen hatte und waren so nur theoretischer Natur. Da aber sein Leben keine Tragödie aus dem 19. Jahrhundert war, brachten ihn diese ganzen Theorien nichts.
 

Der Oktober brach an, Narutos Geburtstag näher. Naruto hasste sein Geburtstag, aber vielleicht sollte er ihm trotzdem etwas schenken? Nur leider wusste Sasuke nicht, was er ihm schenken sollte.

Er musste sich ja noch nie so richtig Gedanken um so etwas machen. Einzig Itachi hatte er in den letzten Jahren ein Geburtstagsgeschenk überreicht, da aber Itachi wusste, wie hilflos Sasuke dabei war und er sich nicht davon abbringen ließ, schrieb Itachi früh genug eine Wunschliste. Zu Weihnachten hatten sie vereinbart, dass sie sich nichts schenkten, bis auf ein gemeinsames Weihnachtsfest.

Und nun stand Sasuke vor diesem Problem. Er wusste, was Naruto mochte, aber das half nichts. Entweder besaß Naruto es schon oder es war irgendwie nicht das Richtige. Aber was schenkte man auch in seiner Situation?

Er seufzte laut und sah auf die Uhr. Naruto war spät dran, wenn er noch viel länger warten würde, würde er zu spät zum Unterricht kommen.

Ein Blick auf sein Handy verriet, dass Naruto ihn auch nicht geschrieben hatte. Vielleicht hatte Naruto verschlafen? Das würde Naruto ähnlich sehen, sobald der mal eine Konsole anschaltete, vergaß er die Zeit. Wahrscheinlich hatte er die halbe Nacht gezockt.

>Wo bleibst du?< schrieb er Naruto rasch. Er würde noch fünf Minuten warten, aber dann weiter gehen. Er bekam keine Antwort, seufzend ging er also weiter.
 

Die anderen Drei warteten noch auf sie, nach einer kurzen Begrüßung, wurde er direkt gefragt, wo Naruto sei. „Keine Ahnung, also hat er sich bei euch auch nicht gemeldet?“ „Nein, vielleicht ist er krank?“ „Er hat wahrscheinlich eher verschlafen. Passiert ihn in letzter Zeit ja häufiger.“ überlegte Kiba. „Hm, möglich...“

Stimmt. Naruto verschlief in den letzten Wochen sehr häufig. Und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg. „Ey, Sasuke. Wie wäre es wenn wir zusammen Zelten gehen? Naruto will ja nicht feiern, aber wir könnten ja trotzdem was machen besonderes mit ihm machen.“ „Kiba, so wie es für mich klang, will Naruto gar nichts machen an seinen Geburtstag“ sprach Hinata, bevor Sasuke etwas sagen konnte.

„Hinata hat recht. Keine Ahnung wieso, aber er blockt bei dem Thema total. Aber wieso machen wir es nicht vor seinem Geburtstag? Ein verfrühte und unauffällige Geburtstagsfeier, die keine Feier ist?“ schlug Sasuke vor. Kiba starrte ihn an und grinste dann. „Hätte mir mal jemand vor einem halben Jahr erzählt, dass ich mal einer deiner Ideen gut finde, hätte ich den für verrückt erklärt!“ Sasuke lächelte über diese Worte nur. „Das nehme ich als Ja. Was sagt ihr?“ er sah Hinata und Lee an. „Ja, hört sich gut an. Wenn Naruto nicht krank ist, können wir ja dieses Wochenende nehmen. Das Wetter soll ganz gut sein.“

Hinata stimmte mit einem Nicken zu.
 

Irgendwann zwischen den beiden Pausen, antwortete Naruto endlich mit dem Wort. >Krank<. Seltsam, dachte Sasuke, sonst schreibt er immer Romane, scheint ihn wohl echt nicht gut zu gehen. Er sah kurz nach vorne und tippte dann unter dem Tisch eine Antwort ins Handy. >Gute Besserung, wir haben uns schon Sorgen gemacht.< Nein, er hatte sich Sorgen gemacht, aber das schrieb er nicht. Warum eigentlich nicht? Dann würde Naruto vielleicht merken, dass er an mehr Interessiert war, als an eine Freundschaft? Quatsch. Es machte kein Unterschied, deswegen würde Naruto gar nichts merken. Sein Handy surrte wieder. >Sorry.<
 

„Naruto ist krank.“ sagte Sasuke den Anderen sobald sie Pause hatten. „Was hat er?“ fragte Hinata und zog ihr Handy heraus. „Keine Ahnung.“ „Hast du nicht gefragt?“

Hätte er fragen sollen?

„Ach Sasuke.“ seufzte Hinata und tippte in ihr Handy. Sie war inzwischen auch ihm gegenüber viel offener geworden. Selten wurde sie noch in seiner Gegenwart rot oder schüchtern. Es freute ihn, wenn es ihn auch wiederum ein wenig ärgerte, dass ihr Handy direkt vibrierte, eine Antwort von Naruto. „Nur Kopfschmerzen, er kommt morgen wieder. Dann sollte ja dem Wochenende nichts im Wege stehen.“
 

Tatsächlich wartete am nächsten Morgen Naruto, wie gewohnt, auf ihn.

„Wow, siehst du fertig aus!“ platzte es aus Sasuke heraus. Er konnte es sich nicht verkneifen, als er Naruto sah. Unter den blauen Augen waren tiefe Schatten, als hätte er seit Tagen kaum geschlafen.

Alles an Naruto strahlte irgendwie Traurigkeit und Erschöpfung wieder.

„Dir auch einen guten Morgen“, selbst das Lächeln von Naruto war nur schwach. „Entschuldige, geht es dir wirklich besser?“ Naruto nickte, kein breites Grinsen, nichts dergleichen. „Ich glaube dir nicht.“ sagte Sasuke leise, als sie endlich nebeneinander herliefen. „Ich habe nur schlecht geschlafen“ Am liebsten würde er Naruto fragen, wie viele Nächte er den schlecht geschlafen hätte. Aber Narutos Stimme hatte gereizt geklungen. So, wie Sasuke es noch nie gehört hatte.

Selbst auf die Idee mit dem Zelten, reagierte Naruto nur halbherzig, obwohl er mehrfach wiederholte, wie gerne er Zelten ging.
 

Sasuke beobachtete ihn, nicht nur ihm fiel es auf, Naruto war an diesem Tag und die restliche Woche, einfach nicht er selbst. Die Blässe in Narutos Gesicht und die Schatten unter seinen Augen wurden täglich nur noch schlimmer. Selbst am Freitag, der Tag, an dem Naruto teilweise kaum auszuhalten war, rang dieser sich nur ein kleines Lächeln ab.

Fragen blockte er ab, bestand aber darauf, dass sie am nächsten Tag wirklich Zelten gehen würden.

Es läutete zur vorletzten Stunde und eher widerwillig ging Sasuke auf seinen Platz, am anderen Ende des Klassenraumes. Zu gerne, würde er bei Naruto sitzen.

„Yo!“ kam es als Begrüßung von Kakashi. „Heute machen wir mal keinen klassischen Unterric-“ er wurde unterbrochen von Jubelrufen.

„Moment! Beruhigt euch mal. Ihr seid im nächsten Jahr die Abschlussklasse, also wird die Frage, wie es für euch nach der Schule weiter geht, immer bedeutender. Damit wir euch als Lehrer euch ein wenig unterstützen könnt, will ich heute mal wissen, was eure Pläne sind.“ Sasuke schluckte schwer, er wusste es nicht.

Seine Klassenkameraden fingen begeistert an miteinander zu reden. Jeder schien irgendwie einen Plan, ein Ziel zu haben. „Sakura, erzähl mal. Was hast du vor?“ unterbrach Kakashi das Gerede.

Sie würden das nicht einzeln besprechen?! Kakashi hatte inzwischen einen Zettel zur Hand genommen um direkt mitzuschreiben. „Ähm...nun ja, ich glaube, ich würde gerne...Medizin studieren.“ stammelte Sakura. Vereinzelt gab es Getuschel und Gekicher. Kakashi beachtete dies gar nicht, lächelte nur unter seine Maske: „Hört sich gut an, du hast viel Ehrgeiz und deine Noten sprechen dafür.“ Er sah auf seine Liste und fragte weiter. Anfangs gab es immer wieder leises Lachen, wenn jemand seine Ziele offenbarte. Aber ihr Lehrer bestärkte alle in ihr Vorhaben, fand etwas Positives zu sagen. Wahrscheinlich würden alle über Sasuke lachen, wenn er sagen würde, dass er bisher keine Ahnung hatte. Der Klassenstreber, der keine Ahnung hatte. Witzig... „So, Sasuke und du?“ er schluckte schwer und sah zu Kakashi, versuchte die Blicke auf sich zu ignorieren. „Ich weiß es noch nicht.“ Na los, lacht doch, dachte er noch.

Aber niemand lachte. „Okay, es ist ja noch etwas Zeit. Aber mit deinen Noten solltest du auch keine Probleme bekommen, ganz gleich, was du machen möchtest. Wenn du willst, können wir uns auch mal zusammen hinsetzen und mal durchsprechen, was für dich in Frage kommt.“ Sasuke nickte stumm. Es war irgendwie weniger unangenehm gewesen, als er dachte.
 

Hätten sie noch vor ein paar Wochen gelacht, als Sasuke noch alle anderen so abgeblockt hatte? Taten sie es vielleicht nicht, weil er nun offener mit ihnen umging? Er sah herüber zu Naruto, hörte nicht zu, was die Anderen Kakashi antworteten. Ob er schon Pläne hatte? Ihm fiel auf, dass er Naruto nie gefragt hatte. Warum auch? Es war noch so weit in der Zukunft. Aber nun würde er es erfahren, da Kakashi endlich Naruto ansprach. Naruto fing an auf seinen Stuhl herumzurutschen, als wäre er nervös oder es wäre ihn unangenehm.

„Ich will irgendetwas studieren, was es ist, ist mir egal. Ich will...“ er stoppte und starrte auf den Tisch vor sich. „...in die Politik gehen.“ Viele sahen Naruto überrascht an. Sasuke hatte viel erwartet von Naruto, aber das? Er? Dieser Chaot? Noch überraschender war Kakashis Reaktion. „Ich will mit dir nach der Stunde reden unter vier Augen, Naruto.“ sagte dieser streng, schrieb etwas auf und ging dann weiter die Liste entlang.

Egal, was die Anderen gesagt hatten, wie unrealistisch teilweise die Ideen der Anderen waren, Kakashi war freundlich geblieben. Nur nicht bei Naruto...Warum?

Es läutete kurz danach, alle räumten ihre Sachen ein und gingen. „Naruto.“ sagte Kakashi wieder streng. Sasuke sah kurz zu Naruto, als er an ihn vorbei ging, seufzte und folgte dann den Anderen zum Sport.
 

„Was war das den von Kakashi?“ fragte Lee direkt auf dem Gang. „Vielleicht denkt er, dass die Berufswahl nicht zu Naruto passt. Ich meine, könnt ihr euch das vorstellen?“ „Die Hälfte der Berufswünsche waren quatsch. Und Kakashi hat das einfach hingenommen.“ sagte Kiba zu Lee. Sasuke sah kurz zurück. '-irgendetwas studieren, was es ist, ist mir egal' wiederholte Sasuke für sich die Worte von Naruto. Wieso war es ihm so egal, was er studierte? Wollte er nur Politker sein?
 

Der Sportunterricht begann, ein einstimmiges Aufseufzen als Guy mit einem breiten Grinsen verkündete, dass sie heute Volleyball spielen würden.

Naruto kam irgendwann in die Halle, als sie schon dabei waren. „Entschuldigung Guy-sensei. Kakashi-sensei wollte noch mit mir reden.“ hörte Sasuke ihn sagen. „Ah ja, Lee hatte mir Bescheid gegeben.“
 

Zum ersten Mal verlor das Team, in dem Naruto war. Er erwischte kaum einen Ball, wenn er überhaupt auf das Spiel achtete. Sasuke war nicht in seiner Nähe, aber er sah es. Narutos Blick, seine Augen wirkten dunkel, abwesend, traurig und wütend. Irgendetwas beschäftigte ihn so sehr, dass es ihn jede Fröhlichkeit nahm



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  naruhinaxXx
2020-08-14T12:04:19+00:00 14.08.2020 14:04
Na ob das mit dem zelten so eine gute Idee ist


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