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Champ Stories 2

Band 2: Ralia
von
Koautor:  Flordelis

Vorwort zu diesem Kapitel:
Heute ist mein Geburtstag. ♥
Einen besseren Anlass für den Start von Band 2 gibt es eigentlich gar nicht. :3 Komplett anzeigen

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Lange nicht gesehen

Seit 24 Tagen waren Delion und Raelene ein Paar, also lag nicht mal ein kompletter Monat hinter ihnen. Dafür war allerdings schon so einiges passiert. Ihr Alltag und somit ihr Leben hatte sich komplett verändert. Und das positiv – immerhin wohnten sie nun auch zusammen, wodurch sie sich jeden Tag sehen konnten.

Vor etwa zwei Wochen hatte sich Endynalos dazu entschieden, Delions Team beizutreten und gehörte nun zu ihrer Familie. Von Tag zu Tag lernte er neue Seiten an Menschen sowie Pokémon kennen und entwickelte sich dadurch in seinem Verhalten äußerst prächtig. Inzwischen konnte Raelene kaum noch fassen, wie viel Angst sie einst vor Endynalos hatte. In Wahrheit war er wirklich liebenswert. Sobald man miterlebt hatte, wie vorsichtig er mit anderen Pokémon umging und mit welch kindlicher Neugier er sie manchmal nachahmte, konnte man sich kaum noch vor ihm fürchten.

Endynalos' neuer Pokéball schien glücklicherweise tatsächlich sehr gemütlich zu sein, denn er störte sich bislang nicht daran, wenn er zwischendurch für einige Zeit in diesem bleiben musste. Auch nicht an diesem Tag, an dem Delion und Raelene auf dem Weg zur Pokémon-Ranch waren, um ihr Gorgasonn abzuholen. Bald war nämlich Vollmond und Raelene wollte ihrem Pokémon nicht das besondere Ritual in solchen Nächten verwehren. Daher saßen sie gerade auf Glurak und flogen gemütlich über Galars malerische Landschaften hinweg.

Mittlerweile flog Raelene wirklich gerne auf Glurak. Sie vertraute ihm, weshalb sie keine Angst mehr davor hatte zu fallen. Außerdem hielt Delion sie jedes Mal gut fest. Dank diesem Gefühl der Sicherheit saß sie nun aufrecht und genoss die atemberaubende Aussicht. Aus dieser Höhe sah ihr geliebtes Galar oft vollkommen anders aus, wodurch sie ganz neue Seiten an ihrer Heimat entdeckte.

Das Wetter meinte es an diesem Tag auch wieder gut mit ihnen, der Himmel war strahlend blau und durch die Sonne trotz des Windes angenehm warm. Lange blieb es vermutlich nicht mehr so angenehm. Schließlich war Ende September, sie hatten also bereits Herbst.

Als die Ranch nach einigen Minuten Flugzeit in Sichtweite kam, stieg sofort Raelenes Aufregung. „Da ist sie ja schon!“

Raelene freute sich wirklich wahnsinnig darauf, all ihre anderen Pokémon endlich wiederzusehen und sie Delion vorzustellen. Besonders Gorgasonn vermisste sie sehr. Am liebsten hätte sie immerzu alle auf einmal bei sich, auch wenn das für eine Menge Chaos sorgen würde.

„Schneller~!“, rief Raelene ungeduldig – eine Hand presste sie bereits auf ihre Kappe, um sie nicht zu verlieren.

Glurak stimmte mit einem Brummen zu, senkte den Kopf ein wenig und beschleunigte den Flug. Delion konnte nicht anders als darüber zu lachen. Noch vor kurzem hatte Raelene aufgrund ihrer leichten Höhenangst einen gewissen Respekt vor solchen Flügen gehabt und nun fühlte sie sich derart sicher, dass sie sogar das höchste Tempo wollte, das Glurak anbieten konnte. Für ihn musste das genauso unglaublich sein.

Dennoch drückte Delion Raelene schützend an sich. So nahe bei ihm zu sein war nach wie vor ein angenehmes Gefühl, das ihr Herz erfüllte. Durch Gluraks eindrucksvolle Geschwindigkeit kamen sie kurz darauf schon an ihrem Ziel an. Selbstverständlich wäre Raelene gerne noch länger ganz dicht bei Delion geblieben, doch sie konnte es auch kaum erwarten abzusteigen. Auf dem Rückflug käme sie nochmal in den Genuss, (Komma) diesen Schutz zu erleben, den Delion ihr gab.

Die Pokémon-Ranch war riesig und bestand aus unzähligen Weiden voller Pokémon. Hier und da gab es große Scheunen, in die sich die Pokémon bei Bedarf zurückziehen konnten. Manche davon wurden auch als Lager für Futter und andere Werkzeuge genutzt, die man auf dem Land oder für die Pflege der Pokémon benötigte. Am äußersten Rand, in der Nähe der Hauptstraße, stand das Wohnhaus in dem die Familie lebte, von der diese Ranch ins Leben gerufen worden war. Dort befand sich im Erdgeschoss auch der Empfang.

Alleine war es stets schwierig sich an diesem Ort zurechtzufinden, besonders für Delion, wie Raelene sich vorstellen konnte. Vor ihrem Abflug hatten sie die Ranch daher telefonisch über ihren Besuch informiert und wurden somit bereits von einer Mitarbeiterin erwartet. Noch während Glurak zur Landung ansetzte winkte ihnen eine Mitarbeiterin lächelnd und kam auf sie zu.

„Hallo, Champ und Präsident~“, begrüßte die junge Frau sie munter. „Schön, Sie beide wiederzusehen. Ihre Pokémon werden sich bestimmt auch freuen.“

„Das hoffe ich doch~“, erwiderte Raelene, nachdem sie selbst einen kurz Gruß ausgesprochen hatte.

Mit einem gut gelaunten „Ich auch~“ schloss sich Delion ihrer Aussage an.

Da es zu ihrem Ritual geworden war, half Delion Raelene beim Absteigen. Dabei erzählte er ihr, wie er sich einmal hier verlaufen hatte, was sie kein bisschen überraschte. Auf der Suche nach seinen eigenen Pokémon war er über die von anderen Trainern gestolpert, die zumindest sehr zutraulich und freundlich gewesen waren. Letztendlich hatte ihn ein Heiteira dorthin gebracht, wo er eigentlich hingehen wollte. Woher es so genau wissen konnte, auf welcher Weide seine Pokémon waren, wusste Delion bis heute nicht, aber er war diesem Heiteira damals sehr dankbar für die Hilfe gewesen.

Die Mitarbeiterin begrüßte auch noch Glurak herzlich, bevor sie die drei bat, ihr einfach zu folgen. Dem kamen sie dankend nach. Glurak kehrte nicht in seinen Pokéball zurück, sondern schloss sich ihnen zu Fuß an. Daraufhin liefen sie an ellenlangen Zäunen vorbei und durch eine Allee aus Beerenbäumen nach der anderen. Um sie herum waren ununterbrochen die Rufe von verschiedenen Pokémon zu hören, wodurch eine wirklich aufregende und vor allem lebhafte Atmosphäre herrschte.

„Geht es denn allen soweit gut?“, erkundigte Raelene sich.

„Ja, keine Sorge“, antwortete die Mitarbeiterin. Etwas zögerlich sprach sie weiter. „Ralia ist manchmal etwas ... schwierig, aber sie hat hier genug Platz, um sich auszutoben.“

Ralia.

Natürlich hatte Raelene sie nicht vergessen, ganz im Gegenteil. Bei ihr war es ein bisschen wie bei Endynalos, bevor sie ihn befreit hatten. Weil sie das Thema frustrierte und ängstigte, dachte sie nicht gerne darüber nach. Keine gute Eigenschaft. Erst recht nicht für einen Champ.

Neugierig lehnte Delion sich etwas nach vorne, bis er Raelenes Gesicht richtig sehen konnte. „Wer ist Ralia?“

Ihm gegenüber hatte sie diesen Namen bisher nicht erwähnt, da konnte er verständlicherweise nur hellhörig werden. Besonders nachdem die Mitarbeiterin erwähnt hatte, wie schwierig Ralia – was ein Spitzname für eines ihrer Pokémon war – manchmal sein konnte. Raelene wollte Delion nicht ausweichen, zumal er Ralia sowieso gleich sehen würde. Irgendwie bekam sie aber den Drang, sich bei ihm zu entschuldigen, aber das hätte ihn nur verwirrt.

„Ich muss dir was gestehen“, sagte Raelene gedämpft und holte tief Luft. „Ich war doch schon mal in deinem Zimmer, bevor du es mir gezeigt hast. Ganz kurz.“

Wer hätte diesen Pokéball, der dort damals, vor vielen Jahren, einsam und allein auf dem Boden lag, einfach eiskalt ignorieren können? Zumindest nicht Raelene.

„Und dort hab ich Ralia gefunden, aber da war sie noch ein kleines Glumanda.“ Diese Erinnerung brachte sie zum Lächeln. „Das war übrigens ein sehr süßes Geschenk~.“

„Ah, stimmt!“ Delion strahlte direkt, als auch er sich daran zu entsinnen schien. „Ich habe dich nie damit kämpfen gesehen und du hast nichts gesagt, da ging ich davon aus, dass das Geschenk dich nicht erreicht hat.“

Schon die Vorstellung wäre traurig. Was, wenn seine Mutter oder seine Großeltern den Pokéball einfach weggeräumt hätten und es keinem eingefallen wäre, ihm deswegen Bescheid zu sagen? So gesehen war es gut, ohne Erlaubnis sein Zimmer betreten zu haben.

„Ich bin froh, dass du es gefunden hast. Aber es klingt, als wärst du überfordert gewesen mit Ralia.“

„Überhaupt nicht!“, versicherte Raelene rasch. „Sie war echt super lieb und hat mich immer vor allem beschützen wollen. Selbst wenn nur ein kleines Raupy auf mich zukam.“

Daran dachte sie gerne zurück. Sie wusste nicht, warum Ralia damals so besessen davon gewesen war, auf sie aufzupassen. Ob Delion ihr etwas in der Richtung gesagt hatte?

„Als sie sich entwickelt hat“, fuhr Raelene fort, „befand ich mich gerade in meiner rebellischen Phase ... du weißt schon. Ich glaube, das hat sie etwas durcheinander gebracht. Es ist also mein Fehler, dass es zwischen uns irgendwie schwierig geworden ist.“

„Ah, verstehe.“ Nickend fuhr Delion sich mit Daumen und Zeigefinger über seinen Bart. „Gut, ich hätte nicht gedacht, dass du in so eine Phase kommen würdest, sonst hätte ich sie dir später geschenkt.“

Etwas an Raelenes Geschichte bezüglich Ralia stimmte ihn aber offensichtlich glücklich, wenn sie sein Lächeln richtig deutete.

Zuversichtlich sah Delion sie an. „Aber Fehler lassen sich ja auch wieder berichtigen, meinst du nicht?“

Da hatte Delion recht.

Sogar mit Endynalos war alles gut ausgegangen. Vielleicht wäre Raelene nun bereit, sich Ralia wieder anzunähern. Dieses Problem könnten sie direkt bei diesem Besuch in Angriff nehmen. Es wäre sonst schade, wenn Ralia immer nur auf der Ranch bleiben müsste, so schön dieser Ort auch sein mochte.

„Ja, ich werde es versuchen!“, antwortete Raelene entschlossen. „Nun weiß ich ja, was für ein Mensch ich sein will und so. Also kann ich sie bestimmt erreichen.“

Zufrieden nickte Delion ihr zu, als wolle er sie genau so reden hören. Anschließend wies die Mitarbeiterin sie darauf hin, dass sie bei der Weide angekommen waren, wo sich Raelenes Pokémon aufhielten. Freundlich wünschte sie ihnen viel Spaß und bat darum, bei jeglichen Fragen ins Familienhaus zu kommen, wo immer jemand am Empfang anzutreffen sei. Beide bedankten sich bei ihr und versicherten, sich zu melden, falls etwas sein sollte.

Danach ging die Mitarbeiterin davon und Delion konzentrierte sich wie gebannt auf die Weide. Sicher erwartete er, Pokémon zu sehen, die er schon von ihren Kämpfen her kannte, aber auch einige, welche er bislang noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Auch Raelene war gespannt darauf, wie er und ihre Pokémon aufeinander reagieren würden. Statt zu warten oder nur Ausschau zu halten, betrat Raelene die Weide sofort, um alle zusammenzutrommeln.

Kaum hatte sie zwei Schritte gemacht, sprang sie von der Seite auch schon ein lebhaftes Folipurba an und warf sie spielerisch zu Boden, ins weiche Gras.

„Das ging ja schnell~.“ Raelene lachte, weil ihr Pokémon aufgeregt über ihr Gesicht schleckte. „Hallo, Folipurba.“

Wesentlich eleganter näherte sich dagegen Silembrim, die neben den beiden stehen blieb und Raelene mit ihrem Tentakel, dessen Ende wie eine Hand geformt war, zur Begrüßung sacht den Kopf tätschelte. Kurz darauf eilte auch ein Gaunux herbei, das Folipurba mit seinem Schweif von Raelene runter schob, um selbst Anspruch auf sie zu erheben.

„Och, ihr seid alle so süß! Ich hab euch auch vermisst~.“

Delion, der das Ganze nur beobachtete, schmunzelte ein wenig. In seinen Augen funkelte eine Art Erkenntnis auf, welche aufgrund des Verhaltens ihrer Pokémon soeben noch mehr Bestätigung fand.

„Du scheinst echt beliebt zu sein bei ihnen“, merkte er an. „Wundert mich gar nicht.“

„Awww, du bist auch total süß~“, entgegnete Raelene auf seine Worte.

Weil Folipurba von Gaunux verdrängt worden war, ging er stattdessen neugierig auf Delion zu und schnupperte an ihm. Um es Folipurba leichter zu machen, kniete Delion sich hin und ließ sich von ihm ausgiebig begutachten. Wahrscheinlich auch in der Hoffnung, Folipurba anschließend streicheln zu dürfen. Den Versuch war es jedenfalls wert – und er hätte sicherlich Erfolg damit.

Derweil richtete Raelene sich wieder auf und strich Gaunux über den Rücken. „Aber das sind noch nicht alle. Wo steckt denn-, ah, da ist sie ja!“

Einige Meter entfernt war Gorgasonn zu sehen, wie sie ganz langsam in ihre Richtung hüpfte und dabei vielmehr schwebte. Jeder könnte auf Anhieb erkennen, wie sehr Gorgasonn sich bemühte, möglichst schnell zu Raelene zu gelangen. Flüchtig folgte Delion Raelenes Blick und entdeckte Gorgasonn ebenfalls. Bis sie bei ihnen ankäme, dürfte es noch eine Weile dauern.

Dessen war sich auch Delion sicher, weshalb er Raelene zunickte. „Willst du ihr nicht entgegengehen?“

Inzwischen erkannte Folipurba an ihm wohl Raelenes Geruch und das genügte schon, um ihm zu sagen, dass er sich bei ihm Streicheleinheiten abholen konnte. Deswegen setzte Folipurba sich vor Delion hin und sah ihn erwartungsvoll an. Genau das hatte sie schon erwartet.

Raelene nickte zurück und vertröstete Gaunux sowie Silembrim kurz, bevor sie in Gorgasonns Richtung lief. Plötzlich lenkte ein grelles Licht in der Nähe die Aufmerksamkeit aller auf sich. Vom Himmel schoss auf einmal ein Flammenwurf nieder, der eine Schneise zwischen Raelene und Gorgasonn zog. Noch während Raelene erschrocken abbremste, lenkte sie den Blick nach oben. Ein Glurak flog einige Meter über ihr in der Luft.

Es war Ralia. Ihre Statur war deutlich zierlicher als die von Delions Glurak, außerdem war sie etwas kleiner, wie Raelene nun auffiel. Trotzdem war ihre Gestalt durchaus respekteinflößend, erst recht wenn sie so bedrohlich über einem flog und dabei ein finsteres Gesicht machte.

„Hey ...“, begrüßte sie Ralia nervös. „Lange nicht gesehen.“

Von Delions Glurak kam ein unzufriedenes Brummen. Ihm missfiel dieses unangemessene Verhalten gegenüber einem Trainer anscheinend. Ein kurzer Blick über die Schulter verriet Raelene, dass Delion schon die Hand gehoben hatte, um Folipurba zu streicheln, nun jedoch inne hielt und Ralia nachdenklich betrachtete.

Schwerfällig landete Ralia vor Raelene, weshalb sie lieber wieder nach vorne sah. Ihr Glurak ließ die Flügel ausgestreckt und starrte sie weiterhin ungehalten an. Obwohl sie kleiner und zierlicher war als Delions Glurak, hatte Raelene irgendwie ein bisschen Angst vor ihr. Aber das sollte sie nicht fühlen. Immerhin war Ralia ein Teil ihrer Familie.

„Hast ja recht, du willst auch begrüßt werden.“ Raelene bemühte sich, so natürlich wie möglich zu wirken. „Wie geht's dir?“

Als Raelene die Hand ausstreckte, mit dem Vorhaben, Ralias Hals zu tätscheln, wich diese genervt aus. Etwas unbeholfen kratzte Raelene sich am Kopf, bevor sie zu Delion deutete.

„Ich wollte euch heute mit Delion vertraut machen. Er und seine Pokémon gehören jetzt auch zur Familie.“

Lächelnd winkte Delion ihnen zu, weil sie auf ihn zu sprechen kamen. Einige ihrer Pokémon kannten ihn schon, wenn auch nur aus Erzählungen, denn gekämpft hatte er gegen ein paar von ihnen davon nie. Zumindest Ralia kannte er aber natürlich aus anderen Gründen.

Deswegen wandte er sich ihr ohne jegliche Furcht zu. „Hey, wir haben uns auch lange nicht gesehen. Danke, dass du auf Raelene aufgepasst hast.“

Ralia lenkte ihren Blick zu Delion, woraufhin ihre Mimik deutlich weicher wurde. Sie nickte aber nur kurz und kehrte ihnen den Rücken zu, um wieder zu gehen. Wenigstens schien sie gegenüber Delion immer noch Respekt zu empfinden. Solange Ralia nicht vollkommen abgeneigt gegenüber Menschen war, dürfte es noch Mittel und Wege geben, ihre Sympathie und ihr Vertrauen zurückzugewinnen. Vielleicht gelang es Raelene doch noch, ihr im Laufe des Tages mit seiner Hilfe etwas näher zu kommen.

Nun war erst mal der Blick auf Gorgasonn wieder frei, die inzwischen ein kleines Stückchen nähergekommen war. Nicht mal der Flammenwurf hatte sie abschrecken können. Raelene sah noch einige Sekunden Ralia hinterher, ehe sie die letzten Meter zu Gorgasonn überwand und sich vor ihr hinkniete.

„Hallo, meine Süße! Lass dich drücken~.“

„Tu das nicht!“, rief Delion ihr erschrocken zu.

Zu spät. Liebevoll schlang sie bereits die Arme um Gorgasonn und spürte sofort, wie ihr Körper schlagartig schwächer wurde, doch Raelene hielt sie weiter fest. Zwar besaß Delion selbst kein Gorgasonn, schien jedoch zu wissen, dass der Kontakt mit einem solchen für einen Menschen gefährlich sein konnte und hatte sie aus dem Grund davon abhalten wollen.

„Keine Sorge, alles ... guuut ...“, murmelte Raelene benebelt.

Kurz darauf kippte sie aber schon zur Seite, völlig verkrampft, als wäre sie versteinert worden. Dennoch lachte sie, mit dem Ziel, alle zu beruhigen. Gorgasonn sah nämlich schon besorgt zu ihr hinunter. Bei diesem traurigen Blick, den das Pokémon von Natur aus besaß, fühlte Raelene sich gleich dazu motiviert, sie nochmal zu umarmen. Aus Mangel an Kraft blieb sie aber liegen.

„Du brauchst nun mal ganz viel Liebe.“ Raelene lächelte ihrem Gorgasonn zu. „Meine Energie baut sich schon wieder auf~.“

Von ihrer Position aus konnte sie Delion seufzen hören, mit einer Mischung aus Erleichterung und Sorge. „Macht sie das immer?“

Bestimmt richtete er diese Frage an Folipurba, den er in dieser Sekunde vermutlich auch endlich streichelte. Sie musste es nicht mal sehen, denn sie konnte sich auch so denken, dass Folipurba als Antwort nickte und dabei mit geschlossenen Augen die Streicheleinheiten genoss. Raelenes Pokémon kannten das eben schon, manchmal kippte sie einfach um. Sei es, weil sie Gorgasonn umarmte oder irgendwo runter fiel. Bislang hatte Raelene sich glücklicherweise nie ernsthaft verletzt. Also war das eigentlich nicht so schlimm.

„Wo sind denn deine Pokémon?“, hakte Raelene nach, noch auf dem Boden liegend. „Ich muss sie doch auch kennenlernen~.“

„Nicht weit weg von hier“, antwortete Delion ihr. „Glaub ich. Glurak bringt uns hin, wenn wir hier alle getroffen haben.“

Von Gluraks Seite aus ertönte ein zustimmendes Grummeln.

„Wir können ja dann auch mal fragen, ob man unsere Pokémon auf eine Weide zusammenlegen könnte“, schlug er vor.

„Gute Idee~!“

Auf die Weise bekämen ihre Pokémon untereinander auch die Gelegenheit dazu, sich miteinander anzufreunden. Auch ohne die Anwesenheit von Delion und Raelene.

„Wie du schon merkst, freundet sich Folipurba schnell mit jedem an, den ich mag. Die anderen werden dich sicher auch alle schnell lieb gewinnen.“

Schließlich konnte man Delion nur gern haben. Er war großartig! Mit seiner Hilfe taute mit Sicherheit auch Ralia wieder auf, doch Raelene würde sich auch selbst darum bemühen.

„Lanturn ist bestimmt im Teich.“ Im Liegen drehte Raelene den Kopf ein wenig, bis sie Delion halbwegs sehen konnte. „Wir können ja mal da rübergehen.“

„Klar, machen wir das~“, stimmte er zu, äußerst begeistert – der Fakt, dass sie auch Wasser-Pokémon besaß, schien für ihn eine tolle neue Information über sie zu sein.

Freundschaftlich strich er über Folipurbas Kopf, bevor er wieder aufstand und zu Raelene ging, nur um neben ihr auf sie hinunterzublicken. „Kannst du aufstehen oder soll ich dir helfen?“

Raelene streckte die Arme nach oben aus und lächelte. „Ich brauche definitiv Hilfe. Am besten von einem starken, schönen und liebenswerten Mann~.“

Gorgasonn gab einen überraschten Laut von sich und hüpfte einmal nach oben, woraufhin sie langsam zurück Richtung Boden schwebte. Gaunux umkreiste Delion und musterte ihn dabei genauer, als wolle er prüfen, ob er seine Trainerin wirklich an diesen Menschen abtreten könnte. Folipurba dagegen wälzte sich gerade gut gelaunt im Gras und bekam nicht wirklich etwas mit.

„Da hast du Glück, dass ich gerade da bin.“

Für einen kurzen Moment erwiderte Delion Gaunux' Blick, während er ihm mit den Augen folgte. Abschrecken ließ Delion sich so leicht aber nicht und bückte sich zu ihr hinunter, um Raelene mühelos hochzuheben – und so stand er nur wenige Sekunden später mit ihr in seinen Armen da.

„Gut so?“

„Perfekt~“, sagte Raelene zufrieden.

Sofort musste sie daran zurückdenken, wie Delion ihr in der Einrichtung, wo Endynalos verwahrt worden war, versprochen hatte, sie bald mal wie eine richtige Prinzessin zu tragen. Unbewusst war es nun tatsächlich dazu gekommen. Jedenfalls hatte Raelene das nicht geplant, denn sie umarmte ihr Gorgasonn ständig. Wie Raelene schon sagte, brauchte es ganz besonders viel Liebe.

Schnell bahnte sich aber ein Hauch von Verlegenheit an, weshalb sie sich räusperte. „Bis zum Teich hab ich sicher wieder genug Energie.“

Nach diesen Worten wandte sie sich an Gaunux und versicherte ihm, dass er immer einen ganz besonderen Platz in ihrem Herzen haben würde. Diese Worte genügten ihm eindeutig, denn er streckte stolz die Brust heraus und lief mit federnden Schritten voraus, um Delion den Weg zu weisen.

Schmunzelnd zwinkerte Raelene Delion zu. „Er ist etwas besitzergreifend, aber hat ein gutes Herz.“

Silembrim stimmte leise kichernd zu. Sie war Delion gefolgt und wirkte nun äußerst entzückt davon, wie er Raelene trug.

„Hätte mich auch gewundert, wenn er kein gutes Herz hat“, kommentierte Delion nachsichtig. „Schließlich hat er dich gern~.“

Wollte er damit etwa sagen, jeder, der Raelene nahestand, musste ein gutes Herz haben? Wie kam er denn darauf? Nachzufragen traute sie sich nicht so recht, also akzeptierte sie das einfach. Irgendwie klang das nämlich nach einem schönen Kompliment.

Delion folgte Gaunux in Richtung des Teiches, wo sie Lanturn treffen wollten. Schon aus einigen Metern Entfernung konnte man sehen, dass im Teich in regelmäßigen Abständen etwas aufblitzte. Dabei handelte es sich um Lanturns Antennen, die hell leuchteten. Gaunux kam zuerst an und rief mit fauchenden Lauten nach Lanturn. Tatsächlich streckte sie kurz darauf den Kopf aus dem Wasser, gefolgt von einer Aquaknarre, mit der sie den Störenfried mitten ins Gesicht traf.

Empört wich Gaunux zurück und knurrte Lanturn an. Sie lachte aber nur und drehte einige Kreise im Wasser. Erst als sie Raelene sah, sprang sie mit einem hohen Satz aus dem Teich und landete punktgenau in Raelenes Armen.

„Na, du freches Ding? Du kannst es immer noch nicht lassen, hm?“

„Du bist ja ein richtiger Pokémon-Magnet“, urteilte Delion lachend. „Hast du sie wirklich gefangen oder sind sie dir freiwillig gefolgt, wenn du sie getroffen hast?“

Bei dem einen oder anderen Pokémon wäre das sogar nachvollziehbar. Viele Arten bevorzugten die Gesellschaft von Menschen und ließen die Wildnis lieber hinter sich.

„Das kommt dir jetzt nur so vor, weil ich sie alle schon ein paar Jahre bei mir habe.“ Behutsam tätschelte Raelene ihr Lanturn und störte sich nicht daran, etwas nass zu werden. „Die Kleine hier, zum Beispiel, hat mir am Anfang echt einige Nerven geraubt. Sie war noch ein Lampi, als ich sie getroffen habe. Während meiner Arena-Challenge. Da waren wir in Keelton am Hafen, wo sie die ganze Zeit Gloria mit Wasser bespritzte, bis sie sogar Tränen in den Augen hatte. Da bin ich richtig wütend geworden und hab einen ganzen Tag damit verbracht, sie zu fangen.“

Die anderen hatten sich einen schönen Tag in Keelton gemacht, nur Raelene war bis zum Abend beschäftigt gewesen. Lampi hatte sie sehr auf Trab gehalten.

„Und als ich sie dann endlich hatte, war sie lange Zeit noch richtig frech“, erzählte Raelene weiter. Seufzend schüttelte sie den Kopf. „Vor allem wollte sie nie mein Curry essen. Erst als ich sie mal mit dem Essen beworfen habe, fand sie das wohl so lustig, dass das Eis zwischen uns gebrochen ist.“

Eine außergewöhnliche Art und Weise, sich mit einem Pokémon anzufreunden. Jedenfalls sagte ihr genau das Delions verdutzter Gesichtsausdruck, dem ein Schmunzeln folgte. „Solange es letztendlich funktioniert hat, passt das ja.“

„Das stimmt~.“

Manche Trainer kamen eben durch die unterschiedlichsten und seltsamsten Methoden ihren Pokémon näher. Ob das auch auf Delion zutraf? Irgendwann müsste sie ihn mal fragen, wie er sich mit seinen Pokémon angefreundet hatte. Vielleicht bekam sie sogar heute schon eine dieser Geschichten von ihm zu hören, sobald sie bei seinen Pokémon waren.

Raelene legte eine Hand auf Lanturns Mund, als sie bemerkte, dass die Kleine Delion so verdächtig ansah. Mit einem Kopfschütteln gab sie Lanturn zu verstehen, Delion nicht mit Wasser zu bespritzen. Ihre Antennen blinkten auf, was Raelene versicherte, ihr Lanturn würde brav sein. Zufrieden löste Raelene ihre Hand daher wieder von Lanturns Mund.

„Also, das sind meine Pokémon, die gerade auf der Ranch sind.“ Lächelnd ließ Raelene den Blick über ihre Pokémon schweifen. „Mottineva ist meistens lieber für sich alleine, aber sie kennst du. Ich hatte sie schon beim Champ-Cup damals dabei, genau wie Silembrim.“

„Ja, an Mottineva erinnere ich mich~.“

Alles andere hätte Raelene auch gewundert. Wie könnte man Mottinevas vergessen? Selbst wenn man keine Vorliebe für Käfer-Pokémon besaß, musste man doch zugeben, wie hübsch und elegant Mottinevas waren. Deswegen hatte Mel auch eines im Team.

„Wollen wir dann mal nachsehen, wie es meinen Pokémon geht?“, fragte Delion.

Aufgeregt nickte Raelene, während Gaunux entschieden den Kopf schüttelte. Er würde sich schon noch daran gewöhnen, dass die Familie nun wesentlich größer geworden war. Deshalb wollte sie Delions Pokémon unbedingt auch kennenlernen. Sie waren sicher alle super-stark und lebhaft – oder sehr ruhig und erwachsen, ähnlich wie Glurak.

Raelene warf einen Blick zu Gorgasonn, die sich erneut sichtlich bemühte, ihnen zum Teich zu folgen. „Ich sage nur Gorgasonn Bescheid, dass sie sich keine Sorgen machen muss und ich sie auf jeden Fall mitnehme. Sonst denkt sie noch, ich hätte vergessen, dass bald Vollmond ist.“

„Stimmt, deswegen waren wir ja hier.“

Ohne Umschweife oder jegliche Aufforderung trug er Raelene zu Gorgasonn hinüber. Dabei dachte er wohl gar nicht daran, dass er sie eigentlich wieder auf den Boden lassen könnte. Inzwischen fühlte sie sich schon wieder besser, weil es nur eine kurze Umarmung gewesen war. Aber Raelene fand es selbst einfach zu schön, sich von ihm herumtragen zu lassen, egal wie verlegen sie das gleichzeitig machte – und vom Gewicht her schien es für ihn auch absolut kein Problem zu sein.

Erst bei Gorgasonn bat sie Delion darum, sie abzusetzen, so dass sie sich vor sie hinknien konnte. „Keine Sorge, ich hab unseren Ausflug bei Vollmond nicht vergessen. Ich gehe eben Delions Pokémon begrüßen und sobald wir wieder gehen, nehme ich dich mit. Dedenne freut sich schon darauf, hier alle Beerenbäume leer zu futtern~.“

Erfreut hüpfte Gorgasonn einmal und schwebte träge wie ein Luftballon zu Boden. Dieses Bild war immer wieder zu süß, davon konnte Raelene nie genug bekommen.

„Delions Pokémon sind auch alle sehr lieb“, fügte Raelene hinzu. „Also brauchst du da keine Angst haben, wenn wir bei ihm sind.“

Delion nickte sofort. „Und wenn einer von ihnen doch gemein zu dir ist, sag das einfach Glurak. Er weist die anderen dann zurecht.“

Mit dem Daumen zeigte er über seine Schulter. Glurak deutete ein Lächeln an und nickte Gorgasonn ebenfalls zu. „Glurak ist streng, aber gerecht. Also zögere nicht, zu ihm zu gehen, wenn es Probleme gibt.“

Gorgasonn drehte sich so, dass sie Glurak perfekt im Blick hatte und sah ihn mit Ehrfurcht in den Augen an. Schließlich lächelte sie aber und bedankte sich verlegen. Zufrieden strich Raelene ihr über den Kopf, dem weißen Kern im Ektoplasma, auch wenn ihr das abermals ein wenig Energie raubte.

„Wir werden eine Menge Spaß haben~. Also bis später.“

Raelene stand, leicht schwankend, auf und warf noch einen Blick zu Ralia, die in der Ferne schmollend im Gras lag. Mottineva war bei ihr und schleuderte ihr ungehalten etwas Pulverschnee entgegen, wovon Ralia aber unbeeindruckt blieb. Gewiss war Mottineva wütend auf Ralia, weil diese einen Teil der Wiese mit dem Flammenwurf vorhin verbrannt hatte. Da war Mottineva sehr empfindlich.

In dem Moment wurde Raelene bewusst, nichts ändern zu können, solange sie Ralia auf der Ranch ließ. Warum sollte Ralia sich ihr wieder zuwenden, wenn sie anschließend doch länger hierbleiben musste? Nein, mit einem simplen Gespräch und ein bisschen Aufmerksamkeit alleine wäre das nicht getan. Dafür bräuchten sie viel mehr Zeit.

„Ralia sollte ich auch mitnehmen“, beschloss Raelene ernst. Sie wandte sich an Delion und Glurak. „An einem Tag, mit einem kurzen Besuch hier, erreichen wir sicher nicht viel. Vielleicht findet Glurak ja heraus, warum sie so böse mit mir ist, wenn sie in Ruhe Zeit haben einander kennenzulernen.“

Auch Delion sah zu Ralia hinüber. „Ja, das könnten wir mal ausprobieren. Oder?“

Fragend warf er einen Blick zu seinem Partner. Glurak nickte.

„Aber es könnte eine Weile dauern, so sauer wie sie ist.“

Raelene seufzte leise. „Sieht ganz so aus.“

An Delions gerunzelter Stirn erkannte sie, wie neu dieses Bild allgemein für ihn sein musste. In all seiner Zeit als Trainer und auch als Champ war sicherlich keines von Delions Pokémon jemals so wütend auf ihn gewesen, wie Ralia auf Raelene. Und doch strahlte Delion eine gewisse Überzeugung aus, die ihr sagte, dass er daran glaubte, diese Beziehung noch retten zu können.

Hastig schüttelte Raelene den Kopf und ballte entschlossen die Hände zu Fäusten. „Aber das bekommen wir schon hin! Besonders ich werde mich ganz doll anstrengen! Damit ich mit Ralia wieder so viel Spaß haben kann wie früher und sie auch glücklich ist!“

Mit dem Glurak-Profi Delion und seinem Partner bekäme sie dafür die allerbesten Tipps. Eines Tages könnten sie genauso ein starkes Team sein wie die beiden. Auch dieses Problem würden sie meistern.

„Also dann, gehen wir jetzt aber erst mal zu deinen Pokémon~.“

„Gut, machen wir das~.“ Locker klopfte Delion seinem Partner auf die Schulter. „Folgen wir einfach Glurak hinüber.“

Glurak brummte leise und bedeutete ihnen, ihm zu folgen. Allerdings wartete er tatsächlich noch einen Moment, um sicherzugehen, dass sie das auch wirklich täten. Delion ergriff Raelenes Hand und zog sie mit sich. Unwillkürlich musste sie lächeln. Für sie war diese Nähe zu Delion noch immer etwas ganz Besonderes.

Motiviert folgte sie Glurak mit ihm. Zum Glück wussten sie dank seinem Partner stets, wo sie hingehen mussten. Auf der Pokémon-Ranch war nämlich sogar Raelene reichlich orientierungslos. Hoffentlich vertrug Ralia sich gut mit Glurak, selbst wenn sie Raelene weiterhin abweisen würde. Eine gute Bindung zu einem Artgenossen dürfte ihr richtig gut tun.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hier kann in kurzen One-Shots nachgelesen werden, wie Delion für Raelene das Glumanda in seinem Zimmer zurücklässt und sie es anschließend findet:

Ein Geschenk der Hoffnung
Ein ganz besonderes Glumanda
(Nicht wundern: Raelene erfuhr erst später, dass dieses Glumanda weiblich ist.) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mamawolf
2023-01-23T09:32:28+00:00 23.01.2023 10:32
Hallo, ich freue mich schon super auf Band 2 und das erste Kapitel klingt schon Mal sehr vielversprechend. Das versüßt mir den heutigen Tag weil ich derzeit auch etwas angeschlagen bin. Ach und alles gute zum Geburtstag hab eine super schönen Tag und lass dich feiern.
Antwort von: Platan
23.01.2023 20:26
Hey, freut mich, dass du wieder dabei bist. :D
Vielen Dank, für die Glückwünsche und den Kommentar. ♥
Wünsche dir gute Besserung und viel Kraft, damit du wieder auf die Beine kommst.


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