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Was wäre wenn...

von

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Probleme

Wütend stampfte Atemu in sein Zimmer und donnerte die Tür hinter sich zu.

Yasuo schloss die Haustür und seufzte. Die ganze Fahrt nach Hause hatte Atemu mit ihm diskutiert, das er doch morgen zur Schule gehen könnte, weil es ihm doch gar nicht so schlecht ginge. Doch Yasuo blieb hart und musste zusehen, das er am nächsten morgen früh genug aufstand, sonst würde sich der Kleine noch heimlich zur Schule schleichen. Dieses Wettrennen mit Seto wurde langsam zum Problem für sie.
 

*
 

Müde von der Schicht zog sich Seth seinen Mantel aus und hängte ihn an die Garderobe. Auf dem Heimweg hatte er noch beim Bäcker gehalten und frische Brötchen geholt. In einer halben Stunde würde Seto aufstehen und bis dahin wollte er alles für das gemeinsame Frühstück fertig haben.

Wie jeden Morgen deckte er den Tisch und brühte frischen Kaffee auf. Dieses kleine Ritual wollte er sich um jeden Preis bewahren, denn es war die einzige Tageszeit in der er sich mit Seto halbwegs vernünftig unterhalten konnte.
 

*
 

Yasuo stand mit verschränkten Armen an Atemu´s Zimmertür und wartete darauf, das er sich raus schlich. Seit einiger Zeit hörte er Geräusche und machte sich für den Kampf bereit. Tatsächlich öffnete sich die Tür ein wenig und rote Augen spähten durch den Türspalt.

Yasuo stand so, das man ihn nicht gleich sehen konnte und beobachtete mit leichter Belustigung, wie sein Sohn die Tür immer weiter öffnete und einen vorsichtigen Schritt heraus trat.

„Was machst du denn schon so früh?“ Yasuo versuchte ernst zu klingen.

Leicht erschrak Atemu und fummelte betreten am Saum seines lilafarbenen Pullovers herum.

„Wo willst du denn hin?“, versuchte es Yasuo erneut.

„Aufs Klo!“

„Fertig angezogen?“

Atemu sah mit roten Wangen an sich runter und dann wieder zu Yasuo, der krampfhaft versuchte nicht laut los zu lachen.

„Wie ist das denn passiert?“, versuchte Atemu es nun auf diese Weise.

„Genug jetzt, kleiner Mann.“ Yasuo schnappte sich seinen kleinen Sturkopf und trug ihn zurück in sein Bett. „Du schläfst noch eine Runde und wenn du brav bist, werde ich dir deine Hausaufgaben aus der Schule holen.“

Damit konnte Atemu leben, aber er wollte noch ein wenig mehr raus holen. „Nur wenn du nachher noch einen Pudding kochst.“

Jetzt wurde wieder verhandelt. „Einverstanden, dafür bleibst du bis morgen im Bett und wenn dein Fieber bis dahin abgeklungen ist, bist du pünktlich zur Geschichtsarbeit wieder in der Schule. „Leistest du mir später Gesellschaft?“

„Klar, wir wollten uns doch zusammen deine Lieblingsserie ansehen. Das ist doch die perfekte Gelegenheit dafür.“

Eifrig nickte Atemu und lies sich seinen Pyjama reichen.
 

*
 

Seto zog die Augenbrauen zusammen, als er den fertig gedeckten Tisch sah und dann seinen Vater, der ihm mit einer Zeitung in der Hand einen guten Morgen wünschte.

„Wir sind aber wieder herzlich.“, brummte Seth und stellte seinem Sohn eine Tasse mit Kakao hin.

„Du weißt doch das ich Kaffee bevorzuge.“

„Und du weißt, das du in deinem Alter nicht zu viel von dem Zeug trinken solltest.“ Damit hatte sich eine halbwegs vernünftige Unterhaltung erledigt.

Seto nahm sich die volle Kaffeekanne zur Hand und schenkte sich etwas ein. „Ich lass mir doch nicht vorschreiben, was ich morgens trinken soll.“

Seth rieb sich die Stirn. Egal was er tat oder sagte, Seto war immer dagegen. „Wollen wir heute Nachmittag etwas unternehmen? Heute ist mein freier Tag.“

Seto zog eine Augenbraue hoch und sah seinen Vater abwertend an. „Mit dir?“

„Ja, mit mir. Unglaublich!“

„Ich bin nach der Schule mit Bakura verabredet.“

In Seth kochte die Wut hoch. „Wollt ihr wieder kleine Jungen verprügeln?“

Seto verdrehte die Augen. „Das mit Atemu war keine Absicht. Der Zwerg hat angefangen.“

„Es ist mir egal wer angefangen hat. Wenn ich noch einmal mitbekomme, das du auf schwächere los gehst, kannst du was erleben.“

Wütend knallte Seto seine volle Tasse auf den Tisch, nahm sich seine Brotdose und verließ die Küche.

Seth sank in seinem Stuhl zusammen. Er wusste nicht mehr was er machen sollte, um mit diesem pubertierendem Teenager fertig zu werden.
 

Als Seto in der Schule ankam, war er immer noch wütend auf seinen Vater und setzte sich mit finsterem Gesicht auf seinen Platz im Klassenraum.
 

„Was für eine Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“, wollte Bakura wissen.

„Mein Alter!“

„Ich habe es auch nicht leicht mit meinen Eltern. Nach dieser Sache gestern, haben sie mir zwei Wochen Hausarrest gegeben.“ Beleidigt verschränkte Bakura die Arme vor der Brust und hatte immer noch eine Riesenwut im Bauch. „Alles wegen diesem kleinen Hosenscheißer. Wo ist der eigentlich heute?“

Bist jetzt war es Seto gar nicht aufgefallen, dass der Platz leer war. „Der kommt wohl von seinem Papi nicht los.“

„Das wird es wohl sein.“

„Wir unternehmen doch trotzdem etwas nach der Schule?“, wollte Seto wissen und erhielt ein nicken. „Was denkst du denn? Ich lasse mir von meinen Eltern gar nichts vorschreiben.“

Seto wollte etwas sagen, als plötzlich der Lehrer das Klassenzimmer betrat.
 

Der ältere Mann, dessen Unterricht etwas Monoton war, lies seinen Blick durch die Klasse wandern. „Atemu wird die nächsten Tage zuhause bleiben, bevor jemand fragt und nun schlagt die Bücher auf.“
 

Auf Seto´s Gesicht schlich sich ein breites Grinsen. Das hieß, der kleine Streber verpasste die Prüfung und wenn er sie doch noch mitschreiben würde, verpasste er den Unterricht um sich vorzubereiten. Der Tag war doch nicht so schlecht, wie er zuerst dachte. Er verstand den Grund zwar nicht, wie der Zwerg es schaffen konnte zwei Klassen zu überspringen. Keiner konnte so gut sein und doch schien er durch jede Prüfung durchzumarschieren, als wäre es eine Kleinigkeit. Seto stachelte es an noch härter zu arbeiten, aber leider konnte er seinen Neid nicht unter Kontrolle bringen.
 

*
 

Yasuo trottete Lustlos aus der Schule und hielt in seiner Hand einen Stapel Blätter. Was tat man nicht alles für seinen Sohn. Yasuo blieb wie angewurzelt stehen, als er diesen Arzt mit seinem missratenem Bengel und diesem Schläger erblickte, die ein lautes Gespräch führten.
 

„Ich habe dir doch heute Morgen gesagt, das ich mit Bakura verabredet bin. Warum rennst du mir sogar bis in die Schule hinterher.“

Seth wusste wirklich nicht was er sagen sollte und zerknüllte die Kinokarten, die er extra gekauft hatte. „Dann geh und lass dir zeigen, was man im Leben alles falsch machen kann.“

Seto hatte nur ein abfälliges Schnauben übrig und machte das er hier wegkam.

„Dein Alter ist echt peinlich.“, kicherte Bakura.
 

„Schwieriges Alter.“, machte Yasuo auf sich aufmerksam.

„Sie sind es, Herr Katsuro. Wie geht es Atemu?“ Seth fuhr sich durch die Haare und versuchte so freundlich wie möglich zu sein. „Schon besser. Mit süßen Nachspeisen lässt er sich leicht besänftigen. Anders als Ihr Bengel.“

„Leider kann ich nicht anderes, als Ihnen zu zustimmen. Freuen Sie sich, das Ihr Junge noch so kindlich ist. Wenn sie älter werden, werden sie immer schwieriger.“

Yasuo legte überlegend den Kopf schief. „Wenn Sie wüssten. Mein Junge ist nicht immer so einfach.“ Wenn dieser Mann nicht gerade einen Arztkittel trug, konnte man sich doch ganz gut mit ihm unterhalten.
 

„Ihre Frau wird bestimmt ihren Teil dazu beitragen und Sie unterstützen.“, überlegte Seth.

Yasuo winkte ab. „Sie hat sich gleich nach Atemu´s Geburt davon gemacht und ich bin seitdem Single.“

„Dann haben wir die gleiche Familienkonstellation.“, lächelte Seth.

Dieses plötzliche Funkeln in den blauen Augen machte Yasuo leicht nervös. „Ich muss dann mal weiter. Mein Junge wartet.“ Mit großen Schritten ging Yasuo vom Schulhof und spürte deutlich den Blick von diesem Quacksalber in seinem Rücken. Warum hatte er ihn nur angesprochen? „Das ich auch nie meine Klappe halten kann.“ Niemals würde er sich einen Mediziner als Partner suchen, denn dann hätte er das Grauen direkt im Haus.
 

*
 

„Du hast so gute Laune.“, wunderte sich Yasuo, dessen Sohn eifrig seinen Kakao trank und sich sein Brötchen in den Mund stopfte. „Weif if zur Fule darf.“

„Erst runter schlucken und dann sprechen, mein Junge.“

Atemu kaute zu Ende und nahm noch einen großen Schluck seines Kakaos. „Weil ich zur Schule darf.“

„Ich fahr dich aber hin und hole dich nachher auch wieder ab.“

Atemu war das mehr als recht. So war er früher zuhause und verpasste nicht den Anfang seiner Serie.

„Wenn du wieder Ärger hast, wirst du mich anrufen.“, sagte Yasuo bestimmender, als Atemu es gewohnt war. Deshalb nickte er etwas kleinlaut.
 

*
 

Entschlossen ging Atemu in den Klassenraum und setzte sich auf seinen Platz. Seto und Bakura beachtete er nicht und legte sein Geografiebuch auf den Tisch.

„Der kleine Streber ist wieder da.“, brummte Bakura genervt. Auch Seto war nicht begeistert. „Pünktlich zur Prüfung. Wie sollte es auch anders sein.“

Atemu versuchte nicht auf diese Provokation einzugehen, doch fiel es ihm wirklich nicht leicht.

Seto saß mit seinem Buch in der Hand an seinem Tisch und sah giftig auf Atemu, der zwei Plätze vor ihm saß.
 

In der zweiten Stunden stand die Geschichtsarbeit an, auf die Atemu schon ganz ungeduldig wartete. Er hatte sich gestern noch einmal alles angesehen und sich auf alles vorbereitet. Der Lehrer verteilte die Blätter und gab die Erlaubnis sie umzudrehen, als er fertig war.
 

Seto konzentrierte sich ganz auf die Antworten und schrieb alles so genau wie möglich auf. Er fügte sogar mehr als nötig in die Zeile ein, um alle Eventualitäten abzudecken. Atemu würde nicht wieder besser abschneiden, als er. Eher fror die Hölle zu.
 

Als die Hälfte der Zeit zu Ende war stand Atemu mit seinen Blättern auf und gab sie vorne beim Lehrer ab.

Seto zerbrach vor Wut seinen Stift. Er konnte sich nicht vorstellen, das Atemu wirklich alles richtig hatte, aber er schien wirklich fertig geworden zu sein.
 

Atemu ging auf den Flur hinaus und strecke sich. Diese Arbeit war viel leichter als er dachte und fragte sich, wie weit Seto war. Normalerweise lag er immer dicht hinter ihm. Atemu schaute aus dem Fenster und beschloss heute mal Yugi anzusprechen. Er hatte hier noch keinen Anschluss gefunden und Bakura war in dieser Hinsicht ein großes Problem. „Papa meint, das ich mich einfach trauen soll. Was soll schon passieren, außer das er nein sagt?“
 

Nach zehn Minuten kam Seto aus dem Klassenzimmer und stellte sich mit verschränkten Armen neben die Tür. „Warst du dieses Mal nicht ZU schnell, du kleiner Zwerg?“

„Fällt dir zur Abwechslung nichts neues ein? Das wird langsam langweilig und du bist mit deinen Beleidigungen so unkreativ, das es schon weh tut.“

Seto trat drei Schritte auf Atemu zu, der ihn trotzig entgegen sah. „Du willst es wirklich drauf anlegen oder?“

„Du fängst doch immer an. Kannst du nicht aufhören, dich mit mir messen zu wollen? Mein Gedächtnis ist nun mal besser, als deines.“

Seto musste stark an sich halten und erschrak leicht, als Bakura neben ihm auftauchte und Atemu zu Boden rang. „Du solltest aufhören Seto zu provozieren.“

Atemu rieb sich den Hinterkopf. „Du solltest aufhören mich zu ärgern. Mein Vater versteht da keinen Spaß.“

Bakura und auch Seto lachten auf. „Im Ernst? Muss Papi wieder kommen? Da habe ich aber Angst. Diese Pfeife bekommt doch nichts gebacken.“ Bakura lies von Atemu ab und stellte sich mit Seto neben die Tür.

Atemu stand langsam auf und funkelte beide wütend an. „Du bist so dumm.“ Krampfhaft versuchte Atemu nicht zu weinen. Auch wenn er versuchte stark zu sein, war es alles andere als leicht.
 

In der Pause zog Atemu sich an einen ruhigen Ort zurück und aß sein Pausenbrot, dass sein Vater für ihn gemacht hatte. Traurig zog er sein Handy aus der Tasche und rief seinen Vater an.

„Alles in Ordnung bei dir?“, fragte Yasuo sofort, was Atemu ein Lächeln ab rang. „Ja, ich wollte nur deine Stimme hören.“

Yasuo kannte seinen Sohn und hörte an seiner Stimme, das er wieder Ärger hatte. „Soll ich herkommen?“

Atemu schüttelte den Kopf. „Es reicht mir, wenn wir telefonieren.“

Yasuo war hin und hergerissen. „Was möchtest du denn heute Essen? Ich wollte gleich einkaufen?“

Atemu überlegte. „Über einen Meeresfrüchteeintopf würde ich mich freuen.“

„Ist notiert und was möchtest du zum Nachtisch?“

„Wir hatten lange keine Zitronenecken mehr.“

„Meinst du die mit der Füllung in der Mitte?“

Atemu´s Augen fingen an zu leuchten. „Ja, genau die meine ich.“

„Wird gemacht. Ich komme gleich nach dem Einkaufen zu dir.“ Yasuo war kurz davor sich einfach in den Klassenraum zu setzten und würde es auch durchziehen. Viel fehlte nicht mehr.

„Okay, ich freue mich auf dich.“, hauchte Atemu.
 

*
 

Seto war immer noch sauer und hatte keinen Appetit. Er packte sein mitgebrachtes Essen zurück in die Brotdose und lies sie in der Schultasche verschwinden.

„Lass dich von diesem Wicht nicht unterkriegen. Der bekommt noch seine Abreibung.“

„Machst du dir keine Sorgen, was er über seinen Vater gesagt hat?“

Bakura winkte ab. „Was will der schon machen? Es wird wie immer ablaufen und am Ende heult Atemu.“
 

In der nächsten Stunde stand Mathe auf den Plan und der Lehrer rief jeden nacheinander an die Tafel.

Ausgerechnet Atemu sollte den Anfang machen und er versuchte sich auf seine Textaufgabe zu konzentrieren, was ihm in Anbetracht der Situation gar nicht so leicht fiel.
 

„Sollen wir hier einschlafen?“, rief Bakura und ein leises Lachen ging durch die Klasse.

Atemu schaute öfter zum Lehrer, der die Sticheleien aber ignorierte. Lange hielt er es nicht mehr aus und er war kurz davor das Handtuch zu schmeißen.

„Du schläfst ja gleich ein.“, kam es aus der hintersten Ecke von Marik, was Atemu´s Wut und Ohnmacht noch weiter anfachte.

„Geht das nicht schneller?“, stichelte Bakura weiter und hatte im nächsten Moment den nassen Tafelschwamm im Gesicht.

Atemu stemmte beide Hände in die Hüften und war bereit diesem Großmaul eine reinzuhauen. So schnell wollte er nicht aufgeben. Sein Vater hatte ihm immer gesagt, das er sich nichts gefallen lassen sollte. „Du hast ganz offensichtlich ein Problem mit mir.“

„Wir haben alle ein Problem mit dir.“, knurrte Bakura und einige Schüler fingen an ihn auszulachen.

„Mein Opa sagte immer, das nur dumme und beschränkte Menschen versuchen andere nieder zu machen. Wenn ich dich so ansehe, denke ich, das mein Opa recht hatte.“

Das war zu viel. Mit großen Schritten ging Bakura auf Atemu zu und donnerte ihm die Faust ins Gesicht.

Atemu kam hart auf den Boden auf und hielt schützend die Arme vor sein Gesicht, weil Bakura anfing auf ihn einzuprügeln.

„Das reicht!“, sagte Seto und hielt Bakura am Handgelenk fest.

Der Lehrer löste sich aus seiner Starre und ging zwischen Atemu und Bakura. „Das wird nicht ohne Konsequenzen bleiben.“, sagte der Lehrer und führte Bakura aus dem Klassenraum, dem es jetzt viel besser ging.

Atemu wischte sich mit dem Ärmel über die schmerzende Wange und sah zu Seto hoch, der mit geballten Fäusten da stand. „Danke. Was ist denn nur los mit ihm?“

„Woher soll ich das denn wissen? Meine Schuld war es jedenfalls nicht.“

Atemu stand langsam auf und wischte sich über die Augen. „Das habe ich auch nicht gesagt. Warum bist du denn gleich beleidigt?“

Seto schnaubte nur abfällig und setzte sich zurück auf seinen Platz.
 

*
 

Yasuo konnte es nicht glauben, schon wieder wurde er zur Schule zitiert und wieder waren Bakura und dieser Kaiba Bengel involviert. Wäre er vorhin doch losgefahren, aber er wollte seinen Sohn auch nicht blamieren. Nun war das Maß voll. Länger konnte und wollte er sich dieses Drama nicht mit ansehen und zusehen, wie sein Kind zu Grunde gerichtet wurde.

Mit quietschenden Reifen hielt er vor der Schule an und stampfte in Richtung des Büros vom Direktor. Wieder ging er ohne anzuklopfen hinein und verschaffte sich einen Überblick. Natürlich war dieser Arzt vor ihm da und sah ihn entschuldigend an. Sein Blick wurde besorgt, als er seinen Sohn mit geschwollener Wange und den Tränen nahe auf einem Stuhl erblickte. „Das kann doch nicht die Wahrheit sein. Haben diese Scheiß Lehrer hier ihre Schüler nicht im Griff?“, wurde Yasuo laut und sogar Atemu zuckte zusammen, der seinen Vater nur selten so erlebte. „Muss ich jetzt jeden Tag Angst um meinen Jungen haben? Sind Sie so unfähig Ihre Arbeit vernünftig zu machen?“ Yasuo donnerte seine Faust auf den Schreibtisch und selbst der Direktor fuhr zusammen. Yasuo sah zu dem Klassenlehrer und packte ihn am Kragen. „Wenn mein Sohn noch einmal eine Verletzung durch einen anderen Schüler davon tragen sollte, werde ich Sie höchst persönlich spüren lassen, wie sich das anfühlt. Also bekommen Sie dieses Problem schnellstmöglich in den Griff, oder Sie lernen mich kennen!“ Yasuo stieß den Mann grob von sich und sah wieder zum Direktor, der sich sichtlich unwohl fühlte. „Wenn mein Junge wegen diesen Verletzungen wieder zum Arzt muss, schicke ich Ihnen höchstpersönlich die Rechnung.“

Der Direktor schluckte trocken und wollte etwas erwidern, als Yasuo ihn auch schon abwürgte. „Sie sollten Ihren Posten überdenken. Wo ich herkomme, würde jemand so unfähiges sofort die volle Härte des Lebens zu spüren bekommen.“ Yasuo sah zuerst zu Seto und dann zu Bakura, der mit leicht geduckter Haltung auf seinem Stuhl saß und den Augenkontakt mit ihm mied. „Atemu? Wer hat dich geschlagen?“

Atemu schluckte kleinlich und zeigte auf Bakura.

Yasuo stützte einen Arm neben Bakura´s Kopf und sah auf ihn herab. „Hör mir gut zu, du kleines Arschloch. Du wirst meinen Jungen in Zukunft in Ruhe lassen und ihn weder ansprechen, noch ihn in jeglicher Form beachten. Sollte so etwas wie heute wieder passieren, mach ich kurzen Prozess mit dir und dabei ist mir dein Alter scheiß egal. Hast du verstanden?“

Bakura nickte kleinlaut. Dabei hatte er Atemu´s Vater immer für einen Versager gehalten, weil er die letzten Male alles stumm zur Kenntnis genommen hatte.
 

„Lass uns gehen, Atemu.“, sagte Yasuo jetzt freundlicher und nahm die Hand seines Sohnes, der keine Widerworte von sich gab und brav seinem Vater folgte.

Seth sah ihm mit einem Lächeln hinterher und wahr wirklich beeindruckt. Heute war er ganz anderes, als neulich in seinem Behandlungszimmer. „Atemu sollte in Zukunft seine Ruhe haben.“ Seth sah zu Bakura, der die Hände zu Fäusten geballt hatte. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das eine leere Drohung war. Du solltest dich besser zusammenreißen.“

Am liebsten hätte Bakura diesem Arzt das Maul gestopft, doch hielt er sich zurück.

Auch Seto war überrascht. „Das Herr Katsuro so laut werden kann, hätte ich nicht gedacht.“

Der Direktor atmete tief durch und wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. „Du solltest Atemu in Zukunft aus dem Weg gehen.“, sagte er an Bakura gewandt. „Herrn Katsuro würde ich besser nicht provozieren, auch wenn dieser Ausbruch wirklich äußerst unangebracht war.“

Seth fand das überhaupt nicht und konnte diesen Mann nicht verstehen. Atemu war auf Grund seines Alters und seiner Größe deutlich im Nachteil und hatte gegen Bakura keine Chance. „Lass uns gehen, Seto.“
 

*
 

Als sie aus der Tür ins Freie traten, atmete Yasuo tief durch und hätte jetzt am liebsten eine Zigarette geraucht. Wenn sein Sohn dabei war hielt er sich zurück und versuchte seinen Nikotinkonsum auf ein Minimum zu beschränken.

„Papa?“, kam es leise.

„Ja?“

„Du bist ganz schön in die Luft gegangen.“

„Das war überfällig. Wir sollten am besten zu einem Arzt fahren.“ Das letzte Wort presste Yasuo nur mit Mühe hervor.
 

„Entschuldigen Sie.“
 

Ausgerechnet diese Stimme. Musste es unbedingt dieser Schleimer von Arzt sein? „Jaaaa“, sagte Yasuo gezwungen freundlich.

„Da ich Atemu bereits kenne, würde ich ihn mir ansehen. Wir müssten nur in mein Krankenhaus fahren.“

Damit war Atemu einverstanden. Er mochte Seto zwar nicht, aber dessen Vater. „Damit bin ich einverstanden.“

`Ich aber nicht.´, knurrte Yasuo in Gedanken.

Auch Seto hatte keine Lust dazu und stand mit verschränkten Armen da und funkelte seinen Rivalen giftig an.
 

„Dann sollten wir gleich gehen.“ Seth scheuchte seinen Sohn in Richtung Auto. Die Anspannung, die in der Luft lag war nicht zu übersehen und Seth war ein guter Beobachter.
 

„Bist du sauer?“, wollte Atemu wissen, als sie im Auto saßen. Sofort vergaß Yasuo seinen Groll und setzte ein freundlicheres Gesicht auf. „Ach was, ich mach mir nur Sorgen um dich und wie du weiß, bin ich nicht gerne in der Nähe dieses Arztes.“

„Dabei ist er doch wirklich nett. Ich verstehe dich nicht.“

„Ist ein Erwachsenen Problem.“

Atemu verschränkte mit gerunzelter Stirn die Arme. Sein Vater war manchmal ein großes Rätsel für ihn.
 

*
 

„Musst du dich so aufdrängen?“, fauchte Seto, dem es nicht passte, das er jetzt mit musste.

„Es ist nie verkehrt seine Hilfe anzubieten. Ich war sehr überrascht, als man mir sagte, das du dazwischen gegangen bist. Dann ist der kleine Atemu dir doch nicht so egal.“

„Das hat damit nichts zu tun. Bakura hat mich mit seinem Verhalten lediglich erschreckt und ich habe darauf reagiert. Mehr war da nicht.“

Vielleicht war bei seinem Sohn doch noch nicht alles verloren. Seth klammerte sich an diesen Gedanken und gab ihm Hoffnung.
 

„Magst du diesen Katsuro? Du drängst dich doch sonst nicht so auf.“, bemerkte Seto, als er länger darüber nachdachte.

„Wie kommst du darauf?“

Seto lächelte etwas gemein, aber schwieg dazu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Usaria
2020-09-06T19:52:56+00:00 06.09.2020 21:52
Geil!
Yasuo ist wirklich wie Atemu, wenn´s um die Liebe geht. Ich hab natürlich diesen bestimmten Blick von ihm bemerkt.

Seth: "Jetzt du nicht auch noch!"
Yasuo: "Ich weiß beim besten Willen nicht, was die alle haben, du und ich ein Liebespaar?!"
Seth: "Die haben wohl zu viel Phantasie und stacheln die Autorin auch noch an."
Yasuo: "Jetzt haben wir auf jeden Fall den Salat. Das kann heiter werden!
Seth: "Wir sollten uns lieber in der anderen FF zusammen reißen!
Ich und Donna: "Dafür ist es längst zu spät!"
Antwort von:  DonnaHayley
06.09.2020 21:57
Die beiden haben bei uns Fan Girls keine Chance. ^^
Sie werden schon miteinander auskommen. :D
Von:  CharlieBlade1901
2020-09-05T13:42:13+00:00 05.09.2020 15:42
Charlie: „Verstehe ich das richtig du hast ne alternativ Geschichte, deiner alternati Geschichte geschrieben.“
Seto: „Was?“
Charlie: „Naja wir kennen ja die richtige geschichte zu Yu-Gi-Oh?“
Atemu: „Ja?“
Charlie: „Und die Geschichte, die sie dazu geschrieben hat, war eine Alternative was wäre wenn Geschichte.“
Joey: „Ja?“
Charlie: „Also wäre diese Geschichte, die sie jetzt schreibt, eine Alternative was wäre wenn Geschichte zur alternativen was wäre wenn Geschichte?“
Seto: „...I-Ich glaub schon.“
Atemu: „Moment bekomme ich dann in der Geschichte auch nen Kater mit Namen Anubis.“
Charlie: „Vllt, aber dann wahrscheinlich auch wieder anders, als auf dem Weg, den wir schon kennen.“
Antwort von:  DonnaHayley
05.09.2020 16:38
Meine Erste Geschichte ist von der Handlung auch selbst ausgedacht. Die zweite erzählt, was passiert wäre, wenn Atemu bei Yasuo geblieben wäre, Seth nicht wieder geheiratet hätte und einige andere Dinge nicht passiert wären.
Anubis gibt es in dieser Story auch nicht. Ich habe die Geschichte angefangen, weil eine liebe Freundin sich diesen Verlauf gewünscht hat und sie das Pairing so toll findet.
Antwort von:  CharlieBlade1901
05.09.2020 16:40
Naja sagen wir es mal so Yasou und Seth machen ja auch nen äußerst homosexuellen eindruck. Als könnten sie tatsächlich zusammen kommen.
Antwort von:  DonnaHayley
05.09.2020 16:55
Da gebe ich dir recht ^^°
Antwort von:  CharlieBlade1901
07.09.2020 11:54
Ich bin an sich nicht überrascht, dass Bakura es überhaupt nicht schlimm findet, dass sogar pre pubertäre Kinder schlauer sind als er. Bei Marik bin ich überrascht aber Bakura. War zu erwarten.
Bakura + Marik: „Wie bitte?“
Charlie: „Naja Bakura, wer versager, als Eltern hat und so dumm ist wie du....Ich will nicht Zuviel sagen, aber wir können froh sein, dass du nicht vor hast dich fort zu pflanzen. Die armen Kinder, die dich zum Vater haben. Dumm und negativ beeinflusst, also praktisch du. Was dich an geht Marik. Ich hätte wirklich mehr von dir erwartet. Jemand der so schlau ist wie du, mit der Lebenserfahrung ich trauere wirklich um einen weiteren schlauen Kopf, der inteligenzmäßig auf Bakuras Niveau herab sinken muss und ein Kind angreift. Und ich dachte all die Jahre du wärst cool.“
Bakura: „Ich lass mich hier nicht von einem neunmal klugen minderwertigkeitsknabben runter ziehen. Was glaubst du wer du bist?“
Charlie: „Ich bin der jenige, der sich traut dir ins Gesicht zusagen, dass du dumm bist. Und jeder weiß, dass du ein noch größerer Versager bist als dein Vater. Und hätte der nur ein Funken Verstand gehabt, hätte er deiner Mutter geraten, dich abzutreiben damit wir dich nicht als Problem haben. Aber hey Intelligenz wird ja weitervererbt. Man sieht es ja an dir. Je dümmer der Erzeuger, desto dümmer das Erzeugnis. Ein Wunder, dass du Daumen hast. Wie sonst könntest du deine 10 cm halten, wenn du abends mastunierst.“


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