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Warum eigentlich nicht?

Elsa x Mario
von

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Kapitel 3

Elsa wälzte sich von einer Seite auf die andere, während ihr bewusst wurde, dass das mit dem Schlafen wohl nichts mehr werden würde. Stöhnend setzte sie sich auf und krabbelte aus ihrem Schlafsack. Neben ihr drehte sich Mayumi und hob ihren Kopf.

“Elsa?”, murmelte sie schlaftrunken.

“Alles gut, ich geh nur kurz aufs Klo.”

“Okay.” Mayumi setzte sich schwankend auf.

“Was machst du?”

“Ich begleite dich?”

“Das musst du nicht, Maya.”

“Häh? Aber …”

“Wirklich, bleib liegen und schlaf. Die Toiletten sind nur ein paar Meter von hier weg, nichts, was dir Sorgen machen muss.”

“Hmm …” Nachdenklich starrte Mayumi ihre beste Freundin an, schien abzuwägen, was nun sinnvoller wäre, dann ließ sie sich wieder nach hinten auf ihre Luftmatratze fallen. “Okay.”

Und noch bevor Elsa das Zelt verlassen hatte, hörte sie hinter sich das tiefe Atmen, das anzeigte, dass ihre Zeltmitbewohnerin wieder eingeschlafen war. So leise wie möglich versuchte sie den Zelteingang wieder zu schließen, ehe sie sich auf den Weg zu den Toiletten machte.
 

Etwas später war sie wieder auf den Rückweg zu ihrem Zelt. An einer kleinen Kreuzung blieb sie stehen. Rechts ging es zu den Zelten, links kam sie auf einen kleinen Weg, der zum Strand führte. Nachdenklich blickte sie von ihrem eigentlichen Weg zum Strand hinunter und noch ehe sie richtig darüber nachdenken konnte, führten ihre Füße sie bereits dorthin. Als sie zum Strand kam, bückte sie sich und löste ihre Schuhe, die sie in die Hand nahm. Die nackten Zehen grub sie in den Sand, der sich kühl anfühlte. Aber gut, es dürfte zwei Uhr nachts sein, vielleicht sogar später, natürlich war es kalt. Vom Meer kam auch eine kalte Brise zu ihr geweht, aber das war nach der Hitze des Tages sogar ein wenig angenehm. Trotzdem fröstelte Elsa und schlang ihre Arme um ihren Körper. Gut, sie würde jetzt bis zum Wasser laufen, ihre Füße ein wenig hineinstecken und dann zum Zelt zurückgehen und hoffentlich endlich ein wenig schlafen, ehe der Tag morgen begann. Schnurstracks lief sie zum Meer, dessen Wellen immer wieder an den Strand rollten, ehe es sich wieder zurückzuziehen. Ohne sich beirren zu lassen, lief sie den Wellen hinterher, zuckte zusammen, als das kalte Wasser ihre Füße umspielte. Trotzdem blieb sie stehen und ließ ihren Kopf in den Nacken fallen, legte ihren Blick auf die Sterne am wolkenlosen Himmel.

Morgen würde sie Mario wieder begegnen. Und dann? Was wäre dann? Würden sie das fortsetzen, was sie vorher fast gemacht hätten? Er hatte sie doch küssen wollen, oder? Sie spürte, wie ihre Wangen warm wurden. Sie hatte sich das nicht eingebildet. Er hatte seine Hand an ihrer Wange liegen und sich zu ihr hinunter gebeugt. Sie war davon überzeugt, dass er sie hatte küssen wollen. Oder wünschte sie es sich einfach nur? Was hatte er gesagt? Dass er nie den Mut aufgebracht hatte. Dass er es sich jeden Tag fragte, warum eigentlich nicht? Aber war seine Antwort auf diese Fragen positiv? Oder hatte er sie nur küssen und ihr dann einen Korb geben wollen? Nein, so war er nicht! Trotzdem, er hatte über sieben Jahre Zeit gehabt, ihr seine Gefühle zu gestehen. Wobei, sie hatte auch sieben Jahre Zeit und hatte es genauso wenig getan. Elsa verdrehte ihre Augen und stöhnte auf. Er hatte doch gesagt, dass er es nicht geschafft hatte, all seinen Mut zusammen zu nehmen … und heute … Ach man, vielleicht sollte es einfach nicht sein.

Sie strich sich mit einer Hand durchs Gesicht. Okay, sie sollte ins Bett und schlafen. Ihr Kopf machte sie noch verrückt! Sie konnte sich jetzt alles denkbare ausmalen, nur Mario kannte die Wahrheit. Es brachte nichts, jetzt alle Möglichkeiten in Gedanken durchzuspielen, so gewann sie auch nichts. Seufzend warf Elsa einen letzten Blick aufs Meer, in dem sich der Mond immer noch spielte, dann drehte sie sich herum, um wieder zu ihrem Zelt zu laufen.

Wie erstarrt blieb sie stehen, als sie erkannte, dass jemand am Strand saß. Oh Gott, war die Person schon die ganze Zeit hier gewesen? Hatte sie sie beobachtet, als sie hier gestanden war und zum Himmel hinauf gestarrt hatte? Zumindest schien sie ihr nichts tun zu wollen, denn sonst wäre sicher schon etwas passiert. Trotzdem würde sie sich jetzt beeilen, um hier wegzukommen. Mit schnellen Schritten lief sie in Richtung des Zeltplatzes.

“Elsa?”, erklang ihr Name und abrupt blieb sie stehen, sah zur Seite. Ihr Herz hatte einen Schlag zugenommen, als sie die weiche und tiefe Stimme erkannte.

“M-mario”, stotterte sie. Langsam ging sie in seine Richtung. Er hatte seine Knie angewinkelt und seine Arme darauf abgelegt. “Konntest du auch nicht schlafen?”

Er schüttelte seinen Kopf. “Nicht wirklich. Mir ging ziemlich viel durch den Kopf … Und du auch nicht, was?”

Sie schmunzelte. “Nicht wirklich. Auch viel im Kopf.”

Kurzerhand ließ sie sich neben ihm nieder. Kurz erstarrte sie, als sie sich berührten. Sie hatte im Dunkeln den Abstand zu ihm wohl nicht wirklich abschätzen können. Kurz überlegte sie, ob sie zur Seite rutschen sollte, doch dann entschied sie sich, mit einem erneuten Anflug von Mut, einfach sitzen zu bleiben. Wenn es ihm unangenehm war, sollte doch er ausweichen. Mario blieb sitzen, bewegte sich nicht einen Zentimeter von ihr, so wie vorher, als sie dank Mayumi am Strand so nahe aufeinander gesessen waren. Wieder prickelte die Stellen an ihr, die von ihm berührt wurden. Schüchtern warf sie ihm einen Blick zu. Sein Kopf lag in seinem Nacken und er sah zum Himmel auf. Das tat sie daraufhin auch. Hier am Strand und über dem Meer waren die Sterne wirklich gut zu erkennen. Es war still, nur das Meeresrauschen war zu vernehmen.

“Es ist wirklich schön, nicht wahr?”, erklang seine Stimme leise.

“Mhm”, stimmte Elsa ihm zu.

Wieder schwiegen sie beide.

“Warum eigentlich nicht?”, fragte Mario plötzlich, ebenso leise, wenn nicht sogar noch leiser als zuvor.

Elsas Kopf flog zu ihm herum und mit großen Augen starrte sie ihn an. Er hatte seinen Kopf auch zu ihr gedreht und sah sie mit einem sanften Lächeln an.

“Warum eigentlich nicht … Diese Frage stelle ich mir immer wieder. Warum schaffe ich es nicht endlich, auf dich zuzugehen. Warum schaffe ich es nicht endlich, dich anzusprechen? Warum schaffe ich es schon seit so langer Zeit nicht, dir endlich meine Gefühle zu gestehen, dir zu sagen, was ich für dich empfinde?”

Ihr Herzschlag übertönte alle anderen Geräusche, die Elsa gerade noch wahrgenommen hatte. Warum eigentlich nicht?

“Warum … sind wir eigentlich kein Paar? Warum sind wir eigentlich nicht zusammen?”

Als Marios Finger zu seiner Aussage erneut ihre Wange streiften und dort liegen blieben, blinzelte Elsa ungläubig.

"Warum war ich dir eigentlich noch nie so nahe?”, fragte er leise und senkte seinen Kopf erneut zu ihren, woraufhin Elsa ihm ihren automatisch entgegenhob.

“Warum habe ich dich eigentlich noch nie geküsst, obwohl ich es bereits so lange Zeit unbedingt will und mir nichts sehnlicher wünsche?”

“Das … das weiß ich nicht”, flüsterte Elsa in die darauffolgende Pause.

“Ich auch nicht genau.” Sein Blick lag genau auf ihrem, löste sich nicht eine Sekunde. “Aber ich bereue es, dass ich mir so lange Zeit damit gelassen und damit so viel Zeit von uns beiden verschwendet habe.” Langsam strichen seine Finger wieder über ihre Wange, ehe er sie dort ablegte, so wie vor ein paar Stunden schon. “Oder”, er hielt inne, runzelte seine Stirn, “ähm, ist es vielleicht doch nicht so, dass …”

Nun war es Elsa, die ihren Kopf schüttelte. “Nein. Also … es ist schon so, dass …” Was sollte sie nun nur sagen? Ein Lächeln erschien auf ihren Zügen. “Warum eigentlich nicht?”, flüsterte sie.

Das schien das Richtige gewesen zu sein, denn Marios Finger zogen sanft an ihrer Wange, gleichzeitig senkte er seinen Kopf weiter und dann streiften seine Lippen Elsas. Sie schloss ihre Augen, genoss das Gefühl von seine Lippen auf ihren und wie sich sein Kuss anfühlte. Dieses leichte Austesten, wie seine Lippen ihre nur streiften, wie sich der Kuss sanft, fast federleicht anfühlte. Aber auch, was für ein Gefühl er in ihr auslöste. Dieses Feuerwerk, das in ihrem Inneren explodierte. Sie drückte sich etwas enger an ihn, wodurch sich auch der Kuss vertiefte. Vorsichtig öffnete er seine Lippen, bewegte diese fast andächtig. Elsa tat es ihm gleich. Seine Hand wanderte von ihrer Wange zu ihrer Seite, umgriff sie dort und zog sie an sich, noch enger, als sie ihm schon gewesen war. Ihre Arme legten sich um seinen Nacken, wollte ihm näher kommen, als bisher schon. Als dann seine Zunge in ihren Mund eindrang, entkam ihr ein Aufkeuchen, das sie selbst etwas erschreckte. Was löste er da in ihr aus? Doch ihm schien es ähnlich zu gehen, denn sein Griff wurde stärker, auch seine zweite Hand legte sich an ihre Seite und zog sie an sich. Er legte seinen Kopf schräg, vertiefte den Kuss noch weiter. Elsa hielt sich nicht zurück, auch sie presste sich an ihn, schob ihre Hände in seine Haare, ließ ihre Zunge mit seiner spielen, teste sich aus. Das hier, das sollte nie wieder enden! Endlich küsste sie den Jungen, nein, inzwischen den Mann, in den sie schon so lange verliebt war.

Doch schließlich mussten sie sich voneinander lösen, zogen zitternd die Luft in ihre Lungen ein, sahen sich mit großen Augen ungläubig an. Was war das gewesen? Und konnten sie es gleich wieder tun?

“Eigentlich doch …”, flüsterte Elsa und entlockte Mario ein Lachen.

“Eigentlich doch”, erwiderte er, zog sie wieder an sich, um erneut ihre Lippen zu kosten.
 

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Es war eine ganze Weile später, als sie sich wieder auf den Weg zu den Zelten machten. Mario hielt Elsas Hand fest in seiner, was sie einfach nur glücklich machte. Aber gegen dieses Gefühl, das gerade alles von ihr einnahm, würde vermutlich nichts irgendwas anrichten können. Er war es, der sie glücklich machte und das sollte für immer so bleiben.

“Ähm …” Mario blieb stehen, hielt Elsa dadurch ebenfalls auf und sah sie unsicher an.

“Ja?” Elsa trat zu ihm, blieb direkt vor ihm stehen und sah lächelnd zu ihm auf. Auch er musste lächeln. Hatte sie die gleiche Wirkung auf ihn wie er auf sie? Sie hoffte und wünschte es sich. Prompt verstärkte sich ihr Lächeln, ohne dass sie etwas daran ändern konnte.

“Willst du … würdest du mit zu mir kommen wollen? Takumi, mit dem ich mein Zelt teile, der hat so eines, in dem es zwei getrennte Schlafkammern gibt.” Als Elsa ihn erstaunt ansah, riss Mario seine Augen auf. “Elsa, bitte versteh mich nicht falsch!”, platzte es aus ihm heraus. “Ich frage nicht, ob du mitkommen willst, weil ich mit dir schlafen will.” Er hielt inne. “Also, ich will schon mit dir schlafen und …” Seine Augen weiteten sich noch mehr und er machte einen Satz nach hinten, zog seine Hand aus ihrer und hielt beide abwehrend vor sich. “Ich will nicht mit dir schlafen! Also, doch, aber nicht heute. Irgendwann schon. Also ich fände es schön, das irgendwann mit dir zu erleben, aber …”

Als Elsa irritiert blinzelte, hielt er inne und fuhr mit seinen Fingern durch seine Haare am Hinterkopf. “Oh Gott”, er lachte leise, “ich mache das hier nur schlimmer und schlimmer.”

Seine Gegenüber kicherte auf diese Aussage nur.

“Weißt du”, Mario trat zu ihr, zog sie an sich, “nachdem wir jetzt hier sind, an diesem Punkt, will ich dich einfach nicht mehr gehen lassen. Ich will nicht von dir getrennt sein. Ich liebe es, mit dir zusammen zu sein und …” Er wurde rot. “Also selbst auf die Gefahr hin, dass es viel zu früh ist, es zu sagen, aber ich liebe dich, Elsa. Das tue ich schon lange und nun kann ich es dir nicht nur sagen, ich kann dich endlich auch in meinen Armen halten.” Er lächelte, zog sie enger an sich und senkte seinen Kopf zu ihrem. “Und ich kann dich endlich küssen.” Seine Lippen streiften ihre sanft. “Ich will dich einfach nur bei mir haben.”

Elsa kicherte erneut und erwiderte die Umarmung. “Da kannst du ja froh sein, dass es mir genauso geht. Ich will auch nicht von dir weg. Ich will bei dir bleiben, dich umarmen und dich ebenfalls”, sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihren Worten gleich darauf Taten folgen zu lassen, “küssen.”

Wieder versanken sie in einem ihrer atemberaubenden Küsse, hielten sich fest und ließen sich nicht los.

“Die Antwort ist also ja”, hauchte Elsa, als sie sich doch wieder voneinander gelöst hatten.

Mit einem strahlenden Lächeln blickte Mario sie an, ehe er sie einfach mit sich zog. Doch nun war er es, der gleich darauf aufgehalten wurde. Fragend sah er hinter sich. Dort stand sie, seine Freundin! Sie lächelte ihn ebenfalls strahlend an und legte ihren Kopf leicht schräg.

“Und es ist nicht zu früh, nein. Ich liebe dich auch, Mario.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Centranthusalba
2023-01-14T13:48:00+00:00 14.01.2023 14:48
Ach Mario, halt einfach die Klappe und küss sie einfach!😆
Antwort von:  Tasha88
14.01.2023 15:43
das beschreibt das ganze Kapitel einfach auf den Punkt genau XD
Antwort von:  Centranthusalba
14.01.2023 15:59
Und am nächsten morgen dann die Freunde so 😳😳😳
Antwort von:  Tasha88
14.01.2023 16:21
ungefähr so ;p


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