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Schicksalsfaden der Liebe

von

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Am Abend, nachdem Inuyasha und den Anderen ihre Gemächer und das Schloss gezeigt wurde, fanden sich alle zum Essen zusammen. Kagome und Sango fanden es überaus spannend, dass sie sich dort befanden, wo für Aki alles begann. Sie waren noch nie zuvor in diesem Teil des Landes gewesen und hatten nie etwas aus Aki´s Vergangenheit gesehen. Doch sie fanden es schade, dass Aki sich den ganzen Tag fern gehalten und Hiroki alles übernommen hatte. Als Aki nicht zum Essen eintraf, erhob Inuyasha sich von seinem Platz. Gleichzeitig mit Hiroki. Doch Inuyasha winkte ab.

„Ich werde sie suchen. Fangt ruhig schon ohne uns an.“ sagte er und verließ somit den Raum.

Er folgte ihrem Geruch, der ihn nach draußen führte und er brauchte auch nicht lange suchen. Sie saß, wie sie es schon als Kind getan hatte, an dem Kirschblütenbaum mitten im Hof. Er blieb kurz stehen und sah sie an, wie sie dort mit geschlossenen Augen gegen den Baum lehnte. Er ging zu ihr und setzte sich neben sie. Es schmerzte ihn Aki derart kaltherzig zu erleben. Er kannte sie ganz anders. Fröhlich, lebenslustig, impulsiv wie er selbst und sensibel. Für Inuyasha war es schwer zu ertragen sie so zu sehen. Eine ganze Weile sprach keiner von ihnen, bis Inuyasha schließlich die Stille durchbrach.

„Warum kommst du nicht zu uns?“ wollte er wissen.

Sie antwortete nicht sofort. Sie sah kurz zu ihm und ihre Blicke trafen sich. Aki sah wieder in den klaren Sternenhimmel.

„Ich war lange alleine, Inuyasha. Bevor ich euch getroffen habe und auch danach. Ich ertrage es nicht.“ antwortete sie schließlich.

„Du erträgst uns nicht?“ hakte er dann nach und sie bemerkte sein Unverständnis.

„Das habe ich nicht gesagt.“ erwiderte sie.

„Was ist nur mit dir passiert, Aki? Warum bist du so zu uns?“ wollte er weiter wissen.

Nun sah sie ihn an und hatte auch nicht vor ihren Blick so schnell abzuwenden. „Wie bin ich denn?“

„Wie mein Bruder.“ kam es wie aus der Pistole geschossen.

Sie verzog keine Miene und blickte weiterhin ernst drein. „Ich sehe keinen Sinn darin als Herrscherin emotional zu sein. Sieh, was mit unseren Vätern passiert ist, Inuyasha. Hätten sie nicht emotional gehandelt, dann würden sie heute noch über ihre Länder herrschen.“

Diese Aussage traf ihn wie ein Schlag. „Das kann nicht dein Ernst sein.“ sagte er, doch sie nickte.

„Ist es.“ sagte sie und sah sich um, woraufhin sie seufzte. „Ich hatte nie vor jemanden von euch zu verletzen. Vor allem nicht dich, Inuyasha. Du bist wie ein Bruder für mich. Doch es ist besser, wenn ihr euch gleich morgen früh auf den Weg nach Hause macht. Durch eure Anwesenheit kann ich mich nicht auf das konzentrieren, was wichtig ist.“

Inuyasha sah sie schockiert an. „Was wichtig ist?“ wiederholte er. „Sind wir etwa nicht wichtig für dich?“

Sie stand auf und blickte zu ihm hinab. „Ihr alle habt euer eigenes Leben. Ich bin viele Jahre ziellos umher gewandert, habe Kämpfe bestritten. Dann traf ich euch und ich arbeitete mit euch zusammen, um Naraku zu besiegen. Das war ein Ziel, welches ich verfolgen konnte. Für das es sich zu kämpfen gelohnt hatte. Doch auch dann verbrachte ich Jahre damit mich durch die Länder zu kämpfen. Ohne Ziel, ohne Aufgabe, allein. Ich bin dieses Leben leid, Inuyasha. Das hätte mein Vater nicht für mich gewollt. Und ich will es auch nicht. Unsere Leben passen nicht zusammen. Wir gehören nicht zueinander. Wir fanden durch eine zufällige Begegnung zueinander, die dazu führte, dass wir gemeinsam Naraku besiegten. Es ist nicht so, dass ich nichts für euch empfinde, dass ihr mir egal seid, aber so funktioniert das nicht.“

Derweil war Inuyasha aufgestanden, der sich sehr darüber wunderte, dass sie auf ein Mal so viel sprach. Und er war erneut schockiert darüber, was sie da von sich gab.

„Hiroki-sama hat hier alles im Griff. Du bist nicht verpflichtet eine Herrscherin zu werden. Komm mit uns nach Hause. Lebe mit uns im Dorf. Auch wir jagen noch immer Dämonen. Wir müssen keine Herrscher sein, um Menschen zu beschützen.“

Aki schüttelte den Kopf. Natürlich hatte sie darüber nachgedacht, doch sie würde wegen den Töchtern der Brüder ständig Gefahr laufen auf Sesshomaru zu treffen. Sie wusste, dass er den Süden mied. Zwar wusste sie nicht, weshalb das so war, doch hier fühlte sie sich sicher.

„Und dann? Inuyasha, denkst du überhaupt ein Mal in deinem Leben darüber nach, was du eigentlich sagst? Du hast Kagome und Sango und Miroku haben sich. Ich ertrage diesen Anblick nicht. Das Einzige, was ich tun kann, um nicht ständig mit diesem Teil der Vergangenheit konfrontiert zu werden, ist meinen rechtmäßigen Platz hier einzunehmen.“

„Wie kannst du nur so egoistisch sein?“ platzte es plötzlich aus ihm heraus. „Das Einzige, was du hier tust ist weglaufen. Du bist damals schon vor der Verantwortung als Herrscherin weggelaufen. Und du bist weggelaufen, als Sesshomaru nicht mit dir zusammen sein wollte. Du kannst nicht dein Leben lang weglaufen, Aki!“

Nun war sie es, die ihn schockiert ansah. Die Beiden hatten nicht mitbekommen, dass die Anderen und Hiroki aus dem Schloss gekommen waren, um zu sehen, wo sie blieben. Sie hörten alles mit an.

„Du hast Recht.“ sagte Aki dann. „Ich bin damals weggelaufen. Vor dieser Verantwortung. Ich war nicht bereit dafür. Doch nun bin ich es. Alles, was dazwischen lag, hat mich auf das vorbereitet, was hier so viele Jahre auf mich gewartet hat. Ich bin nicht wie du oder dein Bruder, die sich nicht im Geringsten dafür interessieren, was ihr Vater gewollt hat. Die selbst vor dieser Verantwortung davon laufen! Du, als zweiter Sohn deines Vaters, hast nämlich genau so das Recht deinen Platz einzunehmen, wie Sesshomaru selbst. Urteile nicht über mich, Inuyasha. Dazu hast du nicht das Recht.“

Er konnte nicht glauben, was er da hörte. Fassungslos sah er sie an. „Ich entschied mich für ein freies Leben, Aki. Für meine Freunde und für meine Familie, die daraus entstanden ist.“

Sie nickte. „Und so habe ich mich für diesen Weg entschieden.“ sagte sie und beide klangen nun ruhiger, als zuvor.

„Ich weiß, dass du dich sorgst, Inuyasha. Das macht dich manchmal blind für so etwas. Aber sei versichert, dass das das Richtige ist. Und dass es mir gut gehen wird. Du kannst nicht alle, die du liebst, um dich scharen. Es ist nicht deine Aufgabe alle zu beschützen.“ fügte sie an und ehe er sich versah umarmte Aki ihn.

Inuyasha stand kurz regungslos an Ort und Stelle, ehe er die Umarmung schließlich erwiderte. Nach dieser Umarmung warf sie einen Blick zu den Anderen und wandte sich zum Gehen.

„Sag ihnen, dass es mir leid tut. Aber mein Entschluss steht fest.“ sagte sie noch, bevor sie vom Schloss in die Dunkelheit der Nacht verschwand.
 

Inuyasha hielt sich an das, was Aki von ihm verlangt hatte. Er hatte sich mit den Anderen am frühen Morgen bereits von Hiroki verabschiedet und sowohl das Schloss als auch kurz danach das Dorf verlassen. Sango und Kagome waren zutiefst betrübt über das, was Aki gesagt hatte.

„Ich verstehe nicht, wieso wir uns von ihr fernhalten sollen.“ sagte Kagome traurig, als sie durch einen dichten Wald gingen.

Sango seufzte. „Ich verstehe es auch nicht.“

Inuyasha sagte nichts mehr. Miroku fiel auf, dass es Inuyasha ebenfalls schlecht ging. Natürlich war Miroku auch ein wenig bedrückt, doch er war wohl der Einzige, der Aki in diesem Punkt voll und ganz verstehen konnte.

Unterdessen war Aki zurückgekommen und wurde bereits von Hiroki im Hof des Schlosses erwartet. Sie ging auf ihn zu, doch als er gerade etwas sagen wollte, tauchte plötzlich eine schwarze Katze auf, die neben Aki und Hiroki landete. Aki blickte zu ihr hinunter und die Katze erwiderte den verwunderten Blick.

„Du erinnerst dich an Daisuke?“ fragte Hiroki dann, dem natürlich klar war, dass sie das tat.

In diesem Moment verwandelte die kleine, schwarze Katze sich in einen stattlichen Mann. Er war ein wenig kleiner, als Hiroki und trug eine Kampfrüstung. Seine schwarzen, kurzen Haare zeigten wirr in alle erdenklichen Himmelsrichtungen und er blickte sie weiterhin verwundert an mit seinen dunkelbraunen Augen.

„Akira-sama.“ sagte Daisuke dann. „Ich hatte nicht erwartet Euch hier anzutreffen.“

„Ich habe ebenfalls nicht damit gerechnet dich zu sehen.“ antwortete sie.

Er verneigte sich vor ihr. „Es ist mir eine große Freude.“

Aki wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Daisuke war ihr Beschützer, als sie ein kleines Kind war. Und später war er ihr dazu noch ein treuer Freund gewesen.

„Herr.“ sprach Daisuke Hiroki dann an. „Wir haben nichts Ungewöhnliches entdecken können. Alles ist, wie es sein soll.“ erstattete er dann Bericht bei Hiroki, worauf dieser nickte.

„In Zukunft wird Akira-sama ihre Nachfolge antreten. Verbreite es bitte. Alle Berichte, Vorkommnisse oder Dergleichen werden ab sofort an unsere Herrin gerichtet.“ wies Hiroki ihn an, worauf nun Daisuke nickte.

Er blickte zu Aki und lächelte sie an, ehe er sich wieder verwandelte und verschwand.

„Denkst du nicht, dass das noch zu früh ist?“ fragte Aki dann und blickte in Hiroki´s sanftes Gesicht.

„Ich werde bei dir sein.“ sagte er. „Falls du also Fragen hast, dann stelle sie, wenn es so weit ist.“

„Heute Abend werden wir ein Fest veranstalten und es mit Eurer Rückkehr offiziell machen. Ab sofort seid Ihr die Herrscherin über den Süden und alle haben Euren Befehlen zu gehorchen, Akira-sama.“

Aki schluckte kurz. Sie stand nicht gerne im Mittelpunkt, doch sie war sich ihrer Aufgabe bewusst und so würde sie auch diesen Abend meistern. Sie hatte schon so viel erlebt, so viele Kämpfe bestritten, es war nicht so, dass sie gänzlich ohne Ahnung war, doch sie hatte noch nie die Verantwortung für ein ganz Land und dessen Bewohner übernehmen müssen.



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