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Marriage

von

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Verbundenheit

"Bist du in Ordnung Sasuke?", fragte Itachi laut über den Hof. Er klang ein wenig besorgt.
 

"Ja", rief Sasuke zurück.
 

Er ging um das Auto herum und nahm Sakura den Schlüssel ab, den sie ihm hinhielt.
 

Sie hatte Sasukes Auto gerade ordentlich neben ihrem eigenen geparkt. Juugo war also schon wieder da. Wahrscheinlich war er schneller gefahren als sie. Sie verhielt sich mit Absicht ein wenig übervorsichtig, weil sie sich noch nicht ganz sicher war, ob sie alle Situationen schon richtig einschätzen konnte. Und schließlich hatte sie Sasukes Auto auf gar keinen Fall eine Schramme zufügen wollen. Doch sie fand, dass sie es eigentlich recht gut gemacht hatte.
 

Itachi stand mit Obito, Shisui und Fugaku vor der Haustür, wo sie sich offenbar gerade unterhalten hatten. Doch seit Sakura und Sasuke ausgestiegen waren, sahen sie ihnen konzentriert entgegen.
 

"Wieso ist Sakura gefahren?", fragte Itachi Sasuke, sobald sie beinahe bei ihnen angekommen waren. Er wirkte ein wenig verwundert.
 

"Sie wollte fahren und ich versuche mich nicht wie ein 'sexistischer Arsch' zu verhalten", antwortete Sasuke sachlich und betonte den Begriff, den Naruto für ihn gebraucht hatte, dabei ein wenig sarkastisch.
 

"Wie bitte?", fragte Fugaku. "Was soll diese Ausdrucksweise?"
 

"Hat dich jemand so genannt?", fragte Itachi überrascht.
 

"Ja", sagte Sasuke ein wenig belustigt. "Ihr Ex. Letztes Wochenende. Er war auch im Hotel. Es gefällt ihm nicht wie ich mit Sakura umgehe."
 

"Und", fragte Obito langsam und er klang verblüfft, "das hat dich nicht gestört? Dir passt es nicht, wenn ich sie beiläufig berühre, aber wenn ihr Ex sich deinetwegen Sorgen um sie macht und dich beleidigt dann belustigt dich das? Das ist völlig untypisch für dich!"
 

Das schienen sie alle zu finden, denn sie sahen ihn an und schienen auf eine Erklärung zu warten.
 

"Er fängt übrigens ziemlich wahrscheinlich bei uns an", sagte Sasuke zu seinem Vater. "Er könnte nützlich sein. Vielleicht sogar in unserer Sache."
 

Sakura sah Sasuke erschrocken an. Was sollte das heißen? Nützlich wofür? Vorhin hatte er ihr noch gesagt, dass Naruto gut auf sich selbst aufpassen konnte. Das wusste sie. Trotzdem machte sie sich nun irgendwie Sorgen um ihn.
 

"Und jetzt willst du auch noch mit ihrem Ex zusammenarbeiten?", fragte Obito Sasuke. Nun klang er fassungslos.
 

Itachi und Shisui tauschten einen Blick. Sie schienen das ebenfalls sonderbar zu finden.
 

"Naruto ist eigentlich eher ein guter Freund von mir", warf Sakura rasch ein und alle sahen zu ihr. "Wir waren nur ganz kurz zusammen. Er ist sehr nett."
 

Alle schwiegen.
 

"Nur", fügte sie ein wenig kleinlaut hinzu, "ist er eben manchmal etwas impulsiv und sehr direkt."
 

"Er ist mit Hinata Hyuuga zusammen. Und das offensichtlich glücklich", sagte Sasuke. "Also ist sein Kontakt zu Sakura kein Problem für mich."

"Und er hat ja nicht ganz unrecht oder?", fügte er hinzu. Er klang immer noch ein wenig belustigt. "Es gibt hier eine ziemlich klare Aufgabenteilung und strikte Vorstellungen, wie sich jeder zu verhalten hat. Ich lasse einmal meine Frau fahren und ihr denkt sofort mir würde es nicht gutgehen."
 

Sie schwiegen alle einen Moment und sahen ihn nachdenklich an.
 

"Du weißt doch, dass es dafür Gründe gibt", sagte Fugaku schließlich.
 

"Selbstverständlich", sagte Sasuke höflich und immer noch ein wenig belustigt. "Aber wenn wir ehrlich sind, dann gefallen wir uns auch in dieser Rolle, oder?"
 

Shisui lachte leise. "Mira sagt, dass sie das anziehend findet. Sie steht auf dieses Gehabe. Für mich ist das also kein Problem."
 

Sie sahen alle zu Sakura, die ein wenig errötete. Wieso musste sie mit ihnen nur ständig in solche Situationen geraten?
 

Sasuke legte seinen Arm um sie und zog sie ein wenig an sich.
 

"Wo wir schon mal alle früh zuhause sind könnten wir eigentlich gleich vor dem Essen noch eine Runde trainieren", sagte er. "Sollen wir?"
 

Sie sahen alle wieder zu ihm und Sakura war heilfroh, dass er sie von diesem Thema abgelenkt hatte und sie sich dazu nun nicht zu äußern brauchte.
 

"Klar, warum nicht", sagte Shisui und zog sein Smartphone aus der Tasche. "Ich schreibe eine Gruppennachricht, dass wir rüber ins Dojo gehen. Vielleicht hat ja noch jemand Lust."
 

"Ich gehe rein, ich muss kurz mit Madara sprechen. Er müsste schon da sein", sagte Fugaku und damit wandte er sich zur Haustür um.
 

"Dann sehen wir uns später?", fragte Sakura an Sasuke gewandt.
 

"Ja", sagte er. "Es sei denn du möchtest mitkommen und zuschauen."
 

"Darf ich?", fragte sie überrascht.
 

Sie sah rasch zu Itachi, Shisui und Obito.
 

"Das sagt er nur, weil er weiß wie gut er ist", sagte Obito mit einem Grinsen. "Du bist ein Angeber Sasuke!"
 

Sasuke zog bloß eine Augenbraue hoch.
 

"Man sollte meinen, du hättest mich heute morgen beim Frühstück schon genug provoziert, als du meine Frau angetatscht hast. Zweimal. Du brauchst echt eine Abreibung, was?"
 

"Versuch's doch!", sagte Obito grinsend.
 

"Obito, vergiss nicht, dass es dir keinen Vorteil mehr bringt, dass du ein paar Jahre älter bist als er", sagte Shisui ebenfalls grinsend.
 

"Selbstverständlich kannst du mitkommen Sakura", sagte Itachi freundlich zu ihr, und hörte auf die Drei belustigt zu betrachten.
 

"Na dann los", sagte Sasuke und sie setzten sich alle in Bewegung.
 

Sasuke legte beim Gehen seinen Arm um ihre Schultern und Sakura warf ihm einen kurzen Blick zu.
 

"Wie hast du das eben mit Naruto gemeint?", fragte sie. "Zu was könnte er nützlich sein?"
 

"Machst du dir jetzt Sorgen?", fragte Sasuke mit einem Lächeln.
 

"Nun- also... ja! Ein bisschen. Das klang nicht sehr nett und ziemlich unheimlich!"
 

"Zerbrich dir nicht deinen hübschen Kopf", sagte Sasuke bloß, während sie das Hauptgebäude nun hinter sich ließen und auf ein paar der Nebengebäude auf dem Gelände dahinter zugingen. "Wir tun ihm nichts. Und es gefällt mir übrigens besser, wenn du dir Sorgen um mich machst, als um ihn."
 

"Du bist manchmal unmöglich!", sagte Sakura verärgert und sie wand sich aus seinem Griff.
 

"Hey! Komm zurück Frau!", sagte Sasuke.
 

"Spinnst du?", fragte sie empört.
 

Sasuke grinste und Itachi, Shisui und Obito fingen an zu lachen. Sakura sah sie alle irritiert an.
 

"Lass dich nicht ärgern Sakura, er meint das nicht ernst", sagte Itachi belustigt zu ihr.
 

Obito gab ihr im Gehen einen leichten Stups gegen die Schulter, um sie wieder in Sasukes Richtung zu bewegen und er legte sofort wieder seinen Arm um sie.
 

"War nur Spaß", sagte Sasuke besänftigend und lächelte sie an. "Sei nicht verärgert!"
 

"Wie könnt ihr nur so sein?", äußerte sie nun laut, was sie sich schon oft in Gedanken gefragt hatte.
 

"Was meinst du?", fragte Shisui.
 

"Ihr seid manchmal alle so schrecklich gruselig und sagt furchtbar unheimliche Sachen und dann im nächsten Moment seid ihr...seid ihr..."
 

Sie wusste nicht recht, wie sie es ausdrücken sollte, aber Itachi half ihr auf die Sprünge.
 

"Und im nächsten Moment sind wir einfach nur vier Freunde, die zusammen aufgewachsen sind und Späße miteinander machen", sagte er und lächelte. "Und das passt für dich nicht zu dem, was du sonst von uns kennst, was?"
 

"Ich- ja."
 

Das traf es wohl ganz gut.
 

"Wir tun, was wir tun müssen", sagte Shisui ernst. "Wenn es nötig ist, dann kann jeder von uns eiskalt, berechnend und erbarmungslos sein. Aber wir sind auch einfach nur Menschen mit Gefühlen Sakura."
 

"Ja", sagte Obito. "Und manchmal ist uns bei all dieser Ernsthaftigkeit eben danach ein bisschen herumzualbern, so wie wir es getan haben, als wir zehn waren."
 

"Du gewöhnst dich schon noch an uns!", sagte Sasuke und drückte sie beim Gehen kurz etwas fester an sich.
 

Sakura musste lächeln.
 

"Es macht mich glücklich", sagte sie fröhlich und auf einmal fühlte sich sich wirklich so. "Ich finde es toll, wie gut ihr euch versteht. Ich war immer alleine. So etwas hatte ich nie. Es macht mich wirklich froh euch zuzuhören."
 

Sie lachte, weil sie sich gerade leicht und gut fühlte.
 

Dann hörte sie rasch wieder damit auf, weil sie sie alle ansahen und sie das überforderte.
 

"Was ist?", fragte sie vorsichtig.
 

Itachi wandte den Blick ab.
 

"Du bist zu beneiden Sasuke", sagte er bloß.
 

"Ja", sagte Obito und sah auch wieder nach vorne.
 

Sasuke lächelte kaum merklich und wandte ebenfalls seinen Blick nach vorne.
 

"Also ich beneide niemanden", sagte Shisui belustigt. "Ich habe Mira und ich bin glücklich mit ihr."
 

Sakura sah verlegen auf den Boden vor sich.
 

Sie hatten nun auch die Gebäude hinter sich gelassen und überquerten nun noch eine Wiese in Richtung des Dojos, das hier inmitten von Gras und ein paar Bäumen stand.
 

"Ich bin froh, dass Helena die Sache mit den Pferden aufgegeben hat!", sagte Obito. "Hier sollte man nichts hinbauen. Es würde die ganze Atmosphäre zerstören. Ich mag diesen Ort genau so wie er ist und wie er schon immer war."
 

"Ja", stimmte Itachi zu.
 

Sakura kannte das Dojo. Die letzten Monate über war sie sehr viel draußen alleine auf dem Gelände des riesigen Anwesens umherspaziert. Sie wusste, dass alle Männer der Familie hier regelmäßig Kampfsport trainierten, um sich fit zu halten. Aber sie war noch nie mit drinnen gewesen und bisher war sie immer in einiger Entfernung an diesem Ort vorbeigegangen, besonders, wenn sie im Sommer draußen davor gesessen hatten. Sie war so verängstigt gewesen, dass sie jeden Kontakt zu ihnen allen vermieden hatte. Damals, als sie noch unbedingt wieder von hier fortgewollt hatte.
 

"Shisui!"
 

Sie hatten gerade nach drinnen gehen wollen, aber sie drehten sich alle um, als sie Mira rufen hörten.
 

Sie rannte über die Wiese auf sie zu. Hinter ihr kam Izumi Uchiha etwas langsamer nach, zusammen mit Tekka und ein paar anderen der Männer, die offenbar auch mittrainieren wollten.
 

Mira war bei ihnen angekommen und fiel Shisui sofort um den Hals. Er umarmte und küsste sie und Sakura sah weg, weil sie das Gefühl hatte etwas Intimes zu beobachten, das nicht für sie bestimmt war.
 

Aber im nächsten Moment stand Mira schon vor ihr und sagte gut gelaunt: "Hallo Sakura! Wo warst du heute Nachmittag? Ich habe dich gesucht!"
 

Aber Sakura konnte nicht mehr tun, als sie erfreut anzulächeln, denn die anderen kamen bei ihnen an und dann gingen alle nach drinnen.
 

"Kommt wir setzen uns hier an den Rand!", sagte Mira zufrieden und ergriff jeweils eine Hand von Sakura und Izumi und zog sie mit.
 

"Izumi und ich schauen immer zu, wenn wir können", sagte Mira kichernd. "Wir finden sie nämlich alle so heiß! Findest du nicht auch Sakura?"
 

"Oh", sagte Sakura und sie errötete.
 

Während sie sich neben Mira auf den Boden kniete sah sie zu Sasuke und den anderen hinüber, die alle damit beschäftigt waren ihre Mäntel, Anzugjacken, Uhren und Hemden auszuziehen und die Sachen ordentlich ringsum an den Rand des großen Raumes zu legen. Sasuke sah wirklich ziemlich heiß aus, nur seiner Anzughose, barfuß und mit einem Grinsen im Gesicht, während er sich zu Itachi beugte, der gerade etwas zu ihm sagte. Itachi sah genauso gut aus. Und auch alle anderen schienen total gut in Form zu sein, sogar die, sie schon etwas älter waren.
 

"Ja", antwortete Sakura leise mit einem verlegenen Lachen auf Miras Frage, weil sie sie erwartungsvoll anblickte. "Ziehen sie keine Sportsachen an?"
 

"Manchmal ja, manchmal nein", sagte Mira schulterzuckend. "Shisui hat mal gesagt, dass es wichtig für sie ist, sich auch ihn ihren Alltagsklamotten gut bewegen zu können. Sie machen das ja nicht aus Spaß. Sie machen das für ihre eigene Sicherheit. Madara sagt, dass es sie nach außen schwach und ängstlich aussehen lassen würde, wenn sie genauso bewacht wären, wie sie uns bewachen lassen. Und daher würde das nicht gehen. Also müssen sie sich selbst verteidigen können."
 

"Oh", sagte Sakura leise und sie fühlte sich promt wieder besorgt. Sie hatte sich auch schon gefragt, warum Sasuke so viel Wert auf ihre Sicherheit legte, aber dann selbst alleine unterwegs war.
 

Noch drei der Frauen kamen herein. Sie winkten ihnen durch den Raum kurz zu und Izumi hob neben Sakura grüßend die Hand. Die beiden setzten sich auf der anderen Seite der Halle hin.
 

Einen Moment später tauchten Madara, Fugaku und Izuna ebenfalls auf.
 

"Ohhhh, na wenn Madara hier ist, dann bekommen Itachi und Sasuke einen Gegner!", flüsterte Mira begeistert. "Fugaku, Izuna und Madara sind zwar schon über vierzig und nicht mehr so jung wie die beiden, aber dafür haben sie unglaublich viel Erfahrung. Das scheint viel wettzumachen."
 

"Ja, Madara ist wirklich beeindruckend", sagte Izumi leise. "Auch wenn ich finde, dass Itachi und Sasuke in letzter Zeit immer besser gegen ihn bestehen können. Da sind sie aber auch die einzigen neben Fugaku."
 

"Ja", sagte Mira leise zu Izumi. "Itachi und Sasuke werden immer noch besser! Das ist unglaublich!"
 

"Du solltest auch öfter mit uns herkommen und zusehen Sakura!", sagte Mira leise zu ihr. "Du musst doch total stolz auf Sasuke sein! Wir sind alle stolz auf ihn und Itachi! Und auf die anderen natürlich auch!"
 

Sakura lächelte sie ein wenig überfordert an und fragte sich wieder, wie sie eigentlich in den letzten Monaten so zurückgezogen hatte Leben können, dass sie so Vieles nicht mitbekommen hatte. Aber andererseits hatte sie ja auch mit Absicht nichts mitbekommen wollen, in der Hoffnung, dass man sie dann eher wieder gehen lassen würde.
 

"Ja, du hast recht", sagte sie leise zu Mira. "Es tut mir leid, dass ich mich so von euch allen ferngehalten habe."
 

Izumi schnaubte abfällig.
 

Sakura warf ihr einen raschen Blick zu.
 

Sie hatte schon öfter das Gefühl gehabt, dass Izumi irgendetwas gegen sie hatte. Ihr war es schon öfter so vorgekommen, als würde Izumi sie nicht besonders gut leiden können. Zweimal war sie gegangen, als Sakura sich zum Essen zu den anderen Frauen gesellt hatte und sie glaubte, dass sie ihr manchmal so merkwürdige Blicke zuwarf.
 

"Izumi!", sagte Mira vorwurfsvoll. "Sei doch nicht so! Sakura hat es offenbar auch nicht immer leicht gehabt, du hast doch auch gehört, was sie alles durchmachen musste!"
 

"Ich finde nicht, dass Sakura unbedingt auch hierherkommen muss", sagte Izumi kalt. "Sie frühstückt ja schon ständig mit ihnen."
 

Sakura sah sie ein wenig erschrocken an. Izumi hatte ganz eindeutig feindselig geklungen.
 

Izumi sah stur geradeaus und beobachtete, wie Madara seine Sachen zu den anderen Klamottenstapeln an die Wand legte.
 

"Ach komm schon!", sagte Mira. "Das macht Sakura doch nicht, um sich vor den Männern wichtig zu machen oder weil sie die Aufmerksamkeit genießt! Sie ist einfach nur bei Sasuke, weil er ihr von uns allen am vertrautesten ist!"
 

Izumi schwieg und sah weiter zu den Männern hinüber.
 

"Mach dir nichts draus Sakura", sagte Mira geradeheraus. "Izumi ist seit sie klein war heimlich in Itachi verliebt. Und sie ist wütend, weil seit Jahren alle nur noch Augen für dich haben und er sie vollkommen übersieht."
 

Izumi wandte nun doch ihren Blick von den Männern ab und sah Mira zornig an.
 

"Danke Mira", sagte sie kalt und fügte sarkastisch hinzu: "Ich freue mich total darüber, dass du das Sakura einfach so erzählt hast!"
 

"Bitte streitet nicht!", flüsterte Sakura leise und sie fühlte sich ob dieser neuen Informationen vollkommen überfordert. Aber das erklärte natürlich warum Izumi nicht gut auf sie zu sprechen war. Sasuke hatte ihr ja gesagt, dass Itachi sie eigentlich hatte heiraten sollen und dass er sogar Gefühle für sie gehabt hätte.
 

Izumi wandte sich ihr nun doch zu.
 

"Weiß du Sakura", sagte sie, "du hast es echt leicht. Mit deinen tollen Haaren, deinen großen strahlend grünen Rehaugen, mit diesem Gesicht und Körper! Alle behandeln dich hier wie die Prinzessin! Man lässt dir alles durchgehen, du bekommst ständig Zugeständnisse. Jeder sieht dir nach, wenn du vorbeigehst! Ich bin hier aufgewachsen, ich kenne Itachi schon ewig, aber seit sie dich alle immer auf diesen blöden Events und Empfängen gesehen haben, bist plötzlich nur noch du wichtig gewesen. Ich sehe auch gut aus und Itachi mag mich sogar, aber ich sehe nicht aus wie du! Und weißt du was das Schlimmste ist? Das Schlimmste ist, dass du es nichtmal darauf anzulegen scheinst, dass sie dir alle verfallen! Du machst das nichtmal extra! Darum kann ich dich nichtmal wirklich verabscheuen! Du bist bloß so hübsch und zart und sanft und zerbrechlich und scheu, dass sie alle für dich den Helden spielen wollen! Das ist echt frustrierend! Also entschuldige bitte, wenn mir nicht danach ist deine beste Freundin zu sein!"
 

Damit wandte sie sich wieder ab. Sakura sah sie entsetzt an.
 

"Aber Izumi, sie ist doch jetzt mit Sasuke verheiratet", flüsterte Mira beschwichtigend. "Das weiß Itachi doch. Du bist doch hier aufgewachsen. Du weißt doch am besten wie sie hier sind. Mit ihren Regeln und ihrem 'wir streiten nicht' und 'jeder lässt die Frau eines anderen vollkommen in Ruhe' und ihrem Ehrgefühl und alledem! Du hast doch überhaupt nichts mehr zu befürchten! Du und Itachi ihr seid nur sehr sehr entfernt verwandt. Es kann doch immer noch etwas aus euch werden, nichts spricht dagegen!"
 

"Trotzdem sieht er sie immer noch so an!", flüsterte Izumi verärgert zurück.
 

"Na und?", fragte Mira. "Shisui sieht Sakura auch an. Und ich schaue mir Sasuke und Itachi gerne an. Sie sind einfach heiß. Aber das ist doch bloß rein oberflächlich! Das heißt doch nicht, dass ich Shisui nicht ebenfalls total anziehend finde. Das heißt doch nicht, dass ich ihn nicht mehr lieben würde, als alles andere auf dieser Welt!"
 

Sie machte eine kurze Pause und lächelte dann.
 

"Wobei er vielleicht bald Konkurrenz bekommen könnte", flüsterte sie kichernd.
 

Izumi hörte sofort auf verärgert auszusehen und sie und Sakura sahen Mira gespannt an.
 

"Bist du schwanger?", flüsterte Izumi begeistert.
 

Mira vergrub kurz ihr Gesicht in ihren Händen, um ihr Strahlen zu verbergen. Dann riss sie sich zusammen.
 

"Ja", flüsterte sie. "Aber es ist vielleicht noch zu früh um darüber zu reden. Man kann es ja am Anfang noch schnell verlieren. Aber es ist nun schon der zweite Monat. Wenn alles gut geht, dann wird Shisui bald Vater. Er weiß es allerdings noch nicht."
 

"Ohhhh, das ist toll!", flüsterte Izumi begeistert und Sakura fühlte sich von der Freude der beiden ebenfalls ganz mitgerissen.
 

"Bitte sagt zu niemandem etwas!", sagte Mira rasch. "Ihr seid außer Mikoto die einzigen, die davon wissen!"
 

"Oh, seht, sie fangen an!", fügte sie hinzu und Sakura und Izumi wandten ihren Blick wieder nach vorne.
 

Sakura musste zugeben, dass Mira recht hatte. Es war wirklich faszinierend ihnen zuzusehen. Sie hatten sich alle nebenbeinander und hintereinander aufgestellt und durchliefen eine Weile völlig synchron offenbar gut eingeübte Bewegungsabläufe, die sie scheinbar alle auswendig kannten, denn niemand sagte irgendetwas an. Danach bildeten sie immer wechselnde Zweier-, Dreier- oder Vierergruppen. Soweit Sakura das beurteilen konnte, schienen sie sehr darauf bedacht sich nicht wirklich zu treffen. Oft berührten sie sich nicht einmal und sie stoppten ihre Schläge und Tritte immer gerade rechtzeitig ab. Ihre Schnelligkeit und Präzision war beeindruckend und wahrscheinlich konnte man sich so nur bewegen, wenn man das schon viele Jahre eingeübt hatte.
 

Aber das, was sie am meisten faszinierte, war nicht ihre Körperbeherrschung, sondern, dass sie erneut einen Moment beobachtete, den sie noch vor ein paar Monaten für unmöglich gehalten hätte.
 

Sie hatten Spaß zusammen.
 

Die meiste Zeit über waren sie still und konzentriert, wie sie es von ihnen kannte. Aber manchmal sahen sie einander zu und sagten dann scherzhaft etwas zueinander oder lachten über etwas. Aber es hatte nie den Eindruck von Auslachen oder Gehässigkeit. Sie schienen sich einfach alle rundum wohlzufühlen miteinander. Sie konkurrierten zwar ein wenig miteinander, aber sie schienen alle eher darauf bedacht sich gemeinsam zu verbessern, als darauf einander auszustechen.

Es machte glücklich dabei zuzusehen. So ein Gemeinschaftsgefühl kannte Sakura von ihrer Familie nicht. Überhaupt hatte sie so etwas noch nie erlebt. Sogar Madara schien lachen zu können. Plötzlich kam er ihr dadurch viel menschlicher vor.
 

"Das ist wirklich beeindruckend", flüsterte sie leise.
 

"Nicht wahr?", flüsterte Mira ein wenig schmachtend zurück.
 

"Manchmal habe ich irgendwie auch Lust mitzumachen", sagte Izumi leise. "Aber ich weiß gar nicht, ob man in dem Alter noch damit anfangen kann. Die Jungs lassen sie schon als kleine Kinder beginnen. Und ich glaube nicht, dass sie eine von uns unterrichten würden."
 

"Sie sind echt ein Haufen Machos", flüsterte Mira lachend. Aber es klang nicht so, als ob sie das als besonders störend emfinden würde.
 

"Ja", seufzte Izumi. "Das sind sie leider."
 

"Sie haben es aber auch nicht leicht, bei dem, was sie manchmal aushalten müssen. Also ich würde mit keinem von ihnen tauschen wollen! Es ist nicht einfach das alles gut zu verarbeiten denke ich", sagte Mira.
 

"Spricht Shisui mit dir darüber?", fragte Izumi neugierig.
 

Mira schüttelte den Kopf. "Nein. Er sagt, das hat zwischen uns keinen Platz. Er will, dass das ein Ort ist, wo alles gut und schön ist. Das hilft ihm, sagt er. Er mag es nach Hause zu kommen und sich anzusehen, was ich mir in der Stadt für Schuhe gekauft habe. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass ich mich doch so nicht oberflächlich verhalten kann und dass ich mehr für ihn da sein müsste. Aber mittlerweile denke ich, dass es vielleicht gut so ist. Ich bin für ihn jemand, mit dem er nur Gutes verbindet und wo er glücklich sein kann. Also frage ich gar nicht mehr nach. Das ist eben meine Art für ihn da zu sein."
 

"Ja", sagte Izumi nachdenklich. "Das klingt schön. Aber seit ein paar Tagen scheinen sie ohnehin wieder eine etwas ruhigere Phase zu haben, oder? Sie kommen alle früher nach Hause."
 

"Ja", sagte Mira. "Sie sind auch nicht mehr so angespannt."
 

"Ich wüsste so gerne, worüber ihr da sprecht", sagte Sakura leise. "Ich verstehe das alles nicht."
 

Mira seufzte mitleidig und verständnisvoll.
 

"Das dachte ich auch mal Sakura", sagte sie. "Im nachhinein würde ich es wohl manchmal lieber wieder nicht wissen."
 

"Man wird dir bald alles erzählen denke ich", sagte Izumi ohne sie anzusehen. "Du scheinst langsam eine Bindung zu Sasuke aufzubauen, oder?"
 

"Und das ist so wichtig?", fragte Sakura.
 

"Klar", sagte Izumi. "Wenn einem jemand wirklich wichtig ist, dann sind manche Dinge leichter zu verdauen."
 

Sakura schwieg und dachte nach. Bisher hatte man es immer so formuliert, dass sie es so verstanden hatte, dass es eher darum ging, dass sie nichts verraten oder bei jemandem ausplaudern konnte."
 

"Ich bin so durcheinander", sagte sie leise.
 

"Alles wird gut!", sagte Mira aufmunternd zu ihr. "Das wird schon!"
 

"Wollt ihr beide hier sein?", fragte Sakura neugierig. "Seid ihr glücklich hier?"
 

"Das ist mein Zuhause", sagte Izumi bloß. "Und Itachi ist hier. Er würde nie von hier fortgehen."
 

"Und ich liebe Shisui", antwortete Mira. "Alles andere ist mir egal."
 

Sie lächelte und legte ihre Hand auf ihren Bauch. "Fast alles."



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Talyia92
2022-06-02T10:26:49+00:00 02.06.2022 12:26
Oh, cooles Kappi. Ich liebe es wie die miteinander umgehen und deinen Schreibstil 😍
Von:  Sesha
2022-06-01T06:50:38+00:00 01.06.2022 08:50
Interessant….
Es ist schön zu sehen wie Sasuke dazu steht, dass er „in kleiner Arsch“ war. Diese Selbstreflexion zeigt einfach das er doch einige Sachen ändern möchte.
Hmm eine Trainingsszene. Jetzt frag ich mich ob die SMS wirklich im Gruppenchat gelangt ist und nicht nur bei den Frauen xD (ja ich weiss die anderen Männer kamen ja auch).
Aber die Gespräche zwischen Izumi und Sakura fand ich sehr interessant. Klar da taucht mit einem Mal eine andere Frau auf und alle Kerle bekommen das Beschützersyndrom. Da kann ich Izumi verstehen das ihr das missfallen hat. Ich hab ja ne Ahnung das jemand die Finger nicht von lassen wird bzgl Izumi und Itachi.
Hmm was für schöne Nachrichten von Mira, ich konnte es meinem Mann gar nicht früh genug sagen xD, ich bin auf seine Reaktion gespannt. Aber ja ich kann zustimmen die erste Zeit ist die unsicherste. Man kann sich nicht vorstellen wie es jedesmal poltert wenn man gesagt bekommt es ist alles gut. Oh dann wird bestimmt noch ne Babyparty statt finden bei den Uchihas xD, ich seh das schon kommen.
Antwort von:  writer
01.06.2022 19:44
Hallo! Oh wie schön, noch ein Kommentar von dir und dann noch so ein toller!!! Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, ich freue mich so darüber!!

Oh und du hast selbst Kinder, wie schön! :)
Antwort von:  Sesha
02.06.2022 08:33
Ne noch nicht ;) kommt im November das erste
Antwort von:  writer
04.06.2022 08:38
Ahh verstehe! Wie spannend! Ich hoffe alles verläuft wunderbar!! :)
Von:  Studio
2022-05-31T19:40:50+00:00 31.05.2022 21:40
super Kapi!!! Ich glaube, dass ist die erste Unterhaltung zwischen Sakura und den anderen Frauen, die wir als Leser tatsächlich voll mitbekommen (ausgenommen von Sakura&Mikoto)...
Es ost echt interessant immer neue Facetten der Uchihas kenn zu lernen. Wie Izumis Schwärmerei und jetzt Miras Schwangerschaft... Natürlich wirft ihre Aussagen bzw. der Arbeit der männlichen Uchiha wieder die Frage auf, was da so gefährliches getrieben wird...
Miras Schwangerschaft ist schön, aber das wird sicher auch das Nachwuchs-Thema rund um Sakura wieder voll aufflammen lassen, jetzt wo es sich gerade etwas beruhigt hat...
Freu mich wie immer aufs neue Kapi!!!
LG!
Antwort von:  writer
01.06.2022 19:41
Huhu! :)
Ich lerne deine Kommentare!! Danke!!!!!
Von:  -_Cherry-chan_-
2022-05-31T18:57:56+00:00 31.05.2022 20:57
Hello :)
Ja, ein Traingskapitel🥰😬 so cool xD
Ich finds ja toll, dass Sasuke mittlerweile so selbstreflektierend ist und erkennt, dass sie alle iwie sexistisch sind 😉 da sieht man mal, wie gut Sakura ihn indirekt schon "zurecht stutzen" kann :) diese Sache mit Naruto verwirrt mich iwie. Ich bin mir auch nicht sicher ob das Sakura nicht wieder verunsichern wird. Wenn sie Naruto nun mit in diese "Sache" ziehen, dann weiß er ja evtl früher über alles bescheid als Sakura. Nicht das sie dann wieder das Gefühl hat das sie es "nicht wert" ist.🙈 aber mal schauen, wie sich das noch entwickelt :)
Ehrlich gesagt, finde ich Izumi wie schrecklich. Ich kann verstehen, dass sie iwie sauer ist, da sie ja in Itachi verliebt ist. Aber Sakura hat es sich nicht ausgesucht. Und ständig nur auf das Äußere reduziert zu werden und nur als hübsch aber vll "dumm" abgestempelt zu werden is doch genau so scheiße. Ich mein, jeder Mann, der Sakura heiraten wollte, hat nie ein Wort mit ihr geredet. Die wollten sie einfach nur, weil sie hübsch is. Das ist doch erst recht kein geiles Gefühl 🙈
Das mit dem Training finde ich wie gesagt wirklich cool. Auch, dass Sakura so offen sagt, dass sie dieses Gemeinschaftsgefühl nicht kennt und es toll findet, ihnen dabei zu zuschauen. Ich glaub, dass es ihr auch dieses Gefühl gibt dazu zu gehören, wenn sie mehr einfach in diese alltäglichen Dinge eingespannt wird. Einfach weil die Uchihas ja gefühlt alles gemeinsam machen xD wäre ja mal lustig, wenn sie wirklicher den Mädels was beibringen würden. Immerhin sollten sich die ja theoretisch auch fit halten 😋 aber dafür sind sie alle wohl wirklich zuviel Macho :)
Freue mich schon aufs nächste Kapitel. Vll wird das ja ein ausgelassenes Familienessen 😉😬
Liebe Grüße 🥰
Antwort von:  -_Cherry-chan_-
31.05.2022 20:59
Meine Kommentare werden immer so lang xD weil ich immer überall meinen Senf dazu geben muss xD
Antwort von:  writer
01.06.2022 19:41
Ich finde es traumhaft, dass sie so lang sind! Manchmal lese ich sie sogar zweimal! :D
Antwort von:  -_Cherry-chan_-
01.06.2022 19:46
Hoffentlich weil du sie gut findest und nicht weil ich soviel wirres Zeug rede 😬🤣
Antwort von:  writer
01.06.2022 20:41
Ersteres! Definitiv Ersteres!
Antwort von:  -_Cherry-chan_-
01.06.2022 21:55
🥰🥰🥰
Von:  MissBlackBloodSakura
2022-05-31T17:18:34+00:00 31.05.2022 19:18
Wieder einmal ein sehr tolles Kapitel😊
Warte schon seh sehnsüchtigs aufs nächste😇
Antwort von:  writer
01.06.2022 19:40
Juhu, ein Kommentar von dir, wie nett! Danke!!!!


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