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Amnesie

Wo ist Katsuya?
von
Koautor:  MAC01

Vorwort zu diesem Kapitel:
An alle Zusammen, die hier lesen, oder kommentieren. Ein riesiges Danke von MAC01 und Mir Onlyknow3.
Bei euch allen die uns mit 69 Kommentaren beschenkt haben, aber auch an die alle die uns mit heutigem Stand 40 Favos Überrascht haben. Wir bedanken uns bei euch dafür rechtherzlich, wir freuen uns sehr. Weshalb wir euch viel Spaß mit unserem nächsten Türchen wünschen. Es sind nur noch 9 Tage, dann ist alles vorbei.

LG
Onlyknow3
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Rekonstruktion

Kapitel 15 - Rekonstruktion
 

Die Temperaturen hatten angezogen und eine sommerliche Hitze lag über dem Land. Daher hatte Tarō beschlossen die Fensterscheiben seines Autos herunter zu kurbeln und etwas vom Fahrtwind als Abkühlung zu nutzen. Dabei trommelte er unbewusst mit dem Daumen auf dem Lenkrad, während er sich auf den Verkehr konzentrierte.

"Das ist eine schöne Strecke", meinte sein Therapeut, der neben ihm auf dem Beifahrersitz saß und die Gläser seiner Sonnenbrille putzte, bevor er sie sich wieder aufzog.

"Ich weiß, mit der Fähre wären es nur zwanzig Minuten gewesen", erwiderte Tarō ruhig.

"Oh, entschuldigen Sie", meinte Reijirou Inukai ehrlich. "Ich meinte das nicht als Kritik. Tatsächlich find ich die Landschaft entlang dieser Strecke schön."

"Ah, okay", meinte Tarō etwas angespannt.

"Wie fühlen Sie sich?", fragte der Rothaarige.

"Ich fühle mich unwohl", begann der Blonde zu antworten. "Es ist ein wenig Aufregung mit viel Angst."

"Angst ist nichts Negatives", merkte der Psychologe an. "Angst hilft uns zu überleben. Sie lässt uns aufmerksamer unsere Umgebung beobachten und schneller reagieren. Vor allem gleicht sie unsere aktuelle Situation mit Erfahrungen der Vergangenheit ab und warnt uns, wenn sich Muster auftun, die etwas Schlimmes ankündigen."

"Ich wäre mit etwas weniger Angst auch zufrieden", kam es brummelnd von dem Blonden.

"Die Angst wird sich nach und nach legen", versicherte der Rothaarige mit einem Lächeln, während sie weiter der großen Stadt Domino City entgegen fuhren.
 

Das Trommeln auf dem Lenkrad war im Takt schneller geworden, je näher sie ihrem Ziel kamen. Als sie eine weitläufige Kurve um einen Hügel genommen hatten tauchte vor ihnen Domino City auf. Sie lag auf einer Halbinsel und war mit ihrem Teil des Landes mit verschiedenen Brücken verbunden.

Was Tarō als erstes ins Auge stach war das höchste Gebäude der Stadt, welches wie eine spitze Nadel emporragte und alle umliegenden Wolkenkratzer unter sich zurück ließ. Selbst von hier aus konnte er erkennen, dass die Fassade dieses Wolkenkratzers weiß gestaltet und reichlich verglast war. Ein gigantisches KC prangerte an seinen Seiten.

KC - Kaiba Corporation. Mittlerweile wusste er, dass Seto der CEO dieser Firma war. In den letzten Wochen hatte er selbst etwas recherchiert. Bei einem von Setos Besuchen hatte er ihn dann darauf angesprochen. Erst hatte der Brünette ihn überrascht angeblickt, doch dann gelächelt. Er hatte ihm erzählt, dass er die Leitung der Firma mit 15 übernommen hatte, woraufhin sich sein Adoptivvater das Leben genommen hatte.

Sie hatten eine ganze Weile darüber gesprochen, was es für einen Fünfzehnjährigen bedeutet hatte die Leitung über eine waffenproduzierende Firma zu übernehmen. Seto hatte ihm anvertraut, wie schwierig es gewesen war sie grundlegend umzustrukturieren, so dass sie nicht länger Tod und Verderben förderte, sondern Spielsachen produzierte. Das hatte Tarō tief beeindruckt.

Als sie die Brücke überquerten, die sie in die fremde Stadt führte, hörte Tarōs Daumen abrupt auf gegen das Lenkrad zu trommeln. Eine seltsame Ruhe legte sich über den Blonden. Er wusste selbst nicht, was er erwartet hatte, doch dass gar nichts geschah enttäuschte ihn doch etwas. Vielleicht hätte er irgendein Gefühl erwartet? Ein Gefühl nach Hause zu kommen? Oder das Gefühl hier schon einmal gewesen zu sein? Nichts. Nichts von alle dem empfand Tarō.

Sein Therapeut lotste ihn nach der von Seto gesendeten Wegebeschreibung zu ihrem Ziel, was sie am Rand der Stadt und dann scheinbar wieder hinaus führte. Hinauf auf eine schmale, bergige Landzunge, an deren äußersten Punkt eine Halle gebaut worden war. Architektonisch wirkte dieses Gebäude eher wie ein traditionell japanisches Gebäude für Versammlungen aus der Edo-Zeit.

Als Tarō auf den Parkplatz einbog sah er, dass Seto und Honda, sowie Otogi bereits auf sie warteten. Sicher fuhr er sein eigenes Auto neben das von Seto und hielt an. Nochmal sah er zu dem rothaarigen Mann neben sich.

"Bereit?", fragte der Blonde eher sich selbst, als seinen Therapeuten, der ihn nur beruhigend anlächelte.

"Denken Sie immer daran: Wenn Sie eine Pause brauchen, nehmen Sie sich eine. Wir haben keine Eile und wir müssen nichts erreichen oder unter Beweis stellen", sprach der Ältere zu ihm. Tarō nickte, bevor er dann ausstieg.

"Hey, habt ihr gut her gefunden?", fragte Honda sofort, kaum dass Tarō ausgestiegen war. Der Blonde nickte zuerst.

"Ja, die Wegebeschreibung war sehr detailliert. Danke dafür", erwiderte er an Seto gewandt.

"Gerne", lächelte der Brünette ihn freundlich an und sah erneut umwerfend damit aus. Mittlerweile wusste Tarō, dass Seto nicht oft lächelte. Dafür umso öfters, wenn er ihn besuchte oder sie miteinander skypten.

"Yamada, das ist Otogi Ryuji. Ryuji, das ist Yamada Tarō", meinte Honda dann, nachdem der Schwarzhaarige ihn sanft in den Rücken gestupst hatte. Noch immer schien es Honda schwer zu fallen zu realisieren, dass Tarō nicht Jonouchi Katsuya war. Otogi grinste ihn an und nickte ihm zu. Irgendwas gefiel Tarō an diesem Grinsen nicht. Aber er hätte es nicht benennen können.

"Hi... und das ist Reijirou Inukai. Er ist mein Therapeut", stellte Tarō im Gegenzug den Rothaarigen vor, der sich nur kurz im Ansatz verbeugte.

"Therapeut?", kam es verwirrt von Otogi und bekam den Ellenbogen von Honda in die Rippen.

"Ich begleite Yamada-san seit er im Krankenhaus erwacht ist", erklärte der Ältere. Dann wurden ihm kurz die drei Einheimischen vorgestellt.

Tarō blickte sich um. Der Wind hier oben war schnittig und der Blonde schob seine Hände in die Taschen seiner Jeans.

"Das ist er also?", fragte Tarō schließlich und nickte zum Gebäude.

"Ja, hier haben wir unseren Abschluss gefeiert", antwortete Seto ruhig und ließ Tarō keinen Moment aus seinem Blick, was Tarō durchaus auffiel.

"Kommt es dir bekannt vor?", fragte Otogi und der Blonde schüttelte seinen Kopf.

"Vielleicht... wenn du es von Innen siehst?", meinte Honda.

"Von Innen?", kam es verwirrt von Tarō. "Es sieht nicht so aus, als ob man einfach rein könnte."

"Ich hab den Schlüssel", kam es ruhig von Seto. Tarō blickte ihn erstaunt an. Mit was für einer Selbstverständlichkeit der Brünette das gesagt hatte beeindruckte ihn wieder.

"Du hast es für heute gemietet?", fragte Honda verblüfft.

"Ja... so ähnlich", meinte Seto und lud Tarō mit einer Handgeste dazu ein vorzugehen. Honda packte Seto am Arm und hielt ihn kurz auf.

"So ähnlich?", hakte der andere Brünette nach.

"Er hat es gekauft", warf Otogi ein und folgte entspannt dem Blonden und dessen Therapeut, während Honda fast eine Schnappatmung bekam.

"Das ist ein Witz oder?", fragte er Seto, der nur mit den Schultern zuckte.

"Ich kann es wieder verkaufen, wenn wir es nicht mehr brauchen", meinte Seto, als wäre es das normalste der Welt. Dann folgte auch er den anderen, bevor sich Honda durch das gegelte Haar ging und die Frisur damit erst einmal völlig aus der Balance brachte.
 

Im Inneren fand Tarō die Räume dekoriert vor.

"Oh, scheinbar soll hier ein Fest stattfinden", meinte er ruhig und etwas verlegen.

"Nein, ich hab ein paar Leute beauftragt die Räumlichkeiten so zu dekorieren, wie sie damals beim Fest waren", gestand Seto und erntete erneut einen ungläubigen Blick von Honda. Dann zog der Geschäftsmann eine kleine Fernbedienung, die kaum größer als ein Autoschlüssel war, und drückte auf einen Knopf. Sofort fing leise Musik an, wie sie damals gespielt worden war. Sie kamen in einen Raum, in denen unzählige Stühle in Reihen sauber aufgestellt waren. Vor den Stuhlreihen war eine Bühne, auf der ein Sprechpult stand.

"Der Direktor unserer Schule quälte uns fast eine Stunde mit seinem sinnlosen Gefasel", meinte Seto weiterhin ruhig. "Dann hat er uns namentlich aufgerufen und uns unsere Abschlusszeugnisse überreicht."

"Als du dein Zeugnis entgegen nehmen wolltest, wollte er es erst nicht loslassen", kam es lachend von Otogi. "Er hat bis zum Schluss geglaubt, dass du dir den Abschluss erschummelt hättest."

"Nett", kommentierte Tarō beiläufig. "Und... hab ich mir den Abschluss erschummelt?"

"Nein!", kam es sofort energisch von Honda und Seto legte eine Hand auf die Schulter des anderen Brünetten. Dieser besann sich schließlich. "Deine Noten waren nie gut, aber das lag nicht daran, dass du den Stoff nicht verstanden hättest oder faul gewesen wärst, obwohl du versucht hast, diesen Eindruck zu erwecken."

"So?", kam es ungläubig von Tarō.

"Durch den Stress mit deinem Vater bist du nicht zum Lernen gekommen", übernahm Seto ruhig die Erzählung. "Erst nachdem er gestorben war hat sich das geändert. Wir - also nicht nur wir drei, sondern alle deine Freunde - haben mit dir den Stoff nachgeholt und gepaukt. Und die Noten in deinen Abschlussarbeiten waren hervorragend."

"Aber...?", hakte der Blonde nach, während er durch die Stuhlreihen ging.

"In das Abschlusszeugnis sind auch die vorherigen Noten geflossen und haben deinen Schnitt runtergezogen", meinte Otogi nun.

"Okay", kam es ruhig von Tarō.

"Nach dem offiziellen Teil hier verlagerten sich die Abgänger nebenan in den Saal am Innenhof und den Garten", erzählte Seto. Er betätigte wieder die Fernbedienung und die Musik änderte sich. Sie wechselten in den Saal in dem ein langer Tisch an der Kopfseite mit einer Tischdecke drapiert stand. Auf ihm standen eine leere Bowle und mehrere Bilder mit Getränken und Häppchen. Eine Tanzfläche war von einigen Tischen umsäumt.

"Und die Feier verlief nicht nach Plan?", fragte Tarō interessiert.

"Nein, nicht ganz", meinte Otogi. "Du fingst an über die Reaktion des Direx zu witzeln und deine Leistung runterzumachen."

"Okay", kam es mit kritischem Blick von dem Blonden, dem auffiel, dass Seto wegschaute. "Und dann?"

"Dann hab ich was gesagt, was mir im selben Augenblick leid getan hat", kam es weiterhin völlig ehrlich von Seto. "Das hat dich verletzt und wir haben uns ein Wortgefecht liefert. Am Ende meintest du zu mir, dass du jetzt verschwinden würdest und ich nie wieder etwas von dir sehen oder hören würde."

Auf einmal wurde Tarō bewusst, dass auf Setos Schultern seit jenem Abend eine Schuld lastete. Eine Schuld, die nicht die seine war, auch wenn er eisern daran festhielt.

"Du bist dann raus gestürmt", erzählte Otogi weiter und ging in Richtung des hier liegenden Ausgangs. Für einen Moment konnte sich Tarō nicht von Seto lösen, der ihn mit einem bitteren Lächeln ansah. Doch als der Geschäftsmann sich bewegte, erwachte Tarō aus seiner Starre und folgte dem Würfelfreak - wie Seto ihn gern und häufig nannte.

"Wir glauben, dass du damals dann zu Fuß der Straße da runter gefolgt bist", meinte Honda schließlich.

"Ihr glaubt?", kam es überrascht von dem Blonden. "Ist mir damals keiner hinterher?"

"Hiroto wollte dir nach", erklärte Otogi. "Doch ich hab ihn davon abgehalten, weil ich die Situation falsch eingeschätzt hatte."

"Und die anderen?", bohrte Tarō weiter. "Bakura und Yugi?"

"Wir dachten, dass sich da einfach Frust entlädt", meinte Honda leise. "Dann wolltest du immer ein oder zwei Stunden alleine sein. Danach kamst du an und alles war wie zuvor."

"Doch damals bin ich nicht wieder angekommen", kam es auf einmal etwas unbeherrschter von Tarō und sein Therapeut legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Ich mein, ihr habt mir doch erzählt, dass ich vor gehabt hatte am Morgen nach der Abschlussfeier in die Staaten zu fliegen... und keiner von euch wollte noch mal nach mir schauen oder mich verabschieden?"

"Pause", kam es auf einmal von dem Rothaarigen, der seit seiner Vorstellung nichts mehr gesagt hatte. Tarō wirbelte herum, um aufzubegehren, und erinnerte dabei einmal mehr an den Menschen, der er nicht war. Als er seinem Therapeuten in die Augen sah legte sich sein aggressives Verhalten schlagartig und er wurde wieder ruhiger. Er ging an dem Mann vorbei zu einem der Tische, an den er sich setzte, um sich wieder etwas zu beruhigen.

Honda, Otogi und Seto sahen ihm nur betroffen hinterher.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shijin
2020-12-22T14:30:05+00:00 22.12.2020 15:30
Honda: Da war ein Stück Joey! Dieses Impulsive ist er.
Shijin: Und dann wird es unterdrückt.
Seto: Dabei können wir damit umgehen.
Kai: Aber kann er es?
Antwort von:  Onlyknow3
22.12.2020 18:51
Ja ja man sieht es das ihr unnsere Geschichten gern lest. Kommen im Kommin doch Menschen vor die nicht hier her gehören. Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Neko20
2020-12-16T04:54:39+00:00 16.12.2020 05:54
Gut das Katsuyas Therapeut bei dem Treffen dabei ist. Ich kann seine Wut verstehen. Seine Freunde wussten bestimmt, wann der Flug geht.
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Türchen. Wünsche euch einen schönen Tag.
LG Neko20
Antwort von:  Onlyknow3
17.12.2020 12:17
Danke auch dir für deinen Kommi. Konnte leider nicht früher antworten.
Tut mir echt leide, deshalb.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Amy-Lee
2020-12-15T22:41:02+00:00 15.12.2020 23:41
Hi, es war toll.

Oh man, ich kann die Wut verstehen, aber von alldem wussten sie nicht, also Seto hat nicht gewusst,
dass Katsuya nach Amerika wollte, demnach kann man Ihm nichts vorwerfen und die anderen dachten,
dass Er erstmal für sich allein sein muss, deshalb sind sie ihm nicht nach gegangen,
auch wussten sie nicht wann sein Flug ging, sie wären bestimmt gekommen.

Bin gespannt wann Katsuya seine Erinnerungen zurück bekommt und ich freue mich schon auf alle Kapitel,
die noch folgen werden, vor allem wie sich die zwei näher kommen.

Bis demnächst.
Bye
Antwort von:  Onlyknow3
17.12.2020 12:15
Auch hier ein Sorry das ich jetzt erst antworte, ihr wisst das ist sonst nicht meine Art.
Aber ohne Internet geht halt gar nichts. Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Antwort von:  Amy-Lee
17.12.2020 15:17
Kein Problem ich kenne das.
Von:  Cloudlesssky
2020-12-15T15:17:58+00:00 15.12.2020 16:17
Vielen Dank für die lieben Worte 😊wir hier sind einfach eine große Gemeinde das find ich Super wir verstehen uns untereinander richtig gut das gibt es selten ! Ein großes Lob auch an die Autoren die jeden Tag immer so viel Herzblut hier rein stecken , das muss auch dann belohnt werden finde ich wenn man hier das schon liest muss man auch ein Review da lassen 😊 bis zum nächsten mal 👋
Und hoffe das sich bald Joey an alles wieder erinnern wird aber seine Freunde und vor allem seto wird ihm dabei helfen
Antwort von:  Onlyknow3
17.12.2020 12:12
Danke für deine Worte, die MAC01 und ich gerne hören. Sorry das ich erst heute Antworte, doch ich hatte jetzt zwei Tage kein Internet, konnte also nicht On sein. War nicht meine Schuld sondern die von meinem Anbieter. Danke dür den Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01


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