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Weil Liebe manchmal kompliziert ist

Tsukishima x OC
von

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Kapitel 1

„Vielen Dank noch einmal, Keiko. Du warst gestern echt noch meine Rettung!“ Hitoka schiebt ihren Stuhl zu dem Tisch ihrer besten Freundin hinter ihrem Platz und legt ihre Arme darauf.

„Ich habe doch gar nichts gemacht“, winkt die Angesprochene ab.

„Von wegen, nichts gemacht. Wenn du mein Mathebuch nicht zur Sporthalle gebracht hättest, dann hätte ich die Hausaufgaben nicht machen können und du weißt genau, wie unser Lehrer reagiert, wenn man diese nicht hat. Auf Ärger habe ich keine Lust! Und wenn ich schlechte Noten mitbringen würde, dann würde meine Mutter es sich sicherlich auch nochmal anders überlegen, wie sie es findet, dass ich Managerin des Volleyballclubs bin.“

Hitoka gestikuliert wild zu ihren Worten, was Keiko ein Schmunzeln entlockt. Wieder einmal überdramatisiert ihre beste Freundin alles.

„Das habe ich wirklich gerne gemacht und würde es auch zukünftig wieder machen.“ Sie legt ihren Kopf schräg. „Wobei ich hoffe, dass du zukünftig an alles denken wirst.“

Hitoka zuckt kurz zusammen, dann nickt sie wild.

„Natürlich!“ Sie überlegt einen Augenblick, ehe sie sich ein wenig nach vorne, über den Tisch ihrer besten Freundin, beugt. „Hast du dir die Volleyballmannschaft gestern denn genauer anschauen können? Die sind so toll, das kannst du mir glauben, einfach unglaublich gut.“

Keiko runzelt ihre Stirn. „Ich war dort, als gerade aufgebaut wurde. Ich habe eigentlich nicht wirklich mit jemanden ein Wort gewechselt außer dem Jungen, dem ich dein Mathebuch gegeben habe.“ Und ... ihre Erinnerung kehrt zu dem großen, blonden Jungen zurück, mit dem sie zusammengestoßen ist und dessen Blick sie so eingeschüchtert hat. Eine Gänsehaut zieht sich über ihren Körper und sie schüttelt sich.

„Wie ... fandest du ihn denn so?“, fragt Hitoka in dem Augenblick und blickt auf die Tischplatte vor sich, fährt mit ihrem Finger ein paar Kratzer nach, die plötzlich hochinteressant sind.

„Was?“ Keikos Augen sind weit aufgerissen. Wie sie ihn gefunden hat? „Er war ehrlich gesagt“, sie überlegt, versucht die passenden Wörter zu finden, doch das einzige, das ihr einfällt, ist: „furchteinflößend.“

„Was? Furchteinflößend?“ Hitoka sieht sie ungläubig an.

„Ja. Er hat mich so von oben herab angesehen, das hat mir echt eine Gänsehaut verursacht. Und er ist so groß, das ist irgendwie auch erschreckend. Klar, ich weiß, er kann da nichts dafür, aber trotzdem! Und zudem war er furchtbar unhöflich!“

Ihre Freundin blinzelt und legt ihren Kopf verwirrt schräg. „Du redest vermutlich nicht von Yamaguchi, oder?“

Yamaguchi? Wer bitte schön ist Yamaguchi?

„Nein. Ich rede von, wie hieß er nochmal? Dieser große, blonde Typ mit der Brille. Ähm ...“

„Tsukishima!“, stoßen sie und Hitoka den Namen gleichzeitig hervor.

„Wie kommst du denn plötzlich auf Tsukishima? Wann hast du ihn denn getroffen? Wobei die beiden sind ja meistens zusammen unterwegs.“ Hitoka legt eine Hand nachdenklich an ihr Kinn.

Keikos Augen weiten sich in dem Augenblick und ihr wird bewusst, dass ihre beste Freundin ja noch gar nicht wissen konnte, dass sie auch auf Tsukishima gestoßen ist, warum also hat sie plötzlich von ihm gesprochen? Ah ja, weil sie gerade noch an ihn gedacht hat.
 

„Ich bin mit diesem Tsukishima zusammengestoßen, als ich dich gesucht habe“, versucht sie sich zu erklären. „Und er war wirklich unhöflich. Ich meine, ich bin doch nicht absichtlich rückwärts in ihn reingelaufen! Und noch bevor ich mich überhaupt entschuldigen konnte, hat er mich doof angemacht. Ich glaube“, sie runzelt ihre Stirn und spricht aus, was sie schon gestern auf dem Nachhauseweg entschieden hat, „er ist ein Idiot.“

Auch Hitokas Augen weiten sich, ehe sie eine Hand vor ihren Mund hält und kichert.

„Ja, Tsukishima hat schon so seine ganz eigene Art und Weise.“

„Allen vor den Kopf zu stoßen?“, murrt Keiko und verschränkt ihre Arme vor ihrem Oberkörper.

Nun lacht Hitoka laut. „Ja, genau diese.“

„Und ausgerechnet auf ihn treffe ich. Er hat mich im ersten Moment echt eingeschüchtert.“ Seufzend lässt Keiko ihre Arme wieder sinken, als ihr etwas einfällt. Ihr Blick richtet sich augenblicklich auf den ihrer Freundin. „Stopp! Von wem wolltest du wissen, wie ich ihn finde?“

Die Angesprochene wird rot. „Ähm, also ...“

„Ah“, Keiko hebt ihre Augenbrauen und deutet auf Hitoka, „du meinst den Jungen, dem ich das Mathebuch gegeben habe!“

Zögerlich nickt die Gefragte.

„Ach so, das ergibt mehr Sinn, als dass du von mir wissen willst, wie ich den Idioten finde. Den anderen Jungen fand ich eigentlich ganz süß und er war wirklich sehr nett zu mir. Er hat sich erst für seinen Idioten-Freund entschuldigt und mir dann geholfen. Er hat nach dir geschaut und nach dir gefragt, als er dich nicht gesehen hat. Und dann hat er dir das Mathebuch gegeben. Also den mag ich, soweit ich es beurteilen kann.“ Als sie das Lächeln erkennt, das sich auf Hitokas Zügen ausbreitet, dazu deren leuchtenden Augen, muss sie kichern. „Ohh, hast du dich etwa in ihn verguckt?“ Sie beugt sich nach vorne, sieht ihrer Freundin in die Augen, die noch röter wird und ihren Kopf schnell zur Seite dreht.

„Natürlich nicht“, quietscht sie mit hoher Stimme, die ihre Aussage eine Lüge straft.

„Du bist verliebt“, trällert Keiko und verstummt im nächsten Moment, da sich eine Hand auf ihren Mund legt.

„Pscht, nicht so laut!“ Hitoka ist nun hochrot. Nach ein paar Sekunden lässt sie ihre Hand wieder sinken.

Keiko kichert leise. „Vielleicht erzählst du mir einfach mal mehr von ihm. Wie heißt er denn? Und in welche Klasse geht er?“

Wieder legt sich ein Lächeln auf die Züge von Keikos bester Freundin.

„Er heißt Tadashi Yamaguchi und er geht in die 1-4.“

„Und du hast ihn im Volleyball Club kennengelernt?“

Sofort nickt Hitoka eifrig. „Ja. Er ist seit diesem Jahr im Club. Und er ist immer ganz aufgeregt, wenn er ein Spiel hat, dabei ist er nicht mal in der Stammbesetzung, das ist schon echt süß.“

Keiko verkneift es sich, zu erwidern, dass wenn dieser Yamaguchi erst seit diesem Jahr auf der Karasuno High ist, er dementsprechend auch erst seit diesem Jahr im Karasuno Volleyballclub sein kann. Es ist sehr süß, Hitoka zu beobachten, wenn diese so verliebt wirkt.

„Bist du etwa doch“, sie beugt sich noch weiter, während ein breites Grinsen ihr Gesicht ziert, „in diesen Yamaguchi verliebt?“

„Was? Nein! Nein, natürlich nicht! Wie kommst du denn darauf? Ich mag ihn halt, er ist ja auch nett und ...“

„Warum bist du denn dann so rot? Wenn du nicht in ihn verliebt bist, dann hast du dazu doch auch gar keinen Grund.“ Keikos Grinsen wird breiter. Irgendwie genießt sie es, wie ihre Freundin sich nun auf ihrem Stuhl hin und her windet.

„Du ... du bist doch doof!“, bringt Hitoka schließlich hervor und erntet auf diese Aussage ein lautes Lachen.

Als sie sich wieder beruhigt hat, schüttelt Keiko schmunzelnd ihren Kopf.

„Ich würde es schön finden, er war nämlich sehr nett und wie gesagt, süß ist er ja auch. Also meinen Segen hast du.“

Mit leuchtenden Augen sieht ihre beste Freundin sie an. „Findest du wirklich?“

„Warum sonst sollte ich es sagen?“

„Hmm ...“ Nachdenklich sieht Hitoka sie an. Als sie einen Einfall hat, schlägt sie ihre Hände beide mit der Handfläche nach unten auf den Tisch, was ein lautes, klatschendes Geräusch auslöst. „Ich habs! Ich gehe“, wieder wird sie hochrot, löst ihren Blick dieses Mal jedoch nicht von dem ihrer Gegenüber, „mit Yamaguchi aus und du als meine beste Freundin mit seinem besten Freund! Dann können wir etwas zu viert machen.“

Keiko zieht ihren Kopf zurück, der bei Hitokas plötzlichem Gedankengang in deren Richtung gewandert war.

„Was?“

„Das wäre doch perfekt.“

Ein ungläubiger Blick trifft Hitoka.

„Ach komm schon, Keiko, das wäre wirklich toll.“

„Und wer genau ist Yamaguchis bester Freund?“

Nun wirkt ihre beste Freundin etwas unsicher, sie sieht auf den Tisch vor sich und fährt mit den Fingern erneut die Kratzer nach.

„Du hast ihn ja schon kennengelernt ...“, murmelt sie dabei zögerlich.

„Du willst damit nicht sagen, dass ...“ Keikos Augen sind weit aufgerissen und sie beugt sich doch wieder nach vorne.

„Ja, Yamaguchis bester Freund ist Tsukishima.“ Noch bevor sie etwas sagen kann, streckt Hitoka ihre Hände aus, schließt diese um Keikos und hält sie fest. „Stell es dir doch vor, wie schön es wäre, wenn wir beide und unsere Freunde so gut miteinander befreundet wären. Das wäre einfach nur cool.“

Keikos Blick ist unnachgiebig. „Da hast du recht. Aber du hast in dieser Überlegung eine Sache vergessen und die ist, dass dieser Tsukishima ein Vollidiot ist, auf den ich in meinem Leben nicht noch einmal treffen will!“
 

~🏐~
 

Schmunzelnd liest Keiko den Witz, den ihr älterer Bruder gerade in die Familiengruppe gepostet hat. Schnell tippt sie über den Bildschirm ihres Handys und sendet drei lachende Emojis ab, während sie sich auf dem Heimweg befindet. Sie ist für ihre Mutter einkaufen gegangen und wenn sie jetzt dann nach Hause kommt, will sie noch eine Folge ihrer Lieblingsserie ansehen, ehe es Abendessen gibt, darauf freut sie sich schon sehr. Als ihr Handy vibriert, sieht sie wieder darauf und sieht die nächste Nachricht eingehen, die dieses Mal von ihrem jüngeren Bruder kommt. Es ist plötzlich und unerwartet, dass sie auf ein Hindernis trifft, das plötzlich vor ihr im Weg steht.

„Entschuldigung“, bringt sie hervor und sieht auf, erschrocken über den Zusammenprall. Als sie ihren Gegenüber erkennt, erstarrt sie und ihre Hände schließen sich fest um ihr Handy.

„Das darf doch wohl nicht wahr sein!“, stöhnt eine Stimme genervt, die ihr bereits bekannt vorkommt. „Ist es eigentlich deine Spezialität, den Menschen im Weg rumzustehen? Hallo, der Weg ist nicht nur für dich allein da!“

Keiko blinzelt, als Wut sie überkommt. Was hat dieser Typ eigentlich für Probleme? Doch nicht mit ihr, so lässt sie nicht mit sich reden. Gestern war sie von ihm eingeschüchtert, aber heute würde sie sich das nicht mehr lassen!

„Du bist es doch, der groß genug ist, um alles vor sich zu überblicken und zu sehen, ob etwas vor ihm im Weg auftaucht. Du könntest also auch rechtzeitig um mich herum gehen! Oder trägst du deine Nase etwa zu weit oben in der Luft?“

Sie stemmt ihre Hände in die Hüften und funkelt ihn aus ihren dunkelbraunen Augen wütend an.

Der Volleyballspieler hebt seine Augenbrauen, während er mit den Händen seinen Kopfhörer umfasst, den er sich gerade vom Kopf in den Nacken geschoben hat.

„Es ist nicht meine Aufgabe, danach zu sehen, was da unten auf dem Boden so herum kreucht und fleucht.“

„Wie bitte?“ Mit weit aufgerissenen Augen sieht das Mädchen ihn an. „Hast du mich gerade ernsthaft mit einem Insekt verglichen?“

„Wenn du dich davon angesprochen fühlst?“ Tsukishima zuckt mit seinen Schultern.

„Du bist doch ...“ Keiko spürt, wie die Wut alles in ihr überflutet und herauszubrechen droht. Sie ballt ihre Hände zu Fäusten.

„Willst du mich jetzt etwa beleidigen? Dann mach bitte etwas schneller, dass ich nach Hause kann.“ Gelangweilt sieht er auf seine Fingernägel.

Und das bringt das Fass zum Überlaufen. Ein Keuchen entkommt dem Größeren und er krümmt sich leicht zusammen, als im nächsten Augenblick ihre Faust in seinen Magen trifft.

„Du bist ein riesengroßes Arschloch!“, bricht aus ihr heraus.

Und nun scheint sie ihn das erste Mal so richtig überrascht zu haben, wobei, vielleicht schon zuvor mit dem Schlag. Er sieht sie mit aufgerissenen Augen an, scheint fassungslos zu sein und bringt kein Wort hervor.

„Und ich kann dich so etwas von nicht leiden!“

Keiko sieht ihn noch einmal aus wütend blitzenden Augen an, dann geht sie einfach an ihm vorbei und wutschnaubend nach Hause.

Tsukishima sieht dem Mädchen ungläubig hinterher. Das hat er auch noch nie erlebt. Zum einen gibt es selten Personen, die sich mit ihm anlegen und bisher hat das erst recht nicht ein Mädchen getan. Dazu noch diese kleine Person, die ihm nur bis knapp zur Schulter reicht. Und warum stresst sie ihn eigentlich so? Immerhin hat er sie bisher nur zweimal getroffen und beide Male sind sie zusammengestoßen. Und ... warum genau muss er jetzt über sie nachdenken? Darauf hatte er eigentlich überhaupt keinen Bock. Weder darauf, sich über jemand anderen Gedanken zu machen, noch, dass es sich dabei um ein dummes Mädchen handelte. Das nervt doch einfach nur!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  NaloMeli
2022-04-17T01:42:05+00:00 17.04.2022 03:42
Na da hat Tsukki mal gar nicht mit gerechnet :D
Es freut mich, dass Keiko ihm zeigen konnte wo der Hase lang läuft!

Ich bin schon etwas angefixt *-* ich freue mich auf's nächste Kapitel :)

LG
Antwort von:  Tasha88
17.04.2022 11:06
😁 Na also, ein Kapitel und du bist angefixt, so kann es gehen 😂

Ja, Keiko lässt sich nichts sagen, vor allem nicht von ihm. Der braucht auch jemanden, der ihm Widerworte gibt 😜

Ich wünsche dir einen schönen Ostersonntag 🥰
Antwort von:  NaloMeli
17.04.2022 16:40
Danke den wünsche ich dir auch 🥰


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