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Schicksalsfaden der Liebe

von

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In der folgenden Nacht hatten es sich Miroku und Inuyasha an einem Lagerfeuer gemütlich gemacht. Sie würden mindestens noch eine Woche unterwegs sein, bis sie in der Gegend angekommen waren, wo die Gerüchte ihren Ursprung gefunden hatten. Und auch hier tauchte Aki wie aus dem Nichts vor den Beiden auf. Und auch Inuyasha und Miroku erschraken wie zuvor Kagome und Kaede. Im Schein des Feuers blickte Inuyasha zu seiner damaligen besten Freundin. Er musterte sie und stellte fest, dass sie um keinen Tag gealtert war. Doch ihm fiel sofort auf, dass sich der Ausdruck in ihren Augen verändert hatte.

„Was tust du hier?“ wollte Inuyasha dann wissen, der aufstand und auf sie zu ging.

Doch Aki wich zurück und sowohl Miroku als auch Inuyasha fiel ihr Blick auf. „Wo ist Sesshomaru?“

„Du bist nach so langer Zeit zu mir gekommen, um dich nach meinem Bruder zu erkundigen?“ stellte Inuyasha ihr eine Gegenfrage.

„Was ist passiert?“ fragte Miroku dann ernst, dessen ebenso ernster Blick auf Aki lag.

Inuyasha sah ihn fragend an, was der Mönch bemerkte, jedoch unkommentiert ließ. „Aki?“ fügte er dann noch an.

Sie sah kurz in den Wald, dann wieder zu Inuyasha. „Ich traf eure Kinder.“ antwortete sie ruhig, jedoch kühl.

Miroku wusste ganz genau, was sie damit meinte. Und auch Inuyasha dämmerte nun, weshalb sie nach Sesshomaru gefragt hatte.

„Ich weiß nicht, wo er ist.“ gab er ehrlich zu und klang deutlich ruhiger, als zuvor. „Ich weiß nur, dass er einen Weg sucht, um Rin von den Toten zurück zu holen.“

Dieser Name versetzte Aki erneut einen Stich ins Herz. Ihre Gefühle übermannten sie für einen kurzen Moment und eine einzelne Träne lief über ihre rechte Wange. Als sie das bemerkte wischte sie sie im selben Moment schon wieder weg. Sie unterdrückte die Trauer, wurde stattdessen wütend.

„Wann starb sie?“ wollte sie dann wissen.

„Aki, ich bin mir nicht sicher, ob wir diejenigen sein sollten, die es dir erklären.“ warf Miroku dann ein.

Sie warf ihm einen bösen Blick zu. „Antwortet.“

Inuyasha ging wieder einen Schritt auf sie zu. Er kannte sie. Er wusste, was sie gerade fühlte. Und er wollte ihr durch eine Umarmung Trost spenden, doch erneut wich sie zurück. Stattdessen tat sie sogar etwas, was noch nie zuvor geschehen war. Sie legte ihre rechte Hand an ihr Schwert, umfasste dessen Griff, bereit es zu ziehen.

„Komm mir nicht zu nahe, Inuyasha.“ warnte sie ihn.

In diesem Moment spürten sowohl Inuyasha als auch Miroku, dass Aki´s dämonische Präsenz sich veränderte. Und auch Aki spürte es. Und dann war sie so schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht war. Trotz ihrer Wut wollte sie die Beiden nicht gefährden. Sie wusste, was ihr bevorstehen würde. Inuyasha und Miroku versuchten ihr zu folgen, doch sie war zu schnell für die Beiden.

„Inuyasha.“ sagte Miroku dann plötzlich und blickte in den Himmel.

Inuyasha folgte seinem Blick. Auch er hatte den Windstoß gespürt, die roten Blitze gesehen und das Gebrüll eines monströsen Katzendämons gehört. Und einen schwarzen, riesigen Schatten, der hinter den Wolken verschwunden war.

„Es ist wieder passiert.“ stellte Miroku fest, woraufhin Inuyasha nickte. „Ob wir ihr helfen können?“

Inuyasha verneinte. „Das können wir nicht.“
 

Sesshomaru hatte in dem Moment, als er mit seiner toten Ehefrau das Himmelsreich seiner Mutter verlassen hatte, das Gebrüll gehört. Auch Kagome und Kaede hatten es gehört. So auch Sango, ihre Kinder und Kohaku. Und ebenfalls Towa, Setsuna und Moroha.

„Was war das?“ fragte Towa erschrocken.

„So hört sich ein Dai-Yokai an.“ stellte Myoga fest.

„Und welcher Dämon ist das? Ich dachte, es gibt keine Dai-Yokai´s mehr?“ hakte Moroha nach.

„Doch, die gibt es. Zwar nur noch wenige, aber es gibt sie. So zum Beispiel euren Vater Sesshomaru und seine Mutter, eure Großmutter, Inu no Kami.“ antwortete er und blickte dabei zu Setsuna und Towa. „Es gibt sicherlich noch mehr, doch davon weiß ich nichts.“

„Und wer war das?“ wollte nun auch Setsuna wissen.

Myoga seufzte. „Ich fürchte Akira-sama hat sich verwandelt.“

„Was? Ich dachte sie ist ein Halbdämon?“ fragte Moroha, worauf Myoga nickte.

„Das ist sie auch. Doch wie ihr wisst können sich Halbdämonen sowohl in Menschen, in der Nacht des Neumondes, als auch in Dämonen verwandeln. Im Gegensatz zu Inuyasha, der damals stets in Rage geraten ist, wenn ihm das widerfahren ist, hat Akira-sama damit nicht so große Probleme gehabt. Sie konnte eine Zeit lang, wann auch immer sie wollte, vollends auf ihr dämonisches Blut zugreifen. Dies ist nur den allerwenigsten Halbdämonen bisher gelungen. Und außerdem kann sie sich durch jahrzehntelanges Training in die wahre Gestalt eines Neko Dai-Yokai verwandeln, ohne die Gefahr, dass das Dämonenblut mit ihr durchgeht und sie Unschuldige verletzt. Nun, um ehrlich zu sein, Akira-sama ist nicht einfach nur ein Halbdämon. Ihr Vater war ein Dai-Yokai, ihre Mutter ein Halbdämon.“ erklärte Myoga.

„Interessant.“ sagte Towa, die ihm gespannt zugehört hatte.
 

Aki stieg als Dai-Yokai in ihrer wahren Gestalt als Dämon immer weiter in die Lüfte hinauf. Erneut brüllte sie, sodass es sich auf der Erde wie ein Erdbeben anfühlte. Auf dieses Brüllen kam nach einer Weile auch eine Antwort. Hoch oben in den Wolken konnten die Freunde am Boden Aki´s Gestalt erkennen. Es regnete und immer wieder blitzten rote Blitze auf. Und dann hörten auch die Freunde eine Antwort. Und sie sahen, wie sich ein weiterer Schatten zu dem von Aki begab.

„Ist er das?“ fragte Miroku seinen langjährigen Freund.

Inuyasha nickte. „Ich gehe davon aus.“ vermutete er. „Ich denke, dass er sofort gewusst hatte, dass sie es war. Und was passieren würde, wenn er nicht antworten würde.“

Miroku nickte. Den Freunden war klar, dass Aki das nicht lange überleben würde. Zwar hatte sie, wie Myoga den Mädchen bereits erklärt hatte, Jahre geübt, um diesen Zustand überhaupt zu erreichen, doch je länger sie verwandelt war, desto gefährlicher wurde es für sie selbst. Das wusste auch Inuyasha. Das Dämonenblut würde sie töten, wenn auch nicht sofort. Von ihr würde nichts weiter übrig bleiben als ein außer Kontrolle geratener Dämon. Und sie würde alles und jeden töten, der sich auch nur bewegte. So war es auch beinahe Inuyasha vor vielen Jahren passiert, doch Sesshomaru rettete ihn, indem er ihn außer Gefecht setzte. In der Zeit lief Kagome zu Inuyasha, um ihm Tessaiga wieder zu bringen, sein Schwert, welches ihn beschützte.

„Was da wohl passiert?“ fragte Kohaku seine Schwester, die gemeinsam mit ihm in den dunklen Himmel voller Regenwolken sah, hinter denen es offensichtlich zu einem Kampf kam.

Sango, die Aki schon seit so langer Zeit vermisst hatte, hatte sich vor diesem Tag gefürchtet. Sie wusste, was passieren würde, wenn ihre Freundin herausfinden würde, dass Sesshomaru Nachfahren gezeugt hatte.

„Ich weiß es nicht.“ sagte sie.

Kohaku sah seiner Schwester an, dass sie Angst um Aki zu haben schien. Auch Kohaku kannte Aki. Zwar nicht so gut, wie Sango und der Rest, doch gut genug, um sich ebenfalls Sorgen zu machen. Aki hatte oft auf ihn und die kleine Rin aufgepasst oder sie in Sicherheit gebracht, wenn es brenzlig wurde.

Kagome war derweil mit Kaede damit beschäftigt Rin aufzubaren. Sesshomaru hatte ihnen einen kurzen Besuch mit seiner leblosen Frau abgestattet. Und sein Blick sagte alles. Er brauchte keine Worte, Kagome und Kaede verstanden auch so, um was er sie in diesem Moment gebeten hatte.

Kagome und Kaede saßen neben Rin. Sie blickten ihr Gegenüber kurz an, bis Kagome wieder zu Rin sah. Sie sah traurig aus.

„Ich wünschte mir, dass Aki es noch nicht erfahren hätte. Der Zeitpunkt für das, was gerade passiert, ist denkbar ungünstig.“ sagte Kagome.

„Du hast Recht.“ stimmte Kaede ihr zu.

Jeder wusste, dass Sesshomaru Rin geliebt hatte. Immerhin hätte er sie sonst nicht zur Frau genommen und Setsuna und Towa mit ihr gezeugt. Er litt unter ihrem Verlust.
 

Weiter oben in den Wolken kämpften Aki und Sesshomaru gegen einander. Der große, weiße Hundedämon musste sich eingestehen, dass Aki über die Jahre äußerst stark geworden war. Ihre dämonische Gestalt hatte er bisher nur ein einziges Mal derart zu Gesicht bekommen. Ihre großen, schwarzen Pranken umgaben Feuerwirbel und ihre orangefarbenen Augen blitzten gefährlich auf. Er wusste, dass er sie außer Gefecht setzen musste, wie seinen Bruder damals. Anders würde sie sich in diesem Moment nicht zurück verwandeln. Und das musste sie, denn sonst konnte er sie nicht fragen, was mit ihr passiert war.

Sie war rasend vor Wut. Nie wieder hatte sie sich verletzen lassen wollen. Ihr Herz war nun ein zweites Mal gebrochen. Es fühlte sich an, als wäre es in tausend Teile zersplittert. Sie hatte das Gefühl, dass sie es sich eigenhändig heraus reißen musste, damit der Schmerz endlich ein Ende fand. Ihr Dämonenblut kochte und sie spürte, wie sie sich dem Dämonenblut immer mehr hingab. Je mehr das der Fall war, desto weniger interessierte sie, was geschehen würde.

Sango sprang auf Kirara und ließ sich von ihr dorthin bringen. Zu dem Ort, an dem sich Inuyasha und Miroku aufhielten, jedoch noch ein wenig näher heran. Als sie angekommen waren und sie gerade von Kirara steigen wollte, hob diese sofort wieder vom Boden ab. Sango hielt sich schnell fest und blickte sich um. Sie sah, wie die beiden Dämonen vom Himmel fielen. Sesshomaru voran. Offenbar hatte Aki ihn angegriffen, was nun zu dem Sturz führte. Mit lautem Krach, was dem Krach eines Vulkanausbruchs gleich kam, fielen sie zu Boden. Die Erde erzitterte, was man unter den Füßen spüren konnte.

„Sango!“ rief Miroku, der mit Inuyasha angelaufen kam.

Sango blickte in die Richtung, aus der sie seine Stimme gehört hatte. „Miroku, Inuyasha!“ rief sie zurück und flog mit Kirara zu ihnen.

„Was tust du hier?“ fragte Miroku.

„Kannst du dir das denn nicht denken?“ entgegnete sie ihm dann, doch er brauchte nicht zu antworten.

Aus sicherer Entfernung konnten sie nur tatenlos zusehen. Keiner von ihnen war stark genug, um das aufzuhalten. Es regnete immer noch. Es war, als hätte Aki die Wolken heraufbeschworen und dass sie das Weinen für sie übernahmen. Es schmerzte Inuyasha seine Freundin und seinen Bruder derart brutal kämpfen zu sehen. Es wurde gebissen und gekratzt, beide bluteten aus tiefen Wunden. Für Inuyasha war der Anblick kaum zu ertragen und er war froh, dass Kagome nicht hier war.

Doch plötzlich hörte Aki auf, die sich wieder zurückverwandelte. Und nachdem Sesshomaru sie einige Momente angesehen hatte tat er ihr gleich. Sie standen sich auf diesem Schlachtfeld als Feinde gegenüber. Zumindest machte das den Anschein. Doch Inuyasha sah seinem Bruder an, dass dieser nicht vor hatte Aki zu töten. Das sah bei Aki anders aus, denn diese zog ihr Schwert, Fenikkusujin, welches sie von ihrem Vater geerbt hatte. So wie Inuyasha und Sesshomaru Schwerter von ihrem Vater geerbt hatten. Sesshomaru hingegen stand regungslos dort. Doch mit dem, was dann passierte, hatte niemand gerechnet. Beide waren verletzt, bluteten und Inuyasha, Sango und Miroku und auch Sesshomaru selbst rechneten nun damit, dass Aki weiter kämpfen würde. Doch sie tat es nicht. Stattdessen umfasste sie mit beiden Händen ihr Schwert, drehte die Spitze zu sich selbst und stach zu.

„Aki!“ rief Sango sofort, deren Anwesenheit Aki bis dahin gar nicht bemerkt hatte.

Auch die anderen drei waren schockiert. Sie rissen die Augen auf und konnten nur zusehen, wie sie in sich zusammen sackte. Sango war schon längst bei ihr angekommen, als die Anderen sich erst aus ihrer Starre lösten.

„Hol Kagome.“ sagte Inuyasha zu Sesshomaru, der von ihnen am Schnellsten war.

Dieser hätte das auch getan, ohne, dass Inuyasha etwas hätte sagen müssen. Sesshomaru als auch den Anderen war bewusst, die Einzige, die Aki hier helfen konnte, war Kagome. Diese hatte sich über die Jahre mit ihren Fähigkeiten sehr gut weiter gebildet und konnte selbst schwere Wunden heilen. Sofern die Verletzten denn nicht lebensgefährlich verletzt waren. Dies befürchtete Sango, denn Aki verlor sehr viel Blut. Hilfe suchend sah Sango ihren Ehemann an, doch ihm als auch Inuyasha waren die Hände gebunden.

„Was zum Teufel soll das?“ wollte Inuyasha von Aki wissen, als er sich neben sie kniete und sie erbost ansah.

Doch von ihr kam keine Antwort mehr, sie wurde aufgrund des hohen Blutverlustes ohnmächtig.

„Verdammt!“ kam es noch von Inuyasha, der schon das Schlimmste befürchtete.

Sesshomaru kam derweil schnell bei Kagome an. Er blieb kurz vor der Hütte stehen, in der Rin aufgebart lag und er überlegte, ob er sie betreten sollte. Doch das brauchte er nicht, denn in diesem Moment kam Kagome heraus. Verwundert blickte sie zu ihm auf und sofort war ihr klar, dass etwas Schlimmes passiert war.

„Ist sie tot?“ wollte Kagome wissen, doch er verneinte ernst.

Kagome nickte kurz, lief in Kaede´s Hütte und holte alles, was sie eventuell brauchen könnte. Daraufhin nahm Sesshomaru sie mit zu den Anderen. Er setzte sie neben Aki ab und ging ein paar Schritte zurück. Und dann verschwand er. Er konnte den Anblick nicht ertragen. Nicht, nachdem, was mit Rin geschehen war. Er konnte nicht mit ansehen, wie Aki vielleicht auch noch sterben würde. Er wurde wütend auf sie. Und während er sich immer weiter von ihnen entfernte versuchte Kagome ihr Leben zu retten. Auf ihr Zeichen zog Inuyasha das Schwert aus seiner besten Freundin. In diesem Moment wurde ihm ein Mal mehr bewusst, wie sehr sie ihm gefehlt hatte. Und er mahnte sie an. Sie sollte es nicht wagen hier zu sterben.



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