a piece of peace
Sanft kitzelten die ersten Sonnenstrahlen die Nasenspitze der jungen Frau. Seufzend und den Traum, der leider schon zu früh endete, nicht verlassend wollend, drehte sie sich auf die Seite und schlug murrend ihre Augen auf. Bei dem Anblick, der sich ihr bot, erröteten ihre Wangen. Noch immer konnte sie sich nicht daran gewöhnen, dass er ihr Bett teilte. Ein Lächeln legte sich auf die Lippen der jungen Frau. Seine Augen waren geschlossen und das gleichmäßige Atmen deutete darauf hin, dass er noch schlief.
Er war noch immer ein wahrer Augenschmaus und mit dem Alter wirkte er nur noch attraktiver. Himmel bei jedem sanften Blick schmolz ihr Herz und sie verwandelte sich wieder in eine verliebte Teenagerin.
„Sakura, bitte hör auf mich im Schlaf zu beobachten…“
Ertappt zuckte sie zusammen und formte ein lautloses „Tschuldigung.“ Er hingegen zog seine Braue nach oben und sofort setzte sich die junge Frau auf und hielt sich die Decke vor ihre Brust.
„Immer noch?“ Ein dunkles Lachen ließ ihr eine Gänsehaut auf dem ganzen Körper bekommen. Verlegen drehte sie ihren Kopf in seine Richtung und nickte stumm.
„Zwei Jahre und meine Frau versteckt noch immer ihren schönen Körper vor mir…“
Alleine das er sie „meine Frau“ nannte, ließ ihr Herz einen Hüpfer machen. Er streckte seine Hand nach ihr aus und an seinem Ringfinger thronte ein schlichter goldener Ring. Den Ring trug er zwar nur, wenn er in Konoha unterwegs war und dennoch zeigte es, zu wem er gehörte. Nein, wem er gehörte. Nämlich ihr. Geheiratet hatten sie vor knapp zwei Jahren. Es war eine sehr schöne Zeremonie mit bloß dem Priester, ihnen und einem netten Wirt und seiner Frau. Immerhin waren sie damals gemeinsam auf Reisen gewesen. Einen Antrag a la Kniefall und Ring hatte sie nicht bekommen, doch war es ihr nur recht. Er bewies ihr anders jeden Tag, wie sehr er sie liebte mit kleineren Gesten.
„Ich…Es ist noch recht früh und ich sollte lieber mich fertig machen! Ich muss ins Krankenhaus und SASUKEEEH!“
Er zog sie zurück ins Bett und augenblicklich färbten sich ihre Wangen rosa. Doch ihm schien es nicht wirklich zu interessieren. Lieber hielt er sie fest und hatte seine Augen wieder geschlossen. Wer hätte jemals geglaubt, dass ausgerechnet er ein Morgenmuffel war. Doch wer konnte es ihm eigentlich verübeln? Die langen Reisen und Missionen waren nicht wirklich dafür ausgelegt länger als paar Stunden sich auszuruhen. Der Wecker begann zu klingeln und das Brummen ihres Mannes wurde nur genervter.
„Götter! Man kann nicht einmal in Ruhe ausschlafen!“ Er schlug die Decke zur Seite und tapste nackt aus dem Bett in Richtung des Badezimmers. Sakuras Blick lag kurz auf seinem wohlgeformten Hintern, ehe sie verlegen den Wecker ausstellte. Seit knapp einem halben Jahr wohnten sie nun gemeinsam im neuen Uchiha-Anwesen. Sie konnte es ihm wirklich nicht verübeln, dass er nicht mehr ins ehemalige Viertel ziehen wollte. Sakura hatte eine Maklerin damit beauftragt das Grundstück zu vermitteln und weiter zu verkaufen. Alle Häuser wurden sowieso durch Pains Angriff zerstört und nicht wieder aufgebaut. Auf dem ehemaligen Viertel standen nun viele neue Häuser und Geschäfte. Es war wirklich erstaunlich, wie sehr Konoha sich langsam änderte.
Aus dem Badezimmer hörte sie das Rauschen der Dusche und grinsend hüpfte sie aus dem Bett und öffnete vorsichtig die Türe ins Badezimmer. Dort stand der mit dem Rücken zu ihr unter der Dusche. Das Wasser ran über seinen Körper und wie so oft an diesem Morgen färbten sich ihre Wangen rosa. Natürlich spürte der Ninja bereits ihre Anwesenheit und drehte leicht seinen Kopf in ihre Richtung.
„Hm…“ brummte er und deutete mit einer Kopfbewegung ihm doch Gesellschaft zu leisten.
Grinsend lehnte sich die Haruno auf ihrem Stuhl zurück und nippte an ihrem Kaffee. Seitdem sie mit dem Uchiha zusammenlebte, verzichtete selbst sie überwiegend auf Zucker. Ino sah sie ziemlich schief an und streichelte sich über den üppig gewölbten Bauch. Es würde nicht mehr lange dauern und Ino würde entbinden. „Jemand hat besonders gute Laune.“ Stellte sie fest und auch Hinata kicherte. Sakura pustete sich eine lose Strähne aus ihrem Gesicht. Es war wirklich schön mit ihren Freundinnen sich zum Klatsch und Tratsch zu treffen. So waren sie immer auf dem laufenden über verschiedene Entwicklungen in der Gesellschaft.
Temari die gerade ihren Sohn mit dem Fläschchen fütterte, mischte sich lachend ebenfalls ein: „Natürlich hat sie gute Laune! Sie ist auch kinderlos und genießt das Leben ohne die Bengel in vollen Zügen sicherlich. Immerhin muss sie keine dreckigen Windeln wechseln und kann sich ihrem Mann hemmungslos hingeben.“
Hinata errötete bei Temaris direkter Wortwahl und die Angesprochene hob bloß arrogant ihre Braue.
„Ihr wisst doch selber, dass Sasuke-kun keine Kinder möchte. Er will nicht, dass sich die Geschichte wiederholt. Er möchte der alleinige Erbe bleiben und weiteren Kummer durch die Uchihas verhindern.“ erklärte Sakura wie so oft.
„Ja, aber ist es auch dein Wunsch?“ fragte Ino neugierig und Sakura schaute stumm in ihren Kaffee.
Kurz nachdem sie vermählt waren, hatte sie die Vermutung schwanger zu sein. Doch als sie dies dem Uchiha verriet, war jener außer sich und erklärte ihr niemals Kinder haben zu wollen. Sakuras Herz zerfiel in tausend Stücke, doch mittlerweile hatte sich mit dem Gedanken abgefunden niemals eine Mutter sein zu können.
„Es ist auch mein Wunsch und nun bitte wechseln wir das Thema.“ Wie aufs Stichwort wartend, lehnte sich Ino vor.
„Ihr glaubt nicht, wen ich morgens aus Tentens Wohnung schleichen sah! Ich sags euch, bald sitzt sie auch hier bei uns. Es war…“
„Sakura-chan!“
Alle anwesenden Damen drehten sich zum Shinobi der plötzlich vor ihnen erschien. Sein Haar war relativ kurz geschoren und das Konoha Stirnband rutschte ihm immer wieder übers Gesicht. „Eine Schriftrolle des Hokages für euch.“ Er reichte ihr die Schriftrolle und verpuffte wieder. Sakura löste schnell das Siegel und las neugierig die Inschrift.
Seufzend rollte sie die Schriftrolle wieder zusammen und legte sie auf den Tisch, ehe sie sich erhob.
„Was steht drin?“ wollte Ino wissen und Sakura wank nur ab. „Nur eine neue Mission für Sasuke-kun. Er bricht allerdings in wenigen Stunden auf. Ich sollte ihm seine Tasche zusammenpacken und Medizin mitgeben.“ Entschuldigend legte sie etwas Geld auf den Tisch und und lief schnell los.
Als sie zu Hause ankam, stand er bereits im Flur und warf sich seinen Mantel über. „Sasuke-kun, du brichst schon auf?“ fragte sie ihn und schlüpfte aus ihren Schuhen.
„Warte ich hole dir schnell Arznei.“ Doch griff er nach ihrem Handgelenk und zwang sie stehen zu bleiben. „Sakura, es ist nur eine kurze Mission. In wenigen Tagen bin ich wieder zurück. Kakashi möchte mich versetzen. Er will das ich die Leitung eines Teams übernehme.“
Ob Kakashi selber darauf kam oder ob Sakura ihm drohte alles klein zu schlagen, wenn er weiterhin ihren Mann auf lange Missionen zu schicken. Deshalb kam doch die Übernahme eines Teams ihr ziemlich entgegen.
„Hast du die Kinder schon kennengelernt?“ wollte Sakura neugierig wissend.
„Sie werden in einem Jahr Genin, doch scheinen sie uns ziemlich ähnlich zu sein.“ Sakura musste lachen, als sie an die alte Zeit zurückdachte. Naruto, der um jeden Preis Hokage werden wollte, Sasuke der sich für niemanden interessierte und Sakura die sich eben nur für ihn interessierte. Lächelnd legte sie ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn zu sich nach unten.
„Komm mir gesund zurück. Ich habe nur dich…“ Sie lehnte ihre Stirn an seine und Sasuke legte seine Hand auf ihre Wange. Zärtlich strich er über ihre weiche Haut. „Ich komme immer zurück…“
Doch er kam nicht wieder zurück…