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Eine Geschichte ohne Ende

Kleiner Engel lerne fliegen
von

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Kleiner Stern am Himmel

Tief atmete Hikari durch. Sie brauchte einen Moment für sich und so war sie an die frische Luft gegangen. Zum Glück konnte sie das Essen vorschieben und hatte ebenso gesagt, sie würde die Toilette aufsuchen. Gerade war die Hauptspeise aufgetragen worden und sie fühlte sich jetzt schon bis oben hin vollgestopft. Dabei würde noch ein Dessert folgen, doch damit konnte sie sich noch Zeit lassen. Das eilte nicht. Die Yagami hatte sich auf einer Bank nahe des Eingangs niedergelassen. Sie lehnte sich zurück und stützte sich auf eine Hand, um dann den Blick in den Himmel zu heben. Wie automatisch hoben sich ihre Mundwinkel.
 

„Nichts ist schöner als der Nachthimmel und seine Sterne ... naja ... du schon“, grinste er sie breit an. Doch bei Hikari sorgte es dafür, dass sie direkt rot anlief und ihn mit großen Augen betrachtete. Das brachte ihn nur weiter zum lachen. „Was soll das denn?“, fragte sie mit großen Augen. „Ach nichts ... vergiss es wieder“, lachte er und hob beide Hände zur Abwehr. „Aber du hast doch eben ...“, die Yagami trat einen Schritt weiter auf ihn zu. Dabei wich er zurück, „nein, ich hab gar nichts!“ Einige Schritte setzte sie ihm nach, vor denen er weiter zurückwich. Ihre Wangen waren noch immer gerötet. Sie hatte sich eben doch nicht verhört oder? Wusste er überhaupt, was er mit seinen Worten ausgelöst hatte?
 

Seufzend schloss sie einen Augenblick die Augen und versuchte ihren aufgeregten Herzschlag zu beruhigen. Das war zu viel. Warum war er hier? Sie war sich bis jetzt sicher gewesen ... dachte sie. Hikaris Augen öffneten sich wieder und erneut sah sie in den nächtlichen Himmel.

„Noch immer ist es so, dass nichts schöner als der Nachthimmel ist“, erklang mit einem Mal eine Stimme. Die Brünette zuckte zusammen und sah überrascht zum Eingang des Restaurants. Wieder dieses Lächeln, dass er gezeigt hatte, als er hereingekommen war. Und sie konnte jetzt bereits sagen, sie mochte es nicht. Es wirkte falsch. Trotzdem hielt Hikari den Mund – vorerst. Dabei betrachtete sie ihn erst einmal und musterte ihn genauer als sie es zuvor tat. Im Zuge dessen fielen ihr noch ein paar weitere Dinge auf. Diese blieben ihr allerdings im Hals stecken, da andere Gefühle deutlich schwerer wogen. Sie konnte sich also nicht darauf konzentrieren. Aktuell war sie hin und hergerissen. Schmerz überwog. „Es ist schön, euch alle wiederzusehen. Ich habe mich sehr gefreut, dass Yamato mich eingeladen hat“, erklärt er und trat näher, „das war wohl eine große Überraschung für euch“, er kratzte sich am Hinterkopf. Der Blick der Yagami veränderte sich und sie senkte den Blick. „Ja, es war eine Überraschung“, stimmte sie zu und sah zur Seite. Seine Augen konnte sie nicht ertragen. Immer wieder war sie darin versunken, sie hatte Sorge, dass das wieder passieren würde. „Ich sollte wieder reingehen“, murmelte sie und erhob sich. Ohne ihn erneut anzusehen trat sie an ihm vorbei, hatte aber die Rechnung ohne ihn gemacht. Blitzschnell packte er sie am Handgelenk. „Hikari, was ist los? Ich dachte ...“ „Nein ...“, unterbrach sie den Blonden und richtete ihre Augen doch wieder auf ihn, dabei versuchte sie jegliche Gefühle zurückzuhalten, „du dachtest nicht“, erklärte sie und entzog ihm ihre Hand.
 

„Hikari-chan, da bist du ja wieder“, lachte Daisuke, als die Brünette zurück in den Raum trat. Hinter ihr folgte Takeru, der sie weiterhin im Auge behielt. Die junge Frau hingegen lächelte den Mann vor sich an und trat zu ihm. Sofort legten sich seine Hände an ihre Seiten und er zog sie an sich. Die Yagami schloss die Augen, als seine Lippen auf ihre trafen. Dabei spürte sie jedoch nur Trauer. Ihre Hände verkrampften sich an seinen Oberarmen. Doch es reichte, dass der Ring an ihrem Finger das Licht reflektierte und dem Takaichi erst jetzt auffiel. Takeru erstarrte regelrecht und konnte sich gar nicht davon abwenden. „Ich hätte es dir erzählen sollen“, raunte ihm sein älterer Bruder zu und legte eine Hand auf dessen Schulter. „Nein ... ich habe sie überrascht, dann ist das wohl einfach die Überraschung, die sie mir bereitet“, lächelte er bitter, „es ist vorbei ...“ Besorgt musterte Yamato den Jüngeren. Sie alle wussten um die Beziehung der zwei. Sie alle wussten, was damals passiert war. Das zumindest dachten sie. Doch im Grunde wussten nur Takeru und Hikari, was damals wirklich vor sich gegangen war. Und das löste eine große Schmerzwelle in seinem Inneren aus, die er nicht beschreiben konnte. „Ich sollte vielleicht gehen“, seufzte er. Nachdenklich betrachtete der Musiker ihn, doch er sagte nichts und sah ihm lediglich nach, als er ohne weitere Worte den Raum verließ. „Er wusste nichts davon, oder?“, fragte Sora ihn und griff nach seinem Arm. Dabei rutschte ihre Hand daran runter und sie verflocht ihre Finger mit seinen. „Ja ... vielleicht hätte ich ihn vorwarnen sollen ...“ „Vorwarnen?“ „Er wäre nicht gekommen, hätte er es gewusst ... und Hikari hätte ...“, Yamato unterbrach sich selbst. „Ja, irgendwas ist falsch gelaufen“, stimmte ihm Sora zu.
 

Aus den Augenwinkeln hatte die Yagami gesehen, wie er den Raum verlassen hatte. Es schmerzte, ihn wiederzusehen. Vermutlich hatte sie das deshalb gerade so provokant gemacht. Dabei spürte sie nichts wirklich bei diesem Kuss. Es kribbelte nicht so, wie es bei ihm gekribbelt hatte. Sie fühlte sich nicht so leicht und schwerelos. „Lasst uns den Nachtisch essen“, beschloss der Braunhaarige und sah sich um, „nanu, ist Takeru gegangen?“ Hikari schlug die Augen nieder und wandte sie zur Seite. „Ja, ihm geht es nicht so gut“, warf Yamato ein, „er wollte sich früh hinlegen, immerhin hat er auch einen langen Flug hinter sich.“ Hikari hob den Blick und musterte den Älteren Bruder. Dieser erwiderte ihn. es musste kein Wort gesagt werden, sie wusste, dass es eine Lüge war. Aber sie würde sich hüten, etwas zu sagen. Es wäre besser, wenn sie das nicht tat. „Schade ... aber er bleibt ja etwas“, lachte Daisuke, „lasst uns essen und dann trinken wir noch was“, rief er feierlich. Dabei zog er sie mit sich und ließ ihr gar keine andere Wahl, so saß Hikari wenige Augenblicke später neben ihm und sah sich mit einer Bestellung konfrontiert, die ihren Appetit um Längen überwog. Ihre Aufmerksamkeit lag allerdings noch immer auf Yamato. Ohne große Schmerzen sah er einfach zurück und sprach kein Wort. Auch niemand anderes sagte etwas dazu, wobei kaum einem dieser Blick auffiel. Doch je länger sie ihn ansah, desto mehr flammte der Schmerz in ihren Augen auf, den sie beim Gedanken an Takeru verspürte. Es sollte nicht vollständig hervorbrechen und er sollte es erst recht nicht sehen. Aus diesem Grund senkte sie den Blick und hörte das Lachen Daisukes zum ersten Mal wieder neben sich. Das war jetzt ihr Leben, hierfür hatte sie sich entschieden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Die Kapitel werden nicht immer so schnell kommen 😬 Komplett anzeigen

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