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Ausflug der (Chaos)Krähen

von

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Kapitel 4

Verwundert mustert Hinata mit schief gelegtem Kopf seine Freunde. Was genau machen Nishinoya und Tanaka da? Sie sind inzwischen im Freigehege angekommen. Dort kann man zwischen den Füchsen herumlaufen. Immer mal wieder schleichen sich seine Meister an einen Fuchs ran, schauen sich verstohlen um und versuchen dann nach dem Tier zu greifen. Doch die Füchse sind schneller als die beiden. Noch ehe sie eines der Tiere auch nur berührt haben, sind diese bereits wieder auf und davon.

“Was macht ihr denn da?”, fragt er, als die beiden einen weiteren Versuch starten. Ertappt zucken sie zusammen.

“Wir … also …”, stammelt Tanaka, der bis gerade gedacht hat, dass er und sein Kumpel still und leise genug sind, so dass man nicht sieht, was sie vorhaben. Und dann ertappt ihn ausgerechnet Hinata. Ausgerechnet der … Okay, immer noch besser als einer ihrer Ehemaligen. Alles ist besser, als dass Sawamura sie erwischt. Kurz zieht Tanaka seinen Kopf zwischen die Schultern. Seinen Satz muss er jedoch nicht zu Ende bringen. Nishinoya springt zu dem Jüngeren, neben dem wie immer Kageyama steht und an einem Röhrchen zieht, das in seinem geliebten Milchpäckchen steht. Hatte er nicht vor wenigen Minuten eines mit Trinkjoghurt? Ach, auch egal.

“Behaltet es bloß für euch”, zischt Nishinoya ihnen entgegen. “Wir wollen uns ein Maskottchen fangen.”

“Ein Maskottchen?”, fragt Hinata verwirrt und auch Kageyama wirkt auf diese Aussage so.

“Klar. Jeder große Club hat ein Maskottchen! Also haben auch wir eines verdient. Wir sind nämlich die Besten!”, erklärt Tanaka nun großspurig.

“Aber wir haben beim Frühlingsturnier doch gar nicht gewonnen.” Hinata wirkt immer noch sehr verwirrt, während Kageyama missmutig sein Gesicht verzieht. Er wird wirklich nicht gerne daran erinnert, dass sie nicht gewonnen, ganz im Gegenteil, dass sie verloren haben!

“Das ist völlig nebensächlich”, winkt Nishinoya jedoch ab. “Wir sind gut und wir haben ein Maskottchen verdient. Findet ihr nicht auch?”

Langsam nicken die beiden Jüngeren.

“Und an was habt ihr gedacht?”, fragt Hinata erneut.

“Ja was wohl! Sieh dich doch um, wo wir hier sind”, erklärt Tanaka, verschweigt dabei, dass er vorher auch nicht gleich auf das Naheliegende gekommen ist, als Nishinoya ihn auf die Idee mit dem Maskottchen angesprochen hat.

Kageyama lässt langsam sein Trinkpäckchen sinken.

“Ein Fuchs?”, fragt er zögerlich. “Aber sind wir nicht eigentlich eher Kr…”

“Ein Fuchs passt perfekt zu uns!” Nishinoya lässt ihn nicht aussprechen.

“Ja, genau. Ein Fuchs ist perfekt!”, stimmt Tanaka sofort zu.

“Ein Fuchs ist schon echt cool, findest du nicht auch Kageyama?” Hinata ist bereits Feuer und Flamme, seine Augen leuchten regelrecht.

“Ähm … okay”, murmelt dieser und wirkt eher so, als würde es ihn nicht interessieren.

“Ihr helft uns doch, oder?” Nishinoya steht plötzlich direkt vor Hinata und sieht diesem genau in die Augen.

“Natürlich!”, erwidert der Jüngere und seine Augen scheinen noch mehr als zuvor zu leuchten.

“Aber Daichi darf euch nicht erwischen. Und Chikara auch nicht! Die schimpfen nur.”

Wieder nickt Hinata, während Kageyama seine Stirn runzelt.

“Häh? Schimpfen die aber nicht auch, wenn ihr tatsächlich einen Fuchs fangt?”

“Ach halt die Klappe, Kageyama und versuche einen zu finden”, knurrt Tanaka den Jüngeren an, der leider nicht unrecht hat. Doch darüber wollen sie jetzt wirklich nicht nachdenken.

“Komm Kageyama, wir finden sicher den perfekten Fuchs!” Und schon hat Hinata seinen Kumpel am Ärmel dessen Jacke ergriffen und zieht ihn tatenlustig mit sich.
 

Ein paar Minuten später steht er nachdenklich da. Eine Hand liegt an seinem Kinn und er mustert etwas vor sich.

“Hey, Kageyama”, richtet er an diesen.

“Ja?” Mit einem wie immer mürrischen Gesichtsausdruck kommt dieser heran.

“Schau mal, die beiden Füchse da.” Hinata zeigt auf die Tiere, einer davon hat ein gelbbraunes Fell, der andere wirkt eher grau.

“Was ist mit denen?”

“Geht es nur mir so, oder erinnern die dich auch die Miya-Zwillinge?”
 

~🏐~
 

Etwa 1000 Kilometer weiter:

“Hatschi!”

“Hatschi!”

“Oh Gott, ihr seid ja widerlich!”

Rintaro Suna hat sein Gesicht verzogen, während sein Blick auf Atsumu und Osamu Miya gerichtet ist, die sich über die Nase wischen.

“Was denn? Hast du etwa noch nie niesen müssen?”, zischt Atsumu ihn an.

“Aber echt, Alter. Außerdem kam das wie aus dem Nichts”, murmelt auch Osamu, wozu sein Zwilling sofort nickt.

“Kita hat vermutlich noch nie genossen.”

Kurz herrscht Stille in der kleinen Gruppe und sie alle denken an ihren ehemaligen Kapitän zurück. Ja, irgendwie vermissen sie seine Art doch. Zumindest hatte er die Zwillinge unter Kontrolle. Suna schüttelt sich, dann zuckt er mit seinen Schultern.

“Egal wie, es ist ekelhaft! Vermutlich werdet ihr beide krank! Und dann steckt ihr uns alle noch an. Ehrlich, ich habe jetzt ein paar Tage frei! Die will ich doch nicht krank im Bett verbringen! Haltet euch gefälligst von mir fern, ihr Virenschleudern!”

“Ich bin keine Virenschleuder! Höchstens er!”

“Was? Du bist ein Arsch, Tsumu!”

“Du bist ein Arsch, Samu!”

“Ihr seid beide Ärsche!” Hitoshi Ginjima blickt nicht einmal von der Zeitschrift auf, die er gerade liest.

“Bitte?”

“Selber Arsch!”

Anstatt wie ansonsten miteinander zu streiten, verbünden sich die Zwillinge darin, sich vor ihren Freunden zu verteidigen. Und darin geht es total, unter, dass die beiden gerade noch haben niesen müssen.
 

~🏐~
 

Zurück in Miyagi:
 

Okay, diese Füchse sind verdammt schnell! Tanaka runzelt seine Stirn, als er dem Fuchs hinterher sieht, der gerade vor ihm davon rennt. Irgendwie hatte er gedacht, dass diese vielleicht Katzenähnlicher wären. Also dass man sie mit “miez miez” Geräuschen anlocken könnte. Aber nein, irgendwie nicht … Nishinoya versucht es gerade wieder bei einem Fuchs. Er kniet auf dem Boden, hat eine Hand in dessen Richtung ausgestreckt und macht diese komischen Geräusche, während er die Finger aneinander reibt. Man kann es sich denken - den Fuchs interessiert das null. Null komma null null.

Immer noch nachdenklich mustert Tanaka den Fuchs, ehe ihm eine Idee kommt. Vielleicht hat er ja etwas dabei, mit dem er das Tier anlocken kann. Kurzerhand nimmt er den Rucksack von seinem Rücken und öffnet ihn, um darin herum zu wühlen. Geldbeutel, ne. Handy? Sicherlich auch nicht. Kaugummi? Essen Füchse Kaugummi? Vermutlich nicht. Vielleicht Taschentücher? Damit könnte das Tier spielen. Aber auch Taschentücher überzeugen Tanaka nicht. Da schließt sich seine Hand um etwas längliches, gelbes. Sein Gesicht hellt sich auf. Oh ja! Eine Banane! Essen Füchse Bananen? Kurz überlegt er, dann zuckt er mit den Schultern. Eine Banane ist Obst und Obst ist ja bekanntlich gesund. Also wird es auch gesund für den Fuchs sein! Und kurzerhand schält er die Frucht in seinen Händen und macht sich gleich darauf auf den Weg zu seinem Kumpel.

“Was hast du vor, Ryu?”, fragt dieser.

“Vielleicht können wir ihn mit einer Banane anlocken”, erklärt Tanaka und bricht ein Stück davon ab, um es den Fuchs entgegen zu halten.

“Oh, das ist eine gute Idee! Du bist so schlau, Tanaka!”, begeistert sich Nishinoya.

“Nicht wahr?”, brüstet sich sein Freund.

Gespannt blicken sie zu dem Fuchs, der gerade tatsächlich seinen Kopf hebt und die Schnauze in ihre Richtung streckt. Man kann sehen, dass er schnuppert und dann langsam aufsteht. Die schwarzen Knopfäuglein betrachten die beiden Männer, ehe sie wieder auf das Obst in der Hand des einen gerichtet werden. Das kleine Tierchen wackelt mit den Ohren, die er dann ebenfalls in die Richtung spitzt. Ob er es wohl wagen soll? Kurz zuckt das Fell, dann tapst er vorsichtig auf das zu, was er jetzt haben will. Da sich die Männer nicht bewegen, macht er sich etwas flach, läuft aber trotzdem weiter auf sie zu. Die hellgelbe Frucht, das ist sein Ziel!

Tanaka bemerkt aus den Augenwinkeln, dass Hinata und Kageyama in ihrer Nähe auftauchen und auch gespannt auf den Fuchs blicken, der ihnen tatsächlich näher kommt. Zwar langsam und vorsichtig, aber er kommt!

“Bleibt wo ihr seid”, zischt er ihnen zu und sofort bleiben sie stehen, beobachten aber aufgeregt. “Hey Noya”, richtet er anschließend an diesen.

“Ja?”

“Wenn er herkommt und die Banane frisst, dann pack ihn, ja?”

“Mache ich.”

Und schon sind die beiden noch angespannter. Nur noch ein Meter, dann haben sie ihr Maskottchen!
 

Verdammt, das darf doch wohl nicht wahr sein! Wie kann es sein, dass diese dummen Krähen bereits einen Fuchs haben? Er ist es doch, nein, die Aoba Johsai ist es, die einen Fuchs als Maskottchen verdient haben, niemand anderes! Neidisch beobachtet auch Oikawa, was da gerade passiert. Und verdammt, die Idee mit der Banane war gut, das muss er leider eingestehen. Aber ansonsten bekommen die Krähen keinen und zwar überhaupt keinen Respekt vor ihm! Auch wenn sie die Shiratorizawa besiegt haben und beim Frühlingsturnier waren. Zufall, sonst nichts!
 

“Gleich Noya, gleich!” Tanaka hält sich nur mit Mühe und Not zurück. Sein Adrenalinspiegel ist gerade so hoch, dass er am liebsten aufspringen und rennen würde. Gleich haben sie ihn! Gleich ist ihr Fuchs bei ihnen! Er braucht dringend noch einen Namen! Welchen nur? Kiyoko! Das ist der schönste Name der Welt! Und sie freut sich sicher, wenn sie für immer ein Teil des Volleyballclubs bleibt! Aber ist das überhaupt ein Weibchen? Fragend legt Tanaka seinen Kopf schräg. Okay, wenn es ein Männchen ist, dann kommt es doof, wenn er Kiyokos Namen trägt. Seine Augen weiten sich. Kiyo! Er nennt ihn Kiyo, das passt doch.

“Noya, er heißt Kiyo, klar?”, presst er hervor.

“Klar, cooler Name”, stimmt Nishinoya zu und man hört auch seiner Stimme an, wie angespannt er ist.

Und da ist der Fuchs bei ihnen. Er schnuppert an der Banane, öffnet sein Maul und schnappt sie sich. Doch der Fuchs ist nicht der Einzige, der zuschnappt. Schon sind Nishinoyas Hände da und schließen sich um den schlanken Körper des Tieres, das gleich darauf in die Höhe gehoben wird. Es fiepst und strampelt mit den Beinen, windet den ganzen Körper hin und her. Und dann schnappt der Fuchs nochmal zu. Bereits im nächsten Moment hat er seine kleinen, rasiermesserscharfen Zähne in Tanakas Jacke gebohrt und reißt seinen Kopf hin und her.

“Ihr habt ihn gefangen!”, ruft Hinata begeistert und taucht gleich darauf neben ihnen auf.

“Ja, haben wir!”, presst Tanaka zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, während er versucht seinen Ärmel zu retten, doch keine Chance.

“Ah, cool”, gibt auch Kageyama trocken von sich.

“Nicht wahr? Endlich haben wir ein Maskottchen!”

“Wir haben was?”, erklingt eine fragende Stimme hinter ihnen.



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